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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

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Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Standortfremd Krank, Probleme!  (Gelesen 2616 mal)

Trapporter

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Standortfremd Krank, Probleme!
« am: 11. Juni 2019, 12:18:08 »

Grüß Gott Kameraden,

ich habe aktuell mit Magenproblemen, bestehend aus Durchfall und Erbrechen zu kämpfen. Dementsprechend bin ich zu Truppenarzt gegangen.

Was macht man vorher: TE-Führer und Kompanieführung benachrichtigen, Erlaubnis einholen, Standortfremd zum Arzt zu gehen. Alles OK, oder?

Jetzt war ich beim Arzt drin, und bin sprachlos. Sowas habe ich noch nie erlebt!

Der Arzt hat mich erstmal zur Sau gemacht! Was mit einfällt, mit so ner Sache zum Arzt zu kommen. Er hat Montags schon das halbe Ruhrgebiet bei sich sitzen. Er schreibt einen für Magenprobleme und Erkältung nicht mehr krank, so die Worte.

Dafür kann man zur Stammeinheit fahren.

OK, ändert zwar nichts an der Tatsache, dass ich mit 36 Jahren wohl selbst bestimmen kann, wann ich mit was zum Arzt gehe. (Anmerkung: Ich habe zwei Kinder! Und habe sogar noch nie nen Schein genommen, wenn die mal krank waren!)

Und wenn ich die komplette Nacht mit Durchfall und Erbrechen zuhause hocke, sollte sowas für nen Arztbesuch ausreichen, oder nicht?

Dazu kommt noch, das in meiner TE zig Familenväter hocken, einschließlich Zugführer, die keinen Bock darauf haben Krankheiten nach Hause zu schleppen, weil jemand krank ist!

Muss man sich sowas mittlerweile anhören? Mir geht dieses Gebettel bei den Ärzten mittlerweile so auf den Senkel! Jedesmal wird man so hingestellt, als hätte man nichts! Ich bin vielleicht 1x im Jahr krank, zuletzt im Februar letzen Jahres! Und da habe ich sogar noch meinen eigenen Urlaub verbraucht, um mir das Gelaber nicht anhören zu müssen.

Man sitzt da immer wie der letzte Mensch.

Ab jetzt setze ich mich immer ins Auto und fahre die 150 km mit Stau zur Kaserne, oder wie? Am besten lasse ich dann schön im Auto laufen und bau noch nen Unfall.

Ich habe echt nen dicken Hals. Man ist 36 alt, und wird erstmal zum Simulanten abgestempelt, weil man ja Mannschaftssoldat ist! Wenn ich sehe, dass sich bei uns Feldwebeldienstgrade besaufen, dann nen Tag später verkatert zum Arzt gehen, ne Woche nach Hause geschickt werden, da fällt mir nicht mehr zu ein!

Zu Letzt möchte ich wissen, wo ich eine Beschwerde einreichen kann! Direkt bei meinem Disziplinarvorgesetzten, oder?

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dunstig

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Antw:Standortfremd Krank, Probleme!
« Antwort #1 am: 11. Juni 2019, 13:01:04 »

Einfach ne Beschwerde beim DV einreichen, der kümmert sich drum, dass diese die richtige Stelle erreicht.
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"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

LwPersFw

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Antw:Standortfremd Krank, Probleme!
« Antwort #2 am: 11. Juni 2019, 13:09:19 »


Zu Letzt möchte ich wissen, wo ich eine Beschwerde einreichen kann! Direkt bei meinem Disziplinarvorgesetzten, oder?


Ja, bei Ihrem nächsten Disziplinarvorgesetzten.

Und falls dieser nicht weiß, an welche Stelle er die Beschwerde weiterzuleiten hat - und zwar direkt und nicht auf dem Dienstweg ! -,
soll er hier lesen : C-2162/3  Nr. 103 - 110


Machen Sie sich auch eine Kopie von der Beschwerde und lassen sich darauf den Eingang bei der Einheit bestätigen.
Am besten Eingangsstempel der Einheit mit Datum und Handzeichen.
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aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

Trapporter

  • Gast
Antw:Standortfremd Krank, Probleme!
« Antwort #3 am: 11. Juni 2019, 13:36:31 »

Danke sehr
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Pericranium

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Antw:Standortfremd Krank, Probleme!
« Antwort #4 am: 11. Juni 2019, 16:09:50 »

Ich verstehe leider auch nicht, wieso immer noch so viele Patienten als Simulanten hingestellt werden.
Hier am Standort wurde einem Kameraden Dienstags mal ein Attest verweigert (ging um Prüfungsunfähigkeit), weil er ja ein Simulant sei.
Donnerstags wurde er stationär mit Pneumonie aufgenommen....
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tank1911

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Antw:Standortfremd Krank, Probleme!
« Antwort #5 am: 11. Juni 2019, 16:34:59 »

Zitat
Ich verstehe leider auch nicht, wieso immer noch so viele Patienten als Simulanten hingestellt werden.

Meine persönliche Meinung:

Weil es

a) viele Simulanten gibt,

b) viele Truppenärzte diesen die gewünschten Freifahrtscheine erteilen,

und c) sich dadurch bei vielen, gerade jüngeren Kameraden gefühlt eine (für eine spätere Anstellung außerhalb des ÖD) gefährlich niedrige Hemmschwelle eingestellt hat, "krank feiern" zu wollen, gerade wenn es mal "weg von Mutti geht".

Einfach unkameradschaftlich, wenn die eher seltener, aber dann wirklich Kranken darunter leiden.
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Andi8111

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Antw:Standortfremd Krank, Probleme!
« Antwort #6 am: 11. Juni 2019, 16:42:32 »

Statistik ist bei mir schon lange her... aber ich meine, da gibt es einen bestimmten Effekt. Sowas wie "den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen".
Simulanten sind die allerwenigstens. Aber was im Zivilen Gang und Gäbe ist, macht auch vor den Streitkräften nicht halt. Wegen Lappalien den Arzt aufsuchen und unangemessene Erwartungen an Diagnostik und Therapie stellen, OHNE selbst was dafür tun zu wollen.

Ein Paar Beispiele:
Soldat A, 23 Jahre, übergewichtig, kommt mit Blähungen, Verstopfung und ab und an Durchfall in die Sprechstunde. Mein Rat: Ernähren Sie sich gesünder, das hat mit dem Panzerschnitzel und den vier Bier abends zu tun. Er: Ach, kann das nicht Colitis ulcerosa sein? Meine Freundin hat eine Tante, die hat eine bekannte, da fing das auch so an....

Soldat B kommt mir Brustschmerzen nach einem harten Trainingstag im Fitnesscenter (unnötig zu erwähnen, dass er im Dienst nen 10 Kilo Schein hat). Nach einer gewissenhaften Untersuchung schließe ich auf Muskelkater vom Bankdrücken. Er: Nein, ich habe bestimmt einen Herzinfarkt. Unzufrieden mit meiner Diagnose und dem Therapievorschlag (Sportpause, Dehnübungen und nötigenfalls Ibuprofen gegen die Muskelentzündung) stellt er sich im örtlichen Krankenhaus vor (natürlich NACH einer erneuten erschöpfenden Sporteinlage). Credo von dort: Selbige Diagnose und selber Therapievorschlag.

usw. usw. usw. usw.

Und dann sitzen da die drei Hanseln mit wirklichen Beschwerden. Die muss man genau so gewissenhaft untersuchen. Unnötig zu erwähnen, dass es trotzdem oft Jammerlapperitis ist... Und auf dem Krankmeldeschein kommt "Dienst in Toilettennähe" komischerweise nicht gut.

Insgesamt bin ich ziemlich großzügig, mit Dienstbefreiung, wenn der betreffende Soldat sonst nur dumm rumsitzt und nichts sinnvolles mit der Zeit anfangen kann. Aber alles muss sinnvolle Grenzen haben. Meine Erwähnung, dass 30% aller Deutschen über 45 Jahre mit chronischen Schmerzen einem normalen Arbeitsalltag nachgeht, war bereits einmal eine Beschwerde wert ;) Aber was weiß ich schon...

Trotzdem ist es, gerade für StOFremde wirklich beschissen, wenn sie bei nachvollziehbaren Beschwerden so abgefertigt werden.
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Tasty

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Antw:Standortfremd Krank, Probleme!
« Antwort #7 am: 11. Juni 2019, 20:16:47 »

...ich habe aktuell mit Magenproblemen, bestehend aus Durchfall und Erbrechen zu kämpfen. Dementsprechend bin ich zu Truppenarzt gegangen.
....
Jetzt war ich beim Arzt drin, und bin sprachlos. Sowas habe ich noch nie erlebt!

Der Arzt hat mich erstmal zur Sau gemacht! Was mit einfällt, mit so ner Sache zum Arzt zu kommen. Er hat Montags schon das halbe Ruhrgebiet bei sich sitzen. Er schreibt einen für Magenprobleme und Erkältung nicht mehr krank, so die Worte.
Dafür kann man zur Stammeinheit fahren....

Ein guter Reflex (und sogar situationsangemessen) wäre es gewesen, diesem Truppenarzt spontan vor die Füße zu kotzen...🤢

...aber die Bundeswehr hat natürlich nur Spitzenpersonal, das einen phantastischen Job macht 😏
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FoxtrotUniform

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Antw:Standortfremd Krank, Probleme!
« Antwort #8 am: 11. Juni 2019, 21:40:19 »

Nun, das mit der Pneumonie wäre mir aus eigener Erfahrung hinaus die jutistische Keule wert gewesen (nebst WBO).

Alleinstellungsmerkmale der Bundeswehr sind eben, dass man keinen wohnortnahen Hausarzt hat und damit genötigt wird ggf. einen Truppenarzt aufzusuchen, der für einem anderen Standort zuständig ist und zudem bei Pillepalle einen Arzt aufsuchen muss, wenn man eigentlich nur 1-3 Tage ins Bett gehört um sich auszukurieren. Fluch und Segen der utV zugleich.

Ob das mit Spitzenpersonal zusammenhängt, lasse ich mal dahingestellt. Zivil erlebt man durchaus noch ganz andere Dinge.

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