Hallo Bewerbung2019,
schön, dass du dich für eine Verwendung in der Bundeswehr interessierst.
Zu deinen Fragen kann ich dir aus meiner bisherigen Erfahrung folgendes Berichten, es ist aber wie gesagt nur meine persönliche Erfahrung.
Wirklich wissen wirst du es erst, wenn du es versuchst, denn alles andere ist von jedem von uns, der nicht selbst mit der Auswahl zu tun hat, nur Glaskugel-lesen.
Also, zu deinen Fragen:
1.) Es wird keinen direkten Vorteil für dich haben; zumindest keinen, den du in irgendeiner Art und Weise beziffern können wirst. Theoretisch denkbar ist jedoch,
dass du auf manche Fragen im Psychologengespräch besser bzw. glaubwürdiger antworten kannst, weil du zumindest grob eine Vorstellung davon hast,
welche Herausforderungen im familiären Umfeld etc. dich erwarten. Das hängt aber sehr vom Verlauf des Gesprächs ab und ist, wenn überhaupt, nur eines
von vielen kleinen Puzzleteilen für oder gegen eine Eignung; somit also nicht wirklich quantifizierbar.
2.) Natürlich spielen die Noten eine Rolle im Sinne der Studieneignung. Als Bewerber mit einem "ausreichend" in Mathematik wird es vermutlich schwierig mit einer
Studieneignung für Maschinenbau. Meines Wissens nach gibt es auch allgemeine Fächer, z.B. Deutsch, die einen bestimmten Notenschnitt nicht unterschreiten sollten.
Generell trifft die Bundeswehr unter den Bewerbern eine Bestenauslese. Somit sind auch die Noten eines von vielen Puzzleteilen. Ich selbst kenne ebenfalls einen
Kameraden mit 3,2er Abi-Schnitt, der eine Offz-Eignung erhalten hat, also wird es kein "hartes Kill-Kriterium" sein. Dennoch ist besser natürlich immer gut.
2,4 wird jedoch kaum einen generellen Ausschluss der Offz-Eignung bedeuten.
3.) Aktuell ist nicht erkennbar, dass ein FWDL vor der Bewerbung einen Vorteil bieten würde. In meiner Einheit ist es sogar so, dass Anträge von FWDLern um Zulassung zu einer
höheren Laufbahn mit der (wenn auch nur mündlich mitgeteilten) Begründung abgelehnt wurden, dass der Bedarf durch Direkteinstellungen gedeckt sei.
Ob das der aktuellen Situation tatsächlich entspricht weiß ich leider nicht.
So oder so hast du natürlich durch den vorgeschalteten FWDL die Möglichkeit, dir die Bundeswehr bereits einmal anzusehen um dann zu entscheiden, ob du dich wirklich auf 12 oder
mehr Jahre verpflichten möchtest. Auch die, durch die Erfahrungen und das bei der Bewerbung dann höhere Alter, hoffentlich gesteigerte geistige Reife (no offense) kann sich bei der
Bewerbung nach dem FWDL als positiv erweisen.
Ob es möglich ist, vor dem Beginn der Offz-Ausbildung bereits als FWDLer sozusagen "früher anzufangen" kann ich nicht sagen. Vielleicht wissen die Peronaler hier im Forum da mehr.
4.) Mit einer Migräne ist es so eine Sache die sehr von deinem persönlichen medizinischen Befund abhängt. Die Frage ist da, ob Migräne bei dir diagnostisch vom Hausarzt attestiert wurde, wie lange ein
Migräneanfall dauert, wie stark er dich einschränkt (nur einen Tag was mies drauf oder drei Tage Totalausfall), wie häufig die Migräne auftritt etc. pp.
Im schlimmsten Fall kommt eine Gesundheitsziffer der Stufe III oder höher in der GNr 12 bei rum mit entsprechenden Ausschlüssen; oder je nach Befund eben kein Ausschluss.
Das weiß nur der Medizinmann, jede Aussage von uns ist da Kristallkugelmagie.
Im Bezug auf den fliegerischen Dienst kann ich mich aber meinen Vorrednern nur anschließen, man wird komplett durchleuchtet und dort werden zum Teil Sachen gefunden, die niemals ans Tageslicht
gekommen wären und den Soldaten niemals eingeschränkt hätten.
Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Bewerbung; es ist zu schaffen