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UniBw Student oder Soldat?

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justice005:
Edit by Ralf: Thema abgetrennt und hier neu aufgemacht

Ok, wenn die Frage von einem echten Zivilisten kam, dann hat sich der Thread erledigt.

Trotzdem möchte ich zu einem Beitrag etwas anmerken:


--- Zitat ---Naja vielen würde es an der Uni gut tun, wenn sie sich darauf besinnen würden, dass es ihre Aufgabe ist, dass Studium zu schaffen. Also das ganze militärische erstmal hinten anstellen und zunächst einmal Student sind.
--- Ende Zitat ---

Das sehe ich komplett anders. Auch im Studium ist man in allererster Linie Soldat! Und das sollten die Studenten nicht vergessen. Es gibt genug Studenten, die meinen, für sie würden militärische Regeln nicht mehr gelten und sie könnten sich vor militärischen Ausbildungen drücken.

Es gab da mal einen Studenten, der fand sich wegen Gehorsamsverweigerung vor dem Truppendienstgericht wieder, weil er sich mit allen möglichen Tricks, Ausreden und Weigerungen vor der militärischen Ausbildung gedrückt hat (San-Ausbildung, IGF, Schießen und vieles mehr). Seine Einlassung, "das sei ja alles nicht so wichtig für einen Studenten" kam dabei gar nicht gut an. Im Urteil fanden sich deutliche Worte. Es gab ein saftiges Beförderungsverbot, und das tut einem Leutnant ziemlich weh. Damit kann man nicht nur höchstwahrscheinlich den Hauptmann innerhalb der Regelverpflichtungszeit vergessen, sondern auch jegliche BS-Ambitionen. Und das ist auch richtig so.   

quynkivn:
Tut mir leid, nächstes Mal bin ich präziser :)

Niederbayer:
Hauptauftrag des studOffz/OA ist das Bestehen des Studiums in definitiv allererster und indiskutabler Priorität. Da gibt es einfach keine zwei Meinungen.
Dass, wie bei jedem anderen Soldaten auch, IGF/KLF erfüllt werden müssen und man fähig sein soll, weiterhin einen korrekten Anzug ohne Aufsicht herzustellen, versteht sich von selbst.

Was in meinen Augen nicht geht: "Ich war aber zeitlich nicht in der Lage, für die Prüfung zu lernen, weil ich mich auf den EKL/Französisch-Guayana/Moniteur/was auch immer vorbereiten musste".
Das Absolvieren solcher Lehrgänge in allen Ehren. Wenn der Kamerad aber denkt, das wäre wichtiger als sein Hauptauftrag, den der Steuerzahler fürstlich entlohnt und möglich macht, dann läuft gehörig etwas falsch.

dunstig:
Sehe ich ganz genauso. Alleine in meinem Studiengang und Jahrgang gab es ca. 15-20 Leute, die allein nach dem ersten Jahr durchs Studium gefallen sind, weil solche Prioritäten wie Schießausbildungszug, Marsch-Gruppe, Einzelkämpfer-Vorbereitung, etc. scheinbar wichtiger waren. Denen hätte es wirklich gut getan, wenn sie das Studium über alles gestellt hätten und nicht nur als Nebensächlichkeit oder notwendiges Übel abgetan hätten, um sich im Grünen austoben zu können. Als Konsequenz wurde zeitweise eingeführt, dass grüne Ausbildung (über IGF hinaus) nur noch bei entsprechend guten Studienleistungen erlaubt wurden.

Die Fälle, die hingegen so auffällig wurden, dass Konsequenzen drohten, weil sie ihre soldatischen Pflichten vernachlässigt haben, kann man über alle Jahrgänge hinweg an einer Hand abzählen. Klar gab es immer mal wieder Fälle, die sich selbst vor IGF drücken wollten, aber das lies sich relativ einfach steuern (im Gegensatz zu schleifenden Studienleistungen).

Deswegen sehe ich die Entwicklung der letzten Jahre eher kritisch, dass an den Bundeswehruniversitäten die klare Trennung zwischen militärischem und akademischen Bereich immer mehr zu verschwimmen scheint. Ein noch klarerer Fokus auf das Studium würde meiner Meinung nach eher helfen, die teils katastrophalen Bestehensquoten mancher Studiengänge in den Griff zu kriegen. Auf diese Trennung hatte der vorherige Präsident der HSU auch immer penibel Wert gelegt.

justice005:
Da bin ich diametral anderer Meinung. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die hier vertretene "Luftwaffenmeinung" auch nicht repräsentativ für die Bundeswehr ist.


--- Zitat ---Alleine in meinem Studiengang und Jahrgang gab es ca. 15-20 Leute, die allein nach dem ersten Jahr durchs Studium gefallen sind, weil solche Prioritäten wie Schießausbildungszug, Marsch-Gruppe, Einzelkämpfer-Vorbereitung, etc. scheinbar wichtiger waren.
--- Ende Zitat ---

Es ist nicht wichtiger, es ist aber ebenso wichtig. Und wer sein Studium nur deshalb nicht besteht, weil er mal (!) militärische Ausbildung wahrgenommen hat, ist schlichtweg nicht geeignet.


--- Zitat ---Deswegen sehe ich die Entwicklung der letzten Jahre eher kritisch, dass an den Bundeswehruniversitäten die klare Trennung zwischen militärischem und akademischen Bereich immer mehr zu verschwimmen scheint.
--- Ende Zitat ---

Ein Soldat ist ein Soldat ist ein Soldat. Das gilt auch für einen Soldaten, der studiert.


--- Zitat ---Da gibt es einfach keine zwei Meinungen.
--- Ende Zitat ---

Eine abweichende Meinung ist nicht nur möglich, sondern durchaus auch legitim.

Mich würden hier mal Meinungen von Offizieren aus dem Heer, der Marine oder anderen Org-Bereichen interessieren.

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