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Autor Thema: Formal Dienst  (Gelesen 148174 mal)

Wonka

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Formal Dienst
« am: 12. März 2019, 19:31:58 »

Hallo

Ich hab mal ne frage

Ich war paar Jahre beim Heer und bin dann zur Marine gewechselt und dann sind mir folgende Sachen passiert:

1.
Ich: Gruß, Meldung
Vorgesetzter:....
Ich:??? (Fragender Blick)
Vorgesetzter: Gruß Meldung Gruß!!!
Ich: ich komm vom Heer da war das anders
Vorgesetzter: ja wenn sie vom Heer kommen dann müssten sie doch wissen wie man sich meldet schließlich machen die doch da die ganzen Vorschriften!...

Hab ich da jezt Jahre lang was falsch gemacht oder macht die Marine da was falsch???
Ich kannte das zumindest so: Gruß Meldung bzw Abmeldung Gruß

2.
ich führe eine Gruppe durch die Gegend
Ich: links schwenken
Vorgesetzter: immer wenn sie einen Befehl geben müssen sie kurz ins stillgestanden gehen!

???

Is mir das beim Heer nie aufgefallen oder macht es einfach nur niemand??? Oder macht die Marine auch das anders?
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tank1911

  • Gast
Antw:Formal Dienst
« Antwort #1 am: 12. März 2019, 19:51:57 »

1.
Die Zentralrichtlinie A2-221/0-0-1280 Formaldienstordnung (früher ZDv 3/2) hat den Geltungsbereich Bundeswehr, gilt also für alle TSK/milOrgBer gleich.

2.
Auszug: "Wird Vorgesetzten gemeldet, so ist 3 Schritte vor diesen Grundstellung einzunehmen und vor Beginn der Meldung zu grüßen. Nach der Entlassung wird erneut gegrüßt und mit einer Kehrtwendung
weggetreten." Also Gruß, Meldung, auf das Rührt euch warten, Sachverhalt klären, Grundstellung, Meldung, Gruß, Wegtreten.

3.
Auszug: "Kommandos sind in Grundstellung und mit lauter, deutlicher Stimme zu geben." Die Vorschrift enthält keine Ausnahme für den marschierenden Befehlenden, also machen. Beim Marsch "Ohne Tritt" wird dies in der Praxis vernachlässigt, beim Marsch im Gleichschritt sieht man das aber sehr wohl.
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BulleMölders

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #2 am: 13. März 2019, 07:10:28 »

Ich kann tank1911 in den Punkten 2 und 3 nur bestätigen.
In meinen ganzen Jahren bei der Marine wurde das grundsätzlich so und nicht ander Praktiziert. Zumindest an Schulen und in Ausbildungseinheiten.
Von Schiffen kenne ich das Melden mit Gruß eigentlich nur, wenn man sich beim DV gemeldet hat.

Aber das manche Offiziere nach einiger Zeit mal eine Nachschulung in Formaldienst gebrauchen könten ist auch nichts neues. Da habe ich in meiner Dienstzeit die sonderbarsten Forderungen von Offizieren erlebt.
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seltsam

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #3 am: 13. März 2019, 08:03:00 »

Hallo

Ich hab mal ne frage

Ich war paar Jahre beim Heer und bin dann zur Marine gewechselt und dann sind mir folgende Sachen passiert:

1.
Ich: Gruß, Meldung
Vorgesetzter:....
Ich:??? (Fragender Blick)
Vorgesetzter: Gruß Meldung Gruß!!!
Ich: ich komm vom Heer da war das anders
Vorgesetzter: ja wenn sie vom Heer kommen dann müssten sie doch wissen wie man sich meldet schließlich machen die doch da die ganzen Vorschriften!...

Hab ich da jezt Jahre lang was falsch gemacht oder macht die Marine da was falsch???
Ich kannte das zumindest so: Gruß Meldung bzw Abmeldung Gruß...
Da muss der Kamerad Vorgesetzter mal seine Kenntnisse auf den aktuellen Stand bringen, obwohl das mit Gruß, Meldung, Gruß (scherzhaft auch als Gruß, Meldung, Handstand bezeichnet) schon Jahrzehnte her ist und da auch nur für Mannschaften galt.
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PzPiKp360

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #4 am: 13. März 2019, 08:36:57 »

Irgendwie stehe ich hier gerade allein auf dem Formaldienstplatz...so für kleine Hilfsgruppenführer-Hauptgefreite, meine Erinnerung geht so:

1. In Linie antreten
2. Fertig werden
3. Abteilung stillgestanden
4. Richt Euch
5. Augen geradeaus
6. Man erzählt was, wohin, warum, wann usw.
7. Rechts um
8. Abteilung (ohne Tritt/im Gleichschritt) Marsch

Und dann wandert das Züglein los. Wenn nun unterwegs der Kurs angepaßt wird, dann

ich führe eine Gruppe durch die Gegend
Ich: links schwenken
Vorgesetzter: immer wenn sie einen Befehl geben müssen sie kurz ins stillgestanden gehen!

hält man das Züglein doch nicht an, oder?!

 :o ???
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KlausP

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #5 am: 13. März 2019, 08:50:24 »

Der Text muss heißen:

Zitat
... müssen Sie kurz ins "Stillgestanden" gehen ...

Bedeutet: Der Kommandierende geht in Grundstellung und gibt das entsprechende Kommando an die weiter marschierende Truppe.
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StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

F_K

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #6 am: 13. März 2019, 09:11:55 »

Der Truppe  "erzählt" man in der Regel im "Rüht Euch" nicht im Stillgestanden.

Begleitet der Führer der Formation beim Marsch dieselbe, muss er für Kommandos nicht ins Stillgestanden gehen.

(dann müßte er danach ja "hinterherlaufen" ...)
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PzPiKp360

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #7 am: 13. März 2019, 09:15:05 »

Der Truppe  "erzählt" man in der Regel im "Rüht Euch" nicht im Stillgestanden.

Ah, richtig, da fehlt zwischen 5. und 6. noch ein "Rührt Euch".

Begleitet der Führer der Formation beim Marsch dieselbe, muss er für Kommandos nicht ins Stillgestanden gehen.

(dann müßte er danach ja "hinterherlaufen" ...)

Verstanden. Nun macht alles wieder Sinn. :)
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Wonka

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #8 am: 13. März 2019, 13:20:07 »

Danke erstmal für die vielen Antworten

Und hier wird es definitiv so ausgebildet das der führende ins stillgestanden geht wärend er der marschierenden Truppe Kommandos gibt... und dann mit nen paar schnellen Schritten wieder aufholt was anscheinend ja auch richtig ist!!!

Und das mit Gruß Meldung Gruß ist anscheinend falsch wenn jedoch der Dienstgrad des Jenigen der das so möchte hoch genug ist kommt man da wie ich festgestellt habe nicht drum rum da es in manchen Einheiten quasi „schon immer“ so gemacht wurde und es dem zur Folge mehr oder weniger nicht möglich ist da gegen an zu gehen ... aber trotzdem danke gut zu wissen das ich zumindest dabei nichts falsch gemacht habe
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dunstig

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #9 am: 13. März 2019, 13:25:54 »

Zitat
mehr oder weniger nicht möglich ist da gegen an zu gehen ...
Welche Möglichkeiten man hat, lernt man doch direkt in den ersten paar Tagen.
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"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

F_K

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #10 am: 13. März 2019, 13:28:57 »

@ Wonka:

Dann nenne doch bitte Quellen ... ist doch grober Unfug, extra stehen zu bleiben, um dann zu laufen.

(Kann man zwar machen, aber "Leitungslösung" ist es, je nach Situation, sicherlich nicht ...)
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Andi

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #11 am: 13. März 2019, 13:47:19 »

Dann nenne doch bitte Quellen ... ist doch grober Unfug, extra stehen zu bleiben, um dann zu laufen.

Ist aber eben vorschriftenkonform und für den Formaldienst auch völlig angemessen. Beim Leistungs- oder Eingewöhnungsmarsch im Zugrahmen und in Formation kann man darauf sicherlich verzichten.

Gruß Andi
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F_K

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #12 am: 13. März 2019, 13:59:16 »

Ich kenne keine Quelle, die für Befehle oder Kommandos ein "Stillgestanden" des Befehlenden vorschreibt.

Beispiel: Ich bilde im Gruppenrahmen Formaldienst aus, "Anfangsausbildung", daher ist eine "Anzählen" noch notwendig ("Links, zwo, drei, vier", erst bei jedem Schritt, dann bei jedem Zweiten, ggf. nochmal, dann bei jedem Dritten ...).

Müßte man da im Stillgestanden bleiben, wäre die Gruppe schnell verschwunden, Ausbildung wäre so nicht möglich ...

Auch gibt der "Vorne" eingetretene Btl -/ Kp / Zg Führer seine Kommandos während des Marsches - weil sich sonst seine Position zu seinem "Verband" ändern würde ...
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RefüPerser d.R.

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #13 am: 13. März 2019, 14:06:04 »


@F_K
Quelle:
A2-221/0-0-1280
205. Die Vorgesetzten sollen beim Kommandieren soweit vor der Front stehen, dass sich die
Truppe im Blickfeld befindet. Kommandos sind in Grundstellung und mit lauter, deutlicher Stimme zu
geben.

Ja ich gebe zu, dass das beim Marsch für z.B. den eingetretenen Kompaniechef (vor seiner Kompanie) nicht praktikabel ist. Für einen Zugdienst aber ohne weiteres möglich ist!
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Andi

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Antw:Formal Dienst
« Antwort #14 am: 13. März 2019, 14:13:31 »

Ich kenne keine Quelle, die für Befehle oder Kommandos ein "Stillgestanden" des Befehlenden vorschreibt.

Wurde hier ja schon genannt:

Auszug: "Kommandos sind in Grundstellung und mit lauter, deutlicher Stimme zu geben." Die Vorschrift enthält keine Ausnahme für den marschierenden Befehlenden, also machen. Beim Marsch "Ohne Tritt" wird dies in der Praxis vernachlässigt, beim Marsch im Gleichschritt sieht man das aber sehr wohl.

Da ist Satz 205 aus der A2-221/0-0-1280.

Aber es gilt eben auch Satz 208: "Im Gelände gibt es grundsätzlich keinen Formaldienst." Also findet die eben angesprochene Regelung nur im Formaldienst selbst Anwendung.

Beispiel: Ich bilde im Gruppenrahmen Formaldienst aus, "Anfangsausbildung", daher ist eine "Anzählen" noch notwendig ("Links, zwo, drei, vier", erst bei jedem Schritt, dann bei jedem Zweiten, ggf. nochmal, dann bei jedem Dritten ...).

Müßte man da im Stillgestanden bleiben, wäre die Gruppe schnell verschwunden, Ausbildung wäre so nicht möglich ...

Du bist nicht der erste Vorgesetzte, der vor dieser Herausforderung stand und wohl auch nicht der letzte. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich damit nie ein Problem hatte - dafür gibts ja Schwenkungen und laute Stimme.

Beim eingetretenden Führer muss wohl die Logik herhalten: Will man die spezifischere Anweisung zu einem bestimmten Verhalten - in diesem Fall die vorgeschriebene Marschordnung - einhalten, so muss der Führer der Formation seine Kommandos aus dem Marsch heraus geben.

Gruß Andi
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