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[Achilles12]

1.Warum sollte das Ländersache sein, die Bundeswehr ist doch eine Organisation des Bundes.

Der Bund hat mit der Föderalismusreform diese Kompetenz endgültig an die Länder abgegeben. D.h. die Landesgesetzgeber entscheiden nun, was alles innerhalb des Geltungsbereichs ihrer Landesgesetze eine Hochschule ist, wie Abschlüsse einzuordnen sind etc. Das BMVg als eine oberste Behörde des Bundes und alle nachgeordneten Stellen müssen mit dem arbeiten, was die Länder bzgl. der Hochschulen, Abschlüsse etc. bestimmen. Somit kann der Bund nicht mehr von sich aus davon abweichen. Er kann nur noch für sich bestimmen, wie er damit umgeht. Das BMVg muss ja keine Norm wie den § 23 IV SLV einführen. Aber wenn man es tut, muss man sich eben an den entsprechenden Regelungen der Länder halten.

Ich gehe eher davon aus, dass man Bachelorstudiengänge einer Berufsakademie analog zu Bachelorstudiengängen von Hochschulen behandelt, wenn vermittelte Inhalte und die Vermittlung der Inhalte in Qualität und Quantität eben gleichwertig sind (aus Sicht des jeweiligen Landes). Denn der Schwerpunkt der Norm dürfte eher auf den Worten "gleichwertiger Abschluss" und weniger auf "Hochschule" liegen. Aber für die endgültige Beantwortung wird sich wohl jemand im BAPers durch die verschiedenen Regelungen wühlen müssen.

[Ralf]

https://www.azubi.de/duales-studium/tipps/berufsakademie-definition-und-unterschied-zur-hochschule

Hier ist ein Betrag, der zeigt ja schön die möglichen Qualifikationshöhen eines Berufsakademieabschluss und dass man halt eben nicht pauschal sagen, dass es einem BA-Abschluss gleichgestellt ist. Das muss dann individuell festgestellt werden. Ich gehe aber auch davon aus, dass auf einem Abschlusszeugnis etwas dementsprechendes steht.
So gibt es ja seit geraumer Zeit auch die Vorgabe, dass bei Fortbildungen und ein damit einhergehendes Erreichen eines Schulabschlussgrades dieses auch auf dem Zeugnis stehen muss.

[WAsser]

https://openjur.de/u/2350467.html

So ein Urteil für die Bundeswehr hab ich eigentlich gesucht. Da ist die Problematik auch gut geschildert. Ausgehend davon, dass es Berufsakademien nun mittlerweile seit den 80ern gibt/gab, ich aber kein entsprechendes Urteil finde, könnte man ja annehmen die BW würde einen Berufsakademieabschluss voll anerkennen. Andernfalls dürfte es doch mit großer Wahrscheinlichkeit Urteile geben.

Auch habe ich herausgefunden dass die Bundeswehr ja ihre Beamten selbst an der DHBW, einer ehemalige Berufsakademie, ausbildet. Weiß jemand seit wann dass der Fall ist? Gibt es dort auch Soldaten?
 

@Ralf der Artikel ist gut, aber der Wikipediaartikel noch besser, wenn sich jemand bildungshistorisch dafür interessiert https://de.wikipedia.org/wiki/Berufsakademie

[Ralf]

Ist das nicht eine eher "akademische" Diskussion? Du hast dich nicht beworben und ob auf deinem Zeugnis etwas stehen wird, dass bspw. eine Gleichstellung zu einem BA ableitet, weißt du auch nicht.
Und dann über Klagen und Wehrbeauftrage nachzudenken, halte ich schon für etwas skurril.

Mal davon ab, bitte nicht vergessen: nur weil jemand einen BA hat heißt das nicht, dass er als OFähnr eingestellt werden muss. OFähnr-Einstellungen sind die Ausnahme und unterliegen auch einem bestimmten Bedarf. Es kann also auch sein, dass man für seine Wunschverwendung "nur" eine Einstellung als OA im untersten Anwärterdienstgrad angeboten bekommt. Immerhin brauche ich ja für den OFähnr rd. 4 Jahre früher eine Stelle.
Und der dienst. Bedarf bestimmt nun einmal maßgeblich die Einstellungszusage.

[F_K]

Ich sehe es wie Ralf:

Erstmal erfolgreich das Studium abschliessen und parallel bewerben - dann kann man sehen ob es überhaupt ANGEBOTE für entsprechende Einstellungen gibt.

Ansonsten kann ich nur erneut anraten - wer Offizier "mit Studium" werden möchte, sollte sich direkt nach dem Abitur (bzw. rechtzeitig vorher) dafür bewerben, weil das die REGELLAUFBAHN ist - halt OA mit Studium.

Dass ist finanziell am besten, garantierte Stelle .. und .. und .. und ...

Viel Erfolg.

[doc.]

https://openjur.de/u/2350467.html

Jaha, BaWü ist ein Sonderfall - wie im Urteil geschrieben liegt die Anerkennung an der Tatsache, daß die DHBW inzwischen einen akademischen Grad verleiht, mit der Option der Nachgraduierung (die ich auch beantragt hatte, nämlich um genau solche Probleme zu vermeiden). Sachsen weiderum hält noch an dem System Berufsakademie mit staatlichen Bezeichnungen fest. In BaWü gab es damals (tm) auch die Option sich einen akkredierten Bachelor einer englischen Hochschule "dazuzukaufen", damit war man dann auch nochmal ein Stück sicherer.

Deswegen könnte sich theoretisch immer noch jemand an dem fehlenden akademischen Grad abarbeiten, leider sieht man an dem Urteil nicht, wie es in Sachsen ausgegangen wäre.

[Testung123]

Gibt es eigentlich auch die Möglichkeit als Oberfähnerich noch mit Studium einzusteigen? Also, dass man nochmals studiert.

[Ralf]

Den BA braucht man mindestens.
In ganz begrenzten Einzelfällen können MINT-Studierende noch ein Master bekommen.

[Testung123]

Also wenn ich jetzt einen Bachelor in BWL hätte und nun beim Bund nochmal Geschichte studieren will. Wäre Einstieg als OFähn. nicht möglich

[F_K]

BWL ist nicht MINT und Geschichte auch nicht - Transferleistung?

Ggf. Einstieg als OA (bisheriger bzw. niedrigster Dienstgrad), sofern tauglich, geeignet und Bestenvergleich.

[Ralf]

Ich hatte ja geschrieben, dass die Mindestvoraussetzung für den Einstieg als OFähnr ein BA ist.
Solltest du also gut genug sein dich in der Reihenfolge zu platzieren, könntest du als OFähnr eingestellt werden.
Einen Master wirst du aber nicht noch machen können, weil kein MINT und da auch nur für ganz begrenzte Einzelfälle.

Ob du ich für ein ganz neues Studium (Geschichte) und in dem Werdegang (von dem du noch nichts geschrieben hast, das ist nmB aber wichtiger als das Studium) durchsetzt, wird man dann sehen. Ob das aber erstrebenswert ist, musst du selbst entscheiden. Als OFähnr kann man nach 12 Monaten zum Lt befördert werden und man kann auch nicht mehr im Studium scheitern (was ja nun nicht allzu selten ist).

[Testung123]

ok, also ist in der Regeleinstellung als OFähn. kein neues Studium vorgesehen oder möglich.

[Ralf]

Grds. kein Studium vorgesehen.