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gntD Erfahrung Arbeitsalltag

Begonnen von DerKrug, 27. September 2022, 10:27:17

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DerKrug

Hallo, ich spiele mit dem Gedanken mich als Seiteneinsteiger auf den gntD zu bewerben. Jetzt habe ich ein paar Fragen bezüglich der Arbeit. Ich weiß das teilweise eine objektive Einschätzung nicht möglich ist, aber auch subjektive Erfahrungen würde mir sehr weiterhelfen.

- Hat man starken Zeitdruck bei der Bearbeitung seiner Aufgaben?
- Wie ist bei euch das vorherrschende Arbeitsklima?
- Werden Seiteneinsteiger gleichberechtigt behandelt?
- Würdet ihr eure WL Balance als positiv bezeichnen?
- Würdet ihr eure Aufgaben als spannend oder abwechslungsreich bezeichnen?
- Könnt ihr euch innerhalb der Organisation entwickeln und zb. vom Bereich Beschaffung auf den HR Bereich wechseln, oder ist das nicht möglich?
- Was würdet ihr Bewerbern über euren Arbeitsalltag/Aufgaben berichten, damit diese ein klares Bild von der Organisation bekommen, damit diese wissen worauf sie sich einlassen.

Mir geht es einfach um eure Erfahrungen und ob ihr mit dem Arbeitgeber und Aufgaben zufrieden seid. Ich hoffe ich kann ein paar Meinungen einholen um für mich zu entscheiden, ob eine Bewerbung Sinn macht.

Vielen Dank für eure Mühe und eine gute Woche!

christoph1972

Hi,

also ich denke man muss erstmal unterscheiden, ob man schon in der öffentlichen Verwaltung gearbeitet hat oder wirklich Seiteneinsteiger aus der Wirtschaft ist. Hilfreich ist es sicher, zumindest die Bundeswehr schon mal im Rahmen eines wie auch immer gearteten Dienstverhältnisses kennengelernt zu haben.

Die Bundeswehr hat durch die Einrichtung der drei großen Ämter BAAINBw, BAPersBw und BAIUDBw seinen Verwaltungsschwerpunkt an der Rheinschiene. Die sog. "Ortsbehörde" - das Bundeswehrdienstleistungszentrum "BwDLZ" ist mehr in der Fläche vertreten.

Wo der erste DP liegt, den man Dir anbietet, kann recht unterschiedlich sein. Das muss grundsätzlich nicht unbedingt etwas mit Deinen Vorerfahrungen zu tun haben.

Im BwDLZ ist der Arbeitsanfall anders, als in den Oberbehörden, da dort zT eher strategische Arbeiten wahrgenommen werden und die "Kunden" meist etwas weiter weg sind und nicht auf der Matte stehen können.

Im BwDLZ sind meist Improvisationstalent und die Fähigkeit schnell zu entscheiden gefordert. Im gntD obliegt Dir da auch im gewissen Maße Führungsverantwortung.
In den drei großen Ämtern ist man im gntD meist Sachbearbeiter mit klar überschaubaren Aufgaben. Je nach Einsatzbereich muss da auch Schlagzahl vorgelegt werden.

Das ist aber immer stark vom einzelnen DP abhängig und den Aufgaben.

Das Arbeitsklima ist recht gut und kollegial.

Seiteneinsteiger werden gleichberechtigt behandelt.

WL-Balance ist positiv. Soweit vorhanden, können die Sporteinrichtungen nach einer Einweisung genutzt werden und es gibt für den mehr Vereinsorientierten Menschen, der jeweiligen BSG beizutreten und da mit Kolleginnen und Kollegen seinem Sporthobby zu fröhnen.

Spannend und abwechselungsreich hängt halt von der Erwartung ab. Im BwDLZ hast Du meist eine hohe Schlagzahl und bist breiter in den Themen aufgestellt. In den drei großen Ämtern gehen die Aufgaben mehr in die Tiefe und Du bist mehr Spezialist, das hängt aber halt sehr vom DP ab.

Die Bundeswehr legt Wert darauf, dass man verschiedene Bereiche kennenlernt, was auch durchaus gefördert wird, wenn es der Bedarf in den einzelnen Bereichen zulässt. Manche Leute entwickeln sich aber gerne eher in die Tiefe und werden zum Spezialisten, als zum Generalisten. Beides ist möglich.

Die Bundeswehr ist eine sehr große Verwaltungsorganisation. Manche Dinge laufen ganz anders als in der "Zivil-"Verwaltung und der Ton ist je nach Dienststelle und Vorgesetzten auch mal sehr klar und deutlich und manche Entscheidungen brauchen lange und viel Beteiligungen. Es gibt auf der anderen Seite eine sehr große Möglichkeit auf eine Tätigkeit im Ausland, sofern das möchte und man flexibel ist.

,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

Krolli

Kannst du eventuell noch etwas auf die Möglicheiten eingehen, die man im Kontext der Bundeswehrverwaltung hätte im Ausland zu arbeiten?

VG

christoph1972

Zitat von: Krolli am 28. September 2022, 20:29:29
Kannst du eventuell noch etwas auf die Möglicheiten eingehen, die man im Kontext der Bundeswehrverwaltung hätte im Ausland zu arbeiten?

VG

Es gibt im Ausland die Wehrverwaltungsstellen, wobei es sich um eine Art "BwDLZ" im Ausland handelt. Eine Tätigkeit dort, setzt in der Regel eine förderliche Vorverwendung im Inland voraus, davon kann aber im Bedarfsfall abgewichen werden. Meist sind die DP auf eine Verwendungsdauer von 5 Jahren ausgelegt.

Es gibt aber auch DP die im internen Bewerbungsportal ausgeschrieben werden, die sich auf eine Tätigkeit bei einer dt. Vertretung in den militärischen Spitzenorganisationen oder internationalen Partnerschaften beziehen. Das setzt aber idR entsprechende gute Beurteilungen und eine passende Vorverwendung voraus. Bei Bedarf nimmst Du an auch zur Verbesserung der Sprachfähigkeiten an einer Sprachausbildung statt.

Dann gibt es noch die Möglichkeit in Uniform in den Einsatzwehrverwaltungsstellen für mehrere Monate tätig zu werden. Das setzt allerdings die Teilnahme an der ASA I+II, ELUSA und ELSA voraus und ggf. noch einer Sprachenausbildung. Deine laufbahnrechtliche Probezeit sollte auch abgeschlossen sein. Wegen der Teilnahme an ASA I+II und der ELUSA und ggf. der Sprachausbildung kannst Du Deine Meldung aber schon in der Probezeit abgeben. Die ganzen Ausbildungen zu absolvieren, dauert eben seine Zeit und Dein Inlandsdienstposten muss ja auch irgendwie abgedeckt sein.

,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis


Nanum

Zitat von: DerKrug am 27. September 2022, 10:27:17
Hallo, ich spiele mit dem Gedanken mich als Seiteneinsteiger auf den gntD zu bewerben. Jetzt habe ich ein paar Fragen bezüglich der Arbeit. Ich weiß das teilweise eine objektive Einschätzung nicht möglich ist, aber auch subjektive Erfahrungen würde mir sehr weiterhelfen.

- Hat man starken Zeitdruck bei der Bearbeitung seiner Aufgaben?
- Wie ist bei euch das vorherrschende Arbeitsklima?
- Werden Seiteneinsteiger gleichberechtigt behandelt?
- Würdet ihr eure WL Balance als positiv bezeichnen?
- Würdet ihr eure Aufgaben als spannend oder abwechslungsreich bezeichnen?
- Könnt ihr euch innerhalb der Organisation entwickeln und zb. vom Bereich Beschaffung auf den HR Bereich wechseln, oder ist das nicht möglich?
- Was würdet ihr Bewerbern über euren Arbeitsalltag/Aufgaben berichten, damit diese ein klares Bild von der Organisation bekommen, damit diese wissen worauf sie sich einlassen.

Mir geht es einfach um eure Erfahrungen und ob ihr mit dem Arbeitgeber und Aufgaben zufrieden seid. Ich hoffe ich kann ein paar Meinungen einholen um für mich zu entscheiden, ob eine Bewerbung Sinn macht.

Vielen Dank für eure Mühe und eine gute Woche!

Hallo,

1. das hängt sehr stark vom jeweiligen Dienstposten (DP) ab. Bei mir gibt es z.B. auch je nach Jahreszeit Phasen sehr großer Belastung und Phasen "normaler" Auslastung. (Bin Beauftragter für den Haushalt Ortsebene und muss zwei Dienststellen betreuen=

2. Kollegen sind alle nett, das Eis musste aber gebrochen werden.

3. Werden absolut gleichbehandelt.

4. Negativ. Das hohe Arbeitspensum und die gigantische Wochenarbeitszeit machen trotz Flexibilität (Gleitzeit etc.) bei Präsensarbeit die Woche zur Knechtschaft.

5. Sehr abwechslungsreich, da ich unzählige Rechtsgebiete anwende. Aber auch monotone Tätigkeiten dabei.

6. Da Ortsebene sind die Möglichkeiten begrenzt und das Personalentwicklungskonzept verhindert auch jegliche Flexibilität egal wie gut oder schlecht man arbeitet.

7. Extrem lange Wochenarbeitszeit, mangelnde oder nicht vorhandene Wertschätzung, vollkommen realitätsferne Dienstpostenbewertung und Bezahlung, hohe Arbeitsbelastung je nach DP, Gleitzeit ist nett, man muss ein extrem hohes Maß an Eigeninitiative zeigen um sich im komplizierten Jungle der BW zurecht zu finden

Insgesamt muss ich sagen, dass gerade im Bereich Finanzen die DP lächerlich bewertet wurden. Das Arbeitspensum übersteigt - auch durch Umstrukturierungsmaßnahmen - die dann nicht mit eingerechnet werden das, was eine einzelne Person schaffen kann ...

Einarbeitung gab es auch nicht, da Vorgänger weg und die einzige Kollegin "den Laden am Laufen" halten muss. Ja, das wäre wohl ein Thema für ein längeres Gespräch.

Andererseits höre ich auch oft von Dienstposten, die gut bewertet sind und wo "so gut wie keine Arbeit" real anfällt. Jedenfalls nicht im Bereich Finanzen!
Mit freundlichen Grüßen

Nanum

DerKrug

Vielen Dank für die Informationen :) - ich schreibe dir noch eine PN!

BulleMölders

Wenn ich immer lese, wie überwiegend negativ doch alles bei dem Arbeitgeber ist, dann Frage ich mich, warum man dann noch für den Arbeitgeber arbeitet?
Gerade in der jetzigen Zeit hat man doch als qualifizierter Arbeitnehmer die gute Chance einen besseren Arbeitgeber zu finden.
Test

Nanum

Hallo,

das stimmt natürlich. Das Negative fällt einem leider immer eher ein. Die Sicherheit des Arbeitsplatzes etc. wollte ich aber das "allgemein bekannt" nicht nochmal herausstellen.

Auch habe ich unterschlagen, dass trotz unzähliger Meldungen über Jahre, geltender Gesetze und Verordnungen mein Leiter einfach nichts gegen die Hitze im Sommer unternimmt. Mein Büro liegt Südseite und hat nicht mal Außenbeschattung.

Die Gremien wie PersR, etc. FAS tun gar nichts. Aber das ist ein anderes Thema. :D

Warum antun? Auch mir war Heimatnähe wichtig aber andere Mütter haben auch schöne Töchter und man kann sich ja nebenbei auch umschauen. :)
Mit freundlichen Grüßen

Nanum

Ralf

ZitatAuch habe ich unterschlagen, dass trotz unzähliger Meldungen über Jahre, geltender Gesetze und Verordnungen mein Leiter einfach nichts gegen die Hitze im Sommer unternimmt. Mein Büro liegt Südseite und hat nicht mal Außenbeschattung.
Im Ernst jetzt?
Bundeswehrforum.de - Seit 23 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleibt.

Angemon84

Zitat von: Ralf am 07. Januar 2023, 19:13:34
ZitatAuch habe ich unterschlagen, dass trotz unzähliger Meldungen über Jahre, geltender Gesetze und Verordnungen mein Leiter einfach nichts gegen die Hitze im Sommer unternimmt. Mein Büro liegt Südseite und hat nicht mal Außenbeschattung.
Im Ernst jetzt?

Ist im BAAINBw ähnlich, die FAS empfiehlt bei solchen Wetterlagen, das tragen eines kurzen Hemdes...
Anstatt das die Dienststellenleitung einfach mal früher Feierabend genehmigt... :o

Nanum

Hallo,

im Gespräch mit der Leitung (Leiter BwDLZ) wurde rumgedruckst und nichtmal die kurze Hose genehmigt. MEin Temperaturprotokoll wo im Juli / August regelmäßig die 30° überschritten wurden hat auch keinen gestört. Gegenmaßnahmen wurden nicht ergriffen. Es wurde empfohlen sich Leitungswasser zu nehmen. Die Beschaffung von Belüftungsgeräten "kommt auch nicht in Fahrt".

Gut, als BfdH hat man meist "guten Kontakt" zu seinen betreuten, mil. Dst. :D Aber das ist NICHT Sinn der Sache!

Ich sehs so, wenn ich eines Tages im Büro umfalle, dann habe ich zumindest eine Argumentationsgrundlage :D

Kurzes Hemd ist zum Glück erlaubt ...

Und ja, der Missstand fehlende Beschattung besteht bereits seit 16 Jahren. :D

Es ist halt allg. anzumerken, dass die Politik und Selbstverpflichtungen Stichwort "AAA" - Offensive im Prinzip immer nur hohle Worte geblieben sind.

Das sieht man auch an einem anderen, einfachen Beispiel. Abgesehen von technischem Personal sind ALLE DP höchster oder hoher Besoldung stets besetzt. Man findet nur "unten" keinen.

Besonderheit Rheinschiene, wo keiner hin will, da dort die Lebenshaltungskosten exorbitant zu hoch sind. vgl. mit Berlin.

Naja, ich rege mich schon wieder auf ...
Mit freundlichen Grüßen

Nanum

Mert22

Wobei das mit "kurzen Hemd"/"kurzer Hose" jetzt dann doch speziell für militärische Posten gilt? Also zumindest ich kenne hier keinen zivilen Beamten (und um die ging es hier) der eine Kleiderordnung einzuhalten hätte.

Wenn sich Leute über die fehlende Abschattung im Büro beschweren ist das für mich eigentlich eher ein Zeichen dass sie recht zufrieden sind im Job (so im Sinne, wenn es keine echten Probleme gibt)...

BulleMölders

Also 30 Grad und mehr im Büro im Sommer über mehrere Tage oder Wochen ist schon ein Problem. Sitze selber in so einem Büro. Das zehrt schon ganz schön an den Kräften und spätestens ab Mittag nimmt die Konzentration schon merklich ab.

Nicht im Sonst halten die Mittelmeerländer über Mittag drei bis vier stunden Siesta, um der größten Mittagshitze zu entgehen.
Test

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