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Autor Thema: Einsatzbedingte Erkrankung- Konsequenzen, Ablauf?  (Gelesen 1481 mal)

John Marston

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Einsatzbedingte Erkrankung- Konsequenzen, Ablauf?
« am: 13. September 2021, 17:30:26 »

Tag Kameraden,

vorwerg: Ich weiß, dass zu diesem Thema einige Informationen hier verfügbar sind, jedoch bin ich ehrlich gesagt etwas nervös und hoffe, jemand kann (vll sogar aus eigener Erfahrung) geziehlt auf meine Fragen antworten.

Ich bin Berufssoldat und Unteroffizier im Heer. Ich habe seit Monaten einige Probleme meinen Altag zu bewältigen, anfangs vermutete ich selber eine Depression, ausgelöst durch Corona und der damit verbundenen Konsequenzen in meiner Familie. Nach einigen Gesprächen mit meinem Truppenarzt, der von Haus aus Psychater ist, wurde mir allerdings bewusst, dass der Großteil meiner Symptome wohl auf den letzten Einsatz in Afghanistan an dem ich Teil genommen habe, zurückzuführen ist.
Ich werde mich jetzt mit Verdacht auf eine PTBS oder einsatzbedingte Depression in einer FU6 vorstellen.
Ich habe mich bisher nicht mit der Thematik beschäftigt und bin derzeit auch krankgeschrieben. Wie ist denn so grundsätzlich der Ablauf einer solchen Behandlung (wenn ich eine entsprechende Diagnose bekomme) FU6- stationäre Therapie, ambulante Therapie, wie wird man dienstlich weiter eingebunden? ( Hab da bisschen bammel den Anschluss zu verpassen) Kann sowas grundsätzlich zu DU Verf. bei Berufssoldaten führen?
Ich weiß, viel Fragen, viele Fragen für die man eigentlich Hellseher sein müsste, aber ich hab halt ein wenig Schiss wie es nun weitergeht und der Termin ist erst Anfang November. Deshalb würde es mich freuen, wenn villeicht jemand ein paar Inforamtionen für mich hat.
Vielen Dank.
Gruß
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Creator6033

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Antw:Einsatzbedingte Erkrankung- Konsequenzen, Ablauf?
« Antwort #1 am: 13. September 2021, 18:17:57 »

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Grundwehrdienst als Panzerjäger

LwPersFw

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Antw:Einsatzbedingte Erkrankung- Konsequenzen, Ablauf?
« Antwort #2 am: 13. September 2021, 19:53:20 »

Zitat
Wie ist denn so grundsätzlich der Ablauf einer solchen Behandlung (wenn ich eine entsprechende Diagnose bekomme) FU6- stationäre Therapie, ambulante Therapie, wie wird man dienstlich weiter eingebunden? 


Da Sie Fragen zur medizinischen Behandlung haben:

Sanitätsdienstliche Koordinierungs- und Ansprechstelle für Einsatzgeschädigte (SKAE)

Hier erhalten Sie Auskünfte rund um medizinische Behandlung und Unterstützung bei PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung).

Bitte beachten Sie, dass die Auskunft nur innerhalb der Dienstzeit besetzt ist.

Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung
Schloss Oranienstein
65582 Diez

+49 6432 940 2535 


Ansonsten... warten Sie zunächst die Bewertung durch die Fachärzte der FU6 ab...

Sind diese der Meinung, dass eine einsatzbedingte PTBS vorliegt, oder zumindest wahrscheinlich ist, stellen Sie einen Antrag auf Aufnahme in die Schutzzeit als Einsatzgeschädigter.

Sinn... solange Sie in der Schutzzeit sind, dürfen Sie gegen Ihren Willen nicht entlassen werden.

Sie können sich dann "in Ruhe" der medizinischen Behandlung der PTBS unterziehen.

Ziel dabei ... möglichst Genesung und wieder volle Integration in den Dienst.

Bevor in diesem Prozess von DU gesprochen wird, muss es schon ganz schlecht aussehen...

Denn gerade bei BS gilt der Grundsatz: Rehabilitation vor Versorgung


Lesen Sie bitte auch das o.g. Top-Thema...

https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,23137.0.html




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aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

ulli76

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Antw:Einsatzbedingte Erkrankung- Konsequenzen, Ablauf?
« Antwort #3 am: 14. September 2021, 17:59:52 »

Normalerweise ist es so, dass du erstmal (ggf. nach einem ambulanten Vorgespräch) einen Termin für ca. 2 Wochen stationäre Aufnahme bekommst in der erstmal Diagnostik betrieben wird.
Danach wird man die Weichen stellen wie es mit Schutzzeit, WDB etc aussieht.

Dann wird der Behandlungsbedarf festgelegt und es gibt einen Plan wie du behandelst wirst. Oft ist es bei PTBS so, dass man phasenweise in stationäre Behandlung geht um in einem geschützten Rahmen an seinem Trauma zu arbeiten. Zwischendurch stabilisiert man ggf. auch parallel mit ambulanter Therapie. Je nach dem wie sich das alles entwickelt wäre auch langfristig eine ambulante Therapie möglich.

Ob du dienstfähig bist, wird man dann sehen, auch ob das auf dem aktuellen DP möglich ist.

Was auch sein kann ist, dass es kein komplettes PTBS ist, sondern das jetzt einfach alles zu viel war- mit Corona und der Entwicklung in Afghanistan. Das wühlt viele Veteranen auf. Man kann das aber grundsätzlich behandeln (PTBS aber auch)
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•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

P3C-Orion

  • Gast
Antw:Einsatzbedingte Erkrankung- Konsequenzen, Ablauf?
« Antwort #4 am: 18. September 2021, 13:32:52 »

Tag Kameraden,

vorwerg: Ich weiß, dass zu diesem Thema einige Informationen hier verfügbar sind, jedoch bin ich ehrlich gesagt etwas nervös und hoffe, jemand kann (vll sogar aus eigener Erfahrung) geziehlt auf meine Fragen antworten.

Ich bin Berufssoldat und Unteroffizier im Heer. Ich habe seit Monaten einige Probleme meinen Altag zu bewältigen, anfangs vermutete ich selber eine Depression, ausgelöst durch Corona und der damit verbundenen Konsequenzen in meiner Familie. Nach einigen Gesprächen mit meinem Truppenarzt, der von Haus aus Psychater ist, wurde mir allerdings bewusst, dass der Großteil meiner Symptome wohl auf den letzten Einsatz in Afghanistan an dem ich Teil genommen habe, zurückzuführen ist.
Ich werde mich jetzt mit Verdacht auf eine PTBS oder einsatzbedingte Depression in einer FU6 vorstellen.
Ich habe mich bisher nicht mit der Thematik beschäftigt und bin derzeit auch krankgeschrieben. Wie ist denn so grundsätzlich der Ablauf einer solchen Behandlung (wenn ich eine entsprechende Diagnose bekomme) FU6- stationäre Therapie, ambulante Therapie, wie wird man dienstlich weiter eingebunden? ( Hab da bisschen bammel den Anschluss zu verpassen) Kann sowas grundsätzlich zu DU Verf. bei Berufssoldaten führen?
Ich weiß, viel Fragen, viele Fragen für die man eigentlich Hellseher sein müsste, aber ich hab halt ein wenig Schiss wie es nun weitergeht und der Termin ist erst Anfang November. Deshalb würde es mich freuen, wenn villeicht jemand ein paar Inforamtionen für mich hat.
Vielen Dank.
Gruß

Manchmal ist eine Zurruhesetzung aufgrund einer Dienstunfähigkeit die bessere Lösung in Bezug auf eine Gesundung und positiveren Lebensgestaltung im Anschluß. Die Bundeswehr ist nicht alles und die Familie wird es danken und spüren.
Gerade ein chronifizierter Verlauf bedeutet, dass die Symptomatik zum täglichen Begleiter des Betroffenen wird. Dies ist oft stark beeinträchtigend und kann zu Schwierigkeiten im beruflichen Bereich wie im Privatleben führen. Zumal man als Soldat berufsbedingt immer wieder an die Situation welche zur PTBS geführt hat erinnert wird. Uniformen, Waffen usw.. Situationen welche Berufsbedingt immer wieder vorkommen könne und werden.
Sicherlich hat die Bundeswehr hervorragenden Spezialisten welche einem bei der Bewältigung helfen, ob dies ausreichend ist, hängt auch von jedem Einzelnen ab.
Gespeichert
 

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