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Erfahrungsbericht Assesment ROA adW

Begonnen von MV1594, 31. August 2024, 14:53:39

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MV1594

Liebe Community,

da ich es für meine Vorbereitung auf das Assesment als äußerst hilfreich empfand, mich durch einige Erfahrungsberichte zu wühlen, möchte ich hier einen aktuellen Erfahrungsbericht für das Assesment für die Reserveoffizieranwärterlaufbahn außerhalb des Wehrdienstes hinterlassen. Im groben Verlauf hat sich hier ggü. einigen vorhandenen Berichten nichts verändert, evtl. kann ich im Detail jedoch noch ein paar wertvolle Tips mitgeben.

1. Tag:
Anreise laut Einladungsschreiben bis (!) 14:30 Uhr. Die Bundeswehr versteht die Formulierung "bis" allerdings wohl im Sinne eines "allerspätestens, eigentlich deutlich früher". Das wird spätestens dadurch offensichtlich, dass der erste Vortrag auf 14:30 Uhr terminiert war, was man aber nur wissen konnte, wenn man früh genug vor Ort war. Da ein anderer Erfahrungsbericht mir das im Vorhinein bereits gelehrt hatte, war ich bereits um 10:00 Uhr vorstellig, was sich als äußerst gewinnbringend erwieß (nicht zuletzt auch, weil ich dann bereits mittags verpflegen durfte). Insbesondere konnte ich mich mit der Heimleitung stressfrei um den Stubenbezug kümmern (haltet euch unbedingt gut mit der Dame, sie kann eure Zeit doch maßgeblich entspannter machen, euch aber gleichzeitig ordentlich einheizen, wenn man sie reizt; das bekamen einige zu spüren). Danach schickte man mich direkt zum Arzt, der am Anreisetag bereits alle Untersuchungen durchführen konnte, sodass ich am Folgetag lediglich den Ergebniszettel abholen brauchte. Ergebnis: D2 - passt (Pilot, FschJg oder GebJg sind beim ROA adW wohl ohnehin ziemlich unwahrscheinlich :-D). Ärztliche Untersuchung war im Übrigen sehr angenehm. Der Arzt war ausgesprochen freundlich und man wurde rasch untersucht (nebenbei: Kein Husten erforderlich). Danach war dann der besagte Vortrag der drei Betruungsoffiziere, die allesamt äußerst angenehm und offen waren. Danach hieß es für den Rest Stube beziehen und im Anschluss im Gruppenraum treffen. Der ist im Nebengebäude (Achtung: In diesem Gebäude herrscht striktes Verbot von elektronischen Geräten), in dem im Prinzip das gesamte Assesment stattfindet. Dort erwartete uns der Personalberater vom Dienst, der die Laufzettel für die nächsten Tage verteilte, den Grobablauf darstellte und uns Zeit gab, den biografischen Fragebogen (der wohl vor allem dem Interview als Grundlage dienen soll) auszufüllen. Nach dem Papierkram kam noch ein Hauptmann, der Grundlegendes zum Berufsbild des Offiziers kundtat und zum Ausbildungsverlauf (dies richtete sich insbesondere an die angehenden OAs). Insgesamt ist auffällig, dass das Assesment für die jungen Abiturienten konzipiert ist und die RO-Bewerber da mit durchgeschleust werden, was ja durchaus einleuchtet. Manchmal konnte man da aber auch Durchzug schalten, da einen Studieneignung etc. ja (Gott sei Dank) nicht betrifft. Abends gab es dann noch die Möglichkeit, sich mit den drei Betreuungsoffizieren etwas auszutauschen, was auch genutzt wurde. Danach gab es die Möglichkeit zur kostenlosen Verpflegung in der Truppenküche (Achtung: Durch die Bewerberspur gehen, sonst piept es und man wird von allen dumm angeschaut ;-]). Danach auf Stube und möglichst früh einpennen, geht am nächsten Tag früh los. Fun Fact: Der internetbekannte Eurofighter-Pilot Gerald war vor Ort und hat an diesem Tag Videos für seinen Channel gedreht, das war mit einem kleinen Fanboy-Moment verbunden.

2. Tag:
Nach dem Frühstück (ab 05:45 Uhr) hieß es zunächst wieder Sammeln im Gruppenraum. Da jeder Laufzettel durch den PvD anders gestaltet wird, gehen die Bewerber danach weitgehend unterschiedliche Wege. Für mich hieß es danach CAT Adapt, Verhaltensstabilitätstest und Frührungskompetenztest am PC (alles in einem). Im Anschluss hätte ich zum Arzt gemusst. Da das am Vortag bereits erledigt wurde, habe ich dort nur den Ergebniszettel abgeholt (zweifach ausgefertigt; einen davon nimmt man mit nach Hause für das etwaige Telefonat mit dem Einplaner). Dann wieder zum PvD und den Zettel mit Dienst- und Verwendungsfähigkeit abgeben. Der schickte mich dann in den Warteraum zum Gruppengespräch, Planungsaufgabe und Vortrag. Die Prüfkommission bestand auch einem Psychologen als Oberregierungsrat und Vorsitzenden der Kommission und einem Oberleutnant. Die Prüfung verlief nach meinem Geschmack nicht unbedingt glänzend, aber offenbar gut genug, um als geeignet eingestuft zu werden - jedenfalls hat jeder aus meiner Prüfungsgruppe die Eignung erhalten. Für mich war im Anschluss direkt das Interview dran (das findet bei derselben Komission statt). Das Interview empfand ich als angenehm. Es wird ganz deutlich, auf was die Prüfer hinaus wollen: Hast du dich mit dem Soldatenberuf beschäftigt usw. Sie wollen vermutlich sehen, wie reflektiert du an die Sache herangehst und wie stabil deine Persönlichkeit und Psyche ist. Was ich sehr auffällig fand, ist die Tatsache, dass es der Bundeswehr offenbar enorm wichtig ist, extreme Gedanken aus dem Offizierberuf rauszuhalten. Bereits der Verhaltensstabilitätstest am PC (das waren rund 50 Fragen) beschäftigte sich ausschließlich mit dieser Thematik und auch im Interview wollte man nochmal meine Meinung zum Vorfall in Solingen etc. wissen. Danach wird man kurz rausgeschickt, 5-6 Minuten später wieder reingebeten und bekommt sodann das Ergebnis eröffnet. Bei mir - wie bereits angedeutet - geeignet. Mit der Eignung bin ich dann wieder zum PvD. Der beglückwünscht kurz und sagt, wie es weitergeht. Hiernach bin ich zum Mittagessen und war durch für den Tag. Zwar stand um 17:00 Uhr noch ein Vortrag bzgl. der Einplanung bevor, der wurde für mich als RO-Bewerber gestrichen, da ohne Belang.

Tag 3:
Hier stand zunächst Frühsport in Form des Basis-Fitness-Tests auf dem Programm. 06:30 Uhr ging es in der Sporthalle los. Zunächst Pendellauf, danach Klimmhang und schließlich Ergometer. Alles bekannt, keine Überraschungen oder Auffälligkeiten, sollte meines Erachtens jeder locker schaffen, der ernsthaft den Wunsch hat, Offizier zu werden. Mit Pendellauf und Ergometer war ich zufrieden, beim Klimmhang hat man dann doch etwas die Müdigkeit gespürt. Hiernach erhalten OAs eine grüne Karte (sofern bestanden), mit der sie dann zum Einplaner gehen. RO-Bewerber mangels Einplanungsgespräch eben nicht. Hiernach hieß es Duschen und Stube räumen. Ich musste dann nur noch zum Sicherheitsbeauftragten im Nebengebäude, habe dort meine Sicherheitserklärung als PDF abgegeben (obwohl ich sie ja auch vorher bereits elektronisch übermittelt habe [?]). Die Erklärung geht dann zum MAD und der prüft. Bescheid über das Ergebnis erhält man wohl nach wenigen Tagen. Danach hieß es dann Heimreise antreten.

Nun soll mich in 2-3 Wochen der Einplaner anrufen und wohl eine Tendenz mitteilen, ob es gut oder schlecht aussieht mit einer Beorderung. Wenn es gut aussieht, folgt nochmal einige Wochen später wohl das endgültige Einplanungsgespräch. Ab sofort heißt es also: Abwarten und Tee trinken.

Mein Fazit:
Wiewohl ich verstehe, dass es aus organisatorischer Sicht wohl kaum anders möglich ist, würde ich darüber nachdenken, die RO-Bewerber gesondert zu prüfen. Ich wage zu behaupten, das Assesment für die RO-Bewerber (KEIN Mathetest, keine zusätzlichen Tests für die Fliegerei etc.) könnte locker an einem Tag durchgeführt werden. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei den RO-Bewerbern wohl in der Regel um Berufstätige handelt, wäre das auch in deren Sinne. Gerade weil einige Aspekte des Assesment schlichtweg ohne Relevanz sind, würde sich da eine Straffung evtl. anbieten. Was mich nachhaltig überrascht hat, ist zudem das schwache Niveau beim Sporttest. Insbesondere die Ausdauerfähigkeit auf dem Ergometer ("Ausdauer" ist da auch relativ; 3 km Radeln ist noch nicht wirklich eine Ausdauerleistung), aber auch der Laufstil beim Pendellauf wirkte auf mich etwas besorgniserrend (es sind mehrere Bewerbe ins Ziel gestürzt, weil sie sich nach 110 Metern sprint nicht mehr auf den Beinen halten konnten). Ansonsten war es insgesamt eine interessante Erfahrung - egal, was im Einplanungstelefonat nun rauskommt.

Viele Grüße und an alle zukünftigen Bewerber: Viel Erfolg :-)

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