Ich habe so langsam den Eindruck, dass man die derzeitigen "Zahlen" überhaupt nicht mehr mit denen vom März vergleichen kann, obwohl man immer wieder diese Kurve gezeigt bekommt. Mittlerweile wird man ja sogar schon mit den Corona-Leugnern und Verschwörungstheoretikern über einen Kamm geschoren, wenn man sagt, die aktuellen Infiziertenzahlen kämen wegen anderer Testbedingungen zustande - verglichen mit dem Frühjahr. Da kommt dann das Argument, dass die Anzahl Positiver stärker als die Anzahl der durchgeführten Test gestiegen ist - aber genau darum geht es ja gar nicht. Im März hat man ja fast nur Personen getestet, die bereits Symptome gezeigt haben, weil einfach die Kapazität in den Laboren noch nicht da war, während heutzutage ja viele Tests gemacht werden, weil die Leute die Nachweise brauchen. Das erklärt aus meiner Sicht auch, warum wir heute viel mehr symptomlose/-arme Fälle haben, die im März noch gänzlich ungetestet blieben. Ich würde ja fast soweit gehen und behaupten, dass man im März/April nicht über 6000 Infizierte pro Tag hatte, sondern vielleicht 10.000 oder 12.000 - wenn man im gleichen Umfang wie heute schon hätte testen können. Weil seinerzeit fast nur symptomatische Fälle registriert wurden, sind daraus natürlich auch mehr hospitalisierte Fälle geworden. Dadurch kann der Eindruck entstehen, es gab im März viel mehr hospitalisierte Fälle (und natürlich auch Tote) in Relation zu den positiven Tests. Daher müsste man beim Vorliegen belastbarer Statistiken die Darstellung fast korrigieren, da die Eigenschaften des Virus ja weitgehend die gleichen geblieben sind und damit die Verteilung der Schwere der Verläufe. Umgekehrt könnte man ja sonst sagen, die Krankheit ist zu 25 % tödlich, wenn man nur beatmete Patienten als Fall zählen würde.