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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: Obermaat am 10. Februar 2020, 19:18:02
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Guten Tag,
ich bin heute auf eine Situation gestoßen bei dir ich nicht genau weis, ob ich im Recht bin, oder nicht.
Zuvor vorab: Ich fahre seit dem das kostenlose Bahnfahren möglich ist nur noch mit dem Zug und lasse das private Kfz zu Hause stehen, so wie es sich gehört. Schont die Umwelt, wenn nicht jede Woche 60L Diesel verbrannt werden und meinen Geldbeutel.
Gestern (Sonntag) bis heute (Montag) wütete der Orkan Sabine und führte dazu, dass ich durch kompletten Streckenausfall der Bahn anstatt Sonntag Abend um 0 Uhr erst am Montag Abend um 19 Uhr, also 2h nach Dienstausscheiden am Dienstort eingetroffen bin.
Ich hatte direkt morgends beim Wachtmeister angerufen und bescheid gesagt, der meinte einfach "Ist halt so", jedoch paar Stunden später sollte ich mich telefonisch beim HAB melden, welcher zu mir meinte, dass ich dazu verpflichtet gewesen wäre, mit meinem privaten Kfz die 400km zu fahren, auch trotz Sturm.
Wer ist hier im Recht?
Welche Konsequenzen können auf mich zukommen?
Kann von mir verlangt werden einen Urlaubstag rückwirkend für den Tag zu nehmen?
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Das sie pünktlich zum Dienst erscheinen ist ihr Problem.
Es war übrigens auch rechtzeitig bekannt sodass man sich auch bereits vor eiinsetzen des Sturms am Sonntag mittag ins Auto hätte setzen können. Sonntag Vormittag wäre es sogar noch mit der Bahn gegangen.
Die rückwirkend einen Tag Urlaub ist das freundliche Angebot ihres Chefs, das Ding für alle einfach zu beenden.
Ein nicht so freundliche Lösung ist zum Beispiel ein Diszi.
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Die Wahl des Verkehrsmittel steht dir frei. Du musst halt "nur" pünktlich da sein. Das ist deine Pflicht.
Und wenn du es mit allen anderen Mitteln nicht hinbekommst, musst du wohl dein Kfz benutzen.
Mit Sicherheit wirst du dafür entweder Stunden oder frei nehmen müssen, das ist das Mindeste. Streng genommen: Ob ein Dienstvergehen vorliegt, wird man ggf. noch feststellen müssen.
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Kurze Zwischenfrage:
Wenn kein KFZ verfügbar ist kann aber nicht verlangt werden, dass der Soldat sich einen Mietwagen leiht?
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Das ist doch nicht Problem des Dienstherrn. Dieser hat Anspruch auf die Dienstleistung.
Und wenn er sich ein Flugzeug kaufen muss. Wie er hinkommt, ist sein Problem. Das kann man verlangen. Und wer bspw. nicht rechtzeitig zum Dienst kommen kann, muss vor Ort bleiben.
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Kurze Zwischenfrage:
Wenn kein KFZ verfügbar ist kann aber nicht verlangt werden, dass der Soldat sich einen Mietwagen leiht?
Es ist sekne Pflicht wieder pünktlich zum Dienst zu erscheinen, und wenn er läuft.
Waren sie nicht OA ? Sowas sollten sie doch wissen.
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Wie schon geschrieben- wie du zum Dienst kommst, ist dein Problem.
Wobei die meisten chefs wegen der Verhältnismäßigkeit und Fürsorge und so wohl eher nicht verlangen dass du einen Mietwagen mietest. Oder du dich bei Orkan mit dem Privatauto auf den Weg machst (allerdings wird auch erwartet, dass du dann halt früher los fährst wenn absehbar ist, dass es Probleme gibt.).
Die Lösung deines Chefs ist die übliche und auch eine faire.
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Anmerkung:
Es geht mir nicht um absehbare Fälle wie diesen hier sondern um nicht angekündigte Ausfälle.
Ja ich bin OA und weiß, dass meine Kameraden denen sowas bisher passiert ist weder Urlaub noch Stunden nehmen mussten, oder dass sie ein Diszi bekommen haben. Die Pflicht zur Dienstleistung ist selbstverständlich, aber es gibt halt unvorhersehbare Fälle.
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Wie immer kommt es auf den Einzelfall an.
Und der TE hat ja schon eine Sache so richtig richtig gemacht- in der Einheit angerufen und das Problem gemeldet.
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Na ja, das mit der Warnung ging ja schon freitags los und dass die Bahn den Betrieb einstellen will kam samstags erstmalig über die Medien. Es war als genügend Zeit, sich Gedanken über einen pünktlichen Dienstantritt am Montag zu machen. Wenn ein GWDL früher mit so einer „Ausrede“ gekommen wäre hätte ich vielleicht noch Verständnis dafür aufbringen können.
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Anmerkung:
Es geht mir nicht um absehbare Fälle wie diesen hier sondern um nicht angekündigte Ausfälle.
Ja ich bin OA und weiß, dass meine Kameraden denen sowas bisher passiert ist weder Urlaub noch Stunden nehmen mussten, oder dass sie ein Diszi bekommen haben. Die Pflicht zur Dienstleistung ist selbstverständlich, aber es gibt halt unvorhersehbare Fälle.
An der OSLw oder der Uni mag das so sein, in der "echten" Bundeswehr, ist der Urlaubstag bzw. Die Stunden das absolute minimun aber auch Diszi nicht unüblich.
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Ich wusste nichts von dem Sturm und habe erst eine Stunde vor Abfahrt mitbekommen, dass die Züge ausfallen und es war nicht klar für wie lange.
Zudem ging eine Nachricht vom Kommandeur durch, dass jene die sich das Auto fahren beim Sturm nicht zutrauen, da bleiben sollen, wo sie sind.
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Ich wusste nichts von dem Sturm und ...
Waren Sie so lange in U-Haft oder gab es da weder Fernsehen, noch Radio oder Internet? Alleine für diese ganz schwache Ausrede sollte man Sie bestrafen ;D !
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Rechtfertigen bringt jetzt auch keinem mehr was. Sie sind einzig und allein dafür verantwortlich, rechtzeitig zum Dienst zu erscheinen. Das haben Sie nicht geschafft, also müssen Sie mit den Konsequenzen leben. Deswegen seien Sie froh, wenn lediglich verlangt wird, nachträglich für die nicht erbrachte Arbeitsleistung einen Tag Urlaub einzureichen.
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Ich wusste nichts von dem Sturm und habe erst eine Stunde vor Abfahrt mitbekommen, dass die Züge ausfallen und es war nicht klar für wie lange.
Zudem ging eine Nachricht vom Kommandeur durch, dass jene die sich das Auto fahren beim Sturm nicht zutrauen, da bleiben sollen, wo sie sind.
Irgendwie widerspricht sich das, finde ich.
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Ich wusste nichts von dem Sturm und habe erst eine Stunde vor Abfahrt mitbekommen, dass die Züge ausfallen und es war nicht klar für wie lange.
Zudem ging eine Nachricht vom Kommandeur durch, dass jene die sich das Auto fahren beim Sturm nicht zutrauen, da bleiben sollen, wo sie sind.
Irgendwie widerspricht sich das, finde ich.
Nicht wenn der Kommandeur damit das Verbringen des Wochenendes am Dienstort meinte ;-)
Kenne locker eine Hand voll Kameraden, die wegen des Wetters genau das gemacht haben.
Nichts vom Sturm gewusst zu haben klingt im Jahr 2020 wirklich an den Haaren herbei gezogen.
Wenn jemandem unvorhergesehen das Auto am Sonntag liegen bleibt, wird einem deswegen vermutlich keiner ein Ding drehen.
Um sowas zu verbuchen hat der ein oder andere Spieß ja blanko Urlaubsanträge o.Ä. in der Schublade...
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Zudem ging eine Nachricht vom Kommandeur durch, dass jene die sich das Auto fahren beim Sturm nicht zutrauen, da bleiben sollen, wo sie sind.
Dann wird ja wahrscheinlich alles o.k. sein: einen Tag Urlaub oder Stunden einreichen und gut ist.
Aber ehrlich gesagt war dann deine Ausgangsfrage auch nicht richtig, denn es hat ja keiner verlangt, sondern der Vorgesetzte Disziplinarstufe 2 hat das geregelt. Hätte er das nicht, hättest du irgendwie versuchen hinkommen zu müssen und sei es mit dem Privat-Kfz.
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…Zudem ging eine Nachricht vom Kommandeur durch, dass jene die sich das Auto fahren beim Sturm nicht zutrauen, da bleiben sollen, wo sie sind.
Da die Nachricht ja sicher im Dienst bzw. innerhalb der Dienststelle verkündet wurde, ist mit "bleiben, wo sie sind" natürlich die Kaserne gemeint. Wer die Möglichkeit hat, eine Truppenunterkunft nutzen zu können, statt sich solchen Witterungsbedingungen auf Straße/Schiene auszusetzen, kann doch nur von Glück reden. Und wenn der Sturm zu Hause das Dach oder den PKW beschädigt, kann man es auch bei Anwesenheit nicht verhindern.
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Der hier geschilderte Sachverhalt wird nach gesundem Ermessen vom Vorgesetzten zu behandeln sein.
Auf der einen Seite gilt das Wegerisiko (wie im Zivilen auch). Andererseits die Zumutbarkeit, denn es wurde in den Medien vor Reisen aufgrund der Witterung eindeutig gewarnt und sogar Schulen geschloseen. Die Pflicht zur Gesunderhaltung trifft nicht nur den Soldaten (indem er z.B. in der Freizeit auf riskante Sachen verzichtet). Sondern auch den Dienstherren, indem er vom Soldat keine unnötige Gefährdung von Leib und Leben verlangt. Daher finde ich die Sache mit dem rückwirkenden Urlaubstag für beide Seiten die beste Lösung.
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Bei uns wurde für das Fernbleiben am Montag Erholungsurlaub eingereicht. ;)
Es haben von 160 Soldaten tatsächlich nur 2 nicht geschafft pünktlich zum Dienst zu kommen..... ::)
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Es haben von 160 Soldaten tatsächlich nur 2 nicht geschafft pünktlich zum Dienst zu kommen..... ::)
dann waren ja genug Schülerlotsen da um den Fahrdienst für die nicht zum dienst erschienenen zu übernehmen :D :D