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Autor Thema: Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?  (Gelesen 5406 mal)

Gerd Sch.

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Hallo,
man liest im netz ja nur schlechtes über die Laufbahn der Mannschaften,doch wie kommt es zu dem Ruf?
Weil wenn ich irgendwo am Fließband stehe oder irgendwas fahre bin ich doch auch nicht in einer besseren Position.
Oder wird man speziell bei der Bundeswehr als Mannschafter runter gemacht?
Warum rät jeder von dieser Laufbahn ab?
12 Jahre Mannschafter sind doch eigentlich besser als Fließband oder auf dem Bau.
Auch sind Versetzungen eher unwahrscheinlich.Und häufige Abwesenheit von Zuhause ist auch nicht oft.
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Erdmann

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #1 am: 15. Februar 2020, 14:59:40 »

Uff, wo soll man da anfangen. Meine Meinung dazu:

Also ich kenne eigentlich Niemanden, der die Laufbahn Msch runtermacht oder herabwürdigt. Die werden auch nicht "runter gemacht", allerdings muss man natürlich auch sehen, dass sie in der VorgV am Ende der Nahrungskette stehen. Das bringt die Laufbahn nunmal mit sich. Aber ich kenne sehr gute Mannschafter, die ich im täglichen Dienst nicht missen möchte, und zumindest in meiner ersten Dienstzeit war das Wort eines erfahrenen OSG mehr Wort als das von so manchem jungen U.o.P.
Die guten, jungen Msch die ich kenne haben oft auch das Zeug zum Laufbahnwechsel und entscheiden sich dann auch dafür, denn da liegt schon der Casus Knacksus:

BFD mal völlig ausgeklammert - aber 12 Jahre Bundeswehr als Mannschafter nur um danach - 12 Jahre älter - ohne Berufsausbildung vor dem Arbeitsmarkt zu stehen mit wenig in der Hinterhand (je nach Verwendung in der Truppe kann ein ziviler Arbeitgeber halt nichtmal von der "Berufserfahrung" profitieren) sind halt eine Sache die man sich gut überlegen sollte. Und auch der angesprochene Punkt, dass Abwesenheit von Zuhause nicht so häufig stattfindet muss ich widersprechen. Je nach Verwendung ist man nämlich auch oft in Einsätzen oder einsatzgleichen Verpflichtungen, da gehen schließlich nicht nur Uffz/Offz hin.

Abschließend, da gibt es hier sicher Leute mit noch weitaus fundierteren und belegbaren Meinungen: Ja, Msch ist eine gute Laufbahn um einen Fuß in die Truppe (Blick auf Laufbahnwechsel) zu bekommen, für mich ein wichtiges Rückgrat der Truppe, viele leisten hervorragende Arbeit - doch einige setzen leider auch ein paar Jahre ihres Lebens ein wenig in Sand, in einer Zeit in der sie genauso gut eine Berufsausbildung hätten machen können, die ihnen entweder auf dem ziv. Arbeitsmarkt oder entsprechend bei der Bundeswehr den Einstieg in eine höhere Laufbahn ermöglicht.
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Gerd Sch

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #2 am: 15. Februar 2020, 15:28:41 »

Ich meinte das mit der Abwesenheit nur von den Einsätzen abgesehen.
Man ist nicht so oft auf Lehrgänge.
Nur die üblichen Übungen
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Ralf

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #3 am: 15. Februar 2020, 15:49:29 »

Wüsste auch nicht, wer schlecht darüber redet. Schlecht ist das nur, wenn man überqualifiziert ist und/oder sich keine Gedanken für die Zeit danach macht.
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Helft mit, dass es so bleibt.

Nemlis

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #4 am: 15. Februar 2020, 16:17:12 »

In unserem Bildungssystem muss niemand, der das nicht möchte, auf dem Bau oder am Fließband arbeiten, man kann jederzeit Schulabschlüsse nachholen und Berufsausbildungen oder andere Qualifikationen erlangen.
Die Mannschaftslaufbahn kann eine gute Möglichkeit sein Erfahrungen zu sammeln und die Grundlage für einen Start ins Leben zu schaffen. Öfter, scheint sie jedoch eine Option für junge perspektivlose Menschen sein, einige Jahre gutes Geld zu verdienen, das jedoch auf Kosten der beruflichen Zukunft.

Zur Verdeutlichung, zwei Beispiele die mir persönlich so begegnet sind, beide kurz vor DZE:

Kategorie 1:
SaZ 8; Fachabitur; Familienvater mit eigener Wohnung; Plant nach DZE den Berufsförderungsdienst zu nutzen um sich ein Informatikstudium an einer FH zu finanzieren.

Kategrorie 2:
SaZ 8; Abgangszeugnis von der Hauptschule; Zwei abgebrochene Ausbildungen; Kaum Freunde und keine Familie; Keinerlei Interesse am BFD ("Was soll ich mich nochmal in die Schule hocken? Ich bin ein erwachsener Mann!"); Kein Auto, Unterkunft in der Kaserne, und trotzdem ständige Beschwerden über den niedrigen Sold.
Der Mann bekam über 2000€ netto, ein Gehalt von dem Angestellte mit Berufsausbildung und sogar manche Akademiker oft nur träumen können, war aber trotzdem in der Mitte des Monats grundsätzlich Blank, weil er sein ganzes Geld entweder im Bordell oder der Spielothek ließ, oder es versoffen hat.
Der wird nach seiner Dienstzeit ohne einen Cent in der Tasche auf die Straße entlassen, ohne etwas gelernt zu haben und acht Jahre älter und damit deutlich unattraktiver für den Abeitsmarkt, jedoch mit höheren Ansprüchen.
Er träumt heute schon davon, dass "draußen" ja das große Geld zu machen sei und ist davon überzeugt dass er als ungelernter Hilfstürsteher deulich mehr, "als die paar Kröten beim Bund" verdienen wird.

Das ist das extremste Beispiel das mir begegnet ist, jedoch waren die meisten Mannschafter die mir begegnet sind zumindest ähnlicher zu Kategorie 2 als zu Kategorie 1, und das ist hoch problematisch.
Für die Soldaten selbst ist der BFD die einzige Perspektive, die die Mannschaftslaufbahn bietet. Wer diesen intensiv nutzt, für den lohnt sich die Laufbahn beruflich, für alle anderen nicht.
Von daher sehe ich auch Verpflichtungszeiten von über acht Jahren, außer in absoluten Ausnahmefällen, extrem kritisch.

In der Dienstzeit an sich, lernt der Manschafter numal kaum etwas zivilwirtschaftlich verwertbar wäre (Studium, Ausbildung, Flugschein, etc.). Nur eine andere Laufbahn hat dieses Problem in diesem Ausmaß, nämlich die der Felwebel im Truppendienst, diese haben jedoch zumindest die Option auf eine dauerhafte Perspektive als Berufssoldat und können im zivilen mit ihrer Erfahrung in der Menschenführung punkten. Einen Mannschafter sehe ich als Arbeitgeber im Kontrast dazu, wie jemanden der frisch von der Schule kommt, nur etwas älter. 
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Al Terego

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #5 am: 15. Februar 2020, 16:17:16 »

...man liest im netz ja nur schlechtes über die Laufbahn der Mannschaften...

Na dann mal Butter bei die Fische, wo genau hast Du denn nur schlechtes gelesen?
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Gerd Sch.

  • Gast
Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #6 am: 15. Februar 2020, 17:07:25 »

...man liest im netz ja nur schlechtes über die Laufbahn der Mannschaften...




Na dann mal Butter bei die Fische, wo genau hast Du denn nur schlechtes gelesen?



Alles klar,ich bin selbst 36 Jahre alt seit 9 Jahren in Festanstellung aber ohne Berufsausbildung.Ich habe lediglich alle Führerscheine.Ich hab Familie,und Eigenheim seit 6 Jahren.
Ich hatte mich damals bei der Bundeswehr beworben weil ich gerne hin wollte,nur wurde mir das generell madig gemacht weil ,du hast keine Lehre was danach?! Im jetzigen Job bin ich auch nicht unkündbar.
Und durch die Bw hat man dann doch nochmal die eine oder andere Möglichkeit zum Beispiel das ich meine Berufskraftfahrer Grundqualifikation als Berufskraftfahrer vervollständigen könnte.
Aber bisher bekommt man nur zu hören bleib da wo du bist ,sei zufrieden mit dem was du hast.Ohne Ausbilung biste auch bei der Bundeswehr Hilfsarbeiter und nach paar Jahren raus und hast gar nix mehr.
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Andi8111

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #7 am: 15. Februar 2020, 17:22:56 »

In Ihrem Fall ist das ja auch so. Was wollen Sie denn im Leben erreichen? Bis zur Rente ungelernte Hilfstätigkeiten?
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Gerd Sch.

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #8 am: 15. Februar 2020, 17:37:34 »

In Ihrem Fall ist das ja auch so. Was wollen Sie denn im Leben erreichen? Bis zur Rente ungelernte Hilfstätigkeiten?

Was ist so? Das ich das bleiben soll was ich bin? Ohne zur Bundeswehr zu gehen?
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Andi8111

  • Gast
Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #9 am: 15. Februar 2020, 17:39:57 »

Was wollen Sie denn, mal ganz realistisch gesehen, in 4 Jahren, mit dann 40, in 12 Monaten für eine Qualifikation erwerben, die eine deutliche Verbesserung zu jetzt bedeutet?
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Al Terego

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #10 am: 15. Februar 2020, 17:41:54 »

Na dass was Du beschrieben hast, hat nichts mit schlecht machen zu tun, sondern ist nunmal die Beschreibung der Situation vieler Mannschaften.

Gut, aber Du wolltest ja noch darlegen, wo im überall im Netz nur schlechtes über die Laufbahn der Mannschaften geschrieben wird.
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Gerd Sch.

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #11 am: 15. Februar 2020, 17:44:44 »

Was wollen Sie denn, mal ganz realistisch gesehen, in 4 Jahren, mit dann 40, in 12 Monaten für eine Qualifikation erwerben, die eine deutliche Verbesserung zu jetzt bedeutet?

Ich habe eine Bkf Grundqualifikation auf diese kann ich aufbauen ,und bin dann anerkannter Berufskraftfahrer.
Es wären bei mir 12 Jahre und keine 4jahre.
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Andi8111

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #12 am: 15. Februar 2020, 17:47:04 »

Wenn Ihnen das reicht und Sie mit 48 dann als BKF arbeiten können/wollen, ist doch alles gut.
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Gerd Sch.

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #13 am: 15. Februar 2020, 17:52:42 »

Wenn Ihnen das reicht und Sie mit 48 dann als BKF arbeiten können/wollen, ist doch alles gut.

Es wäre die eine Möglichkeit um erstmal eine vollständige Ausbildung vorzuweisen können,ab 48 hätte ich ja dann noch die BFD Ansprüche.
Allerdings im jetztigen Job ist nur keinerlei weiter kommen und hoffen das alles so bleibt die nächsten Jahrzehnte.
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InstUffzSEAKlima

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Antw:Was ist denn nun das schlimme in der Mannschaftslaufbahn?
« Antwort #14 am: 15. Februar 2020, 18:40:42 »

Man muss aber auch die Notwendigkeit dieser Dienstgradgruppe sehen, ebenso wie die niederen Lohngruppen in der freien Wirtschaft. Es gibt eine Reihe von (Hilfs-)Tätigkeiten, ohne die es aber nicht geht. Vielen Handwerksbetrieben geht heute schon der Nachwuchs aus, weil die jungen Leute entweder studieren wollen oder im anderen Extrem, keinen Bock auf etwas haben.

Es gibt auch Zeitsoldaten, die keinerlei Interesse an Verantwortung und Führungsaufgaben haben und sich mit einfachen Aufgaben begnügen, für die sie als Msch mehr Gehalt bekommen, als bei vergleichbaren zivilen Beschäftigungen. Andererseits braucht man als Fahrer und Gerätebediener keine Uffze ausbilden, da sie dafür überqualifiziert wären. Im Zivilen wird man auch keinen Meister oder Techniker beschäftigen und bezahlen, wenn man einen Facharbeiter/Gesellen benötigt.
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