Fragen und Antworten > Allgemein

Ohrenkorrektur über die Bundeswehr

(1/3) > >>

West87:
Fiktiver Fall:

Laufbahnwechsler SU(FA) Müller, 36 Jahre alt, angehender IT-FW gerade auf ZAW zum Fachinformatiker. Davor Jahrelang SU im Stabsdienst. ATM/Feldwebellehrgang vor der ZAW bestanden, d.h Feldwebelbrief schon erhalten.

Dieser Soldat hat schon länger ein Problem mit seinen abstehenden Ohren. Diese stören ihn optisch und zu einem kleinen Teil auch psychologisch (Selbstbewusstsein, unnatürliche Ohrenform).
ZAW läuft seit einem halben Jahr super und er klärt mit der Leiterin der ZAW Betreuungsstelle ab (Hauptmann, selbst mit SAN-Hintergrund), dass er diese Operation privat , über einen plastischen Chirurgen im Urlaub machen lassen möchte (Ausfall in der Regel 14 Tage). Diese unterstützt dies und empfiehlt dem Soldaten Müller davor zum Truppenarzt zu gehen und dies mit ihm zu besprechen, damit dieser es in den Akten vermerkt (oder so ähnlich).

Im SAN-Zentrum erklärt Müller dem Arzt, dass er diese Ohrenkorrektur privat machen lassen möchte und es davor wie mit seiner Vorgesetzten besprochen, mit dem Arzt abklären möchte.
Der Truppenarzt hat aber einen ganz anderen Plan:

Beim Termin sagt dieser, dass Müller psychologisch unter seinen abstehenden Ohren leidet und der Eingriff (3000 - 5000€ Kosten) deshalb von der Bundeswehr übernommen werden könnte. Dafür stellt er eine Überweisung zum BWK/Hals-Nasen-Ohren-Arzt aus. Dieser würde ihn dann zum Psychologen schicken, welcher prüft, ob Müller wirklich darunter leidet, was dahinter steckt und ob der Eingriff übernommen werden könnte etc.

Soldat Müller kommt das jetzt etwas krass vor, dass er dafür zum Psychologen muss, da das Problem nicht gravierend ist. Okay, ja klar "leidet" er zu einem gewissen Maß darunter, wenn man es genau nimmt, da es unnatürlich aussieht. Er macht sich jedoch Gedanken, ob das ganze Vorhaben über die Bundeswehr mehr Probleme bereiten könnte, statt zu helfen.

Fragen:

1. Kann das komplett in die Hose gehen? zB dass der Psychologe im schlimmsten Fall sagt, dass Müller für die Laufbahn nicht mehr geeignet ist, da er psychische Probleme ("nur") wegen den Ohren hat?

2. Worauf kann er sich da beim Psychologen einstellen? Mehrere Sitzungen? Gespräche über Müllers Kindheit, Elternhaus usw?

3. Was würdet ihr machen?

FoxtrotUniform:
Tatsächlich würde ich das nicht über die psychologische Schiene abwickeln.

Die Wahrscheinlichkeit einer Ausplanung strebt zwar gegen Null, aber es besteht die Gefahr einer unschönen Diagnose. Dies kann in Abhängigkeit des vergebenen ICD-Code  zu Problemen bei Krankenversicherung,BU/DU oder anderweitigen Vorhaben mit Gesundheitsprüfung führen.

Spielt das keine Rolle, mach es.

Ralf:

--- Zitat ---Spielt das keine Rolle, mach es.
--- Ende Zitat ---
Ist doch nur fiktiv  8)

InstUffzSEAKlima:
Es ist doch von der Sache her so, dass jemand mit funktionalen Beeinträchtigungen keine entsprechende Tauglichkeit bekommt. Entstehen im Dienstbetrieb gesundheitliche Probleme, wird die entsprechende Wiederherstellung über den Dienstherren und die truppenärztliche Versorgung vorgenommen. Für rein kosmetische Korrekturen kann die Bw natürlich nicht aufkommen. Wozu soll man hier Kosten generieren und den Soldaten dann längere Zeit dienstunfähig haben, wenn es keine medizinische Indikation dazu gab?

West87:

--- Zitat von: InstUffzSEAKlima am 26. April 2024, 11:23:39 ---Es ist doch von der Sache her so, dass jemand mit funktionalen Beeinträchtigungen keine entsprechende Tauglichkeit bekommt. Entstehen im Dienstbetrieb gesundheitliche Probleme, wird die entsprechende Wiederherstellung über den Dienstherren und die truppenärztliche Versorgung vorgenommen. Für rein kosmetische Korrekturen kann die Bw natürlich nicht aufkommen. Wozu soll man hier Kosten generieren und den Soldaten dann längere Zeit dienstunfähig haben, wenn es keine medizinische Indikation dazu gab?

--- Ende Zitat ---

Ist es denn rein kosmetisch, wenn Soldat Müller psychologisch ein wenig darunter leidet? Im Endeffekt schämt sich die Person ja für die abstehenden Ohren, was sich das Selbstbewusstsein und daher auch auf seine Fähigkeiten und seine Lebensqualität auswirkt.

Es hat ja auch einen Grund, weshalb Krankenkassen die Behandlung von "Segelohren" bei Kindern bis zum Alter von 12 Jahren komplett übernehmen. Nämlich da diese Ohrenform nicht normal ist und eine Person darunter leiden könnte.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Antwort

Zur normalen Ansicht wechseln