Guten Abend,
ich bin heute aus allen Wolken gefallen. Grund dafür war, dass mir mitgeteilt wurde, das ich als Funktionspersonal mit auf einen Übungsplatz fahren muss, wo eine ELUSA auf dem Plan steht.
Soweit ist das eigentlich kein Problem, da ich mir meiner Rechte und Pflichten als Soldat mit 9 Jahren Dienstzeit im Klaren bin. Was mich aber stört ist dieses ewige nicht Planen können, was immer mehr zunimmt.
Man weiß ja heute gar nicht mehr, wann welche Übungsplätze sind, weil sich ständig was ändert, vorallem sehr kurzfristig.
In diesem Fall findet eine wegen Corona abgespeckte ELUSA statt. Daher muss auch nicht so viel Personal mit auf Übung.
Jeder Portepee geht gleich auf die Barrikaden, wenn es kurzfristig zu Probleme im Bezug auf die eigenen Kinder kommt, aber als Mannschafter hast du das hinzunehmen.
Zuerst hieß es, dass unsere TE keine Soldaten stellen muss. Auf einmal kommt nen paar Tage später nach der TE-Besprechung ne Abfrage, wer Personal abgeben könne. Wir wurden erst via "Whats App" gefragt, wer Interesse hätte. Whatts App ist auch so in Thema, wo ich irgendwann mal Papier schwarz machen werde!
Ich habe angegeben, dass ich dieses Jahr mal gerne auf dem Geburtstag meines 8 Jährigen Sohnes dabei sein möchte, und man mich nicht berücksichtigen solle. Seit Jahren habe ich keinen davon erleben dürfen, weil ich entweder im Einsatz oder auf Übung gewesen bin, oder die Fahrt nach Hause, wegen der Entfernung zum Heimatort zu weit weg war. Natürlich hat der Stundenaufbau drüber hinweg getröstet.
Aber jetzt steh noch im Raum, dass wir 2 Wochenende vor Ort sind, und an diesen wohl Stunden abbauen müssen. Da kannste dann nicht mal eben 600 km fahren, auch weil du nur mit Dienst-KFZ unterwegs bist.
Jetzt kann ich mal wieder versuchen zu erklären, warum ich "wieder" nicht da bin. Die Enttäuschung beim Kind ist dann wieder riesig. Nebenbei ist nen Tag später noch nen Geburtstag innerhalb der Familie. Diese Person kann damit aber leben.
Der passende Spruch von meinem TE-Führer war dann gleich, dass er seine Geburtstage auch auf Übungsplätzen und im Einsatz erleben müsste. Pädagogisch wertvoller Spruch. Soviel zum Thema Familie und Dienst.
Wahrscheinlich steckt dahinter einfach nur, dass ich erst seit März in der TE/neuen Einheit bin und eh der "Dulli" für alles bin.
Die Aufgabe die ich übernehmen soll ist die des Mun-Ausgeber, nen Job, den jeder G oder OG machen könnte. Da verstehe ich es nicht, das man bei ner Kompanie die weit über 300 Soldaten hat, nen Familienvater bevorzugen muss.
Es ist ja nicht so, dass ich mich in der Vergangenheit gegen meine Aufgaben gewehrt habe, sondern immer alles ohne Murren mitgemacht habe, auch weil es Spaß gemacht hat. Es gab keinen Grund zum Murren.
Aber hier ist dann auch mal Ende.