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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: AliceMeetsBob am 25. April 2018, 17:24:49

Titel: Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: AliceMeetsBob am 25. April 2018, 17:24:49
Hallo Zusammen,

Ich hatte mich letztes Jahr bei der Bundeswehr als Seiteneinsteiger in der Offz-Laufbahn mit höheren Dienstgrad beworben. Ich habe einen Abschluss in Computer Science/Informatik (M.Sc) mit einigen Jahren Berufserfahrung (und aktuell auch bei einem Arbeitgeber beschäftigt) und bin Anfang 30. Im Februar war ich im Assessment-Center in Köln und mir wurde dort mitgeteilt, dass ich als Offizier geeignet bin. Möglicher Diensteintritt wäre der 02.07.

Nun wurde mir dort im Einplanungsgespräch gesagt, dass ich in der Woche vom 09. April mit einem Anruf rechnen könnte, entweder vom Personalführer (= Zusage) oder vom Einplaner (= Absage). Jetzt haben wir fast Mai und bisher keine Antwort.

Also habe ich mich dort gemeldet und mal nachgefragt. Daraufhin hieß es nur, dass erst so um den 09. Mai rum was gesagt werden könnte, vorher nicht. Eine Begründung darfür gab es nicht.

Jetzt bin ich ziemlich irritiert. Die Aussage 09. April und 09. Mai passen nicht so richtig zueinander. Und auch wenn es um den 09. Mai erst Bescheid gibt: Normalerweise sollte spätestens zwei Monate vor dem Dienstantritt eine Zu-/Absage kommen (laut Merkblatt) - das wäre der 02. Mai. Das passt also auch nicht. Weiß vielleicht jemand, was da los ist bzw. wieso das ganze so lange dauert?

Wenn man schon konkrete Termine nennt, sollte man diese einhalten. Wenn das nicht möglich ist, dann doch wenigstens die Gründe nennen (idealerweise von sich aus oder spätestens wenn sich der Bewerber meldet). Aber so wird mir ja schon ein "gutes" Bild von der Organisation vermittelt. Ich bringe ja für vieles Verständnis auf, aber dann muss man auch die Gründe nennen. "ISSO" ist mir in diesem Fall zu wenig.

Ich überlege mittlerweile meine Bewerbung zurückzuziehen. Immerhin würde ich mich für mindestens 8 Jahre an den Verein binden, ohne dass ich die Möglichkeit habe, einfach wieder auszusteigen. Und wenn das permanent so ist und sich durch die ganze Orga durchzieht.... Dafür, dass angeblich IT-Leute soooooooo dringend gesucht werden, scheint man hier sich nicht viel Mühe zu geben, so jedenfalls mein Eindruck.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: hobbykarriereberater am 25. April 2018, 18:54:33
Hallo AliceMeetsBob,

die Bearbeitungszeiten in der Bundeswehr, gerade im Personalwesen, wirken auf einen Außenstehenden manchmal willkürlich und sind nicht selten schwer nachzuvollziehen. Einige Beispiele von Einzelfällen findest du in den Berichten des Wehrbeauftragten, wenn du nach den Wörtern "Bearbeitung" oder "Antrag" oder Variationen davon suchst. Ich benutze bewusst das Wort Einzelfälle, da ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen will, ohne statistisch Belastbares vorzeigen zu können.

Das was dir missfällt hat sicherlich mit einer Verkettung ungünstiger Umstände zu tun. Hauptsächlich läuft es darauf hinaus, dass es eine Inkongruenz gibt zwischen dem, was nach Außen kommuniziert wird ("Wir kämpfen um die besten Köpfe"), den teilweise nur bedingt vorhandenen Motivationsmechanismen, die intern das nach Außen hin Kommunizierte unterstützen und der tatsächlichen Dienstrealität.

Mit einer Bewerbung befassen sich verschiedene Sachbearbeiter, die auch mal abwesend sind und untereinander nicht den kompletten Einstellungsprozess über formalisiert miteinander kommunizieren (das gilt auch für spätere Personalangelegenheiten). Beispielsweise wäre ich nicht überrascht, wenn das was dir telefonisch mitgeteilt wurde nirgends schriftlich festgehalten wurde, so dass niemand weiß, dass du als Bewerber entweder die Einhaltung der Aussage oder zumindest eine kurze Follow-up Info erwartest.

Ich würde dir raten dieses Forum nach dem Wort "Beschwerde" zu durchforsten. Dadurch erhältst einen Überblick über die Widrigkeiten, die dir unter Umständen begegnen könnten und welche Möglichkeiten du hast, diesen vorzubeugen oder gegen diese vorzugehen. Häufig bleibt dir nur der Beschwerdeweg, denn wie du schon richtig erkannt hast, bist du in der Regel für viele Jahre an "den Laden" gebunden und aus der Nummer kommt man häufig nur benachteilt wieder heraus. Die Antworten der alteingesessenen Poster sind auch sehr erkenntnisreich, da das die "Firmenkultur" der Bundeswehr meiner Meinung nach recht gut widerspiegelt - meistens auf positive Weise, nicht selten aber auch auf negative Weise.

Vielleicht macht dich eine kürzere Dienstzeit und anschließend eine Tätigkeit bei einem Auftragnehmer der Bundeswehr beruflich glücklicher.

Ich wünsche eine erfüllende Karriere.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Angemon84 am 25. April 2018, 19:36:31

Ich überlege mittlerweile meine Bewerbung zurückzuziehen. Immerhin würde ich mich für mindestens 8 Jahre an den Verein binden, ohne dass ich die Möglichkeit habe, einfach wieder auszusteigen. Und wenn das permanent so ist und sich durch die ganze Orga durchzieht....  mein Eindruck.

Mein erstes Einplanungsgespräch am Telefon mit dem PersFhr nannte 3 Monate Grundausbildung in Roth und ab August OffzLehrG für Seiteneinsteiger 144 Ausbildungstage in Fürstenfeldbruck. Zwei Wochen später ein erneuter Anruf: 9 Tage Grundausbildung in Germersheim und 37 Ausbildungstage OffzLehrG in Fürstenfeldbruck ab August. Heute habe ich mal in der zuständigen Inspektion in Fürstenfeldbruck angerufen, ob schon genaue Zeiträume für den Offzlehrgang bekannt sind, ich muss ja auch meine Truppenpraktika in einem Verband planen. Der O-Ton des Inspektionsfeldwebels war ungefähr so: "... Lehrgang ab August wurde abgesagt. Sie werden in den Folgelehrgang eingesteuert. Wann dieser ist, steht noch nicht fest." Ich habe dem Inspektionsfeldwebel dann mal den Projektoffizier für diesen "Seiteneinsteiger-Offizierspilotversuch" genannt, damit er sich genauer erkundigen kann. Nach einer Stunde dann der erhoffte Rückruf: Der Augustlehrgang ist abgesagt. Die Teilnehmer bekommen "demnächst" Bescheid, wann der Nachfolgelehrgang stattfindet.
Fazit: Hätte ich auf der bisher bekannten Planung mein Truppenpraktikum im Oktober in einem Verband eingetütet, wäre in ein parr Monaten die Erkenntnis einer Überschneidung mit dem OffzLehrG gekommen. Eine gute und seriöse Planung schaut anders aus. Unsere Versetzung in die Stammeinheiten kamen übrigens zum 11.04., wobei die Abreise aus der Grundausbildung am 13.04. stattfand.
Bitte bilde dir selber dein Urteil.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Ralf am 25. April 2018, 19:57:08
Bei den Seiteneinsteigern ist halt derzeit viel im Umbruch, weil diese Möglichkeiten ja erst seit kurzem so forciert werden. Insbesondere die Ausbildung.
Der nächste OL Lw müsste dann im Nov losgehen.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Thanks4yourService am 25. April 2018, 21:44:20
Ähnliches habe ich auch erleben dürfen, allerdings als ROA a.d.W
Abgabe Unterlagen: 12/2016
Positiver Bescheid: 06/2017
Musterung: 10/2017, nach ca  50 Telefonaten mit div. Stellen
Einstellung d. BA PersBW: 11/2017, nach ca 15 Telefonaten
Beorderung/ Einkleidung: 02/2018, nach ca 40 Telefonaten
Und es geht gerade so weiter, bzgl Lehrgänge etc.

Manchmal schon herausfordernd, neben einem 65h Job mit vielen Auslandsreisen:-)
Wir dienen Deutschland.





Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: TomTom2017 am 25. April 2018, 23:42:24
Ich kann sowohl den Ärger nachvollziehen als auch die Tatsache, dass die Bw ein riesiger Apparat ist, der eben schwerfällig ist. Das lässt sich auch nicht ganz vermeiden in der aktuellen Organisationsform. Was die obere Führung abgibt, darf man auch nicht ganz ernst nehmen.
Jedoch hat die Bw Personalprobleme, besonders im Bereich der IT. Das ist wohl unbestritten. Und die Probleme sind ja nicht erst dieses oder seit letztem Jahr bekannt, sondern schon paar Jahre länger. Erschwerend kommen dann noch hinzu, dass der Arbeitsmarkt vor allem im Bereich der IT aktuell sehr bewerberfreundlich ist und der Eintritt in die Bw mit sehr viele Pflichten und Einschränkungen (inkl. Strafandrohungen) verbunden ist.

Und wenn sich in dieser Situation Leute bewerben, die die erforderliche Qualifikation aufweisen, sich ein Assessment unterziehen (was im Zivilen für dieses Klientel absolut unüblich ist) und dann zudem noch deren Eignung festgestellt wird, solllte sich die Bw doch freuen und sich um diese Bewerber kümmern. Das machen zivile Arbeitgeber ja nicht anders (jedenfalls die guten). Ich denke, keiner erwartet, dass einem der rote Teppich ausgerollt wird, aber alle Bewerber absolut gleich (schlecht) behandeln, ist auch nicht die Lösung. Es wäre ja schon was, wenn man für diese Seiteneinsteiger die Sofortzusage wieder einführen würde (oder bewerben sich neuerdings mehr IT-Offz als DPs vorhanden sind?) oder eine schriftliche BS-Zusicherung nach § 28 SLV.
Aber Bewerber, wie der TE, am langen Haken verhungern lassen, finde ich grenzwertig. Kann man machen, darf man sich aber später nicht beschweren, dass Bewerber abspringen oder man nicht genügend Personal bekommt. Oder dass Kosten steigen, weil man externen Sachverstand einkaufen muss - der Rechnungshof wird sich freuen.  ::)

Wenn sich hier nicht zeitig was ändert - auch in den Köpfen der Verantwortlichen vor Ort - sehe ich die Gefahr, dass die Bw in diesem Bereich komplett abgehängt wird. Und irgendwelche fachfremde Fw oder Offz "umzuschulen", hübscht zwar die Statistik auf, wird aber nicht dafür sorgen, dass die Bw auf der Höhe der Zeit bleibt. Und da sich die IT sehr schnell ändert und der Zivilbereich Tempo und Ton angibt, wird die Bw auch zukünftig auf Seiteneinsteiger angewiesen sein, um überhaupt mithalten zu können.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: RonSwanson am 26. April 2018, 00:37:30
Bei mir war es auch so. Erst hieß es ich soll Anfang des Jahres anfangen, dann hat sich alles verzögert und ich habe 4 Monate nichts gehört. Immer wieder emails geschrieben, keiner meldete sich. Kein Schriftverkehr. Dann aus heiterem Himmel mit einem mal Post mit der Zusage und Stellenauswahl. Alles in allem hat es bei mir vom ersten Gespräch, über Einstellungstest bis zur Zusage ein volles Jahr gedauert. Da kann man, wenn man aus der freien Marktwirtschaft kommt, nur ratlos mit den Schultern zucken.  ::)
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: lennble am 26. April 2018, 07:16:21
Hallo AliceMeetsBob,

die Bearbeitungszeiten in der Bundeswehr, gerade im Personalwesen, wirken auf einen Außenstehenden manchmal willkürlich und sind nicht selten schwer nachzuvollziehen. Einige Beispiele von Einzelfällen findest du in den Berichten des Wehrbeauftragten, wenn du nach den Wörtern "Bearbeitung" oder "Antrag" oder Variationen davon suchst. Ich benutze bewusst das Wort Einzelfälle, da ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen will, ohne statistisch Belastbares vorzeigen zu können.

Das was dir missfällt hat sicherlich mit einer Verkettung ungünstiger Umstände zu tun. Hauptsächlich läuft es darauf hinaus, dass es eine Inkongruenz gibt zwischen dem, was nach Außen kommuniziert wird ("Wir kämpfen um die besten Köpfe"), den teilweise nur bedingt vorhandenen Motivationsmechanismen, die intern das nach Außen hin Kommunizierte unterstützen und der tatsächlichen Dienstrealität.

Mit einer Bewerbung befassen sich verschiedene Sachbearbeiter, die auch mal abwesend sind und untereinander nicht den kompletten Einstellungsprozess über formalisiert miteinander kommunizieren (das gilt auch für spätere Personalangelegenheiten). Beispielsweise wäre ich nicht überrascht, wenn das was dir telefonisch mitgeteilt wurde nirgends schriftlich festgehalten wurde, so dass niemand weiß, dass du als Bewerber entweder die Einhaltung der Aussage oder zumindest eine kurze Follow-up Info erwartest.

Ich würde dir raten dieses Forum nach dem Wort "Beschwerde" zu durchforsten. Dadurch erhältst einen Überblick über die Widrigkeiten, die dir unter Umständen begegnen könnten und welche Möglichkeiten du hast, diesen vorzubeugen oder gegen diese vorzugehen. Häufig bleibt dir nur der Beschwerdeweg, denn wie du schon richtig erkannt hast, bist du in der Regel für viele Jahre an "den Laden" gebunden und aus der Nummer kommt man häufig nur benachteilt wieder heraus. Die Antworten der alteingesessenen Poster sind auch sehr erkenntnisreich, da das die "Firmenkultur" der Bundeswehr meiner Meinung nach recht gut widerspiegelt - meistens auf positive Weise, nicht selten aber auch auf negative Weise.

Vielleicht macht dich eine kürzere Dienstzeit und anschließend eine Tätigkeit bei einem Auftragnehmer der Bundeswehr beruflich glücklicher.

Ich wünsche eine erfüllende Karriere.

Danke für diesen objektiven Post. Das sollte es hier öfter geben :)
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Ralf am 26. April 2018, 07:19:35
Ist eine Meinung nicht immer subjektiv?
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: lennble am 26. April 2018, 08:00:51
Ist eine Meinung nicht immer subjektiv?
Sicherlich. Hier wäre differenziert wohl das geeignetere Wort gewesen ;)
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: TomTom2017 am 26. April 2018, 08:20:06
Vielleicht macht dich eine kürzere Dienstzeit und anschließend eine Tätigkeit bei einem Auftragnehmer der Bundeswehr beruflich glücklicher.
Du hast die Probleme zwar benannt, aber mit fehlen die Lösungen (Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?). Und der Ratschlag einfach eine kürzere Dienstzeit zu wählen und dann außerhalb der Bw weiterzuarbeiten, kann jetzt doch nicht DIE Lösung des Problems sein?! Es kann doch nicht wirklich das Motto lauten "Wenn du mit unserer [schlechten] Orga unzufrieden bist, such dir was anderes"?

So bekommt man den Personalmangel nicht mal annäherend in den Griff. Und wer sehen möchte, was passiert, wenn man mit gesuchten Kräften so umgeht, der braucht nur bei der Polizei und LKAs der Bundesländer zu schauen (von "Zitis" spreche ich gar nicht)... die sind schon verbrannt (Gängiges Bild: Schlecht bezahlt, schlechte Arbeitsbedingungen, keine Anerkennung, Depp vom Dienst, etc. pp.). Da geht nur die Resterampe hin.
Ergo ist die Polizei maßlos überfordert und muss sich für teures Geld Know-how einkaufen. Konsequenz: Noch mehr Abhängigkeit, noch geringerer Chancen auf geeignetes Personal - Teufelskreis (wieso bei der Polizei anfangen, wenn ich eine Firma gründen kann und die Dienste dann teuer verkaufe?).

Die Zauberworte lauten hier Wertschätzung und Perspektive. Und das kostet noch nicht mal (viel) Geld, aber man muss sein "Mindset" ändern.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: hobbykarriereberater am 26. April 2018, 11:16:09
Vielleicht macht dich eine kürzere Dienstzeit und anschließend eine Tätigkeit bei einem Auftragnehmer der Bundeswehr beruflich glücklicher.
Du hast die Probleme zwar benannt, aber mit fehlen die Lösungen (Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?). Und der Ratschlag einfach eine kürzere Dienstzeit zu wählen und dann außerhalb der Bw weiterzuarbeiten, kann jetzt doch nicht DIE Lösung des Problems sein?! Es kann doch nicht wirklich das Motto lauten "Wenn du mit unserer [schlechten] Orga unzufrieden bist, such dir was anderes"?

So läuft das aber nun mal überall, das ist die natürliche Dynamik auf einem freien Arbeitsmarkt.

Wahrscheinlich konnten bisher nur die langen Dienstzeiten und ein Informationsgefälle zu Ungunsten der außenstehenden Bewerber verhindern, dass sich bei schleppenden Einstellungsprozessen, schlechter Lehrgangsplanung etc etwas zum Besseren wendet.

Lösungen liegen außerhalb meines Einflussbereichs. Ich behaupte mal, dass namentlich determinierbare Verantwortung in Kombination mit Zuckerbrot und Peitsche für schnellere Bearbeitungszeiten sorgt bzw. gegen langsame Bearbeitung von Vorgängen hilft. Wenn der BS oder die Verlängerung bei allen, die mit Frischlingen zu tun haben, davon abhängen würde wie viel Zeit zwischen Poststempel der Bewerbungsunterlagen und Einweisung auf dem Dienstposten vergangen ist, dann würde sich bestimmt sehr schnell was ändern.

Für den Bewerber braucht es einen, nicht mehrere, Ansprechpartner, der erreichbar ist und bis Ablauf der Probezeit (die dann natürlich auch gelten sollte, wenn man Wiedereinsteller ist) für alles verantwortlich ist.

Das wären zwei Lösungsansätze, sicherlich nicht sonderlich schwer umzusetzen, außer man lebt in der ISSOsphäre, der Ort, wo wir das schon immer so gemacht haben. Hab mir sagen lassen, dass weite Teile der Bundeswehr dort Dauerurlaub machen :D
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Ralf am 26. April 2018, 11:58:01
Oha, "tolle" pauschalisierte Aussagen. Ein Kenner.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: hobbykarriereberater am 26. April 2018, 14:43:44
Oha, "tolle" pauschalisierte Aussagen. Ein Kenner.

Die Antworten der alteingesessenen Poster sind auch sehr erkenntnisreich, da das die "Firmenkultur" der Bundeswehr meiner Meinung nach recht gut widerspiegelt - meistens auf positive Weise, nicht selten aber auch auf negative Weise.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Altgedienter1 am 26. April 2018, 15:32:30
Es sind leider nicht alle wie Ralf und LwPersFw kompetent in dem Bereich.
Von BA PersBw hört man dann oft, das sollte so echt nicht sein.
In der zivilen Wirtschaft würden diese Damen und Herren schon längst gegangen worden sein, wenn sie so in der Personalgewinnung und -führung verfahren.
Jammern draussen auf höchstem Niveau, man bräuchte Personal.
Aber geeignete Bewerber werden vergrault. Mehrfach an mehreren Standorten gesehen. Man nimmt dann lieber den mit passendem Zivilberuf, obwohl der sich mit Berufung Soldat nur halb identifizieren kann.
Von der schlampigen Aktenführung ganz zu schweigen.
Resultat sieht man bereits in der aktiven Truppe bei doch einem nicht gerade kleinen Teil.
Hier im Forum ebenfalls bei Fragen wie "Muss ich in den Auslandseinsatz" und "Versetzung gleich in den ersten Dienstmonaten"
Hauptsache Stelle angenommen und nur halbherzig dabei.
Das bei gestiegenen Anforderungen durch die aktuelle Sicherheitslage.
Sowas hätte es bei den KRK nicht gegeben.

Dankeschön an die obigen Poster. Endlich sagt es mal Jemand.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: hobbykarriereberater am 26. April 2018, 16:02:53
Aber um auch mal was positives zu sagen. Die Foren-Personaler und andere Urgesteine teilen auch sehr oft ihr Wissen und geben Hinweise, auf die das Perserbüro in der Einheit nicht so schnell kommt.

Wenn man mal die ganzen Spaßposts und andere Dinge, die nicht sachdienlich sind, gedanklich herausfiltert, dann bleibt am Ende sehr viel Nützliches.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Opa_Hagen am 27. April 2018, 08:12:56

Hauptsächlich läuft es darauf hinaus, dass es eine Inkongruenz gibt zwischen dem, was nach Außen kommuniziert wird ("Wir kämpfen um die besten Köpfe"), den teilweise nur bedingt vorhandenen Motivationsmechanismen, die intern das nach Außen hin Kommunizierte unterstützen und der tatsächlichen Dienstrealität.


Und genau deswegen habe ich meinem Sohn, der geliebäugelt hat mit einer Karriere bei den Euskirchenern, geraten, sich NICHT bei uns zu bewerben. Hat ein sehr guten Masterabschluss in Geoinformatik gerade hingelegt. Die Bw sollte sich mal anschauen, wie Headhunter von SAP oder SIEMENS arbeiten, um sich gute Köpfe zu sichern. Absolut lachhaft, wie weit die Schere auseinanderklafft zwischen dem, was die Führung von sich gibt und wie wirklich gearbeitet wird bei BAPersBw.

Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: TomTom2017 am 27. April 2018, 16:09:41
Die Bw sollte sich mal anschauen, wie Headhunter von SAP oder SIEMENS arbeiten, um sich gute Köpfe zu sichern.
Naja, das sind nicht die "Headhunter von SAP oder Siemens", sondern die sind freiberuflich tätig und werden von denen beauftragt (oder auch nicht - die verkaufen dann passende Bewerber an SAP, Siemens und Co.). Da tummeln sich gruselig viele schwarze Schafe, die einem den Himmel auf Erden versprechen. Nicht selten sind die geworbenen Leute nach einer Karenzzeit wieder weg. 
Ich bekomme im Durchschnitt 1-2 Anrufe pro Woche, E-Mail oder Xing nicht mitgerechnet. Ein Glück setzt die Bw da nicht drauf.

Absolut lachhaft, wie weit die Schere auseinanderklafft zwischen dem, was die Führung von sich gibt und wie wirklich gearbeitet wird bei BAPersBw.
Und wo ist der Unterschied zum Zivilen? Schaut man sich die Stellenanzeigen an, geht an die Messestände, liest Statements von der Unternehmensführung (usw.), trifft man auf Bullshit-Bingo Deleux. Gerade Siemens ist ein absolut schlechtes Beispiel: Rekordumsatz und Gewinn und entlassen gleichzeitig massig Leute. Läuft...
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: hobbykarriereberater am 28. April 2018, 00:48:15
Persönliche Meinung:

Wenn ich mich als Zivilist in einer Position befände, in der ich auf absehbare Zeit so viel Netto aufs Konto bekomme wie bei der Bw, würde ich aus verschiedensten Gründen um die Uniform einen weiten Bogen machen. Selbst als Idealist hat die FDGO mehr von mir, wenn ich Beamter bin (subjektive Meinung). Und Geld ist ja bekanntlich nicht alles.

Der süße Geschmack des Zeitsoldatentums ist zeitlich begrenzt. Er kann durch zu viele Dinge versalzen werden und man hat oft genug kaum Einfluss darauf.

Pünktliche Bezahlung komme was wolle, unentgeltliche truppenärztliche Versorgung und Berufsförderungsdienst sind zwar ein dickes Plus, aber es gibt zu viele Fallstricke, gerade wenn es um die persönliche Entwicklung bei den möglichen Tätigkeiten geht. Und als jemand, der mit MSc kommt, ist der BFD wahrscheinlich auch nicht ganz so das Kriterium, da geht es wohl doch eher um die Tätigkeiten, die man nach Ablauf der Dienstzeit problemlos belegen kann.

Läuft irgendwas schief, egal ob selbstverschuldet oder nicht, sind die Möglichkeiten begrenzt ("Sie können sich ja beschweren"). Manchmal glaubt man, dass man einer Excel-Tabelle ausgeliefert ist, die von einem Bewohner der ISSOsphäre gepflegt wird.

Als Zivilist wechselt man den Arbeitgeber, wenn etwas nicht passt oder einfach nur die nächste berufliche Entwicklungsstufe ansteht.
Als Soldat sind die theoretisch fast unbegrenzt vorhandenen Möglichkeiten nicht ganz so leicht und vor allem nicht schnell zugänglich (z.B. ist ein Laufbahnwechsel genauso schwerfällig wie die Einstellung). Man ist in der sinnbildlichen Excel-Tabelle ja in erster Linie einem bestimmten Dienstposten zugeordnet und nur selten lässt sich an diesem "dienstlichen Interesse" etwas ändern.

Ja, das Personalmanagement scheint etwas beweglicher zu werden. Aber ich habe die Befürchtung, dass das nur so lange anhält bis die Excel-Tabelle gemäß dem Soll befüllt ist.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Ralf am 28. April 2018, 08:11:25
Zitat
Läuft irgendwas schief, egal ob selbstverschuldet oder nicht, sind die Möglichkeiten begrenzt ("Sie können sich ja beschweren").
Natürlich kann man im Zivilen immer kündigen. Aber es stellt sich die Frage, ob das auch wirklich zu realistisch ist, gerade wenn man finanzielle Verpflichtungen hat.Das Kündigungsrecht best im übrigen für beide Seite. Das Beschwerderecht (und auch Eingaben) ist eine ziemlich einmale Sache und von nicht zu unterschätzendem Vorteil. Das Recht wird hier vertreten. Ja, das kann auch heißen, dass ich nicht im Recht bin. Ist das nun negativ? In meinem Augen nicht.

Zitat
Als Soldat sind die theoretisch fast unbegrenzt vorhandenen Möglichkeiten nicht ganz so leicht und vor allem nicht schnell zugänglich (z.B. ist ein Laufbahnwechsel genauso schwerfällig wie die Einstellung).
Die Laufbahndurchlässigkeit der SLV ist ziemlich einmalig. Es ist theoretisch sogar möglich, mit Hauptschulabschluss Generals zu werden. Da kann kein ziv. Beamtenstatus mithalten. Sobald ein LfbWechsel mit einem Aufstieg verbunden ist, kann dieser aufgrund fehlender Ersatzgestellung nicht verwehrt werden. Was daran schwerfällig sein, weiß ich nicht. Die hohe Zahl der LfbWechsler jährlich über alle Lfb zeigt, dass dieses Mittel oft und gerne genutzt wird.

Aus dem derzeit -zugegebenermaßen- komplizierten System des Seiteneinstieges OffzTrD (da ist die enge Auslegung der SLV schuld. Das ist aber erkannt und wird i.R.d. Paketes "Modernen Laufbahnen" mit der Einführung der Einstellung als OFähnr aufgrund eines akad. Abschlusses ohne "passenden Dienstposten (d.h. bspw. kann ein Theologe als PzGrenOffz als OFähnr einsteigen) angegriffen. Die jetzige Schwerfälligkeit dre Einstellung rührt halt eben davon, dass genau der richtige DP gefunden werden muss, die Personalführung es eben nicht von der Stange per Excel-Liste macht, sondern jede einzelne Akte per Hand prüft, ob Wunsch und DP/Bedarf übereinpassen.

Zitat
Man ist in der sinnbildlichen Excel-Tabelle ja in erster Linie einem bestimmten Dienstposten zugeordnet und nur selten lässt sich an diesem "dienstlichen Interesse" etwas ändern.
Was ist denn an Verlässlichkeit der Personalführung so schlimm? Man bekommt einen (oder mehrere) DP angeboten und nimmt den an. Der AG hält sich daran und weist diesen DP zu. Natürlich wird man für einen DP eingestellt, dafür unterschreibt man. Man muss da ja nicht tun. Aber einen DP anzunehmen und sich zusagen, naja, ist nicht toll, ich will eigentlich was anderes...da geht man schon falsch ran.

Auch wenn du es immer wieder wiederholst Excel-Listen ISSO-Bearbeiter" wird nicht weniger despektierlich. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo deine latente Unzufriedenheit herrührt.

Zitat
Wenn ich mich als Zivilist in einer Position befände, in der ich auf absehbare Zeit so viel Netto aufs Konto bekomme wie bei der Bw, würde ich aus verschiedensten Gründen um die Uniform einen weiten Bogen machen.
Das Gras des Nachbarn ist immer grüner als meins. Aber ein Rosinenpicken i.S.v. Unkündbarkeit, UTV, Beschwerderecht, Kameradschaft, Sportmöglichkeiten während der Arbeitszeit, sicheres festes Gehalt, SAZV, Pension, frühere ZRS, jederzeitige Kündigung als BS, Familie als hohes Gut  usw und dazu aber dann 5-stellige Monatsgehälter fordern kann nicht passen. Wenn man das alles im Zivilen so findet (ohne dass man da dann auch 60h ackern muss), der sollte diesen Job auf jeden Fall annehmen. Bei dir fehlt mir so ein bisschen die Gesamtbetrachtung. Unbeschadet dessen, dass ich deinen Nick nicht verstehe, denn ich kann nicht sehen, dass du eine Beratung vornimmst. Der ist für mache Neueinsteiger damit ziemlich irreleitend. Aber im anonymen Internet ist halt einiges möglich.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: TomTom2017 am 28. April 2018, 10:50:23
Vorweg: Ich muss Ralf absolut Recht geben. Trotz aller (berechtigter) Kritik, wird mir das Zivile hier jedoch zu sehr "gehypt"...

Wenn ich mich als Zivilist in einer Position befände, in der ich auf absehbare Zeit so viel Netto aufs Konto bekomme wie bei der Bw, würde ich aus verschiedensten Gründen um die Uniform einen weiten Bogen machen. [...] Und Geld ist ja bekanntlich nicht alles.
Achtung, jetzt kommt ein Kulturschock: Im Zivilen ist ebenfalls vieles schlecht - manchmal sogar sehr schlecht. So pauschaliert, wie deine Aussage ist, ist meine auch. Und hier spricht mehr als 15 Jahre zivile Erfahrung bei mehreren Arbeitgeber.

Zitat
Der süße Geschmack des Zeitsoldatentums ist zeitlich begrenzt. Er kann durch zu viele Dinge versalzen werden und man hat oft genug kaum Einfluss darauf.
Und die hast du als Facharbeiter am Fließband oder als Sachbearbeiter bei einer Versicherung?  :o Und selbst ich als Softwareentwickler- und Architekt hatte in vielen Fällen kaum Einfluss. Die ISSOspähre ist kein Alleinstellungsmerkmal der Bw, die findet man überall (und häufiger, als du denkst) - manchmal auch mit "Das haben wir immer schon so gemacht".

Zitat
Aber es gibt zu viele Fallstricke, gerade wenn es um die persönliche Entwicklung bei den möglichen Tätigkeiten geht.
Da kannst du fast jeden X-beliebigen Firmennamen einsetzen. Kaum zu glauben, ist aber gelebte Praxis.

Zitat
Läuft irgendwas schief, egal ob selbstverschuldet oder nicht, sind die Möglichkeiten begrenzt ("Sie können sich ja beschweren").
Immerhin kannst du dich beschweren. Standardspruch der zivilen Chefs: "Können wir leider nichts machen", "Dafür gibt es leider kein Budget" oder manchmal sogar "Tut uns leid". Sobald es ums Geld geht, geht die Knausrigkeit und die Verschleppungstaktik los. Möglichkeiten zur Gegenwehr? - Keine. Mit etwas Glück gibt es noch einen Betriebsrat - aber im Mittelstand eher selten.

Zitat
Als Zivilist wechselt man den Arbeitgeber, wenn etwas nicht passt oder einfach nur die nächste berufliche Entwicklungsstufe ansteht.
Der Vorschlag funktioniert leider nur in der Theorie so einfach:
Stellensuche, Bewerbungsgespräch, Gehaltsverhandlung, evtl. Umzug (den man in der Regel noch selbst zahlen darf) + neue Wohnung suchen und vor allem erneute Probezeit sowie Verlust des guten Kündigungsschutzes sind einige Gründe. Zudem dann noch die Unbekanntheit, ob der neue Arbeitsplatz wirklich so gut ist ("Schlechter geht immer"). Hat man Familie und ist örtlich gebunden, ist das noch viel schwieriger...
Es ist möglich und es funktioniert auch (hab ich ja auch gemacht), aber es ist eben bei weitem nicht so einfach, wie du das hier suggerierst. Im Gegenteil: Es bedeutet richtig Stress und harte Arbeit. Und vor allem soll der bestehende Arbeitgeber ja nichts mitbekommen.

Schlussendlich muss man wissen, was man möchte. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Die Bw hat Probleme - diese zu benennen und sachlich zu kritisieren, ist richtig und wichtig. Ohne Problembewusstsein wird es definitiv keine Verbesserung geben können. Dass jetzt viel - auch medial - an der Bw kritisiert wird, schmerzt vielleicht, ist hart, manchmal auch unfair, aber notwendig, damit überhaupt ein Verbesserungsprozess in Gang kommen kann.
Aber das Zivilleben hier auf ein Podest zu stellen und zu sagen, draußen ist alles besser, ist schlichtweg falsch. Das zeugt für mich von fehlender ziviler Praxiserfahrung. Es gibt Firmen, da macht es Spaß zu arbeiten bei schlechterem Gehalt. Es gibt Firmen, die bezahlen gut, aber da sind die Arbeitsbedingungen schlecht. Und es gibt Firmen, bei denen ist beides gut oder beides schlecht. Und wer dann noch Kündigungswellen erlebt hat, der lernt sehr schnell die Kehrseite der "freien" Wirtschaft kennen (hab zwei erlebt, war aber nie direkt betroffen) - und dabei muss es nicht mal um eine drohende Insolvenz gehen, sondern einfach nur darum, dass die Ziele, die den Investoren versprochen wurden, nicht ganz eingehalten wurden...

Und auch in der IT ist bei weitem nicht alles Gold was glänzt, was beispielhaft die Einträge im Heise-Forum (https://www.heise.de/) zum Thema "Fachkräftemangel: Deutscher Mittelstand sucht Ingenieure und IT-Experten bereits im Ausland" belegen (und die ich auch so unterschreibe - und nein, die sind nicht von mir):
https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Fachkraeftemangel-Deutscher-Mittelstand-sucht-Ingenieure-und-IT-Experten-bereits-im-Ausland/Arbeitgeberlimbo/posting-32255863/show/
https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Fachkraeftemangel-Deutscher-Mittelstand-sucht-Ingenieure-und-IT-Experten-bereits-im-Ausland/Re-Arbeitgeberlimbo/posting-32256914/show/
https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Fachkraeftemangel-Deutscher-Mittelstand-sucht-Ingenieure-und-IT-Experten-bereits-im-Ausland/Ich-kann-den-VDE-beruhigen/posting-32260405/show/
https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Fachkraeftemangel-Deutscher-Mittelstand-sucht-Ingenieure-und-IT-Experten-bereits-im-Ausland/Re-ab-80K-pro-Jahr-koennen-wir-reden/posting-32255230/show/
https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Fachkraeftemangel-Deutscher-Mittelstand-sucht-Ingenieure-und-IT-Experten-bereits-im-Ausland/Re-Gelaber-Seit-20-Jahren-gibt-es-diesen-angeblichen-Mangel/posting-32254539/show/

Und wenn man wissen möchte, was Mitarbeiter so über die eigene Firma denken, der schaut mal auf
https://www.kununu.com
nach. Da gehen einem nicht selten die Augen auf, wenn man mal Personalmarketing und Erfahrungsberichte abgleicht (Namen nenne ich jetzt hier nicht :-X).

Mein Buchtipp übrigens:
"Ich arbeite in einem Irrenhaus: Vom ganz normalen Büroalltag" von Martin Wehrle (ISBN-10: 3430200970)
"Ich arbeite immer noch in einem Irrenhaus: Neue Geschichten aus dem Büroalltag" von Martin Wehrle (ISBN-10: 3548375308)

tl;dr
Bw hat Probleme, die "freie" Wirtschaft aber auch. Nichts ist perfekt im Leben.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: dunstig am 28. April 2018, 11:14:39
Allerdings muss sich die Bundeswehr bei der selbst ausgerufenen Suche nach den besten Köpfen nicht mit mittelständischen Unternehmen vergleichen, sondern mit den großen bekannten Konzernen, die in puncto Attraktivität für Fachkräfte der Bundeswehr (noch) einiges voraus haben.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: F_K am 28. April 2018, 11:28:31
Ja, dunstig, aber bitte das bezahlte Studium nicht "vergessen" - und berücksichtigen, das es im Einzelfall Mal beim Nachbar grüneren Rasen gibt.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: TomTom2017 am 28. April 2018, 11:28:59
Allerdings muss sich die Bundeswehr bei der selbst ausgerufenen Suche nach den besten Köpfen nicht mit mittelständischen Unternehmen vergleichen, sondern mit den großen bekannten Konzernen, die in puncto Attraktivität für Fachkräfte der Bundeswehr (noch) einiges voraus haben.
Naja, mein Beitrag bezog sich nicht darauf, mit wem sich die Bundeswehr vergleichen soll. Insofern gebe ich dir natürlich Recht. Da aber der Jobmotor nun mal der Mittelstand ist und die allermeisten Menschen in Deutschland dort arbeiten (werden), wollte ich nur aufzeigen, dass die freie Wirtschaft eben nicht (immer) so super geil ist, wie man hier nach dem Lesen einiger Statements meinen könnte.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: hobbykarriereberater am 28. April 2018, 13:34:07
Die letzten Beiträge haben den Thread sehr bereichert, vielen Dank dafür. Und auch für die Gelegenheit andere Perspektiven zu meiner Meinung zu hören.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: dunstig am 28. April 2018, 13:57:51
Ja, dunstig, aber bitte das bezahlte Studium nicht "vergessen" - und berücksichtigen, das es im Einzelfall Mal beim Nachbar grüneren Rasen gibt.
Naja einige Einschränkungen, die das mit sich bringt habe ich ja in einem anderen Thread bereits beschrieben. Denn auch das bezahlte Studium birgt nicht nur Vorteile. Wie die Vor- und Nachteile dabei gewichtet werden, hängt von den individuellen Vorlieben ab.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: F_K am 28. April 2018, 15:49:51
Grösstes Problem des Stud OA?

.. wie bekommt man das Surfbrett ins Golf Cabrio?

Ja, es gibt auch Nachteile.

Wie sagt meine Frau immer?

Du machst das freiwillig ....
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Mallory am 13. November 2018, 11:02:22
Hi AliceMeetsBob,

da nun schon einige Zeit seit deinem Post vergangen ist, hoffe ich, du kannst mir helfen, da ich mich ebenfalls als Seiteneinsteiger beworben habe und in einer ähnlichen Situation wie du im April befinde:
- Abschluss M.Sc. Informatik
- Assessment-Center mit Offizierseignung bestanden
- möglicher Diensteintritt 01.04.2019

Mich interessiert nun ein kurzes Update zu deiner Situation. Konkret:
- hast du deine Bewerbung aufrechterhalten oder zurückgezogen?
- hast du dann Anfang Mai Bescheid bekommen oder hat sich das weiter verzögert?
- War es ein positiver oder negativer Bescheid?

Für den Fall eines positiven Bescheids:
- Welche Uniform (Bei dir war es zum Juli, also Heer, oder?)?
- Bist du glücklich mit deiner Entscheidung?
- Welche Erfahrungen hast du dann in den ersten Monaten gemacht?

Mein letzter Kenntnisstand vom Einplaner ist, dass ich über die Auswahlentscheidung im Laufe des Januars, spät. Mitte Februar informiert werde.

Bei mir ist die Konstellation so, dass ich mich (natürlich) noch anderweitig beworben habe (vorwiegend staatlich), und es so aller Voraussicht nach zu Überschneidungen mit Fristen kommt. D.h. ggf muss ich mich entscheiden, ob ich eine andere Stelle Annehme oder Verzichte, obwohl ich noch nichts von der Bundeswehr gehört habe.

Problem ist, dass die Bundeswehr zu meinen Top-Favoriten gehört und ich würde zumindest gerne die Entscheidung der Auswahlentscheidung wissen, bevor ich mich ggf. für eine andere Stelle entscheiden muss.

Deswegen würden mich deine Erfahrungen sehr interessieren, da die Situation bei uns doch sehr ähnlich ist. Vllt gehört dann die Bundeswehr nicht mehr (oder eben erst recht) zu meinen Top Favoriten :D In jedem Fall würden mir deine Erfahrungen sehr bei meinem Entscheidungsprozess helfen. Ich bin dankbar über jede Information!!!

Danke und Grüße,
Mallory
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: TomTom2017 am 13. November 2018, 17:01:37
AliceMeetsBob ist kein registrierter User. Ob er*sie überhaupt noch im Forum vorbeischaut, weiß wohl keiner. Erwarten Sie also nicht zu viel.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Mallory am 19. November 2018, 11:21:46
Ah ok, schade, ich dachte vielleicht wird man auch als Gast über die angegebene Mailadresse benachrichtigt, wenn zu einem Beitrag etwas gepostet wird. Aber dann erwarte ich mal kein Update von AliceMeetsBob ;)

Trotzdem großes Dankeschön an alle für die Infos in diesem thread. Ich muss ehrlich sagen, dann orientiere ich mich mehr in Richtung Polizeibehörden. Schade, die Bundeswehr hätte mich als ITler sehr gereizt. Aber mal schauen was passiert, noch ist alles offen ;)
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: TomTom2017 am 19. November 2018, 19:41:47
Als ITler bei der Polizei?  :o Also naja, erwarte da echt nicht zu viel. Bis vielleicht auf das BKA sah ich damals kaum Potenzial. Und bis auf markige Worte von Seiten der Landespolitiker scheint sich auch bis heute nichts getan zu haben. Aber das ist nur meine Meinung. Im Endeffekt muss das jeder für sich selbst entscheiden.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Einwegflasche am 20. November 2018, 11:13:06
Ich kann Mallory schon verstehen was seine Tendenz zur Polizei angeht. Ich habe mich auch im ersten Quartal des Jahre bei der BW als Seiteneinsteiger mit B.Sc. IT beworben, allerdings auch bei Polizeien. Letztere sind was die Bewerbungen angeht um Welten schneller, insb. BKA ist sehr schnell.

Am Ende habe ich mich gegen die Polizei entschieden, aber bei der BW bin ich auch noch nicht gelandet. Nächste Rückmeldung soll bis Januar kommen. Die Zeit des Wartens kann schon sehr anstrengend sein und wenn ich mich nicht so sehr zur Bundeswehr hingezogen fühlen würde, hätte ich vmtl. in dem Jahr bereits andere Wege beschritten.

Ich bin seit vielen Jahren Selbstständig, aber wenn zum Januar nichts kommt, kann ich vor mir auch nicht mehr rechtfertigen keinen beruflichen Wechsel in anderen Richtungen einzuleiten.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Mallory am 06. März 2020, 16:58:53
Kurzes Update von mir, vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen:

Ich bin seit letzten Sommer beim BKA und bin mega glücklich dort und fachlich wurden meine Erwartungen übertroffen.

Von der Bundeswehr gab es zwar auch eine Zusage, aber, und das will ich kurz loswerden, kompletter Fail in der Verwendung:

Ich hatte während dem Bewerbungsprozess mehrmals und deutlich, sowohl schriftlich als auch mündlich, klar gemacht, dass ich nichts mehr mit SAP zu tun haben möchte (ich habe zuvor in der Branche gearbeitet), und mit dem Wechsel zur Bundeswehr in die IT Sec Richtung möchte. Was wurde mir als Einstellungsmöglichkeit angeboten?! Ganz genau, eine SAP Stelle :D

Meine Frage nach alternativen Verwendungsmöglichkeiten wurde beantwortet mit, im übertagenden Sinne,  "jetzt steigen Sie erst mal ein und dann finden wir schon eine passende Verwendung für Sie... "

Die Rahmenbedingungen waren ganz gut (als M.Sc. Einstieg als Hauptmann, dann garantierter Aufstieg Major nach ca. 2 Jahren), aber was bringt mir das, wenn ich nicht das machen kann, worauf ich wirklich Lust habe.. ich war damals bereit, mich trotz aller negativen Berichte mich der Bundeswehr anzuschließen, aber nicht unter diesen Umständen.

Die Bundeswehr sucht ja viele Fachkräfte, auch oder gerade in IT, aber nachdem ich jetzt diese Einblicke habe und so überhaupt nicht auf die Wünsche und Anforderungen des Kandidaten eingegangen wurde, wundert mich nicht mehr, warum das so ist...

Das wollte ich noch kurz los werden in der Hoffnung, dass es anderen Bewerbern vielleicht be Ihrer Entscheidunghsfindung hilft. Ich bin mittlerweile glücklich beim BKA und im Nachhinein auch froh, dass ich nicht zur Bundeswehr bin.

Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: SolSim am 06. März 2020, 17:29:55
Was hat den das BKA Angeboten? Einen Wunschdienstposten und A13?
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Mallory am 06. März 2020, 18:13:48
Beim BKA bewirbt man sich immer auf konkrete Stellenausschreibungen. Aber "Wunschdienstposten" insofern, dass ich eine Stelle gefunden habe die zu meinen Interessen und Stärken passt. Und ich hatte bei der Bewerbung das Gefühl - und das hat sich auch bestätigt - dass viel auf berufliche Vorstellungen, Entwicklung und Perspektive eingegangen wird.

Bei der Bundeswehr (Offizier SE) bewirbt man sich halt nicht auf konkrete Stellenausschreibungen. Aber umso wichtiger ist es doch, dass auf den Bewerber und seine Vorstellungen eingegangen wird um zu schauen, welcher Bereich der BW am besten passt.

Und das war schon entäuschend seitens BW, weil ich mehrmals klar und deutlicht kommuniziert hatte, in was für einen Bereich ich möchte und was ich NICHT möchte. Und Letzteres wurde dann natürlich vorgeschlagen :D Da fragt man sich schon ob da überhaupt zugehört wurde. Und das bleibt dann leider auch negativ in Erinnerung. Aber ich spreche natürlich nur von meinem Fall.

Und nein, beim BKA ist es keine A13, sondern A11. D.h. bei der BW hätte ich sogar besser verdient, aber was bringt mir das, wenn ich fachlich nicht das machen kann, worauf ich Bock habe..

Naja, muss wohl jeder für sich selbst abwägen was einem wichtiger ist. Jedenfalls stehen die Chancen beim BKA intern auf eine A13/14 zu kommen nicht so schlecht als ITler ;)
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Ralf am 06. März 2020, 19:20:19
Zitat
Bei der Bundeswehr (Offizier SE) bewirbt man sich halt nicht auf konkrete Stellenausschreibungen. Aber umso wichtiger ist es doch, dass auf den Bewerber und seine Vorstellungen eingegangen wird um zu schauen, welcher Bereich der BW am besten passt.

Und das war schon entäuschend seitens BW, weil ich mehrmals klar und deutlicht kommuniziert hatte, in was für einen Bereich ich möchte und was ich NICHT möchte. Und Letzteres wurde dann natürlich vorgeschlagen
Das hat halt rechtliche Hintergründe: bei der Einstellung als OffzTrD SE muss man zwingend auf Dienstposten eingeplant werden, die mit dem entsprechenden Studium hinterlegt sind.
Das mag beim BKA anders sein.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Mallory am 06. März 2020, 20:32:57
Zitat
Das hat halt rechtliche Hintergründe: bei der Einstellung als OffzTrD SE muss man zwingend auf Dienstposten eingeplant werden, die mit dem entsprechenden Studium hinterlegt sind.

... mein Studienbackground ist Informatik Schwerpunkt IT Security, und wenn ich im Bewerbungsprozess klar mache, dass ich eine IT Security Verwendung möchte, mir dann aber eine SAP Verwendung angeboten wird, liegt das meines Erachtens nicht am entprechenden Studium, sonern eher daran dass im Bewerbungsprozess was falsch läuft.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Ralf am 06. März 2020, 20:35:28
Oder dass kein entsprechender DP, der auch mit dem Studium hinterlegt war, in dem Bereich frei war. Oder weißt du, dass dem nicht so war?
Es ist immer muss die einfachste und genehme Lösung die richtige sein.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Mallory am 07. März 2020, 12:44:28
Das kann natürlich schon sein, aber dafür kennt man als Bewerber die Personalgewinnungsprozesse zu wenig. Ich möchte jetzt auch nicht in die Diskussion nach den Hintergründen einsteigen, sondern lediglich subjektive Erfahrungen teilen, in der Hoffnung, dass sie anderen Bewerbern helfen, oder aber gar verantwortliche Personen entsprechende Rückschlüsse für den Personalgewinnungsprozesse ziehen können und mchte es dabei nun auch belassen.
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Al Terego am 07. März 2020, 12:58:39
Was für eine „SAP-Stelle“ wurde Dir denn genau angeboten?
Titel: Antw:Seiteneinsteiger: Probleme mit der Einplanung? - Bisher keine Rückmeldung
Beitrag von: Mallory am 07. März 2020, 13:35:40
Das war im Basis Bereich angesiedelt. Aber mit Details kann ich leider nicht dienen, da habe ich nicht tiefer nachgefragt weil es definitiv für mich nicht in Frage kam.

.. aber falls du dich für SAP Verwendungen interessierst, was ich so mitbekommen habe gibt es bei der BW auch viel im Bereich SAP Logistik oder MM. Ein Mitbewerber von mir wollte damals in den SAP Logistik Bereich (ich weiß aber nicht ob es geklappt hat).