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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Ahnenforschung WK2  (Gelesen 14064 mal)

schlammtreiber

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Ahnenforschung WK2
« am: 30. September 2003, 10:03:42 »

Also wie versprochen der Thread. Wo waren Eure Großväter, Großonkels etc im 2. Weltkrieg, was haben sie so gemacht, welche besonderen Geschichten haben sie zu erzählen?

ich denke someone möchte anfangen?
 ;D
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someone

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #1 am: 30. September 2003, 10:33:41 »

jaaa...
ich erzähl mal kurz das nötigste

Mein Opa war zum Schluss Oberfeldwebel der 1. Stabsbatterie des Artellerie Regiments 114.
Er trug das Eiserne Kreuz 1. Klasse. War auf der Krim 1941-42 kam kurz in Gefangenschaft.
Danach hatter er Heimaturlaub und war danach bis Kriegsende an der Ostfront, die dann immer näher kam  :'( ...

 ;D

den Rest "sachlicher" Daten muss ich erst mal rauskramen...
« Letzte Änderung: 30. September 2003, 10:39:22 von someone »
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Barbarossa

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #2 am: 30. September 2003, 15:25:26 »

Also ich erzähl dann auch mal was von meinem Opi. Der ist leider schon tot, deshalb kann ich keine Einzelheiten bieten.

Er war im 2Wk schon ziemlich alt so um die 30. Reserve-Fw. Doch dann fing der Krieg an und er wurde in die Waffen-SS gesteckt, wo er bis Kriegsende war, also nichts mit bösen Totenkopfverbänden und so. Er hat Frankreich und zuletzt Russland gesehen, wo er auch in Gefangenschaft geriet und Arbeitsdienst machen musste.
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Barbarossa

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #3 am: 30. September 2003, 15:31:25 »

Ich wollte mich eigentlich schon lange bei diesem Amt, dessen Namen ich vergessen habe erkundigen wie seine militärische Laufbahn genau war, doch ich weiß net ob die so viele Infos haben.
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schlammtreiber

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #4 am: 30. September 2003, 16:06:05 »

Mein einer Opa (väterlich) war Berufsoldat, Oberwachtmeister (OFw) bei der Ari. Vorgeschobener Beobachter, meist Ostfront. Hab zu hause sein perforiertes Schiffchen, das ihm ein russischer Scharfschütze vom Kopf geballert hat. Er hat aber nichts abgekriegt...

Der Opa mütterlicherseits war junger Matrose bei der Marine. Elektriker. Erst Sperrbrecher, später U-Boot. Ist 1945 aus britischer Gefangenschaft getürmt (dabei einen "Trottel von Wachposten" umgeknockt) und dann nach filmreifer Odyssee daheim eingetrudelt.

Mein Großonkel war bei den Fallis, hat von Anfang an ALLES mitgemacht inkl Kreta, Monte Cassino etc. War zwischendurch einer LwFeldDiv zugeteilt (Ostfront) und hatte mit als LwSichSdt dementsprechend einiges zu erzählen.
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jaegerstufzz

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #5 am: 30. September 2003, 18:57:46 »

Opa war schon aelter (29) und kam mitsamt seines LKW zur Reserveuebung und dann direkt nach Polen. Dann "European Tour"  komplett , bis auf Afrika (wurde in Catania dann wieder zurueckgeschickt). War nur an seinem persoenlichen Durchkommen interessiert , oder daran, was man aus Frankreich nach Hause schaffen konnte (Fressalien, Schampus).
Hasste Offiziere (deswegen OG, OFw, OG), Waffen-SS ("alles Auslaender, die nur eingebildet sind") und die Amerikaner (weil in Bad Kreuznach in kriegsgefangenschaft). Befragt, wie denn das in Russland so war, sagte er nur, dass er sich immer gefragt hat was die paar Hanseln da in dem Riesenland eigentlich verloren haben. Er hats ja gottseidank ueberlebt.
Ein Onkel war in Frankreich und dann in Russland, wo bei Kursk dann Schluss war (mit 22 Jahren).
Der andere Opa war im WK I (neuer Thread) und kam erst 1920 aus der Gefangenschaft, der war wahrscheinlich ebenso angekotzt wie alle meine Verwandten (kleine Leute haben normalerweise mit Heldentum und so nem Krampf nichts am Hut)
mkg
Jaegerstuffz
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Barbarossa

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #6 am: 30. September 2003, 19:16:55 »

Das Soldatenbild in deiner Familie muss wohl sehr negativ sein.

Zitat
Waffen-SS ("alles Auslaender, die nur eingebildet sind"

naja das kann man so nicht stehen lassen. Ich glaub am Ende des 2Wk kamen viele Ausländer in die SS. Doch die die am Anfang dabei waren, waren auf jeden Fall deutsch! Das mit dem eingebildet kann man auch nicht so sagen.
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Kobold

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #7 am: 30. September 2003, 19:25:59 »

Das Soldatenbild in deiner Familie muss wohl sehr negativ sein.
Zitat

Könnte wohl daran liegen, dass Krieg keinen Spaß macht....
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someone

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #8 am: 30. September 2003, 19:28:25 »

KRIEG ist die HÖLLE! - aber der Sound ist geil...
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Lidius

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #9 am: 30. September 2003, 19:29:02 »

Meine Großeltern väterlicher, sowie mütterlicherseits sind zu jung um mit dem wk2 was zu tun gehabt zu haben.
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Barbarossa

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #10 am: 30. September 2003, 19:29:49 »

Natürlich macht Krieg keinen Spaß keine Frage.
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jaegerestuffz

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #11 am: 30. September 2003, 20:13:27 »

Slodatenbild negativ, ja wahrschieinlich schon wenn mal halt einen Krieg "von unten " mitmacht, auch schon etwas aelter ist......
Auf jeden Fall hat der meinem Onkel das Leben gekostet, miein WK1 Opa hat , anstatt etwas aufzubauen, seine jungen Jahre im Krieg verbracht,
und der andere Opa musste in einem Alter, wo man gerade beruflich/familiaer sattelfest wird, wieder Soldat werden.
Dazu muss ich bemerken, dass er als Wandergeselle nach der Rueckkehr aus dem Ausland sofort in den Arbeitsdienst gesteckt wurde (Wanderburschen wurden fast wie Landstreicher angesehen).
Also Obrigkeit, und damit auch Militaer war halt nicht so der Brueller

Waffen-SS/Auslaender: da waren aber auch viele "Beutedeutsche" drin,
(Oberschlesier, Banatdeutsche , Sudetendeutsche usw) und, wahrscheinlich Ende des Krieges auch viele Letten, Ukrainer und so...
Auf jeden Fall fand es meine Opa zum Kotzen, wenn ihn so einer im gebrochenen Deutsch gesagt hat "Du nix SS, wir villl besser, gehe weck)
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Barbarossa

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #12 am: 30. September 2003, 20:22:11 »

Das ist natürlich nicht schön. Mein Opa hat selber erzählt das die SS wirklich viele Ausländer hatte, doch die SS war der einzige Verband der die aufnehmen konnte.

"Volksdeutsche" haben es aber nicht verdient Ausländer genannt zu werden. Denn die wurden auch stark von Stalin verfolgt, einfach nur wegen ihrer deutschen Kultur.

Zum Krieg. Mein Opa hat nicht so viel vom 2WK erzählt, da es teilweise wirklich schlimm war. Besonders da er zu Beginn des Krieges eine Frau und 3 Kinder im Babyalter hatte. Das ist natürlich nicht schön durch, dann nach dem Kreig noch in Ural Bergmann für bisschen Brot zu spielen. Doch was man nicht vergessen darf, ist das das Militär dafür nichts konnte. Sein Hass ging nur gegen die Regierung(Nazis). Er selber wär auch enttäuschtt gewesen wenn mein Vater zum Beispiel nicht Soldat geworden wäre.
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Wolfgang

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #13 am: 30. September 2003, 23:51:16 »

Ich wollte mich eigentlich schon lange bei diesem Amt, dessen Namen ich vergessen habe erkundigen wie seine militärische Laufbahn genau war, doch ich weiß net ob die so viele Infos haben.

http://com-de.com/wast/frame.htm

Ich wünsch dir viel Glück bei deinen Nachforschungen.
Ich werde auch einmal etwas über meine Großväter schreiben,
muss aber momentan für Morgen packen, hab also leider keine
Zeit.

Gruß Wolfgang
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KSK-Buddy

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Re:Ahnenforschung WK2
« Antwort #14 am: 30. September 2003, 23:58:57 »

Also na dann fang ich mal an:
Mein Opa väterlicherseits ging 1930 in die Reichswehr. Er wurde auch als Unteroffiziersanwärter genommen, dieser Umstand ist insofern wichtig, da damals die gesamte Reichswehr nur 100.000 Mann haben durfte (Versailler Vertrag/-Diktat); später hat mein Opa jedenfalls immer gesagt, dass sich die Angehörigen des  "100.000 Mann Heers" niemals an illegalen Aktionen a la SD usw. beteiligt hätten. Jedenfalls war er 1937 bereits zeitweise Kompaniefeldwebel und lernte Rekruten u.a. das Schiessen mit dem Karabiner Kar98k (hatte mit dem Karabiner die silberne Schützenschnur geschossen und später einen internen Wettkampf gewonnen. Der Preis: einen 15 cm hohen originalgetreuen Soldaten mit aufgesetztem Stahlhelm, Tornister, umgeschnallter Gasmaske, Brotbeutel, Bajonett, der den Kar98k im Anschlag hält und auf einem Marmorsockel steht, hat nun, nach dem Tod meines Opas einen Ehrenplatz in meinem Zimmer gefunden.)und das später vielbeschworene "anständig sein". Er stand auch mehrmals Wache in und um Berlin. (niemals konnte er es verstehen, dass Hitler das Wachbataillon insofern ausser Dienst stellte, dass er der "Leibstandarte Adolf Hitler" der SS den protekollarischen Dienst übertrug.) 1939 marschierte er in Berlin am 20. April 1939 (Adolf Hitlers 50. Geburtstag) mit "seinem" Zug am "Führer" bei der riesigen Geburtstagsparade vorbei. Er hat den Polenfeldzug mitgemacht (EK II), war Anfangs in Belgien und Holland. In Rußland (EK I + "Spiegelei") ist er bis kurz vor Moskau gekommen. Glücklicherweise (stellte sich erst hinterher heraus!) wurde er dort in den Oberschenkel getroffen (Verwundetenabzeichen Bronze) und kam mit einem Sani-Konvoi, der mehrfach von den Russen gezielt unter Feuer genommen worden ist (trotz gut sichtbarer Rot-Kreuz Beschriftung), wobei viele Schwerverletzte getötet wurden nur mit viel Glück in ein Feldlazarett. Die Überlebenden (darunter mein Opa) haben wohl nur überlebt, weil sie sich hinter den toten Kameraden verschanzt hatten. Später kam mein Opa dann nach Frankreich als Haupfeldwebel "auf Schreibstube", wie es hieß. Da, wo es eigentlich ruhig sein sollte. Später wurde ihm bei dem Rückzug (wohl eher Flucht) vor den amerikanischen Invasionstruppen von einer Granate das rechte Bein bis zum Oberschenkel zerfetzt. Mit letzter Kraft konnte er sich selbst das Bein notdürftig abbinden und mit dem Karabiner (Leute auf Stube bekamen noch keine MP!) in ein Gebüsch kriechen, wo er dann von den Pionieren, die die letzten intakten Brücken sprengen sollten, zufälligerweise gefunden wurde. Für sein verlorenes Bein bekam er dann ein vergoldetes Stück Blech: das goldene Verwundetenabzeichen. Tja, kein Wunder dass mein Opa zwar später von der Disziplin der Truppe schwärmte, den Krieg aber verdammte und auch seine Orden wegschmiss.
Mein Opa mütterlicherseits war "nur" ganz normaler Obergefreiter als Luftwaffenhelfer im FLAK-Dienst in Frankreich. Als beste Entscheidung seines Lebens bezeichnet er auch noch heute die Ausschlagung des Angebotes im Winter des Jahres 1941 sofort Uffz. zu werden, wenn er sich freiwillig an die Ostfront versetzen lasse. Stattdessen blieb er bis zum Ende des Krieges nur Obergefreiter, aber lebendiger Obergefreiter und nicht toter Uffz! So das war die Geschichte meiner Opas.
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2003, 00:18:18 von KSK-Buddy »
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DER WILLE ENTSCHEIDET  nec temere - nec timide TRUTH IS STRANGER THAN FICTION "You need the picture, not the frame!" KINSKI
 

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