Als Außenstehender (Nicht-ZSanDst-Angehöriger) hat sich mir die ganze Reform der ambulanten truppenärztlichen Versorgung nicht erschlossen. Mein subjektiver Eindruck war und ist, man hat in der Fläche Kahlschlag betrieben und in Kommandos und Stäben aufgeforstet.
Ganz besonders traurig finde ich es, dass die teuer ausgebildeten SanOAs Humanmedizin oder wie immer die richtige Bezeichnung jetzt heißen mag, in 16 oder 17 Jahren Verpflichtungszeit nicht mal eine fertige Facharztausbildung haben. In meinen Augen ist es ja ehrenwert, wenn die Doktores zum Offizier ausgebildet werden, aber muss das in gefühlt epischer Breite passieren wie bei einem Truppendienstoffizier?
Nein, ein Arzt, auch ein Militärarzt soll in erster Linie Patienten behandeln und nicht Vorschriften ausarbeiten, irgendwelche "Verwaltungsarbeiten" erledigen, dass können Verwaltungsfachleute in aller Regel deutlich besser und effizienter und effektiver.
Dann müssen Genehmigungsverfahren eben einfach zentral gebündelt werden mit beratenden Ärzten bei medizinisch unklaren Sachverhalten, das läuft im normalen zivilen Gesundheitswesen nicht anders.
Man wird in aller Regel Arzt, weil man Menschen behandeln will und nicht deshalb, weil man in einem Stab Medizinbürokrat werden will.
AKK und der GI sollten vielleicht einfach mal in den zivilen Sektor schauen, was es da für Ansätze und Strukturen gibt. Man muss da nichts privatisieren oder outsourcen oder andere Irrwege einschlagen, aber eine Orientierung am zivilen Gesundheitswesen kann nicht schaden.