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Autor Thema: Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges  (Gelesen 8237 mal)

Perser

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Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« am: 29. Oktober 2003, 10:25:44 »

Guten Morgen!

Da hier in einem anderen Threat über weibliche Vorgesetzte etwas von der Thematik abgewichen wurde, habe ich mich entschlossen, dieses Thema neu aufzulegen.

Wie sicher die Meisten hier wissen,  gab es bis Ende der 80er Jahre in Deutschland eine direkte Konfrontation zwischen den beiden Blöcken.

Im Rahmen der nuklearen Abschreckung hatte die NATO in Deutschland ein sehr unfangreiches Arsenal an nuklearen Sprengköpfen stationiert. In verschiedenen Abständen zur innerdeutschen Grenze (ob auch zur CSSR ist mir nicht bekannt) gab es Stellungen von Flugabwehrraketen, die auch im Boden-Boden-Einsatz mit Sprengköpfen bis zu 75 kt bestückt werden konnten. Es waren nicht nur Deutsche Einheiten, sondern auch Amerikanische, Belgische und Britische Einheiten. Die Schlüssel für den Abschuß dieser Raketen hatten aber Amerikaner. Diese waren Angehörige der Raketenari der US-Army. Weiterhin gab es auch noch zwei Flugkörper - Geschwader, die mit dem System PERSHING 1 ausgerüstet waren. Das eine war in Landsberg am Lech stationiert, und das andere in Geilenkirchen. Was die für nukleare Gefechtsköpfe hatte, kann ich nicht sagen.

Kann nur davon berichten,  daß nach Aussage eines RakOffz, der hinterher mein Chef war, die Pershing dafür vorgesehen war, sie in die Nordsee zu schießen, um ganz Norddeutschland zu überfluten.

Ziemlich grausige, aber doch nahe Vergangenheit. :( :( :(
 :'(
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Peter
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Ben B

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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #1 am: 29. Oktober 2003, 11:04:42 »

Peter:

Vielleicht ist es ja gerade WEGEN solch "grausiger" Szenarien nicht zu einem Nuklearen Krieg gekommen. (siehe auch Abschreckung)

Hedley Bull  The Anarchical Society
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Perser

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    • Das JaboG 31 "Boelcke"
Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #2 am: 29. Oktober 2003, 11:32:27 »

Das habe ich nie bezweifelt!

Abgesehen davon reicht das nukleare Potential auch heute noch aus, die Welt mehrfach zu vernichten.

Wer also behauptet, es gäbe keine Bedrohung mehr, der hat m. E. schlichtweg keine Ahnung. Ich halte es auch für grob fahrlässig, keine Truppen für die sog. Heimatverteidigung abzustellen, so wie es jetzt so oder ähnlich geplant ist.

Nach den Umbrüchen, die wir in den letzten 15 Jahren erlebt haben, bin ich mir sicher, daß ich als Soldat nochmal gebraucht werde.

Saludos
Peter
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Iceman

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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #3 am: 29. Oktober 2003, 12:21:17 »

Nach den Umbrüchen, die wir in den letzten 15 Jahren erlebt haben, bin ich mir sicher, daß ich als Soldat nochmal gebraucht werde.

Das klingt ja so, als wenn Du in die direkter Folge auf diesen Umbrüchen noch mal als Soldat gebraucht wirst.

Das sehe ich etwas anders. Die Wahrscheinlichkeit das es zum V-Fall kommt ist doch stark reduziert. Aber natürlich kann es immer noch passieren. Rechne aber weniger damit, dass es noch mal einen Krieg auf deutschen Boden gibt Deutschland/NATO gegen Land X. Denke eher, dass es, wenn dann zur Abwehr terroristischer Angriffe kommt. Rechne aber insgesamt wenig damit noch mal eine Uniform anziehen zu müssen.
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Barbarossa

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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #4 am: 29. Oktober 2003, 12:42:51 »

Das es in naher Zukunft zum V-Fall kommt ist eher unwahrscheinlich. Aber man kann sowas nicht ausschließen. Das hört sich zwar unrealistisch an, aber die Islamische Welt könnte sich gegen den Westen verbünden. Vielleicht wird die USA noch wahnsinniger oder ein Land wie zum Beispiel Russland oder USA geht pleite und versucht sich Geld zu holen um andere Lände rzu überfallen. Es ist wirklich alles möglich. Vor dem 11.September wog man sich auch in Sicherheit.
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Barbarossa

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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #5 am: 29. Oktober 2003, 12:51:46 »

Übrigens habe ich gestern gelesen, dass der NATO-Generalsekretär Deutschland aufgefordert hat, die Wehrpflicht abzuschaffen. Außerdem forderte er, dass Deutschland nicht mehr so viele schwere KPz braucht, sondern mehr schnell verlegbare Truppen.
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schlammtreiber

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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #6 am: 29. Oktober 2003, 12:58:42 »

"Die islamische Welt" gibt es nicht.

Bevor sich Araber, Perser, Pakistani, Indonesier, Zentralasiaten und Türken zusammentun werd´ ich Professor für praktische Theorie  ;)

Da eher noch ein Krieg gegen China (ist eh schon lang mal überfällig)  8)
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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #7 am: 29. Oktober 2003, 13:16:38 »

@ Schlammtreiber
Das ist auch ein Teil eines Witzes aus dem kalten Krieg: Bundeswehrgeneral wünscht sich mit seinem Korps einmal nach Peking zu marschieren um dann am nächsten Tag wieder zurück. Auf die Frage warum: "Weil wir dann 2x durch Rußland müssen".  ;D

Was ich an Nuklearwaffen richtig mies fand, war daß unsere französischen Kameraden Ihre Raketen auf Deutschland gerichtet hatten(?). Tragen die uns immer noch den Sedantag nach? ;D
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Matt

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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #8 am: 29. Oktober 2003, 13:17:11 »

Warum meint ihr so sicher sein zu können, dass es in der Zukunft (oder nähere Zukunft, aber welcher Zeitraum soll damit gemeint sein) zu keinen "Großen kriegerischen Auseinandersetzungen" (event. WW3) kommen wird?
Die Probleme denen die Weltgemeinschaft zukünftig begegnen wird sind hausgemacht: Umweltverschmutzung samt Wassermangel, zu neige gehende Ressourcen. Die Amis haben doch den Irak Krieg wegen dem Öl geführt um den Zugang zu weiten Ölfeldern für sich zu sichern. Und dieser "Öl-Krieg" wird bestimmt nicht der letzte gewesen sein.
Und das mit dem nie wieder Uniform anziehen ist vielleicht auch etwas zu voreilig. Ok, ich weiss net wie alt ihr seid, aber gehen wir mal von nem Kameraden Mitte 20 aus der als ResOffz durch die Welt gleitet: der hat nach gut 30 Jahre vor sich in denen größere Konflikte drohen können.

Wir wollens mal nicht hoffen, aber seit euch mit dem "wir (Deutschland) sind nur von befreundeten Staaten umgeben" net zu sicher.

Habe die Ehre,
Matt
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Iceman

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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #9 am: 29. Oktober 2003, 13:38:01 »

Wirklich sicher, ist hier sicher niemand. Aber es ist doch recht unwahrscheinlich, dass ein Land in unserer Nähe in der nächsten Zeit schlagartig seine Politik umstellt und seine Panzer gen Westen/Süden/Osten/Norden rollen läßt. Ich glaube der klassische Krieg zwischen zwei (Nachbar-)Ländern ist innerhalb der künftigen EU für lange Zeit gegessen.
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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #10 am: 29. Oktober 2003, 13:43:11 »

Ich glaube, daß alle Parteien, die das Potential haben, eine Art WW III vom Zaun zu brechen, mittlerweile derartig schlaue Leute in der Regierung haben, die wissen, daß man eine solche Auseinandersetzung nicht gewinnen kann.

Ich glaube auch, daß z.B. China ganz schnell Nord-Korea fallen lassen würde, wenn die Type dort unter "durchdrehen" würde. Andererseits, solange Kim noch an der Macht ist, beschäftigt er die Amis und vielleicht ist der Tag nicht weit, da sich China als Friedensstifter in Korea profilieren kann.

Ich glaube allerdings auch, daß begrenzte lokale Auseinandersetzungen und terroristische Aktivitäten zunehmen werden, da mit jedem Tag die Zahl der Unzufriedenen und derer, die eigentlich nichts zu verlieren haben wächst. Zu was das führen kann kennen wir nicht zuletzt aus unserer Vergangenheit.

Aus der Sicht von Deutschland sehe ich eigentlich wenig Konfliktfelder, es sei denn, die deutsche Demokratie wird nicht nur am Hindukusch verteidigt, sondern auch in Tschetschenien, Georgien, Kaschmir, Java und Kolumbien.

Unsere Rolle in der Welt wird allerdings mehr und mehr die Teilnahme an UN-Missionen erfordern. Dabei wird - wie jetzt auch - so mancher Reservist wieder seinen "Blümchenanzug" anziehen (können).

Sorgen macht mir z.Zt. eigenlich nur der Nah-Ost-Konflikt mit der sich unaufhaltsam steigernden Gewaltschraube und der relativen Nähe zu uns. Hier kann man vor allem in unserem Verhältnis zu Israel (das ja schon bei diversen Veranstaltungen zu Europa gezählt wird  >:( ) ganz schön die Finger 'rein kriegen.

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Timid

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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #11 am: 29. Oktober 2003, 13:51:02 »

@Matt
Ich würde bei der Angabe "in absehbarer Zukunft" in dem Zusammenhang von den nächsten (mit Glück) 5 Jahren ausgehen. Und (hoffentlich) gibt es bei einer neuen kriegerischen Auseinandersetzung weltumfassenden Ausmaßes ausreichend Vorlaufzeit, damit die BW dann doch noch die ganzen Reserve-Einheiten einberufen kann ...


Zum Thema:
Es gab nicht nur in der Luftabwehr nukleare Kapazitäten.
In der gesamten BRD wurden ja Sperranlagen errichtet, die im V-Fall "Rotland" hätten aufhalten sollen (z.B. Betonsperren im Hamburger Elb-Tunnel). Dazu zählten auch an strategisch wichtigen Punkten in die Straße eingelassene "Gullys", in denen z.B. mehrere hundert kg Sprengmittel versenkt und bei Bedarf gezündet wurden.
Von diesem System gab es allerdings noch ein paar Abwandlungen - z.B. versenkbare Doppel-T-Träger, die eine ungefähr 3 Meter hohe und etliche Meter lange und breite Panzersperre geworden wären. Ähnliches gab es auch gegen Infanterie. Und eine weitere Abwandlung war eine kleine "Mine" mit nuklearem Sprengkopf, die mit ca. 10kt Sprengkraft alle feindlichen Einheiten in ihrer Umgebung plus Umgebung zerbröselt hätte ...

@PzGren
Könnte stimmen  ;) Allerdings könnte auch stimmen, dass das Gebiet Deutschlands als Hauptschauplatz des großen Krieges Nato vs. Warschauer Pakt angesehen wurde und somit alle Kernwaffen auf dieses Gebiet gerichtet waren, weil sie anderswo weniger sinnvoll hätten eingesetzt werden können  ;) Dritte Möglichkeit: Die nuklearen Waffensysteme unserer französischen Nachbarn hatten einfach nicht die Reichweite, um die BRD überfliegen zu können - womit wir wieder bei deiner ersten These wären  ;D

Anderer Witz: Treffen sich zwei sowjetische Generäle in Paris, fragt der eine den anderen: "Wer hat eigentlich den Luftkrieg gewonnen?" ...
Soviel zum Thema "Luftwaffe im Kalten Krieg"  ;D
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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #12 am: 29. Oktober 2003, 14:28:37 »

Ach ja das Thema  ;)

Die Amis hatten für Ihre M109 Nukleargeschosse, unsere Aris für die M109G angeblich nicht. Selbst wenn man überlegt, daß so ein Geschoß - Sprengkraft kenne ich nicht - in 20.000m Entfernung niedergeht, ich wollte da nicht dabei sein.

Die Bedrohung durch Nuklearwaffen hat - mit Ausnahme "ABC-Alarm" - uns nicht so richtig beschäftigt, mehr schon die Austattung der gepanzerten Kräfte des WP.
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schlammtreiber

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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #13 am: 29. Oktober 2003, 16:41:28 »

Was die französische Nuklearbedrohung angeht, so liegt Timid mit seiner Entfernungsthese ganz richtig. Sinnvoll war es deshalb, weil die französischen Nuklearwaffen ja erst bei einem Angriff auf das französische Mutterland eingesetzt werden sollten - da hätte sich die gesamte Rote Armee schon irgendwo in Deutschland oder Benelux befunden.

Deutschland war übrigens der einzige nachbar Frankreichs, der sich aufgeregt hat über die reichweite. Die anderen Nachbarn ließ das kalt. Auch die Benelux-Staaten, die ja auch potentielles Schlachtfeld waren.
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Re:Nukleares Potential in der Zeit des kalten Krieges
« Antwort #14 am: 29. Oktober 2003, 16:50:43 »

Schon richtig, DOCH auf unseren kleinen Horizont übertragen folgende Lage:

Feind greift an, befehle Sturmabwehrschießen, obwohl noch eigene Leute vom vorgeschobenen Posten zurückkommen. Angriff wird abgewehrt, Ausweichen der eigenen Leute auch  ;D

Wie würdest Du dich als Posten fühlen (vor Einschlag des FMJ)  ???

Ich wußte übrigens nicht, daß die franz. Raketen auch auf die Beneluxstaaten gerichtet waren.
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