Fragen und Antworten > Zivile Laufbahn bei der Bundeswehr

Fragen zum gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst

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BBW:
Hallo liebes Forum,

ich habe eine Zusage für das duale Studium im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst bei der Bundeswehr erhalten. Nun habe ich noch etwas Zeit mich dafür oder dagegen zu entscheiden.

Vielleicht hat ja hier der ein oder andere bereits das Gleiche studiert und kann mir ein paar Fragen beantworten.

1) Wird man als Mann im gehobenen Verwaltungsdienst respektiert oder wird man vielleicht sogar belächelt? Ich habe das Gefühl, dass überwiegend Frauen dieses Studium aufnehmen. Ist mein Eindruck richtig und könnten meine Befürchtungen berechtigt sein?

2) Kann man auch als ziviler Beamter im Ausland eingesetzt werden? Hat jemand Erfahrungen dazu?

3) Wie sieht es mit der Versetzung aus? Die Hauptstandorte sind wohl Düsseldorf, Köln, Bonn und Koblenz. Gibt es auch Verwendungsmöglichkeiten außerhalb dieser Standorte und ist es üblich, seinen Standort während seiner Laufbahn (mehrmals) zu wechseln?

4) Wie ist der Arbeitsalltag? Gibt es genug zu tun und sind die Aufgaben fordernd genug? Oder ist es eher eine dröge Behördentätigkeit? Wie ist die Arbeitsatmosphäre? Gibt es strikte Hierarchien und sind die Mitarbeiter so nett wie im Vorstellungsgespräch?

5) Wie gut sind die Aufstiegschancen? Theoretisch gibt es ja die Möglichkeit den Master of Public Administration zu machen. Wie sieht das in der Praxis aus? Welche Chancen hat man nach dem Studium und nach einigen Berufsjahren bei anderen Arbeitgebern, im öffentlichen Dienst und auch in der freien Wirtschaft?

6) Was sollte man sonst noch wissen? Welche Besonderheiten gibt es beim Arbeitgeber Bundeswehr?

Das sind erstmal meine Fragen. Vielleicht fallen mir später noch mehr ein. Vielleicht sind Antworten ja auch für andere Interessenten hilfreich.

LwPersFw:

--- Zitat ---2) Kann man auch als ziviler Beamter im Ausland eingesetzt werden? Hat jemand Erfahrungen dazu?

3) Wie sieht es mit der Versetzung aus? Die Hauptstandorte sind wohl Düsseldorf, Köln, Bonn und Koblenz. Gibt es auch Verwendungsmöglichkeiten außerhalb dieser Standorte und ist es üblich, seinen Standort während seiner Laufbahn (mehrmals) zu wechseln?
--- Ende Zitat ---

https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,65292.0.html


https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,59356.0.html

Tobias-123:
1)
Ich glaube nicht, dass später irgendwer derart zwischen technisch/nichttechnisch diskriminiert. Bei der Bundeswehr ist der Männeranteil durch die Soldaten wahrscheinlich auch in der nichttechnischen Verwaltung höher.
Ob beim Studiengang die Frauenquote wirklich so hoch ist, kann ich dir nicht sagen. Ich wäre an deiner Stelle darüber aber froh.

zu 2/3)
In den Links steht es wahrscheinlich noch etwas genauer, aber aus meiner Sicht:
Du kannst theoretisch quer durch die Republik und auch ins Ausland abgeordnet werden.

In der Praxis werden wahrscheinlich selten Beamte im Ausland gebraucht. Ich kann mir vorstellen, dass dies für den gehobenen/höheren nichttechnischen Dienst noch weniger eine Gefahr ist, als für z.B. den mittleren technischen Dienst oder den feuerwehrtechnischen Dienst.

Auch innerhalb von Deutschland schaffen sich die Dienststellen oft Möglichkeiten, um ihr Personal vor Ort zu halten. Es gibt Entwicklungskonzepte, die alle paar Jahre einen Dienstpostenwechsel empfehlen, aber einen Wechsel des Dienstortes kann man häufig vermeiden (bei kleineren Dienststellen mit wenigen Dienstposten ist das natürlich schwierig).
In einigen Fällen bleibt man auch einfach Ewigkeiten auf einen Posten sitzen, was natürlich hinderlich für Beförderungen ist. Diese sind an das Personalentwicklungskonzept gebunden.
Spätestens mit Haus und Familie hat man auch eine gute Argumentationsgrundlage gegen eine ungewollte Versetzung. Aber am Ende hat man, soweit ich weiß, leider nicht das letzte Wort.

Weitere Standorte gibt es viele, häufig aber nur mit wenigen relevante Stellen. Als "mittelgroße" Dienststellen fallen mir da z.B. die Bundeswehr-Dienstleistungszentren oder auch das BiZBw und die angegliederten Bundeswehrfachschulen ein.
Für den technischen Dienst gibt es die wehrtechnischen und wehrwissenschaftlichen Dienststellen, ohne nichttechnische Verwaltung kommen diese aber auch nicht aus.
In den Bundesämtern hat man aber bessere Chancen, ohne Wechsel des Wohnortes schnell befördert zu werden. So läuft das zumindest im technischen Dienst.

4)
Ich bin selber noch in der Ausbildung, kann dir aber schon sagen, dass man dies nicht pauschalisieren kann. Dafür ist die Bundeswehrverwaltung zu groß.
Zwischenmenschlich habe ich persönlich bisher eher gute Erfahrungen gemacht, aber natürlich auch negatives gehört.

5)
Ich kenne mich mit den Abschluss nicht aus und kann daher nicht wirklich helfen.
Innerhalb der Bundeswehr ist der Aufstieg in den höheren Dienst momentan noch schwierig (aber möglich), vielleicht tut sich da aber etwas.

6)
Vielleicht zum Thema Verwaltung: Die typischen Klischees haben natürlich wahre Hintergründe. Nicht alles ist effizient und modern und unabhängig von Besoldung und Position gibt es auch mal Kollegen, welche in der Wirtschaft aus Unfähigkeit schon lange arbeitslos wären.

Nanum:
Hallo,

danke für deine Schilderungen und Einblicke. Was mich persönlich am meisten verunsichert ist die Wohnsituation in den o.g. Ballungsräumen. Die Lebenshaltungskosten sind dort leider überdurchschnittlich hoch. Ansonsten kann ich im Grunde über keinerlei negative Berührungspunkte im bisherigen Ablauf berichten.

Sowohl die Standorte an denen ich bisher war, noch die Personen waren in irgendeiner Weise zu kritisieren. Man ist überall bemüht (NICHT im negativen Sinne bemüht) zu modernisieren und ein absolut angenehmes Arbeitsklima im Rahmen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu bieten.

Auch zwecks Diskriminierung als Mann konnte ich nichts feststellen. Das militärische Personal / die Soldaten / Offiziere haben zwar extrem selten mal fallen lassen: "ach der Zivile", aber das war im entsprechenden Kontext wohl eher sarkastisch oder ironisch zu verstehen, als feindselig oder herabwürdigend.

Insgesamt hängt es wohl auch stark davon ab wo man eingesetzt ist und von den konkreten Personen / Mitarbeitern / Kollegen vor Ort.

lor335:
Hallo,
weiß jemand von euch wie es sich mit den Wohnungen in Mannheim verhält? Sprich wie weit sind die Wohnungen vom Campus entfernt und wie viel muss man ungefähr dafür zahlen?

Liebe Grüße

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