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Bundeswehr verliert an Attraktivität als Arbeitgeber

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"Bundeswehr verliert an Attraktivität als Arbeitgeber

von Pressebox | Mai 23, 2024 | Finanzen

Berlin, 23.05.2024 (PresseBox) –  Die Bundeswehr büßt durch den Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Sicherheitslage in Europa an Attraktivität als Arbeitgeber ein. Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen Trendence-Schüler*innen-Rankings für den in diesem Jahr mehr als 15.000 Schüler und Schülerinnen befragt wurden. Das HR-Marktforschungsunternehmen ermittelt jedes Jahr die attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands. Demnach fiel die Bundeswehr in der Gunst der jungen Menschen von Platz 2 auf Position 5. An der Spitze steht wie im letzten Jahr die Polizei vor adidas, BMW und Porsche, die sich allesamt um einen Platz verbesserten. Im Branchenranking sicherte sich der Handel mit einem Anteil von 32,1% und einem deutlichen Plus von 7,8% erstmals die Spitzenposition als attraktivste Arbeitgeberbranche. Der Öffentliche Dienst fiel indes vom Platz an der Sonne auf den zweiten Rang (minus 7,6%), während die Automobilindustrie den dritten Platz auf dem Siegertreppchen erreichte. Mit deutlichem Abstand folgen Arbeitgeber aus dem Gesundheitssegment, die zunehmend unattraktiver werden.

Der Berufseinstieg im Handel ist vor allem für Mädchen interessant

Während die Bundeswehr deutlich an Attraktivität einbüßte, holten Unternehmen aus der Handelsbranche im Trendence-Ranking deutlich auf. So landete die Kosmetikkette Douglas in den Top Ten und verbesserte sich von Platz 14 auf 8. Ein ähnlicher Sprung gelang der Drogeriekette dm mit einer Verbesserung um sieben Plätze auf Position 14. Bester Neueinsteiger ins Ranking ist derweil das Reiseunternehmen AIDA, dem auf Anhieb der Satz von 0 auf 16 gelang.

Mädchen zieht es vor allem in den Handel. So liegen bei diesen im geschlechterspezifischen Ranking Arbeitgeber aus dem Handel mit einem Anteil von 42,8% deutlich an der Spitze, während Jungs „nur“ zu einem Anteil von 18,2% an der Handelsbranche interessiert sind. Sie zieht es eher in die Automobilbranche (38,1% zu 16,9% bei den Mädchen). Lieblingsarbeitgeber der Mädchen ist die Polizei, gefolgt von Douglas, während die Jungs am liebsten zu adidas und Porsche möchten.

„Unser Ranking zeigt, dass vor allem Organisationen und Institute aus dem Öffentlichen Dienst an Attraktivität verlieren, allen voran die Bundeswehr. Hier dürfte der Krieg mitten in Europa eine große Rolle spielen. Dieses Ergebnis bietet sicher weiteren Gesprächsstoff für die Diskussion um die Wiedereinführung einer allgemeinen Wehrpflicht, von der junge Menschen – zieht man unsere Zahlen heran – wahrscheinlich wenig begeistert sein würden“, interpretiert Trendence-Geschäftsführer Robindro Ullah das Arbeitgeberranking.

Mädchen und Jungs mit unterschiedlichen Kriterien bei der Berufswahl

Die wichtigsten Kriterien neben dem Gehalt sind für junge Schüler und Schülerinnen vor allem, genug Zeit neben der Arbeit zu haben sowie einen Job zu finden, in dem der Kollegenzusammenhalt stimmt. Allerdings unterscheiden sich die Ansprüche bei Mädchen und Jungs voneinander. Denn während Mädchen in erster Linie auf Jobsicherheit und eine sinnvolle Tätigkeit bei der Auswahl ihres ersten Arbeitgebers achten, sind es bei den Jungs neben dem Gehalt primär die individuellen Karriereperspektiven, die die Wahl des ersten Arbeitgebers beeinflussen. Zudem interessant: Während 83,9% der Mädchen das Thema Vielfalt und Diversity bei der Berufswahl wichtig erscheint, ist es das „nur“ für 69,9% der Jungen.

Über die Trendence-Rankings

Seit dem Jahr 2006 veröffentlicht das Trendence Institut jährlich die Trendence-Arbeitgeber-Rankings, die die attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands in vier Kategorien ausweisen: Professionals, Fachkräfte, Studierende und Schüler*innen.

Für das hier thematisierte Schüler*innen-Ranking wurden mehr als 15.000 Schüler und Schülerinnen aus den Klassen 8 bis 13 befragt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug zum Zeitpunkt der Befragung 17,3 Jahre. 35,4% streben das Abitur an, 39,0% die Mittlere Reife, 15,4% den Hauptschulabschluss sowie 10,3% die Fachhochschulreife. 48,9% der Befragten waren männlich, 49,1% weiblich und 2,1% gaben an, divers zu sein."

https://wirtschaft-magazin.de/bundeswehr-verliert-an-attraktivitat-als-arbeitgeber

KaDaBu:
Beim Lesen dieses Artikels ist mir ziemlich schnell eine Frage durch den Kopf gegangen: Platz 5 bzw. 2 ist doch eigentlich sehr gut, oder irre ich mich da? Woher kommt dann der Personalmangel? Ich habe mich mal auf die Suche nach einer Antwort gemacht - leider mit dem Handicap, keinen direkten Einblick in das Personalwesen der Bundeswehr zu haben.

Im vom ZMSBw erstellten Sicherheits- und Verteidigungspolitischen Meinungsbild 2023 ist die Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr schon mal genauer aufgeschlüsselt. Dort sieht man schon mal, dass die Bundeswehr nicht ganz so positiv bewertet wird, wie die Platzierung vermuten lässt:

--- Zitat ---Im gesamten Erhebungszeitraum 2020–2023 können sich deutlich mehr Befragte vorstellen, eine zivile Tätigkeit bei der Bundeswehr auszuüben (22 bis 26 Prozent) als Soldat/-in zu werden (10 bis 13 Prozent) (vgl. Abbildung 8.1). Die Mehrheit der Befragten zieht jedoch weder eine zivile (46 bis 53 Prozent) noch eine militärische Verwendung (71 bis 77 Prozent) in der Bundeswehr in Betracht. Seit 2021 ist der Anteil derjenigen, die sich eine zivile bzw. militärische Tätigkeit bei der Bundeswehr vorstellen können, nicht wesentlich gewachsen, aber der Anteil derjenigen, die sich eine zivile oder militärische Tätigkeit nicht vorstellen können, ist um 7 bzw. 6 Prozentpunkte zurückgegangen, d.h. die explizite Abneigung gegenüber einer beruflichen Tätigkeit bei der Bundeswehr ist seit 2021 gesunken, ohne dass das explizite Interesse daran gestiegen wäre.
--- Ende Zitat ---
Hierin könnte schon mal eine erste Erklärung liegen: Ich weiß zwar nicht, wie genau die Befragung im Trendence-Rating gestaltet war, allerdings lässt sich vermuten, dass beim Ranking die Attraktivität ziviler und militärischer Karrieren gemeinsam bewertet wurde, was die Attraktivität militärischer Verwendungen für junge Menschen höher erscheinen lassen würde, als sie tatsächlich ist. Auch das ZSMBw resümiert:

--- Zitat ---Nur ein sehr kleiner Teil der jungen Menschen kann sich aktuell vorstellen als Soldat oder Soldatin bei der Bundeswehr zu dienen. Dagegen könnte sich fast ein Drittel der jungen Männer und ein Viertel der jungen Frauen eine zivile Tätigkeit bei der Bundeswehr vorstellen. Das Interesse an zivilen Tätigkeiten bei der Bundeswehr ist unter den jungen Menschen sehr viel größer als am Soldatenberuf.
--- Ende Zitat ---
Positiv ist mir hier aber ins Auge gestochen, dass ein Migrationshintergrund keinen signifikanten negativen Einfluss auf die Attraktivität der Bundeswehr zu haben scheint. Von den Befragten mit Migrationshintergrund können sich 11% vorstellen, in einer militärischen Verwendung bei der Bundeswehr zu arbeiten (ohne Migrationshintergrund: 12%), ganze 30% in einer zivilen Verwendung (ohne Migrationshintergrund: 25%). Interessant ist auch, dass Befragte in Ostdeutschland die Attraktivität des Soldatenberufs bei der Bundeswehr niedriger bewerten als der Durchschnitt (7% ggü. 13% bundesweit).

Die Befragung des ZSMBw kommt darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass die wahrgenommene Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeberin höher ist, als der Anteil der Befragten, die sich tatsächlich eine Karriere bei der Bundeswehr vorstellen können:

--- Zitat ---Aktuell sieht ungefähr ein Drittel der unter 50-Jährigen in der Bundeswehr einen sehr attraktiven (4 Prozent; -2 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022) oder eher attraktiven (29 Prozent; keine Veränderung) Arbeitgeber für sich selbst, während die Mehrheit der Befragten die Bundeswehr eher nicht (33 Prozent; +4 Prozentpunkte) oder überhaupt nicht (30 Prozent; -2 Prozentpunkte) als attraktiven Arbeitgeber für sich selbst betrachtet,
--- Ende Zitat ---
Insofern muss also die Frage gestellt werden, ob die Attraktivität als Arbeitgeberin nicht vielleicht die weniger relevante Messgröße darstellt. Immerhin bewerten fast drei mal so viele Befragte die Bundeswehr als attraktive Arbeitgeberin (33%), als sich tatsächlich eine militärische Karriere bei der Bundeswehr vorstellen können (12%).

Allein erklärt das den Personalmangel aber noch nicht. Immerhin wären, auch wenn sich nur 12% der Menschen eines Jahrgangs bewerben, mehr als genug Kandidaten für die Bundeswehr vorhanden. Zusätzlichen Aufschluss liefert wieder das ZMSBw in seiner Bewerberstudie 2022 (allgemein sehr interessant und lohnend zu lesen!). Hier findet sich folgende Aussage:

--- Zitat ---Die Quote der Einstellungen aus den Bewerbungen, d.h. aus der Kontaktaufnahme mithilfe des Karriereportals der Bundeswehr, liegt seit Jahren bei ca. 30 Prozent. [...] Solange 70 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber bei der Bundeswehr keinen positiven Einstellungsbescheid bekommen, scheint trotz mancher anderslautender Aussagen von Verantwortlichen und Karriereberatern ein Teil des Problems weniger im Umfang des Bewerberaufkommens als vielmehr in dessen Ausschöpfung zu liegen. Dies deckt sich mit der Studie der RAND Corporation, die in ihren Untersuchungen für die US Army zu einem ähnlichen Ergebnis kommt.
--- Ende Zitat ---
Das macht für mich als Laien intuitiv Sinn, da 30% eine doch recht geringe Quote sind. Stellt sich noch die Frage, wodurch der Schwund im Bewerbungsprozess entsteht. Entweder werden Bewerbungen während des Prozesses zurückgezogen, die Bundeswehr sortiert die Bewerbungen sehr stringent aus, oder eine Mischung aus beidem - meine Vermutung geht in letztere Richtung, was auch durch die Ergebnisse der Befragung unterstützt wird:

Zum einen steigt der Anteil der Bewerber mit (Fach-)Hochschulreife von 38% bei der Eingangsbefragung auf 65% in der Schlussbefragung, während der der Bewerber mit Mittlerer Reife von 42% auf 28%, mit Hauptschulabschluss von 18% auf 5% sinkt. Hier liegt die Vermutung nahe, dass Bewerber mit höherem Schulabschluss bessere Einstellungschancen haben, während Bewerber mit niedrigerem Schulabschluss häufiger einen negativen Einstellungsbescheid erhalten.
Zum anderen stellten die Bewerber bei der Eingangsbefragung aber folgende Erwartungen an den Bewerbungsprozess:

--- Zitat ---Am wichtigsten ist für die Befragten erstens, dass Entscheidungen im Bewerbungsprozess (z.B. Einstellungszusage/Ablehnung der Bewerbung) nachvollziehbar sind (98 Prozent), zweitens, dass klar ist, an welcher Stelle des Bewerbungsprozesses sie sich gerade befinden (94 Prozent), und drittens, dass sie schnell Antwort auf ihre Kontaktaufnahme mit dem potenziellen Arbeitgeber bekommen (93 Prozent).
--- Ende Zitat ---
Wer den Einstellungsprozess bei der Bundeswehr kennt, weiß, dass Transparenz und Geschwindigkeit oft nicht so sind, wie man sie sich erhofft. Auch fällt auf, dass beide Faktoren (Transparenz und Dauer des Bewerbungsprozesses) bei der Schlussbefragung sehr viel weniger wichtig waren als bei der Eingangsbefragung. Hier lässt sich also mutmaßen, dass diejenigen Bewerber, denen der bürokratische Prozess nicht schnell genug ging, ihre Bewerbung während des Prozeses zurückgezogen und/oder ein alternatives Stellengebot angenommen haben. Auch in den Erfahrungsberichten der Bewerber wird die Bürokratie oft als negatives Merkmal des Bewerbungsprozesses genannt. Damit kommt das ZMSBw auch zu seiner abschließenden Einschätzung:

--- Zitat ---Insgesamt ist festzustellen, dass die Bundeswehr auf ein qualitativ gutes Bewerberaufkommen zurückgreifen kann, das gut informiert und motiviert ist. Der Bewerbungsprozess ist fair und zielführend, könnte aber stellenweise transparenter sein und seine Dauer weiter gestrafft werden.
--- Ende Zitat ---

Das Problem scheint insgesamt also nicht bei der absoluten Menge an Bewerbungen zu liegen. Soweit meine unwissenschaftliche Analyse  ;)

Edit: Links

Ralf:

--- Zitat ---Zitat
Die Quote der Einstellungen aus den Bewerbungen, d.h. aus der Kontaktaufnahme mithilfe des Karriereportals der Bundeswehr, liegt seit Jahren bei ca. 30 Prozent. [...] Solange 70 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber bei der Bundeswehr keinen positiven Einstellungsbescheid bekommen, scheint trotz mancher anderslautender Aussagen von Verantwortlichen und Karriereberatern ein Teil des Problems weniger im Umfang des Bewerberaufkommens als vielmehr in dessen Ausschöpfung zu liegen. Dies deckt sich mit der Studie der RAND Corporation, die in ihren Untersuchungen für die US Army zu einem ähnlichen Ergebnis kommt.
Das macht für mich als Laien intuitiv Sinn, da 30% eine doch recht geringe Quote sind. Stellt sich noch die Frage, wodurch der Schwund im Bewerbungsprozess entsteht. Entweder werden Bewerbungen während des Prozesses zurückgezogen, die Bundeswehr sortiert die Bewerbungen sehr stringent aus, oder eine Mischung aus beidem - meine Vermutung geht in letztere Richtung, was auch durch die Ergebnisse der Befragung unterstützt wird:
--- Ende Zitat ---
Wir hatten das schon mal zur damaligen Zeit: hier hat das ZMSBw Äpfel mit Birnen verglichen und schlicht handwerkliche Fehler gemacht: Es sind nicht 70 der Bew, die abgelehnt werden. Sondern hier wurde in Relation gesetzt eine Zahl an Interessierten. Diese Zahl ist jedoch nicht die, die sich beworben hat, sondern die, die gesagt hat, Die Bw als AG ist ein interessanter. Schaut man da in die Altersbänder rein, stellt man eben fest, dass je älter die Menschen sind, umso interessanter bewerten sie den AG Bw. Aber 60+ einzustellen, ist nun einmal auch keine Lösung und die Frage lautete auch nicht: "Ziehen Sie den AG Bw in Erwägung und bewerben Sie sich?".


--- Zitat ---Zum einen steigt der Anteil der Bewerber mit (Fach-)Hochschulreife von 38% bei der Eingangsbefragung auf 65% in der Schlussbefragung, während der der Bewerber mit Mittlerer Reife von 42% auf 28%, mit Hauptschulabschluss von 18% auf 5% sinkt. Hier liegt die Vermutung nahe, dass Bewerber mit höherem Schulabschluss bessere Einstellungschancen haben, während Bewerber mit niedrigerem Schulabschluss häufiger einen negativen Einstellungsbescheid erhalten.
--- Ende Zitat ---
Nein, es liegt schlicht daran, dass eben hauptsächlich auch Fachkräfte beworben werden. Für die Msch-Lfb wird nur marginal Werbung gemacht, weil ausreichend Interessenten.


--- Zitat ---Auch fällt auf, dass beide Faktoren (Transparenz und Dauer des Bewerbungsprozesses) bei der Schlussbefragung sehr viel weniger wichtig waren als bei der Eingangsbefragung. Hier lässt sich also mutmaßen, dass diejenigen Bewerber, denen der bürokratische Prozess nicht schnell genug ging, ihre Bewerbung während des Prozeses zurückgezogen und/oder ein alternatives Stellengebot angenommen haben. 
--- Ende Zitat ---
Nein, sondern es wurden nur die befragt, die auch den Prozess positiv durchlaufen haben und ein Einstellungsangebot bekommen haben. Dass diese grds. positiver gestimmt sind, erklärt sich von selbst.

--- Zitat ---Das Problem scheint insgesamt also nicht bei der absoluten Menge an Bewerbungen zu liegen. Soweit meine unwissenschaftliche Analyse
--- Ende Zitat ---
Nein. Da auch wenn Bew durchkommen sie eben nicht ihre Wunschverwendung bekommen können. Die Bw besteht nicht nur aus Msch und aus FschJg oder Fj. Gäbe es mehr Bew, dann könnten auch die Stellen besetzt werden, die in Masse ausgeschrieben sind: IT, Elektronik. MINT-fähig Studierende o.ä. und es gäbe nicht das Problem.

Yoshimann:
Es ist heute nicht ganz einfach als AG überhaupt Attraktivität bei den Jugendlichen zu gewinnen.

Als ich eine Ausbildung gesucht habe, fragten die Firmen auf den Messen/Veranstaltungen "Was können Sie uns bieten", heute stehe/stand ich auf der anderen Seite und da fragen 90% der Jugendlichen "Was könnt ihr mir bieten?"

Da gibt es Bäckererei und EH Ketten, die den Führerschein bezahlen und einen UP oder Smart für die 3 Jahre Ausbildung stellen, ein iPhone/Ipad gibt es sowieso, bei manchen Firmen gibt es längere Aufenthalte im weltweiten Ausland uvm. Bundespolizei und Zoll fahren soweit ich weiß ein Programm "aus der Heimat für die Heimat" und bilden nun bevorzugt in der Heimat der Bewerber aus und setzt diese auch erst mal dort ein.

Da haben halt viele die Bw nicht so auf dem Schirm vor allem haben viele mit dem nicht immer heimatnahen Dienst ein Problem. Ich finde es immer kurios, das gerade Leute 30/40+ die Bw "wieder" als Arbeitgeber entdecken

LwPersFw:

--- Zitat von: Yoshimann am 30. Mai 2024, 21:10:40 ---
 und da fragen 90% der Jugendlichen "Was könnt ihr mir bieten?"


--- Ende Zitat ---

Und das dies so kommt... war schon 2018/2019 klar erkennbar... wurde aber auch in der Bw schlicht ignoriert...

Jetzt ... bis ca. 2031/32 ... gehen die Baby-Boomer in Rente und es rücken geburtenschwache Jahrgänge nach.

Nun bricht man in Panik aus und sucht verzweifelt nach Lösungen...

Die Guten unter den Jugendlichen haben aber jetzt die Wahl aus einer Fülle von Angeboten aus der Zivilwirtschaft und dem ÖD...

Nur die Arbeitgeber mit den besten Angebots-Paketen werden hier Erfolg haben.

Und hier hat es jede Armee z.B. schwer, wenn es um die Frage heimatnahe Verwendung geht.

Wenn ich z.B. einen hoch spezialisierten Wartungsfeldwebel IRIS-T in Panker brauche... oder den Elektronikfeldwebel F-35 in Büchel... dann nützen mir auch 10 geeignete Bewerber nichts, die dort nicht hinwollen.
Und im schlimmsten Fall habe ich auch keinen Bedarf in anderen Verwendungen die den regionalen Wünschen der Bewerber entsprechen.

Folge : 10 geeignete Bewerber konnten nicht gewonnen werden...

Hinzu tritt, dass tolle Studien herangezogen werden die immer verneinen das materielle Anreize ja nicht wichtig sind...

Aber ... wer gibt schon - auch in einen anonymen Umfrage - zu ... das Geld, Auto, etc. sehr wohl reizt... ?
Wir leben in einen materialistischen Welt!
Warum bieten denn zivile Arbeitgeber diese Anreize?
Weil diese sehr wohl wissen das auch dies wichtige Anreize sind.
Sie sind für Viele sicherlich nicht die Wichtigsten... Aber im Paket sollten sie von der Bw deutlich mehr genutzt werden.

Nur ... hier greift wieder das starre System ÖD...
Abstimmung mit BMI und BMF haben schon viele Ideen begraben...

Weil, um mich zu wiederholen, für totes Material sind 100+ Milliarden Euro da...

... für die Menschen die dafür gebraucht werden ... nicht!

Diese müssen sich immer nur anhören:

"Da können wir nichts machen...
Lässt das BBesG nicht zu. Und BMI/BMF tragen das nicht mit... - sorry"

Ja, im ÖD verdient man nicht schlecht.
Aber ich rede nicht vom einfachen Dienst vs Niedriglohnsektor, sondern mittlerer Dienst aufwärts vs Fachkräfte in der Zivilwirtschaft.

Und auch die Bw will und braucht die Guten!

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