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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst  (Gelesen 11922 mal)

Grobster85

  • Gast

Hallo Zusammen,

vorab möchte ich mitteilen, dass ich versucht habe einen vergleichbaren Beitrag in diesem Forum zu finden. Leider war dies ohen Erfolg. Sollte ich hier schlampig gearbeitet haben bin ich für einen Link zum Thema sehr dankbar.

Jetzt zu meinem "Problem". Ich habe mich letztes Jahr im Sommer an ein Rekrutierungsberüo gewandt und dort meine Absicht eine zivile Laufbahn bei der Bundeswehr zu beginnen kundig getan. Im Gespräch ist klar festgehalten worden, dass ich die Voraussetzungen für einen Direkteinstieg als Beamter ohne Laufbahnausbildung für den höheren technischen Dienst innehabe. Ich mich dann auf eine entsprechende Stelle beworben. Da ich als im Ingenierwesen tätig bin, bin ich von einem Einsatz im Raum Koblenz ausgegangen (BAAINBW). Da ich Familienvater bin und mein aktueller Wohnort 1,5h pro Strecke von Koblenz entfernt liegt, würde ich eine Wohnung benötigen.

Anfang 2021 habe ich dann eine Einladung zum Assessment Center in Köln erhalten (03.02.2021) und auch eine Laufbahnbefähig erhalten. Auch hier wurde wieder auf einen Direkteinstieg als Beamter hingewiesen. Ich habe deutlich darauf hingewiesen, dass ich auf lange Sicht eine Home-Office-Regelung anstrebe (50%) und ob dies bei der BW möglich sei. Dies wurde mir nach 6-monatiger Frist als möglich dargelegt. Kurze Zeit später wurden mir aus Sankt Augustin zahlreiche Unterlagen zugesandt (ELSE, etc.). Diese habe ich ausgefüllt.

Mittlerweile habe ich ein vorläufiges Stellenangebot in Lahnstein erhalten. Soweit die kurze Beschreibung das zulässt entspricht dies genau meinen Vorstellungen (Projektmanagement). Da ich mir unschlüssig über den weiteren Verlauf des Einstellungsprozesses war habe ich die Bearbeiterin in Sankt Augustin kontaktiert. Leider hat mich dieses Gespräch ein wenig aus meinen Träumen gerissen, s. Antworten dazu unten.

Folgenden Fragenkatalog hatte ich vorbereitet:

- Gibt es weitere Gespräche mit z.B. meinem zukünftigen Vorgesetzten. --> Antwort: nicht vorgesehen, aber auf Wunsch möglich (o.k. für mich)
- Könnte ich die vorgeschlagene Stelle ablehnen oder bin ich dann aus dem Prozess raus? --> Antwort: raus (gut zu wissen :-))
- Kann man über die Eingruppierung "verhandeln"? --> Antwort: nein, wird festgelegt aufgrund der eingereichten Unterlagen (o.k. für mich)
- Habe ich Anspruch auf Trennungsgeld --> Antwort: Als Beamter ja, als Angestellter wisse sie es nicht
- Habe ich Anspruch auf Home-office und ab wann? --> Antwort: Muss ich mit meinem späteren Referatsleiter klären (unbefriedigend für mich, weil ich dies beim Rekrutierungsbüro und im Assessment-Center klar hervorgehoben habe und beide male als unproblematisch bewertet wurde. Jetzt bin ich vom Goodwill meines Chefs abhängig. Gibt es so etwas wie ein Recht?
- im vorläufigen Stellenangebot stand drin, dass bis zur Erfüllung der Voraussetzungen eine Anstellung im Arbeitnehmerverhältnis nach öffentlichem Dienst vorgenommen wird. Meine Frage war, welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? --> Antwort: Die Sicherheitsüberprüfung muss abgeschlossen sein. Auf meine Nachfrage nach der Dauer kam leider nur, dass diese noch dauern kann. Zudem kam die Info nachgeschoben, dass man immer im Angestelltenverhältnis beginnt und frühestens nach 6 Monaten als Beamter auf Probe eingestellt werden kann, nach Stellung und Bewilligung eines entsprechenden Antrages. Dies hat mir nie jemand vorher mitgeteilt und stellt mein größtes Problem dar, da eine E13 Netto rund 1000 € weniger ausmachen würde als ich jetzt verdiene. Mit Familie und Haus kann ich mir das nicht erlauben. Nehmen wir mal an, ich würde zum 01.06.21 anfangen und die Sicherheitsüberprüfung ist am 31.12.21 durch. Dann könnte ich zum 01.01.22 einen Antrag wegen Verbeamtung stellen und frühestens zum 01.06.22 als Beamter auf Probe anfangen. D.h. ich müsste ein Jahr mit 1000 € im Monat weniger auskommen als bisher. Das ist einfach nicht möglich. Ist mir dieses Vorgehen korrekt beschrieben worden? Es muss doch auch noch andere mit diesem Problem geben.

Vielen Dank für eure Antworten.

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VictorBravo

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #1 am: 29. März 2021, 17:48:09 »

Bei aller Liebe ... Du scheinst an die Sache etwas blauäugig herangegangen zu sein. Keiner, wirklich keiner kann Dir jetzt die Zusage zur Verbeamtung geben. Und da kommt es nicht nur auf die Sicherheitsüberprüfung an, sondern auch auf z.B. die ärztliche Untersuchung. Und was Homeoffice betrifft: Beim BAAINBW wirst Du Beamter des Bundes. Auch da kannst Du bundesweit versetzt werden. Was Dir für 2021 "versprochen" wurde, kann 2022 (oder wenn es um Beförderungen geht) wieder ganz anders aussehen.

Nur eine Sache: Auch als Angestellter hast Du Anspruch auf TG. Da würde ich mich nochmal beraten lassen.

Kurzum: Dem Dienstherren ist es egal, was Dein Netto war oder wie lange Du pendeln musstest. Er zwingt Dich aber auch nicht, das Angebot anzunehmen. Love it or leave it ...
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Grobster85

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #2 am: 30. März 2021, 09:46:40 »

Bitte nicht falsch verstehen. Ich will keine Zusage für eine Verbeamtung auf Lebenszeit. Das ich die nicht bekomme ist mir durchaus klar. Was mich stört und ärgert ist, dass der ganze Prozess total intransparent ist und m.E. auch nirgendwo niedergeschrieben steht. Es war immer vom Direkteinsteig als Beamter auf Probe die Rede und nicht vom Angestelltenverhältnis. Wenn dies klar kommuniziert worden wäre hätte ich mir den ganzen Aufwand und auch die Kosten (zahlreiche Beglaubigungen etc.) auch sparen können, da mir von vorne herein klar ist, dass ich nicht ein Jahr oder länger mit dem E13 Gehalt über die runden komme.

BTW: Gesundheitscheck ist bereits durch und war in Ordnung.

Das ich versetzt werden kann ist mir auch bewusst, darum geht es aber nicht. Die Stelle ist explizit als telearbeitsfähig ausgeschrieben gewesen, dass suggeriert eine Offenheit seitens des Arbeitgebers dafür und daher wollte ich nachfragen, ob es in so einem großen Laden wie der BW auch eine Regelung dazu gibt, die mir auch das Recht einräumt. Unabhängig davon, ob mein zukünftiger Vorgesetzter das gutheißt.

Mich interessiert, ob der beschriebene Prozess: Warten auf Sicherheitsfreigabe + mindestens 6 Monate als Angestellter + erst nach Antrag Beamter auf Probe richtig wiedergegeben ist, oder ob es Sinn macht sich einen anderen Ansprechpartner zu suchen. Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass es noch andere Kandidaten gibt, die ein ähnliches Problem haben oder hatten und ich wollte wissen, wie es ggf. gelöst wurde.
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christoph1972

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #3 am: 30. März 2021, 16:06:05 »

Hallo Grobster85,

also, ob Du direkt in ein Beamtenverhältnis auf Probe im htD bestimmt sich nach § 21 Abs. 1 Nr. 2 Bundeslaufbahnverordnung - BLV.

Nach Deinem Abschluss als Master Sc. oder Master Eng. oder als entsprechender Dipl.-Ing./Diplom-Physiker/Diplom-Chemiker (oder was auch immer sonst) (Uni/TH/Diplom II einer früheren Uni-GH) musst Du eine förderliche Zeit von 2 Jahren und 6 Monaten (30 Monate) nachweisen können. Dann kannst Du bei Vorliegen der weiteren Voraussetzungen unter Verleihung der Eigenschaft eines Beamten auf Probe zum Technischen Regierungsrat ernannt werden. Besoldungsgruppe A 13 mit ggf. Familienzuschlag etc.. Laufbahnrechtliche Regelprobezeit 36 Monate, § 28 Abs. 1 BLV. Wobei Probezeit im beamtenrechtlichen Sinne etwas anderes bedeutet, als im Arbeitsrecht.

Eingruppierung kann man nicht verhandeln, denn, sofern Du nicht die notwendige förderliche Zeit von 30 Monaten nachgewiesen hast oder nachweisen konntest, wirst Du zur weiteren Erlangung der förderlichen Zeiten als technischer Angestellter in Entgeltgruppe 13, ggf. in Erfahrungsstufe 2, des TVöD-Bund eingestellt.

Zur Dauer der Sicherheitsüberprüfungen ... von relativ schnell (irgendwas von 3 Monaten bis 6 Monate) bis sehr langsam (evtl.  mehr als 12 Monate und noch länger). Die Dauer ist abhängig von der Stufe der Sicherheitsüberprüfung (S1 / S2 / S3), je höher, desto länger die Dauer. Viele Umzüge in der Vergangenheit oder Auslandsaufenthalte in Staaten mit Sicherheitsrisiken können das Verfahren "endlos" ziehen oder Ehefrau/Ehemann oder nahe Familienangehörige in solchen Staaten können im Zweifel eine Sicherheitsfreigabe ganz verhindern.

Das BAAINBw hat relativ viele Standorte außerhalb von Koblenz, die Wehrtechnischen Dienststellen und noch ein paar andere Stellen, was eine mehr oder minder große familiäre Flexibilität erfordert oder eben Pendelbereitschaft. Dafür gibt es aber Trennungsgeld und Umzugskostenvergütung und div. flankierende Maßnahmen. Gibt es auch einen Thread zu.

Zum Thema Telearbeit kann ich Dir nicht helfen, das wird sicherlich inzwischen dank Corona eher flexibel gehandhabt, hängt aber sicher auch davon ab, wie der konkrete Dienstposten gestaltet ist.

Ansonsten hilft es sicher, sich mit den Fragen an die entsprechende Fachgewerkschaft, zB. Verband der Beamten und Beschäftigten der Bundeswehr e.V. oder Deutscher Bundeswehrverband e. V., zu wenden. Die Kolleginnen und Kollegen dort, haben entsprechend geschultes und erfahrenes Personal.
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Nachtmensch

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #4 am: 30. März 2021, 18:17:19 »

Hallo Grobster85,

also, ob Du direkt in ein Beamtenverhältnis auf Probe im htD bestimmt sich nach § 21 Abs. 1 Nr. 2 Bundeslaufbahnverordnung - BLV.

Nach Deinem Abschluss als Master Sc. oder Master Eng. oder als entsprechender Dipl.-Ing./Diplom-Physiker/Diplom-Chemiker (oder was auch immer sonst) (Uni/TH/Diplom II einer früheren Uni-GH) musst Du eine förderliche Zeit von 2 Jahren und 6 Monaten (30 Monate) nachweisen können. Dann kannst Du bei Vorliegen der weiteren Voraussetzungen unter Verleihung der Eigenschaft eines Beamten auf Probe zum Technischen Regierungsrat ernannt werden. Besoldungsgruppe A 13 mit ggf. Familienzuschlag etc.. Laufbahnrechtliche Regelprobezeit 36 Monate, § 28 Abs. 1 BLV. Wobei Probezeit im beamtenrechtlichen Sinne etwas anderes bedeutet, als im Arbeitsrecht.
Bist du sicher, dass das so gemacht wird? Denn wenn ich mich nicht ganz täusche absolviert man im höheren technischen Dienst noch einen Vorbereitungsdienst von 18 Monaten, der mit der großen Staatsprüfung abschliesst.
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BuBe2018

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #5 am: 31. März 2021, 06:12:48 »

[...]
Bist du sicher, dass das so gemacht wird? Denn wenn ich mich nicht ganz täusche absolviert man im höheren technischen Dienst noch einen Vorbereitungsdienst von 18 Monaten, der mit der großen Staatsprüfung abschliesst.

Ob die Zeiten stimmen, habe ich jetzt nicht überprüft, das Vorgehen ist jedoch meiner Kenntnis nach mittlerweile im Rahmen des sog. "Direkteinstiegs" auch für den höheren technischen Verwaltungsdienst möglich (vorher ja meine ich nur hntD, i.d.R. WiWis?).

Gruß,

BuBe
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Nachtmensch

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #6 am: 31. März 2021, 06:20:37 »

Im Bereich Wirtschaftswissenschaften des höheren nicht technischen Dienstes wird die Laufbahnbefähigung ohne Prüfung und nach 2,5 jähriger Tätigkeit auf Master Niveau erlangt oder alternativ hat man vorher bereits 2,5 Jahre vor Einstellung auf Master Niveau in der freien Wirtschaft gearbeitet, dann erfolgt eine Einstellung direkt als Regierungsrat.
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Grobster85

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #7 am: 31. März 2021, 09:10:02 »

Zunächst einmal DANKE für die Rückmeldungen.

Wenn ich das für mich einmal versuche zusammenzufassen, dann hängt es bei mir an der ausstehenden S2. Die restlichen Voraussetzungen wurden bereits geprüft.

Vorbereitungsdienst ist nicht vorgesehen, ist Direkteinstieg, hier ein Zitat aus der Stellenausschreibung:

"Sie werden in einem Beamtenverhältnis in der Besoldungsgruppe A13-A14 BBesG direkt,
ohne vorherige Laufbahnausbildung eingestellt."

Noch einmal bzgl. Telearbeit, der Auszug aus der Stellenbeschreibung:

"Die Bundeswehr fördert die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf beispielsweise durch die Beschäftigung in Form von mobilem Arbeiten oder in Teilzeit. Die
ausgeschriebene Stelle ist teilzeit- und telearbeitsfähig."

Aber das nur am Rande. Ich habe verstanden, dass mir das keiner garantieren kann.

Die einzige Frage die ausbleibt ist, ob man zwingend die 6 Monate als Angestellter arbeiten muss, bevor man einen Antrag zur Verbeamtung stellen kann (angenommen die Sicherheitsüberprüfung ist bereits durch)
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Nachtmensch

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #8 am: 31. März 2021, 10:11:23 »

Vorbereitungsdienst ist nicht vorgesehen, ist Direkteinstieg, hier ein Zitat aus der Stellenausschreibung:

"Sie werden in einem Beamtenverhältnis in der Besoldungsgruppe A13-A14 BBesG direkt,
ohne vorherige Laufbahnausbildung eingestellt."
Erfülltst du denn die Voraussetzungen für die Erlangung der Laufbahnbefähigung? Hast du eine praktische Tätigkeit auf Master Niveau vorzuweisen?
Das was in der Stellenausschreibung steht ist unbeachtlich wenn du die Voraussetzungen nicht erfüllst und ich würde fast behaupten das im nächsten Satz steht, wenn die Laufbahnbefähigung nicht vorliegt das du dann als Tarifbeschäftigter eingestellt wirst.

Noch einmal bzgl. Telearbeit, der Auszug aus der Stellenbeschreibung:

"Die Bundeswehr fördert die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf beispielsweise durch die Beschäftigung in Form von mobilem Arbeiten oder in Teilzeit. Die
ausgeschriebene Stelle ist teilzeit- und telearbeitsfähig."

Dieser Passus steht auch unter jeder Stellenanzeige. Grundsätzlich ist Telearbeit meistens möglich, problematisch ist meistens die Wartezeit bis der Telearbeitsplatz ausgeliefert wird. Die ist in der jetzigen Zeit nicht grade gering. Weiterhin gäbe es noch mobile Lösungen, jedoch sind die meistens mobilen Geräte an die Nutzer vergeben.
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christoph1972

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #9 am: 31. März 2021, 18:19:18 »

Es gibt tatsächlich nun auch im höheren technischen Dienst der Bundeswehrverwaltung den Direkteinstieg.

https://www.bundeswehrkarriere.de/hoeherer-technischer-dienst-leitender-ingenieur/662412

Warum auch nicht? Ja, es wird so etwas wie einen Kulturschock geben (können), Industrie kann sich schon von Bundeswehrverwaltung unterscheiden, allerdings sehe ich ich persönlich da jetzt kein Hindernis, da die Direkteinsteiger ja auch Kurse besuchen können/sollten, um die Kultur der Bundeswehrverwaltung kennenzulernen.

Viel ergibt sich einfach auch aus der täglichen Praxis, wie Dinge gehandhabt werden, wer wo Ansprechpartner ist und wie die Prozesse ablaufen.

Das Traineeprogramm ist im Grundsatz ja mehr für frische Master-Absolventen gedacht, die frisch ins Erwerbsleben als Ingenieure in eine Verwaltung einsteigen. Der Ingenieur der als Angestellter im höheren Dienst (EGr. 13 TVÖD / TV-L und höher) arbeitet, absolviert auch kein Referendariat/Trainee-Programm, sondern lernt in der Praxis.

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Grobster85

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #10 am: 01. April 2021, 09:21:53 »

Erfülltst du denn die Voraussetzungen für die Erlangung der Laufbahnbefähigung? Hast du eine praktische Tätigkeit auf Master Niveau vorzuweisen?

Ich habe die Laufbahnbefähigung bereits bescheinigt. Seit 2012 bin ich auf Master Niveau tätig.

Dieser Passus steht auch unter jeder Stellenanzeige. Grundsätzlich ist Telearbeit meistens möglich, problematisch ist meistens die Wartezeit bis der Telearbeitsplatz ausgeliefert wird. Die ist in der jetzigen Zeit nicht grade gering. Weiterhin gäbe es noch mobile Lösungen, jedoch sind die meistens mobilen Geräte an die Nutzer vergeben.

Das reicht mir ja bereits. Mir ist klar, dass ich nicht vom ersten Tag Telearbeit machen kann.

Das was noch stört sind diese 6 Monate bevor man angeblich Beamter auf Probe werden kann. Gibt es dazu irgendeinen Passus der Klarheit schafft, ob dem wirklich so ist? Ich habe in der Bundeslaufbahnverordnung nichts dergleichen gefunden.
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Nachtmensch

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #11 am: 01. April 2021, 10:33:54 »

Das was noch stört sind diese 6 Monate bevor man angeblich Beamter auf Probe werden kann. Gibt es dazu irgendeinen Passus der Klarheit schafft, ob dem wirklich so ist? Ich habe in der Bundeslaufbahnverordnung nichts dergleichen gefunden.
Du hast keinen Anspruch auf Verbeamtung. Theoretisch könntest du ewig Tarifbeschäftigter sein. Die schnelle Verbeamtung ist reines Wohlwollen des Dienstherren. Ob es Sinn macht die Bewerber ewig hinzuhalten lass ich mal aussen vor. Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass du schnellst möglich verbeamtet werden wirst, wenn es dir vorher so kommuniziert wurde.
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christoph1972

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #12 am: 02. April 2021, 02:31:57 »

@Grobster85 Du solltest Dich hinsichtlich der Frage mit den 6 Monaten im Angestelltenverhältnis, entweder mit noch einmal beim BAPersBw erkundigen, vielleicht handelt es sich um ein Missverständnis oder eine Verwechselung!?

Ansonsten würde ich tatsächlich den Weg wählen, freundlich und höflich bei einem für die Beamten des höheren technischen Dienstes der Bundeswehrverwaltung zuständigen Berufsverband/Gewerkschaft die Frage zu stellen.

Im klassischen Verwaltungsbereich wird direkt verbeamtet, sofern die persönlichen und laufbahnrechtlichen Voraussetzungen vorliegen. MMn gibt es keinen sachlichen Grund im htD davon abzuweichen. Die einzige Erklärung wäre, es ist leichter einen Angestellten in der Probezeit zu kündigen, als einen Beamten auf Probe zu entlassen. Das negative Ergebnis einer Sicherheitsüberprüfung rechtfertigt in aller Regel keine Entlassung, sondern führt dazu, dass man ggf. keine sicherheitsempfindliche Tätigkeit ausüben darf. Das ist im Rüstungsbereich bzw. im gesamten BAAINBw sicherlich eher schwierig eine Tätigkeit zu finden, die keine oder nur eine einfache Sicherheitsüberprüfung benötigt, aber keine Unmöglichkeit und auch das BAIUDBw wird sicherlich an der einen oder anderen Stelle einen entsprechend qualifizierten Beamten benötigen, insbesondere im Bereich Infrastruktur bzw. an Schnittstellen zum BAAINBw, wo es um Beschaffungen für den Bereich des BAIUDBw geht.
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PeterP

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #13 am: 06. April 2021, 08:50:29 »

Hallo Zusammen,

bei mir liegt eine ähnliche Situation vor.
Mein AC habe ich Mitte letzen Jahres erfolgreich durchgeführt, Gesundheitscheck war i.O., Dienstposten im BAAINBW vorhanden und die Sicherheitsüberprüfung wurde im Oktober 2020 gestartet. Diesbezüglich wurde mir ebenfalls mitgeteilt, dass es inzwischen schon mal ein Jahr dauern kann bis die Ü2 abgeschlossen ist. Laut Personalerin ist eine Direkteinstellung als Beamter auf Probe erst möglich mit einer abgeschlossenen Sicherheitsüberprüfung. Also heisst es weiterhin warten.

Bzgl der Homeoffice Regelung sind die Bearbeitungszeiten aktuell auch sehr lange. Freunde von mir sind bereits im BAAINBW eingestellt und warten immer noch auf die Möglichkeit von Zuhause zu arbeiten (seit knapp einem Jahr). Auch hier ist Geduld gefragt.

Viele Grüße
Peter
 
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Grobster85

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Antw:Bewerbungsprozess zivile Laufbahn höherer technischer Dienst
« Antwort #14 am: 13. April 2021, 09:45:35 »

Hallo Zusammen,

ich hatte letze Woche Urlaub und war daher nur in der realen Welt unterwegs :-)

Aber vor ca. 1,5 Wochen habe ich einen Anruf aus Koblenz erhalten. Am Telefon war mein evtl. zukünftiger Referatsleiter. Er teilte mir mit, dass er aus Sankt Augustin darauf hingewiesen worden wäre, dass ich Gesprächsbedarf habe.

Nach kurzer Beschreibung des Dienstposten, welche mir sehr zugesagt hat, habe ich Ihm meine Fragen bzgl. Beamter auf Probe und Home-Office stellen können.

Zum Beamten auf Probe:

- Er teilte mir mit, dass es er es nicht möchte, dass ich direkt als Beamter auf Probe eingestellt werde. Sondern zunächst als Angestellter, da er zunächst mich und meine Arbeitsweise kennen lernen möchte. Zunächst müsste ich sowieso einige Schulungen in Mannheim durchlaufen, bevor ich "einsatzfähig" sei. Generell war herauszuhören, dass er kein Fan der Direkteinstellung ist, sondern lieber eine klassische Laufbahnausbildung favorisiert. Also unabhängig der SÜ würde ich sowieso als Angestellter eingestellt werden. Ich frage mich allerdings, ob es da kein Regelung gibt. Ist es wirklich eine Entscheidung des Vorgesetzten? Ich werde bzgl. dessen wohl auf einen Verband zugehen müssen um Rechtssicherheit zu haben.

Zum Home-Office (und ich rede hier von nach Corona):

- Generell stümnde er diesem offen gegenüber. Müsste man dann zukünftig mal sehen.

Ich hatte eigentlich bereits volle Fahrt Richtung BW aufgenommen, aber aktuell bin ich stark auf die Bremse getreten.

Aktuell habe ich ein ausreichendes Auskommen, mit 35h Woche und unbefristet. Nur die Arbeitsinhalte gefallen mir nicht mehr.

Bei der BW hätte ich als Beamter ein leicht höheres Einkommen gehabt, 39h Woche (wegen Kindern) und nach 2 Jahren eine Verbeamtung auf Lebenszeit. Dafür müsste ich von zu Hause wegziehen (+ Kosten für Wohnung) und nur am WE zurück kommen. Ein Kompromiss, den wir eingegangen wären. Am Ende finanziell wahrscheinlich ein Nullsummenspiel.

Aber nach neuester Sachlage würde ich obiges gegen ein Angestelltenverhältnis eintauschen, mit höchster Stufe gerade am aktuellen Gehalt (und die werde ich aufgrund der bisherigen Zeiten als M.Sc. wohl nicht erreichen), befristet auf unbestimmte Zeit für 39h + Zusatzkosten für Wohnung. Evtl. irgendwann Beamter auf Probe für 2 Jahre und ggf. Verbeamtung auf Lebenszeit. Und falls, aus irgendeinem Grund die SÜ negativ ist, wäre ich wahrscheinlich als Angestellter raus.

Da sind viele Eventualitäten und Unsicherheiten drin, die ich als alleinverdienender Familienvater von 4 Kindern + Haus nicht eingehen kann. Ich trage hier die Verantwortung für 5 weitere Personen und nicht nur für mich.

Ärgerlich ist einfach, dass ich bereits viel Zeit investiert habe, um so kurz vor dem Ziel zu scheitern. Ein transparenterer Bewerbungsprozess  wäre hier schön gewesen. So hätte ich das im vorhinein abschätzen können.
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