Hallo zusammen,
ich bin an einer der beiden Universitäten studierender OA, in die (grüne) Truppe werde ich voraussichtlich noch vor Mitte der 20er kommen.
Nun hat man ja im aktuellen Ausbildungsmodell für Offiziere (des Heeres) außer einem Truppenpraktikum nicht besonders viel Kontakt zur Truppe und ich hätte eigentlich ein Truppenpraktikum in diesem Sommer machen wollen, was aber wegen Corona halt nicht geht.
Meine Frage wäre an die diensterfahrenen Kameraden, wie das eben mit der Vereinbarkeit von familiären Leben und dem Dienst läuft und was sich im Laufe der Zeit verändert hat, und was sich absehbar ändern wird. Ich konnte im Gespräch mit Familienmitgliedern, die noch als GWDLer gedient haben, raushören, dass sich die Bundeswehr seit ihrer Zeit doch sehr stark geändert hat. Ich habe aus dem Truppenpraktikum den Eindruck, dass die "alte Generation" mittlerweile weitergerückt ist, und "meine" Generation schon auf KpChef-DP sitzen und halt "lockerer" sind.
Man hört von vielen Seiten, dass die zeitliche Belastung trotz SAZV enorm hoch geblieben ist, und die Stunden eher ausbezahlt werden als dass sie tatsächlich genommen werden. Gerade in den Einheiten (nicht unbedingt im Stab/ Kommando) als ZgFhr/ KEO/ Chef geht das den Leuten, wie ich höre, sehr an die Substanz.
Da ich halt Frau und Kind habe, wäre das für mich natürlich mit zu berücksichtigen. Im OA-Btl, an der OSH und im Truppenpraktikum als OG habe ich mir warum auch immer nicht zuviele Gedanken darum gemacht bzw. gemerkt, weil da ja mit Dienstschluss wirklich Dienstschluss war, abgesehen davon dass man da vielleicht seine Ausrüstung noch nachbereiten/ vorbereiten musste oder eben eine Übung 2 Wochen lang ging, mit entsprechendem Dienstausgleich. Ich weiß nur noch dass mein ZgFhr im OA-Btl eigentlich kurz vor DZE war, und fast immer pünktlich Dienstschluss machen konnte, vermutlich auch weil sein Unterbau ziemlich gut war und ihm viel Arbeit abgenommen hat.
Es scheinen wohl ziemlich viele Beziehungen nicht wegen der Wochenendpendlerei, sondern eher wegen den wochenlangen Abwesenheiten zu Bruch gehen; Urlaub kann kaum genommen werden (dass man nur in gewissen Zeiträumen Urlaub machen kann ist mir klar), und die häufigen Versetzungen, wobei die Stehzeiten wohl länger werden sollen.
Ist das nur in der grünen Truppe so, oder gibt es "entspanntere" Truppengattungen?
Eigentlich will ich in der Infanterie bleiben, gibt es vielleicht Tips und Tricks von den erfahreneren Kameraden, wie ich das bestmöglich in den Griff bekomme?
Wenn ich das alles auf einmal sehe, dann wirkt das so wie eine große Welle auf mich, aber ich hoffe, dass das wie bis jetzt immer beim Bund nach einer Zeit der Eingewöhnung besser wird