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Autor Thema: Erfahrungsbericht ACFüKrBw 02/2019 - Laufbahnwechsel/Bewerbung aus der Truppe  (Gelesen 3515 mal)

Lisbert McGyver

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Hallo Liebe Kameradinnen und Kameraden und die jenen die es noch werden möchten,

Da ich bei meiner Recherche und Vorbereitungszeit zum ACFüKrBw so gut wie keine bzw. keinen Erfahrungsbericht von aktiven Soldaten gefunden habe die ebenfalls die Laufbahn wechseln wollen, werde ich nun meine Erfahrungen aus Köln mit euch teilen – Ebenso interessant für nicht Soldaten.

Kurz zu meiner Person bzw. meinen Eckdaten:

Ich bin 22 Jahre alt, Feldwebel, habe eine Berufsausbildung als BTA hinter mir (seit 2015 aktiv im Beruf), bin seit 2 Jahren SaZ 13 und seit September 2017 hole ich mein Abitur an einer Abendschule nach. Ich habe zudem verschiedene Praktika absolviert u.a. in der Rechtsmedizin und in der Pathologie ebenso habe ich bei meiner Vorherigen Tätigkeit an mehreren Veröffentlichungen mitgewirkt.

Ich habe mich im Juli 2018 für den Einstellungstermin 01.07.2019 (Bewerbungsschluss: 01.03.2019) beworben mit einem Notendurchschnitt von 2,1. Daraufhin habe ich eine Absage bekommen hätte aber jedoch für Truppenoffizier getestet werden können.
Nachdem ich dann mit den Bearbeitern telefoniert hatte und mich erkundigt hatte was ich noch tun könnte, um mit berücksichtigt zu werden wurde mir gesagt, das der interne schnitt für Humanmedizin aktuell bei 1,6 und besser liegt ( 01.07.2017 lag dieser Laut Einplaner noch bei 2,4 )
Mein 1. Trimester Zeugnis der 12. Klasse hatte einen Schnitt von 1,49 und somit wurde ich (Auch auf Grund meiner sehr sehr guten Anlass und Laufbahnbeurteilung) noch zur Eignungsfeststellung eingeladen.

Die Eignungsfeststellung fand vom 18.02. – 20.02.2019 statt.
Wir waren 5 Bewerber die in den Sanitätsdienst wollten und davon 4 Humanmedizin Interessenten.

Nun genug der Eckdaten, kommen wir zum Erfahrungsbericht:


Tag 1 - Anreise und Einführung

Da ich aus München angereist bin, hatte ich eine etwa fünf- bis sechsstündige Anreise vor mir (Mit dem Auto). Ich kam Pünktlich um 12:30 an der Mudra-Kaserne in Köln an.
Am Tor wurde ich wie in jeder Militärischen Liegenschaft empfangen und musste meinen Truppenausweis und das Einladungsschreiben vorzeigen.
Gebäude 9 - Dort angekommen müsst ihr kurz unterschreiben und nehmt euren Zimmer- und Schrankschlüssel, die Bettwäsche sowie die Hausordnung entgegen. In meiner Stube war ich 13 Uhr, obwohl man bis 14:30 Uhr Zeit gehabt hätte.
Sollte sich euer Zug verspäten, unbedingt anrufen und Bescheid geben!
Gegen 14:50 Uhr haben wir uns dann vor Gebäude 9 versammelt und der Hausherr hat erzählt, wie es die nächsten Tage grob ablaufen wird. Wenn ihr euch nicht alles merkt, kein Problem, das wird in nächster Zeit noch mehrmals wiederholt bzw. steht an der Tür in eurer Stube und man bekommt immer Hilfe vom Personalberater vom Dienst und den Betreuungsoffizieren.
Letztere haben wir anschließend im Einführungsvortrag des Personalberaters und eines Prüfoffizier kennenlernen können. Nach dem Vortrag wurde uns der Laufzettel mit unserem persönlichen Tagesablauf für die nächsten beiden Tage ausgeteilt und wir mussten einen Fragebogen zu unserer Person ausfüllen, wofür man ca. 30 Minuten Zeit hatte.
Hierbei wird unterschieden zwischen Leuten die eine Berufliche Laufbahn haben und Schülern.
Bitte alle Fragen beantworten, haltet euch nicht zu lange an einzelnen Fragen auf, sonst könnten die Prüfer euch ein schlechtes Zeitmanagement unterstellen. Auf die Fragen kann man sich gut vorbereiten und ich würde - soweit möglich und nicht anders vorgegeben - Sätze schreiben. Macht euch darauf gefasst, dass bei allem, was ihr jetzt schreibt oder ankreuzt, im Interview nachgehakt wird.
Ihr solltet Antworten auf folgende Fragen parat haben:
- Fragen zum Werdegang und den größten Herausforderungen bis zum heutigen Tag.
- Welche Stärken und Schwächen habe ich?
- Was sollte ein Offizier für Charakterzüge aufweisen? Welche treffen auf mich zu, welche nicht?
- Wie viel Zeit verbringe ich mit Lesen bzw. Informationsbeschaffung? Was lese ich und warum interessiert es mich? Was habe ich als letztes in den Nachrichten gehört?
- Wie viel Zeit verbringe ich mit Lernen für die Schule, Hausaufgaben und zusätzlichen Arbeiten? (Nur für Bewerber, die nicht länger als 3 Jahre aus der Schule raus sind)
- Habe ich schon mal Verantwortung (in der Schule) übernommen? Habe ich ehrenamtlich gearbeitet? Bin ich Mitglied in einem Verein? Und immer mit Zeitangaben; diese sollten möglichst mit den Angaben in eurem Lebenslauf übereinstimmen, wenn ihr sie erneut aufführt.
- Welche Freizeitaktivitäten mache ich regelmäßig oder habe ich früher gemacht? (Gebt nicht zu viele Sachen an, die ihr aufgegeben habt, das kommt sprunghaft herüber)
- Arbeite ich lieber im Team, zu zweit oder alleine? (Mit Reihenfolge; unbedingt begründen können!)
- Sehe ich Probleme, die im Laufe der Ausbildung zum Offizier auf mich zukommen könnten? (Wenn nicht, dann bitte auch begründen können! Möglich wäre z.B. Verlust des sozialen Umfeldes etc.)
- Ankreuzteil zum Thema Auslandseinsatz, Waffengebrauch, Offenheit gegenüber fremden Kulturen, die man mit "ja", "eher ja", ... "eher nein" usw. ankreuzen kann:
Haben Sie sich Gedanken über das Risiko eines Einsatzes gemacht? Sind Sie bereit, in den Einsatz zu gehen? Bekommen Sie Rückhalt Ihrer Familie? Würden Sie auf Befehl Gebrauch Ihrer Waffe machen?

Im Anschluss mussten die männlichen Bewerber den Raum verlassen und uns wurde eine Erklärung ausgeteilt, dass wir im Falle einer bestehenden Schwangerschaft auf Wunsch auf eigenes Risiko das Testverfahren fortführen könnten.
Anschließend wurden uns allen Bögen ausgeteilt, die wir zum nächsten Tag auszufüllen hatten, wo es sich um unseren Studienwunsch drehte.
Danach mussten die Bewerber für die San-Laufbahn noch einen extra Fragebogen innerhalb von 10 min ausfüllen, in dem wir unsere Gründe angeben mussten, warum wir Humanmedizin studieren möchten, was einen Sanitätsoffizier ausmacht und ob das auf uns zutrifft bzw. an welchem genauen Beispiel man das erkennen kann! Danach sind wir alle gemeinsam zum "Griechen" gegangen. Es war keine Pflicht, ab 18 Uhr haben sich alle versammelt, um mit den Betreuungsoffizieren essen zu gehen und sie dort zu löchern. Das, was ihr dort sagt, darf nicht für das Prüfverfahren verwendet werden, also seid offen und nutzt die Chance.
Ihr könnt euch darauf gefasst machen, dass ihr ewig auf euer Essen warten müsst. Am längsten dauert die Pizza, die ihr euch nach eigenen Wünschen zusammenstellen könnt. Alles andere ist übrigens nicht-vegetarisch, wen es interessiert. In der Kantine gab es aber immer 1-2 fleischlose Angebote. Die Preise beim Griechen lagen zwischen 3 und 6 €, soweit ich mich erinnere, die Salate waren am teuersten.
Gegen 20 Uhr waren wir dann endlich alle mit Essen versorgt und haben uns langsam zur Unterkunft aufgemacht. Ihr solltet versuchen, früh schlafen zu gehen, denn ihr braucht eure Energie am nächsten Tag.

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Lisbert McGyver

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Tag 2 - erster Prüfungstag

Schon vor 5 klingelte dann der Wecker und es gibt, ganz Kasernenüblich: Gemeinschaftsduschen.
Um 5:45 Uhr mussten wir pünktlich zum Frühstück erscheinen, denn der Zeitraum war sehr knapp. Auch so hatte man nur etwa 15 min Zeit (man kann sich aber etwas einpacken und mitnehmen), da wir in 25 min zum Aufsatz schon wieder in einem anderen Gebäude anwesend sein mussten.

6:10 Uhr - Schriftliche Arbeitsprobe
Zeit hat man 30 min und die Aufgabenstellung wird durchgängig an die Wand geschmissen. Man hat die Wahl zwischen zwei Wortpaaren, im meinem Fall Furcht und Respekt und Scham - Schuld, ich habe mich für ersteres entschieden. Nun soll man einen gut strukturierten Text verfassen, in dem man die beiden Worte definiert und Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeitet. Schreibt unbedingt einen Abschluss, auch wenn ihr es nicht ganz geschafft habt, damit ihr nichts Unfertiges abgebt.

(7:00 Uhr - CAT-Adapt)
Der CAT-Test ist ein Intelligenztest, der um die 80 Minuten ging. Es werden Wortanalogien, Matritzen und Grundrechenaufgaben abgefragt. Letztere waren wirklich einfach - Brüche, Prozentrechnungen, Dreisätze. Erstere und zweitere waren da wirklich anspruchsvoller. Wirklich vorbereiten kann man sich darauf nicht, dann wäre es aber auch kein richtiger Intelligenztest mehr.
Ich und viele andere haben diesen CAT bereits vor dem Assesment beim nächstmöglichen KarrC abgelegt. Das liegt daran das alle die jenigen die den Schnitt von 1,6 Erreicht haben direkt eingeladen werden und den CAT dann in Köln ablegen und alle unter 1,6 müssen einen bestimmten Punktewert erreichen um ÜBERHAUPT zur Eignungsfeststellung eingeladen zu werden.

Anschließend: PMO
Hier dürft ihr 116 Fragen zu eurer Person beantworten, es werden Aussagen gemacht und ihr müsst ankreuzen, wie stark das auf euch persönlich zutrifft. Denkt wieder dran: Bei allem, was ihr ankreuzt, kann nachgefragt werden. Ich zum Beispiel habe bei Themen über Alkohol und andere Drogen immer die schwächste Auswahlmöglichkeit gewählt und wurde dann im Interview gefragt, ob ich denn noch nie Alkohol probiert oder an einem Joint gezogen hätte usw.
Vermeidet unbedingt Widersprüche in euren Antworten beim PMO und natürlich ebenso beim Gespräch - umso länger wird es auch dauern!

Anschließend: Arzt

Für Soldaten: Ihr müsst im Vorfeld einen 90/5 zur Eignung abgeben und euere G-Akte am Mann bzw. der Frau haben.
Die Untersuchung fällt für aktive Soldaten also relativ kurz aus!
Hier bekommt man dann seine Tauglichkeit und sobald das Kreuzchen an der Richtigen Stelle ist hat man vom Arzt schon einmal grünes Licht.

9:00 Uhr - Gruppensituationsverfahren
Abhängig von eurer Prüfkomission werdet ihr nun in Gruppen eingeteilt, ich hatte die 07 und wir wurden von einer Psychologin in den Prüfungsraum gebracht, wo schon der 2. Prüfer, ein Prüfoffizier (Hptm, weiblich) gewartet hat.
Sie haben uns zuerst das Verfahren erklärt und uns anschließend das erste Aufgabenblatt ausgegeben. Dort standen noch mal alle wichtigen Regeln (12 min Zeit, kein Auslosungsverfahren o.Ä. für die Problemlösung anwenden, es wird nicht vor Ablauf der Zeit abgebrochen). Es bietet sich an, bei Beginn auf die Uhr zu schauen, damit man weiß, wie viel Zeit noch übrig ist.
Anfangs hat man immer zwei Minuten Zeit, um sich alleine Gedanken zu machen, es darf nicht geredet und während der ganzen Prüfsituation keine Notiz gemacht werden.

1. Aufgabe: Krisenmanagement
Unsere Situation bestand daraus, dass wir 4 Betreuer einer Jugendgruppe von 20 Kindern im Alter von 9-11 Jahren waren. Wir sind mit sozial benachteiligten Kindern auf dem Weg in einen Freizeitpark gewesen aber unser Bus hat leider einen Blechschaden. Wir hatten also nun die Möglichkeit mit den weinenden beunruhigten Kindern in den nächsten Ort auf einen Indoorspielplatz zu gehen oder auf den Bus zu warten, der aber erst in 1,5 Stunden an der Unglücksstelle ankommen wird. Das Problem: Die Kinder wollten unbedingt die Achterbahn besuchen und dies wäre mit der langen Wartezeit nicht möglich gewesen. Wichtig ist daher das Zeitmanagement, dass ihr euch genug einbringt, aber auch die Anderen ausreden lasst und ihre Vorschläge akzeptiert bzw. weiterführt.

2. Aufgabe: Ressourcenmanagement
Dafür sind nur 8 Minuten Zeit gegeben, die wir genau ausgefüllt hatten. Bei uns ging es darum, dass wir 4 Plätze für eine Rafting-Tour inkl. Hotel und Wellness gewonnen hatten. Man sollte natürlich auf seinen Platz bestehen und argumentieren, aber auch nachgeben können (sofern man entschädigt wird); der "Verlierer" bekommt keine Abzüge in der Bewertung.

3. Aufgabe: Kurzvortrag
Ihr müsst ein Thema ziehen, habt 25 Minuten Zeit; euch Stichpunkte o.Ä. dazu zu machen und eure Lösungen in maximal 10 min vorstellen. Dabei muss man beweisen, dass man Konflikte/Probleme lösen und selbstständig zu einer Entscheidung kommen kann. Außerdem ist es wichtig, euer Vorgehen genau durchzuplanen. Mein Thema drehte sich darum, eine Kunstausstellung für meine Freunde zu organisieren, bei der es verschiedene Interessenlager gab, die ich unter einen Hut bringen sollte. Ich habe fast komplett frei gesprochen, vor allem anfangs solltet ihr das tun, da euch die Prüfer beobachten und sehen wollen, wir ihr auftretet. Nach kurzer Zeit schauen sie allerdings nur noch auf ihre Blätter und es wäre sicher möglich gewesen (und steht euch auch frei), einen Fließtext abzulesen.
Wichtig ist, dass ihr euch gut in die Rolle hineinversetzt und auch so einleitet. Im Durchschnitt sprechen die Bewerber 4-7 Minuten, bei uns waren es eher 3-5 min.

10:45 Uhr - Interview (vorgezogen)
Mir wurde direkt nach dem Gruppensituationsverfahren mitgeteilt, dass ich gleich mit dem Interview dran wäre. Mein Prüfoffizier holte mich ab und es ging los.
Bei mir wurde vor allem zum Werdegang und zum Laufbahnwechsel befragt.
Ziemlich schnell kamen wir bei ihm auf das Thema Auslandseinsatz, was ein Sanitätsoffizier dort, aber auch im Inland für Aufgaben hat und wo Sanitätsoffiziere im Einsatz sind.
Dann kam die Frage, was genau den Offizier vom Feldwebel unterscheidet. Außerdem hat er gefragt, wie ich reagieren würde, wenn ich frisch aus dem Studium komme und beispielsweise eine Frau Hauptfeldwebel aus meiner Truppe auf mich zukommt und sagt, meine Entscheidungen würden ihr gehörig gegen den Strich gehen und ich sollte das bitte so machen, wie sie es die letzten 10 Jahre getan hat. Ich antwortete, dass ich mir ihren Rat einholen, aber letzten Endes selbst die Verantwortung für die Entscheidung tragen würde und sie daher auch von mir gemacht werden muss. Er fragte mich dann nach meinem Plan B, wenn ich nicht genommen werde.
Andere wurden darauf angesprochen, wen sie im Notfall zuerst retten würden: Einen deutschen Soldaten, einen amerikanischen oder eine zivile, schwangere Frau.
Nächstes Thema war die Informationsbeschaffung: Welches Buch ich gerade lese und wie ich mich über die aktuelle Situation auf der Welt informiere. Ihr könnt euch sicher sein, dass sie bei allem genau nachhaken werden, was ihr sagt.
Die Psychologin ist dann etwas näher auf den PMO und meine schulische Laufbahn eingegangen. Fragen über letztere waren beispielsweise, wie viel ich lerne, um auf meine Noten zu kommen und ob ich zwischendurch viele Pausen bzw. freie Zeit brauche. Wie lange ich mich auf größere Prüfungen vorbereite und ob ich denke, dass bei meinen Noten noch Luft nach oben ist und welchen Schnitt ich erreichen möchte.
Nach dem Gespräch, was bei mir über eine halbe Stunde gedauert hat (bei den meisten anderen ca. 15-25 min; teilweise soll der Psychologe nur 3 Fragen gestellt haben) wird man heraus gebeten. Wenn man wieder hereinkommen darf, wird man erst noch auf die Folter gespannt; es wird die Frage gestellt, ob man sich bisher im Assessmentcenter fair behandelt gefühlt hat. Dann bekommt ihr im besten Fall eure Offizier Eignung und habt den ersten Schritt genommen. Ihr könnt jetzt nach Feedback fragen, was ich euch empfehlen würde, denn das ist so gut wie die einzige Chance.

12:00 Uhr - Mittagspause
Es gibt auch immer fleischlose Varianten, Salate und Desserts.

12:30 Uhr - Sanitätstest
Zum Mathe Komtenztest kann ich leider nichts sagen, aber euch dafür vielleicht ein wenig die Angst vorm SanTest nehmen. Die beiden Teile bestehen jeweils aus 20 Fragen, für die ihr je 40 bzw. 45 Minuten Zeit habt. Zuerst einmal: Es ist wirklich nicht möglich, alle Fragen zu beantworten, jedenfalls hat es bei uns keiner geschafft. Ich hatte im ersten Teil 11/20 Fragen und beim zweiten 16/20 gelöst und war trotzdem mit dem Ergebnis im mittleren Drittel. Ich denke, hier kommt es eher darauf an, die Fragen richtig zu haben, die man gelöst hat. Ich habe bei den nicht-geschafften Fragen auch nicht random Antworten ausgewählt, dafür eher noch mal meine Lösungen nachgerechnet, bevor ich sie abgeschickt habe.
Der erste Teil besteht aus Formeln umstellen, Einheitenbetrachtungen und Werte berechnen. Ganz einfach ist das nicht und eine Vorbereitung auch kaum möglich. Es wird ein gewisses Grundverständnis für die Lösung naturwissenschaftlicher Aufgaben erwartet.
Im zweiten Teil wird dann das Verständnis naturwissenschaftlicher Texte abgefragt. Dort gilt: genaues Lesen der Texte, Aufgabenstellungen und Statements! Viel Konzentration wird gefragt; dass ihr lange Texte auch unter Zeitdruck verstehen und das Erforderte erfassen könnt.
Hierzu dient als Vorbereitung wunderbar der „medizinisch-naturwissenschaftliche-Grundwissensfragen“ Teil des Klassischen EMS/TMS.

15:15 Uhr - Vortrag Sanitätsdienst
Die äußerst nette Frau Oberstabszahnarzt hat uns dann zuerst erklärt, was morgen im SanGespräch auf uns zukommen wird und anschließend mit dem Vortrag begonnen, der sich um das Studium und die anschließende Verwendung dreht. Der Vortrag war wirklich interessant


16:45 Uhr - Einplanungsvortrag

Der erste Prüftag endete mit einem knapp einstündigen Vortrag über die verschiedenen Laufbahnen. Es wurden viele Zahlen genannt (siehe unten) und erklärt, wie die Einstellung abläuft.
Danach durften wir in die Stuben zurückkehren und unsere freie Zeit nutzen.

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Lisbert McGyver

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Tag 3 - zweiter Prüftag
Der begann wieder genauso früh wie der Tag zuvor, da wir noch die Betten abziehen, das Bettzeug zusammenlegen und abgeben mussten, obwohl wir erst ganze 15 min später zum Frühstück erscheinen mussten, also 6:00 Uhr. Nehmt euch ruhig wieder etwas zu Essen mit!

6:30 Uhr - MKT
Der Mechanik-Kenntnistest fragt ein gewisses physikalisches Grundverständnis ab. Die Beispielaufgaben dafür im Internet würde ich auf jeden Fall üben, das hat geholfen, um sich die Aufgaben besser vorstellen zu können! Es gibt immer Abbildungen wie zum Beispiel verschieden große Zahnräder und die dazugehörigen Fragen, in welche Richtung sie sich drehen und in welcher Geschwindigkeit. Dafür habt ihr 12 Minuten Zeit.

7:15 Uhr - Sporttest
Wir mussten 7:00 Uhr zum Aufwärmen in der Halle sein, also blieb kaum Zeit zum Umziehen nach dem MKT; der Weg zur Turnhalle ist auch nicht zu vernachlässigen (ca. 5 min).
Um 7:15 Uhr haben wir dann aufgebaut und die Einweisung erhalten. Anschließend wurden wir in Gruppen aufgeteilt; eine war immer dran und die anderen drei in den Kabinen. Gestartet wird mit dem 11x10 m Pendellauf in maximal 60 Sekunden. Danach der Klimmhang in maximal 5 Sekunden und anschließend der Ergometer Test, bei dem 3 km in maximal 6:30 min geradelt werden müssen. Fährt man konstant 80 Umdrehungen bei 130 Watt (entspricht ca. 30 km/h), so schafft man es genau in der angegebenen Zeit. Es empfiehlt sich, die Wattzahl anfangs recht hochzudrehen und in der ersten Minute möglichst viele Meter gutzumachen und danach wieder etwas herunterzuschrauben.
Vor dem Test braucht ihr wirklich keine Angst zu haben, den haben bei uns alle geschafft.


10:00 Uhr - Anmeldung zum Studiengespräch Sanitätsdienst
Für ungediente :
Hier muss man einige Seiten ausfüllen, unter anderem trifft man die Entscheidung, ob man ein 6-monatiges Widerrufsrecht in Anspruch nehmen möchte. Dieses müssen die San-Bewerber jedoch noch recht früh zurückziehen, wenn sie im nächstmöglichen Semester mit dem Studium beginnen möchten. Wartet man bis zum Schluss, so fängt man erst im Semester darauf mit dem Studieren an.
Alle Minderjährigen müssen einen Teil der Zettel noch von den Eltern unterschreiben lassen.
Nach der Abgabe des Bogens wurde mir ca. 45 min später mitgeteilt, dass ich bis zum Mittag nicht mehr mein Gespräch haben würde.
Für Soldaten: Überprüfung der Angaben und Merkzettel, nichts unbekanntes. BUKG, Erfahrungsstufen, Erreichbarkeit der Einheit und und und!

11:20 Uhr - Studienberatung Sandienst

Dahinter versteckt sich das Gespräch mit einer der beiden zuständigen Bundeswehrärztinnen, die im ersten Teil eure Motivation fürs Medizinstudium und im zweiten Teil eure Studierfähigkeit überprüft.
Begonnen hat sie mit der Frage, warum ich mich für Humanmedizin entschieden habe und was mich daran so fasziniert. Sie wollte außerdem wissen, wie mein Plan B aussehen würde. Desweiteren befragte Sie mich wieder zu meinem Werdegang, meinem Alltag zwischen Regeldienst und Abendschule, wie ich lerne, wie meine Vorgesetzten dazu stehen, das ich die Laufbahn wechseln möchte und so weiter.
Anschließend fragte Sie mich über welches Biologische Thema ich mit Ihr reden möchte, ich wählte Neurobiologie und wir starteten ein Klassisches Frage – Antwort spiel. Super entspannt alles.
Darauf folgte dann die Frage ob ich mich, obwohl ich seit 6 Jahren kein Chemie mehr hatte auch darauf vorbereitet hätte – ich antwortete wieder mit Ja und auch hier durfte ich ein Thema aussuchen.
Anschließend wird man wieder heraus gebeten und bekommt eine Rückmeldung zu den Testergebnissen des CATs, MKTs und SanTests .
Dann erhält man eines der drei Ergebnisse:
- Studieneignung ohne Bedenken
- Studieneignung mit Bedenken
- keine Studieneignung

Wobei die letzteren Fälle beide bedeutet hätten, dass man nicht zum Medizinstudium zugelassen werden würde. In meinem Fall war das glücklicherweise nicht so und die Ärztin hatte noch dazu gesagt das Sie hofft das ich einen Platz bekomme da ich defintiv ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen Bewerbern habe (was auch normal ist da bestimmt 90% Abiturienten sind)
Bis zum Einplaner musste ich noch einmal etwa 20-30 Minuten warten.



12:45 Uhr - Einplaner
Mit schwitzigen Händen folgte ich dem Einplanungsoffizier zu meiner letzten Etappe: der Einplanung.
Er sagte mir, dass ich insgesamt im mittleren Drittel liegen würde und sie mir damit keine Direktzusage würden erteilen können.
Damit landet man dann  auf der Warteliste – Die Wahrscheinlichkeit, ob bzw. das man einen Platz bekommt ist sehr gering und dies wurde auch mehrmals erwähnt. (98% der Wartelistekandidaten gehen leer aus). Hier werden dann noch Protokolle gedruckt und unterschrieben, man nimmt seine Nebenakte wieder entgegen und bekommt ein schreiben für den Kompaniechef das man nun bis (in meinem Fall ) 01.01.2021 für eine Einstellung als SanOffz berücksichtig wird.

Zum Schluss noch eine kleine Info: Da das ACFüKrBw bis einschließlich Mai 2019 prüft wird im Juni erst relativ kurzfristig die Warteliste aufgelöst.

An alle Bewerber noch viel Erfolg, ich hoffe, dass ich euch helfen konnte!
Für Fragen bin ich immer offen!


Allgemeine Zahlen:
Anzahl der Offizier-Bewerbungen jedes Jahr: 12000-13000; davon SanOff: 4000 (soweit ich mich erinnere)
Anzahl der Einladungen zum ACFüKrBw: 6000
Anzahl der Offiziereignungen: 4000
Anzahl der Neueinstellungen: 2489; davon SanOffs: 278 (Human-, Veterinär-, Zahnmedizin und Pharmazie/Lebensmittelchemie)
Auch interessant zu wissen war, dass jedes Jahr nur einer einen Platz fürs Veterinärmedizinstudium bekommt. Es gibt 100 Veterinäre der Bundeswehr, von denen nur drei wirklich mit Tieren arbeiten.

Zahlen bei unserem Verfahren:
Anzahl der Bewerber: 30 (8 davon Mädels)
Anzahl der Bewerber mit Offiziereignung: ca. 25
Anzahl der San-Bewerber: 5 (4 davon Mädels, davon 1 Zahnmedizin – 3 Humanmedizin); davon Sofortzusage: 2; Warteliste: 2



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