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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: Sensei69 am 14. Juni 2018, 14:18:27

Titel: Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Sensei69 am 14. Juni 2018, 14:18:27
Moin,

also zunächst sei gesagt, dass ich sicher nicht der erste bin, der mit den Tretern so seine Problemchen
hat, mal ganz abgesehen davon, dass sie wohl auch nicht so lange halten.
Kann nicht nur bedingt gut drin laufen, vor allem lange Strecken, sondern ist der rechte Stiefel in dem Fall irgendwie falsch verarbeitet, keine Ahnung, am Schaft schief eben.

Ich fände ja den sog. Bergstiefel, also den knöchelhohen, nicht schlecht, soll auch bequemer sitzen.
Die LHBW rückt den anscheinend jedoch nicht an jeden heraus, wenn überhaupt vorrätig. Die wollten erst mal ein orthopädisches Attest sehen.

Hat jemand nen Tipp außer selbst kaufen?

Danke und Gruß
 
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 14. Juni 2018, 14:21:42
Warten bis die Umrüstung aufs Kampfstiefelkonzept erfolgt?
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Sensei69 am 14. Juni 2018, 14:52:41
Okay, bedeutet was genau, hab davon noch nichts gehört?
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 14. Juni 2018, 15:12:23
Nach und nach werden die Soldaten der BW mit neuen Kampfstiefeln ausgestattet (jeweils zwei Modelle zur Auswahl), Kampfstiefel leicht, Kampfstiefel schwer, "normaler" Kampfstiefel für Formaldienst (hier keine Auswahl, da Einheitlichkeit).
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Sensei69 am 14. Juni 2018, 18:28:23
Verstehe, okay
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Andi am 14. Juni 2018, 19:11:49
sondern ist der rechte Stiefel in dem Fall irgendwie falsch verarbeitet, keine Ahnung, am Schaft schief eben.

Tauschen.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 15. Juni 2018, 17:32:47
Das leidige Problem existiert doch schon seit der Gründung der Bw. Zu jeder Zeit muss es Kameraden gegeben habe, die mit den Botten irgendwelche Probleme hatten. Selbst mit den neuen Generationen des Schuhwerkes wird es keine 100 % Zufriedenheit geben. Wer sich nur aus Komfortgründen die freie Schuhwahl attestieren läßt oder auf irgendwelche Sonderlösungen spekuliert, ist meiner Meinung nach untauglich. Früher galt der Grundsatz, dass jeder mit den dienstlich gelieferten Artikel auskommen muss, da diese im Fall einer notwendigen Ersatzgestellung auf dem Versorgungsweg zu beziehen sind. Die StOV-Schuster wurden schon vor vielen Jahren abgeschaft.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: miguhamburg1 am 15. Juni 2018, 17:43:43
Ehrlich gesagt habe ich es nie verstanden, dass es Kameraden gibt, die Geld dafür investieren, sich privat irgendwelche Stiefel zu beschaffen. Für 90 Prozent der Soldaten, die regelmäßig Feldanzug tragen, sind die dienstlich bereitgestellten Kampfstiefel vollkommen ausreichend.

Ich glaube auch ehrlich gesagt, der häufigen Jammerei, man hätte starken Fusschweiß, Schmerzen oder was weiß ich sonst noch für Beschwerden, wenn man die Kampfstiefel trage, in der Regel nicht. Ich bin vielmehr davon überzeugt, dass es einfach für die meisten "Privatstiefelträge" der Reiz ist, etwas an der Uniform zu individualisieren. Funktional begründen lässt sich so etwas nur im Ausnahmefall - und für diese Ausnahmen hat der Dienstherr ja auch gesonderte Stiefelmodelle beschafft.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: ulli76 am 15. Juni 2018, 17:52:41
Na, wenn was mit dem Stiefel nicht in Ordnung ist (schief), dann sollte man ihn tauschen, so dass er passt.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 15. Juni 2018, 18:03:00
Lieber Migu,

beim normalen Kampfstiefel sagt die Ausgabe " wenn sie tatsächlich draussen sind, ist der in weniger als 6 Monaten kaputt".

Fürs Büro und mal einen Marsch ist er OK. Insoweit deckt dieser Kampfstiefel eben keine 90 % ab, sonst hätte es kein neues Konzept gegeben.

Jetzt gibt es Kampfstiefel leicht und schwer für die "echten Nutzer ", und den Kampfstiefel für den Formaldienst.

Ältere Modelle des Kampfstiefels hatten noch eine andere Qualität.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: PzPiKp360 am 15. Juni 2018, 18:44:36
Für 90 Prozent der Soldaten, die regelmäßig Feldanzug tragen, sind die dienstlich bereitgestellten Kampfstiefel vollkommen ausreichend.

Ich glaube auch ehrlich gesagt, der häufigen Jammerei, man hätte starken Fusschweiß, Schmerzen oder was weiß ich sonst noch für Beschwerden, wenn man die Kampfstiefel trage, in der Regel nicht.

Leider mußte ich während W12 und damaliger WÜ ziemlich bitter daran glauben. Mit passenden Wanderstiefeln, Einlagen, Tape und Outdoor-Socken geht es heute problemlos über Alpen-Höhenwege, überhaupt kein Vergleich zu den alten BW-Stiefeln, daher halte ich jegliche Maßnahme für besseres Schuhwerk für unbedingt begrüßenswert.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: 200/3 am 15. Juni 2018, 19:40:29
Mal völlig ab von dienstlichem Schuhwerk:
Wenn der Einsatz von Tape notwendig ist, sind die Wanderstiefel sicherlich nicht die richtigen/passenden für den Fuß.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: christoph1972 am 15. Juni 2018, 19:58:45
Die 2 Paar Stiefel die vor 23 Jahren ausgegeben wurden, waren damals für 90% der Träger sicherlich völlig ausreichend.

Nur sind heute die Anforderungen an das Schuhwerk ganz andere, weil es der Bundestag ja für erforderlich hält, dt. Soldaten von der Ostflanke der NATO, über die Landesverteidigung als wieder neu bzw. wieder entdeckte Aufgabe bis hin nach Mali oder Südsudan in den Einsatz zu schicken. Das geht sicherlich nicht mit 2 Paar Stiefeln, die für den Einsatz in Deutschland konzipiert wurden. Da bedarf es eben klimatisch angepassten Schuhwerks und dafür gibt es ja wohl das neue Schuhkonzept!?

Und als Mensch der berufsbedingt schon mal einen Stiefel für 16 bis 20 Stunden am Fuss hat, es gibt schon große Unterschiede im Tragekomfort der einzelnen Stiefel die durchaus auch innerhalb eines Herstellers sehr variieren können.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: PzPiKp360 am 15. Juni 2018, 20:08:09
Wenn der Einsatz von Tape notwendig ist, sind die Wanderstiefel sicherlich nicht die richtigen/passenden für den Fuß.

Wenn die Füße so stark schwitzen, daß die Haut stellenweise aufweicht und sich auflöst - doch, so was kann hilfreich bis notwendig sein. Jahrzehntelange Erfahrungen, über viele Pässe und Hügel...
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 15. Juni 2018, 20:13:03
Es gibt Kameraden, auch Marsch Freaks, die brauchen Tape ...
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: dunstig am 15. Juni 2018, 21:00:35
Fand den dienstlich gelieferten auch nicht schlecht. Habe damit mit diversen Marschgruppen sämtliche größeren Märsche ohne wirkliche Probleme überstanden. Gescheit bei der Größe ausmessen und beraten lassen und gescheit eingelaufen saßen die optimal. Lebensdauer immer knapp unter 2 Jahren. Und für ein bisschen mehr Komfort und weniger Gewicht sehe ich es nicht ein, einen eigentlich guten Schuh durch viel Geld zu ersetzen.

Konnte das Gejammer der ganzen Schreibtischtäter bei uns nie nachvollziehen. Einen Marsch im Jahr, sonst nur Blau tragen und trotzdem hunderte von Euro in private Ausrüstung stecken...
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Sensei69 am 17. Juni 2018, 13:33:32
Nun mal ganz ehrlich, schon rein physisch hat jeder Mensch einen anderen Fuß sowie jeder einen anderen Fingerabdruck hat.
Daraus folgt, dass ein und derselbe Stiefel, gar wenn man ihn öfter und über längere Zeit tragen muss (damals wie heute), nicht für jeden geeignet sein kann. Wie tragen zivil auch nicht alle dieselben Schuhe...
Muss man hier mittels Socken oder gar Tape nachhelfen, kann ja was nicht richtig sein. M. E. sollte gerade nicht an der "Grundausstattung" des Soldaten, zumal im 21. Jh., gespart werden, währenddessen man sich auf der anderen Seite über die Hochtechnisierung der BW unterhält.
Das geht für mich nicht zusammen. Wo aus monetären Bewegungen am Stiefelmodell gespart wird, und ohne Frage ist der jetzige schwere Kampfstiefel von der Qualität her nicht das Non plus ultra - man schaue sich bspw. mal das Schuhwerk der US-Truppen an - kann mir keiner glaubhaft erzählen, an anderer Stelle würde die betreffende Armee "adäquat" ausgestattet.

Das hat, liebe Leute, wie ich hier und da in den Kommentaren lese, auch nichts mit "untauglich" oder "Schreibtischtäter" zu tun. Bei solchen unqualifizierten Kommentaren geht mir echt das sprichwörtliche Messer in der Tasche auf. Ich bin Infanterist und als solcher natürlich im betreffenden Schuhwerk ordentlich unterwegs. Wenn hier von Schreibtischtätern gesprochen wird, verwundert es doch eher, dass vor allem PP's und Offiziere, die ja - ohne jemandem Nahe treten zu wollen, Ausnahmen hat's immer - im Regelfall und entgegen dem gemeinen Mannschaftsdienstgrad nicht mehr so extrem auf Schusters Rappen unterwegs, nach meiner Beobachtung und Erfahrung gern den "leichten Kampfstiefel" bevorzugen. Diesen oftmals auch als Regelausstattung erhalten. Da frag ich mich schon, wieso eigentlich und nicht der Mann, der kilometerweit durch Feld, Straße, Wald und Unterholz streunt?!

Gruß
 
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 17. Juni 2018, 14:09:15
@ Sensei:

Alles gelesen und verstanden?

Jeder Soldat erhält Kampfstiefel leicht und schwer, plus das Modell für den Formaldienst.
Bei beiden kann man zwischen zwei Modellen wählen, plus "Damenmodelle".

Meindl und Haix sind anerkannte Lieferanten - und die gewählten Modelle schon "high end".
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: DeltaEcho am 17. Juni 2018, 14:15:55
Warten bis die Umrüstung aufs Kampfstiefelkonzept erfolgt?

Im Bericht des Wehrbeauftragten steht, dass bis Ende 2018 alle Soldaten die überwiegend den Feldanzug tragen umgerüstet sein sollen. Ich persönliche falle unter diese definierte Personengruppe, dennoch gehe ich eher von einer Umrüstung 2020+ aus.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 17. Juni 2018, 14:32:51
Nein - im Bericht steht, dass der WB hofft, das die Ausstattung nun schnell erfolgt.

Bis Ende 2018 sollen die "alten" Socken aufgebraucht sein, dann soll es Funktionssocken geben.

Schauen wir mal ...

(Bis dahin habe ich mir ein paar Socken gekauft ... damit die guten Stiefel besser funktionieren ...)
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: PzPiKp360 am 17. Juni 2018, 14:58:00
Meindl und Haix sind anerkannte Lieferanten - und die gewählten Modelle schon "high end".

Das sind schöne Aussichten - es geht nichts über die geliebten Island MFS Active.  :-* 8)
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Tommie am 17. Juni 2018, 16:23:09
Der Fragesteller ist ein Reservist! Die werden wohl die neuen Stiefel eher zuletzt zu Gesicht bekommen!, es sei denn, sie sind in herausgehobenen Verwendungen! Die Reservedienst Leistenden werden wohl noch für die nächsten paar Jahre die Restbestände der Ex-LHBw "auftragen" müssen!
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 17. Juni 2018, 16:44:47
Lieber Tommie,

Wenn der TE den Ratschlag annimmt, tauscht er ja den Stiefel und dann "passt es".

Ansonsten: Ausstattung ist eine Frage des Ausstattungssoll - und da ist die Statusgruppe nicht so entscheidend.

(Trotz "Resi" hatte ich den "Baltes" und nun den MD Rock - letzterer ist ein Klasse Stiefel).
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Sensei69 am 17. Juni 2018, 20:04:10
@F_K
Alles gelesen und verstanden, was denken Sie? Mir ging's nunmehr lediglich um den Ton mancher Kommentare, muss mich schon wundern.
Legt man dergleichen auch in der Truppe an, quasi Überheblichkeit aus dem Off heraus, zwingt mir das lediglich ein Kopfschütteln ab. Wie auch immer...

Wie gesagt, ich besitze nur das eine paar Kampfstiefel. Denke auch nicht, dass tauschen so einfach wird. Mancher LHBw Mitarbeiter meint
anscheinend, er verwalte die eigene Geldbörse. Ferner glaube ich auch nicht, dass ich als Reservist und da stimme ich @DeltaEcho zu,
umgehend Nutznießer des genannten Konzepts werde, d. h. Ausrüstung mit zwei paar Kampfstiefeln. Die Stiefel für den Formaldienst
erübrigen sich i. d. R., zumindest bei mir.

 
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: KlausP am 17. Juni 2018, 20:26:53
Zitat
... Denke auch nicht, dass tauschen so einfach wird ...

Wenn der Lagerfrösi nicht so will wie Sie, dann lassen Sie "höflich aber bestimmt"  ;)  seinen Vorgesetzten antraben. Man darf sich von dem subalternen Personal dort nur nichts gefallen lassen.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: ulli76 am 17. Juni 2018, 21:03:09
Also bei den Stiefeln gibt es mehrere Problemfelder:
1. Die Kampfstiefel der letzten Generation waren soweit ok, aber von der Qualität schlechter als die davor (schlechtere Lederqualität und schlechtere Haltbarkeit). Für die allermeisten Soldatenfüße ausreichend und nein, da entstehen meist auch keine Schäden.
Ja, es gibt bessere Stiefel auf dem Markt (dem wurde offenbar mit dem neuen Konzept Rechnung getragen) und einige Soldaten haben den Wunsch was "besseres" zu haben. Völlig ok, dann kauft man sich das bessere eben selber.
Das ist so wie wenn mir mein Arbeitgeber nen VW gibt, ich aber lieber Mercedes fahre.

2. Nicht passende Stiefel: Die scheinen in den letzten Jahre tatsächlich ein Problem geworden zu sein (hatte den Spass selber mit einem Paar Einsatzstiefel). Und das ist eben kein Problem der Bequemlichkeit. In diesem Fall ist der Dienstherr eben verpflichtet einen Stiefel zu beschaffen, der passt. Und da muss man bisweilen die LHD-Mitarbeiter aufn Pott setzen, sich nicht abwimmeln lassen und im Zweifel beschweren.

3. Spezielle Einsatzerfordernisse/klimatische Erfordernisse: Auch da hat sich ja zum GLück was getan. Ja, Stiefeltragen in der Hitze macht gerne Fusspilz. Aber es gibt auch einige Möglichkeiten, diesen zu vermindern. Was viele nicht wissen- die Poren der Wüstenstiefel setzen sich gerne durch feinen Sand/Staub zu und müssen regelmäßig freigeschrubbt werden. Oft wird das nicht getan. Häufiges Wechseln der Socken, Pflege der Haxn und halt Behandlung des Pilzes.
Inzwischen dürfen die Tropenstiefel ja auch im Inland getragen werden. Man sollte sich aber im Einzelfall überlegen, ob das überhaupt zweckmäßig ist.

4. Fussbett bei Knie- und Rückenproblemen: Nicht alle Knie- und Rückenprobleme gehen auf Probleme mit dem Fussbett zurück. Vermutlich sogar die meisten nicht. Da muss man im Einzelfall schauen, was das Problem ist und mit welcher Stiefelmodifikation das verändert werden kann.

Und ja, es gibt durchaus Unterschiede zwischen Menschen, die eher im Büro sitzen und denen, die jeden Tag im Gelände rumturnen.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: OSB am 17. Juni 2018, 22:19:43


Zitat
... Denke auch nicht, dass tauschen so einfach wird ...

Man darf sich von dem subalternen Personal dort nur nichts gefallen lassen.

Das ist genau der Punkt den es zu überwinden gilt: Es gibt überhaupt keinen Grund sich von Hinz und Kunz hinterm Tresen abbürsten lassen zu müssen. Also freundlich aber bestimmt die eigene Entscheidung mitteilen, für verbindlich erklären und eventuelle Diskussionen mit deren Chef führen. Das hilft in der Regel.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Sensei69 am 18. Juni 2018, 15:03:53
Jo, ich bin die Tage ja noch mal dort, aktuelle Aussage vom "Chef" hiesiger LHBw: Der Truppenarzt muss es bescheinigen und nach dem neuen Kampfstiefelkonzept
werden erst mal nur die Aktiven aus- bzw. umgerüstet. Die sah ich heute wie wild tauschen  :-\
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Ralf am 18. Juni 2018, 16:12:44
Das mit dem TrArzt ist definitiv falsch. Ein TrArzt kann nur medizinisch notwendige Schuhe verschreiben und das nur bei einer durch eine Fehlstellung bedingten Notwendigkeit (incl. Fehlerziffer etc.). Das hab ich schwarz-auf-weiß  ;)
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: KlausP am 18. Juni 2018, 16:16:50
Zitat
... aktuelle Aussage vom "Chef" hiesiger LHBw: Der Truppenarzt muss es bescheinigen ...

Aber nicht, wenn der Stiefel nicht richtig passt oder wenn er, wie bei Ihnen, schief zusammengeschustert wurde.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: ulli76 am 18. Juni 2018, 17:28:31
Ja das versuchen die Herrschaften von der LHD gerne auf den Truppenarzt abzuwälzen.
Wi schon richtig gesagt wurde: Medizinisches Problem- Truppenarzt. Passformproblem- LHD
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 18. Juni 2018, 18:17:46
Es gab schon Chefs, die bei solchen Versuchen, abweichende Schuhe über den TrArzt zu attestieren zu lassen, Zweifel an der Diensttauglichkeit, speziell der Kraftfahrverwendungsfähigkeit zu äußern. Man glaubt kaum, wie schnell die Leute plötzlich "geheilt" waren. Muss seinerzeit wohl eine "Modeerscheinung" gewesen sein, diese unförmigen Bergstiefel über zu TrArzt zu "erschleichen".

Ungeachtet dessen, müssen die dienstliche beschafften Schuhe/Stiefel natürlich passen. Keiner darf sich da abspeisen lassen, dass es sich mit der Zeit gibt oder nicht optimale Passform als gegeben zu akzeptieren sei. Wenn es im Tagesdienst damit schon Probleme gibt, sind Ausfälle bei Leistungsmärschen und/oder Übungen bzw. Geländediensten vorprogrammiert. Leider haben schon immer etliche Kameraden hier versucht, durch Vorgabe von Schuhpoblemen, sich unliebsamer Dienstverrichtungen/Ausbildungen zu entziehen. Der Chef kann hier nur bedingt selber nachprüfen bzw. muss sich dann auf Atteste vom TrArzt verlassen. Das führt auf Dauer natürlich nicht zu einer zufriedenstellenden Situation.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: VorschriftenPapst am 22. Juni 2018, 08:24:44
Die Eingangsfrage war doch, ob es Alternativen zu "selbst Geld in die Hand nehmen gibt". Und diese Frage wurde beantwortet:

JA, und zwar zur LHBw gehen und die dienstlich gelieferten Stiefel tauschen, wenn Sie schief, bunt oder was auch immer sind.

Die Stiefel des neuen Ausrüstungskonzepts sind den aktiven Soldaten vorbehalten und werden es auch bleiben. Und jetzt mal ganz ehrlich, für Reservedienstleistungen tuns auch die dienstlich gelieferten... zwar sollten diese passen (deswegen vielleicht einfach mal tauschen gehen) und dann funktionieren die auch. Immer die Kirche im Dorf lassen...
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 22. Juni 2018, 08:41:34
Zitat
Die Stiefel des neuen Ausrüstungskonzepts sind den aktiven Soldaten vorbehalten und werden es auch bleiben.

Bietet der "VorschriftenPapst" für diese steile Behauptung auch eine Quelle?

Nach meinem Kenntnisstand ist die Frage des Ausstattungssoll für Soldaten im AU Bekleidung geregelt (bzw. Nachfolgedokumente), und da spielt der Status eine untergeordnete Rolle.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: miguhamburg1 am 22. Juni 2018, 09:51:35
@VorschriftenPapst:

Was Sie hier behaupten, ist völliger Käse. Die Richtlinien für die Bekleidungswirtschaft unterscheiden ganz allgemein nicht zwischen den Statusgruppen BS/SaZ/FWD/Res, wenn es darum geht, welche Teile der persönlichen bekleidung/Ausrüstung ein Soldat ausgegeben erhält. Es werden genausowenig Feldanzüge aktiv/Res beschafft, noch irgendwelche Stiefel. Unterschiede gibt es hinsichtlich der unterschiedlichen Verwendungen und in der Menge der zu empfangenen Bekleidung und pers. Ausrüstung. Die sind dann jeweils in unterschiedlichen Ausstattungssoll beschrieben.

Zum neuen Bekleidungs- hier: Stiefelkonzept: Dies befindet sich bis zum Jahr 2021 im so genannten Rollout. Je nach Zulauf der unterschiedlichen Stiefelmodelle aus der Herstellerindustrie werden die SVS damit beliefert und dorthin zugeordnete Soldaten damit ausgestattet. Das ist noch nicht flächendeckend der Fall. Meines Wissens nach sind auch noch nicht alle Modelle überhaupt bei der Bundeswehr angekommen, so dass wir weit davon entfernt sind, dass sich alle Soldaten "ihre" Stiefel aussuchen können.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Sensei69 am 03. Juli 2018, 15:10:09
Moin,

habe mir jetzt noch selbst einen besorgt. In der zuständigen LHBW hieß es auf mehrmalige Intervention hin,
Priorität D d. h. Reservisten, beordert oder nicht, nicht vor Ende des Jahres.

Nehmt Ihr eure Stiefel eigentlich auch immer eine Nummer größer wg. Socken usw.?

Gruß
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 03. Juli 2018, 15:33:13
@ Sensei (wobei die Fragen ja eher auf einen jungen Padawan hindeuten):

Jeder Fuss und jeder Anwendungsfall ist anders, Schuhe unterschiedlicher Hersteller / Modelle fallen unterschiedlich aus - daher sollten Schuhe immer mit den später zu tragenden Socken passend anprobiert werden - ggf. sollten dann "Heisswetterstiefel" etwas größer gewählt werden, weil der Fuss bei höheren Temperaturen ggf. etwas mehr Platz benötigt.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Sensei69 am 03. Juli 2018, 15:55:10
Nun ja, jung ist relativ, nehm ich aber mal als Kompliment ;-)

Merkte eigentlich nur, dass meine Füße in Normalgröße und bisher in den gemeinen BW-Kampfstiefeln,
zudem noch mit dicken Socken und längerem Tragen anschwollen. Das war auch unangenehm, da ich
vorn sowieso keine zu schmalen Schuhe tragen kann aufgrund eben meiner Fußform.

Danke!
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: apollo13 am 04. Juli 2018, 13:45:58
Welche leichten/schweren Modelle werden denn jetzt eingeführt?
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Rainer am 05. Juli 2018, 00:17:41
Ich habe mir den ganzen Themenstrang durchgelesen und leicht geschmunzelt, als ich gleichzeitig an meine Einkleidung am 6. Juli 1967 dachte. Wir bekamen damals ein Paar Gamaschenkos und ein Paar Kampfstiefel(sprich Knobelbecher mit der demokratischen Schnalle). Diese Dinger hatten schon mehrere Vorbenutzer, Ergebnis in der AGA Blasen ohne Ende. Aber so nach sechs Wochen kristallierte sich heraus: Knobelbecher maximal 15 Km, Gamaschenkos maximal 30 Km ohne Probleme. Nach der AGA gab es Springerstiefel, auch gebraucht, und da ging es ohne Probleme bis weit über 30 Km.
Als Reservist habe ich mir Springerstiefel gekauft und in knapp vier Jahren, Wehrübungen, Trainingsmärschen und Wettkämpfen, kaputt gelaufen, sie gaben ihren Geist beim Bundeswettkampf für Reservisten in Bremen 1974 auf. Das nächste Paar hielt bis 1983, da bedeutend weniger aktiv. Danach bis 1990 belgische Armeestiefel getragen, das fiel niemandem auf, auch nicht einem General bei dem ich einmal Ordonnanzoffizier in Hammelburg spielen durfte. Danach wieder offizielle BW-Stiefel.
Was das Abtapen angeht, so muss das jeder selbst entscheiden, ich hatte gute Lehrmeister, die alle erfahrene Marschierer und 100 Km Leute waren. Sie haben empfohlen immer abzutapen, jeder hatte seine Methode. Ging es viel Berg hoch und runter wurde auch jede Zehe mit Leukoplast abgeklebt, Sohle abkleben verhindert, dass die Fusssohle bei viel Asphalt, Beton, gepflastert brennt. War es nur flach, so wie in Bremen, wurde nichts gemacht. Nijmwegen Fusssohle, Ardennen alles, HSM auch.
Dienstlich gelieferte Stiefel ist seit Bestehen der BW ein Diskussionsthema.

Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Sensei69 am 14. Juli 2018, 15:52:45
Hab mittlerweile ein paar Kampfstiefel, leichteres Modell, selbst angeschafft.
Sind nicht mal ein Hochleistungsprodukt, schlagen die BW-Stiefel vor allem in punkto Leichtigkeit und Tragekomfort
aber um Längen. Zum Glück hab ich mir nicht die etwas niedrigeren BW-Bergstiefel geholt. Hörte von Kameraden über
die Schuhe fast auch nur schlechtes, drücken vor allem an vielen Ecken, da sehr hart vom Material.

Bei der letzten Wehrübung mal den Spaß gemacht, zu beobachten, was teils die Stabsoffiziere so tragen.
Z. T. durchweg Veloursleder-Kampfstiefel, die ja sicherlich nicht drücken, zwicken oder zwacken ;-)
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: ulli76 am 14. Juli 2018, 17:30:15
Velourslederkampfstiefel? Wo haben die die denn her? Sowas hab ich noch nicht wirklich gesehen und ist auch nur bedingt zweckmäßig (ok, wenn man nicht im Gelände rumeiert, isses wohl ok)
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: StOPfr am 14. Juli 2018, 17:42:38
Velourslederkampfstiefel? Wo haben die die denn her?

Zalando  ::)?
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 14. Juli 2018, 18:34:47
Naja, er meint ggf. die Lowa Wüstentreter, die Leder Teilbesatz haben.

Wie auch immer - tragen darf er die selbstbeschafften wohl nicht ...
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Eisensoldat am 16. Juli 2018, 08:47:01
Er meint wahrscheinlich die bisher ausgegebenen Kampfstiefel heiß/trocken, (sandfarben) die tatsächlich zu einem großen Teil aus Wildleder bestehen. Wie F_K richtig sagt, darf die nur der tragen, der sie auf BAN hat. Und ja , die "Veloursleder - Kampfstiefel" drücken und zwicken und zwacken tatsächlich nicht (kaum).
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: Rollo83 am 16. Juli 2018, 13:49:21
Ich trage im Wechsel den Lowa Renegade (selbst beschafft, denke kann man noch so eben bezahlen) und den dienstlich gelieferten Kampfstiefel heiß/trocken (sandfarben), der ist auch ganz akzeptabel.
Der ein oder andere Kamerad ist schon mit dem neuen Stiefelkonzept ausgerüstet (DSK), ich lass mich überraschen.
Was mir aufgefallen ist, die Stiefel sind nicht mehr schwarz sondern dunkel braun, ob es auch schwarze Stiefel gibt weiss ich gar nicht.
In den nächsten Monaten soll ich auch umgerüstet werden, glaub ich aber noch nicht dran.
Titel: Antw:Probleme mit dem originären Kampfstiefel
Beitrag von: F_K am 16. Juli 2018, 14:02:52
@ Rollo:

.. auch für Dich:

Das "Konzept" besteht aus mehreren, unterschiedlichen Stiefeln für unterschiedliche Einsatzzwecke.

Der "Kampfstiefel, leicht" ist für "Steine, schlechtes Gelände, Heisswetter" entweder ein Meindl MD Rock (bzw. ähnlich nach dem Modell) oder ein Haix Modell, beide eben "braun".
Der "Kampfstiefel, schwer" ist auch Meindl / Haix, aber Schwarz.

Der bisher gelieferte Kampfstiefel heiß/trocken (Sandfarben) wird nicht mehr ausgegeben.

Das Paar "Formaldienst" ist der "einfache, schwarze Kampfstiefel".