Ja, das ist ein wichtiger Hinweis, gerne nochmals ausführlicher:
Der ROA a.d.W. läuft nach § 43 (2) SLV und hat ausdrücklich mit Dingen wie einem abgeschlossen, gar fachlich passenden Studium oder vorläufig höherem Dienstgrad nichts zu tun! Diese anderen Verfahren kürzen sich meiner bescheidenen Ansicht nach mit RO-SE (Reserveoffizier-Seiteneinsteiger) besser ab, und laufen nach § 43 (3) in Verbindung mit § 26 (2) (fachlich passendes Studium für bestimmten Dienstposten) oder in Verbindung mit § 26 (4) (überhaupt studiert, ohne fachliche Bindung, aktuell ausgesetzt).
Ein paar Krümel, warum § 26 (4), ein Pilotprogramm, nun wieder ausgesetzt wurde (
https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/die-reserve-der-bundeswehr/aktuelles-aus-der-reserve-der-bundeswehr/seiteneinstieg-in-die-laufbahn-der-offiziere-reserve-des-truppendienstes-ausgesetzt-272960): Hier wurden Kameradinnen und Kameraden "erschaffen", bei denen der Unterschied zwischen "Dienstgradträger" und tatsächlichen Fähigkeiten einfach zu krass war. Im Vergleich:
1. Beim ROA a.d.W. nach 43.2 (ab jetzt Kurzformen) lernt der Kandidat auch über RDL bei seinem Betreuungstruppenteil (und nicht nur über die ROL-Module an den Schulen) und krabbelt über Jahre langsam die Dienstgradtreppe hoch, wobei das Verhältnis von Lernkurve, erworbenen Kompetenzen und Dienstgrad so gerade noch vertretbar sind. Man wird entsprechend eingesetzt und ernst genommen.
2. Beim RO-SE nach 43.3/26.2 kann es zwar raketenhaft vom OGefr zum Oberstlt gehen, echte "Neckermänner", aber das basiert auf ziviler Kompetenz, gerne mit Doktorgrad, und ist an einen bestimmten Dienstposten gebunden, wo fachliche Dinge getan, aber keine Truppen im Grünen kommandiert werden.
3. Beim RO-SE nach 43.3/26.4 geht es zum OLt, weil man einen Studienabschluss hat, landet aber mangels fachlicher Verwendung bzgl. des Dienstpostens erstmal im Nix. Man trägt zwar diesen Dienstgrad, aber im Vergleich zum Aktiven, der in den Jahren bis zu diesem Dienstgrad üblicherweise Schießausbilder, Zugführer und eventuell sogar schon Auslandseinsatzerfahrung auf der Habenseite hat, hat der 26.4er im "schlimmsten" Fall (Start als Ungedienter) gerade mal 30 Tage RD (20 Tage ASSA und 10 Tage ROL1) hinter sich, und weiß bei seiner STAN-Waffe P8 noch nicht, wo das gute und wo das böse Ende ist. Im Ergebnis werden diese Kameraden für nichts eingesetzt oder auch nur eingeplant, und werfen den Bettel frustriert wieder hin.
Wie das mit dem ROA a.d.W. so läuft, beginnend mit dem Gespräch im Karrierecenter, ab hier:
https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,62256.msg642256.html#msg642256