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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?  (Gelesen 7482 mal)

Unproomn

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Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« am: 17. August 2019, 09:41:26 »

Hallo zusammen,


nach Jahren, in welchen ich in meiner Beorderungseinheit eher als Karteileiche gedient habe (Ende des Studiums, Berufsbeginn), möchte ich mich nun wieder beim Bund als Reservist engagieren und bin dabei natürlich auch an einem Laufbahnwechsel interessiert (bin bisher noch Mannschafter). Ich habe seit 2016 einen Master und bin nun 31.

Nun habe ich mich bereits bei https://www.reservisten.bundeswehr.de informiert und werde mich natürlich auch an das Karrierecenter wenden. Doch mich würden auch andere Erfahrungsberichte interessieren.

Und zwar geht es um die beiden potentiellen Wege zum RO - als ROA oder den Seiteneinstieg. Was haltet Ihr für sinnvoller? Stellt sich die Frage überhaupt, oder ist für jemanden mit bestehenden Uniabschluß ohnehin nur der Seiteneinstieg relevant? Laut den PDFs auf o.g. Seite klingt das so, als wären es ohnehin genau dieselben Module.

Der Reservistenbeauftrage meiner Beorderungseinheit sagte mir, der Vorteil beim ROA läge darin, daß mir ein erhaltener Dienstgrad sicher wäre und ich nicht binnen dreier Jahre zwangsläufig alle Module abgeschlossen haben muß, um nicht den DG wieder zu verlieren - andererseits wäre ich halt ein 3x-jähriger Fahnenjunker. Damit hätte ich jetzt an sich kein Problem. Vielleicht fühlt sich dann der endgültige DG sogar "verdienter" an.

Mich interessiert eher auch, wo die Bewerbungschancen besser stehen. Ist der ROA irgendwie "offener"?
Und abgesehen davon: Mal angenommen, ich würde von meinem AG die Erlaubnis bekommen, 2 Wochen im Jahr zu üben - wie unterscheidet sich überhaupt die Ausbildung, wenn die Module offenbar dieselben sind? Da ich kein Beamter bin und noch nicht jahrelang bei meiner Firma bin, glaube ich nicht, jetzt mal schnell schon nach Belieben sechs Wochen im Jahr zum Bund zu "dürfen" und noch massig zusätzlich zu üben.


Danke im Voraus und herzliche Grüße!

Unproomn
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wolverine

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #1 am: 17. August 2019, 09:54:59 »

Für den Seiteneinstieg bräuchten Sie zunächst eine Qualifikation, die sich 1:1 auf einem zu besetzenden Dienstposten abbilden ließe. Je nachdem was Sie studiert haben oder wie der Bedarf der Truppe ist, scheitert es schon daran. Dann muss man natürlich auch noch angenommen werden.
Ist das gegeben, würde ich zum Seiteneinstieg raten.
Klappt das nicht, kann man es immer noch über die ROA Schiene versuchen.
Wobei zwei Wochen im Jahr für beides wohl etwas knapp ist. Es geht meines Wissens nach um vier zweiwöchige und ein einwöchiges Modul, also fünf Jahre Zuvorgeschriebenes vorausgesetzt. Das kann sich aber schon wieder geändert haben.
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ToMA

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #2 am: 19. August 2019, 12:32:57 »

Neben der von wolverine beschrieben Möglichkeit (§ 26 Abs. 2 SLV) gibt es aber auch noch den Einstieg als Seiteneinsteiger nach § 26 Abs. 4 SLV, ohne Bezug zur privaten Qualifikation (Voraussetzung irgendein Hochschulabschluss oder gleichwertiger Abschluss).
Unterschied zum ROA und zu § 26.2 SLV ist, dass Dir die ROA-Lehrgänge nicht vergütet werden. Dafür bist Du am Ende der Lehrgänge bzw. zur anschließenden "Einstellung" gleich Oberleutnant.

ROA -> fortlaufende Beförderungen, Vergütung während Lehrgänge, i.d.R. breiter aufgestellt;
Seiteneinsteiger n. 26.2 SLV -> sofort höherer DG (OLt bis OTL), Vergütung, sehr enges Einsatzfeld;
Seiteneinsteiger n. 26.4 SLV -> zunächst ohne Beförderungen, ohne Vergütungen, danach OLt mit mehr Möglichkeiten als nach 26.2.
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Unproomn

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #3 am: 19. August 2019, 15:44:31 »

Herzlichen Dank schon einmal für die Antworten!

Klingt also so, als wäre ROA als breiter aufgestellter Einstieg erstmal am "offensten". Aber mal ganz theoretisch: Sind denn ROA, die bereits ein Studium abgeschlossen haben, generell geläufig? Oder hat man sich da entweder schon mit 22 entschieden oder wird ansonsten zum totalen "Exoten"? Wirkt sich das irgendwie auf den Bewerbungsprozess aus?

Welche potentiellen Vorteile hat man darüber hinaus, wenn man prinzipiell bereits eine Beorderung (in dem Fall eben als Mannschafter) im Hintergrund hat?
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PzPiKp360

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #4 am: 19. August 2019, 16:57:25 »

Meiner Erfahrung nach gibt es alle möglichen Kombinationen: junge und "lebenserfahrene", noch im Studium oder schon lange raus, Studium während des Berufslebens nachgeholt an der Fernuni usw. Die Größenverhältnisse wird das entsprechende Referat kennen, aber vermutlich nicht öffentlich verraten. (Am Rande: Für den ROA ist ein Studium offiziell gar keine Voraussetzung, siehe § 43 Abs. (2) SLV, es reicht "mindestens einen Realschulabschluss oder einen als gleichwertig anerkannten Abschluss [zu] besitzen". Es gibt allerdings so viele Bewerbungen, daß man nur damit nach dem Prinzip der Bestenauslese kaum durchkommen wird.)

Der Bewerbungsprozess ist eine "ganzheitliche Betrachtung", der Chancengleichheit bieten soll (siehe Art. 33 Abs. (2) GG), und deswegen die Lebenssituation berücksichtigen muß: Ein 22jähriger Mensch kann kaum schon einen Master haben, wird aber anhand seiner aktuellen Prüfungsleistungen fair mit dem 35jährigen Dr.-Ing. verglichen werden. So gesehen haben es ältere Bewerber meiner Einschätzung nach sogar "schwerer": Jemand mit 22 braucht "nur" ein paar ordentliche Zeugnisse und Noten, mit 45 sollten Abschlüsse, ordentliche berufliche Vita usw. dazugekommen sein.

Aufgrund der genannten Chancengleichheit darf die Vordienstzeit keine große Rolle spielen, oder eine bereits bestehende Beorderung, vorhandene Dienstzeugnisse und Beurteilungen fließen aber sicherlich in die Gesamtschau mit ein.
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DieEhefrau

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #5 am: 19. August 2019, 21:02:38 »

Bist du denn nun bereit, Zeit zu investieren und nicht gleich wieder als Karteileiche abzutauchen?

ROA a.d.W. ist
  • nSAK (9 oder 10 Tage)
  • 1. Jahr: Modul I,   danach 24 Tage RDL => Fahnenjunker d.R.
  • 2. Jahr: Modul II,  danach 24 Tage RDL => Fähnrich d.R.
  • 3. Jahr: Modul III, danach 24 Tage RDL => Lt. d.R.
  • EEH-A (5 Tage oder über RSU am WE)
= 36 Monate minus 3 Monate für Grundausbildung = 33 Monate. Beginn ist mit dem 1. Tag bei ROL-I. Ich habe es bisher so verstanden, dass der ROA nach 33 Monate abgeschlossen sein muss/soll.
In diesem Dokument der Lw (Seite 26) ist visualiert, dass Teil 1+2 innerhalb drei und dann Teil 3 innerhalb von maximal 5 Jahren seit  Beginn absolviert sein muss (oder ist es ein soll?).
Ich beziehe mich übrigens bezüglich der 72 Übungstage auf diesen Thread/Posting.


Ein vorzeitiges Abbrechen ist sicherlich nicht 'im Sinne des Erfinders' ... und ... in meinen Ohren... klingt der Vorschlag auch nicht fair denen gegenüber, die es wirklich durchziehen wollen. Es gibt einfach nicht ausreichend Plätze für alle ROA/RO-SE, sondern viel mehr Bewerber.

Module: Ja, die Module sind zwischen ROA und RO-SE identisch.


RO-SE nach 43 (3) i.V. § 26 (2): hier die Liste der Studienabschlüsse (für 2020 sind derzeit 58 DP gemeldet). Wenn Studium und gemeldeter Dienstposten zusammenpassen, könnte es dann ein Major werden. Module, EEH-A, nSAK wie oben. 24 RDL-Tage auf dem DP - 12 davon zusammenhängend (Bewertung). Dazu kommen eventuell "DP spezifische Ausbildung" - alles kann man ja nicht zivil mitbringen.
Der 26 (4) ist vom zeitlichen Ablauf identisch wie 26(2).
Beim 43.3 ist glaube ich ein Richtwert gegeben, dass die gesamte Ausbildung nicht länger als 3 Jahre dauern soll. Eilige schaffen es angeblich in 2 Jahren.

Zumindest für 43(3) muss eine Arbeitgebereinverständniserklärung beigelegt werden (darin steht: "3 Module á 10 Tage plus 24 RDL-Tage").

Was willst du erreichen? Kannst du diese Zeit investieren - und was ist danach? Ist dein Studienabschluss auf der Liste?
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DieEhefrau

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #6 am: 19. August 2019, 21:41:03 »

sorry... nSAK waren 3+5 Tage.
Und EEH-A 'unter der Woche' waren 4 Tage plus ein Anreisetag z.B. in MUC.
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F_K

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #7 am: 20. August 2019, 09:15:04 »

Zusammenfassung:

Mit "nur" 2 Wochen im Jahr als Maximalansatz an Zeit ist eine ROA (adW) Laufbahn nicht sinnvoll zu stemmen.
(da kommt ja noch die Ausbildung / Dienstleistung auf einem Dienstposten dazu ...)
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Eisensoldat

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #8 am: 20. August 2019, 09:32:41 »

Deshalb ist ROA a.d.W. idealerweise für Studenten. Ein im Saft stehender Berufstätiger sollte verstärkt über Seiteneinsteiger RO nachdenken (um zum Fred-Thema zurückzukehren)
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PzPiKp360

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #9 am: 20. August 2019, 09:51:58 »

Diesem Hinweis kann ich gerade nicht folgen: Der Zeitaufwand für Laufbahn-Lehrgänge, fachliche Ausbildungen für den Dienstposten und RDL ist doch für alle Zugänge (nahezu) gleich...?!
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DieEhefrau

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #10 am: 20. August 2019, 10:05:50 »

@PzPiKp360: Du weißt, dass ich immer die Infos für den RO-SE im Blick hatte. Bin aber dann mal hierüber gestolpert:
http://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,65288.msg679462.html#msg679462
Lies was "BKI" geschrieben hat und vergleiche mit der Folie auf Seite 26.
Oder hab ich es falsch verstanden? Müssen beim ROA adW nicht für die erreichen des nächsthöheren DG die 24 Tage gemacht werden.
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F_K

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #11 am: 20. August 2019, 11:21:27 »

@ PzPiKp360:

Ggf. notwendige FACHLICHE Ausbildungen für den Dienstposten sind NICHT in der Laufbahnausbildung enthalten.

Ansonsten: Lediglich 2 Wochen "Zeit" ist für einen voll ausgebildeten Soldaten sicherlich der äußerste untere Grenze einer sinnvollen Hilfe für die Bundeswehr - wenn in diesem Zeitrahmen auch noch Ausbildung absolviert werden muss, macht es keinen Sinn.

(das sollte doch offensichtlich sein).
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ToMA

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #12 am: 20. August 2019, 11:30:25 »

Diesem Hinweis kann ich gerade nicht folgen: Der Zeitaufwand für Laufbahn-Lehrgänge, fachliche Ausbildungen für den Dienstposten und RDL ist doch für alle Zugänge (nahezu) gleich...?!

Beim ROA a.d.W. hat man grundsätzlich von Anfang an (vor und während der RO-Lehrgänge) mehr Bezug zur Truppe. Praktika, Übungen etc.. Dadurch natürlich auch zeitaufwendiger.
Beim Seiteneinsteiger wirst Du nur durch die RO-Lehrgänge gezogen und erst anschließend (nur) dienstpostenmäßig ausgebildet. Truppenkontakt vorher so gut wie null.

Ich kenne z.B. ein paar ROA adWler, die so viel Engagement und Zeit hatten, einen Zugführerlehrgang zu machen. Bei den Seiteneinsteigern kenne ich keinen, der einen gemacht hat. Das ist so vom System auch nicht gewollt.
Das liegt dann z.T. auch am höheren DG, damit "verbaut" man sich ein paar Optionen.

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Eisensoldat

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #13 am: 20. August 2019, 12:48:13 »

ROA a.d.W. ist die "klassische" Reserveoffizierskarriere, in der eine Reserve an Offizieren für den Aufwuchs(bei Mobilmachung) gebildet wird, damit man für die ganzen nichtaktiven Einheiten Zugführer, KpChefs usw. hat. Hier ist der Schwerpunkt bei der Ausbildung, und späteren Inübunghaltung, der Offizier trägt nichts zum täglichen Dienstbetrieb, oder Einsätzen bei.
RO SE ist jemand, der nur die "nötigste" Ausbildung kriegt, um auf einem Dienstposten produktiv eingesetzt werden zu können. Deshalb sollte der auch deutlich mehr als 2 Wochen im Jahr zur Verfügung stehen, sonst bringt das der Bw wenig.
Das waren die Grundgedanken hinter den beiden Konzepten, in der Realität gibt es da heute viele Überschneidungen
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Unproomn

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Antw:Mit Master - ROA oder Seiteneinstieg RO?
« Antwort #14 am: 20. August 2019, 14:49:11 »

Danke für die bisherigen Antworten!

Wie muß man das mit den geplanten DP für 2020 denn verstehen? Daß es genau einen Biologen oder einen Historiker gibt, der über den Seiteneinstieg RO werden kann? Oder daß an einem DP hindurch das ganze Jahr über jemand üben kann?

Wenn darüber hinaus für ROA oder RO eigentlich jedes Jahr schon 4-6 Wochen veranschlagt werden, könnte ja eigentlich absolut gesehen kaum jemand sinnvoll RO werden, der nicht schon als Student eingestiegen ist - außer er ist Beamter, Selbstständiger oder so eng mit seinem BW-liebenden Chef, daß dieser jedes Jahr über viele Wochen auf ihn verzichten kann?

Klingt aber halt so, als gäbe es insgesamt keinen besonders hohen Personalbedarf dann. Passt das denn zur Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr?

Vielleicht fasse ich die Antworten aber auch negativer auf, als sie gemeint waren?
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