Beide meiner Eltern haben keine persönliche Erfahrung mit der BW und daher nur die von den Medien gepuschte Auffassung bei der BW seien nur homophobe, sexistische Nazis, natürlich nicht so extrem, aber in dem Spektrum, weshalb sie sich um mich als Frau in einem von Männern dominierten Umfeld Sorgen machen...
Das schlechteste Bild von der Bundeswehr scheinen die zu haben, die noch nie Kontakt hatten.
Du kannst es mal auf der Schiene "schlechte Nachrichten verkaufen sich besser als gute" versuchen, aber ich glaube nicht, dass du damit Erfolg hast.
Solltest du allerdings zum Bund gehen, wirst du deinen Eltern bald zeigen können, dass es nicht so ist. Vorher nervig, aber lange wirst du mit diesem Thema keine Konflikte haben.
Zuerst natürlich die Sorge, dass ich im Auslandseinsatz umgebracht werde und auch sonst mein Sterberisiko erhöhe (Statistiken mit Verkehrstodesopfern u.ä. bringen nichts, da sie meinen die kommen ja noch hinzu).
Dürfte zu den üblichen Sorgen gehören, die alle Eltern haben. Egal ob das Kind zur Bundeswehr, Polizei oder Feuerwehr geht, nach Afrika fliegt oder einen Motorradführerschein macht.
Meines Wissens haben wir einen gefallenen Arzt bei ISAF gehabt. Dabei ist die Bundeswehr seit über 20 Jahren in mehreren Einsätzen - Ärzte sind immer dabei.
Wenn du 4 Monate im Einsatz bist, heißt das 4 Monate nicht pendeln (je nach Fahrstrecke). Statistisch dürfte das damit ungefährlicher als in Deutschland sein.
Ich glaube aber nicht, dass du denen diese Sorge ausreden kannst. Nach dem ersten Einsatz vielleicht (da wurde es bei meiner Mutter deutlich besser).
Außerdem, vor allem von meiner Mutter, das Bedenken, dass es schwer/ unmöglich sei eine Familie zu gründen, mit der ständigen Möglichkeit versetzt zu werden usw...
Da mögen mich unsere Ärzte im Forum ergänzen oder korrigieren, aber so viele Versetzungen sollten es eigentlich nicht sein.
Du hast erstmal das Studium plus die Ausbildung zum SanOffz und danach mehrere Verwendungen in der Klinik oder als Truppenarzt. Truppenoffiziere haben meines Wissens Stehzeiten von 3 Jahren, würde mich wundern, wenn die durchschnittliche(!) Stehzeit eines SanStOffz deutlich darunter liegt.
Und auch dabei gilt: Man versetzt dich nicht aus Langeweile erst nach Eckerförde und kurz darauf nach Sonthofen, sondern du wirst zum Teil mit in die Entscheidung einbezogen und die Bundeswehrkrankenhäuser sind jetzt nicht an den schlechtesten Standorten.
Aber wer sagt dir denn, dass das zivil nicht ähnlich passieren kann? Auch da ist es nicht garantiert, dass du an dem Ort alt wirst, an dem du deinen ersten Job hast. Vor allem, wenn du dich nochmal etwas anders orientierst als zu Beginn.