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Dauerhafte Stationierung der Panzerbrigade 45 in Litauen

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LwPersFw:
Da dies eine bedeutende Entscheidung ist ... mit sehr großen Herausforderungen auf der Zeitachse ... mach ich daraus mal ein Top-Thema.

Denn hier geht es nicht um eine temporäre Verwendung für 4-6 Monate in der Rotation, wie im Einsatz etc. ... sondern, zumindest für große Teile, eine dauerhafte Stationierung.

D.h. wahrscheinlich wie eine reguläre integrierte Verwendung, also Versetzung für X Jahre, inkl. Umzug ins Ausland, wenn vorhanden, mit Familie.


Tagesbefehl

"Soldatinnen und Soldaten,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Reservistinnen und Reservisten!


Im Rahmen der Übung GRIFFIN STORM konnten wir uns Anfang dieser Woche gemeinsam mit den Mitgliedern des Nordatlantikrates vom Können und von der
Professionalität der dort eingesetzten Soldatinnen und Soldaten zum Schutze Deutschlands und seiner Verbündeten überzeugen.
Sie haben uns beeindruckt und sie lassen keinen Zweifel am Schutz des Bündnisgebietes durch unsere Truppe.

Seit Jahrzehnten stehen unsere NATO-Partner verlässlich an unserer Seite. Gemeinsam verteidigen und schützen wir unsere Freiheit in Deutschland und Europa.

Heute sind die baltischen Staaten und Polen entlang der NATO-Ostflanke besonders bedroht – und wir sind gefordert, für den Schutz des Bündnisgebietes
mehr Verantwortung zu übernehmen. Diese Verantwortung drückt sich auch in verstärkter Präsenz aus.

Wir haben daher unseren litauischen Amtskollegen gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass wir bereit sind, unser Engagement im Rahmen der NATO
mit der dauerhaften Stationierung einer Brigade in Litauen langfristig auszubauen.

Bis dahin müssen zwei wesentliche Voraussetzungen erfüllt sein.

Das ist zum einen die Infrastruktur vor Ort:

Sie muss rund 4.000 Frauen und Männer der Bundeswehr und das entsprechende Material aufnehmen können
– und bei einer dauerhaften Stationierung auch die notwendigen Rahmenbedingungen für Familien bieten.

Dafür muss neben Kasernen, logistischen Einrichtungen und militärischer Infrastruktur für Ausbildung und Übung auch eine angemessene zivile Infrastruktur bereitgestellt werden.

Unsere Gastgeber haben zugesichert, diese Infrastruktur nun Schritt für Schritt aufzubauen und damit die strukturellen Voraussetzungen für eine schrittweise Ausweitung unserer Präsenz vor Ort zu schaffen.

Zum anderen muss eine Ausweitung unseres Engagements selbstverständlich im Einklang mit den weiteren Planungen der NATO und unserer Verbündeten stehen,
sich nahtlos in die Verteidigungspläne einfügen und die notwendige militärische Flexibilität wahren. Hierzu stehen wir mit der NATO und mit unseren Verbündeten
in einem engen und kontinuierlichen Aus-tausch.

Über diese beiden Voraussetzungen haben wir uns mit unseren litauischen Freunden eng und einvernehmlich ausgetauscht. Wir teilen das gemeinsame Verständnis,
dass sie den Rahmen für die nun eingeleiteten Planungen zur schrittweisen Umsetzung einer dauerhaften Stationierung in Litauen setzen und dass ihre Erfüllung
handlungsleitend für die nächsten Schritte sein wird.

Das Ziel einer solchen dauerhaften Stationierung an der NATO-Ostflanke ist ambitioniert – und es ist ein Stück weit Neuland für Deutschland und die Bundeswehr.
Vor allem aber ist es gelebte Zeitenwende und ein klares Signal, dass wir bereit sind, unsere gemeinsame Freiheit auch gemeinsam mit unseren Freunden und Verbündeten zu verteidigen:

Freedom is not for free – und das heißt eben auch, aktiv, langfristig und gemeinsam vor Ort Verantwortung zu übernehmen.

Wir befinden uns bei unseren Planungen derzeit noch am Anfang eines Weges, auf dem wir Sie, die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr,
die zivilen Beschäftigten und die Reservistinnen und Reservisten, einbeziehen und über die weiteren Schritte informieren werden.

Dabei setzen wir auf Ihr Können und Ihre Bereitschaft, neue Wege mitzugestalten und sich einzubringen:

Wir vertrauen auf Ihre Erfahrungen und Ideen und wir wissen, dass wir uns auf Sie verlassen können.


Boris Pistorius                                                  Carsten Breuer
Bundesminister der Verteidigung                    Generalinspekteur"



EDIT Betreff 06.03.24 da Bezeichnung der PzBrig festgelegt wurde

F_K:
So als "Randnotiz" - Air Policing wird vom Status "policing" auf "combat" gesetzt - und damit Teil von "Kampf".

On es "integriert" wird? Ich denke eher nicht, da es um eine gesamt (DEU) Brig geht - also eine Auslandsstationierung eines Verbandes - echtes Neuland.

schlammtreiber:
Ein dickes Brett zu bohren, sicher. Aber m.E. eine richtige Entscheidung.

Ich frage mich, ob es künftig auch zu vorgeschobenen Stationierungen z.B. in Polen kommen wird? Denn dort würden im Ernstfall die Zugangswege nach Deutschland verlaufen, und dort müsste/sollte das Deutsche Heer verteidigen.

KlausP:
Das wird spannend. Wird die PzGrenBrig 41 „vorausstationiert“? Oder wird es eine komplett neue Brigade geben?

Übrigens wird das Thema auch hier in inzwischen mehreren Threads diskutiert: https://augengeradeaus.net/

F_K:
Ein GDP mit DEU TrT in Polen?

Wer hätte dies jemals gedacht?

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