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ACFüKrBw - Erfahrungsbericht - SanOA - 02/2021

Begonnen von Dr0xy, 04. Februar 2021, 21:58:27

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Dr0xy

Gude alle zusammen.

Wie so ziemlich jeder der hier einen Erfahrungsbericht schreibt, bedanke ich mich schonmal sehr herzlich für die vorherigen Erfahrungsberichte.
Ohne euch wäre es wahrscheinlich nicht so reibungslos und erfolgreich gelaufen.  ;D

Nicht lang schnacken, ich versuche das hier möglichst ausführlich zugestalten, aber dabei nicht zu konkret werden, da viel wert auf Datenschutz und Prüfgeheimnis gelegt wird.
Für rechtschreiberische Fauxpas entschuldige ich mich schonmal. Ich habe Teile davon Nachts geschrieben, und da sind paar Fehler unterlaufen. Beim Korrekturlesen fallen mir oft Felher nicht auf, da mein Hirn diese einfach ausblendet.

Zu mir:

Abitur von 1,4. Vorherige qualifizierungen als Rettungssanitäter (Haupt- und Ehrenamtlich), als auch der abgeschlossene Truppführerlehrgang im KatS (Katastrophenschutz, Sanitätszug),
Beruflich allgemeine Hochschulreife mit medizinischem Schwerpunkt
- Alles Faktoren die mein Verlauf im Assessment Center positiv beeinflusst haben.

Bewerbung entsand: 08/2020 mit der Bemerkung erst ab November 2020 eingeladen zuwerden
Rückmeldung: Zwei wochen nach Versand der Bewerbung
Einladung: 12/2020
Assessment: 02/2021

Gliedern wir mal ein wenig den Erfahrungsbericht für die Übersichtlichkeit ;)

1. VORBEREITUNG

Für die Tests:
CAT - Ausbildungspark Buch als auch E-Trainer - Lohnt sich nur bedingt, viele Aufgaben von dort kamen nicht dran.
SanTEST - MedGurus TMS Vorbereitung E-Trainer als auch die Bücher - insbesondere Quantitive und Formale Probleme als auch Medizinisches Textverständnis
Psychologischen Test (PT) - Einfach ehrlich sein, keine Vorbereitungs, glaubt mir, ich berichte euch gleich wieso
Interview - Ähnlich wie beim PT, jedoch muss man sich unbedingt Gedanken machen wieso man Offizier werden will! Diese Ambitionen werden in Köln nur gestärkt wenn diese vorhanden sind ;)
GSV - Entweder man kanns, oder man kann es nicht. Wir haben uns vorher ein wenig eingestimmt, hat dann auch mäßig bis ganz gut geklappt, dynamik im Gespräch war wichtiger als Taktik
Biographischer Fragebogen, Studieneignung etc. - Im grunde Fakten abfrage und die Vorbereitung auf das Interview, nicht Vorbereitungspflichtig bis auf die Motivation

Wie habe ich gelernt? Exponentiell mehr Richtung des Assessments, hat mehr oder weniger geholfen, beschreibe ich gleich.

Gepäck, Kleidung etc.?
Grundsätzlich wollte ich so Aussehen, wie die Wichtigkeit des Assessments für mich und meine Zukunft hat
Folgendes war gepackt: 3 Hemden, 3-4x Unterwäsche, Socken, T-Shirt, Jogginghose und Fleecejacke für die Stube und Bewerberunterkunft, Kulturbeutel, Handtuch, Föhn, Stoffhose
Am Mann bei Anreise: Lederstiefeln, Jeans, Sakko, Hemd und Mantel (Unbedingt warme Sachen bereit haben während der Winterzeit)
Auf Stube feinere Lederschuhe angezogen. Ab dem zweiten Tag nur im "Halbanzug" aufgetretten. (Man hat gemerkt, die jenigen die sich so gekleidet haben wie im Alltag, hatten eine höhere Quote nicht im Assessment weiter zukommen, nicht unbedingt an der Kleidung selbst, aber man hat ihnen angesehen, dass die Motivation nicht so hoch war wie bei anderen Bewerbern.

Zugtickets die mit bei waren, eine Woche vorher in meinem Heimat Hbf gelöst. Somit kommen wir zur Anreise :)

2. ANREISETAG

Nach Köln dauert die Zugfahrt von mir aus 2h. Nicht lang, wollte aber kein Risiko mit der Bahn eingehen, die geplante Ankunft in Köln war dann um 9 Uhr.
Gut gedacht, war erst um halb 10 da, die Straßenbahn gesucht, die eher wie eine schlecht ausgeschilderte U-Bahn wirkt. (Für 3€ Cityticket gezogen, wahrscheinlich ein Fehler beim entwerten gemacht, da mir gesagt wurde das man diesen selber entwerten muss.) <-- Die Öffis in Köln sind nicht unbedingt einleuchtend, egal, sollte man mit zurecht kommen.
Wenn man aus dem Bahnhof rausgeht und noch nicht in Köln war, ist man erstmal erschlagen vom Dom der direkt vor dem Hbf residiert. ;)

Jedenfalls, bei der Kaserne angekommen, bei der Wache gemeldet. Diese schien etwas genervt von mir als *noch* aufgeregten Bewerber der sicherheitshalber mehrere Fragen gestellt hat.
Hier gilt ab diesem Moment: GESUNDER MENSCHENVERSTAND, dieser bringt euch in Mudra als auch später weiter.
In der Bewerberunterkunft angekommen (ist ausgeschildert, findet man auch ohne Beschreibung ganz gut, Gelände ist relativ übersichtlich), war ich der Erste der eingetroffen ist.
Die Dame von der Bewerberunkterkunft, super sympathisch übrigens, aber auch sehr direkt wenn ihr etwas blödes macht. Weist euch ein was ihr zu beachten habt, durch zulesen und
ihr müsst die Erste von (gefühlten) 1500 Unterschriften tätigen. Hier der erste Hinweis in Corona-Zeiten: Ihr übernachtet nur eine Nacht in der Kaserne.
Wie in vorherigen Erfahrungsberichten, müsst ihr die Koffer an Tag 2 sehr früh ins Prüfgebäude bringen. Mehr dazu an Tag 2.
Die sympathische Frau hat mir noch angeboten um 12 Uhr das Mittagessen wahrzunehmen, ich wollte es mir aber noch überlegen.
Da ich so früh da war konte ich mich gut aklimatisieren und habe mich an die neue Situation einwenig gewohnt.
Auf Stube: Bett gerichtet, Begrüßungszettel und Hausordnung studiert, Kleidung für den nächsten morgen gerichtet...

Soweit so gut, hab ich nochmal mein Lernzeug rausgeholt, und etwas drin gelesen.
Langsam trudelten auch schon die nächsten Bewerber ein, da wird man neugierig, wer einen die Tage begleiten wird.
Ich habe erstemal gewartet, aber dann kam ein ganzer Rutsch an neuen. Da habe ich mich mal in Flur dazu gesellt. Da hat die Frau gemeint, dass alle mit mir um 10 vor 12 Mittagessen gehen können und sich draußen mit mir dann treffen... Somit war die Entscheidung mit dem Essen wohl getroffen, was sich echt als positiv herausgestellt hat.

Wir, wie besproche, alle etwas kurz vor 11:50 draußen gesammelt (ca. 4-6 Bewerber), noch etwas geredet und ausgetauscht. Danach im Verbund rüber zur Kantine.
Essen war ganz gut. Mit einer Marinebewerberin habe ich mich besonders gut verstanden, wir wurden im Laufe das Assessments so wie Vertrauenspersonen zu einander, was ziemlich die Anspannung genommen hat. Ohne das Essen, wäre am ersten Tag das gemeinschafts Gefühl nicht so schnell angelaufen.

Nach dem Essen kamen noch mehr Bewerber, hierbei sei zuerwähnen, dass man in Einzelstuben ist. Man durfte zu zweit sich auf Stube aufhalten, aber nur unter Corona Auflagen.
Wir haben uns dann noch etwas über die Prüfungen ausgetauscht (habe gemerkt, wer hier im Forum mitliest ist eher up-to-date, als die jenigen die sich ohne das Forum vorbereitet haben).

Bilanz schonmal, ca. 30 Beweber, 3-5 Bewerber aus der Truppe, 4 von den 30 für die Sanitätslaufbahn.
14:30 Treffen, rüber ins Assessment Gebäude. Kurz im Schnell durchlauf:

1. Einführung vom PvD (Personalberater vom Dienst, eure Ansprechperson für die Stationen am Prüftag, unser war anfangs etwas eigen, wenn man aber im Verfahren voranschreitet wird er immer freundlicher) und Papierkram
Darunter:
Biographischer Fragebogen, Motivationen zum Offizier, Schulausbildungen etc. gab unterschiedliche Fragebögen für Bewerber frisch aus der Schule und die jenigen die schon länger draußen sind.
Wenn man sich vorher gedanken gemacht hat und weiß was man so im Leben bis jetzt getan hat, eigentlich keine Hürde, bei mir wurde sich aber im Interview stark auf die Fragebögen bezogen.

San-Fragebogen, ähnlich zum biographischen, jedoch eher für Sanitätsdienstler ausgelegt, z.b. mit medizinischer Vorerfahrung und ich glaube auch noch sowas wie Lernverhalten.

Studienberatungs-Fragebogen, eure Studienwünsche kann man jetzt noch einfach ergänzen falls sich im nächsten Vortrag vielleicht Studienwünsche etwas ändnern, dann werden spezifische Tests halt eben noch mit reingeschoben. Allgemein im Assessment gilt, dass es ziemlich flexibel ist, niemand will euch was böses. Alle wollen im Grunde, dass man die Offizierseignung für die gewünschte Verwendung erhält, sofern man die nötige Leistung erbringen kann.

Danach noch ein Vortrag von einem Prüfoffizier über die Bundeswehr und die Studiengänge, die Betreuungsoffiziere stellen sich einem vor (diese nehmen kein Einfluss auf euer Ergebnis, fragt sie alles was ihr wollt, diese Informationen können euch zu gute kommen, da sie ebenfalls in eurer Situation mal waren, unsere waren super drauf, haben mit uns mitgefiebert und richtig gut unterstützt).
Danach noch Lunchpakete holen, im Gang von der Bewerberunterkunft kann man noch etwas mit den Betreuungsoffizieren und Mitbewerber quatschen, wurde dann aber überwiegend nach draußen verlagert da: A. Frischluft B. Corona konform
Nutzt diese Gelgenheit, viele von uns haben das. Hat sich im Endeffekt auch bewährt, lest weiter :)

Also, noch duschen gegangen, jeder kam dran, aber es darf nur eine Person gleichzeitig duschen, ergo etwas gedulden und wieder: Menschenverstand - ihr hört Wasserlaufen? Wartet draußen.
Etwas zu spät ins Bett gegangen, da ich noch für den Matheteil des Santests gelernt habe. (Nachts ist die Heizung irgendwie ausgegangen, war etwas fröstelig)

Dr0xy

3. DER HARTE PRÜFTAG

Ein langer, anstrengender Tag liegt vor euch. Keine sorge, man ist innerhalb des Tages so im Fluss des Assessments drinne, dass man sich mit seinen Sorgen nirgendwo festfährt, sondern einfach das Programm abläuft.

4:30 Wecker klingelt - Aufstehen - Frisch machen - Anziehen- Bettwäsche abziehen, Sachen packen, Schlüssel und Begrüßungsblatt einwerfen
5:30 Koffer ins Prüfgebäude
6:00 Frühstück
6:10 oder 6:15 Anwesenheitskontrolle und Zuteilung/Abholung zu den Tests

Ab hier jetzt straffes Programm, nutzt absehbare Zeiträume als Toilettenpausen, weil offiziele Pausen sind in dem Sinne nicht im Plan integriert.
Im Grunde war meine ganze Aufregung ab diesem Moment weg, man ist komplett im Assessment drin.
Handy aus, Station zu Station zu Station, und jeder kann das Aus vom Assessment bedeuten.
Meine Station kurz aufgelistet in der Reihenfolge:

CAT und PT
Der CAT bestand aus Wortanalogien, Matrizen und Mathe (einfaches Kopfrechnen, Geometrie, Prozentrechnung, Zinsen und Potenzen/Brüche). Das müsste es glaube ich auch schon sein.
PT waren fragen zur Person, einfach ehrlich sein, ehrlichkeit wird hoch angewertet. Schwächen sind menschlich, die suchen Menschen und keine Maschinen.

Arzt (Voruntersuchung)
Sehtest, Hörtest, Pipi-mach-Test, Wiegen, Körperhöhe...
Hier können viele Verwendungswünsche schon ins Wasser fallen.
Selbst Dinge die ihr dachtet die ihr nicht habt, kommen hier ans Licht. Falls ihr bedenken habt, dass ein Test fehlerhaft ist: den Arzt noch mal ansprechen, hat einen Mitbewerber betroffen.
Ich bin alles durchlaufen, ohne große Probleme, im Warteraum vom ärztlichen Dienst sind viele Bewerber zu dem Zeitraum. Perfekte möglichkeit sich auszutauschen.
Ich sollte zwar noch zum Arzt wegen der allgemeinen Untersuchung, kam aber nicht rechtzeitig dran. Musste später nochmal zum Arzt.
Einige wurden in einem Rutsch fertig, andere mussten auch später nochmal hin.

GSV
Man ist in einer festgelegten Gruppe, die man vorher schon über die Mitbewerber erfragen kann. Werdet ihr falls ihr im Assessment seit schon merken.
Im Grunde:

1. Konfliktsituation/Ressourcenmangel
Ihr müsst für eure Parteistellung beziehen, diese best möglich gegen die anderen Verteidigen und zum Schluss zu einer Lösung finden. Findet ihr keine, profitiert keiner von euch. Wurde bei uns aber nicht gesondert negativ gewertet.

Ich wurde einmal von beiden Mitbewerbern gleichzeitig angegriffen, im ersten Moment hört sich das wie ein K.O. Urteil an, aber cool bleiben, verteidigen und kontra geben. Da zeigt man das man in Stresssituationen standhaft bleibt.

2. Planspiel
Ihr müsst im Team Ressourcen verteilen, wir sind zügig fertig geworden, haben das eigentlich ganz gut gemacht. Haben aber eine kleinigkeit übersehen. (ich geh nicht näher ins Detail, aus Datenschutz gründen)

3. Vortrag, weniger schlimm als gedacht, ihr kriegt zugar Argumente mitgegeben, aber improvisieren und kreativ werden zahlt sich aus. Es geht hauptsächlich darum wie ihr einer Gruppe einen Sachzusammenhang zwischen zwei Entscheidungsoptionen erläutert.

GSV hat im großen und ganzen Spaß gemacht, war aber zeitweise mit paar Schweißflecken unterm Sakko verbunden.

Interview
Aus meiner Gruppe war ich der erste der ins Interview sollte.
Die Prüfer waren im großen und ganzen sehr freundlich und zuvorkommend. Ein Psychologe, ein Prüfoffz. und eine Prüfoffz. in Ausbildung war bei mir in der Kommission. Wenn ihr souverän bleibt, sind selbst Anstachelungen durch die Prüfer eher als Chance zu betrachten.
Im Grunde: Ehrlich sein, Schokoladenseite zeigen, aber nicht verbergen, dass es die Andere auch noch gibt.
Insbesondere mein ehrenamtliches Engagement hat hier eine überwiegende Rolle gepspielt.
Der Psychologe hat mich versucht aus der Reserve zu locken, einfach cool bleiben und situativ begründen.

Es ging raus. Warteraum, die Bewerber die noch da waren, waren inzwischen wie eine großes Team, hat auch der Einplaner später gemeint das wir eine besondere Truppe sind. Alle überwiegend gut geeignet, mit sehr gutem Zusammenhalt.
5-10min später. Mein Name, ich ging zu meiner Kommission. Der Prüfoffz. sitzt vor mir. Anspannung, Herzpochen, Gedanken leer, man ist einfach nur im Assessment-Modus.
Offizierseignung im oberen Drittel.
Freude, Erleichterung und unterdrückte Trännen.
Zu keinem Zeitpunkt wurde gedacht, dass an mir Eigenschaften wären die irgendwelche Bedenken verursacht hätten.
Paar sehr gut gewollte Tipps für die Zukunft, lächelnde Augen. Verabschiedung.

Das war die erste Etappe. Die Bundeswehr will im Grunde das man bei ihnen Offizier wird. Es liegt nur noch an der gesundheitlichen Tauglichkeit und an der Studientauglichkeit.
Danach ging es zum Mittagessen, wieder mit meiner Vertrauensperson, da kam jemand neues dazu, jemand der nur 15km weg von mir wohnt. Cooler typ, gelassene Persönlichkeit.
Überwiegend lässt sich sagen, dass die Menschen die jetzt noch da sind, alle im Großen und Ganzen, sehr sympathisch und intelligent sind. Ein sehr gutes Umfeld indem ich mich wohl gefühlt habe.

Jetzt ging es weiter in Trance.

Arztuntersuchung
Blutdruck probleme? Knochen probleme? Gewichtsprobleme?
Hier entscheidet es sich. Ich bin nicht der leichtetste, durchschnittlich sportlich, habe meine kleinen gesundheitlichen Faktoren, die mich aber nicht beeinträchtigen.
Kurze Spannung, Tauglich mit Einschränkungen, darf nicht Panzerfahren und nicht Fallschirmspringen (hatte ich auch nicht vor :D)
Sonst für alles tauglich. Noch mehr Anspannung viel ab. Immer mehr Hacken auf dem Laufzettel. Gefühlt kommt man dem Ziel näher.
Die anderen auf dem Gang mit strahlenden aber auch erschöpften Augen, vom durch das Prüfgebäude hetzen und den abgeschlossenen Etappen.

Auf dem Flur eingesammelt, vor den Computer gesetzt...
SANTEST
Im Grunde.
2 Test. Einmale Mathe (Quantitive und Formale Probleme) und medizinisches Textverständnis <--- Wie im TMS, da einfach die Aufgaben anschauen, dann weißt ihr was euch erwartet
Jeweils 20 Fragen.
Jeweils 40 Minuten Zeit.

Mit Mathe wurde ich mit 18 von 20 fertig. Mit Medizin 20 von 20, 15min vor der Zeit.
Die anderen Sanis wurden alle mit allem fertig. Wir konnten nicht zustimmen das der Test konzipiert ist, dass man nicht fertig wird.
Wir wurden fertig.

Fertig. Alle Prüfungen für den Tag absolviert.

Sanitätsvortrag
Wichtiger Vortrag für die Sanis, ihr erfahrt alles rund um das Studium bei der Bundeswehr und was ihr zu beachten habt.
Genau zu hören. Einprägen, so genau kriegt ihr das erstmal nicht mehr persönlich erklärt, wo ihr nochmal direkt Fragen stellen könnt.
Im Grunde: 1200 Bewerben sich zum SanOA, 700 werden eingeladen. ca. 250 werden genommen.

Einplanungvortrag
Der Einplaner erklärt wie ihr eingeplant werdet, und was für besonderheiten es gibt z.B. Warteliste.
War für die Sanis kaum was neues, gab schon genug input in der Hinsicht im Sani Vortrag.

Nun das Grande Finale, wieso musste man den jetzt sein Gepäck morgens ins Prüfgebäude schleppen und von da zum Gebäude mit den Vörträgen?
Aufgrund von COVID werden gerade die Bewerbergruppen zwar kleiner, dafür werden mehr pro Woche eingeladen. Ergo, in den Stuben sind jetzt neue Bewerber.
Man selber wird in ein, sagen wirs mal so, nicht ganz so schlechtes Hotel gebracht, man hat häufiger freudige Schreibe aus dem Flur des Hotels gehört. ;)
Man wird da hingebracht um quasi Platz für die neue Bewerbergruppe zu machen.
Bilanz vom Tag, von den 30 waren nur noch ca. 20 da.
Im Hotel konnte man sich gut ausruhen, ich habe noch etwas gelernt, und bin mit meiner Mitbewerberin etwas zu Essen holen gegangen in der Innenstadt, zu feier der Eigung zum Offizier, die wir beide erhalten haben.
Somit endete auch schon Tag 2. Im Großen und Ganzen anstrengender aber auch prägender Tag.

Dr0xy

4. TAG DER ENTSCHEIDUNG

Die Nachte hatte man etwas mehr Zeit zu schlafen. Im Hotel war es auch wirklich angenehm, ein kleiner Motivationsschub für diesen Tag.
Wenn ihr die letzten Etappen erfolgreich hinter euch gebracht habt, geht's für euch heute nur zurück in die Kaserne, zum Frühstück und dann zum Einplaner.
Falls es bedenken gibt, müsst ihr zum Studienberater, aber selbst unterdurchschnittliche Ergebnisse können mit genügender Überzeugung und ausreichender Eignung in den anderen Bereichen wett gemacht werden.

Jedoch nicht für die SanOAs. Die Sanis erwartet noch ein Prüfgespräch mt einem Stabsarzt, dass bei uns allen ähnlich ablief. (Zumindest bei mir und dem anderen Rettungssani)
Folgende bestandteile waren bei mir vorhanden:
- Motivation und Erfahrung
- Krankheiten - Ich sollte einen Herzinfarkt erklären, ich bin da aber ziemlich ausgeschweift, was die Ärztin (ihrem Gesichtsausdruck nach) überrascht hat.
- Biologie: Da durfte ich von so ziemlich allen Abiturthemen eins aussuchen, was ich näher beschreiben sollte und dazu was zeichnen. Anhand der Zeichnung musste man noch Prozesse erklären.
- Chemie: Darauf war ich am schlechtesten vorbereitet. Chemie hatte ich nur bis zur 11 Klasse. Ansonsten hatte ich noch Biochemie innerhalb meines Leistungskurses im beruflichen Gymnasium, aber
da waren Enzymatischevorgänge und Säuren/Basen wichtig.
Ich wurde zu Redoxreaktionen befragt, und konnte diese nicht in dem Detail was verlangt war. Die Ärztin wollte aber darauf hin sehen, ob man die Grundlagen hat, sich diese herzuleiten anhand des Periodensystems. Hat dann ganz gut geklappt.
Etwas zu Säuren und Basen erzählt. Dann gings raus.
10min später wieder rein.

Studieneignung ohne Bedenken, mit paar Tipps zur Vorbereitungs und der Auswertung der vorherigen Tests.
Ärztin zu jedem Zeitpunkt wohlwollend gewesen. Angenehme Erfahrung.

Wir waren die letzten ab jetzt im Bunde. Es war 11:30. So ziemlich alle waren schon beim Einplaner, außer den beiden Mitbewerbern, mit denen ich mich gut verstanden habe, und mir.
Wir gingen noch in die Kantine SchniPo essen, und es ging zurück. Beide kriegten die Sofortzusage, ich wartete.
Im Grunde wurde auch gesagt, dass wir eine sehr starke Gruppe waren, von den 20 die noch da waren habe sehr viele eine Sofortzusage bekommen. Genaue Angaben weiß ich nicht mehr.
Dann der Moment: Mein Name, endlich. Als letzter der ganzen Gruppe.
Beim Einplaner im Büro:
- Ich befand mich immer oberen Drittel in den meisten Bereichen
- Die Studieneignung war im oberen Drittel
- Im Grunde dürfte ich mir mein Studienort während der AGA dann ohne komplikationen frei wählen
- Sofortzusage

Ich realisierte nicht was genau passiert war. Es war einfach surreal.
AGA Standort aussuchen, Informationen zu dem Bewerbervergleich, nochmal kurz die Einplanung durchgehen. Fertig.
Nette Worte, lächelnde Augen und Erleichterung: Bei mir, weil ich meine Wunschverwendung erhalten habe und beim Einplaner, da er den letzten Bewerber für diesen Tag eine Zusage erteilen durfte.

Noch schnell hoch "Unterlagen von der Bewerbung" checken lassen.
Dann war es auch schon vorbei.

Die anderen Zwei haben auf mich gewartet und freudig empfangen.
Der Mitbewerber hat uns angeboten noch schnell zum Hbf zu fahren, dies haben wir dankend angenommen.
Beim Hbf kurz organisiert, noch was zusammen auf dem Platz vor dem Dom getrunken.
Zum Gleis begleitet und verabschiedet.

Mit den beiden halte ich auch immer noch Kontakt, die Zeit in Köln hat etwas zusammen geschweißt.

*Hier bitte Feuerwerk einfügen*

Schlussworte

Die Zeit in Köln ist wirklich stressig. Nicht unbedingt durch die Prüfungen, obwohl die Taktung stramm ist, sondern wegen der Wichtigkeit dieser für die persöhnliche Zukunft.
Bereitet euch gut darauf vor, so habt ihr einfach die Skills diese nach und nach abzurufen.

Ich bedanke mich für eure Zeit und wünsche denen Glück, die sich in Köln noch behaupten müssen.

Besonderheiten die mir aufgefallen sind:
- Kein Sporttest da Covid, wird nachgeholt
- Mathetest für SanOAs findet NICHT statt, sofern ihr nur Medizin als Studienwunsch habt
- Mechanischer-Kenntnistest (MKT) fand nicht statt
- Covid Maßnahmen beachten, dann sind alle happy und bleiben Gesund.


Ralf

Well done, Glückwunsch und danke für den ausführlichen Bericht (auch verlinkt)!
Bundeswehrforum.de - Seit 23 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleibt.

HL

Eine kurze Frage zum Thema AGA Standort aussuchen. Was außer Felskirchen wurde denn noch angeboten?

Gesendet von meinem LM-G810 mit Tapatalk


UZwGBw

Er meint nicht den Ort für die Grundausbildung, die ist in Feldkirchen. Er meint den Studienort.

Dr0xy

Zitat von: HL am 05. Februar 2021, 09:05:06
Eine kurze Frage zum Thema AGA Standort aussuchen. Was außer Felskirchen wurde denn noch angeboten?

Gesendet von meinem LM-G810 mit Tapatalk



Ich meine AGA ist in Rennerod. Ist ein pures Sanitätsregiment, wurde mir glaub ich angeboten wegen Wohnorts nähe, aber ich durfte zwischen zwei Standorten aussuchen.

Zitat von: UZwGBw am 05. Februar 2021, 09:10:14
Er meint nicht den Ort für die Grundausbildung, die ist in Feldkirchen. Er meint den Studienort.

Doch, wie gesagt, hatte ich zwischen Rennerod und Feldkirchen die Wahl. Weswegen genau ich jetzt anscheinend zwei Standorte zur Auswahl hatte, weis ich nicht.


UZwGBw

Dann habe ich etwas dazugelernt. Ich dachte, dass die SanOAs zentral in Feldkirchen ihre AGA haben. Dort auch z.B. für die Marine, die ja nun wirklich da nicht heimatnah ist.

Dr0xy

Zitat von: UZwGBw am 05. Februar 2021, 09:57:10
Und du bist Sanitätsoffizieranwärter?

Yes. Ich vermute, dass man jetzt einen zusätzlichen Standort reingenommen hat, um die AGA während Corona zu entzerren.

Chern187

Ja, das stimmt, kann ich live aus Feldkirchen berichten 8), ob das ein Vorteil ist, weiß ich nicht, die Kaserne hier ist sehr schön.

Dr0xy

Zitat von: Chern187 am 06. Februar 2021, 23:01:38
Ja, das stimmt, kann ich live aus Feldkirchen berichten 8), ob das ein Vorteil ist, weiß ich nicht, die Kaserne hier ist sehr schön.

Mach mir doch keine Gewissensbisse, dass ich Rennerod statt Feldkirchen ausgesucht habe.  :-[


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