Auf Lehrgang ist der Soldat nicht "im Krieg"...
Soll heißen ... wenn er zusichert, ggf. mit Hilfe der Kameraden, verpasste Ausbildungsinhalte selbstständig nachzuarbeiten ... spricht m.E. nichts dagegen.
Meine persönliche Meinung ... hier sollte Menschlichkeit herrschen ... und nicht stures Bürokratendenken.
Diejenigen an der Schule die "Nein" sagen ... sollten sich einmal überlegen wie sie reagieren würden ... wenn man ihnen, in gleicher Situation, so etwas versagt...
z.B.
Bereichsvorschrift C2-225/0-0-5619 "Vorbereitung und Durchführung des Offizierlehrgang 3 2019"
"218. Grundsätzlich sind bei der Planung und Durchführung des OL 3 die Vorgaben der Verordnung über den Urlaub
der Soldatinnen und Soldaten (Soldatinnen- und Soldatenurlaubsverordnung – SUV) hinsichtlich der Gewährung des
Urlaubsanspruches von insgesamt 30 Tagen pro Kalenderjahr zu berücksichtigen."
Und "grundsätzlich" lässt immer Ermessensspielräume zu !
Ich würde einen persönlichen Termin beim Kdr der Schule beantragen ... wenn VP gewählt, mit dieser.
A-2600/1
"6.2.1 Menschenführung
604. Grundlage der Menschenführung in der Bundeswehr ist die Werteordnung des Grundgesetzes.
Das Grundgesetz gebietet die uneingeschränkte Achtung der Würde des Menschen, der
Menschenrechte, der Prinzipien der Gleichheit, der Gerechtigkeit, der Verantwortung und der
Toleranz. Menschenführung ist eine Kernaufgabe aller Vorgesetzten in der Bundeswehr.
Sie legt den Grundstein für die Anerkennung und den Erfolg als militärische Führerin und militärischer Führer.
„Wer Menschenwürde verteidigt, muss Menschen würdig behandeln.“
605. Vertrauen ist die wichtigste Grundlage für menschliches Miteinander und Kameradschaft
sowie Wesensmerkmal einer verantwortungsbewussten Menschenführung. Vertrauen und Kameradschaft
verbinden besonders in Belastungssituationen über alle Dienstgradgruppen hinweg. Vertrauen
setzt Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen voraus. Vorgesetzte müssen sich deshalb Zeit für
die ihnen anvertrauten Soldatinnen und Soldaten nehmen. Sie müssen sie kennen und verstehen
lernen. Dazu müssen Vorgesetzte aufgeschlossen auf die ihnen anvertrauten Menschen zugehen.
606. Vorgesetzte fördern das Vertrauen in die eigene Person, indem sie Belastungen, Entbehrungen
und Gefahren gemeinsam mit ihren Soldatinnen und Soldaten ertragen. Gerade in
schwierigen und fordernden Situationen müssen sie Verantwortung und Führungskönnen beweisen.
Vorgesetzte müssen selbstbeherrscht und berechenbar sein. Gelebte Innere Führung zeigt
sich im täglichen Dienst vor allem in einem von Achtung und Respekt geprägten Umgang miteinander.
607. Grundvoraussetzung für verantwortungsbewusste und aufgeschlossene Vorgesetzte ist deren positive Einstellung zu ihren Mitmenschen.
Wer Menschen führen will, muss Menschen mögen."