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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: StOPfr am 21. März 2018, 18:11:38

Titel: Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: StOPfr am 21. März 2018, 18:11:38
Für Tagesschau.de berichtet Christoph Prössl, NDR, über die anstehende Reparatur der Gorch Fock (Stand: 20.03.2018, 12:09 Uhr):

Segelschulschiff "Gorch Fock"
135 Millionen Euro für ein Stück Tradition

Quelle (http://www.tagesschau.de/inland/gorch-fock-111.html)

Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repapriert"
Beitrag von: ToMA am 21. März 2018, 19:25:46
"Zu allererst ging es, glaube ich, sogar nur um eine Zehn-Millionen-Euro-Reparatur. Wie der Preis so explodieren konnte, ist ein Mysterium. Man kann komplett neue Schiffe für weniger Geld kaufen. Die Reparatur abzubrechen, wäre keine gute Alternative gewesen. Aber man sollte sich diesen extremen Fall noch einmal kritisch ansehen, um daraus für zukünftige Vergabeentscheidungen Lehren zu ziehen."

Soweit der Bundeswehrbeauftragte zu diesem Thema (eines von mehreren angesprochenen Themen aus einem aktuellen Interview vom 20.03.2018).

https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/1176811/bundeswehr-soll-mehr-reparaturen-selber-machen
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repapriert"
Beitrag von: dunstig am 21. März 2018, 19:34:45
Ich habe es an anderer Stelle schon zu den Verbänden und Geschwadern der Luftwaffe gesagt. Gerade im Zuge der Traditionsdebatte ist dies eine meiner Meinung nach wichtige und richtige Entscheidung, um zu signalisieren, dass der Bundeswehr die eigene Tradition doch nicht gänzlich unwichtig ist.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repapriert"
Beitrag von: tank1911 am 21. März 2018, 19:51:22
Hinsichtlich Tradition top!

Aber trotzdem. Die Baukosten betrugen Ende der 50er Jahre 8,5 Mio. DM. Da brauch mir jetzt keiner mit Inflation kommen und ich denke hier wird auch der betriebswirtschaftlich Unbeleckteste merken, das bei Reparaturkosten, ja selbst bei Neubaukosten von 135 Mio. € mal wieder gewaltig was falsch gelaufen ist. Für mich ist das ein Exempel par excellence...die Werft lacht sich reich.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repapriert"
Beitrag von: SCPO am 21. März 2018, 20:52:39
Die Fock braucht kein Mensch, vorallem nicht zu dem Preis. Der Neubau der Alexander von Humboldt hat vor ein paar Jahren 15 Mio. EUR gekostet. Für das Geld hätte man lieber die Fregatten 122 noch weiter fahren lassen können, bis der Zulauf der 125 abgeschlossen ist. Das Destroyer Exercise 2001 in der Karibik hat mit 1 Zerstörer, 3 Fregatten und Versorgern und FK Schiessen gerade mal 25 Mio. DM gekostet (Quelle ZDF Reportage)

Tradition, hat auch keinen interessiert als die 103er oder die S-Boote ausser Dienst gestellt wurden.

Die Fock ist ein Postkartenmotiv mehr nicht.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repapriert"
Beitrag von: Merowig am 21. März 2018, 21:09:03
Das wir ein Segelschulschiff behalten finde ich richtig.
Nur dumm gelaufen jetzt mit der Reparatur. Ist ja auch nur das Geld des Steuerzahlers.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repapriert"
Beitrag von: miguhamburg1 am 22. März 2018, 15:27:27
Ob eine moderne Marine wirklich ein Segelschulschiff für seine OA und für bestimmte Verwendungsreihen der PUO benötigt, kann ich nicht beurteilen und will es auch überhaupt nicht.

Eins kann ich allerdings sagen: Weder die ursprünglich für die Werftliegezeit veranschlagten 35 Millionen Euro, noch der erste Nachschlag auf 70 Millionen und erst recht nicht die jetzt veranschlagten 135 Millionen Euro können ohne wirklich stichhaltige Begründungen weder beim Planungsamt Bw Gehör finden, noch bei den Haushältern des Ministeriums und schon gar nicht bei den Abgeordneten des Haushaltsausschuss des Bundestages für Akzeptanz sorgen. Insofern @ SCPO, ist Ihre Darstellung der Dinge schlicht und ergreifend unsachlich und nicht geeignet, wirklich ernst genommen zu werden.

Ebenso ToMA: Da lacht sich erst einmal niemand schlapp, am allerwenigsten die Marineverantwortlichen, die auf die Gorch Fock als Ausbildungsshiff verzichten müssen. Wie so etwas kommt? Bei einem Schiff, allzumal einem Großsegler fallen Schäden oft erst dann auf, wenn jede Menge Einrichtung ausgebaut wurde. Und als dann die Befundung (übrigens von unabhängigen Sachverständigen und Marinetechnikexperten gemeinsam) durchgeführt werden konnte, wurden immer mehr Schäden und Instandsetzungsbedarf sichtbar. Der Vergleich mit den ursprünglichen Baukosten ist doch reiner Populismus. Denn erstens ist die Gorch Fock mit dem 1958 gebauten Schiff nur noch in der äußeren Ersceinung einigermaßen identisch. Das hat mit Inflation erst einmal gar nichts und mit gestiegenen Löhnen für Werftarbeiter und verbautem Material schon viel mehr zu tun.

Im Übrigen sind von den 135 Millionen ja schon erhebliche Kosten für die bisherigen Arbeiten angefallen, die die Werft ja auch nicht als kostenfreie Leistung erbracht hat. Insofern ist dieser oft gelesene Vergleich, dass ja ein Neubau viel preiswerter zu haben wäre, schlicht und ergreifend Unfug.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repapriert"
Beitrag von: ToMA am 22. März 2018, 15:45:12
Ebenso ToMA: Da lacht sich erst einmal niemand schlapp, am allerwenigsten die Marineverantwortlichen, ...

Na da bin ich aber froh, dass das nicht meine Meinung war, die Du belächelst, sondern die von Herrn Bartels.  8)
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: StOPfr am 17. April 2018, 15:10:22
Insofern ist dieser oft gelesene Vergleich, dass ja ein Neubau viel preiswerter zu haben wäre, schlicht und ergreifend Unfug.

Darüber sollte man vielleicht auch einmal mit einem Oldtimer-Fan diskutieren, der beispielsweise einen Mercedes 220 sein Eigen nennt (Marke hier nur als Beispiel). Hat dieses Fahrzeug im Jahr 1956 um die 12.500 DM gekostet, dürfte heute ein Vielfaches davon verlangt, oder - im Falle einer aufwändigen Restaurierung - fällig werden. Dem Besitzer des Autos einen Neukauf zu empfehlen hätte sicher großes Erregungspotenzial.
Klar ist dennoch: Eines ist Privatvergnügen, die andere Aktivität geht zu Lasten der Steuerzahler. Fans historischer Segelschiffe würden gegen ihren Steueranteil an den Renovierungskosten für die Gorch Fock wohl keinen Einspruch erheben.
Etliche Staaten nutzen ihre Segelschulschiffe wirkungsvoll als Sympathieträger. Kann man machen, muss man aber nicht.
Titel: Antw:Tagesschau: Gorch Fock wird repariert
Beitrag von: FoxtrotUniform am 20. April 2018, 20:19:06
Echte Budgetvernichtung kann man auch eindrucksvoll bei der P-3C Orion bestaunen. Die niederländischen Kisten sind so korrodiert, dass  selbst Tragflächen demontiert werden müssen. Und um die Schäden zu erkennen muss man kein LRT-Absolvent oder Strukturspeziallist seien.

Die Airbus D&S GmbH freut sich (die Zahlen gingen meines Wissens nach bereits durch die Medien) und man darf nur spekulieren, warum entschieden wurde die schweren Schäden instandzusetzen und gleichzeitig die Flotte zu retrofitten.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Andi am 25. April 2018, 09:14:54
Solche Vorgänge sind nunmal dem Haushalts- und Vergaberecht geschuldet. Primäres Ziel ist der Fähigkeitserhalt - mehr oder weniger um jeden Preis -, der dann dazu führt, dass lieber teuer instandgesetzt wird (mit dem Ziel möglichst geringer Ausfallzeiten) als langwierig neuzubeschaffen und auszuschreiben. Zum wirklich schlechten Witz wird es halt dann, wenn die Ausfallzeiten trotzdem durch Instandsetzung länger sind als wohl eine Neubeschaffung gedauert hätte.

Aber da gibt es viele ähnliche Geschichten. Teile unserer tenderflotte haben erst vor Kurzem eine komplett neue Außenhaut bekommen - für Preise für die man einfach neu bauen und die gesamte besatzung für die Bauzeit auf Karibikulaub hätte schicken können.

Ganz nebenbei ist die Regenerationsplanung der Bundeswehr halt desolat.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: LwPersFw am 26. Juni 2018, 23:21:57
Im Anhang aktuelle Antworten der Bundesregierung zur Gorch Fock.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: bayern bazi am 22. Januar 2019, 09:42:24
unsere Ministerin besuchte ja die Großbaustelle (https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Gorch-Fock-Von-der-Leyen-will-absolute-Klarheit,gorchfock1784.html) ;)

bin ja mal gespannt ob sie diese Affäre überlebt ;)


anderseits - wie kommt das Ministerium immer an so falsche Zahlen - wwrden die der Ministerin absichtlich  untergejubelt - oder können die nicht rechnen :o



Edit: URL korrigiert
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: LwPersFw am 22. Januar 2019, 11:53:07
Zitat
anderseits - wie kommt das Ministerium immer an so falsche Zahlen - wwrden die der Ministerin absichtlich  untergejubelt - oder können die nicht rechnen

Darauf kann es ... wie so oft ... viele Antworten geben...
Von mangelnder Fachkompetenz... bis Korruption/Bestechlichkeit...
Auch in diesen Fällen ist die Bw ein Spiegelbild der Gesellschaft...

Oder ... wenn wir mal die Gorch Fock nehmen... die Verantwortlichen wissen ganz genau, dass eine sachgerechte Bewertung der Kosten von Anfang an bei 100 Millionen+ gelegen hätte...

Ihnen war aber auch ggf. durch "interne Signale" bekannt, dass unter diesen Umständen nicht repariert, sondern abgewrackt worden wäre...

Was macht man dann, wenn man das Schiff behalten will ?
Man setzt die Kosten viel zu niedrig an, damit das Projekt erst mal gestartet wird ... und in der Hoffnung, dass es, wenn es dann zu
"unvorhersehbaren" Kostensteigerungen kommt, nicht gestoppt wird...

Im Bereich der großen Rüstungsprojekte ist das ja "Tagesgeschäfft"...

Da wird dem geneigten Bürger auch immer erklärt, dass das alles nicht vorhersehbar war...

Wo ich mich immer Frage... wie die ganzen studierten,  hoch qualifizieren Planer, Entwickler, Projektleiter, etc. Dinge nicht
beachten, wo ich nur gesunden Menschenverstand brauche...  ;)
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Haudegen am 22. Januar 2019, 12:41:07
Zitat
Wo ich mich immer Frage... wie die ganzen studierten,  hoch qualifizieren Planer, Entwickler, Projektleiter, etc. Dinge nicht
beachten, wo ich nur gesunden Menschenverstand brauche...

*lach* so ist das halt ab der Ebene A13, anstatt Entscheidungen zu treffen und zu dieser zu stehen wird eine TaskForce gegründet. Anstatt nach bestem Gewissen und Wissen zu planen und auch mal unbequeme Entscheidungen zu treffen und nach einer Wirtschaftlichkeitsprüfung einen neuen Kutter zu beschaffen, wird mit krimineller Energie vertuscht/getäuscht und die Kosten viel zu niedrig angesetzt.

Am Ende will es natürlich keiner gewesen sein, aber laut einigen Quellen war schon seit 2011 (!!) klar, dass die Fock eine Komplettsanierung im Wert von 100 Millionen Euro oder mehr erhalten muss.

Das traurige an der Sache ist, dass kein Verantwortlicher rechtsstaatlich zur Rechenschaft gezogen wird, sondern "business as usual" im BmVg weitergeht. Also im Westen nichts Neues, auch wenn der bürokratische und in einigen Fällen wohl auch "menschliche" Sumpf mal trocken gelegt werden muss.

70 Millionen wurden schon verbrannt und ich würde ne Kiste Malzbier wetten das die Fock am Ende verschrottet wird. ;D
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Nouqie91 am 22. Januar 2019, 20:08:35
[...]
*lach* so ist das halt ab der Ebene A13, anstatt Entscheidungen zu treffen und zu dieser zu stehen wird eine TaskForce gegründet. [...]

Das hat wohl eher weniger mit der Besoldungsstufe zu tun, als viel mehr mit der Tatsache, dass die öffentliche Hand regelmäßig zu unfähig und inkompetent ist, größere Projekte auch nur ansatzweise realitätsnah zu planen. Das zieht sich von der Kommune bis zum Bund.

Vor meiner Haustür wurden etwas weniger als 1 Km Straße saniert. Damit wurde Mitte 2016 begonnen. Vor einem Monat war die Straße "fertig". Fertig in Anführungszeichen, weil ab diesem Zeitpunkt das Straßenbauunternehmen abgerückt ist und die Straße gerade einmal befahrbar war. Das selbe Spektakel gibt es dann noch einmal ein paar Straßen weiter bei Baumaßnahmen des örtlichen Finanzamt; Mal ganz abgesehen von deren Problemen mit selbst entwickelter Software, die dem Land seit Monaten viele Hunderttausend Euro kostet.

Am besten ist es wohl, die Planung solcher Projekte ausnahmslos in die freie Wirtschaft outzusourcen mit entsprechenden Sanktionen, sollte man sich ein Beispiel an der öffentlichen Hand nehmen.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Andi am 22. Januar 2019, 21:33:00
Genau, weil die Wirtschaft alles besser macht. ::)

Grund für die jetzige Situation ist, dass man auf Grund der rechtlichen Vorgaben einen Neubau um jeden Preis (wortwörtlich) vermeiden wollte, da der wohl gut mindestens 10 Jahre gekostet hätte in denen man eben kein eigenes Schulschiff gehabt hätte. Die vollständige Sanierung wäre zwar teurer gewesen, hätte aber eben nicht so lang gedauert und wäre was die Verfügbarkeit angeht "kontrollierbarer" gewesen.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: LwPersFw am 23. Januar 2019, 07:56:53
... einen Neubau um jeden Preis (wortwörtlich) vermeiden wollte...

Genau deshalb setzt man dann die Kosten zu niedrig an...
Damit man erst mal die Zustimmung zur Sanierung erhält...
Und dann kommt es zu den "unvorhersehbaren" Steigerungen...

"Darüber hinaus sollen nach einem Bericht des Bundesrechnungshofes die tatsächlich nötigen Schäden an dem Schiff und der für eine Überholung nötige Aufwand auf den verschiedenen Ebenen des Ministeriums und im nachgeordneten Bereich falsch dargestellt worden sein." (Quelle: augengeradeaus.net)


Ich persönlich lasse mir nicht einreden, dass die zuständigen Gutachter so dermaßen daneben liegen konnten...

Ende 2015, als die Gorch Fock ins Dock kam, waren noch zehn Millionen Euro veranschlagt worden, inzwischen liegen schon die vom Ministerium gebilligten Kosten für eine Überholung bei 135 Millionen.

Das sich nach der Eindockung noch Mehrkosten von z.B. 20 Millionen ergeben, weil man da erst den Außenrumpf richtig begutachten konnte... seh ich ein...

Aber keine Steigerung von 10 auf 135 Millionen !

Und wenn wir schon soweit sind, dass bei den Zuständigen der Vorteil einer Sanierung vor Neubau nicht vermittelbar war, zu den realen Sanierungskosten... und man deshalb zu diesem "Trick" greifen musste...wird es nicht besser...

Nennt sich aber wohl Realpolitik... und ist, wie schon gesagt, keine Besonderheit der Bundeswehr...
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Papperlapap am 23. Januar 2019, 10:13:23
Wenn man sich die "Inventur" der Schäden anschaut, so wird vor Allem eines deutlich: Bei der Instandsetzung der Gorch Fock wurde schon lange bevor des aktuellen Skandals geschlampt. Dort haben Teile im Ministerium oder der Marineführung seit Jahrzehnten Dinge verschleppt oder der Dienstleister der Werft hat es verbockt. Das Wegschieben von Verantwortung ist ja keine neue Geschichte innerhalb der Bundeswehr und daher kann mir keiner erzählen, dass ein Schiff, welches 2010 bereits "generalüberholt" wurde innerhalb von 6 Jahren absoluter Kernschrott ist.
Weiterhin stelle ich mir die Frage, ob dieses Schiff in der Zeit nicht ein absolutes Sicherheitsrisiko für die Besatzung darstellte und die mangelhafte Wartung eine wesentlich andere Tragweite hat als bisher.

Vor Allem die Kameraden der Marine, welche im Jahr 2014/2015 ihre Törns abgelegt haben, müssen sich doch im Grunde dasselbe fragen, ob sie nicht einem relevanten Sicherheitsrisiko ausgesetzt waren, wenn das Schulschiff nach 1-2 Jahren als völlig marode deklariert wird.

Ansonsten wurde sicherlich bereits alles gesagt und ich denke nicht, dass man der Ministerin an dieser Stelle eine Strick draus drehen kann. Da haben vor ihr andere Minister und deren unterstellter Bereich versagt. Da finde ich die McKinsey Geschichte wesentlich prekärer.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Andi8111 am 23. Januar 2019, 11:54:39
Also, an der grundsätzlich Inkompetenz der öffentlichen Hand in Bezug auf jedes Bauvorhaben, das durch mehr als einen Handwerker erledigt werden muss, sollte kein Zweifel bestehen. Z.B. kommt jetzt für die jährliche Prüfung der Elektrogeräte ein Trupp von drei Stovlern, die dann die falschen Plaketten anbringen. Wenn die Basis schon dermaßen verdummt ist, was soll bei Großprojekten denn erst passieren? Also, die Äqypter haben vor 4000 Jahren Pyramiden gebaut, was auch mal 100 Jahre gedauert hat. Stuttgart 21, der Berliner Flughafen etc, haben sicher nicht das Ausmaß der Cheopspyramiden, werden aber sicher fast so lange gebaut wie die.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Andi am 23. Januar 2019, 12:20:30
Also, an der grundsätzlich Inkompetenz der öffentlichen Hand in Bezug auf jedes Bauvorhaben, das durch mehr als einen Handwerker erledigt werden muss, sollte kein Zweifel bestehen.

Da muss ich einschränkend widersprechen.
Die Bundeswehr ist mit jedem Bauvorhaben von den Bauämtern der Länder abhängig, die entsprechend die Projekte für die Bundeswehr ausplanen, umsetzen und betreuen. Das BMVg selbst war es, das den Ländern im Zuge der letzten massiven Verkleinerungen der Truppe und der Aufgabe von Standorten klar gemacht hat, dass der Bedarf an Baumaßnahmen massiv sinken wird. Da die Bundeswehr für die Landesbauämter in fast jedem Bundesland der Hauptbedarfsträger ist haben diese natürlich unmittelbar mit massivem Personal und Dienststellenabbau reagiert (das ist übrigens tatsächlich auch ein Grund für den Zustand vom BER). Was ist aber tatsächlich passiert? Trotz Verkleinerung der Bundeswehr hat sich der Bedarf an Baumaßnahmen für die Bundeswehr massiv erhöht!
Dies hat auf der einen Seite mit dem durch Umzüge/Verlegungen/Umstrukturierungen notwendigen Beubedarf zu tun (der m.E. bereits bei der Strukturplanung nicht oder nur unzureichend betrachtet wurde) und zum anderen damit, dass unsere aktuelle Ministerin als erste seit Dekaden (!) den absolut unmöglichen, zum Teil maroden Zustand fast aller Liegenschaften ins Visier genommen und mit Sofortmaßnahmen angegangen hat.
Dies führt als Grundsituation zu einer massiven Überlastung vieler Bauämter. Die Bauämter haben aber bereits - wie jede andere zivilwirtschaftliche und staatliche Institution - das Problem, dass Ingenieure und Architekten nicht auf Bäumen wachsen. Nicht besetzte Stellen schlagen hier genauso ins Kontor, wie ständiger Personalwechsel durch Kündigungen oder auch schon längere Abwesenheiten einzelner Verantwortlicher durch Elternzeit o.ä. Die massive Überlastung i.V.m. der Stellenbesetzungssituation führt dazu, dass viele Ingenieure und Architekten der Bauämter sehr schnell wieder kündigen und sich einen anderen Arbeitgeber suchen.

Ich selbst habe bei einer Baumaßnahme für meine Einheit erlebt, dass der nahezu vollständige Personalbestand des für die Maßnahme zuständigen Bauamtes innerhalb von drei Jahren gewechselt hat. Einzig die Verantwortliche für das Projekt hat nicht gewechselt. Allerdings hat sie innerhalb von zwei Jahren zwei Kinder bekommen und war dementsprechend mehr als zwei Jahre in Mutterschutz und Elternzeit ohne das es einen Ersatz für sie gegeben hätte. Führte dazu, dass nach dem Abschluss aller Planungen drei Jahre nichts mehr passiert ist, obwohl nur noch Ausschreibungen hätten erfolgen müssen.

Wir reden also nicht unbedingt von Inkompetenz, wir reden von einer ziemlich kritischen Lage in den zuständigen Behörden. Fängt bei der Bundeswehr an und setzt sich bei den Ländern fort. Und gerade im Bereich von Entwicklung, Beschaffung und IT haben wir ja Personalkörper in denen nur jeder fünfte Stelle besetzt ist. Dazu kommen dann bestimmte "Arbeitsweisen" die sich wohl deutlich verselbständigt haben.

Deswegen sage ich ja auch immer wieder: Wir brauchen bundeswehreigene Bundesbauämter (dürfen sich auch gerne unter dem Dach der BImA wiederfinden) und wir brauchen für die Bundeswehr ein eigenständiges Bundesbaurecht! Wir sind in der heutigen Rechtskonstellation nicht in der Lage z.B. einen neuen Fliegerhorst nach militärischem Bedarf zu bauen - bzw. wenn wir es sind, dann nicht unter 50 bis 100 Jahren inklusive Durchschreitung aller Instanzen bei Klageverfahren. Das wissen wir spätestens seit dem "Bombodrom" - getan hat sich politisch und rechtlich aber nach wie vor nichts. Wir nutzen für unsere Liegenschaften aber effektiv nur Bestandsschutz, da sie oftmals älter sind als die Bundesrepublik. Geben wir sie auf kriegen wir sie in ihrer funktion niemals wieder.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Andi8111 am 24. Januar 2019, 23:27:06
Nett. Inkompentenz nicht im Sinne der Umsetzung von Bauvorhaben aller Art, sondern im Sinne der Bereitstellung eines Vorbereitungs-, Plan- und Ausführungskörpers. Ist für mich das Selbe.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Andi am 25. Januar 2019, 08:51:28
Tja, dann ist dieser Staat wohl insbesondere "inkompetent", weil ihm in elementaren Bereichen die Mitarbeiter ausgehen.

Ich sehe das Problem eher vielschichtig, als eindimensional.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Maj a.D. am 25. Januar 2019, 09:23:22
Tja, dann ist dieser Staat wohl insbesondere "inkompetent", weil ihm in elementaren Bereichen die Mitarbeiter ausgehen.

Ich sehe das Problem eher vielschichtig, als eindimensional.

Gruß Andi

Ich sehe hier nicht unbedingt "Inkompetenz". Der Staat (egal ob auf der Ebene Bund, Land oder Kommune) ist für Personal mit dieser Qualifikation schlicht kein attraktiver Arbeitgeber. Einerseits ist das am Finanziellen festzumachen, da ich als (Bau-) Ingenieur mir die Konditionen für die ich arbeite quasi aussuchen kann; Dienstwagen und mobiles Büro natürlich noch oben drauf; auf der anderen Seite ist der Faktor Work Life Balance nicht zu verachten. Als Beispiel seien hier die Autobahndirektionen genannt. Die warfen bisher sehr regional aufgestellt und wenn ich da eine Stelle hatte, dann war mein Arbeitsradius sehr familienfreundlich aufgestellt. Jetzt wurden die Struktur verändert, so dass das die Zuständigkeit auf die Ebene des Bundes gewechselt ist mit dem Erfolg, dass viele qualifizierte Mitarbeiter, um Versetzungen zuvorzukommen, die Autobahndirektionen verlassen haben.
Bei uns in der Region hat das konkret zur Folge, dass dieses Jahr nur nach Priorisierung Autobahnbaustellen eingerichtet werden, da, obwohl das Geld zugewiesen ist, keine Kapazität für Bauaufsicht seitens der Behörden da ist. Also der Bau scheitert nicht am Geld und nicht an den Baufirmen!

Und diese Problematik tritt auch bei den örtlichen Baubehörden auf, die für die Bundeswehr zuständig sind. Die von v.d.L. angeschobene Offensive bei Renovierung und sogar Neubau trifft auf Behörden, die zeitlich nicht in der Lage sind, diese Aufgabe abzuarbeiten.

Kleine Anekdote am Rande dazu aus 16 verschiedenen Baurechten: die in NRW gebaute Musterstellung für eine FlaRak-Staffel, die für die Belange des Verbandes sehr gut konzipiert war und auch baurechtlich einwandfrei war, wurde auch in Bayern gebaut. Mit der Folge, dass der in Bayern gebaute identische Antennenmast von keinem Bundeswehrangehörigen (egal ob Soldat oder Zivilist) betreten werden durfte, da die Abstände der Stufen und der Plattformen nicht der bayrischen Bauordung entsprachen. Jede Wartungsarbeit musste daher an eine zivile Firma vergeben werden, da diese keine haftungsrechtlichen Probleme hatten; die Anlage war ja technisch sicher, nur eben nicht nach bayrischem Recht.


Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: LwPersFw am 25. Januar 2019, 17:09:20
Hier geht es aber nicht um fehlende Fachleute, Fehlplanungen...

...sondern ggf. um bewusste Täuschung...

...weil...wie @Andi ja schon schrieb...der Neubau bewusst verhindert werden sollte...

"Dem Bericht zufolge kritisiert der Bundesrechnungshof zudem, dass die Bundeswehr "vor Beginn der Instandhaltungsmaßnahme keine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung" durchgeführt habe. Es sei nie ernsthaft überprüft und berechnet worden, ob der Bau eines neuen Schiffs günstiger als die Reparatur gewesen wäre. Offenbar habe die Marine die Gorch Fock trotz der starken Schäden retten wollen, heißt es. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte die Existenz des Rechnungshofberichts. 

"Völlige Verkennung der Sachlage"

Dem Spiegel zufolge deuteten die im Prüfbericht genannten Beiträge aus internen Besprechungen "entweder auf eine völlige Verkennung der Sachlage oder den unbedingten Willen zum Weiterbetrieb der Gorch Fock hin". Aus vorliegenden Informationen seien nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen worden. 

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen soll von diesem Fehlverhalten direkt betroffen sein: Zweimal sei die Ministerin über das wahre Ausmaß der Schäden und die Kosten der Instandsetzung des Schiffes im Unklaren gelassen worden, berichtete der Spiegel. Anfang 2017 und im März 2018 hatte von der Leyen mit Leitungsvorlagen die Fortsetzung der Arbeiten genehmigt. Beide Vorlagen enthielten dem Bericht nach "falsche Zahlen und zu optimistische Risikoeinschätzungen."
(Quelle:Zeit Online)


"Die Ministerin zeigte sich besorgt angesichts der Situation: „Es gibt gravierende Vorwürfe durch den Bundesrechnungshof, was die schiffbaulichen Untersuchungen angeht, was die Planung der Instandsetzung angeht und was die enormen Kostensteigerungen angeht.“ (Quelle: BMVg.de)
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: StOPfr am 30. Januar 2019, 17:08:04
NDR Text meldet heute (30.01.2019):

"Gorch Fock" soll saniert werden    

Quelle (https://www.ndr.de/fernsehen/videotext/?seite=140)   
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: LwPersFw am 30. Januar 2019, 17:45:09
Wie ich schon mal anders formulierte...

Wie beim Fliegen, ab einer bestimmten Startgeschwindigkeit... muss abgehoben werden... ;) ;D

BER...Stuttgart21... wird ja auch nicht mehr gestoppt...
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: FoxtrotUniform am 30. Januar 2019, 19:38:57
NDR Text meldet heute (30.01.2019):

"Gorch Fock" soll saniert werden    

Quelle (https://www.ndr.de/fernsehen/videotext/?seite=140)
Rein private Meinung: Vor dem Hintergrund eklatanter anderweitiger Mängel und der angespannten Haudhaltssituation müsste die Verteidigungsministerin dafür abtreten. Und das schreibe ich als jemand, der grundlegend gar nicht so viel an Frau v.d.L auszusetzen hat.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: StOPfr am 03. Februar 2019, 17:08:00
Ausgehend von der Diskussion um die Restaurierung der "Gorch Fock" beschäftigt sich der Der Spiegel im aktuellen Heft 6/2019 vom 2. Februar 2019 (ab Seite 10, sowie auf Spiegel online) mit dem "maroden Zustand der deutschen Streitkräfte" und titelt "Abgetakelt". Eine unbedingt lesenswerte Titelgeschichte.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Fitsch am 20. Februar 2019, 09:13:28
die Elsflether Werft, welche die Instandsetzung der Gorch Fock derzeit durchführt, soll wohl Insolvenz anmelden.
 (https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_85281098/-gorch-fock-elsflether-werft-steht-wohl-vor-der-insolvenz-.html)
es bleibt spannend um das Aushängeschild der deutschen Marine ....
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Andi am 20. Februar 2019, 09:51:21
Das wird immerhin lustig, wenn das BMVg die "Reste" der GoFo aus der Insolvenzmasse herausklagen muss. ;) Und nein, das ist kein Scherz.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: F_K am 20. Februar 2019, 09:58:43
@ Andi:

Ist dies bei Schiffen anders als bei PKW?

Eine PKW Werkstatt hat ggf. ein Rückbehaltungsrecht am PKW bei Nichtzahlung der Reparatur - allerdings hat die Werkstatt kein Eigentum an dem PKW selber und dieser gehört auch nicht zur Insolvensmasse wenn die Werkstatt pleite geht ...
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: miguhamburg1 am 20. Februar 2019, 10:17:39
Also, um das Ganze einmal in das richtige Verständnis zu bringen:

Die Bundeswehr hat der Werft bis zum verfügten Stopp der Zahlungen im Dezember knapp 70 Millionen Euro überwiesen - nämlich alle bis zu dem Zeitpunkt angefallenen Rechnungen. Die drohende Insolvenz der Werft kann also nicht der Bundeswehr angelastet werden, sondern allenfalls zurückliegenden Entschieudngen/Versäumnissen der Werft. deren Management ja jüngst ausgetauscht wurde.

Die Gorch Fock ist und bleibt Bundeswehreigentum - in welchem Zustand auch immer sie sich befindet. Insofern gehört sie auch nicht zur Insovenzmasse der Werft. Sie muss dem Bund schlicht und ergreifend wieder zur Verfügung gestellt werden.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Andi am 20. Februar 2019, 13:52:38
Ist dies bei Schiffen anders als bei PKW?

Es geht hier eher um umfangreiche Ein/Ausbauten, die eventuell noch der Werft gehören, während das Schiff an sich natürlich dem Bund gehört - hier eine Trennung durchzuführen ist eher...schwierig. Wenn es aber so ist, wie migu schreibt, dass der Bund alle Rechnungen immer brav bezahlt hat fällt dieses "Trennungsszenario" eh flach.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: arcd008 am 22. Februar 2019, 08:30:35
Hi allerseits,

Es geht hier eher um umfangreiche Ein/Ausbauten, die eventuell noch der Werft gehören, während das Schiff an sich natürlich dem Bund gehört - hier eine Trennung durchzuführen ist eher...schwierig. Wenn es aber so ist, wie migu schreibt, dass der Bund alle Rechnungen immer brav bezahlt hat fällt dieses "Trennungsszenario" eh flach.

rein rechtlich: wenn der Bund bereits Anzahlungen auf die Ein-/Ausbauten geleistet hat, die aber noch nicht vollständig bezahlt sind, dann fallen Sie unter die Insolvenzmasse. Der Bund kann, falls er die Teile haben will, den noch ausstehenden Restbetrag zahlen, dann geht das Eigentum der Teile auf den Bund über und diese fallen nicht mehr unter die Insolvenzmasse. Will jemand in die Teile "vollstrecken" hilft notfalls dann eine Vollstreckungsabwehrklage...

Mit anderen Worten: das teilweise gezahlte Geld wäre "futsch", wird vollständig gezahlt, dann gehören zumindest die Teile dem Bund...Insoweit kann es durchaus Sinn machen, den Restbetrag zu zahlen: wurden bereits 95% der Summe für die Teile bezahlt, sieht man von den 95% i.d.R. weniger als 10% der 95% im Falle der Insolvenz wieder. Zahlt man die restlichen 5% hinterher, dann hat man "Gewinn" gemacht, selbst wenn die Teile einem um den Faktor 2 oder 3 zu teuer verkauft wurden...

so long

arcd008
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: F_K am 22. Februar 2019, 08:39:21
.. nach den letzten Bildern zu urteilen ist das Schiff nicht schwimmfähig und im "Rohbauzustand" - sprich: zusammengestückeltes Blech.

Derzeit ein Haufen Schrott - da ist nichts von Wert eingebaut (was über den Material- / Schrottwert hinaus geht).

Noch schlimmer: Die Entsorgungskosten des Bleches (weil nicht schwimmfähig und nicht vor Ort entsorgbar) sind vermutlich höher als der Materialwert.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: OSB am 22. Februar 2019, 18:37:13
Und zu allem kommt auch noch eine nicht unerhebliche Tagespauschale für das Dock.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: StOPfr am 01. März 2019, 21:47:21
Für die Tagesschau und tagesschau.de berichtet Christoph Prössl vom ARD-Hauptstadtstudio heute aus Berlin (Stand: 01.03.2019, 14:39 Uhr):

"Gorch Fock"
Eine Frage der Verantwortung

Quelle (https://www.tagesschau.de/inland/gorchfock-105.html)
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: StOPfr am 16. März 2019, 14:26:52
Tagesschau und tagesschau.de melden (Stand: 14.03.219,14:08 Uhr):
 
Segelschiffsanierung
Geld für "Gorch Fock" soll wieder fließen

Quelle (https://www.tagesschau.de/inland/gorch-fock-sanierung-101.html)
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: miguhamburg1 am 10. April 2019, 08:32:28
Ja, von der Erstellung einer europaweiten Ausschreibung über Vertragsverhandlungen und dann dem Bau, anschließender Ausrüstung, Werftprobefahrten und Abnahme ist das nicht zu eng berechnet, und da dürfen dann auch keine Mängel in der Abnahmephase aufkommen, wie es bei den neuen Fregatten auch der Fall ist.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Tasty am 11. April 2019, 08:21:14
Die Gorch Fock ist und bleibt Bundeswehreigentum - in welchem Zustand auch immer sie sich befindet. Insofern gehört sie auch nicht zur Insovenzmasse der Werft. Sie muss dem Bund schlicht und ergreifend wieder zur Verfügung gestellt werden.

Das ist richtig, bereits bezahlte Ersatzteile wie zB Masten befinden sich aber im Besitz der Werft, der Bund hat bereits bezahlt, die Werft ihren Lieferanten jedoch nicht.

Zum Glück sind sich CDU und SPD jedoch einig, dass die Instandsetzung abgeschlossen werden soll und die entstehenden zusätzlichen Kosten getragen werden.
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: LwPersFw am 10. Mai 2019, 19:34:07
Hintergründe...

Reportage von ARD/NDR

https://youtu.be/Qnhvuy0yI4o
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Mephisto am 11. Mai 2019, 21:58:59
Schade, dass aus der Reportage nicht wirklich stärker ersichtlich wurde, welche expliziten Zusammenhänge auf der Regierungsebene erst diese Umstände in solch einem Ausmaß ermöglicht haben. So gleicht die ganze Geschichte einem dilettantischen Softwareprojekt, wo just ohne Konzept drauf los programmiert wird, nur um sich am Ende dann resigniert zu wundern, dass nichts ineinander greift und man eigentlich von Neuem beginnen kann. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf den Gorch-Fock-Krimi Teil 2!  ;D
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Andi am 18. Juni 2019, 22:02:37
Ist dies bei Schiffen anders als bei PKW?

Es geht hier eher um umfangreiche Ein/Ausbauten, die eventuell noch der Werft gehören, während das Schiff an sich natürlich dem Bund gehört - hier eine Trennung durchzuführen ist eher...schwierig. Wenn es aber so ist, wie migu schreibt, dass der Bund alle Rechnungen immer brav bezahlt hat fällt dieses "Trennungsszenario" eh flach.

Gruß Andi

Tja, wohl doch nicht immer alle Rechnungen bezahlt: Da hat das BMVg doch glatt einen Eilantrag auf Herausgabe vor Gericht nicht durchbekommen (https://app.handelsblatt.com/politik/deutschland/keine-herausgabe-bund-unterliegt-im-streit-um-gorch-fock-vor-gericht/24469382.html?ticket=ST-2292285-RGPcMw440KaEqgewSIZ0-ap1).

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Ralf am 21. Juni 2019, 06:39:03
https://www.welt.de/politik/deutschland/article195631393/Streit-um-unbezahlte-Rechnungen-Einigung-erzielt-Gorch-Fock-kann-am-Freitag-aufs-Wasser.html
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: miT am 21. Juni 2019, 13:47:40
Kurzer Zwischenbericht mit Quelle: Ich selber   :P

Sie schwimmt... ist zu Wasser gelassen und nicht direkt untergegangen  ;)
Titel: Antw:Tagesschau: "Gorch Fock wird repariert"
Beitrag von: Allgeier am 21. Juni 2019, 13:57:18
Gibts Bergeprämie bei Untergang für erstes Bergeschiff vor Ort?