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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Ha.Ba am 01. Januar 2018, 18:36:49

Titel: Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 01. Januar 2018, 18:36:49
Moin alle zusammen.
Erstmal wünsche ich allen ein frohes neues Jahr :)

Ich lese schon länger hier im Forum mit, doch bisher wirft das was ich gelesen habe für mich mehr fragen auf als das ich antworten bekomme :(
Zu mir. Ich bin 26 Jahre alt habe 2013 meine Ausbildung zum Industriemechaniker Fachrichtung Instandhaltung beendet und arbeite seit dem in diesem Beruf. Zusätzlich besuche ich berufsbegleitend seit 3 Jahren die Industriemeisterschule und werde im Mai meine Prüfung vor der IHK ablegen. Mich treibt der Gedanke danach zur Bundeswehr zu gehen schon sehr lange um. Ich hatte auch schon ein Beratungsgespräch. Die gute Dame war zwar noch sehr neu in der Beratung wie sie mir verraten hat aber konnte mir doch viele Fragen beantworten. Bei einigen meiner Fragen wich sie allerdings ein bischen aus und da ich ihr letzter Termin vor ihrem Weihnachtsurlaub war hatte ich ein wenig das Gefühl sie würde gerne Feierabend machen ( was ich durchaus verstehen kann). Darum dachte ich vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen. Ich habe hier schon sehr viel recherchiert stoße aber oftmals auf widersprüchliche Aussagen. Zu erwähnen wäre noch das ich zu Luftwaffe möchte als Fluggerätmechaniker Fw

Also hier zu meinen Fragen:
Mir wurde gesagt das ich als Meister als Feldwebel eingestellt werde?!?! Wie würde denn dann mein Weg aussehen Schulungen etc. bis ich auf meinem eventuellen Dienstposten eingesetzt werde und wie lange dauert dies? Müsste ich trotz Meister und Berufsausbildung noch eine ZAW durchlaufen? Wie ist es als Fluggerätmechaniker mit der häufigkeit der Einsätze? Hat da jemand Erfahrung mit?

Über hilfreiche Beiträge wäre ich sehr dankbar.

Mfg
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 01. Januar 2018, 18:43:53
Zitat
Mir wurde gesagt das ich als Meister als Feldwebel eingestellt werde?!?!
Ja.
Zitat
Wie würde denn dann mein Weg aussehen Schulungen etc. bis ich auf meinem eventuellen Dienstposten eingesetzt werde und wie lange dauert dies?
Zuerst machst du die allgmeinmilitärische Laufbahnausbildung, UGL, FL I, FL II und FL III, siehe auch hier: http://www.luftwaffe.de/portal/poc/luftwaffe?uri=ci%3Abw.lw.org.ausb.uslw.auftrag rechts im Kasten. Dann die Ausbildung, die du für den Dienstposten brauchst. Da der nicht bekannt ist, lässt sich dazu auch nichts sagen.
Zitat
Müsste ich trotz Meister und Berufsausbildung noch eine ZAW durchlaufen?
Nein.
Zitat
Wie ist es als Fluggerätmechaniker mit der häufigkeit der Einsätze?
Schau halt, wo die Lw mit Lfz (auch Drohnen) im Einsatz ist, dann kannst du das abschätzen. Es gibt aber jede Menge einsatzgleiche Verpflichtungen, die auch dazu gehören, so stellen Eurofighter die QRA, auch im Ausland. Das sind aber alles Dinge, die solltest du für die Eignungsfeststellung ganz grob wissen. Denn das wird auch gerne abgefragt, wo die Bw in Einsätzen ist.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 01. Januar 2018, 19:16:32
Erstmal vielen Danke für die schnelle und präzise Antwort.
Was ist denn mit der Grundausbildung? Die muss ich doch auch durchlaufen oder nicht? Oder ist das diese UGL. Und wäre das dann eine richtige Ausbildung mit Gesellenbrief etc. die dann wieder drei Jahre dauert? Also das alles in der Annahme ich würde einen Posten als Fluggerätemechaniker bekommen.
Mag sein das ich mich ein wenig doof anstelle das alles zu verstehen , ich denke nur bevor man sich verpflichtet sollte man sich wirklich ausreichend informieren nicht das später das böse erwachen kommt
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 01. Januar 2018, 19:45:31
Zitat
Oder ist das diese UGL.
Ja.
Zitat
Und wäre das dann eine richtige Ausbildung mit Gesellenbrief etc. die dann wieder drei Jahre dauert?
Nen, das wäre ja dann eine ZW-Maßnahme.
Zitat
alles in der Annahme ich würde einen Posten als Fluggerätemechaniker bekommen.
Und das meinte, als ich schrieb, solange die Verwendung nicht klar ist. Es gibt auch für die FGM eine Vielzahl an verschiedenen Verwendungen, sprich Fachrichtungen, bspw:
FL AUSR T / - RETTSICHGER T- A
FL AUSR T / - RETTSICHGER T TRSP/HUB
FL AUSR T / - RETTSICHGER T TOR
FL AUSR T / - RETTSICHGER T EF
FL GER T - A...
FL GER T - FLUGWHYDR TOR
FL GER T - FLUGWHYDR C-160/E-3A
FL GER T - FLUGWHYDR A-310
FL GER T - WARTUNG TOR
FL GER T - KLIMA TOR
FL GER T - A-400M
FL GER T - EURO HAWK
FL GER T - G5000
FL GER T - UH-1D / NH-90 / CH 53 / BO 105 / AS 532
FL GER T - A-319/A-340
FL GER T - EF
FL GER T - TRIEBW - A...
FL GER T - TRIEBW TOR
FL GER T - TRIEBW C-160
FL GER T - AUSR / KLIMA C-160
usw
Und wenn es eine Ausbildung nach DEMAR ist, kann die eine ganze Zeit lang dauern, bis man die beforderten Lizenzen hat.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 08. Januar 2018, 18:34:51
Hallo nochmal :D
Also ich habe jetzt schon in 2-3 Threads gelesen das der Quereinstieg zum Fluggerätmechaniker bei der Bw nicht mehr ohne ZAW möglich ist es sei denn man hat diesen Beruf bereits erlernt. Oder verstehe ich den Unterschied zwischen ZW-Maßnahme und ZAW nicht? Bzw gibt es da überhaupt ein.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 08. Januar 2018, 19:23:58
Es gibt solche FGM und solche.
Kommt halt auf die Verwendung an, deswegen gibt es auch für jede Verwendung im Katalog (AVKSK) eine Aussage, welche Ausbildung mit dem entsprechenden Beruf noch absolviert werden muss.
Deine Frage ist vergleichbar und ähnlich pauschal wie "ich habe gehört, man braucht Abitur um Soldat zu werden".
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 08. Januar 2018, 19:36:22
Ok ohne genaue Verwendung ist dies also nicht zu beantworten.
Dann was anderes. Angenommen ich bestehe die Eignungsprüfung und  sitze dann vorm Einplaner der mir einen konkreten Dienstposten anbietet. Wird der mir dann genau sagen könne was auf mich zukommt sprich ob und welche Aus bzw Weiterbildung?
Weil das sollte man ja schon wissen bevor man Unterschreibt 
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 08. Januar 2018, 19:43:42
Ja, weil davon ja auch abhängig ist, ob du mit einem höheren Dienstgrad aufgrund deines Zivilberufes eingestellt werden kannst. Ist der nicht verwertbar, machst du eine ZAW (was ja auch nicht da schlechteste ist, eine weitere voll bezahlte Berufsausbildung zu bekommen).
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: KlausP am 08. Januar 2018, 19:43:54
Der kann Ihnen auch das Tätigkeitsprofil und die benötigten Ausbildungen und Lehrgänge ausdrucken. Sie müssen ihn nur darauf ansprechen und sich nicht abwimmeln lassen.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 08. Januar 2018, 20:10:56
Will ja auch nicht sagen das eine weitere Berufsausbildung schlecht ist. Wollte mich nur informieren darüber.
Mal angenommen meine Berufsausbildung ist nicht verwertbar. Dann werde ich auch nicht als Feldwebel eingestellt richtig?
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: KlausP am 08. Januar 2018, 20:19:11
Mit dem Dienstgrad Feldwebel werden Sie nur eingestellt, wenn Sie in dem entsprechenden Beruf einen Meisterabschluss erworben haben.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 08. Januar 2018, 20:20:09
Ja.
Wobei die Ausbildung als FGM maximal für die Einstellung als Uffz/StUffz für milit- Verwendungen möglich ist. Für die Einstellung als Fw braucht man eine Meisterausbildung.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 08. Januar 2018, 21:08:09
Ich lege ja im Mai meine Prüfung zum industriemeister Metall ab. Angepeilt ist ja der Diensteintritt zum 01.10 sprich ich hätte dann eine Meisterausbildung. Oder meint ihr ich brauche einen Meister in dem Beruf Fluggerätmechaniker?
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 09. Januar 2018, 05:23:26
Du brauchst eine Meisterausbildung, die für die entsprechende Verwendung verwertbar ist. Welche das ist, richtet sich nach der Verwendung. Solange du die nicht weißt, weißt du auch nicht, ob deine Ausbildung verwertbar ist. Man wird dir nur Verwendungen anbieten, die für dein Beruf nutzbar sind.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 09. Januar 2018, 07:38:58
Alles nicht so einfach ;D
Aber gut denke damit wäre meine Frage dann auch beantwortet
Danke das du dir die genommen hast mir das auch mehr als ein mal zu erklären  :D
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Jan96 am 09. Januar 2018, 10:29:57
Da Sie nicht in die Richtung Elektronik gehen und wir bei der Bundeswehr nur selten Kolbenmaschinen verwenden, gehe ich davon aus, dass Sie entweder eine Cat A oder eine Cat B1.1 Lizenz anstreben. Und da Sie eine Meisterausbildung durchlaufen wollen Sie wohl am ehesten irgendwann die Cat B1.1 vorweisen können.

Das Luftfahrtbundesamt hat hier für die Ausbildung freigabeberechtigten Personals in der Luftfahrt folgende Berufe als förderlich ausgeschrieben:
(Bonuspunktbericht LBA 2015)

Förderliche Berufe für Cat A/B1

Wenn Sie sich in dieser Liste wiederfinden, haben Sie in den Prüfungen bzw. im Kreditsystem für das freigabeberechtigte Personal gewisse Vorteile, da Sie nicht alle Inhalte nochmal abgeprüft bekommen.
Insgesamt umfassen alle Prüfungen für einen Cat B1 Prüfer 692 Fragen von denen Sie als ausgebildeter in einem förderlichen Beruf nur noch 416 bearbeiten müssen.
Als ausgebildeter Fluggerätemechaniker Cat A wären das dann zum Beispiel noch mal weniger (392) usw.

Außerdem hängt die erforderliche Erfahrungszeit in der Instandhaltung bis zur Lizenzvergabe B1.1 davon ab, ob Sie einen förderlichen Beruf gelernt haben.  Finden Sie sich in der Liste wieder, müssen Sie nämlich statt fünf Jahren (keine technische Vorbildung), nur drei Jahre nachweisen können. Haben Sie den Grundlagenlehrgang in einem Luftfahrtbetrieb absolviert, so verkürzt sich die nötige Erfahrungszeit sogar auf zwei Jahre bis zur Lizenzvergabe.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 09. Januar 2018, 10:56:20
Jetzt mal ganz salopp gefragt. Wäre das nicht die Aufgabe meiner Beraterin bei der Karriereberatung gewesen mir genau das zu sagen? Sie meinte nur zu mir och ja mit Meister und dies das bist du innerhalb von nem halben Jahr in deiner Stammeinheit eingesetzt.

Ich bin zwar industriemechaniker aber Fachrichtung Instandhaltung. Bringt mir dann also keinen Vorteil oder?
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 09. Januar 2018, 11:43:40
Nein, -nochmal zum mitmeiseln, herrje- da es von der Verwendung abhängig ist und es auch Verwendungen als FGM gibt, die nicht nach DEMAR betrieben werden, muss man das anhand de Verwendung (also dem zukünftigen Dienstposten) sehen. Und das geht halt eben erst mit der Bewerbung und der Prüfung, wo DP ad hoc (oder plus ein Jahr) frei sind und einer Eignungsfeststellung.

Dass in der Erstberatung keine DP-bezogenen Aussagen gemacht werden ist völlig korrekt, denn bis zur Feststellung des Bedarfs entweder durch den PersFhr oder dem Einplaner, vergehen noch viele Wochen und die Bedarfslage ändert sich minütlich (live-System). Die Erstberatung ist nur auf das Themenfeld Soldat und Laufbahnen ausgerichtet.

Internet ist ja schön und gut, nur lasst doch einfach mal die Menschen ihren Job machen. Die detaillierte Fragerei führt oftmals dazu, dass vieles noch unklarer wird, weil eben die Kenntnisse als Basis nicht vorliegen. So ist der Hinweis auf DEMAR zwar interessant, aber wenn du nicht die dementsprechende Berufsausbildung hast, bietet man dir nur die Verwendungen an, die in Frage kommen. das hatte ich aber schon mal geschrieben.
Und für den Geprüfte/r Industriemeister/in (Metall) gibt es einige (nicht besonders viele) Verwendungen, in die man als Fw eingestellt werden kann. Das sind dann nicht nur FGM, sondern auch andere (Kampfmittelabwehr, Feuerwerker, Feldlagerbetrieb...)
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Jan96 am 09. Januar 2018, 12:15:37
Das LBA erkennt den Industriemechaniker nur als förderlichen Beruf an, insofern die Ausbildung 2004 oder vorher abgeschlossen wurde. Und die Fachrichtung scheint leider auch nicht zu passen.

Soweit ich das bisher mitgeschnitten habe, stellt auch das Heer ab Mitte 2018 seine Ausbildung nach EASA-Richtlinien komplett um. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt noch Personal nach altem Ausbildungsgang eingestellt wird, aber ich lasse mich da eines besseren belehren.

Außerdem  korrigiere man mich, falls ich falsch liege, aber aktuell bringt die Meisterausbildung nicht die großen Vorteile in Bezug auf die Lizenzvergabe im EASA/DEMAR Rahmen, da es in der europäischen Luftfahrtwelt den Meister ja eigentlich gar nicht gibt. Einzig die Ausbildung (nicht Meisterausbildung) in den einzelnen Fachrichtungen kann bisher angerechnet werden. Die Meisterausbildung ist doch eher als Goodie für den Soldaten und als Festhalten am alten deutschen System verstanden.

Ich schlage vor, dass sie sich als angehender Fluggerätemechaniker über die EASA Part 66 informieren und vielleicht beim Luftfahrtbundesamt nach Informationen suchen. Oder Sie bewerben sich und bekommen dann genau gesagt was speziell bei der Bundeswehr möglich ist. Je schneller Sie das tun, desto eher haben Sie Gewissheit. Und ablehnen können Sie dann immernoch.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 09. Januar 2018, 13:27:54
Irgendwie verstehe ich deine Beiträge nicht wirklich HIFiRE:
Zitat
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt noch Personal nach altem Ausbildungsgang eingestellt wird, aber ich lasse mich da eines besseren belehren.
Schau halt in den AVKSK, für welche Verwendungen das möglich ist.

Zitat
angehender Fluggerätemechaniker
er ist kein angehender FGM, sondern ein angehender Industriemeister.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Jan96 am 09. Januar 2018, 13:39:25
Ich weiß, dass er ein angehender Industriemeister ist, aber da er den Wunsch hat Fluggerätemechaniker zu werden hatte ich das angehend darauf bezogen.

Auch wenn es noch möglich sein sollte eine reine ATN-6er Ausbildung zu machen ergibt das doch rein Zukunftsperspektivisch gar keinen Sinn. Entweder man macht in dem Bereich jetzt eine Ausbildung zum Cat A/CatB1.1 oder man wird sowieso bald umgeschult werden müssen.
Und nach EASA/DEMAR gibt es erstmal gar nicht viele verschiedenen Ausbildungsgänge.  Außerdem bildet das TAZ der Luftwaffe doch auch nur noch EASA-Konform aus.  Was genau ist denn an meinen Beiträgen nicht zu verstehen?
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 09. Januar 2018, 14:24:20
Zitat
Was genau ist denn an meinen Beiträgen nicht zu verstehen?
Das kannst du doch aus meinem letzten Beitrag entnehmen. Du stellst da eine These auf "kann mir nicht vorstellen", kannst dir das auch selbst beantworten. Und er ist kein angehender FGM, auch nicht im Sinne der Bundeswehr. Dafür fehlt noch einiges, nämlich eine Eignungsfeststellung, eine Musterung und ein entsprechender DP.

Aber und das ist doch eigentlich das Problem und macht nur alle durcheinander: du schlägst ihm Dinge vor, die er mit seinem zukünftigen Beruf gar nicht machen kann. Das ist doch wenig zielführend. Anhand seines Berufs wird man ihm Verwendungen vorschlagen, für die er mit dem Dienstgrad Feldwebel eingestellt werden kann. Es ist ja schön, dass du dich da auskennst, aber verwirre doch die Leute nicht noch mehr.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Jan96 am 09. Januar 2018, 14:46:27
Ich hatte natürlich unter keinen Umständen versucht den Fragensteller zu verwirren. Ich stand nur unter dem Eindruck, dass er Fluggerätemechaniker werden wollte, und sich auch für nichts anderes interessiert hatte.
Deswegen wollte ich Ihn explizit zu diesem Thema informieren. Falls er sich für die Ausbildung zum Feuerwerker oder Kampfmittelabwehrler oder allgemein für die Ausbildung zum Fw interessiert, dann hätte ich erwartet, dass er das angesprochen hätte.

Das einzige was fix ist, ist das seine Ausbildung zur Zeit nicht vom LBA als förderlich angesehen wird, was dem Fluggerätemechaniker gewissermaßen entgegensteht. Und das ist unabhängig von EASA oder DEMAR (alter, oder neuer Ausbildungsgang). Das kann man ja entsprechend der Auflistung von oben einmal festhalten.
Fluggerätemechaniker könnten er zwar trotzdem werden, das würde aber deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als mit einem förderlichen Beruf oder sogar einer FGM-Ausbildung.

Vielleicht meldet sich der Fragesteller ja nochmal und sagt uns ob er sich auch für andere Verwendungen interessieren würde.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 09. Januar 2018, 14:55:15
Eine Einstellung als Fw mit entsprechender Erfahrungsstufe gegenüber einer Einstellung als Flieger FA ist schon zu überlegen. Zumal es sein kann, dass man ihm nur entsprechende DP anbietet. Weil damit ein akuter Bedarf schnell gedeckt werden kann. Und FluggerätFw CH53 oder FGM P- 3C Orion könnte er ja mit seinem Beruf werden.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 09. Januar 2018, 15:26:57
Also FGM ist schon das was mich am meisten reizt. Aber ich verschließe mich anderen Verwendungen natürlich nicht gänzlich sondern stehe dem offen gegenüber.
Und wieso würde das für diese gehen aber zb. nicht für den Eurofighter oder andere?
Habe auf jeden Fall Montag den Termin zur abgabe der Unterlagen und dann mal schauen was passiert.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 09. Januar 2018, 15:58:43
Bitte werde doch mal konkret, sonst weiß keiner, was du meinst!
Was reizt dich, eine zusätzliche Gesellenausbildung zum FGM oder die Verwendung als FGM? Wie wir festgestellt haben, kann das ja durchaus unterschiedlich sein.
Bei EF ist dein Beruf nicht militärisch nutzbar. EF wird halt nach DEMAR ausgebildet. Aber das habe ich schon geschrieben, es ist halt für die Verwendungen unterschiedlich.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 09. Januar 2018, 16:40:52
Die Verwendung als FGM
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 09. Januar 2018, 16:50:31
O.k. Die beiden Möglichkeiten mit deiner Meisterausbildung habe ich dir oben aufgezeigt. Dafür ist dein Beruf militärisch verwertbar und berechtigt zum Einstieg mit dem Dienstgrad Fw.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ha.Ba am 09. Januar 2018, 17:45:47
Ok...auch wenn ich jetzt gleich wieder Ärger bekomme frag ich einfach nochmal. Wenn ich diese beiden Optionen nicht so attraktiv finde und doch noch die Ausbildung zum FGM mach werde ich auch nicht als Feldwebel eingestellt korrekt?
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: F_K am 09. Januar 2018, 17:48:12
Genau.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: F_K am 09. Januar 2018, 17:49:53
Ergänzung: Auch am CH53 würdest Du als FGM arbeiten - halt mit BW spezifischer Ausbildung.

Dazu dann Feldwebelgehalt von Anfang an ....
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Ralf am 09. Januar 2018, 19:07:12
Suchst du dir eine Verwendung aus, die für deine Berufe nicht verwertbar ist, fängst du im untersten Dienstgrad und Erfahrungsstufe an, mindestens 3 Jahre bis zur Beförderung zum Fw und dementsprechend auch alle anderen Beförderungen und Antragsmöglichkeiten, die sich rausschieben. Mal davon ab, dass ich meine Zweifel habe, dass dieses durch das KarrC Bw akzeptiert werden würde. Handelt es sich doch dann um redundante Ausbildung. Die Maßgabe ist, möglichst Ausbildungszeit und -kosten zu sparen. FGM ist nun nicht so eine selten gewünschte Verwendung. Im Gegensatz zum FGE, da sieht es deutlich schwieriger aus.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 10. Januar 2018, 14:41:21
Auch wenn es nicht ganz das Kernthema umfasst, möchte ich die Gelegenheit nutzen auf die Abgrenzung zwischen Berufsausbildung (z.B. Fluggerätemechaniker), Aufstiegsfortbildung (z.B. Industriemeister Luftfahrttechnik) und Freigabeberechtigung gem. EASA Part 66 oder DEMAR-66 (Category A - C).

Für die Freigabeberechtigung brauche ich zunächst mal nichts außer Erfahrung, Grundlagenausbildung und Modulprüfungen. Ein Berufsabschluss ist nicht gefordert (weder zivil, noch militärisch). Dass sich das Militär den Luxus erlaubt, u.a. A12 MilFD für Freigabeberechtigungen nach CAT C vorzusehen, spiegelt keine luftrechtliche Forderung wieder.

Auch in der Industrie gibt es unterschiedliche Ansätz, doch im Sinne des Bildungsniveaus ist der Meister stets am höchsten angesiedelt. Hinter den Rechten des Certifying Staff Cat A - C verbergeb sich (Freigabe-)Rechte, keine Berufsausbildung oder Aufstiegsfortbildung.
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: Jan96 am 10. Januar 2018, 20:41:50
Gute Ergänzung. Dazu muss trotzdem betonen, dass das einzige was in Zukunft für die Arbeit in einer luftfahrzeugtechnischen Einheit zählen wird, die Freigabeberechtigung ist. Die Ausbildung oder Meisterausbildung wird in den Hintergrund treten und höchstens Goodies für die Soldaten sein. Hauptsächlich geht es darum die Module für die jeweilige Freigabeebene nach DEMAR zu vermitteln.
Deshalb wird man in Zukunft auch größte Chancen auf eine Einstellung haben, wenn man den Cat A oder höher bereits mitbringt. Die Fluggerätermechanikerausbildung deckt diesen passenderweise schon ab, andere Ausbildungen haben gemäß LBA förderliche Bedingungen die die Cat A oder B Vergabedauer abkürzen können.

Ob das in Zukunft in Konkurrenz mit der Industrie klappen wird bleibt fraglich. Gerade in punkto Bezahlung ist die Bundeswehr etwas im Hintertreffen, da wir Cat A auf Uffz und Cat B auf Feldwebel-Ebene besolden. Die Bundespolizei hat laut TAZ unlängst die Besoldung für Cat B auf A11 angehoben.
Denn in der Industrie sind Cat B teilweise die einzigen die freigeben können, da sich der Luxus von Cat A's gar nicht geleistet wird. In Donauwörth arbeiten großenteils Bäckereigesellen oder ähnliche "skilled worker" ohne entsprechende Ausbildung und bauen die Hubschrauber zusammen, die später von einem Cat B abgenommen werden. Das ist dann ein sehr verantwortungsvoller Posten.

Leider entfernen wir uns durch DEMAR immer weiter vom Meister-Gesellen System. Auch die Prüfgruppen werden demnächst wieder selbst hand anlegen müssen, da sie durch DEMAR hinfällig sind. Das wird alles sehr spannend in den nächsten Jahren!
Titel: Antw:Fragen zum Fluggerätemechaniker Fw
Beitrag von: FoxtrotUniform am 10. Januar 2018, 21:59:39
Gute Ergänzung. Dazu muss trotzdem betonen, dass das einzige was in Zukunft für die Arbeit in einer luftfahrzeugtechnischen Einheit zählen wird, die Freigabeberechtigung ist. Die Ausbildung oder Meisterausbildung wird in den Hintergrund treten und höchstens Goodies für die Soldaten sein. Hauptsächlich geht es darum die Module für die jeweilige Freigabeebene nach DEMAR zu vermitteln.
Deshalb wird man in Zukunft auch größte Chancen auf eine Einstellung haben, wenn man den Cat A oder höher bereits mitbringt. Die Fluggerätermechanikerausbildung deckt diesen passenderweise schon ab, andere Ausbildungen haben gemäß LBA förderliche Bedingungen die die Cat A oder B Vergabedauer abkürzen können.

Ob das in Zukunft in Konkurrenz mit der Industrie klappen wird bleibt fraglich. Gerade in punkto Bezahlung ist die Bundeswehr etwas im Hintertreffen, da wir Cat A auf Uffz und Cat B auf Feldwebel-Ebene besolden. Die Bundespolizei hat laut TAZ unlängst die Besoldung für Cat B auf A11 angehoben.
Denn in der Industrie sind Cat B teilweise die einzigen die freigeben können, da sich der Luxus von Cat A's gar nicht geleistet wird. In Donauwörth arbeiten großenteils Bäckereigesellen oder ähnliche "skilled worker" ohne entsprechende Ausbildung und bauen die Hubschrauber zusammen, die später von einem Cat B abgenommen werden. Das ist dann ein sehr verantwortungsvoller Posten.

Leider entfernen wir uns durch DEMAR immer weiter vom Meister-Gesellen System. Auch die Prüfgruppen werden demnächst wieder selbst hand anlegen müssen, da sie durch DEMAR hinfällig sind. Das wird alles sehr spannend in den nächsten Jahren!
Der Aspekt der bevorzugten Einstellung ist korrekt, insbesondere auch FGM. Aber bitte nicht den Fehler machen und Strukturen mit Industriebetrieben in diesem Kontext vergleichen. Für das Leben danach würde ich eher auf den Meister setzen!

Wie ein ziviler Instandhaltungsbetrieb sich organisiert legt dieser in seinen vom LBA genehmigten Handbüchern fest. Auf dieser Basis entscheidet die CAMO welchen Betrieb sie beauftragt.
Beispiele: Bei Fa. RUAG gab es immer nur eine handvoll B1/2 für diverse Muster, bei Fa. Lufthansa Technik laufen diese auf den Hubs und Basen in Masse rum (daher dort auch die Abgrenzung MT, BT, CT, wer sich auskennt). Auf den Stationen sind eher CAT A vertreten (so ist der Ramp & Transit Lehrgang entstanden). City Line setzt eher auf CAT A, ebenso Tui Fly.

Bitte nicht Fertigung mit Instandhaltung verwechseln. Denn nur für letzteres Bedarf es einer Bescheinigung & Freigabe dieser.
Bei meinem letzten Besuch bei der Bundespolizei war es umgekehrt, die Besoldung war sogar geringer dort. Und: Leiter CAMO A12, bei uns Leiter CAMO Lw B3, um mal die Verhältnisse darzulegen.

Skilled worker sind teilweise hochqualifizierte Fachkräfte, man denke nur an Strukturinstandsetzungen oder Triebwerksüberholung im MRO-Betrieb. Das hat nichts mit der Fertigung zu tun, wo der Ungelernte (und damit kein skilled worker) auch schraubt (ähnlich wie bei Audi am Band).

Zum Thema Prüfgruppe: Diese Instanz ist obsolet und die Aufgaben wurden an andere Organe verteilt. Sei es QM, sei es Engineering, sei es die Betriebsstätte mit den Freigabeberechtigten. Leider wird es eine Generation brauchen, um das zu akzeptieren. In Köln funktioniert das bereits seit vielen Jahren mit den Airbus, Boeing und nun auch Global Mustern, auch wenn dieser Verband weder sauber nach EASA, noch DEMAR abfährt.