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Zusammenfassung

Autor: Tim1095
« am: 18. Juni 2017, 00:45:49 »

Hallo zusammen,

da mir die vielen Erfahrungsberichte hier im Forum zur Vorbereitung auf die Eignungsfeststellung eine große Hilfe waren, möchte ich nun auch dazu beitragen und meine Erfahrungen mit euch teilen. Eventuell hilft es ja dem ein oder anderen.

Vorab zu meiner Person: Wiedereinsteller (FWD7 2015), 21 Jahre jung, Abitur 2014, derzeit in Ausbildung bei einer Bundesbehörde, jedoch habe ich festgestellt, dass mich die zukünftige Tätigkeit nicht ausfüllt und mir die Herausforderung fehlt.

Also habe ich mich im Dezember 2016 an das Beratungsbüro in Münster gewendet und meine Möglichkeiten besprochen. Letztenendes entschied ich mich für eine Bewerbung für den Feldwebel im Truppendienst.
Abgegeben habe ich die Bewerbung Mitte Dezember, die Einladung trudelte bei mir Ende März für die Eignungsfeststellung Mitte April in Düsseldorf ein.

Beruflich bedingt hielt ich mich in Bayern auf, also trat ich die etwa 700km weite Anreise recht früh am morgen an. Ich nutzte den Gutschein für die Bahnfahrt und fuhr recht entspannt und verspätungsfrei mit einem ICE, traf dann viel zu früh in Düsseldorf ein.
Die gewonnene Zeit nutze ich, um noch eine Kleinigkeit zu essen und fuhr dann mit dem Bus zum Karrierecenter, welches nach kurzem Fußweg dann auch erreicht war.
Der Anreiseweg wird im Einladungsschreiben sehr gut beschrieben, sodass die Wegfindung keine Herausforderung ist.

Dort angetroffen meldete ich mich beim zivilen Empfang, welcher kurz die Hausordnung erläuterte und empfng meine Bettwäsche sowie ein Vorhängeschloss für den Spind. Ich bezog meine 2 - Mann Stube (inklusive Fernseher, der aber derzeit nicht funktioniert) und kurze Zeit später traf dann mein Mitbewerber auf der Stube ein. An diesem Tag passierte dann weiter nichts, ich nutzte den Abend um die anderen Mitbewerber kennenzulernen.

Hier muss ich kurz näher drauf eingehen. Immer wieder wird hier im Forum die Kleidung für die Eignungsfeststellung diskutiert und ich dachte, dass hier maßlos übertrieben wird. Ich muss mich entschuldigen, von der Jogginghose über zerrissene Jeans bis hin zu meinem persönlichen Highlight, Sneaker mit eingebauten LED Leuchten in wechselnden Farben, war wirklich alles dabei. Man kann sich nur wundern.
Auch die Vorbereitung war bei einigen sehr zweifelhaft. Manch einer kannte nicht einmal den Unterschied zwischen SAZ und FWD oder den verschiedenen Laufbahnen und deren Voraussetzungen. Naja.

Ich habe mich bereits 1-2 Monate vorher vorbereitet (Allgemeinwissen, Grundlagen NATO, UN und politisches System der BRD, Mathematik, Physik, Einsätze der BW) und trug Stoffhose und Hemd, sodass ich am nächsten Morgen relativ entspannt in den Tag startete.

Nach kurzem Sammeln am Empfang ging es dann auch zur ersten Station, der Bearbeitung der biographischen Fragebögen. Hier wurden persönliche Hintergründe und Erfahrungen abgefragt, antwortet hier ehrlich, im Prüfgespräch kann darauf zurückgekommen werden! Hierfür stehen 30 Minuten zur Verfügung.

Im Anschluss ging es zum Arzt. Hier gibt man zunächst eine Urinprobe fürs Drogenscreening ab, es folgen die Voruntersuchungen in Form von Sehtest, Hörtest, Wiegen und Vermessen. Alles kein Hexenwerk, freundlich und entspannt bleiben.

Im Anschluss hieß es für mich warten. Lange Warten. Auch wer noch keine Erfahrungen bei der Bundeswehr sammeln konnte, wird hier schnell feststellen, dass Geduld eine sehr nützliche Eigenschaft als Soldat sein wird! Nach 3 Stunden (zwischenzeitlich war ich nicht sicher, ob man mich einfach vergessen hat) wurde ich dann aufgerufen und ging zur Hauptuntersuchung. Hier wird der körper einmal auf links gedreht.
Die Ärztin klopfte Gelenke ab, drehte meine Gliedmaßen um gefühlt 360 Grad und erkundigte sich nach vorhandenen Gebrechen.
Ergebnis der Prozedur: T2, nur Fallschirmjäger und Gebirgsjäger würde ich nicht werden, was mir allerdings schon von meiner ersten Untersuchung 2014 bekannt war.

Somit ging ich recht zufrieden zum Steuerkopf (die zentrale Anlauf - und Organisationsstelle) und wurde zunächst in die Mittagspause geschickt.
Das Mittagessen war kostenlos, an dem Tag gab es Fisch. Ebenso wie das Frühstück war das Mittagessen definitiv in Ordnung, jedoch sollte man sich nicht überfressen, da man nicht weiß, wann genau der Sporttest ansteht!

Im Anschluss stand der CAT - Test am PC für mich an. Wie vermutlich bekannt, ist dieser individuell an jeden Bewerber angepasst. Ich musste Fragen und Aufgaben zu fast allen erdenklichen Themenbereichen bearbeiten. Am anspruchsvollsten fand ich die Konzentrationstests (Richtung und Position von Pfeilen bestimmen, Chinesische Zeichen addieren).
Das Ergebnis erhält man nur in einem versiegelten Umschlag, welchen man beim Steuerkopf abgibt. Wie mir später mitgeteilt wurde, schnitt ich insgesamt im CAT Test sehr zufriedenstellend ab.

Im Anschluss wurde ich direkt zum Sporttest geschickt. Auf die Disziplinen geh ich nicht weiter ein, ich denke diese sollten hinlänglich bekannt sein.
Insgesamt konnte ich einen ordentlichen 2er Schnitt erreichen, gescheitert ist in meiner Gruppe niemand. Bei 2 Leuten wurde jedoch nur knapp die Mindestanforderung erreicht. An dieser Stelle sei nochmal das starke Nervenkostüm des prüfenden Stabsfeldwebels gewürdigt, der sogar entspannt blieb, als seine Frage nach dem Grund für die schlechten Ergebnisse mit einem lapidaren "Ich mach sonst keinen Sport" beantwortet wurde. Jeder sollte sich vor der Bewerbung selbst hinterfragen, ob er sich wirklich vollständig im Klaren über die Anforderungen des Soldatenberufs ist.

Damit war dann der Tag für mich beendet. Gegen Abend ging es mit einigen Mitbewerben zu der großen amerikanischen Burgerbraterei mit dem gelben M, welche übrigens fußläufig erreichbar ist. Ich ging dann recht früh ins Bett, um am nächsten Tag ausgeruht ins Prüfgespräch zu gehen.

Dieses stand dann auch recht bald nach dem Frühstück für mich an und sollte die letzte Hürde sein. Hier laufen alle Ergebnisse und Erkenntnisse der Eignungsfeststellung und der Bewerbungsunterlagen zusammen und sollen durch das persönliche Gespräch mit einem Ofiizier und einer Psychologin abgerundet werden. Auf die genauen Inhalte kann ich aus Gründen der Vertraulichkeit natürlich nicht eingehen.
Im Wesentlichen wurde ich aber nurnoch nach den Gründen für das Beenden meiner derzeitigen Ausildung sowie meiner Motivation, mich mit Abitur nicht als Offizier zu bewerben gefragt. Auch hier gilt: ehrlich antworten und ein sicheres und freundliches Auftreten an den Tag legen, dann klappts auch mit den Nachbarn.

Nach etwa 15 Minuten durfte ich den Raum verlassen und wartete davor, bis sich die beiden Prüfer auf ein Ergebnis einigen konnten.
Eine gefühlte Ewigkeit später wurde ich wieder hineingebeten.
Ergebnis: Geeignet, allerdings habe ich zu meiner Überraschung die Eignung zum Feldwebel im Fachdienst inkusive Ausbildung (ZAW) erhalten. Grund hierfür waren meine überzeugenden Leistungen während der Eignungsfeststellung und die Tatsache, dass ich noch über keine zivile Ausbildung verfüge.
Sehr zufrieden verlies ich den Prüfraum und ging zur Einplanerin.

Hier fand sich dann auch recht schnell eine passende Stelle für mich, zwar weit ab der Heimat, aber eine für mich sehr reizvolle Tätigkeit, somit nehme ich das gerne in Kauf.

Nach der Einplanung ging es noch zu einem kurzen Beratungsgespräch mit dem BFD, wo die grundsätzlichen Möglichkeiten beim DZE besprochen wurden. Ich muss zugeben, ich hab mich noch viel zu sehr über mein Ergebnis gefreut, sodass ich aus dem Gespräch nicht viel mitnahm.

Danach packte ich meine Sachen und räumte die Stube, sodass ich gegen Mittag das Karrierecenter verlies und mich auf den Heimweg machte.

Außer mir erhielt noch ein weiterer Bewerber die Eignung zum Feldwebel, einer die zum Unteroffizier und der Rest bekam nur den freiwilligen Wehrdienst angeboten oder ging gänzlich leer aus.

Jetzt wird es für mich also im Juli los gehen und ich freue mich auf meinen zweiten Start bei der Bundeswehr!

Zum Abschluss noch einige gut gemeinte Ratschläge:

- Seid pünktlich und nehmt euch eine Armbanduhr mit! Handy verbleibt auf der Stube!
- Kleidet euch angemessen! Ihr stellt euch bei eurem potentiellen Arbeitgeber vor, also verhaltet euch entsprechend. Parolen in Richtung "Der Bund nimmt eh jeden" sind definitiv nicht wahr!
- Bereitet euch gut vor, geistig wie körperlich!
- Und meiner Meinung nach mit am Wichtigsten: Seid flexibel! Ich habe letztenendes eine komplett andere Tätigkeit angenommen, als ich ursprünglich geplant habe. Wer flexibel ist, hat definitiv mehr Möglichkeiten und Chancen!
- Schließlich: Bleibt locker. Nehmt die Sache natürlich ernst, aber verkrampft nicht. Die Soldaten und Zivilangestellten dort sind auch nur Menschen und werden euch nicht den Kopf abreißen. Und wer sich über einen teilweise etwas harrscheren Ton wundert: You're in the Army now! ;)

Ich hoffe, mein Bericht hilft eventuell dem ein oder anderen während seiner Bewerbung weiter! Bei Fragen steh ich gerne zur Verfügung!
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