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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: LwPersFw am 27. April 2017, 16:23:31

Titel: Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 27. April 2017, 16:23:31
Auszug , 26.04.2017

"Tagesbefehl

Soldatinnen und Soldaten, zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Reservedienstleistende der Bundeswehr!

In der letzten Zeit wurden mir Fälle gravierender Verstöße gegen die Grundsätze der Inneren Führung gemeldet.

Dabei sind elementare, nicht verhandelbare Bestandteile unseres Selbstverständnisses in der Bundeswehr grob verletzt worden.

Solche Verfehlungen im Umgang miteinander dulde ich in unseren Streitkräften nicht.

In unseren Reihen muss niemand ein Verhalten hinnehmen, das unserer Werteordnung widerspricht.

Die Werte der Inneren Führung

+ Kameradschaft und Kollegialität,
+ Loyalität,
+ Tapferkeit,
+ Verantwortung,
+ Fürsorge und
+ gegenseitiger Respekt

erfahren ihren unmittelbaren Ausdruck in einer zeitgemäßen Menschenführung.

Und ich erwarte von unseren Führungskräften, dass sie diese Werte tagtäglich authentisch vorleben
und einfordern und Verfehlungen konsequent nachgehen.

So formt die Innere Führung im wahrsten Sinne des Wortes Einheiten – sie erzieht, sie bildet aus und
sie zeigt uns allen auf, dass Führung vor allen Dingen eines braucht: gute Vorbilder.

Auch notwendige Härte in der Ausbildung darf hier den Blick nicht verstellen für schikanöses Verhalten und herabwürdigende Behandlung.

Denjenigen, die ihre Kameradinnen und Kameraden, Kolleginnen und Kollegen – seien es Untergebene,
Gleichgestellte oder Vorgesetzte – schlecht oder erniedrigend behandeln und ihre Persönlichkeitsrechte
missachten, sage ich in aller Deutlichkeit:

Ihre Taten beschädigen den Geist und den guten Ruf Ihrer Einheiten und Dienststellen.
Sie diskreditieren die Leistungen der Frauen und Männer, die unter Einsatz ihres Lebens füreinander
und für unsere Werte einstehen. Sie schaden der gesamten Bundeswehr."




Und meine persönliche Meinung dazu :

Sie hat recht und wer es jetzt immer noch nicht begreifen kann oder will, vom General bis zum Schützen,
dass solch ein Verhalten in der Bundeswehr nichts zu suchen hat, soll und muss die ganze Härte der
möglichen Sanktionen erfahren. Und dies gilt für die Handelnden und die ... die wegsehen, oder diese decken.



Edit:
Betreff ergänzt (Offener Brief vom 1. Mai 2017, siehe untenstehende Wortmeldung vom 01.05.2017, 20.29 Uhr)

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Verteidiger am 27. April 2017, 17:18:51
Eine Schande, dass so ein Befehl überhaupt nötig ist.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: dunstig am 27. April 2017, 18:00:21
Finde es bezeichnend, dass es doch mehr oder weniger immer die selben Verwendungen sind, die von diesen Vorfällen betroffen sind. Ein gewisses Mindset scheint dort scheinbar vorhanden (provokant: nötig?) zu sein, dass es dort zu solchen Aussetzern kommt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: funker07 am 27. April 2017, 18:37:59
Ich denke, dass die Tätigkeit als Ausbilder in infantersitischen Bereichen eher die Doofen und Sadisten anzieht. Außerdem fallen Leistungsschwache Ausbilder da wohl weniger auf, da sie durch Erfahrung (immer die gleiche Tätigkeit) vieles kompensieren können.
Dadurch kann man defintiv keine Rückschlüsse auf die Mehrheit der Ausbilder ziehen, sollte sich aber auch nicht über einzelne Ausreißer wundern.

Zitat
Auch notwendige Härte in der Ausbildung darf hier den Blick nicht verstellen für schikanöses Verhalten und herabwürdigende Behandlung.
Schön auf den Punkt gebracht und vor allem gutes Kontra gegen die, die meinen, dass durch menschenwürdigen Umgang die Ausbildung verweichlicht.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: wolverine am 27. April 2017, 19:07:20
War ich jetzt lieber nur doof oder doch eher Sadist? ???
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Papierberg am 27. April 2017, 19:57:57
Mir gefällt die zweiseitige Ausrichtung der Botschaft. Es wird sowohl klargestellt, dass Fehlverhalten der beschriebenen Art (auch dessen Duldung) dienstliche Konsequenzen nach sich ziehen wird, gleichzeitig soll es Betroffenen Mut machen, sich dem zu entziehen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: funker07 am 27. April 2017, 20:39:37
War ich jetzt lieber nur doof oder doch eher Sadist? ???
Oder ein Teil der Mehrheit der Kameraden, die in Ausbildungsfunktion sind, weil sie es gut können, gerne Menschen führen und auf dem entsprechenden Dienstposten sitzen?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 27. April 2017, 23:16:41
funker07, nicht nur hier fällt auf, dass Sie steile Behauotungen aufstellen, ohne dafür auch nur den Ansatz von Fakten zu nennen, um nachvollziehen zu können, wie Sie darauf kommen.

Tun Sie das absichtlich?

Um auf dieses thema zurückzukommen: Welche Fakten kennen Sie, um zum "Gedanken"/Schluss zu kommen, dass Ausbilder in infanteristischen Bereichen "eher die Doofen und Sadisten" anzögen? Wie kommen Sie gerade bei diesen Verwendungen darauf, dass Leistngsschwache weniger auffielen? Wie kommen Sie auf den trchter, dass Leistungsschwache dies durch erfahrung kompensieren können? Kennen Sie die neue GA-Organisation im Heer/bei der Luftwaffensicherung/Seebataillon (allesamt mit infanteristischen Verwendungen) überhaupt, um zu so einem urteil zu kommen?

Im letzten Satz widersprechen Sie Ihrer ersten Behauptung auch gleich wieder.

Was soll der Unsinn?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: chewbaccaxD am 30. April 2017, 22:28:44
Hier mal ein sehr interessanter Artikel von Augengeradeaus.net

http://augengeradeaus.net/2017/04/von-der-leyen-bundeswehr-hat-haltungsproblem-fuehrungsschwaeche/ (http://augengeradeaus.net/2017/04/von-der-leyen-bundeswehr-hat-haltungsproblem-fuehrungsschwaeche/)



Edit:
Diesen Beitrag hier eingeführt um den Zusammenhang zu wahren.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Ralf am 01. Mai 2017, 10:49:05
Lesenswert dazu: http://plus.faz.net/evr-editions/2017-04-29/7y7MHurgVn4pk1wOYGeYEjv?GEPC=s3 (http://plus.faz.net/evr-editions/2017-04-29/7y7MHurgVn4pk1wOYGeYEjv?GEPC=s3)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 01. Mai 2017, 11:00:03
Danke an Major Bohnert!

Dran, Drauf, Drüber!

Edit: Zur Person: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Marcel_Bohnert&stable=1 (https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Marcel_Bohnert&stable=1)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 01. Mai 2017, 20:29:05
Tagesschau.de und Tagesschau (Hauptausgabe um 20 Uhr) berichten heute (Stand: 01.05.2017, 19:40 Uhr) über einen Offenen Brief der Verteidigungsministerin und die Resonanz auf das Schreiben: 

Kritik an von der Leyens Schelte
"Der Fisch stinkt vom Kopf her"

Quelle (http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-leyen-101.html) (mit diversen Links, u.a. auch zum Offenen Brief)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Marschkompasszahl am 02. Mai 2017, 00:00:37
Ja, wirklich bedauerlich, dass es immer wieder zu solchen Vorfällen kommt und dass dies entsprechend durch die Gazetten wandert.

Der US-Präsident, Abraham Lincoln sagte einmal
Zitat
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
Offenbar sind einige Kameraden nicht genügend charakterlich gefestigt.

Oder aber geben sich fragwürdigen "Traditionen" hin ("wir mussten früher ja auch...").
Hier ist JEDER Teileinheitsführer gefragt, solch umtriebige Aktionen zu hinterfragen und ggf. zu unterbinden!


Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 02. Mai 2017, 10:03:09
Meine Beurteilung der Dinge:

Unserer Frau Ministerin geht der Popo langsam auf Grundeis, sie zeigt Nerven und beißt wie ein verletztes Wildtier wahllos um sich herum.

Mit Verlaub, eine Ministerin, die vor allem dadurch auffällt, dass sie über ihren unterstellten Bereich primär über die Medien und im Folgenden über offene Briefe/Tagesbefehle und nicht mit den Menschen direkt spricht, ist schon bemerkenswert weit entfernt von einer Loyalität, die sich sich und der Leitung ihres Ministeriums gegenüber mit aller Härte einfordert.

Darüber hinaus gefällt sich unsere Ministerin, indem sie aufgrund der in letzter Zeit bekannt gewordenen handvoll Einzelfälle zigtausende vin Vorgesetzten aller Ebenen als schlechte Führungskräfte pauschal dikreditiert. Das ist nicht nur eine bodenlose Anmaßung, das ist vielmehr ein erschreckend schlechtes Vorbild an Führung und Vorbild. Wie, bitte, soll man so einer IBUK noch unbefangen entgegen treten, die sich größte Mühe gibt, die IHR ANVERTRAUTEN Menschen in Bausch und Bogen zu verunglimpfen?

Nur rein vorsorglich, damit es nicht missverstanden wird: Offenkundig gab und gibt es Mängel in der Dienstaufsicht und in der konkreten Behandlung von Fehlverhalten und Dienstvergehen bei den dafür zuständigen Vorgesetzten. Diese Mängel sind ohne Rücksicht auf die beteiligten Personen aufzuklären, abzustellen und es sind, falls notwendig, auch Maßnahmen zu treffen, die eine Wiederholung unwahrscheinlich machen. Seine eigene Haut zu retten oder sich einfach nur besser/sicherer zu fühlen, indem vorschnell höhere Vorgesetzte ohrer Aufgabe entbunden werden, ist weder in jedem Fall geeignet, noch kompensiert es die gründliche Aufarbeitung von Vorfällen überhaupt. Das ist purer Aktionismus, der das Vertrauen in die politische Leitung der Bundeswehr erschütert.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FrankP am 02. Mai 2017, 11:09:56
[...]Darüber hinaus gefällt sich unsere Ministerin, indem sie aufgrund der in letzter Zeit bekannt gewordenen handvoll Einzelfälle zigtausende vin Vorgesetzten aller Ebenen als schlechte Führungskräfte pauschal dikreditiert.[...]


Zitat aus dem offenen Brief der Ministerin vom 01.05.2017:

"[...] Als Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt bin ich nach wie vor fest davon überzeugt, dass die übergroße Mehrheit von Ihnen ob in den Einsätzen oder im Grundbetrieb tagtäglich anständig und tadellos ihren wichtigen Dienst für unser Land leistet. Auch die große Mehrheit der Bundeswehrangehörigen, die Führungsaufgaben wahrnimmt, tut dies mit großem Verantwortungsgefühl für die ihnen anvertrauten Menschen und voller Respekt vor der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Dafür lege ich nach dreieinhalb Jahren Erfahrung mit der Truppe jederzeit meine Hand ins Feuer. [...]"

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 02. Mai 2017, 11:29:37
Ja, was wollen Sie damit relativieren, dass diesene Ministerin eingangs von einem "gravierenden Haltungs- und Führungsproblem in der Bundeswehr" schwadroniert?

Also entweder es gibt ihrer Meinung nach dieses Problem. Dann betrifft es aber konsequenterweise mehr als nur eine handvoll Einzelfälle. Aber wer die Äußerungen dieser Ministerin verfolgt, weiß genau, dass sie schon sehr genau abwägt, was sie an welcher Stelle (nicht) ausdrückt.

Sie gehört zu den Politikern, die schlicht und ergreifend ihrer Umgebung zutiefst misstrauen und versuchen, alles um sich herum zu eliminieren, was ihren Vorstellungen widerspricht, wie konstruktiv das auch immer sein mag.

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Jens79 am 02. Mai 2017, 12:35:51
Man kann ja da reininterpretieren was man mag....   ::)

Mir ist es völlig egal was die Frau Ministerin zum Besten gibt! ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 02. Mai 2017, 13:21:17
@Jens69 - ich interpretiere in die Aussagen der Ministerin gar nichts hinein.

Und als Aktiver sollte es mir schon gar nicht egal sein, was meine Ministerin so von sich gibt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: dunstig am 02. Mai 2017, 14:17:21
Ich finde die Reaktionen auch übertrieben und fand den offenen Brief angesichts der Vorfälle eher positiv.

Lege ich den Schwerpunkt auf den von FrankP zitierten Absatz, ist doch alles gut. Die Ministerin lobt und hebt den tadellosen und wichtigen Dienst und die verantwortungsvoll ausgeführten Führungsaufgaben hervor und verschließt nicht die Augen vor offensichtlich bestehenden Mängeln.

Beziehe ich mich aber ausschließlich auf den Satz, dass die Vorkommnisse keine Einzelfälle mehr seien, wie es einige Kameraden und auch die Medien scheinbar tun, dann ist es kein Wunder, dass man sich aufregt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 02. Mai 2017, 14:19:25
[...]Darüber hinaus gefällt sich unsere Ministerin, indem sie aufgrund der in letzter Zeit bekannt gewordenen handvoll Einzelfälle zigtausende vin Vorgesetzten aller Ebenen als schlechte Führungskräfte pauschal dikreditiert.[...]


Zitat aus dem offenen Brief der Ministerin vom 01.05.2017:

"[...] Als Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt bin ich nach wie vor fest davon überzeugt, dass die übergroße Mehrheit von Ihnen ob in den Einsätzen oder im Grundbetrieb tagtäglich anständig und tadellos ihren wichtigen Dienst für unser Land leistet. Auch die große Mehrheit der Bundeswehrangehörigen, die Führungsaufgaben wahrnimmt, tut dies mit großem Verantwortungsgefühl für die ihnen anvertrauten Menschen und voller Respekt vor der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Dafür lege ich nach dreieinhalb Jahren Erfahrung mit der Truppe jederzeit meine Hand ins Feuer. [...]"

Das hat sie aber erst abgelassen, als ihr der Wind schon gehörig in's Gesicht wehte - und das aus (fast) allen Richtungen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 02. Mai 2017, 14:22:23
@ Dunstig:

Es bleibt die Frage, warum die Ministerin, die alle Zahlen kennt, nunmehr von einem Systemversagen und nicht von Einzelfällen ausgeht.

.. und es bleibt die Frage IHRER Führungsverantwortung.

Grundsatz ist doch: Nach Außen den "Laden verteidigen, wo immer möglich", ggf. dort, wo notwendig, "aufräumen".
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 02. Mai 2017, 14:45:04

Dann betrifft es aber konsequenterweise mehr als nur eine handvoll Einzelfälle.


Es geht ja auch um mehr als die in den Medien "breitgetretenen" 2 -3 Fälle im Jahr...

Es geht auch um die z.B. im Jahr 2016 bearbeiteten Eingaben an den WBdBT, die in diesen Themenkomplex fallen:

+ Menschenführung und Kameradschaft   717
+ Disziplinarrecht, Rechtsverstöße           529 ( davon: Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung 179 )

Dazu kommen noch die Beschwerden, Dienstaufsichtsbeschwerden, die Bw-intern abgearbeitet wurden.

Bei einem Gesamtbestand von ca. 178.000 Soldaten ist es aber kein grundsätzliches Problem der Bw.

Und es geht auch nicht nur um die Soldaten, sondern auch um die Bundeswehrverwaltung. Denn dort gibt es auch Mobbing, etc.

Auch andere große Behördenkörper, wie z.B. die Polizei, haben Fehlverhalten in ihren Reihen...


Worum es geht ist, dass im Jahr 2017 auch im letzten Kopf anzukommen hat, dass notwendige Härte im militärisches Alltag (" Train as you fight !") nicht erfordert,
dass ich Kameraden entwürdigend behandele, bzw. dies im meinem Verantwortungsbereich dulde/fördere.

Um aus Eingaben zu zitieren:

"Ein Oberfeldwebel schlug und trat Untergebene und drückte ihnen im Schwitzkasten die Luft ab.
Der Soldat ist wegen Misshandlung und einer entwürdigenden Behandlung Untergebener im Strafverfahren
rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden."


"Wenn, wie geschehen, ein Kompaniechef einen Untergebenen als „Sklave“ und „Stiefelputzer der Kompanie“
bezeichnet, ist das nicht zu tolerieren und stellt zumindest ein Dienstvergehen dar. Auch in anderen
Fällen vergriffen sich Vorgesetzte deutlich im Umgangston. In Eingaben schilderten Soldatinnen und
Soldaten aus verschiedenen Einheiten Äußerungen ihrer jeweiligen Vorgesetzten wie, „Sie sind das Letzte
für mich“, „Lappen“, „behindert“, „verpiss dich“, „halt’s Maul“, „Du bist so dumm, erschießen sollte
man dich“, „Dreckschwein“, „Drecksau“, „Schwachköpfe“, „Homos“."


Niemand braucht mir zu erzählen, dass dies in der heutigen Zeit notwendig ist.

Schon gar nicht mit den unsinnigen Argumenten : "Das war schon immer so"/"Das ist halt Armee"/"Das hat mir auch nicht geschadet"

Wer als Vorgesetzter / Ausbilder unfähig ist Gefolgschaft und Leistung bei seinen Untergebenen zu erzielen, ohne so zu entgleisen, soll seine Uniform ausziehen.

Und dies gilt auch für Vorgesetzte, die dies dulden, oder sogar (durch wegsehen) fördern.

( ... den z.B. Stabsoffizier möchte ich erleben, der es sich gefallen lassen würde, dass ich ihn als "Drecksau" anspreche... )


Dto, wie gesagt, auch für den Bereich der Bundeswehrverwaltung, z.B. bei Mobbing.


Nicht mehr - nicht weniger.





Losgelöst davon, sehe ich das derzeitige Agieren auf politischer Ebene.
Sei es unsere Ministerin, aber auch die anderen Damen und Herren aus der Politik, die im Wahljahr
u.a. die Bw als "Spielball" ihrer jeweiligen parteipolitischen Interessen benutzen.
Dabei geht es, wie so oft, nicht um uns Soldaten, sondern Eigennutz... aber auch dies ist ja keine neue Erkenntnis.





Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 02. Mai 2017, 14:55:36
Nochmal: Die von Dir genannen ca. 1200 Einzelfälle sind aber nicht nur "rechtsradikale" Vorfälle, sondern quasi "alle" Dinge, wo etwas schief gelaufen ist.

Wir reden also von unter 1 %, d. h. maximal ein Vorfall pro Einheit - der ja dann, in aller Regel, nach den Regeln "behandelt" wurde.

Damit liegt die Bundeswehr WEIT UNTER der "allgemeinen" Quote von Straftaten / extremistischen Vorfällen in unserem Land - grundsätzlich ist die Bw also vorbildlich, wenn man die Allgemeinheit als Vorbild nimmt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: dunstig am 02. Mai 2017, 14:59:37
Grundsatz ist doch: Nach Außen den "Laden verteidigen, wo immer möglich", ggf. dort, wo notwendig, "aufräumen".
Da bin ich prinzipiell bei dir, allerdings habe ich es mittlerweile auf fast allen Ebenen erlebt, dass "nach oben" und "nach außen" immer gemeldet wird, dass alles in Ordnung und doch garnicht so schlimm sei, während es letztendlich an allen Ecken gefehlt und gemangelt hat. Aber Hauptsache der Eindruck bleibt bestehen, dass die Forderungen dennoch irgendwie erfüllt und möglich gemacht werden.

Deswegen empfinden es an unserer Dienststelle viele als erfrischend (und nicht so sehr befremdlich wie die meisten anderen), dass die Ministerin öffentlich auch mal die offensichtlichen Mängel anspricht und nicht vom schönen Wetter und heiler Welt spricht, was eh bei den interessierten Personen als unglaubwürdig erscheinen würde.

Über die Art und Weise lässt sich sicherlich streiten, aber ich bin auch kein Freund davon, jedes einzelne Wort auf die Goldwaage zu legen, was in unserer politisch korrekten Gesellschaft schon viel zu oft geschieht. Und darüberhinaus hebt sie ja die gute und tadellose Arbeit in einem ausführlichen Absatz noch einmal ausdrücklich hervor.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 02. Mai 2017, 15:04:24
Ich finde die Reaktionen auch übertrieben und fand den offenen Brief angesichts der Vorfälle eher positiv.

Es geht gar nicht um den offenen Brief. Dieser offene Brief ist nämlich bereits der schwache Versuch der Schadensbegrenzung ihrerseits. Es geht darum, was die Ministerin am Wochenende zur besten Sendezeit im ZDF zum Besten gegeben hat.

Und dazu fällt mir Clausewitz gleich in doppelter Hinsicht ein:

"Die höhere Stellung der Kritik, ihr Lob und Tadel nach völliger Einsicht der Sache, hat auch an sich nichts, was unser Gefühl verletzt, sondern bekommt es erst dann, wenn der Kritiker sich plötzlich hervordrängt und in einem Ton spricht, als wenn alle die Weisheit, die ihm durch vollkommene Einsicht der Begebenheiten gekommen ist, sein eigenes Talent wäre."

"Ein starkes Gemüt ist nicht ein solches, welches bloß starker Regungen fähig ist, sondern dasjenige, welches bei den stärksten Regungen im Gleichgewicht bleibt, so daß trotz den Stürmen in der Brust der Einsicht und Überzeugung wie der Nadel des Kompasses auf dem sturmbewegten Schiff das feinste Spiel gestattet ist."

...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 02. Mai 2017, 15:30:46
@ Dunstig:

Es geht hier nicht um "falsche Grünmeldungen".

So ähnlich wie Andi schreibt:

Zitat
Idealerweise werden im Kritikgespräch nicht nur Floskeln und Oberflächlichkeiten ausgetauscht, sondern offen über Bedürfnisse, Ängste und Sorgen gesprochen . Um das zu erreichen, sollten sich Führungskräfte klar machen, mit wem sie sprechen. Kritisieren Sie eine Person, die ebenfalls Führungsverantwortung trägt, oder einen Mitarbeiter?

Und hier kritisiert die IBUK nicht "ihre" Soldaten im Gespräch mit diesen, sondern die IBUK kritisiert ihre Soldaten PAUSCHAL (und sachlich unzutreffend) vor der ÖFFENTLICHKEIT.

Dies verstößt so gegen jegliche Höflichkeit und die Regeln einer modernen Menschenführung ...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 02. Mai 2017, 17:48:59
Lieber LwPersFw,

das Thema "Menschenunwürdige Behandlung war ja Gegenstand eines ersten offenen Briefes der Ministerin, NACHDEM sie in den Medien zuerst über diese Dinge ihre Standpunkt äußerte. Bis auf die Stillosigkeit, öffentlich über Menschen zu sprechen, die einem anvertraut sind, anstelle zuerst das Wort an sie zu richten, gab es wohl niemanden, der sie ernsthaft über ihre Einstellung zu Ausbildungsmethoden und fehlende Dienstaufsicht hierzu kritisiert hätte. Insofern geht Ihr letzter Post doch am Thema vorbei.

Denn mittlerweile geht es in diesem Strang bereits um ihren zweiten offenen Brief, den sie nach erneuter primärer Befassung der Medienöffentlichkeit veröffentlichte und der das Thema Führungs- und Haltungsproblem wegen rechtsradikaler Umtriebe behandelte. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied.

Diese Ministerin fühlt sich wohl vor der Wahl angeschlagen und beißt und tritt um sich, indem sie öffentlich Pauschalkritik an den ihr untergebenen Menschen übt und Tausende einfach undifferenziert diskrditiert, indem sie hektisch Personalentscheidungen trifft, aber im unterbau nichts ändert. Das ist Methode, nicht nur schlechter Stil, sondern auch ein Versagen an eigener Führung und Haltung, die sie nun von militärischen Vorgesetzten einfordert. Von der von ihrer seite gebrochenen Loyalität will ich gar nicht weiter sprechen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 02. Mai 2017, 18:11:21
Lieber miguhamburg,

vielen Dank für die Ausführungen zur Ministerin, die mir aus der Seele sprechen.

In meinen Augen war dieser Beweis mangelnder Loyalität gegenüber den anvertrauten Soldaten, Beamten und Mitarbeitern die Krönung einer Periode von zweifelhaften Führungsentscheidungen. Man darf gespannt seien, wer die Nachfolge antritt und ob die einst in der Presse heiß diskutierte Positionierung von Frau v.d.L. für Höheres  noch eine Rolle spielt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 02. Mai 2017, 18:32:07
Man sollte sie nach über 3 Jahren im Amt vielleicht mal mir DER Grundregel im Funkverkehr vertraut machen: Denken - Drücken - Sprechen.
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Beitrag von: Ralf am 02. Mai 2017, 19:40:57
Meine Frau fragte mich vorhin, ob ich mich erinnern könnte, ob ein anderer Chef einer großen Firma sich öffentlich hingestellt hätte und so etwas über ihre Mitarbeiter gesagt hätte.
Darauf wusste ich zumindest keine Antwort.

Bei uns wird das nicht positiv gesehen, es herrscht auch der Tenor vor, wie migu ihn beschrieben hat.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 02. Mai 2017, 19:53:21
N24: "Von der Leyen sagt USA-Reise wegen Skandal um Bndeswehr-Offizier ab."

Für mich ist das blanker Aktionismus.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 02. Mai 2017, 20:03:58
Ich denke mal eher,dass sie sich darauf einstellt vor den Verteidigungsausschuss zitiert zu werden,der ja auch eine Reise abgesagt hat.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 02. Mai 2017, 20:06:29
Stimmt, das war mir entfallen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 02. Mai 2017, 21:21:02
Achtung: Terminhinweis für den heutigen Abend (Tagesthemen, ab 22.15 Uhr)! 

In der Hauptausgabe der Tagesschau wurde heute (Stand: 02.05.2017, 20.04 Uhr) ein Interview mit der Verteidigungsministerin angekündigt:

Von der Leyens Bundeswehr-Kritik
"Probleme mit Haltung und Führung vor Ort"

Quelle (http://www.tagesschau.de/inland/von-der-leyen-183.html) (mit der Videoaufzeichnung des Interviews, wie es um 22.15 Uhr gesendet wird)

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Verteidiger am 02. Mai 2017, 22:54:01
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und verwette ein Leberkäsbrötchen.

In einem (möglich) Kabinett Merkel IV ist diese Frau keine Verteidigungsministerin.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: wolverine am 02. Mai 2017, 23:53:55
Und noch ein Kommentar (http://strategie-technik.blogspot.de/2017/05/kommentar-miss-management-bei-der.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 03. Mai 2017, 19:49:41
Nun, im "Entlassen" von Menschen hat diese Ministerin ja in der dreieinhalb Jahren herausragende Erfahrungen gesammelt. Die meisten von diesen Soldaten taten genau das, was ihre Verantwirtung war: Sie trugen ihrer Ministerin, den Staatssekretären oder dem GI ihre begründeten Gegenvorstellungen ein paarmal zu oft vor. Die wenigsten wurden wegen konkreter Vorhaltungen entlassen und wiederum bis auf eine Ausnahme fast alle erfuhren NICHT von ihrem unmittelbaren Vorgesetzten, dass sie sich im einstweiligen Ruhestand wiederfinden würden. Zwei von Ihnen erfuhren dies - auf Umwegen(!) über die Medien.

Dieses Vorgehen zeigt schlicht auf, welche "Haltung" und "Führung" diese Ministerin selbst praktiziert - und sie verlangt gleichzeitig allen Ernstes, dass Vorgesetzte ein Vorbild an Haltung an Pflichterfüllung und Haltung zu praktizieren hätten. Das ist der lebende Beweis, wie inhaltlich hohl und realitätsfern ein/e IBUK sein kann.

Im Übrigen darf ich auch daran erinnern, dass diese Ministerin nach vielen Jahren wieder einen "Maulkorberlass" ins Haus gab, wer sich in der Öffentlichkeit zu allgemeinen Bundeswehrthemen äußern darf und wer nicht.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: bayern bazi am 03. Mai 2017, 21:58:32
der Kommentar vom Wagner (http://m.bild.de/news/standards/bundeswehr/liebe-bundeswehr-soldaten-innen-51561318.bildMobile.html) in der Bild


auch nicht schlecht
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 03. Mai 2017, 22:24:32
Tut mir leid, mit Wagner kann ich nun gar nichts anfangen.

Seine Wertschätzung für die Truppe insgesamt ist ok, aber es geht doch erkennbar darum, Personalpolitik aus der Bild-Redaktion heraus zu betreiben. Die Kanzlerin soll wissen, dass die Zeitung der Verteidigungsministerin das Vertrauen entzogen hat.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: SCPO am 03. Mai 2017, 22:29:54
Tut mir leid, mit Wagner kann ich nun gar nichts anfangen.

Seine Wertschätzung für die Truppe insgesamt ist ok, aber es geht doch erkennbar darum, Personalpolitik aus der Bild-Redaktion heraus zu betreiben. Die Kanzlerin soll wissen, dass die Zeitung der Verteidigungsministerin das Vertrauen entzogen hat.

Wagner ist einfach nur polemisch, langweilig und ... und wie die gesamte Bild einfach nur überflüssig. Seit Reichelt und Dieckmann ist es mit der Bild sowas von steil bergab gegangen und die Fallhöhe war ja auch schon vorher nicht sonderlich hoch.

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 03. Mai 2017, 22:33:59
Hier der Ausschnitt aus der Tagesschau-Hauptausgabe vom 03.05.2017, 20 Uhr, über den Besuch in Illkirch:

Bundeswehr-Skandal:
Verteidigungsministerin von der Leyen besucht Illkirch

Quelle/Video (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-285059.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 03. Mai 2017, 23:01:27
Dann dürfen wir ja mal gespannt sein, was bei der avisierten (und damit politisch, wie ich es einschätze, bereits im Vorgriff beschlossene) Änderung der WDO herauskommen soll. Ich kann mir zwei Varianten vorstellen:

1.)  Der Katalog an Vorfällen, bei denen vom DV zwingend ein RB zu beteiligen oder an die Staatsanwaltschaft abzugeben ist wird um deutlich mehr mögliche Dienstvergehen erweitert und damit letztlich die eigenständige Disziplinargewalt der DV noch weiter begrenzt und - überspitzt ausgedrückt nur bis zum (strengen) Verweis - und Förmliche Anerkennung gestutzt.

2.)  Der DV 1 wird auf Verbandsebene hochgestuft, um dann als Beschwerdeeskalationsstufe sofort die Brigadeebene (bzw. analoge Führungsebenen im Ämterbereich) zu haben.

Ich befürchte eine Kombination aus beiden Maßnahmen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: justice005 am 04. Mai 2017, 06:34:23
Zitat
Dann dürfen wir ja mal gespannt sein, was bei der avisierten (und damit politisch, wie ich es einschätze, bereits im Vorgriff beschlossene) Änderung der WDO herauskommen soll. Ich kann mir zwei Varianten vorstellen:

In dieser Legislaturperiode war keine Reform der WDO geplant und ob das in der neuen Legislaturperiode erfolgt, wird sich zeigen. Es wäre aber durchaus sinnvoll, weniger wegen der aktuellen Fälle, sondern vielmehr aus anderen grundsätzlichen Erwägungen.

Zitat
Der Katalog an Vorfällen, bei denen vom DV zwingend ein RB zu beteiligen oder an die Staatsanwaltschaft abzugeben ist wird um deutlich mehr mögliche Dienstvergehen erweitert und damit letztlich die eigenständige Disziplinargewalt der DV noch weiter begrenzt

Eine Pflicht, den RB einzuschalten, gibt es ausschließlich dann, wenn man eine eigentlich abgabepflichtige Straftat ausnahmsweise nicht an die Staatsanwaltschaft abgeben will. Das ist aber auch schon alles. Im Übrigen würde ich es sehr begrüßen, wenn die Beteiligung des RBs auch in anderen Fällen Pflicht wäre. Es ist nämlich in der Tat so, dass die allermeisten Disziplinarvorgesetzten keinen Schimmer mehr von der WDO, der WBO, von den Verfahrensregeln und Ihren Ermittlungspflichten haben. Das ist auch kein Vorwurf, sondern verständlich. Im ersten Dienstjahr wird an der Offiziersschule WDO gepaukt und eine Klausur geschrieben, danach geht's jahrelang auf die Uni zum Studium. Dann kommt man in die Truppe zurück und weiß schlichtweg nichts mehr von WDO. Wenn es dann mal etwas zu ermitteln gibt. dann reiht sich Fehler an Fehler. Es kommt häufig genug vor, dass hier ein RB dem D-Vorgesetzten wie an der Offizierschule jeden Furz erklären muss.

Im Übrigen beschränkt sich die viel beschworene Selbstständigkeit des Vorgesetzten bei Disziplinarsachen gemäß § 35 WDO alleine auf die Entscheidung, ob und wie ein Dienstvergehen am Ende geahndet wird. Das ist alles. Ob und wie hingegen die Ermittlungen geführt werden und ob eine Abgabe an die Staatsanwaltschaft erfolgt, entscheidet hingegen nicht der D-Vorgesetzte, sondern entweder unmittelbar das Gesetz und die daraus resultierende Vorschrift oder der jeweils konkrete Befehl des höheren Vorgesetzten.

Zitat
Der DV 1 wird auf Verbandsebene hochgestuft, um dann als Beschwerdeeskalationsstufe sofort die Brigadeebene (bzw. analoge Führungsebenen im Ämterbereich) zu haben.

Schmarrn

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 04. Mai 2017, 08:20:43
Na ja, wenn ich mir den Aktionismus der Leitung der letzte Jahre so anschaue, dann würde ich solche Befürchtungen nicht als Schmarrn abtun.

Zum Beispiel das neue Soldatenbeteiligungsgesetz: Der Vorgänger im Amt schreibt eine Neuordnung der Soldatenbeteiligungsrechte in den Koalitionsvertrag. Ziel: Abbau der Soldatenbeteiligung.
Was macht Frau von der Leyen daraus? Einen massiven Ausbau der Beteiligungsrechte inklusive einer effektiven Möglichkeit der völligen Hemmung mitbestimmungspflichtiger Maßnahmen - und das in Streitkräften - und ein Bürokratiemonster ohne gleichen. Mit völlig unzweckmäßigen Anleihen aus dem Arbeits- und Beamtenrecht.

Ehrlich gesagt halte ich da bei ihr als Antriebsfeder leider jede Änderung für möglich.
Erinnert sich eigentlich noch jemand daran, dass vor einem Jahr noch von diversen Parteien eine Abschaffung der Wehrdisziplinarordnung als "aus der Zeit gefallen" diskutiert wurde?

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 04. Mai 2017, 10:18:17
Und heute hat die Welt ein Interview mit dem Managementguru Sprenger zur Ministerin im Angebot::

https://www.welt.de/politik/deutschland/article164216608/Von-der-Leyen-war-schon-immer-eine-Fehlbesetzung.html (https://www.welt.de/politik/deutschland/article164216608/Von-der-Leyen-war-schon-immer-eine-Fehlbesetzung.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: verwundert am 04. Mai 2017, 11:06:43
Was Du hier von Dir gibst grenzt schon fast an Meuterei. Ich finde es erschreckend, wie offen und beharrlich hier Stabsoffiziere gegen ihre höchste Vorgesetzte hetzen.

Das verlinkte Interview geht im Übrigen über pauschale Behauptungen und subjektive Meinungsäußerung nicht hinaus, sachliche, belastbare Argumente bleibt es schuldig.

Und auch der angebliche pauschale Vorwurf der Ministerin an alle Soldaten ist frei erfunden, sie hat von Anfang an gesagt, daß die übergroße Mehrheit einen guten Job macht. Darüber hatte LwPersFw Dich gestern schon belehrt. Es gibt in Teilen der Truppe ein Führungs- und Haltungsproblem, und die Betreffenden werden durch ihr von gespielter Empörung geprägtes Geschrei nicht verhindern können, dass das thematisiert wird.
Ich sage dazu nur: "Getroffene Hunde bellen"  ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 04. Mai 2017, 12:04:34
Was Du hier von Dir gibst grenzt schon fast an Meuterei.

Nein, das nennt sich "Recht auf freie Meinungsäußerung" und ist ein im Grundgesetz verankertes Menschenrecht und zudem ein elementarer Bestandteil der Inneren Führung.

Ich finde es erschreckend, wie offen und beharrlich hier Stabsoffiziere gegen ihre höchste Vorgesetzte hetzen.

Ich finde es erschreckend, dass du offensichtlich eine so undifferenzierte Wahrnehmung hast, dass du mit sachlicher Kritik und Meinungsäußerung nicht umgehen kannst.
Ganz nebenbei ist es leider systemimmanent, dass diejenigen, die die Strukturen der Bundeswehr aus eigenem Erleben kennen und aus eigenem Erleben wissen, welchen Wahrheitsgehalt und welche Angemessenheit den Aussagen der Ministerin innewohnen eine insgesamt adäquatere Lagebeurteilung vornehmen können. Das durch die Medien dankbar angenommen weiter inszenierte und durch die Ministerin gezeichnete Weltuntergangsszenario hinsichtlich der Ethik und Moral "der Truppe" hat nämlich wenig mit der Realität zu tun.

Das verlinkte Interview geht im Übrigen über pauschale Behauptungen und subjektive Meinungsäußerung nicht hinaus, sachliche, belastbare Argumente bleibt es schuldig.

Das verlinkte Interview basiert auf fachlicher Beurteilung eines Experten auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse im Kontext zum gezeigten Verhalten der Ministerin. Und als Sozialwissenschaftler beurteile ich für mich die getroffenen Aussagen als ziemlich treffend - als betroffener "Mitarbeiter" als absolut dem entsprechend was ich in meinem Umfeld wahrnehme.

Und auch der angebliche pauschale Vorwurf der Ministerin an alle Soldaten ist frei erfunden, sie hat von Anfang an gesagt, daß die übergroße Mehrheit einen guten Job macht.

Nein, das hat sie einen Tag nach ihrem ZDF-Interview nachgeschoben, um den Versuch zu unternehmen, etwas zu retten. Und auch bei all dem, was sie in den letzten Tagen gesagt hat bringt es wenig diesen Hinweis im Nachsatz immer wieder zu bringen, wenn man in den Sätzen vorher das Personal und die Strukturen der Bundeswehr insgesamt in Frage stellt.

Darüber hatte LwPersFw Dich gestern schon belehrt. Es gibt in Teilen der Truppe ein Führungs- und Haltungsproblem

Nein, es gibt in der gesamten Bundeswehr ein systemisches Führungsproblem, weil das Führungspersonal immer weniger Zeit zum Führen hat (das ist sowas mit Menschen und reden und Fürsorge und so). Und dass dem so ist hat - nicht nur, aber auch - die aktuelle Ministerin durch diverse durch sie implementierte Maßnahmen selbst mit verursacht. Und jede einzelne der von ihr derzeit angedachten oder angestoßenen Maßnahmen vergrößert dieses Problem, weil sie die vorhandenen Strukturen noch weiter schwächt und Führung noch weiter erschwert.

Das es auch mal einzelne Totalausfälle in jeder Hierarchieebene der Bundeswehr, wie auch in der zivilen Welt gibt ist doch wohl eine Binse.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Verwunderter am 04. Mai 2017, 13:56:41
Was Du hier von Dir gibst grenzt schon fast an Meuterei.

Nein, das nennt sich "Recht auf freie Meinungsäußerung" und ist ein im Grundgesetz verankertes Menschenrecht und zudem ein elementarer Bestandteil der Inneren Führung.
...jedoch in den Grenzen des Paragraph 10 Abs. 6 SG
Dass offene Hetze gegen die ranghöchste Vorgesetzte von angemessener Zurückhaltung zeugt vermag ich nicht zu erkennen.

Zitat
Und als Sozialwissenschaftler beurteile ich für mich....
Du bist nur Sozialarbeiter?? Ach herrje, na gut das erklärt natürlich einiges...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 04. Mai 2017, 14:19:58
Du bist nur Sozialarbeiter?? Ach herrje, na gut das erklärt natürlich einiges...

Ja,das trifft es ziemlich gut. ::) Aber warum "nur"? Schlechte Erfahrungen mit deinem gemacht?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 04. Mai 2017, 16:47:27
Dieser "verwunderte" Troll ist für seine Feigheit, hier als Gast zu pöbeln und Nutzer zu verunglimpfen allerdings ganz schön dummdreist.

Erstens, "Verwunderter", mich hat hier niemand belehrt. Zweitens, wies ich LwPersFw auf den Umstand hin, dass sich sein ursprüngliches Thema weiter entwickelt hatte. Drittens, womit konkret soll ich denn Ihrer "Expertise" nach gegen das Soldatengesetz verstoßen haben? Viertens: Was ist für Sie Meuterei? Fünftens, wie kommen Sie im Zusammenhang mit meiner Meinungsäußerungen zum Auftreten der Ministerin auf "Hetze" - wissen Sie überhaupt, wovon Sie hier schwadronieren?

Sechstens - und das ist immanent: Das Führungsprinzip der Bundeswehr ist die Innere Führung. Damit haben Sie sich erkennbar noch nie auseinandegesetzt. Denn dann wären Sie nicht auf die Idee gekommen, hier so einen Schwachsinn zu verzapfen. Kein Untergebener ist verpflichtet, jedes Auftreten seiner Vorgesetzten gut zu finden oder stillschweigend zu dulden, schon gar nicht in einem informellen Gespräch, was ja hier in diesem Forum durchgeführt ist. Schon gar nicht verpflichten Soldatengesetz oder Innere Führung Soldaten dazu, Speichel ihrer Vorgesetzten zu lecken. Im Übrigen habe ich an keiner Stelle dazu aufgerufen, dass Soldaten Befehlsausführung zu verweigern oder sich gegen die Ministerin aufzulehnen oder sonst etwas in diese Richtung, was in der Tat eine Wehrstraftat wäre, Sie Wurst.

Also, halten Sie mal Ihren Ball sehr flach!
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 04. Mai 2017, 17:13:12
Dieser "verwunderte" Troll ist für seine Feigheit, hier als Gast zu pöbeln und Nutzer zu verunglimpfen allerdings ganz schön dummdreist.
Wir haben im Forum ausdrücklich vorgesehen, dass auch Gäste kommentieren können. Wird gegen die Netiquelle verstoßen, greifen wir ein. 
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Hirnforscher am 04. Mai 2017, 18:07:24
Neuer Artikel in der Welt: https://www.welt.de/politik/deutschland/article164262383/Mehrheit-sieht-Rechtsradikalismus-Problem-in-Bundeswehr.html (https://www.welt.de/politik/deutschland/article164262383/Mehrheit-sieht-Rechtsradikalismus-Problem-in-Bundeswehr.html)

 ???
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Mike Brisket am 04. Mai 2017, 18:19:37
Neuer Artikel in der Welt: https://www.welt.de/politik/deutschland/article164262383/Mehrheit-sieht-Rechtsradikalismus-Problem-in-Bundeswehr.html (https://www.welt.de/politik/deutschland/article164262383/Mehrheit-sieht-Rechtsradikalismus-Problem-in-Bundeswehr.html)
  • Angeblich sehen 49 % der Deutschen in der Truppe ein Rechtsradikalen-Problem.
  • Bei über 50-Jährigen sind es sogar 60 %.
  • Unter den Grünen-Wählern sind es 90 %!
  • Unter den SPD-Wählern sehen das 75 % so.
  • 48 % der Deutschen sehen eine Mitverantwortung bei der Ministerin.
  • 67 % der Deutschen sehen den Umgang der Ministerin mit der Angelegenheit als richtig an.

 ???

Man sieht das was man unbedingt sehen möchte!
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 04. Mai 2017, 19:36:13
Ja, das populistische Treiben und postfaktische "Argumentation" der hiesigen Links- und Rechtsradikalen hinterlässt seine Spuren.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: justice005 am 04. Mai 2017, 20:28:20
Zitat
Das ist der lebende Beweis, wie inhaltlich hohl und realitätsfern ein/e IBUK sein kann.

Diese Äußerung überschreitet die Grenzen der verfassungsrechtlichen Meinungsfreiheit. Diese Beschimpfung von einem Stabsoffizier verletzt seine Dienstpflichten gemäß § 10 Abs. 6 Soldatengesetz (Zurückhaltungspflicht) § 17 Abs. 1 SG (Achtung der dienstlichen Stellung des Vorgesetzten).

Ich gehe jede Wette ein, dass es ein miguhamburg nicht tolerieren würde, wenn er von einem Untergebenen öffentlich derart beschimpft würde.

Der Bewertung von "verwunderter" schließe ich mich daher juristisch größtenteils an. Lediglich die "Meuterei" sehe ich auch nicht, weil dieser Tatbestand nur erfüllt ist, wenn sich mehrere Soldaten zusammenrotten, um gemeinsam Straftaten gegenüber einem Vorgesetzten zu begehen. Das ist hier nicht der Fall. Dienstpflichtverletzungen liegen jedoch vor und wurden bereits benannt. Daher sollte es nach meiner Bewertung auch von der Moderation nicht toleriert werden.

Zitat
Troll ist für seine Feigheit, hier als Gast zu pöbeln und Nutzer zu verunglimpfen allerdings ganz schön dummdreist.

Weitere unsachliche Beschimpfungen machen die Sache sicher nicht besser.

Zitat
Schwachsinn zu verzapfen
Zitat
Schon gar nicht verpflichten Soldatengesetz oder Innere Führung Soldaten dazu, Speichel ihrer Vorgesetzten zu lecken.
Zitat
Sie Wurst.

Wenn ich mir diese Umgangsformen betrachte, komme ich zu der Bewertung, dass die Ministerin völlig recht hat, wenn sie anprangert, dass Teile der militärischen Führung ein Haltungsproblem haben. Der Stabsoffizier Miguhamburg scheint sich hier als leuchtendes Beispiel anzubieten.

 



 

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 04. Mai 2017, 21:14:07
Lieber Justice,

Ihre Meinung in allen Ehren, die ich in vielen Ansätzen auch teile. Aber die Wohlverhaltenspflicht wird in informellen Rahmen von deutschen Gerichten und auch von den Truppendienstgerichten nicht so ausgelegt, wie Sie es hier vorgeben.

Erstens ist das, was ich schrieb, eine Meinung, die so geteilt oder nicht geteilt werden kann. Dies geschieht in dieser oder jener Art täglich tausendfach in Betreuungseinrichtingen für Offiziere/Unteroffiziere über höhere Vorgesetzte in teilweise noch deutlicherer Form. Da hätten Truppendienstgerichte viel zu tun, wenn dies alles gegen § 17 verstoßen sollte.

Zweitens ist es immer noch ein Unterschied, ob ich eine Meinung kundtue oder ob ich aktiv/passiv gegen das arbeite, was mir von meinen Vorgesetzten aufgegeben wird oder wie ich mich gegenüber meinen Vorgesetzten äußere.

Also, immer mal halblang.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Verteidiger am 05. Mai 2017, 00:12:45
Wie immer kommen die "ich habe das doch schon immer gewußt Fraktion" aus ihren Löchern gekrochen

http://www.bento.de/today/nach-dem-fall-franco-a-wie-rechts-ist-die-bundeswehr-1342363/#reffbbento (http://www.bento.de/today/nach-dem-fall-franco-a-wie-rechts-ist-die-bundeswehr-1342363/#reffbbento)

Dieser Oberleutnant d.R ist irgendwann anders schon mal aufgefallen. Ich weiß nur nicht mehr wann.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: justice005 am 05. Mai 2017, 06:02:04
@Miguhamburg: Erstens bin ich nicht "Ihr Lieber", diese arrogante Art können Sie sich sparen. Zweitens zeigen Sie hier mal wieder in erschreckender Weise Ihre Unkenntnis über fundamentale dienstliche Dinge. Wie ein Stabsoffizier allen Ernstes einen solchen Unsinn posten kann, den jeder Offiziersanwärter im ersten Dienstjahr bereits entlarven könnte, schockiert mich wirklich.

Zitat
Aber die Wohlverhaltenspflicht wird in informellen Rahmen von deutschen Gerichten und auch von den Truppendienstgerichten nicht so ausgelegt, wie Sie es hier vorgeben.

Ich habe überhaupt nicht von der Wohlverhaltenspflicht gesprochen, denn diese ist in § 17 Abs. 2 normiert. Ich habe von der Achtungspflicht gegenüber Vorgesetzter gesprochen, welche in § 17 Abs. 1 normiert ist. Da Ihnen diese Dienstpflicht offensichtlich völlig fremd ist, zitiere ich sie gerne:

Der Soldat hat Disziplin zu wahren und die dienstliche Stellung des Vorgesetzten in seiner Person auch außerhalb des Dienstes zu achten.

Diese Pflicht ist bei unsachlichen Beschimpfungen des Vorgesetzten stets verletzt. Dazu gibt es Rechtsprechung zu Hauf.

Daneben ist - auch ohne dass es einer Erwähnung bedarf - natürlich auch die Wohlverhaltenspflicht verletzt. Was ein "informeller Rahmen deutscher Gerichte" sein soll, wird vermutlich Ihr Geheimnis bleiben. Es interessiert aber auch nicht, denn die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts zu den genannten Dienstpflichten ist mir sicherlich besser bekannt als Ihnen.

Ich habe mir ob Ihres peinlichen und - wieder einmal völlig fehlerhaften - Vortrags, kurz überlegt, ob ich Sie jetzt als "hohl, realitätsfremd und als Wurst" beschimpfen soll, hab mich aber bewusst dagegen entschieden, denn mein Stil ist das sicher nicht.

Zitat
Dies geschieht in dieser oder jener Art täglich tausendfach in Betreuungseinrichtingen für Offiziere/Unteroffiziere über höhere Vorgesetzte in teilweise noch deutlicherer Form.

Um so mehr fühle ich mich darin bestätigt, dass Teile der Offiziere ein Haltungsproblem haben. Früher galt ein Offizier mal ein Gentlemen, der sich auch eloquent ausdrücken konnte und nach langen Dienstjahren auch unbestreitbare Fachkenntnisse hatte. Heute scheint es sich tatsächlich - zumindest teilweise - um Proleten zu handeln, denen es selbst an rudimentären Kenntnissen mangelt und die statt ihre Arroganz ausleben und die Ministerin anpöbeln. Das finde ich sehr traurig.



Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 05. Mai 2017, 07:05:00
Sie faseln von Arroganz, interesssnt, lieber Justice,  aber erstens müssen Sie es schon mir überlassen, wie ich formuliere und zweitens werden aus Ihrem Vorbringen auch dann keine Fakten, wenn Sie hier schrill im Ton werden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 05. Mai 2017, 07:58:31
Um so mehr fühle ich mich darin bestätigt, dass Teile der Offiziere ein Haltungsproblem haben.

Das mag ja auch so sein, aber das ist ja kein für sich allein stehendes Problem, denn bis zum Bundespräsidenten gibt es immer ein "darüber", das sich auf Haltung und Geist auswirkt. Und so oft, wie seit bestehen der Bundeswehr durch wechselnde politische Winde an den wichtigsten Stellen herumgedoktert wurde ist das ja auch kaum verwunderlich. Dazu kommt ja dann noch, dass seit 1991 quasi tagespolitisch und heuristisch darüber entschieden wird wofür die Bundeswehr eigentlich da ist ohne Konzept und vor allem ohne langfristige politische Agenda.
Dazu kommt, das eben viele Offiziere mittlerweile keinen soldatischen Auftrag mehr wahrnehmen, sondern ausschließlich Verwaltungsaufgaben - und hinter denen (oder später wieder in der Truppe hinter den gemachten Verwaltungserfahrungen) kann man sich durchaus auch vortrefflich verstecken. Letztlich ist es ja eine Binse, das in der deutschen Verwaltung Juristen immer wichtiger werden, von ihren internationalen Kollegen aber vor allem dadurch zu unterscheiden sind, dass sie nichts entscheiden und im Normalfall sagen dass etwas nicht geht und nicht, wie es gehen könnte. Das wirkt sich in mehreren Jahrzehnten selbstverständlich nachhaltig auf ein verwaltungsdominiertes Offizierkorps aus.

Früher galt ein Offizier mal ein Gentlemen, der sich auch eloquent ausdrücken konnte und nach langen Dienstjahren auch unbestreitbare Fachkenntnisse hatte.

Das könnte aber in Teilen auch eine verklärte Romantik resultierend aus eigenen Wahrnehmungen aus entfernterer Vergangenheit sein, wobei ich dir da natürlich grundsätzlich absolut recht gebe. Dieses Bild habe ich eigentlich auch. Nur hat es dienstlich kaum noch eine Relevanz, da es weder gefördert, noch gefordert wird - es fehlt die Zeit und für viele Vorgesetzte auch die gesehene Notwendigkeit.
Wobei ich weder die Fachkenntnisse in Abrede stelle (die haben sich eher deutlich gebessert), noch die Eloquenz. Aber der zwischenmenschliche Umgang und die Wertschätzung hat sich deutlich geändert - da kommen wir dann zum Thema Gentleman - und dies hat auch etwas mit der von den unterschiedlichen Leitungen vorgelebten Führungskultur zu tun.


Heute scheint es sich tatsächlich - zumindest teilweise - um Proleten zu handeln, denen es selbst an rudimentären Kenntnissen mangelt und die statt ihre Arroganz ausleben und die Ministerin anpöbeln. Das finde ich sehr traurig.

Also zum einen: Schlammi ist kein Offizier und würde sich vermutlich deutlich gegen jeden diesbezüglichen Vorwurf verwehren. ;)

Aber: Der Mangel an "rudimentären Kenntnissen" hat eher deutlich ab- als zugenommen in den letzten 30 Jahren - "damals" hat ein Offizier aber regelmäßig mal genau das gemacht, wofür er da ist: Entscheidungen treffen (und das eben auch ohne Sach-/Fachkenntnis). Heute wird da eher ausgesessen und die Verantwortung nach unten abgegeben. Wobei es natürlich durchaus schwierig ist sich was Fachkenntnisse angeht up-to-date zu halten, wenn der Dienstherr der Meinung ist alles nur noch online zu verstecken und sobald irgendwer irgendetwas online gestellt hat würden das dann auch "alle" sofort wissen.

Und was den Umgang mit der Ministerin angeht sehe ich das etwas ambivalenter.
1) Die Ministerin hat den Schauplatz der aktuellen Ereignisse - also die mediale Öffentlichkeit - selbst gewählt. Ohne Not, ohne das dies in dieser Form m.E. erforderlich oder zunächst zweckmäßig gewesen wäre. Dass das Feedback dementsprechend öffentlich kommt ist doch klar und ebenfalls auf ihre Wahl der Örtlichkeit zurückzuführen. Von daher erscheinen mir die doch sehr deutlichen Worte von Oberstleutnant Wüstner nicht als überraschend oder unangemessen.
2) Die Ministerin hat - als einzige Ressortchefin bundesweit - eine umfassende Fürsorgepflicht gegenüber jedem einzelnen der ihr anvertrauten Soldaten (das schließt übrigens auch einen mutmaßlichen schwerkriminellen Oberleutnant mit ein, solange er noch Soldat ist). Fürsorge umfasst selbstverständlich auch Kritik, auch das Einleiten und/oder rechtsstaatliche Durchführen von Disziplinar- und Strafverfahren und deutlichen Tadel bei Mängeln. Aber Fürsorge umfasst eben auch den Schutz derjeniger, die ihrer Treuepflicht jeden Tag auch unter Einsatz ihres Lebens nachkommen und den Schutz dieser Schutzbefohlenen vor falschen Verdächtigungen und übler Nachrede.
3) Soldaten und Dienstherr stehen in einem gegenseitigen Treueverhältnis. Wenn also eine Verteidigungsministerin die alle Führungsebenen der Bundeswehr undifferenziert und unnötig in der Öffentlichkeit angreift, dann greift sie für mich persönlich gefühlt damit nicht nur fast jeden Soldaten persönlich an, sie kündigt vielmehr gefühlt dieses Treueverhältnis durch einen eigentlich nicht mehr heilbaren Vertrauensbruch einseitig auf. Das ist das, was ich an Meinungen in meinem Umfeld mitbekomme.
Dass in den Medien gerade sehr aktiv ein völlig verzerrtes Bild von der Bundeswehr gezeichnet wird ist für mich unmittelbare Folge der Pressearbeit der Ministerin und das macht mich persönlich ziemlich traurig.
Kritik ist nicht das Problem - das ist Teil ihres Jobs - aber sie muss diejenigen treffen, die sie betrifft, sie muss lösungsorientiert sein, muss Lösungen anstoßen und ermöglichen und sie darf niemals den Eindruck erwecken (insbesondere in einem Wahljahr) ausschließlich durch persönlichen und/oder parteipolitischen Nutzen motiviert zu sein. Und in der Öffentlichkeit hat das so für mich persönlich absolut gar nichts zu suchen! Ich spreche mit meinen Leuten persönlich und nicht über das Mitteilungsblättchen der Gemeinde. Dass die Öffentlichkeit einen Informationsbedarf hat ist doch klar, aber so?

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 05. Mai 2017, 09:20:27
Hier ein Artikel aus der heutigen SVZ http://www.svz.de/deutschland-welt/politik/wackelt-die-ministerin-id16738971.html (http://www.svz.de/deutschland-welt/politik/wackelt-die-ministerin-id16738971.html) mit einem Kommentar dazu.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 05. Mai 2017, 09:53:55
Um auch mal etwas Positives zu konstatieren: Ich finde das jüngste Interview (http://www.heute.de/skandalserie-in-der-bundeswehr-wehrbeauftragter-bartels-jeder-fall-ist-einer-zu-viel-47105498.html) mit dem Wehrbeauftragten zum Thema bemerkenswert. Die Ruhe und Übersicht mit der er hier Rationalität in die Diskussion bringt ist m.E. bemerkenswert und höchst respektabel.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Zorro67 am 05. Mai 2017, 10:02:24
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-besuch-in-der-kaserne-von-franco-a-a-1145975.html (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-besuch-in-der-kaserne-von-franco-a-a-1145975.html)

Dazu ein interessanter Artikel aus Spiegel online.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Niederbayer am 05. Mai 2017, 14:17:57
Der eigentlich schlimme Punkt an der ganzen Entwicklung ist doch der, dass nun jeder unqualifizierte Hans und Franz, der die Bundeswehr nicht ausstehen kann, seinen Blödsinn öffentlich ausspuckt und dabei auch noch Gehör findet.
Die womöglich teils unbedachten Äußerungen der Ministerin würzen nun hervorragend das favorisierte  Süppchen dieses Klientels, das Ammenmärchen von der rechten Bundeswehr, welches über Jahre gemäß meiner Wahrnehmung medial nur noch fad schmeckte.
Während der politische Weg eines Ministers/einer Ministerin nach vier Jahren oder weniger wieder weg von der Bundeswehr führen mag, braucht die Truppe selbst deutlich länger, um in den Köpfen die Bilder wieder richtigzustellen, die in diesen Tagen in der Bevölkerung falsch gemalt werden.
Ideologische Gegner im In- und Ausland können sich bei so viel Negativpropaganda gegen uns und dem auch hier im Forum erkennbaren Selbstzerfleischen der unterschiedlichen Meinungsträger nur freudig die Hände reiben.
Ich finde, uns allen täte es gut, wieder ein Mal tief durchzuatmen, sich ein wenig zu beruhigen und zusammen konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 05. Mai 2017, 18:49:35
Der Stabsoffizier Miguhamburg scheint sich hier als leuchtendes Beispiel anzubieten.

Oh, schon beim Truppendienstgericht gewesen und rückwärts befördert worden? Das ging aber schnell ;-)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Niederbayer am 06. Mai 2017, 15:33:25
Dachte ich mir auch  ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 06. Mai 2017, 16:25:14
Ja, liebe Vorposter, der Justice005 ist schon oft mit so vorschnellen "Expertisen" aufgefallen ...

Aber das Gute ist, dass seine "Expertise" von den Rechtsberatern der Bundeswehr nur teilweise auch so gesehen wird. Insofern ist das alles ein Beitrag zum Schmunzeln hier. Aber nett, dass es Ihnen auffiel!
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: SCPO am 07. Mai 2017, 20:46:50
Interssanter Artikel aus der FAZ.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: schlammtreiber am 09. Mai 2017, 11:00:09
Also zum einen: Schlammi ist kein Offizier und würde sich vermutlich deutlich gegen jeden diesbezüglichen Vorwurf verwehren. ;)

Aber hallo!  ;D
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Jan9603 am 09. Mai 2017, 12:40:06
Infolge der Vorkommnisse hatte unser Generalinspekteur angeordnet alle Bundeswehrliegenschaften durchsuchen zu lassen.
Nun ist es vorgekommen, dass an manchen Standorten auch die Stuben von allen Kameraden und Kaneradinnen nach Nazi-Artefakten abgesucht wurden. Stehe ich da alleine, oder ist das nicht ein Grund zur Beschwerde, da hier definitiv gegen die WDO verstoßen wird? Oder hat Volker Wieker persönlich einen richterlichen Beschluss für alle Bundeswehrstuben erwirkt?
Ich hab nichts zu verstecken, aber sollten nicht trotzdem gewissen Rechte gewahrt bleiben? Auch wenn gerade alle frei drehen?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 09. Mai 2017, 12:47:59
Frage:

Wurde wirklich "durchsucht" (im Sinne von alle Behältnisse geöffnet), oder wurden die Stuben lediglich betreten (um Ordnung und Sauberkeit zu überprüfen)?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Jan9603 am 09. Mai 2017, 13:06:43
Es wurden nicht alle Gefäße durchgesehen, nein. Aber es wurde ja explizit nach Wehrmachtsartefakten oder ähnlichem gesucht und nicht auf die Stubenordnung geachtet. Das vorallem vor dem Hintergrund, dass sonst seit Ewigkeiten keine Stubendurchgänge gemacht wurden. In dem Fall kommt es mir so vor, als ob die Führung nun alle Soldaten unter Generalverdacht stellt, solche Vergehen zu begehen.

Ich hatte mal gelernt, dass man Stubendurchgänge auf keinen Fall für Ermittlungen oder für die Suche nach Dingen nutzen darf, ohne dass ein konkreter Verdacht besteht. (Also im Sinne §20 WDO)
Aber ich höre da auch gern nochmal andere Standpunkte.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 09. Mai 2017, 13:16:42
Ja - und Sauberkeit und Ordnung ist Sache des DV - und wird üblicherweise nicht "von oben" befohlen.

Ja - da gibt es wohl einen "Generalverdacht" - und ob dieser Befehl tatsächlich rechtmäßig ist, ist eine berechtigte Frage.

Insbesondere, weil der Besitz von älterem "Wehrmaterial" in der Regel ja keine Straftatbestände / Wehrstraftatbestände oder Dienstvergehen darstellt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Hauptmann FD am 09. Mai 2017, 13:46:35
Ich denke es bedarf keines Verdachtes um sich die Räumlichkeiten anzuschauen. Hier geht es einfach um die Überprüfung der Einhaltung eines Befehls - denn um nichts anderes handelt es sich bei dem Traditionserlass. Dieser untersagt die unkommentierte Zur-Schau-Stellung von Material mit Bezug zur Wehrmacht. Ein Bild meines Großvaters in Uniform wurde nicht bemängelt - es hängt aber auch ein kleiner Text daneben der erklärt wen das Bild zeigt. Einfach ein Konterfei eines Wehrmachtssoldaten, kombiniert mit "kernigem" Spruch hingegen würde dem Erlass zuwider laufen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 09. Mai 2017, 13:50:31
Sie haben sich doch die Antwort schon selbst gegeben...


Infolge der Vorkommnisse hatte unser Generalinspekteur angeordnet alle Bundeswehrliegenschaften durchsuchen zu lassen.


Es gab also
1. einen besonderen Anlass
2. einen Befehl zur Überprüfung (nicht Durchsuchung), ob gegen gültige Befehle innerhalb der Liegenschaft - und damit auch der Unterkünfte - ggf. verstoßen wird

"Kontrollen der Stube durch Vorgesetzte sind auf das notwendige Maß zu beschränken. Das Betreten einer Stube ist zuvor durch deutliches Anklopfen an die Stubentür anzukündigen; dieses gilt nicht bei angekündigten Stubendurchgängen, Spindkontrollen und Appellen. Das Betreten/die Kontrolle der Stuben von Soldatinnen und Soldaten, denen die freiwillige Inanspruchnahme einer Gemeinschaftsunterkunft gegen Entrichtung einer Unterkunftspauschale genehmigt wurde, soll durch Vorgesetzte grundsätzlich nur in Gegenwart der Bewohner und nur bei Vorliegen zwingender dienstlicher Gründe erfolgen. Eine Kontrolle ist den Bewohnern zeitgerecht anzuzeigen.

Von dieser Grundsatzregelung kann dann abgewichen werden, wenn besondere Umstände und Situationen ein sofortiges Handeln erforderlich machen"



Und was sollte hier überprüft werden ? Ob sich ALLE an diese Befehlslage halten:

"Es ist untersagt, Tonträger (z. B. Schallplatten, Musikkassetten, CD), Handys, Smartphones oder sonstige Bildträger (z. B. Bilder, Fotos, Filme, Video, CD), Datenträger (z. B. Disketten, CD, USB-Stick, mobile Festplatte), Schriften, Fahnen, Figuren, Abzeichen oder ähnliche Gegenstände in den Unterkunftsbereich bzw. den Bereich der militärischen Dienststelle auch nur vorübergehend einzubringen, die

• sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten,
• Kennzeichen oder Propagandamittel verfassungswidriger Organisationen darstellen oder enthalten,
• zum Hass gegen Teile der Bevölkerung oder gegen nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppen aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder sie beschimpfen, böswillig verächtlich machen oder verleumden,
• Gewalttätigkeiten gegen Menschen in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharm-losung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt.

Darüber hinaus ist es untersagt, Gegenstände und akustische und optische Darstellungen, die

• sich gegen die Bundeswehr richten,
• für eine politische Gruppe werben,
• geeignet sind, andere zu verunglimpfen oder in ihrem Ansehen herabzusetzen,
• das allgemeine Schamgefühl verletzen,

in dienstlichen Bereichen aufzuhängen, auszulegen oder in anderer Weise zugänglich zu machen."


Das ganze auch im Kontext des Traditionserlasses/des Traditionsverständnisses der Bundeswehr.



Nur weil "...seit Ewigkeiten..." keine Kontrolle mehr erfolgte, heißt es nicht, dass es an einem Tag X nicht zulässig wäre.


Auf die Ebene § 20 WDO würden wir erst kommen, wenn bei der Stuben-/Spindkontrolle plötzlich wirklich verbotene Dinge auftauchen.
Aber selbst dies wäre kein Problem.
Denn i.d.R. wird dann sofort die Stube "versiegelt" und der DV besorgt sich den richterlichen Durchsuchungsbeschluss.
Und erst DANN reden wir von einer Durchsuchung.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 09. Mai 2017, 14:53:15
Das Betreten/die Kontrolle der Stuben von Soldatinnen und Soldaten, denen die freiwillige Inanspruchnahme einer Gemeinschaftsunterkunft gegen Entrichtung einer Unterkunftspauschale genehmigt wurde, soll durch Vorgesetzte grundsätzlich nur in Gegenwart der Bewohner und nur bei Vorliegen zwingender dienstlicher Gründe erfolgen. Eine Kontrolle ist den Bewohnern zeitgerecht anzuzeigen.

Von dieser Grundsatzregelung kann dann abgewichen werden, wenn besondere Umstände und Situationen ein sofortiges Handeln erforderlich machen"
[/i]

Wir haben aber keine besonderen Umstände, die ein sofortiges Handeln erforderlich machen.
Und eine Einzelperson kann durch das Sammeln von irgendwelchen "Devotionalien" auf seiner Stube (oder sonst wo in seinem privaten oder dienstlichen Umfeld) auch nicht gegen den Traditionserlass verstoßen, da der Erlass sich an die Dienststellen der Bundeswehr richtet und Vorgaben für ihre individuelle Ausgestaltung von Tradition und Brauchtum im Gesamtkontext der Regelungen dieses Erlassen macht.
Die Einzelperson kann durch solche privat gesammelten "Devotionalien" aber z.B. Zweifel an seiner individuellen Verfassungstreue und damit seiner charakterlichen Eignung aufkommen lassen. Gleiches gilt für Vorgesetzte, die solche in Gemeinschaftsunterkünften, Gemeinschaftsräumen oder Dienstzimmern zur schau gestellten Devotionalien toleriert haben oder tolerieren ohne z.B. eine erforderliche Meldung an den MAD zu veranlassen.
Platt gesagt - und man darf davon halten was man will - ist es einem Soldaten derzeit absolut erlaubt seine Stube z.B. mit Wehrmachtshelmen zu "schmücken" oder mit entsprechenden Postern sofern er sich dabei innerhalb der Vorgaben für die innere Ordnung innerhalb von Unterkünften der Bundeswehr bewegt. Mir würde derzeit auch ehrlich gesagt schwerfallen die Rechtmäßigkeit eines Befehls zu konstruieren, der z.B. auf die Entfernung eben dieser "Devotionalien" hinwirkt (wie gesagt unter der Prämisse, dass nicht gegen Vorschriften oder Gesetzt versoßen wird, wie z.B. irgendein Wehrmachtsausrüstungsgegenstand auf dem z.B. ein Hakenkreuz abgebildet wäre). Das gibt die derzeitige Weisungs- und Befehlslage innerhalb der Bundeswehr schlicht nicht her - aber vielleicht tut sie dies ja bald.

Und was sollte hier überprüft werden ? Ob sich ALLE an diese Befehlslage halten:

"Es ist untersagt, Tonträger (z. B. Schallplatten, Musikkassetten, CD), Handys, Smartphones oder sonstige Bildträger (z. B. Bilder, Fotos, Filme, Video, CD), Datenträger (z. B. Disketten, CD, USB-Stick, mobile Festplatte), Schriften, Fahnen, Figuren, Abzeichen oder ähnliche Gegenstände in den Unterkunftsbereich bzw. den Bereich der militärischen Dienststelle auch nur vorübergehend einzubringen, die

• sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten,
• Kennzeichen oder Propagandamittel verfassungswidriger Organisationen darstellen oder enthalten,
• zum Hass gegen Teile der Bevölkerung oder gegen nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppen aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder sie beschimpfen, böswillig verächtlich machen oder verleumden,
• Gewalttätigkeiten gegen Menschen in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharm-losung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt.

Darüber hinaus ist es untersagt, Gegenstände und akustische und optische Darstellungen, die

• sich gegen die Bundeswehr richten,
• für eine politische Gruppe werben,
• geeignet sind, andere zu verunglimpfen oder in ihrem Ansehen herabzusetzen,
• das allgemeine Schamgefühl verletzen,

in dienstlichen Bereichen aufzuhängen, auszulegen oder in anderer Weise zugänglich zu machen."

Nur ist die Wehrmacht eben im Gegensatz z.B. zur Waffen-SS eben keine verbrecherische Organisation und die Verwendung von Zeichen der Wehrmacht nicht verboten und fällt erst mal nicht unter diese Vorgaben. Von daher gefährdet eben - um beim Beispiel zu bleiben - der Wehrmachtshelm weder die militärische Ordnung, das innere Gefüge einer Einheit oder die Selbstbestimmungsrechte von Kameraden, die diesen sehen. Auch sehe ich jetzt so blöd es klingt überhaupt erst mal keine Anhaltspunkte für ein Dienstvergehen o.ä. Ich sehe nur einen Sachverhalt den ich zu weiterer Abklärung dem MAD übergebe und in dem ich gemäß Vorschrift gar nichts unternehmen darf bis der MAD seine Ermittlungen abgeschlossen hat.

Das ganze auch im Kontext des Traditionserlasses/des Traditionsverständnisses der Bundeswehr.

Wie gesagt kann ein einzelner Soldat nicht gegen den Traditionserlass verstoßen weil sich dieser an Truppenteile der Bundeswehr richtet - alles andere macht auch keinen Sinn, weil einer alleine wohl kaum für sich Brauchtum oder Tradition begründen kann.
Ein Traditionsraum eines Verbandes z.B. fällt unter den Erlass, der "Spintschmuck" von Soldat Pimpelhuber aber nicht - der gibt aber z.B. Auskunft über seinen geistigen Horizont, seine sexuellen Vorlieben oder seine Lieblingszeitung.

Nur weil "...seit Ewigkeiten..." keine Kontrolle mehr erfolgte, heißt es nicht, dass es an einem Tag X nicht zulässig wäre.

Da wäre ich sehr vorsichtig. Zum einen ist wie ja schon von dir zitiert zwischen unterschiedlichen Fallgruppen zu unterscheiden und zum anderen besteht keine Gefahr im Verzug. Es hat also in bestimmten Fallgruppen eine zeitgerechte Ankündigung zu erfolgen und ein Verzicht auf die Anwesenheit des Stubennutzers ist in diesem ganz konkreten Fall wohl nicht begründbar. Wir reden hier immerhin auch über Grundrechte von Soldaten, die zu schützen sind.

Und ich muss den Gesamtbedenken von Jan dahingehend recht geben, dass es ja in diesem - so einmaligen - Fall explizit darum geht Verfehlungen, also Dienstvergehen aufzudecken unter der Bedingung, dass die Verteidigungsministerin selber per Befehl und ihre Aussagen definiert hat, dass jeder Soldat unter Verdacht steht.  :-\
Da ist ehrlich gesagt mein erster Gedanke, den ich bekomme: rechtsstaatlich eher zweifelhaft.

Aber vielleicht hat der ein oder andere Jurist da noch ein paar Gedanken zu.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: wolverine am 09. Mai 2017, 14:59:16
Der Jurist beschränkt sich auf die effektive Fallfrage:
Stehe ich da alleine, oder ist das nicht ein Grund zur Beschwerde, da hier definitiv gegen die WDO verstoßen wird?
Und für eine Beschwerde braucht es keinen "Grund". Wenn sie sich beschwert fühlen, schreiben Sie eine.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 09. Mai 2017, 15:01:13
Ist überhaupt der Gesamtpersonalrat, die Schwerbehindertenvertretung, die Gleichstellungsbeauftragte und die VPs gehört worden?

Wenn ich eine Stube hätte, würde ich mich beschweren ...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 09. Mai 2017, 15:27:46
Gesamtpersonalrat und Gesamtvertrauenspersonenausschuss sind die hier für die Befehlsgebung auf Ebene Ministerin und GI die zu beteiligenden Beteiligungsorgane, da es ganz klar um eine Maßnahme des Dienstgestaltung geht. Bei der dann spezifischen Umsetzung durch Aufnahme der Kontrollen in den Dienstplan ist dann die VP/der Sprecher VPV und/oder der zuständige Personalrat nochmals zu beteiligen.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: justice005 am 09. Mai 2017, 21:04:24
Der Befehl ist völlig rechtmäßig.

Es handelt sich allerdings auch nicht um eine "Durchsuchung", da man dafür einen konkreten Verdacht und einen Durchsuchungsbeschluss eines Richters bräuchte. Es ist wohl vielmehr eine stinknormale Anweisung, der Dienstaufsichtspflicht - in einem speziellen Fall - nachzukommen.

Es ist die Pflicht jedes Vorgesetzten, sicherzustellen, dass Befehle eingehalten werden (§ 10 Abs. 2 sowie § 10 Abs. 5 SG). Daher kann und muss der Vorgesetzte auch ohne konkreten Verdacht im Rahmen der Dienstaufsicht regelmäßig prüfen, ob allgemeine Befehle eingehalten werden.

Die allgemeine Begehung der Räumlichkeiten dürfte wohl kaum zu beanstanden sein. Der Befehl erinnert mich irgendwie an den Drogenhund, den man mal einfach so ohne Verdacht im Rahmen der Dienstaufsicht durchs Gebäude hüpfen lässt.

Viel spannender und rechtlich auch interessanter ist hingegen die Frage, was man im Falle eines Fundes tut. Da dürfte es wohl erhebliche Unterschiede geben, wo man etwas gesichtet hat und vor allem was man gesichtet hat.

Dass man verfassungsfeindliche Kennzeichen und extremistische Propaganda nicht in die Liegenschaft einbringen darf, ist wohl unstrittig und bedarf keiner weiteren Vertiefung. Aber was ist mit bloßen Wehrmachts-Erinnerungsstücken, die nicht strafbar sind und deren Besitz auch nicht verboten ist?

Nach meiner ganz persönlichen Meinung muss man hier unterscheiden: In den Büros und Diensträumen wird man wohl relativ einfach eine Entfernung befehlen und durchsetzen können. Da kann man sich auch auf den Traditionserlass berufen. Zudem ist der Vorgesetzte hier relativ frei, zu entscheiden, wie die Büros aussehen sollen und dürfen.

Bei den Stuben und Unterkünften wird es kniffliger.

Hier hätte ich Probleme damit, den Soldaten Vorschriften zu machen, welche Deko erlaubt ist und welche nicht (natürlich nur, solange keine Straftatbestände verletzt werden). Da würde ich jedenfalls mal keine konkrete Prognose wagen, wie eine entsprechende Beschwerde vor Gericht ausgeht. 

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: VictorBravo am 09. Mai 2017, 21:35:47
Habe mir schon die Finger wund gegoogelt, konnte über folgendes Gerücht nichts finden.

Angeblich soll man im Zuge der aktuellen Geschehnisse an der HSU ein Portrait des Namensgebers Helmut Schmidt (in Luftwaffenuniform) entfernt haben.

Die Info stammt aus einem Facebook-Forum (auf Frage nach der Quelle kam keine Antwort). Von daher bin ich da sehr vorsichtig. Könnte mir vorstellen, dass dies auch eine Fake-News ist ... sind ja diese Tage alle etwas hysterisch.

Hat da jemand etwas gehört? Ist da etwas dran?

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 10. Mai 2017, 06:42:20
Nochmal ... die Vorschrift sieht Stuben- und Spindkontrollen vor, ohne das der DV einen speziellen Grund benötigt.

Er soll sie nur rechtzeitig ankündigen und auf das erforderliche Maß beschränken.
Und dieses "Maß" bestimmt der DV...bestimmt nicht der Soldat.
Wann hier die Ankündigung erfolgt ist...hat der Fragesteller ja nicht geschrieben.

Ich persönlich war in meiner Dienstzeit 2x Spieß... und habe diese Kontrollen Morgens für den Nachmittag angekündigt...und dann wurden sie durchgeführt.


Was bei der Stuben- / Spindkontrolle offen zu sehen ist...
Genau das muss ja anhand der o.g. Vorgaben bewertet werden.... finde ich etwas was gegen diese Vorgaben verstößt... handelt der DV wie in solchen Fällen vorgegeben....

Sieht man nichts ... wünscht man einen schönen Tag... und geht wieder.


Beispiel:

Hängt ein Hakenkreuz an der Wand ... wird eingeschritten.

Hängt ein Foto vom Opa in Wehrmachtsuniform an der Wand... passiert garnichts



Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: dunstig am 10. Mai 2017, 06:57:27
Ich wüsste nicht mal, wo dieses besagte Porträt denn überhaupt gehangen haben soll. Kann also nicht so dramatisch sein.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 10. Mai 2017, 06:59:44
Nochmal ... die Vorschrift sieht Stuben- und Spindkontrollen vor, ohne das der DV einen speziellen Grund benötigt.

Das ist richtig, nur haben wir jetzt einen speziellen Grund. Und der hat m.E. nur ein Ziel: mutmaßliche Dienstvergehen zu erkennen...

Abgesehen davon kann diese vom GI angeordnete Maßnahme nicht unter Beteiligung des Hauptpersonalrats und vom Gesamtvertrauenspersonenausschuss beschieden worden sein, da der Hauptpersonalrat erst diese Woche wieder tagt und der Gesamtvertrauenspersonenausschuss erst nächste Woche...
Aber ich muss gestehen, dass ich dazu auch noch keinen schriftlichen Befehl gesehen habe.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 10. Mai 2017, 08:23:18
@ Andi,

die Frage, was auf der Ebene BMVg passiert ... mögen die Gremien / Rechtsverständigen prüfen...

Hier sind wir ja auf der Ebene Kompanie ... und dort wurde der DV - von seinen Vorgesetzten  - angewiesen, die entsprechenden Kontrollen durchzuführen
( wofür es keiner Beteiligung der VP bedarf, da diese Einzelmaßnahme nicht unter "Gestaltung des Dienstbetriebes" fällt )

Hat er sich dabei an die Vorgaben der A2-2630/0-0-2 gehalten, sehe ich kein Problem.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 10. Mai 2017, 08:55:08
Danke, Luftwaffenpersonäler, für diese Sachdarstellung!

Dieses Stilisieren dieser Weisung zu einem Generalverdacht spricht schlicht nur gegen die, diesen Vorwurf erheben!

Diese Maßnahme ist vergleichbar mit den regelmäßigen Brandschutzbegehungen, denn letztlich wird auch dort nichts anderes gemacht, als zu prüfen, ob nicht gegen bestehende Befehle verstoßen wurde. Genauso, wie bei Vollzähligkeitsappellen, Stubendurchgängen der Spieße etc. Seltsam, bei diesen Überprüfungen jault niemand laut auf, dass es sich um einen Generalverdacht handele, der dafür ebenso bemüht werden könnte!

Also, letztlich wird jetzt nichts anderes vollzogen, was JEDER Dienststellenleiter/DV hätte seit 1982 und soätestens seit Mitte der 1990er Jahre mit Exponaten aus früheren Armeen hätte tun müssen, die in den von seiner Organisationseinheit genutzten Räumen aufgestellt/aufgehängt wurden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 10. Mai 2017, 08:59:14
Lieber Migu:

Die Durchführung von (jährlichen) Brandschutzbestimmungen haben es weder in die Tagesschau "geschafft", noch hat es dazu ein Befehl des GI gegeben, noch war es Thema im Verteidigungsausschuss, noch hat die Ministerin unter Begleitung von 50 Journalisten selber eine "Brandschutzbegehung" öffentlichkeitswirksam durchgeführt.

Wer also jetzt einen Vergleich damit zieht, hat wohl einiges nicht verstanden ...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 10. Mai 2017, 09:52:59
Hier sind wir ja auf der Ebene Kompanie ... und dort wurde der DV - von seinen Vorgesetzten  - angewiesen, die entsprechenden Kontrollen durchzuführen
( wofür es keiner Beteiligung der VP bedarf, da diese Einzelmaßnahme nicht unter "Gestaltung des Dienstbetriebes" fällt )

Wie du zu dieser Bewertung kommst weiß ich nicht, aber zum einen sind vorgesehene Stubenkontrollen im Dienstplan aufzunehmen und zum anderen ist jede Maßnahme, die Personal bindet eine Maßnahme, die der Gestaltung des Dienstbetriebes, als auch der Fürsorge dient und damit voll mitbestimmungspflichtig. Und das - das hat die Ministerin ja selbst so gewollt - auf jeder Ebene die einen entsprechenden heruntergebrochenen Befehl auf Basis des GI-Befehls erstellt dann nochmal, da dort dann ja erst die Ausgestaltungsmaßnahmen für diese Ebene, wie das konkrete wann und wo mitbestimmungspflichtig werden...  :-\

Dieses Stilisieren dieser Weisung zu einem Generalverdacht spricht schlicht nur gegen die, diesen Vorwurf erheben!

Ist es so schnell schon so weit, dass du keine Argumente aufzeigen kannst, dass du mit diesem dich selbst disqualifizierenden argumentum ad populum kommst?
Zudem kommt der "Generalverdacht" ja von der Ministerin selber, die allen Führungsebenen der Bundeswehr Versagen attestiert hat und auf diese Feststellung hin jetzt reagiert.
Aber: Jeder Disziplinarvorgesetzte der diese Weisung des GI erhält hat sie - wie bei jedem anderen Befehl auch - auf Rechtmäßigkeit zu prüfen und ich habe meine ersten Gedanken dazu umfassend skizziert und komme zu dem Schluss, dass die Rechtmäßigkeit für mich persönlich nicht ohne bleibende Fragezeichen klärbar ist.
Und unabhängig von den allgemeinen rechtlichen Fragen die dieser speziellen Anweisung inne wohnen komme ich zu dem Schluss, dass sie ohne die entsprechende Beteiligung sowieso rechtlich keinen Bestand hat.

Diese Maßnahme ist vergleichbar mit den regelmäßigen Brandschutzbegehungen, denn letztlich wird auch dort nichts anderes gemacht, als zu prüfen, ob nicht gegen bestehende Befehle verstoßen wurde. Genauso, wie bei Vollzähligkeitsappellen, Stubendurchgängen der Spieße etc. Seltsam, bei diesen Überprüfungen jault niemand laut auf, dass es sich um einen Generalverdacht handele, der dafür ebenso bemüht werden könnte!

Ich könnte jetzt hinsichtlich Brandschutz umfassend darauf eingehen, dass es gesetzliche Betreiber- und Sicherungspflichten gibt, der auch die Bundeswehr voll unterliegt, aber ich vermute, du hast bereits beim Schreiben erkannt, dass der gezogene Vergleich nicht nur hinkt, sondern effektiv nicht mal Beine hat.
Und mir ist jetzt auch kein Vollzähligkeitsappell bekannt, der zur Aufklärung beliebiger extremistischer Umtriebe in der Bundeswehr in den Medien angekündigt wurde bevor er der Truppe kommuniziert wurde. Ehrlich gesagt kann ich mich auch an keinen anderen Vollzähligkeitsappell oder Stubendurchgang erinnern bei dem es überhaupt eine mediale Ankündigung gab oder der durch den GI befohlen wurde. Aber vielleicht läuft das auf deiner Ebene ja durchaus öfter so, dass die Einzelweisungen für solche Anlässe von GI selbst kommen, da habe ich keinen Einblick - für die Einheitsebene kann ich das allerdings für die Zeit in der ich in der Bundeswehr diene ausschließen.

Und mal ganz ehrlich: Mit dem "Generalverdacht", dass nicht jeder mit dem ihm anvertrauten Material wirtschaftlich und verantwortlich umgeht kann ich leben, denn da geht es effektiv um Milliarden von Steuergeldern und gleichzeitig auch insbesondere um die Einsatzbereitschaft jedes einzelnen Soldaten.
Mit dem medial platzierten und ausgeschlachteten "Generalverdacht" gegenüber allen Vorgesetzten der Bundeswehr extremistische Umtriebe zu akzeptieren, zu dulden und/oder Hinweise darauf nicht zu melden kann ich nicht leben! Das verletzt ehrlich gesagt jede Faser meines beruflichen und meines staatsbürgerlichen, demokratischen Selbstverständnisses und ich für mich empfinde das durchaus als beleidigend. Ich dulde nichts davon in meinem Umfeld - egal welcher Couleur Radikalismus und Extremismus auftreten könnte - und habe entsprechendes "Dulden" auch in 15 Jahren in meinem Umfeld bei der Bundeswehr noch nicht erlebt.

Also, letztlich wird jetzt nichts anderes vollzogen, was JEDER Dienststellenleiter/DV hätte seit 1982 und soätestens seit Mitte der 1990er Jahre mit Exponaten aus früheren Armeen hätte tun müssen, die in den von seiner Organisationseinheit genutzten Räumen aufgestellt/aufgehängt wurden.

Nun ja, effektiv ist das, was hier gemacht wird eventuell sogar geeignet zur Strafvereitelung im Amt für die Mitwirkenden zu werden und zudem ein Verstoß gegen alle geltenden Vorschriften zum Umgang mit Extremismusverdachtsfällen in der Bundeswehr.
Wie ist das Vorgehen bei einem Extremismusverdachtsfall, der wohl bereits beim Auffinden eines Wehrmachtshelmes im Besitz eines Soldaten eindeutig berechtigt sein kann? - Der MAD wird verständigt und ausschließlich der MAD führt die Ermittlungen, bis klar ist, ob sich der Extramismusverdacht bestätigt oder nicht. Disziplinarvorgesetzten sind alle Maßnahmen explizit verboten, die den Verdächtigen vor etwaigen Ermittlungsmaßnahmen warnen können, da Verdunkelungsgefahr besteht. Wer weiß, dass er im Fokus von Ermittlungen steht kann sich auf Vernehmungen vorbereiten und Beweise vernichten.

Und wie komme ich auf das schmale Brett der Strafvereitelung im Amt? Ganz einfach: Das BKA führt derzeit im Auftrag des Generalbundesanwalts Ermittlungen gegen ein mutmaßliches terroristisches Netzwerk in den Reihen der Bundeswehr zu denen Dienststellen der Bundeswehr zuzuarbeiten haben. Die jetzt befohlenen Maßnahmen - insbesondere im direkten Umfeld der festgenommenen Offiziere (wobei ja unzweifelhaft ist, dass das für Ermittlungen relevante Umfeld wohl mal mindestens auf einen gesamten Offizierjahrgang des Heeres auszuweiten ist, der bundesweit verstreut ist) - führen schlimmstenfalls dazu, dass Mittäter nicht mehr ermittelt werden können, da mit den jetzt befohlen Überprüfungen Verdachtsmomente für die Ermittler nicht mehr offensichtlich sein könnten.

Oder mal aus Sicht von jemand der geringfügiges Wissen über Ermittlungen hat: Dieses mediale Aufplustern des Themas und die affektiven Reaktionen der Leitung sind absolut geeignet die Ermittlungen des Generalbundesanwalts zu torpedieren, zu erschweren, vielleicht sogar teils zu vereiteln. Und jeder einzelne von diesen schwerkriminellen Vollidioten - oder auch nur geistig minderbemittelte Fans oder Nachahmer in Spee -, die deswegen nicht erwischt werden ist einer zu viel!

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: schlammtreiber am 10. Mai 2017, 10:15:50
Bekennende Raucher können eben nicht als Vorbilder geführt werden, das widerspricht dem Zeitgeist. Kiffen ginge noch, aber Tabakrauch ist ewiggestrig, nicht "zeitgemäß" und generell irgendwie rechts... außerdem ist der Typ ja nicht mal Veganer oder sonstwie progressiv.  ;D



Ernsthaft: ich halte das für fake news  ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 10. Mai 2017, 12:18:41
Lieber Andi,

ich denke, mit der pauschaen Herangehensweise kommt man in diesem Fall nicht weiter. Denn hier handelt es sich meiner Auffassung nach um verschiedene Handlungsstränge:

Der Generalverdacht der Ministerin, dass es eine Führungs- und Haltungsschwäche in der Bundeswehr gäbe, geäußert im Heute-Journal vor 10 Tagen. Dieser Generalverdacht ist so ungeheurlich, wie maßlos, so unzutreffend wie offenbar aus ihrer (politischen) Not geboren. Hierzu hatte ich mich so deutlich geäußert, dass ein Nutzer mir ja schon Charakterdefizite und Gesetzesverstöße vorwarf.

Hiervon zu trennen ist meiner Ansicht nach

die Öffentlichkeitsarbeit der Ministerin in Bezug auf alle bekannt gewordenen Vorfälle der letzten Monate. Auch hierzu hatte ich mich explizit positioniert. Dass ich ihr Einfliegen mit 40 Journalisten in Illkirch und das, was dort stattfand, als ebenso ungeheurlich, deplatziert und auch in der Sache falsch fand.

Hiervon wiederum zu trennen ist meiner Ansicht nach

Der Befehl des GI, die Liegenschaften auf mögliche Verstöße gegen den Traditionserlass hin zu prüfen. Und zwar völlig unbenommen, der hier und dort über diese Weisung kolportierten Begrifflichkeiten. Vorgesetzte aller Ebenen sind zur Dienstaufsicht über ihre unterstellten Bereiche verpflichtet. Und zwar neben der Dienstaufsicht darüber, dass (Ausbildungs-) Ziele auch erreicht werden eben auch, dass keine Dienstpflichtverletzungen stattfinden, Gesetze und Vorschriften übertreten werden etc.

Um diesen letzten Punkt geht es hier. Der Traditionserlass ist schlicht eine Vorgabe mit Vorschriftencharalter für die gesamte Bundeswehr, zivil wie militärisch. Und auf diese Weisung bezogen wende ich mich gegen den Vorwurf des Generalverdachtes. So wie Vorgesetzte aller Ebenen seit 1982 eben auch die Einhaltung dieses Erlasses in den von Ihren Organisationselementen genutzten Liegenschaften hätten genauso überprüfen müssen, wie sie es zur Abwehr von Unfallquellen, zur Einhaltung der militärischen Ordnung, Sauberkeit, Vollzähligkeit whatever völlig selbstverständlich taten. Warum gibt es alle diese Überprüfungen? Doch nicht primär wegen des Generalverdachtes, dass Soldaten schuldhaft ihre Stubenordnung nicht einhalten, mit übernommener Bekleidung/persönlicher Ausrüstung nachlässig umgehen etc. Sondern weil es dafür sinnvolle Gründe bis hin zur schlichten Einhaltung von Gesetzen geht. Nun stellt sich für mich die Frage, warum dieser nachvollziehbare Anlass, also das Ausstellen unkommentierter und eingeordneter Militaria aus dem Zeit des 3. Reiches in Fluren, Aufenthaltsräumen, Dienstzimmern in der einen oder anderen Liegenschaft und nachfolglich die Überweisung zur Überprüfung einen Generalverdacht begründen sollten. In anderen Fällen heißt es dann "aus gegebenem Anlass" würde dieses oder jenes angeordnet. So war es auch hier. Es soll schlicht und ergreifend sichergestellt werden, dass aktuell derartige, unkommentierte Exponate und Darstellungen in diesen Verehrsflächen, Diensträumen und Aufenthaltsräumen umgehend entfernt werden. Nicht mehr und nicht weniger. Dies zu veranlassen, ist schlicht Aufgabe der Vorgesetzten vor Ort.



Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 10. Mai 2017, 12:40:34
Aber die pauschale Herangehensweise kommt ja nicht von mir, die hat ja die Leitung implementiert.  :-\ Und ich sehe derzeit leider nicht, wie man den einen Vorgang ohne den anderen betrachten kann. Steht ja alles durchaus in einem unmittelbaren "Ursache-Wirkung" Zusammenhang.

Und das von der Ministerin und vom GI gegenüber der Öffentlichkeit genutzte Wording macht hier ja auch durchaus die Botschaft, da zwei Dinge damit implementiert werden:
1) Es wird dadurch unterstellt es gäbe pauschal Bereiche der Bundeswehr die offenbar nicht einer ständigen Dienstaufsicht unterliegen würden. - Das ist geradezu grotesk!
2) Es wird der Eindruck erweckt die Bundeswehr würde jetzt all ihre Kasernen durch irgendwelche "Ermittler" durchsuchen überprüfen lassen, um offensichtliche oder versteckte Wehrmachtsdevotionalien zu "finden". - Das ist vom erweckten Eindruck her völlig realitätsfern!

Ein einfacher Hinweis nach unten, wie nach Außen, dass alle Vorgesetzten aus Anlass der jüngsten Ermittlungsergebnisse in ihrem Bereich zu prüfen haben, ob die geltenden Vorgaben umgesetzt werden hätte völlig gereicht, wäre m.E. ebenengerecht gewesen und hätte auch von adäquatem (auch medialen) Krisenmanagement gezeugt.

Alleine die durch die Maßnahme in Gang gesetzte Meldekette führt zu enormen Aufwendungen, die gar nicht wirklich notwendig wären, weil wir ja bestehende Meldewege haben, die jetzt im Fall des Falles noch parallel beschritten werden müssen. Der sich daraus ergebende zusätzliche Erkenntnisgewinn erschließt sich mir ehrlicherweise jetzt auch nicht.
Und sofern es nicht wirklich dazu kommt, dass wir Disziplinarvorgesetzten wieder Zeit für Führung und Dienstaufsicht einräumen ist das halt nur eine Nebelkerze, weil ich auch mit dieser Meldeorgie keinen Vorgesetzten aussortiere oder erkenne, der die falschen Vorbilder hat. Es fehlt halt an der Kontrolle...

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 10. Mai 2017, 13:03:51
Lieber Andi,

ich gebe Ihnen doch vollkommen recht, dass weder das Wording, noch das verordnete Procedere wirklich

a)  zielführend, ressourcenschonend, ebenengerecht und damit sachgerecht sind,

b)  dazu führen, dass der Traditionserlass nunmehr "verstanden" wird nachhaltig wie überzeugt eingehalten wird,

c)  das Vertrauen in die Ministeriumsleitung vergrößert wird.


Nur, es handelt sich - bei aller Verbundenheit von Ereignissen - eben hierbei weder um eine Hexenjagd, noch einen Generalverdacht, sondern vielmehr darum, ggf. vorhandene Mängel abzustellen. Ich finde, gerade, was diese Überprüfung anbelangt, dass wir alle gut beraten sind, verbal abzurüsten und die Kirche im Dorf zu lassen.

Es gibt wichtigere Dinge neben allen Einsätzen, Ausbildungsvorhaben und dem Grundbetrieb für Vorgesetzte aller Ebenen. Zum Beispiel aufzuklären, weshalb anderweitig als Rechtsextremisten aufgefallene Soldaten weiterhin unbehelligt ihren Dienst verrichten, mutmaßlich nicht unerhebliche Mengen Handwaffenmunition entwenden konnten, unentschuldigt dem Dienst über mehrere tage fernbleiben konnten etc. Ich will das jetzt gar nicht einzelnen Personen, wie dem Chef 2./291 und dem Kommandeur 291 anlasten - da waren auch ganz andere Stellen zumindest anteilig involviert.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 10. Mai 2017, 20:56:50
Das fängt doch bei einem damaligen Amtschef SKA an. Nur sind auch da die Zuständigkeiten ja klar und betreffen nicht die ganze Truppe.
Und abgesehen davon bin ich ja nicht der einzige, der noch vor einem Monat solche Vorgänge und solch eklatantes Einzelversagen für absolut unmöglich gehalten hätte.

Ich stelle mir also durchaus die Frage: Wem nutzen diese diversen Maßnahmen in dieser Form und komme zu nicht wirklich befriedigenden Antworten.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 10. Mai 2017, 21:18:43
Da geht es Ihnen wie mir.

Ich hoffe allerdings, dass im Rahmen der nun angeschobenen Maßnahmen - zum Beispiel bei der Befragung durch die Pfeifer-Truppe, aber auch im Nachgang zu den Rechtsexrtremismus-Nachforschungen  - herauskommt, dass

a)  der Traditionserlass zu keinem Zeitpunkt systematisch und Top-Down in die Bundeswehr sachgerecht implementiert, sondern nur als Papier aufgedrückt wurde und dass er außer in ausgewählten Projekten (zum Beispiel den offiziellen Sammlungen und Museen) über Jahrzehnte auf Truppenabene praktisch bedeutungslos blieb,

b)  der Anteil an Menschenführung und Dienstaufsicht für Disziplinarvorgesetzte aufgrund der Arbeitsbelastung mit reinen Administrations-, Melde-, Stellungnahmen-, Mitbestimmungs- und sonstigen von "oben" aufgedrückten Themen seit Jahren nur noch allenfalls am Rand innerhalb der Dienstzeit - und allemal nach Einführung der sachfremden SAZV verschwindend gering ist,

c)  eine Änderung dieser mittlerweile immanenten Sachverhalte nur dann zu erwarten ist, wenn die SAZV und die sachfremde Beanspruchung der Dienstzeit von DV grundlegend reformiert werden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 11. Mai 2017, 13:24:05
Kann mir hier bitte mal jemand erkläre wieso die Ministerin mit ihrem ganzen Troß in Illkirch ausgerechnet im "Bunker" mit den dort präsentierten Devotionalien auftreten durfte? War das Absicht, Dummheit, Gedankenlosigkeit oder was sonst?

Edit: Noch vergessen: Wenn ich mir die "Berichterstattung" diverser Medien der letzten Tage so ansehe, muss man ja inzwischen rechtsextreme Soldaten (Offiziere) fast in Kompaniestärke verhaftet haben. Die Endlosschleife bei N24 u.a. mit "Bundeswehr-Skandal: weiterer Soldat verhaftet" läuft ja nun schon bestimmt drei Tage. Und sich dann wndern, wenn sie als "KLügenpresse" beschimpft werden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 11. Mai 2017, 13:52:04
Nun, unsere "medienaffine" Ministerin ließ ein Vorkommando die Truppenunterkunft vorab inspizieren - angesichts des "Hakenkreuz-Vorfalls" von vor nicht allzu langer Zeit sicher auch angebracht. Dieses Vorkommando ging durch die Räumlichkeiten - und hier setzt jetzt meine Mutmaßung an - wollte die Leitung des Hauses zwei sachlich voneinander getrennte Dinge geschickt und medienwirksam miteinander verknüpfen können: Einmal die durch nichts zu rechtfertigende rechtsextremistische Einstellung des/der verhafteten Offiziere UND GLEICHZEITIG die seit Jahren geduldete Dekoration von Verkehsrflächen und Funktionsräumen vieler Liegenschaften mit Wehrmachts-Militaria beenden und das Thema "Traditionserlass wieder anzufassen. Insofern war das Szenario, nämlich zum Schweigen verdonnerte Bataillonsangehörige als vorgeführte Staffage auf diesem Pressetermin, und der Bunker nur folgerichtig, wie aus meiner Sicht unter Verletzung jeglichen Anstands und Fürsorgeverpflichtungen gegenüber den Soldaten.

Das unsere Medien, durchdrungen von beseelten KDVern oder ehemaligen gelangweilten GWDL, mit liebevoll gehegtem Halbwissen und umso mehr Vorurteilen über die Bundeswehr dieses Thema aufgreifen und zügellos durchkauen, war zu erwarten. Umso mehr wundert es mich, dass unsere Ministerin und ihr ganzer engster Leitungsapparat in diese vorhersehbare Spirale selbst so sehr investierten, anstelle auf das Innenministerium zu verweisen. Denn das eigentliche - und von der Bundespolitik selbst - verursachte Problem verbleibt dadurch völlig im Hintergrund: Nämlich dass

-  die Behörden der Bundesrepubnlik Deutschland (ob nun BAMF, Ausländer- und Sozialbhörden) weder personell, noch von ihrer IT-Ausstattung, noch von ihrer Qualifizierung her in der Lage waren, diese große Anzahl an Flüchtlingen und Asylbegehrenden professionell zu erfassen und zu überprüfen,

-  dass es keinerlei gemeinsame Datenbasis von den beteiligten Bundes- und Kommunalbehörden gab und gibt, wodurch sich Asylbegehrende gleich an mehreren Orten anmelden können

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Beobachter am 11. Mai 2017, 14:31:01
Das unsere Medien, durchdrungen von beseelten KDVern oder ehemaligen gelangweilten GWDL, mit liebevoll gehegtem Halbwissen und umso mehr Vorurteilen über die Bundeswehr dieses Thema aufgreifen und zügellos durchkauen, war zu erwarten. Umso mehr wundert es mich, dass unsere Ministerin und ihr ganzer engster Leitungsapparat in diese vorhersehbare Spirale selbst so sehr investierten, anstelle auf das Innenministerium zu verweisen.
Möglicherweise ist hier die Bundeswehr im Wahljahr einfach nur ein politisches Bauernopfer. Selbst wenn sie jetzt noch ein paar Rechtsradikale / -extreme in der Bundeswehr ausgraben und noch zig Wehrmachtsandenken finden: Das wird nicht wahlentscheidend werden. Dass in der Bw ein paar Rechte rumspringen hat doch jeder vermutet und das ist doch in gewisser Weise schon politisch eingepreist. 
Ein Wiederaufflammen des Flüchtlingsthemas dagegen will dagegen keiner, egal ob Regierung oder Opposition, da hauptsächlich die AfD davon profitieren könnte. Während also jeder gefundene Wehrmachtshelm zur Schlagzeile wird, hält man sich beim Innenministerium und beim BAMF bedeckt, ist wahrscheinlich froh über den medialen Fokus auf die Bw. Sonderlicher Aufklärungsdruck auf Innenministerium und BAMF wird weder von Politik noch Presse ausgeübt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 11. Mai 2017, 14:50:58
Das unsere Medien, durchdrungen von beseelten KDVern oder ehemaligen gelangweilten GWDL, mit liebevoll gehegtem Halbwissen und umso mehr Vorurteilen über die Bundeswehr dieses Thema aufgreifen und zügellos durchkauen, war zu erwarten. Umso mehr wundert es mich, dass unsere Ministerin und ihr ganzer engster Leitungsapparat in diese vorhersehbare Spirale selbst so sehr investierten, anstelle auf das Innenministerium zu verweisen.
Möglicherweise ist hier die Bundeswehr im Wahljahr einfach nur ein politisches Bauernopfer. Selbst wenn sie jetzt noch ein paar Rechtsradikale / -extreme in der Bundeswehr ausgraben und noch zig Wehrmachtsandenken finden: Das wird nicht wahlentscheidend werden. Dass in der Bw ein paar Rechte rumspringen hat doch jeder vermutet und das ist doch in gewisser Weise schon politisch eingepreist. 
Ein Wiederaufflammen des Flüchtlingsthemas dagegen will dagegen keiner, egal ob Regierung oder Opposition, da hauptsächlich die AfD davon profitieren könnte. Während also jeder gefundene Wehrmachtshelm zur Schlagzeile wird, hält man sich beim Innenministerium und beim BAMF bedeckt, ist wahrscheinlich froh über den medialen Fokus auf die Bw. Sonderlicher Aufklärungsdruck auf Innenministerium und BAMF wird weder von Politik noch Presse ausgeübt.

Die Welt zitiert die BAMF aus einer internen Vorgabe mit : "Syrer ist, wer sich schriftlich als Syrer bezeichnet“...

Ich bin Syrer :D
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 11. Mai 2017, 15:21:20
Tagesbefehl vom 10.05.2017

gerichtet an ALLE Angehörigen der Bundeswehr ... also Soldaten und zivile Beschäftigte... zur gesamten "Bandbreite" der Vorfälle in den letzten Wochen...


"Soldatinnen und Soldaten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

Wir stehen in der Bundeswehr unter dem Eindruck schockierender Meldungen.

Vor einigen Monaten begann es mit Berichten über Verstöße gegen die Menschenwürde bei der Ausbildung, über Mobbing und Erniedrigungen.

Jetzt ermittelt der Generalbundesanwalt gegen zwei Soldaten, darunter der in der vorvergangenen Woche festgenommene Soldat A.,
wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.
Sie planten allem Anschein nach terroristische Anschläge.

Aus der Öffentlichkeit werden besorgte Fragen an uns gerichtet.
Der Ruf der Angehörigen der Bundeswehr droht durch das Fehlverhalten einiger weniger diskreditiert zu werden.

Für uns alle sind diese Vorfälle und Missstände inakzeptabel. Denn sie widersprechen den Werten, für die wir einstehen.
Als Soldatin und Soldat wenn erforderlich auch unter Inkaufnahme von Gefahr für Leib und Leben.

Die Bundeswehr hat sich von Beginn an ein festes Wertefundament gegeben: die Innere Führung. Ihre Leitschnur ist die
Würde des Menschen. Sie bildet das geistige und sittliche Fundament, das es neben der personellen und materiellen
Ausstattung braucht, um als Bundeswehr einsatzbereit und leistungsfähig zu sein.

Angesichts der Vorfälle müssen und wollen wir die Innere Führung stärken. Wir müssen dafür sorgen, dass sie im
alltäglichen Dienst bis in die kleinste Verästelung wirklich gelebt und erlebt wird.

Dafür werden wir unter Leitung des Generalinspekteurs ein umfassendes Programm Innere Führung Heute aufsetzen.
Hier wird es darum gehen, unter Einbeziehung aller Ebenen von unten nach oben aufsteigend vom Kompanie-, Batterie
oder Staffelchef bis hin zum Inspekteur und Abteilungsleiter im Ministerium ein vollständiges Lagebild zu gewinnen,
wie es um Führungsfragen in der Bundeswehr bestellt ist und wo Probleme oder Hemmnisse liegen.

Auf dieser Basis wollen wir Maßnahmen entwickeln, die wir wiederum umgekehrt von oben nach unten ausrollen werden.
Dieses Programm wird eine komplexe Aufgabe sein, die Zeit in Anspruch nehmen wird. Einige adhoc-Maßnahmen werden
wir schon vorher ergreifen. So werden wir prüfen, wie wir die Vermittlung der Inneren Führung in die verschiedenen
Ausbildungsgänge von Mannschaften, Unteroffizieren und Offizieren früher und verpflichtend einfügen können. Auch auf
dem Gebiet der Politischen Bildung müssen wir bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung stärker werden.

Wir werden ebenso überprüfen, wie wir unsere Werte wahren und sie weitergeben. Dazu werden wir den Traditionserlass
überarbeiten. Denn gerade im Umgang mit der Geschichte der Wehrmacht gibt es trotz eindeutiger Aussagen des gültigen
Traditionserlasses von 1982 noch immer Unsicherheiten in der Anwendung. Hier müssen wir Handlungssicherheit geben.
Zugleich wollen wir unsere eigene über 60-jährige erfolgreiche Geschichte stärker zu unserem Bezugspunkt machen. Denn
wir können auf unsere Erfolge zu Recht stolz sein!

Wir wollen die Innere Führung lebendiger und zeitgemäßer machen, denn wir brauchen sie im Alltag wie im Einsatz.

Jeder Angehörige der Bundeswehr ist aufgerufen, hierzu beizutragen. Zum Wohle der Bundeswehr!

Dr. Ursula von der Leyen"
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: schlammtreiber am 11. Mai 2017, 16:08:50
Darf ich anzweifeln, dass "mehr politische Bildung" da hilft?

Bei den verhafteten Soldaten handelt es sich um Offiziere mit akademischer Bildung.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 11. Mai 2017, 16:12:23
"Politische Bildung" kann da nicht helfen - bei den Soldaten mit der "richtigen" Einstellung kann es kaum verbessert werden - und wer die "falsche" Einstellung hat (weil er sich "privat" viele Stunden die Woche "falsch bildet"), der kann kaum "umgedreht" werden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 11. Mai 2017, 16:14:19
Hauptsache, mal wieder einen "Tagesbefehl" rausgehauen. Wer rät ihr eigentlich sowas? Oder kommt sie da etwa von selbst drauf
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 11. Mai 2017, 16:36:38
Da kommt sie als mediensuchende und -gewohnte Politikerin schon selbst drauf, nachdem ihr bei der Amtseinführung der GI darüber berichtete, wie man die ganze Truppe unmittelbar erreicht.

Natürlich wird man mit Unterrichtung mit politischer Bildung und Innerer Führung im Dienstbetrieb keinen bereits Rechtsextremen einfach "umdrehen" können. Das erwartet auch niemand und das wird auch nicht das Ziel der Maßnahmen sein. Lieber F_K, Sie mögen und dürfen der politischen und militärischen Führung unserer Bundeswehr ja viel vorwerfen, aber so einfältig denken und entscheiden diese Personen ganz sicher nicht. Ziel ist es, uns Soldaten wieder für diese Werte Innere Führung und gewollte Traditionspflege zu sensibilisieren - und nebenbei womöglich bereits Radikalisierte zu isolieren. Wenn dann auf dem Weg von Bottom-Up AUCH bekannt wird, dass diese Führungsebenen von der mittlerweile überbordenden Bürokratie befreit werden müsen, um darüber überhaupt unterrichten und auch sonst dienstaufsicht durchführen zu können, kann ja auch ein Schritt in die richtige Richtung unternommen werden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: TheScientist am 11. Mai 2017, 20:20:57
Keine fake news

Siehe hier:
http://augengeradeaus.net/2017/05/debatte-ueber-tradition-wehrmacht-und-rechtsextreme-weiteres-material/ (http://augengeradeaus.net/2017/05/debatte-ueber-tradition-wehrmacht-und-rechtsextreme-weiteres-material/)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: VictorBravo am 11. Mai 2017, 20:22:45
(https://picload.org/image/rcwwidrw/.facebook_1494526383057.jpg)

Habe es auch gerade woanders gefunden ...  :(
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Bumblebee am 11. Mai 2017, 20:51:18
Da hat sich mal wieder jemand für ganz besonders schlau gehalten:
http://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-im-graubereich-1.3501136 (http://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-im-graubereich-1.3501136)

(StudOffz/OA gibt Interna an SZ weiter)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: bayern bazi am 11. Mai 2017, 21:20:46
wenn das so weitergeht - werden wir demnächst am Volkstrauertag nicht mal mehr am Kriegerdenkmal die Ehrenwache stellen dürfen - da ja den gefallenen Wehrmachtssoldaten gedacht wird
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 11. Mai 2017, 21:51:37
lol

Das ist fast genauso gut, wie die Besenstielgeschichte aufm Manoever in Norwegen...

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 11. Mai 2017, 22:54:13
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-mit-harter-hand-kolumne-von-jakob-augstein-a-1146579.html (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-mit-harter-hand-kolumne-von-jakob-augstein-a-1146579.html)
Zitat

Ursula von der Leyen

Mit harter Hand

Ursula von der Leyen gerät unter Druck. Absurd. Die Ministerin macht ihre Arbeit: Die Bundeswehr muss reformiert werden. Leitbild ist der Bürger in Uniform. In der Bundeswehr darf kein Platz sein für perverse Sex-Nazis und Wehrmachtsromantiker.
(...)

Perverse Sex-Nazis? :D
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Verteidiger am 11. Mai 2017, 22:59:41
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-mit-harter-hand-kolumne-von-jakob-augstein-a-1146579.html (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-mit-harter-hand-kolumne-von-jakob-augstein-a-1146579.html)
Zitat

Ursula von der Leyen

Mit harter Hand

Ursula von der Leyen gerät unter Druck. Absurd. Die Ministerin macht ihre Arbeit: Die Bundeswehr muss reformiert werden. Leitbild ist der Bürger in Uniform. In der Bundeswehr darf kein Platz sein für perverse Sex-Nazis und Wehrmachtsromantiker.
(...)

Perverse Sex-Nazis? :D

Was kommt als nächstes? Essen wir vlt auch kleine Kinder? Und opfern die, um im Gefecht bessere Chancen zu haben?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 12. Mai 2017, 06:46:20
Leute, kommen Sie herunter: Dass vom Revolverblatt "Der Spiegel" solche "Enthüllungen" kommen mussten, war klar.

Welcher normale Mensch nimmt dieses Magazin denn noch ernst, außer Leuten, die meinen, sie gehörten zum gehörten zum linksintellektuellen Bildungsbürgertum, das über die Ungerechtigkeit, Spießigkeit und alles, was dazu führt, sich die Hände schmutzig zu machen, räsoniert.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: ltsamy am 12. Mai 2017, 10:53:01
jetzt ist es offiziell:

http://www.bild.de/politik/inland/helmut-schmidt/foto-des-altkanzlers-in-wehrmachtsuniform-in-universitaet-gefunden-51707812.bild.html (http://www.bild.de/politik/inland/helmut-schmidt/foto-des-altkanzlers-in-wehrmachtsuniform-in-universitaet-gefunden-51707812.bild.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 12. Mai 2017, 11:06:19
jetzt ist es offiziell:

Äh, weil die Bild etwas schreibt ist es "offiziell"? Lustiges Weltbild. ;D ::)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: dunstig am 12. Mai 2017, 11:09:24
Noch dazu geht es um eine Wohnebene, die, im Gegensatz zum sonst öffentlichen Universitätsgelände, in der Regel nur für die Bewohner zugänglich ist.

Daher bleibe ich dabei:
Kann also nicht so dramatisch sein.

Vielleicht sollte man einfach mal (von beiden Seiten ausgehend) aufhören, sich sinnloserweise immer mehr in das Ganze hineinzusteigern und den Medien auch noch so kleine Belanglosigkeiten auf dem Silbertablett zu präsentieren.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: ltsamy am 12. Mai 2017, 11:10:56
jetzt ist es offiziell:

Äh, weil die Bild etwas schreibt ist es "offiziell"? Lustiges Weltbild. ;D ::)

Achso, für dich verbreitet die Bild also "fake news"...
Wie wäre es mit Focus oder Stern? Besser?

http://www.stern.de/politik/deutschland/bundeswehr-entfernt-foto-von-helmut-schmidt-in-wehrmachtsuniform-7450238.html (http://www.stern.de/politik/deutschland/bundeswehr-entfernt-foto-von-helmut-schmidt-in-wehrmachtsuniform-7450238.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 12. Mai 2017, 11:14:37
Es geht nicht um die Wahrheit hinter der Nachricht, es geht um deine Feststellung. ;) Für mich wird nichts durch eine Zeitungsmeldung "offiziell".
Und ob ein Ereignis stattgefunden hat oder nicht ist für mich völlig unabhängig von medialer Berichterstattung.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: ltsamy am 12. Mai 2017, 11:32:08
Es ging mir darum, den ersten Kommentar "...Ist da etwas dran?" zu beantworten.

Gerne kann ich auch einen Kameraden, der dort studiert, anrufen und mir die Sache bestätigen lassen.
Vielleicht kann er auch einen Vorgesetzten zu einer schriftlichen Stellungnahme veranlassen... aber das wäre ja dann auch eine Art von "medialer Berichterstattung", gelle? (Stichwort 'Medium' und 'Mediatisiertes')
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 12. Mai 2017, 11:57:18
Mach was du willst, die Richtigkeit der Nachricht hat hier nur gar keiner angezweifelt. ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 12. Mai 2017, 12:01:45
Nun kommen Sie aber auch mal wieder runter und verwechseln den Spiegel nicht mit der Meinung von Jakob Augstein (ganz im Sinne Ihrer sonstigen eher geistreichen Anmerkungen zu Kommentaren o.ä.).

btw: Ich nehme den Spiegel durchaus ernst, Herrn Augstein weniger. Jetzt können Sie räsonieren, wenn Sie möchten und wenn nicht, nehme ich Sie auch wieder ernst. 
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 12. Mai 2017, 15:23:36
Die Luftwaffe mag nicht der traditionsbewusstete OrgBer seien, aber für mich ist der gegenwärtige Aktionismus nur noch lächerlich, das partei-politisch gemalte Bild in der Öffentlichkeit nur noch traurig.

Und aus dem '82erTraditionserlass bleibt mir die Interpretation einiger verschlossen.

Einzig aus der Pflicht heraus bin ich gezwungen der Ministerin gegenüber loyal zu seien. Mehr aber auch nicht. Im übrigen, eine spannende Diskussion zwischen den Lagern.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 12. Mai 2017, 15:29:56


wenn das so weitergeht - werden wir demnächst am Volkstrauertag nicht mal mehr am Kriegerdenkmal die Ehrenwache stellen dürfen - da ja den gefallenen Wehrmachtssoldaten gedacht wird

Leider zurzeit gar nicht so abwegig. Dazu werde ich mal die Argumentationsführung der Weisungslage am Wochenende studieren.
Demnächst wird Patriotismus noch illegalisiert.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: bayern bazi am 12. Mai 2017, 15:33:51
wisst ihr was zum lachen ist- die kommentare bei der "Jungen Freiheit (https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2017/bundeswehr-uni-entfernt-foto-von-helmut-schmidt/)"

soweit ich weiß kein Blatt ist dass nicht weit zu Mitte steht ;) ich seh die tendenz bei den mehr links von den Linken ;)

und sogar die lachen über den Bildersturm  ;D ;D ;D
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 12. Mai 2017, 15:36:39
Hat da etwa ein subalterner Berufsbedenkentraeger seinen Hang zum vorauseilenden Gehorsam ausgelebt?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: ltsamy am 12. Mai 2017, 15:51:14
konsequenter Weise müsste dann auch folgendes verboten werden:

MG3, P1, Essgeschirr, Feldflasche, Jacke des DA (Lw), ...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 12. Mai 2017, 15:58:27
@ KlausP
Sieht ganz so aus  :(!

Hoffentlich gibt es keine Fotos von Frau Merkel in FDJ-Klamotten, die in öffentlich zugänglichen Räumen in Templin oder Berlin aushängen  :-[.

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: BSG1966 am 12. Mai 2017, 16:55:20
Herrje, hängt man halt ein anderes Bild von Helmut Schmidt auf. Es ging ja lediglich um die Klamotten auf dem Foto.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 12. Mai 2017, 17:48:01
Gerade das stellt doch das Besondere dieses Portraits dar. Absolut lächerliche Aktion, vor allem vor dem Hintergrund des politischen Wirkens dieses Mannes.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 12. Mai 2017, 17:55:10
Egal wie man politisch zu dem Mann steht - er hat Deutschland, gerade auch der Bundesrepublik, gedient.

Man hat sogar eine Universität nach ihm benannt.

Unabhängig davon war er Offizier der Wehrmacht - eine historische Tatsache.

Daher ist es absurd, solche Bilder "zu verbrennen" - ggf. ist eine Erläuterung / Einordnung angebracht.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 12. Mai 2017, 18:10:22
Mich würde mal interessieren, was denn die "Studentenvertretung" unternommen hat.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 12. Mai 2017, 18:49:26
Es wurde mal wieder Zeit: Von der Leyen verbietet Liederbuch Kameraden singt (https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/05/12/von-der-leyen-verbietet-liederbuch-kameraden-singt). ::)

Mal eine ernstgemeinte Frage: Kommt es mir nur so vor, oder wird hier wirklich mittlerweile jede einzelne der medial ausgeschlachteten Maßnahmen mittlerweile am Wochenende gestartet? Verspricht man sich dadurch weniger Diskussion, Widerspruch, Kopfschütteln oder, dass es überhaupt jemand bemekt?

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 12. Mai 2017, 18:51:12
Was soll die unternehmen? Die hat einen akademischen, keinen, der sich auf den disziplinaren Bereich erstreckt - auch wenn sie gemäß Staatsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Verteidigungsministerium unter besonderem Schutz steht. Sie kann das ganze ja in den akademischen Diskurs bringen.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 12. Mai 2017, 19:05:26
Zitat
... Von der Leyer...

Oh, oh ...  ;D
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StierNRW am 12. Mai 2017, 20:00:55
Asche auf mein Haupt ;D

Das hatte ich übersehen. War ja nicht böse gemeint ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 12. Mai 2017, 20:49:27
Es wurde mal wieder Zeit: Von der Leyen verbietet Liederbuch Kameraden singt (https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/05/12/von-der-leyen-verbietet-liederbuch-kameraden-singt). ::)

Danke, mal spaeter bei Ebay und Amazon danach suchen...


Als naechstes aendert dann die Bundeswehr ihr Hoheitszeichen?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: bayern bazi am 12. Mai 2017, 20:56:26
Hab vorhin mal alle bisherigen freds mit vdL und ihre themen zusammengelegt - sonst bekommen wir auf kurz oder lang ein eigenes Unterboard - vermute mal das war noch nicht alles :(


Zitat

Als naechstes aendert dann die Bundeswehr ihr Hoheitszeichen?



gibts doch schon


(http://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?action=dlattach;topic=56382.0;attach=7986;image)

ich seh mehr schwarz bei den Abzeichen

HptFwRune
Edelweiß
Falli
Grenni

und alles was damit zusammenhängt an Verbandsabzeichen
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Getulio am 12. Mai 2017, 21:23:52
Es handelt sich allerdings auch nicht um eine "Durchsuchung", da man dafür einen konkreten Verdacht und einen Durchsuchungsbeschluss eines Richters bräuchte.

M.E. zäumen Sie hier das Pferd von hinten auf, der Schluss, weil es keinen konkreten Verdacht und keinen Durchsuchungsbeschluss gebe, könne es auch keine Durchsuchung sein, würde dazu führen, dass es gar keine rechtswidrigen Durchsuchungen gäbe - denn wenn ich keinen Beschluss habe, ist es ja keine Durchsuchung, Ihren Worten nach.

Ich denke, wenn es um die Gewinnung von für ein Straf- und/oder Disziplinarverfahren relevanten Erkenntnissen geht, müssen wir wohl von einer Durchsuchung ausgehen, die dann ohne richterlichen Beschluss rechtswidrig wäre.

Im Ergebnis würde auch ich mich wohl beschweren, wenn ich betroffen wäre.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Getulio am 12. Mai 2017, 22:00:24
Ergänzend noch: Selbst wenn man, was m.E. machbar wäre, ich diese Bw-weiten Stubenkontrollen als Stubendurchgang verstehe und nicht als Durchsuchung, so wäre jedenfalls bei denjenigen, die gegen Entgelt freiwillig in der Gemeinschaftsunterkunft wohnen, deren vorherige Information und i.d.R. auch Anwesenheit vonnöten. D.h. ist jemand kzH, im Urlaub, auf Lehrgang etc. pp., kann man nicht einfach per Zweitschlüssel dessen Stube betreten und "mal schauen". Ich hege die begründete Vermutung, das dem in der Hektik dieser Tage weit verbreitet nicht Rechnung getragen wurde.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 12. Mai 2017, 22:29:24
Tagesschau.de fasst Erkenntnisse zum Schmidt-Bild aktuelle zusammen (Stand: 12.05.2017, 19:35 Uhr):

Durchsuchungen bei Bundeswehr
Bundeswehruni hängt Schmidt-Foto ab

Quelle (http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-483.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 12. Mai 2017, 22:46:10
... so bizarr es klingt, demnächst werden die Brötchen zum Frühstück verboten - die Nazis hatten die auch schon - auch in Kasernen zum Frühstück.

Wenn Satiren und Tatsache sich so annähern, wird es komisch.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: justice005 am 13. Mai 2017, 06:32:58
Zitat
Ergänzend noch: Selbst wenn man, was m.E. machbar wäre, ich diese Bw-weiten Stubenkontrollen als Stubendurchgang verstehe und nicht als Durchsuchung, so wäre jedenfalls bei denjenigen, die gegen Entgelt freiwillig in der Gemeinschaftsunterkunft wohnen, deren vorherige Information und i.d.R. auch Anwesenheit vonnöten. D.h. ist jemand kzH, im Urlaub, auf Lehrgang etc. pp., kann man nicht einfach per Zweitschlüssel dessen Stube betreten und "mal schauen". Ich hege die begründete Vermutung, das dem in der Hektik dieser Tage weit verbreitet nicht Rechnung getragen wurde.

Bei der dienstlichen Unterkunft handelt es sich immer noch um dienstliche Räumlichkeiten, die durch den Vorgesetzten betreten werden können. Auch bei Soldaten, die älter als 25 sind, greift bei dienstlichen Unterkünftigen nicht der Schutz des Artikels 13 Abs. 1 GG nicht, weil es keine Wohnung ist. Das ist längst höchstrichterlich entschieden. Es geht hier weder um disziplinare Ermittlungen noch um echte Durchsuchungen. Es ist eine völlig normale Maßnahme im Rahmen der Dienstaufsicht. Der Vorgesetzte darf jederzeit verdachtsunabhängig die Stuben betreten.

Wenn es irgendwo in einer Liegenschaft brennt, weil ein Toaster explodiert ist, dann darf die Ministerin auch anweisen, dass alle Räume auf Brandschutz untersucht werden. Und dann darf auch bei dem urlaubenden KzH-Soldaten nachgeschaut werden, ob der vielleicht noch Geräte am Strom hängen hat. Auch dafür brauche ich keinen Durchsuchungsbeschluss.

Nicht falsch verstehen, ich finde diesen Begehungsbefehl und diesen wilden Aktionismus auch fragwürdig, aber rein rechtlich sehe ich hier wirklich kein Problem.

Zitat
Wenn Satiren und Tatsache sich so annähern, wird es komisch.

Ja, man könnte ich komisch nennen. Man kann es aber auch zum weinen finden. Allerdings ist natürlich Wahljahr und ich gehe jede Wette ein, dass ein Großteil der Bevölkerung die "Tatkraft" der Ministerin sehr schätzt.

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 13. Mai 2017, 10:58:28
Das Positive am Wahljahr ist, dass nach der Wahl es zur Kabinettsumbildung kommt und zumindest ich die Hoffnung habe, dass vdL dann das Ressort wechselt.
Zurueck ins Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend  waere sie eine Idealbesetzug. (Nicht einmal ironisch gemeint)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Getulio am 13. Mai 2017, 11:08:07
Der Vorgesetzte darf jederzeit verdachtsunabhängig die Stuben betreten.

Das sieht die "Leben in der militärischen Gemeinschaft" in den genannten Fällen anders. Da ist die Rede von "in Abwesenheit des Soldaten nur in Notfällen". Als solche sind dann Brand, Wasserrohrbruch etc. genannt.

Ich denke, das ist einmal mehr mir heißer Nadel relativ gedanken- und bedenkenlos gestrickt. Wie gesagt, wäre ich betroffen, ich würde mir die Rechtmäßigkeit mal von einem Richter bestätigen lassen. Gibt ja kein Kostenrisiko.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 13. Mai 2017, 11:45:43
Genau das hab ich ja schon geschrieben, dewegen meine Bedenken.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: justice005 am 13. Mai 2017, 18:16:57
Zitat
und zumindest ich die Hoffnung habe, dass vdL dann das Ressort wechselt.
Zurueck ins Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend  waere sie eine Idealbesetzug.

Das wäre in der Karriere ein Schritt zurück und das glaube ich daher nicht. Sollte die Union wieder die Regierung stellen, dann kommen nur noch wenige Ressorts in Betracht, die eine ähnlich hohe oder sogar höhere Bedeutung als das BMVg haben. Das Außenministerium wird wohl an den Koalitionspartner gehen, dann bleibt nur noch Innenministerium, Wirtschaftsministerium oder Finanzministerium übrig. Alles andere wäre ein Rückschritt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 13. Mai 2017, 18:29:17
Hab meine Zweifel, dass sie im BMVg bleibt oder dass sie eins der von dir aufgefuehrten Ressorts erhalten wuerde. Dies bleibt aber Spekulation letztendlich - in ein paar Monaten sehen wir weiter.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 13. Mai 2017, 21:57:02
Nun, kann mir jemand mal ernsthaft erklären, mit welcher Argumentationsführung die Leitung mit dem aktuellen Kurs gestatten möchte, dass zukünftig uniformierte Soldaten sich an Sammelaktionen des Bundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge beteiligen sollen / dürfen?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Terek am 14. Mai 2017, 01:01:26
Das wäre in der Karriere ein Schritt zurück und das glaube ich daher nicht. Sollte die Union wieder die Regierung stellen, dann kommen nur noch wenige Ressorts in Betracht, die eine ähnlich hohe [...]

Zur Not bleibt immernoch die Option auf einen ganz ganz wichtigen Posten in Brüssel und/oder Straßburg. Gegebenenfalls auch in Berlin als europäische Auslandsverwendung.
Zwar ist dieser Karriereweg in der Regel recht eingleisig, aber ich denke in so ca. 10 Jahren wäre die Rückkehr als Bundespräsidentin bestimmt noch drin...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Verteidiger am 14. Mai 2017, 08:56:26
Ich gehen davon aus, dass Frau VDL gerne Wirtschaftsministerin oder Außenministerin werden möchte. Diese Ämter haben ja auch ein höheres Ansehen.

Da aber Frau Ministerin Kasernen umbennen möchte und diese sollen in der Tradition der Bundeswehr stehen, schlage ich vor eine Kaserne nach Georg Klein zu bennnen
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 14. Mai 2017, 11:45:36
Ich gehen davon aus, dass Frau VDL gerne Wirtschaftsministerin oder Außenministerin werden möchte. Diese Ämter haben ja auch ein höheres Ansehen.

Da aber Frau Ministerin Kasernen umbennen möchte und diese sollen in der Tradition der Bundeswehr stehen, schlage ich vor eine Kaserne nach Georg Klein zu bennnen
Artikel hierzu

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/wehrmachtsoffizieren-kasernen-umbenennung (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/wehrmachtsoffizieren-kasernen-umbenennung)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: bayern bazi am 14. Mai 2017, 13:40:15
auch der VdRBw meldet sich

zu eurer Info - Auszug aus dem RSU-BLOG (http://rsu-kraefte.blogspot.de/)


Sehr geehrte Herren Landesvorsitzende,liebe Kameradinnen und Kameraden, 

uns allen ist nicht entgangen, dass in der Bundeswehr aktuell Probleme mit einzelnen Fällen von Rechtsextremismus bestehen. Die Ministerin klärt auf, um Schaden vom Ansehen der Bundeswehr abzuwenden. Gerade heute wurde ein zweiter Soldat verhaftet.

Wir – der Reservistenverband – stehen zu unserer Bundeswehr und ihrer Tradition, die sich nicht auf Werte und Geschichte der Wehrmacht stützen kann. Wir alle haben uns verpflichtet – die meisten von uns per Eid oder Gelöbnis – für die freiheitliche demokratische Grundordnung einzutreten. Deshalb bin ich sicher, dass Sie mit mir übereinstimmen, dass extremistische Tendenzen – ob von links oder rechts – in unserem Verband nichts zu suchen haben.

Dies ist bei 115.000 Mitgliedern, organisiert in mehr als 3.000 Untergliederungen, nicht einfach zu überschauen. Ich bitte Sie deshalb, aufmerksam in Ihren Bereichen dafür zu sorgen, dass unser Verband nach Außen als das wahrgenommen wird, was er ist: Ein Verband an der Seite der Bundeswehr für unsere Demokratie.

Seit 57 Jahren ist der Reservistenverband ein verlässlicher Partner der Bundeswehr und das wollen wir auch weiterhin bleiben. Sie alle erbringen herausragende Leistungen – jeden Tag, bundesweit. Das sollten wir uns nicht von Einzelnen zerstören lassen. Extremisten und Wehrmachtsdevotionalien haben im Verband nichts zu suchen. Sie schaden unserem Ansehen, unseren Zielen, unseren Werten und gefährden den Bestand des Verbandes.

    Bitte leiten Sie meinen Brief an alle Mandatsträger weiter.

SOWEIT vom Verband

dazu ein Kommentar eines Kameraden im RSU BLOG (namentlich bekannt und mit seiner Genehmigung zitiert)

Damit ist der Verband voll auf den seitens unserer Verteidigungsministerin, Frau Dr. von der Leyen, ins Rollen gebrachten, zumindest in Teilen und bei weitem nicht nur bei den Betroffenen doch höchst umstrittenen, Zug aufgesprungen.

Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass gerade aktuelle Zahlen des MAD veröffentlicht wurden, wonach "rechtsradikale" Verdachtsfälle nicht zu-, sondern ganz im Gegengteil ständig abnehmen, bin ich mir höchst unsicher, wie ich den Brandbrief des VdRBw zu verstehen habe? Dass wir Extremismus in der Bw und im VdRBw nicht ansatzweise dulden können, bedurfte und bedarf keiner weiteren Erörterung, aber

Warum werden "Extremisten" und die sogenannten "Wehrmachtsdevotionalien" auf einmal in einem Atemzug genannt?

Sollen die Wehrmacht und damit unsere Väter und Großväter jetzt endgültig pauschal und ohne Unterschied zu Kriminellen oder doch zumindest Ehrlosen abgestempelt werden?

Was konkret ist gegen legal (es geht keinesfalls um verbotene Nazi-Symbole) besessene Wehrmachtsgegenstände /Darstellungen / Fahrzeuge der RAG Militärfahrzeuge  (um diese fürchterliche Wortkreation nicht nochmals zu gebrauchen) zu sagen, die aus historischem Interesse gesammelt und gepflegt werden - zum Beispiel in Gemeinschafts-/Vereinsräumen?   

Da die Weisung des VdRBw aber nunmal ultimativ und ohne jede Einschränkung ausgesprochen wurde, welche (Rechts)Folgen soll eine etwaige Zuwiderhandlung -aus welchen Gründen auch immer- nach sich ziehen? Ausschluss aus dem Verband? Oder gar Entzug der Uniformtrageerlaubnis nach Meldung an das nächste LKdo? Oder noch mehr?!
 

 Welche Frist wird für die von Fall zu Fall vermutlich fällig werdende "Säuberung" -um Frau vdL zu zitieren- gesetzt?
Ich fühle bereits, wie sich der eine oder andere "Kamerad" gedanklich warmläuft, die allgegenwärtige "Nazi-Keule" zu ergreifen, um endlich den unliebsamen RK-Vorsitzenden oder sonstigen Mitstreiter durch eine enstprechende Meldung an das nächstgelegene LKdo kaltzustellen: "Herr Kommandeur, ich weiß was! Der im Vorgarten des RK-Heimes XY als Blumentopf dienende Wehrmachtshelm wurde noch immer nicht entfernt. Ich vermute tiefgehende rechtsextremistische Tendenzen im gesamten RK-Vorstand!!"

 Selbstverständlich will ich hier niemandem etwas unterstellen, aber die von mir erlebte Praxis gerade in der jüngsten Vergangenheit zeigt, dass Ähnliches bereits geschieht!

----- Trennung-----------


Meine Gedanken zu dem ganzen Thema:


wie die Hexenjagd politisch ausgeht - ist mir fast schon klar - leider

ob wir noch in Uniform an Totengedenken und Vollkstrauertagen auftreten dürfen  - schaun wir mal

Ich sehe mit den ganzen Aktionismus im Moment nur eine Art Wahlkampftaktik der UvdL - um von ihrem genzen Versagen als Ministerin im Bereich der  Ausrüstung

- M400
- G36
- Tiger
- Eurofigther
- usw
abzulenken


EURE Meinungen ???   
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 14. Mai 2017, 14:35:28
Im aktuellen Spiegel (Nr. 20, Seite 3) wird berichtet, dass aus dem Offizierkasino der Panzerlehrbrigade 9 in Munster das Bild von Kurt von Hammerstein-Eqourd entfernt wurde. Er war letzter Chef der Heeresleitung der Reichswehr und wurde nach der Machtergreifung nach und nach aus dem Amt gedrängt.
Der helle Fleck an der Wand war just ab dem Tag dort zu sehen, als der zuständige Presseoffizier dem SPIEGEL-Autor Konstantin von Hammerstein u.a. dieses Bild von dessen Onkels zeigen wollte.
Dem Presseoffizier war das Bild angeblich selbst erst an diesem Tag aufgefallen; jetzt konnte er es gleich wieder vergessen  ::).

In diesem Zusammenhang empfehlenswert, von Hans Magnus Enzensberger: Hammerstein oder Der Eigensinn: Eine deutsche Geschichte. Suhrkamp Verlag, Berlin.


btw:
- Sammlungen für den Volksbund und Veranstaltungen am Volkstrauertag in Uniform halte ich auch für sehr gefährdet.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 14. Mai 2017, 20:52:27
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/umgang-mit-rechtsextremismus-wehrbeauftragter-kritisiert-von-der-leyen-15014137.html (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/umgang-mit-rechtsextremismus-wehrbeauftragter-kritisiert-von-der-leyen-15014137.html)
Zitat

Umgang mit Rechtsextremismus
Wehrbeauftragter kritisiert von der Leyen
Der Streit um den Umgang mit Wehrmachts-Traditionen in der Bundeswehr ist voll entbrannt. Hans-Peter Bartels (SPD) berichtet in der F.A.S. über Wut in der Truppe. Kritik an der Verteidigungsministerin kommt auch von einem Parteifreund und Amtsvorgänger.

(...)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 14. Mai 2017, 23:12:03
Ich hatte ja bereits in einem früheren Stadium dieses Strangs aufgeführt, dass es meiner Auffassung nach unabdingbar ist, die diversen, aufeinanderfolgenden Aktivitäten aus dem Ministerium getrennt voneinander zu beurteilen - und nicht den Fehler vieler Medien selbst zu tin, alles in einen Topf zu werfen, um dann seiner Empörung Nachdruck zu verleihen.

Mittlerweile ist es wohl in der Diskussion unstrittig, dass die Ministerin ihre Loyalitäts- und Fürsorgepflicht gegenüber auch Tausenden ihrer untergebenen Vorgesetzten und dadurch schwer beschädigte, dass sie diverse "Fernsehauftritte" inhaltlich und verbal so gestaltete, wie sie es tat. Hierfür kam und kommt nach wie vor Kritik, die ich umfönglich teile.

Ein zweiter Handlungsstrang ist das plötzliche Engagement der Ministerin und der Leitung des BMVg, den Traditionserlass von 1982(!) nunmehr ernst zu nehmen und durchzusetzen. Auch wenn ich den Aktionismus, der daraus teilweise entstand, kritisiere, kann ich ihn verstehen: Hatten doch Tausende von Disziplinarvorgesetzten in ihren Bereichen reichlich Zeit, diesen Erlass umzusetzen, und dies allemal, seitdem in der Mitte der 1990er Jahre eine eigene Task Force beim MGFA gegründet wurde, um Truppenteile/Dienststellen bei der traditionsgerechten Gestaltung ihrer Sammlungen/Ausstellungen zu begleiten und dann auch deren Genehmigung in die Wege zu leiten. Für mich hat die auch hier zu findende Empörung deshalb einen schalen Geschmack von Ignoranz. Dass dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, das Pendel umschlägt, ist doch nun eine ganz normale Erkenntnis.

Ein dritter Handlungsstrang ist das Liederbuch der Bundeswehr. Leider wird dieser Strang im Zusammenhang mit den ersten beiden Strängen gebracht, was allerdings faktisch falsch ist. Denn der Befehl für die Überarbeitung des Bw-Liederbuches erging bereits im letzten Jahr und aus der Erkenntnis heraus, dass in der Truppe (welch eine Sensation!) kaum noch gesungen wird. Im Februar dieses Jahres wurde dann die Umsetzung begonnen, die dann mit der Einziehung leider zeitgleich in die anderen Geschehnisse fiel.

Ein vierter Handlungsstrang ist die beabsichtigte Umbenennung von einigen militärischen Liegenschaften, deren Namenspatron keinen unzweifelhaft traditionswürdigen Hintergrund hat. Auch diese Umbenennungen hätten seit Bestehen des Traditionserlasses längst erfolgen müssen und wurden mit den verschiedensten Begründungen ausgesessen und verzögert. Dass dies jetzt geschieht - und vor allem im Zusammehang mit den anderen Geschehnissen - liegt nun auch vor allem an den Verantwortlichen vor Ort und nicht an der Ministerin.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: bayern bazi am 15. Mai 2017, 08:30:13
das mit den Handlungssträngen kann ja sein

ABER muss dies zufälligerweise im Endspurt eines Bundestagswahlkampfes ausgetragen werden

müssen gerade die bekanntesten Lieder - auf einmal auf den index (und die Haselnuss hat weder was mit Militär oder Hautfarbe zu tun) die meisten Lieder sind schon im WK I von den Soldaten gesungen worden - die  "richtigen" NS Lieder wurden doch schon vor x Jahren aus dem Liederbuch gestrichen und verboten


gerade hin auf dem großen Fehler im 1. Strang, die Verallgemeinerung - ist alles andere im Moment als Übertriebene Härte und Nachtretenauf eines am Bodenliegenden zu sehen, weil ALLES andere durch den 1. Vorfall in den Medien noch höher aufgebauscht wird und dadurch die Truppe in ein noch schlechteres Licht gerückt wird

ich sehe in dieser "Hexenjagd" wirklich nur ein großes inzeniertes Ablenkungsmanöver um von ihreneigentlichem Versagen als Ministerin abzulenken, und wundere mich, das nicht noch mehr Gegenwind vom politischn Gegner kommt
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 15. Mai 2017, 08:40:34

Ein dritter Handlungsstrang ist das Liederbuch der Bundeswehr. Leider wird dieser Strang im Zusammenhang mit den ersten beiden Strängen gebracht, was allerdings faktisch falsch ist. Denn der Befehl für die Überarbeitung des Bw-Liederbuches erging bereits im letzten Jahr und aus der Erkenntnis heraus, dass in der Truppe (welch eine Sensation!) kaum noch gesungen wird. Im Februar dieses Jahres wurde dann die Umsetzung begonnen, die dann mit der Einziehung leider zeitgleich in die anderen Geschehnisse fiel.


Das die Streichung des Panzerlieds und von O du schoener Westerwald aus dem Liederbuch zu mehr Gesang in der Truppe fuehren wird, bezweifle ich, eher im Gegenteil.

Btw wird es ein Dienstvergehen sein, sollte man trotzdem Westerwald singen?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 15. Mai 2017, 09:35:42
Mal ernsthaft:

"Westerwald" wurde in der Wehrmacht gesungen - wie viele andere Lieder auch, vermutlich wurde die Mehrzahl der Lieder aus dem Liederbuch, die vor 1939 komponiert wurden, auch von der Wehrmacht gesungen.

Die Wehrmacht hat diese Lieder aber "nur" 10 Jahre gesungen - die Bundeswehr sang diese Lieder nunmehr über 60 Jahre.

Diese Lieder haben also eine Tradition in unserem demokratischen Streitkräften.

Wie soll man eine "eigene" Tradition entwickeln, wenn jeder Ansatz bzw. bestehende Tradition gleich wieder "platt gemacht wird"?

Deswegen bleibe ich (auch) bei dem Begriff "Hexenjagd" - das Lied ist nicht auf dem Index, war jahrzehntelang im offiziellen Liederbuch der Bundeswehr, ist gesungen worden und Tradition der Bundeswehr - wer dies nun verbietet, betreibt Hexenjagd. ("Urteile" ohne auf Tatsachen basierende Anschuldigungen).
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 15. Mai 2017, 11:21:55
Mit Verlaub, wie kommen Sie darauf, dass das "Westerwaldlied" gestrichen werden solle? Es ist überhaupt noch keine Entscheidung über zu streichende/hinzuzufügende Lieder getroffen worden. Es hilft doch niemandem weiter, einfach irgendeiner Latrinenparole von Journalisten zu folgen, die MEINEN, sie wüssten alles!

Im letzten Jahr fand eine Befragung in den Truppenteilen zum Thema "Marsch und Gesang" sowie "Singen bei Kameradschaftsabenden etc. statt. Das Ergebnis: Nur 5 Prozent aller Truppenteile meldeten, dass gemeinsamer Gesang in der einen oder anderen Form gelegentlich statfinden würde.

Aus meiner Sicht hätte das Liederbuch der Bundeswehr auch ganz eingestellt werden können angesichts des offenkundig nicht bestehenden Bedarfs in den Streitkräften, gemeinschaftlich zu singen. Und für die, die singen, hätten dann schlicht im Rahmen der Vorgaben bestimmte Soldatenlieder für den Gesang in der Bundeswehr verboten werden können.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 15. Mai 2017, 11:31:34
Mit Verlaub, wie kommen Sie darauf, dass das "Westerwaldlied" gestrichen werden solle?

Genau, es handelt sich, wie man heute.de (wie auch anderen Quellen (http://www.dw.com/de/weiterer-offizier-der-bundeswehr-suspendiert/a-38819567)) entnehmen kann immerhin um das "Westerland-Lied".

Aber "Die Ärzte" sind ja Kummer und Zensur gewöhnt...

Halt schon blöd, wenn sich Menschen mit Themen befassen (müssen/wollen), mit denen sie dank KDV und freundlichem bis militantem Desinteresse gar nichts zu tun haben wollen. ;)

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 15. Mai 2017, 12:17:38
Nun ja, auch tadellose Journalisten haben sich im Rahmen ihres Berufes mit Themen/Dingen zu befassen, für die sie als Privatperson wenig bis gar kein Interesse aufbringen. Das ist dann diue geforderte Professionalität, die wir ja ebenfalls kennen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 15. Mai 2017, 14:42:59
Hallo in die Runde,
na endlich, das Liederbuch der Bundeswehr wird reformiert!
Weg mit dem alten Staub, weg mit allem, was im dritten Reich gesungen wurde.
Ich suche allerdings seit Freitag verzweifelt nach den anstößigen Inhalten in "Schwarzbraun ist die Haselnuss".
(ich dachte ja immer, es sei die Hymne einer der großen Volksparteien). Wenn ich die Halbwahrheiten, die bei Spiegel-online
über diese Lied so lese richtig verstehe soll das ja ein Soldatenlied sein. Ich hätte es ja eher unter die Kategorie Volkslied eingeordnet.
Die Gemeine Hasel (Corylus avellana), auch Haselstrauch oder Haselnussstrauch genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae).
Mhh, bei genauerem Hinsehen geht es gar nicht um die Nuss, sondern
"Schwarzbraun ist die Haselnuss, schwarzbraun bin auch ich, ja ich, schwarzbraun muss mein Mädel sein gerade so wie ich."
Aha es geht wohl um die Haar oder Augenfarben der oder des wechselseitig Angebeteten.
Das passt übrigens gar nicht zu den blond-blauäugigen Idealen der ewig Gestrigen!
"Schätzerl hat kein Heiratsgut, Schätzerl hat kein Geld, kein Geld, doch ich geb es nicht heraus, für alles in der Welt."
Schwingt da nicht eine sozialkritische Komponente mit?
Was hat sich das Golden-Gate-Quartet (für die jüngeren unter euch: 4 singende Afroamerikaner) nur gedacht als sie das eingespielt haben.
Offenbar gab es zu dieser Zeit noch nicht die vermeintlich politisch korrekten, weichgespülten Bedenkenträger.

Vielleicht wäre es nicht schlecht, die erkannten Störenfriede und Leute mit erkennbar rechtsradikalem Gedankengut aus der Bundeswehr zu entfernen, statt sich um das Liederbuch der Bundeswehr zu kümmern.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 15. Mai 2017, 14:54:45
@ Dieter57:

Ist die "Brotgeschichte" - weil es (auch) mal von Nazis gesungen wurde, soll es nunmehr nicht mehr gesungen werden - obwohl es schon länger in der Bw gesungen wurde, als es (alte) Nazis gab.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: ltsamy am 15. Mai 2017, 15:39:56
Unser Kommandeur hatte damals (2013) das Singen im Dienst verboten.

Fuer einen GrpFhr, der mit seiner Gruppe auf dem TrUbPl beim Singen 'erwischt' wurde, hatte das Konsequenzen (strenger Verweis vor der Kp).
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 15. Mai 2017, 15:44:07
Naja, kommentiere ich mal so:

- Ich sehe da keinen dienstlichen Zweck für so einen Befehl (zumindest damals nicht ...)
- Strenger Verweis wird zwar "vor der Truppe", aber nur ab der Dienstgradgruppe aufwärts "vollstreckt", vor "der Kp" wäre also ein weiterer, erheblicher Verstoß gewesen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 15. Mai 2017, 15:55:59
"Ja, man könnte ich komisch nennen. Man kann es aber auch zum weinen finden. Allerdings ist natürlich Wahljahr und ich gehe jede Wette ein, dass ein Großteil der Bevölkerung die "Tatkraft" der Ministerin sehr schätzt."

Leider wird das wohl genau so sein!.
Mein etwas satirischen Beitrag zum Liederbuch soll eigentlich nur die Frage aufwerfen: was soll denn so eine Aktion?
Ein hektischer Schritt jagt den Anderen und alles nur um von den eigenen Defiziten abzulenken. Am Samstag hat eine Politikerin zu mir gesagt: Ich finde es gut wie Frau VdL so offen die Probleme angeht!
Okay, es funktioniert! Dennoch, es beleidigt meinen Intellekt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 15. Mai 2017, 16:35:47
Unser Kommandeur hatte damals (2013) das Singen im Dienst verboten.

Fuer einen GrpFhr, der mit seiner Gruppe auf dem TrUbPl beim Singen 'erwischt' wurde, hatte das Konsequenzen (strenger Verweis vor der Kp).

Bei meiner letzten RDL haben wir Westerwald und das Panzerlied gesungen.
Als ich aktiv war, haben wir ebenfalls oft genug gesungen.

Bin mehr als neugierig ob der Spiegel jetzt recht hat und die Klassiker wirklich in Gefahr sind. Jemand eine Idee bis wann hier mit einer endgueltigen Entscheidung zu rechnen ist?
Vor oder nach der Bundestagswahl? :D

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: J.F.K. am 15. Mai 2017, 17:06:45
Hallo.

Was für ein Thema!

Mich trieb auch die Sorge um, meine Mitgliedschaft im Volksbund könne möglicherweise bald nicht mehr kompatibel zur Mitgliedschaft im VdRBw e.V. sein.

Aber dann fand ich das Grußwort von Ernst-Reinhard Beck aus der  Publikation auf wwwDOTbundeswehrDOTde (https://www.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY3NmE2ODY1Njg2ODZiMzQyMDIwMjAyMDIw/vdk_und_bw.pdf') und die hat mich dann doch wieder etwas beruhigt:

(http://up.picr.de/29203104sl.jpg)

Wenns auf der Homepage der Oberbefehlshaberin steht, wirds schon seine Richtigkeit haben und in den Traditionserlass passen.
Das hätte man doch längst aus der homepage des Ministeriums geworfen bevor man auf Kurt von Hammerstein und den Altkanzler losgeht, oder?

Oder kommt vom Vorsitzenden des Volksbunds Schneiderhan nun vielleicht auch eine entsprechende Neuausrichtung der Kriegsgräberfürsorge ohne Wehrmachtsbezüge?

Irgendwie bin ich immer noch beunruhigt.

Volkstrauertag ohne Soldatinnen und Soldaten hieße, die ernsten Angelegenheiten ganz den Parteipolitikern zu überlassen. DAS kanns auch nicht sein!

Mit kameradschaftlichem Gruß

freddy

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: dunstig am 15. Mai 2017, 17:18:42
Und jetzt werden schon Ausstellungsstücke aus der WGLS an der OSLw entfernt. Langsam wird es wirklich albern...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: ulli76 am 15. Mai 2017, 17:29:22
Davon habe ich auch schon gehört.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: ltsamy am 15. Mai 2017, 17:42:24
Sind Ausstellungsstuecke bzw Materialien zu Lehrzwecken nicht davon ausgenommen? Ich denke da an die bestens ausgestattete militaer-historische Lehrsammlung in der InfS Hammelburg...

ach ne, die heisst ja jetzt anders... liegt aber noch an der 'Rommelstrasse', mal sehen wann diese umbenannt wird
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 15. Mai 2017, 17:47:59
Naja, die Luftwaffe hatte "damals" ja die bösen NS Fallschirmjäger und heute auch noch oft die Schirmmützen zum DA - da muss man doch mal aufräumen ....   :o
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 16. Mai 2017, 08:59:21
Aufräumen ist ein gutes Stichwort. Ich würde mal im Ministerium anfangen. Das könnte hilfreich sein.
Aufräumen beginnt im Kopf. Das Befreien von verschrobenen Ideen könnte den Blick für wesentliche Dinge schärfen ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Ralf am 16. Mai 2017, 09:11:36
Aufräumen ist ein gutes Stichwort. Ich würde mal im Ministerium anfangen. Das könnte hilfreich sein.
Aufräumen beginnt im Kopf. Das Befreien von verschrobenen Ideen könnte den Blick für wesentliche Dinge schärfen ;)
Das ist ja eine Binse und Dienststellen-unabhängig und gilt sogar für User dieses Forums.  ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 16. Mai 2017, 09:18:08
Zitat
Das ist ja eine Binse und Dienststellen-unabhängig und gilt sogar für User dieses Forums.  ;)
Stimmt, vielleicht zu trivial. Vor lauter Splitter im Auge wird allzu leicht der Balken übersehen 8)

edit: Zitat kenntlich gemacht
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Verteidiger am 16. Mai 2017, 11:55:20
Die Bilderstümerei geht ja munter weiter.
Jetzt sind Rotkreuzfahnen dran.
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2017/bundeswehrkrankenhaus-entfernt-weltkriegs-rotkreuzflagge/

Ich glaube mittlerweile, dass das ganze der Ministerin entglitten ist. Ablenken muss sie nichts. Die NRW Landtagaswahl und vorher die Frankreichwahl hat alles über lagert.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Pericranium am 16. Mai 2017, 12:29:56
Die Bilderstümerei geht ja munter weiter.
Jetzt sind Rotkreuzfahnen dran.
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2017/bundeswehrkrankenhaus-entfernt-weltkriegs-rotkreuzflagge/

Ich glaube mittlerweile, dass das ganze der Ministerin entglitten ist. Ablenken muss sie nichts. Die NRW Landtagaswahl und vorher die Frankreichwahl hat alles über lagert.

Schön, dass jetzt sogar Symbole der Hoffnung abgehangen werden. Nicht.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 16. Mai 2017, 12:46:06
Waer haette gedacht, dass in unserer Zeit ein Bildersturm moeglich waere, waere zurecht als Verschwoerungstheoretiker abgestempelt worden. So irrt man sich...


Vorschlaege fuers neue Liederbuch der Bundeswehr ;)
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/vorschlaege-fuer-neues-liederbuch-der-bundeswehr-15014492.html (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/vorschlaege-fuer-neues-liederbuch-der-bundeswehr-15014492.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Semper Talis am 16. Mai 2017, 14:25:31
Kameraden,

ich finde in diesem Zusammenhang sehr erschreckend, wie viele Kommandeure in vorauseilendem Gehorsam handeln. Ich muss mal wieder die JuLeKa Berlin besuchen, mal sehen, ob das Traditionszimmer des WachBtl BMVg zugemauert wurde oder ob der Gedenkstein an die Kameraden vom IR 9 noch steht. Und wenn ich nur an die Stempelung der K98 im WachBtl denke....
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 16. Mai 2017, 14:45:19
Nun ja, ich denke diese Entwicklungen sagen doch viel aus zum Vertrauen in Führung und Leitung und zur wahrgenommenen Unberechenbarkeit der Gesamtsituation für den einzelnen Dienststellenleiter.
Wir hatten bisher mit den Vorgaben für Lehrsammlungen und Co. klare Vorgaben die durch wissenschaftliches Fachpersonal begleitet wurden. Durch die unklaren Vorgeben mit denen wir jetzt leben müssen (nebenbei fühle zumindest ich mich persönlich ehrlich gesagt eher durch Verlautbarungen in den Medien "geführt" als durch interne Weisungen/Befehle) haut man halt einfach mal alles weg, was irgendwelche "Risiken" bergen könnte. Und da weder ein Arzt, noch ein Maschinenbauer im Normalfall Geschichtswissenschaftler ist - und einen auch das wohl nicht retten dürfte, wenn man erst mal im Fokus steht - geht man nach dem Umgang bei der plötzlichen Entlassung von höchstem Führungspersonal in den letzten Jahren wohl lieber kein Risiko ein.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 16. Mai 2017, 15:20:14
Nun ja, ich denke diese Entwicklungen sagen doch viel aus zum Vertrauen in Führung und Leitung und zur wahrgenommenen Unberechenbarkeit der Gesamtsituation für den einzelnen Dienststellenleiter.
mhh, offenbar gibt es mehr als ein Problem bei der Bundeswehr. Ich finde es ziemlich tragisch, wenn die Truppe von der Politik eher verwirrt als gestützt wird. Wir hatten in der Geschichte schon verlässliche Amtsinhaber als Verteidigungsminister. In meiner aktiven Zeit (77-79) fiel z.B. die Bewältigung der Krise in Mogadischu (übrigens drei Leutnante der Wehrmacht, Schmidt, Ben Wisch und Zimmermann waren daran beteiligt). Als Reservist, hab ich mit dem ein oder anderen Umstand so meine Probleme. Ob das private Hunde in der Kaserne sind, oder Werbemittel wie kleine Gummienten in Flecktarn. Das heißt heute give-away, wo es doch besser throw-away heißen müsste.
Mag sein, dass das alles Kleinigkeiten sind, aber solche Tagesbefehle wie in der Eröffnung der Diskussion passen dazu und gehen mir dann doch über die Hutschnur. Ablenkungsmanöver, Nebelkerzen und TTV, statt zielgerichtetes Handeln mit Verstand.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 17. Mai 2017, 21:11:26
Für Tagesschau und tagesschau.de berichtet heute (Stand: 17.05.2017, 14:36 Uhr) Christian Thiels aus Berlin:

Bundeswehr
Das wurde in den Kasernen gefunden

Quelle (http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-wehrmacht-105.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 17. Mai 2017, 22:29:00
@ Semper Talis:

1)  Das WachBtl hat keinen Traditionsraum, sondern eine militärhistorische Sammlung, verteilt auf zwei Räume im Stabsgebäude. Im einen der beiden Räume finden sich Exponate und Beschreibungen aus dem Garderegiment zu Fuß, dem Gründungsvater der Gardetradition und dessen Nachfolgetruppenteile der Preußen- und Kaiserzeit. Im anderen Raum befinden sich Exponate aus der Zeit des Wachbataillons sowie Fotos von Angehörigen des IR 9, die im Widerstand gegen Hitler aktiv waren und ums Leben kamen. Beide Räume sind von Historikern des MGFA/MHM eingerichtet worden und wurden als militärhistorische Sammlungen genehmigt. Damit waren diese Exponate überhaupt nicht Gegenstand der Überprüfung.

2)  Einen Gedenkstein für das IR 9 gibt es nicht, es gab in der Kaserne mal einen Gedenkstein für das IR 49, den gibt es aber schon länger nicht mehr.

3)  Die Hakenkreuzstempelungen an manchen K 98k wurden Mitte der 1990er Jahre bekannt, die entsprechenden Schulterstützen wurden daraufhin schon damals in der Inst ausgetauscht. Im Übrigen finden sich in den Liegenschaften ausschließlich Exponate aus der Zeit des WachBtl selbst, also wurde dort auch entsprechend nichts aufgefunden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: schlammtreiber am 18. Mai 2017, 10:38:11
Bundeswehr
Das wurde in den Kasernen gefunden

Eine Gedenkmünze und ein paar Wandbilder?

Wow.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 18. Mai 2017, 10:46:42
Bundeswehr
Das wurde in den Kasernen gefunden

Eine Gedenkmünze und ein paar Wandbilder?

Wow.
Nicht zu vergessen die Rotkreuzflagge und das Bild von Helmut Schmidt...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: schlammtreiber am 18. Mai 2017, 16:05:15
Das sind ja Exzesse!  :o
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 18. Mai 2017, 17:28:01
Man kann nur hoffen, dass immer alle Beteiligten bekleidet waren.  :-\
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: wolverine am 19. Mai 2017, 07:14:43
Mal etwas unaufgeregter (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.militaerhistoriker-neitzel-zur-bundeswehr-affaere-von-der-leyens-bildersturm-ist-quatsch.d8ba47f6-0894-40ff-bf8d-821fd74ff6e6.html)

Und mit etwas mehr Pathos (http://cicero.de/berliner-republik/bundeswehr-Von-der-Leyen-und-die-Geister-der-Vergangenheit), Höhen und Tiefen. Aber insgesamt sehr gut und interessant.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 19. Mai 2017, 13:37:28
Den Einschätzungen schließe ich mich an.
 
Sönke Neitzel spricht sehr kompetent über das Themengeflecht und fordert Souveränität im Umgang mit der Geschichte ein. Sie ist ja da, sie ist geschehen, mit ihr muss sich auseinandergesetzt werden. Das kann kaum geschehen, wenn Bilder abgehängt und eine Fahne ins Depot* verbannt werden.
Auch seine Anregung ist ein wichtiger Anstoß: "Das Karfreitags-Gefecht von 2010 bei Isa Khel in Afghanistan, wo die Bundeswehr sehr gefordert war, könnte einen solchen identitätsstiftenden Mythos begründen." Das wird in einem Land, dessen Streikräfte wenig geachtet und gar nicht geschätzt werden, schon ein hartes Stück Arbeit.
 
Rudolf Adam bringt in seinem ausführlichen Artikel tatsächlich Pathos ins Spiel, geht dann aber noch einen Schritt weiter und fordert "Zukunftsfähigkeit statt Vergangenheitsbewältigung". Das wären dann gleich zwei zu verknüpfende Baustellen für eine Ministerin, die gerade ins Schlingern gerät. Die zustimmenden Lederbriefe greifen seine Überlegungen auf und entwickeln einige Gedanken weiter. 


* Für die Rotkreuzfahne hoffe ich, dass sie bewahrt wird und einen angemessenen Platz findet. Um das Foto von Helmut Schmidt mache ich mir weniger Sorgen. Davon gibt es einige mehr.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Ralf am 19. Mai 2017, 16:35:29
Guter Gastbeitrag, auch wenn er sehr lang ist: http://augengeradeaus.net/2017/05/gastbeitrag-saving-private-schmitz/ (http://augengeradeaus.net/2017/05/gastbeitrag-saving-private-schmitz/)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: bayern bazi am 20. Mai 2017, 07:32:53
Retourkutsche (http://m.dnn.de/Nachrichten/Politik/CSU-Mann-fordert-Verbannung-von-NVA-Relikten) - oder nur einfach mal weitergedacht ;)

Klaus detonation in
5
4
3
2
1

:D
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 20. Mai 2017, 07:46:17
Na ja, wenn man so überhaupt gar keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.

Zitat
... Das Panzergrenadierbataillon 401 im mecklenburgischen Hagenow trägt bis heute einen NVA-Schützenpanzer vom Typ BMP im Wappen. ...

Das ist kein "NVA-Schützenpanzer vom Typ BMP" sondern ein "BMP 1A1 Ost" der Bundeswehr. Dieser war bis zur Ümrüstung auf SPz Marder das erste Hauptwaffensystem des Bataillons.

Zitat
... Nach 1990 wurden zunächst knapp 600 Fahrzeuge für den Einsatz in der Bundeswehr umgerüstet, die dann die Bezeichnung BMP-1A1-Ost trugen. Unter anderem wurden an der linken Fahrzeugseite eine Leiter als Aufstiegshilfe, eine veränderte Beleuchtung und asbestfreie Beläge für Kupplung und Bremse montiert. Die Kanonenmunition wurde zum Teil wegen Asbesthaltigkeit der Zündmittel gesperrt, die Kraftstoffbehälter in den Hecktüren ausgeschäumt oder ausgegossen. Bereits 1993 wurden diese Fahrzeuge wieder ausgemustert. Ein größerer Bestand, rund 500, ging nach Griechenland, einige nach Schweden und Finnland (165). In Schweden wird der BMP-1 unter der Bezeichnung Pansarbandvagn 501 (kurz Pbv 501) geführt. ...

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/BMP-1 (https://de.m.wikipedia.org/wiki/BMP-1)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 20. Mai 2017, 08:07:13
Dazu passt aber auch das wieder (gerade gefunden):

https://www.svz.de/lokales/hagenower-kreisblatt/hagenows-kaserne-soll-namen-verlieren-id16862726.html?r=svz (https://www.svz.de/lokales/hagenower-kreisblatt/hagenows-kaserne-soll-namen-verlieren-id16862726.html?r=svz)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 20. Mai 2017, 11:54:58
Ich hab dem Herrn aus Bayern mal 'ne Mail geschickt.  ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Ralf am 21. Mai 2017, 06:25:18
Kein Tag, an dem es nicht weiter in den Medien beleuchtet wird. Der Imageschaden des "Arbeitgeber Bundeswehr" wird wohl beachtlich werden.
http://plus.faz.net/evr-editions/2017-05-16/5IQiUcyZNUXOpxQXZMvrWTRf?GEPC=s2 (http://plus.faz.net/evr-editions/2017-05-16/5IQiUcyZNUXOpxQXZMvrWTRf?GEPC=s2)
Zitat
Die Grenzen der Loyalität
Nicht erst seit ihrer Pauschalkritik an der Bundeswehr stößt Ursula von der Leyen bei vielen Soldaten auf Unverständnis. Chronik einer zerrütteten Beziehung. Von Marco Seliger
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 22. Mai 2017, 12:48:41
"Alle haben Angst, offen ihre Meinung zu äußern, weil sie Karrierenachteile befürchten."

Es fragt sich, ob nicht langsam Verhältnisse Einzug halten, wie im Dritten Reich. Die äußeren Zeichen werden in einem Bilderstürmerwahn
entfernt und im Gegenzug hält ein Klima Einzug das vom mündigen Bürger in Uniform Lichtjahre entfernt ist. Die große Masse der Politik schweigt dazu. Vielleicht ist das ja auch ein Zeichen der Wertschätzung, die das Parlament seiner Armee entgegenbringt. Ein Trauerspiel!
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: schlammtreiber am 22. Mai 2017, 14:03:32
"Alle haben Angst, offen ihre Meinung zu äußern, weil sie Karrierenachteile befürchten."

Es fragt sich, ob nicht langsam Verhältnisse Einzug halten, wie im Dritten Reich.

Geht´s ne Nummer kleiner? Im Dritten Reich ging es dabei wohl kaum um "befürchtete Karrierenachteile", sondern ganz massive "Lebenserwartungsnachteile"  >:(

Nicht immer, wenn irgendwas nicht passt, muss gleich der Faschismus wieder auferstehen  ::)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: BSG1966 am 22. Mai 2017, 14:08:33
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!!!!!!1111einself
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 22. Mai 2017, 14:14:39
Was zählt ist die Angst, und die kann z.B. beruflich auch existentiell sein, oder?
Mir macht so was Sorge. Der Faschismus hat auch mit einer Einschränkung der Meinungsfreiheit begonnen.

 
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 22. Mai 2017, 14:22:35
Dieter57 - haben Sie Probleme mit dem Leseverstädnis?

Es gab in den Zeiten der Wehrmacht aufgrund andersartiger Vorstellungen, die öffentlich geäußert wurden, keine "Karrierenachteile" - sonder im besten Fall Inhaftierung, im Normallfall die Exekution.

So schwer kann doch der Hinweis Schlammtreibers auf Ihren dämlichen Vergleich nicht zu verstehen sein!
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 22. Mai 2017, 14:41:12
Ich kann ganz gut lesen. Verstehen ist wieder etwas anderes, nicht?
Im übrigen verbitte ich mir ihre Qualifizierung "dämlich".
Die Lektüre der Biographie des Kabarettisten Werner Finck darf ich Ihnen dennoch empfehlen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: BSG1966 am 22. Mai 2017, 14:42:01
Mir macht so was Sorge. 

Ein besorgter Bürger. Ich fühle mit Ihnen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 22. Mai 2017, 15:05:39
Mit Verlaub, Ihr Vergleich mit der Wehrmachtszeit ist in jeder Beziehung unzutreffend und daher dämlich, Dieter57 - und wenn Sie Ihre "Sorge" als Satire oder komischen Beitrag gemeint hatten, dann is Ihnen dies reichlich misslungen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 22. Mai 2017, 15:33:13
Ich lese ihre Meinung. Sie qualifizieren munter weiter, nun gut.
Vielleicht noch eine Anmerkung zum Verstehen.
Der von mir angesprochene Werner Finck sagte mal zu Gestapo-Beamten, die sich in seinen Programmen Notizen machte: „Kommen Sie mit? Oder muß ich mitkommen?"
Das ist Satire, und mutig war es obendrein.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: schlammtreiber am 22. Mai 2017, 16:48:10
Was zählt ist die Angst

Da vertrete ich die eventuell exotische Position, dass die Angst vor Exekution doch qualitativ etwas anderes ist als die Angst vor einem Anschiss.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: justice005 am 22. Mai 2017, 18:09:13
Zitat
und im Gegenzug hält ein Klima Einzug das vom mündigen Bürger in Uniform Lichtjahre entfernt ist.

Was auch immer wieder nicht verstanden wird, ist die Differenzierung zwischen Meinungsfreiheit in einem freien Staat und die Loyalitätspflicht zum Dienstherrn und somit zur Ministerin. Diese Gradwanderung hat die letzten 60 Jahre in der Bundeswehr meistens gut funktioniert. Es hat immer Kritik gegeben und es gab zu den verschiedensten Themen auch immer wieder kontroverse Debatten im Rahmen der gelebten Meinungsfreiheit.

Heute habe ich das Gefühl, dass viele Leute nur noch pöbeln, polemische inhaltsleere Worthülsen raushauen und schlichtweg nicht mehr wissen, wie man sich benimmt oder auch wie man sachlich diskutiert. Von allen Seiten gibt es nur noch Wortbombasmen und Nazikeule (so auch von "Dieter"), wobei völlig übersehen wird, das dies keinerlei Argument ersetzen kann. Wenn man sie dann darauf hinweist, dass derartiges Verhalten nicht akzeptabel ist, dann haut man die nächsten Phrasen hinterher wie "Meinungsfreiheit", "mündiger Bürger" und ähnliches blabla.

Die Kunst ist, die Politik sachlich zu kritisieren und gleichwohl keinen Zweifel aufkommen zu lassen, dass man ein loyaler Soldat ist.

Das erwarte ich von einem Staatsbürger in Uniform (und das Soldatengesetz übrigens auch).

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 22. Mai 2017, 19:20:11
Auch wenn man sich mit derartigen Dingen möglicherweise unbeliebt macht: Das, was wir seit nun drei Wochen erleben, wäre meines Erachtens auf diese Weise nicht derart geschehen, wenn wir nicht Wahlkampf bezüglich der anstehenden BT-Wahl im September hätten. Und wenn Vorgesetzte nach 1982 den Tradtionserlass in ihren Bereichen auch durchgesetzt hätten und neben den von Historikern begleiteten und genehmigten militärhistiorischen Sammlungen keine unkommentierten und historisch eingeordneten Militaria aus der Wehrmachtszeit in den von ihnen genutzten Liegenschaften geduldet hätten.

Wäre beides nicht gewesen, hätten wir "nur" die beiden festgenommenen Oberleutnante und die Unterstützung der Ermittlungen der Bundesanwaltschaft durch die Bundeswehr. Im Übrigen wäre die Empörungsmaschinerie der Medien dann wohl unserem Innenminister vor die Füße gefallen. Denn der hat unmittelbar zu verantworten, wenn sich ein junger Mann, der kein Wirt arabisch spricht, als syrischer Flüchtling ausgibt und von den Bediensteten des BAMF als Flüchtling anerkannt wird und schamlos über Monate hinweg "Flüchtlingseinkommen" neben seiner Bundeswehrbesoldung erhält.

In dieser politischen Gemengelage war es voraussehbar, dass - getreu der deutschen Gründlichkeit und des ebenso häufigen vorauseilenden Gehorsams der deutschen Mentalität - alles entfernt wird, was auch nur annähernd einen nicht genehmigten Bezug zum Traditionserlass von 1982 hat. Und so, wie es voraussehbar war, ist es geschehen und nun wird eben Vieles verboten, was bislang möglicherweise liebgewonnen wurde. Wem soll man das in dieser Gemengelage verwehren.

Insofern rate ich dazu, die aktuelle Wirkung nicht ohne die jahrzehntelange Ursache - nämlich Missachtung oder viel zu großzügige Auslegung des Traditionserlasses - gleichzusetzen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Verteidiger am 22. Mai 2017, 22:08:57
Auch wenn man sich mit derartigen Dingen möglicherweise unbeliebt macht: Das, was wir seit nun drei Wochen erleben, wäre meines Erachtens auf diese Weise nicht derart geschehen, wenn wir nicht Wahlkampf bezüglich der anstehenden BT-Wahl im September hätten. Und wenn Vorgesetzte nach 1982 den Tradtionserlass in ihren Bereichen auch durchgesetzt hätten und neben den von Historikern begleiteten und genehmigten militärhistiorischen Sammlungen keine unkommentierten und historisch eingeordneten Militaria aus der Wehrmachtszeit in den von ihnen genutzten Liegenschaften geduldet hätten.

Wäre beides nicht gewesen, hätten wir "nur" die beiden festgenommenen Oberleutnante und die Unterstützung der Ermittlungen der Bundesanwaltschaft durch die Bundeswehr. Im Übrigen wäre die Empörungsmaschinerie der Medien dann wohl unserem Innenminister vor die Füße gefallen. Denn der hat unmittelbar zu verantworten, wenn sich ein junger Mann, der kein Wirt arabisch spricht, als syrischer Flüchtling ausgibt und von den Bediensteten des BAMF als Flüchtling anerkannt wird und schamlos über Monate hinweg "Flüchtlingseinkommen" neben seiner Bundeswehrbesoldung erhält.

In dieser politischen Gemengelage war es voraussehbar, dass - getreu der deutschen Gründlichkeit und des ebenso häufigen vorauseilenden Gehorsams der deutschen Mentalität - alles entfernt wird, was auch nur annähernd einen nicht genehmigten Bezug zum Traditionserlass von 1982 hat. Und so, wie es voraussehbar war, ist es geschehen und nun wird eben Vieles verboten, was bislang möglicherweise liebgewonnen wurde. Wem soll man das in dieser Gemengelage verwehren.

Insofern rate ich dazu, die aktuelle Wirkung nicht ohne die jahrzehntelange Ursache - nämlich Missachtung oder viel zu großzügige Auslegung des Traditionserlasses - gleichzusetzen.

Ich glaube mitlerweile, dass es nur darum ging zuverhindern, dass das "Flüchtlingsthema" wieder Thema Nummer 1 wird. Vor allem kurz vor der NRW-Wahl. Da lässt es sich deutlich besser über Rotkreuzfahnen diskutieren, als über den kompletten Kontrollverlust an den Grenzen.
Diese Taktik ist ja auf gegangen. Und mittlerweile diskutieren über die Bundeswehr nur noch die Autoren der "Taz" und der "Jungen Freiheit". Für Medien dazwischen gibt es aktuell wichtigere Themen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 23. Mai 2017, 05:42:17


Zitat
und im Gegenzug hält ein Klima Einzug das vom mündigen Bürger in Uniform Lichtjahre entfernt ist.

Was auch immer wieder nicht verstanden wird, ist die Differenzierung zwischen Meinungsfreiheit in einem freien Staat und die Loyalitätspflicht zum Dienstherrn und somit zur Ministerin. Diese Gradwanderung hat die letzten 60 Jahre in der Bundeswehr meistens gut funktioniert.

Das mag stellenweise zutreffen, für mich ist der Dienstherr aber die Bundesrepublik Deutschland und was den IBUK angeht verlange ich diese Loyalität auch von meinen Vorgesetzten  (die sich mit der Inneren Führung diese Pflicht im Übrigen selbst auferlegt haben) und Dinge wie den Traditionserlass durch Ideen wie die Öffnung der Bundeswehr für EU-Ausländer selbst zerschießen  (Vaterlandsliebe..., Staatsbürger in Uniform...).

Was mir in der ganzen öffentlichen Diskussion fehlt sind Offiziere weit jenseits der Dotierung B3 sowie der DBwV die öffentlich die Hand heben.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 23. Mai 2017, 07:14:16
Foxtrot Uniform,

Ihr Beitrag sieht auf den ersten Blick vernünftig aus. Auf den zweiten Blick ist er allerdings teilweise nicht zutreffend:

Richtig ist: Der Dienstherr von uns Soldaten ist die Bundesrepublik Deutschland als Staat - aber herunter gebrochen für diesen Staat das BMVg und damit die Person an seiner Spitze als Repräsentantin des Primats der Politik in den Militärapparat hinein.

Richtig ist auch, dass Loyalität nur zweiseitig möglich ist, um wirklich zu funktionieren. Richtig ist allerdings auch, dass es schon mehr bedarf als das, was sich jetzt seit rund drei Wochen in der Bundeswehr zuträgt, damit ein Soldat - seinem Gelöbnis oder Eid entsprechend - seine Loyalität gegenüber der/dem IBUK einstellen darf. Dafür hat der Gesetzgeber ganz enge Grenzen gesetzt, die nun bei allem auch verständlichen Ärger nicht ansatzweise erreicht sind.

Falsch ist, dass Sie zu dieser Thematik keine Offiziere ab BrigGen/FltlAdm aufwärts hören würden (die meinten Sie wohl, obgleich deren Besoldung mit B 6 beginnt). Erstens haben sich zum Beispiel der Kommandeur des AusbZ Pioniere sowie die Inspekteure Heer und Marine explizit hierzu mehrfach geäußert. Zweitens gilt immer noch die Maßhgabe, dass sich zu derartigen allgemeinen Themen die Ministerin vorbehalten hat, hierzu als "Sprecherin der Bundeswehr" aufzutreten. Richtig ist auch, dass alle Generale/Admirale politische Beamte sind, die ohne Angabe von Gründen jederzeit in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden können. Dazu gehört aber auch, dass dies Journalisten wissen und deshalb auch oft darauf verzichten, diesen Personenkreis als Kronzeugen für oder gegen etwas zu befragen. Denn auch ihnen ist nicht entgangen, wie viele "unbequem" gewordene Amtsträger dieser Besoldungsgruppen diese Ministerin schon vorzeitig entließ.



Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 23. Mai 2017, 09:57:18
Die Loyalitätspflicht stelle ich - zumindest in meinem Tun & Handeln - keineswegs ein und es gibt neben den Ereignissen der letzten Wochen ganz andere und entscheidenere Aspekt die mich an der Kompetenz einiger Linienvorgesetzen zweifeln lassen.

Hinsichtlich der angesprochenen Offiziere meine ich konkret aktive und im Ruhestand befindliche Generale, die sich viel deutlicher zu den Vorfällen und den Äußerungen der Ministerin positionieren (die Besoldungsgruppen sind mir absolut geläufig, und viel eher rede ich über 3 - 4 Sterne), ohne dabei massiv gegen geltendes Recht zu verstoßen.
Im übrigen ist die Entlassung dieser Amtsträger und viel mehr noch die Art und Weise der in Kenntnissetzung dieser Offiziere einer der Aspekte in denen ich eine Pflichtverletzung der IBUK sehe.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 23. Mai 2017, 10:49:25
Lieber Foxtrot Uniform, eine Pflichtverletzung vermag ich darin nicht zu erkennen, denn nirgendwo ist es vorgeschrieben, dass eine derartige vorzeitige Zurruhesetzung von der Ministerin oder einer ihrer Staatssekretäre persönlich zu übergeben wäre. Davon aber unbenommen sehe ich darin ihr persönliches Führungs- und Haltungsversagen, weil es sich schlicht nicht gehört, weil es einfach unanständig ist, Menschen, die der Bundeswehr 30 und mehr Jahre treu dienten, so zu entlassen.

Im Übrigen gilt die Loyalität nicht gegenüber der Kompetenz eines Amtsträgers, sondern dem Amtsinhaber selbst - und hierfür gilt wieder das von mir Gesagte.

Dass sich Generale/Admirale in dieser Angelegenheit nicht von selbst an die Medien wenden, ist denn doch wohl selbstverständlich. Dass sie umgekehrt aus bekannten Gründen in der Regel auch nicht von den Medien angesprochen, angefragt oder instrumentalisiert werden, ist denn wohl auch nachvollziehbar.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 23. Mai 2017, 11:22:16
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ursula-von-der-leyen-laesst-offenbar-mad-gegen-kritiker-ermitteln-a-1148875.html (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ursula-von-der-leyen-laesst-offenbar-mad-gegen-kritiker-ermitteln-a-1148875.html)
Zitat
Kritik an von der Leyen

MAD ermittelt gegen motzenden Soldaten

Seit Ursula von der Leyens Pauschalkritik wegen rechter Tendenzen brodelt es in der Bundeswehr, viele Soldaten fühlen sich diskreditiert. Gegen einen, der das ausgesprochen haben soll, ermittelt nun offenbar der Truppen-Geheimdienst MAD.
(...)
Was der Soldat tatsächlich kürzlich bei einem Lehrgang gesagt haben soll, klingt jedoch eher wie ein schlechter Scherz. "Ich habe es so satt, dass 200.000 Soldaten unter Generalverdacht gestellt werden, wegen zwei Verrückten. Die Ministerin ist bei mir unten durch, das muss man ansprechen oder putschen."
(...)

 ::)

Ich wuerde mal die These aufstellen, dass das Verhaeltnis zwischen der Bundesministerin der Verteidigung ihrer eigenen Karriere und den Untergebenen mittlerweile irreparabel belastet ist.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 23. Mai 2017, 12:05:26
Lieber Foxtrot Uniform, eine Pflichtverletzung vermag ich darin nicht zu erkennen,.....
Davon aber unbenommen sehe ich darin ihr persönliches Führungs- und Haltungsversagen, weil es sich schlicht nicht gehört, weil es einfach unanständig ist, Menschen, die der Bundeswehr 30 und mehr Jahre treu dienten, so zu entlassen.

Hinsichtlich der Pflichtverletzung lese ich die §§10 und 12 des SG anders und sehe es sehr wohl als Pflichtverletzung.
Was den Stil angeht, stimme ich Ihnen vollkommen zu, darin liegt ja gerade die Pflichtverletzung.

Aus einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes:
"Die Fürsorgepflicht (§ 10 Abs. 3 SG) gehört zu den vornehmsten Pflichten eines Vorgesetzten gegenüber seinen Untergebenen, die das Gefühl haben müssen, dass sie vom Vorgesetzten nicht nur als Befehlsempfänger betrachtet, sondern in ihrer Personenwürde geachtet und mit menschlicher Rücksichtnahme behandelt werden. Die Kameradschaftspflicht ist nicht minder wichtig; denn „der Zusammenhalt der Bundeswehr beruht wesentlich auf Kameradschaft“ (§ 12 Satz 1 SG). Die dienstlichen Aufgaben erfordern im Frieden und in noch höherem Maße im Verteidigungsfall gegenseitiges Vertrauen und das Bewusstsein, sich bedingungslos aufeinander verlassen zu können."
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Beitrag von: miguhamburg1 am 23. Mai 2017, 12:09:39
Und ich frage Sie, aufgrund welcher Fakten Sie auf diese Pauschalbehauptung kommen?

Doch wohl nicht aufgrund des Geschreibes des Spiegel-Journalisten. Denn auch der stellt eine steile Behauptung auf, dass die Ministerin den MAD eingeschaltet habe, was Unsinn ist.

Die Antwort ist ganz einfach: Der DV auf dem Lehrgang hat ein BV wegen des Verdachts auf eine Wehrstraftat abgesetzt, so dass der MAD von Amts wegen tötig wurde.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 23. Mai 2017, 12:19:07
Die Pflichtverletzung (bitte nicht gleichsetzen mit Dienstvergehen) leitete ich aus der InFü ab; hier bin ich jedoch einem Irrtum unterlaufen , die Vorschrift zielt nur auf Soldaten ab.

Ein menschliches Fehlverhalten bleibt davon unbenommen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 23. Mai 2017, 12:29:31
Eben ....

Wie gesagt, ein Haltungs- und Führungsproblem erkenne ich bei unserer gegenwärtigen Ministerin schon. Doch das rechtfertigt noch lange keinen Entzug der Loyalität unsererseits.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 23. Mai 2017, 13:55:46
Wie formuliert es Kant so treffend:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Vereinfacht: Was du nicht willst, dass man dir tut, dass füg auch keinem andern zu.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 23. Mai 2017, 14:02:25
Ich halte Orwell dagegen: Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher als die anderen ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 23. Mai 2017, 14:11:06
@ Merowig
mhh, das hat was ;)
wobei schon die Römer sagten: quod licet iovi non licet bovi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: wolverine am 23. Mai 2017, 14:18:51
Bringt uns jetzt "große Geister zitieren" irgendwie weiter?! ???
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 23. Mai 2017, 14:33:06
@wolverine
Um bei Orwell (angelehnt) zu bleiben, Big Sister vielleicht schon, zumindest was Kant angeht  8)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: schlammtreiber am 23. Mai 2017, 15:41:33
Ein Sadist ist ein Masochist, der den kategorischen Imperativ beherzigt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 24. Mai 2017, 00:43:18
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-und-die-bundeswehr-saeuberung-kolumne-a-1148774.html (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-und-die-bundeswehr-saeuberung-kolumne-a-1148774.html)
Zitat
Saubere Bundeswehr

Perverse Sex-Nazis endlich verboten!

Was sind das für Menschen, die sich zu Uniformen und Waffen hingezogen fühlen? Mit denen kann doch etwas nicht stimmen! Der eigentliche Skandal an der Bundeswehr ist, dass sie nicht in unsere durchpazifizierte Gesellschaft passt.
(...)
So geht es zu in Ursula von der Leyens neuer, gesäuberter Bundeswehr. Nicht nur Helmut-Schmidt-Bilder verschwinden von den Wänden, weil der darauf Dargestellte die falsche Uniform trägt, auch Widerstandshelden werden ausgemustert. Die einzige Traditionslinie, die für die Bundeswehr noch gültig sein könne, sei die zum 20. Juli, hat die Ministerin verfügt. Unglückseligerweise trugen die Offiziere um Stauffenberg ausnahmslos die Kragenspiegel der Wehrmacht. Das macht sie für die bildliche Präsentation ungeeignet.
(...)
In dem Bildersturm tritt ein eigenartiger Geschichtshochmut zu Tage, der glaubt, mit einem Federstrich die Bundeswehr von ihrer Gründungsgeschichte und damit auch von historischer Verantwortung befreien zu können. Der Satz "Die Wehrmacht hat nichts mit der Bundeswehr gemein" ist nicht nur töricht, er ist schlicht falsch, wie ein Blick auf das Offizierskorps der ersten Jahre zeigt.
(...)

http://www.faz.net/aktuell/politik/bundeswehr-angriff-auf-eine-armee-mit-tradition-15018710.html (http://www.faz.net/aktuell/politik/bundeswehr-angriff-auf-eine-armee-mit-tradition-15018710.html)
Zitat

Bundeswehr
Angriff auf eine Armee mit Tradition
Die Bundeswehr soll kämpfen – aber an Kämpfer darf sie nicht erinnern: Das Vorgehen von Ministerin von der Leyen schadet der Truppe. Ein Kommentar.
(...)
Persönliche Tapferkeit oder auch eine hervorragende Truppenführung in der Wehrmacht können auch heute noch anerkannt werden. Dafür wurde das Ritterkreuz verliehen. Darum sind Kasernen der Bundeswehr auch nach Soldaten der Wehrmacht benannt worden.
(...)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Beobachter am 24. Mai 2017, 09:30:07
MAD ermittelt gegen Soldaten wegen Putschaufrufs (https://www.welt.de/regionales/nrw/article164846374/MAD-ermittelt-gegen-Soldaten-wegen-Putschaufrufs.html)

Zitat
Der Militärgeheimdienst MAD ermittelt wegen eines Aufrufs zum Putsch gegen einen Soldaten. Er habe «Sympathie für einen «Putsch» erkennen» lassen, teilte die Behörde am Dienstag mit. Bei dem Mann handelt es sich einem Bericht der «Bild»-Zeitung (Dienstag) zufolge um einen Stabsoffizier des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr in Euskirchen. Das Blatt beruft sich auf eine interne Mitteilung an Verteidigungsstaatssekretär Gerd Hoofe. Demnach soll der Soldat am 12. Mai bei einem Lehrgang gesagt haben: «Ich habe es so satt, dass 200 000 Soldaten unter Generalverdacht gestellt werden, wegen zwei Verrückten. Die Ministerin ist bei mir unten durch, das muss man ansprechen oder putschen.»

(...)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 24. Mai 2017, 13:13:09
In diesem Zusammenhang ein wirklich lesenswerter Beitrag in der Zeit, zur Lektüre allem Nutzern hier empfohlen!

http://www.zeit.de/2017/22/bundeswehr-tradition-vergangenheit-reform-ursula-von-der-leyen (http://www.zeit.de/2017/22/bundeswehr-tradition-vergangenheit-reform-ursula-von-der-leyen)

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 24. Mai 2017, 13:16:30
@ Beobachter: Besagter StOffz befand sich auf einem Lehrgang und hat im Rahmen einer Diskussion einen Beitrag gebracht, der den zuständigen DV nach Anhörung des Soldaten zum Entschluss Anlass bot, ein BV zu melden. Im Rahmen dieser Meldung erhielten sowohl der MAD, als natürlich auch im Ministerium die Zuständigen Kenntnis vom Vorgang und damit eben auch der Staatssekretär, der darüber informiert wurde.

Insoern also ein völlig normaler Vorgang beim Verdacht auf eine Wehrstraftat.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: schlammtreiber am 24. Mai 2017, 15:18:17
In diesem Zusammenhang ein wirklich lesenswerter Beitrag in der Zeit, zur Lektüre allem Nutzern hier empfohlen!

http://www.zeit.de/2017/22/bundeswehr-tradition-vergangenheit-reform-ursula-von-der-leyen (http://www.zeit.de/2017/22/bundeswehr-tradition-vergangenheit-reform-ursula-von-der-leyen)

In der Tat lesenswert.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: KlausP am 26. Mai 2017, 13:02:36
Eientlich der Artikel zum Feierlichen Gelöbnis vom Mittwoch, aber auch da (leider) ist der Vorstoß eines (in meinemn Augen) "wildgewordenen bayrischen Hinterbänklers" DAS Thema. Leider konnte ich aus dringenden privaten Gründsen nicht dabei sein.

https://www.svz.de/lokales/hagenower-kreisblatt/ddr-panzer-raus-aus-dem-wappen-id16905501.html (https://www.svz.de/lokales/hagenower-kreisblatt/ddr-panzer-raus-aus-dem-wappen-id16905501.html)

Das nächste Gelöbnis findet am 29.06. auf dem Rathausplatz in Hagenow statt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Verteidiger am 27. Mai 2017, 13:16:33
Der Reservistenverband steht zu 100% hinter Frau Vdl und bügelt jede Kritik an ihr ab.

https://www.reservistenverband.de/php/evewa2.php?d=1495883556&menu=0110&newsid=38224 (https://www.reservistenverband.de/php/evewa2.php?d=1495883556&menu=0110&newsid=38224)

Erinnert mich irgendwie an den "Leserbrief" des Generals der Kampfgruppen der Arbeiterklasse zur Wendezeit
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Nur_ein_besucher am 27. Mai 2017, 13:28:12
Den Eindruck, dass die Reservisten-und Bundeswehrverbände nicht die Interessen der Soldaten durchzusetzten versuchen, sondern uns jediglich die Entscheidungen "der Politik" schmackhaft machen wollen hatte ich schon länger.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: wolverine am 27. Mai 2017, 22:00:59
Der Bundeswehrverband hatte sich aber deutlich kritisch positioniert.
Titel: Mehr als 400 WH-Andenken gefunden
Beitrag von: Marschkompasszahl am 31. Mai 2017, 00:16:44
Bundeswehr: 400 Wehrmachtsandenken in Kasernen gefunden
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-05/bundeswehr-kasernen-durchsuchung-wehrmacht-andenken (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-05/bundeswehr-kasernen-durchsuchung-wehrmacht-andenken)


Titel: Antw:Mehr als 400 WH-Andenken gefunden
Beitrag von: Verteidiger am 31. Mai 2017, 08:05:11
Bundeswehr: 400 Wehrmachtsandenken in Kasernen gefunden
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-05/bundeswehr-kasernen-durchsuchung-wehrmacht-andenken (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-05/bundeswehr-kasernen-durchsuchung-wehrmacht-andenken)

Ob darunter auch die rot Kreuz Fahne ist?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 31. Mai 2017, 08:46:59
Zitat
In Kasernen der Bundeswehr sind mehr als 400 Wehrmachtsandenken gefunden geworden. Das berichtet die dpa und beruft sich auf ein Schreiben des Verteidigungsministeriums. Demnach sei bei unangemeldeten Besuchen ein "sehr breites Spektrum vom zulässigen wissenschaftlichen Exponat im Rahmen einer gültigen militärhistorischen Sammlung bis zur verbotenen Devotionalie mit Hakenkreuz" gefunden worden.

In den 400 "Funden" sind also auch ausdrücklich zulässige Gegenstände enthalten - da dort keine weitere Klassifizierung enthalten ist, ist die Meldung eher substanzlos.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: HUT am 31. Mai 2017, 11:21:20
Zitat
Der Linke-Obmann im Verteidigungsausschuss, Alexander Neu, sagte, es würde ihn "nicht wundern, wenn die Liste bei weiteren und vor allem unangemeldeten Begehungen noch länger würde".

Eine Frage interessehalber: Wären solche "unangemeldeten Begehungen" überhaupt statthaft? Zumindest bei Soldaten, die gegen Entrichtung einer Unterkunftspauschale in einer Gemeinschaftsunterkunft wohnen, sollen Kontrollen ja grundsätzlich vorher angekündigt werden und nur bei besonderen Umständen davon abgewichen werden. Unsere Gebäude etwa (nicht aber die Stuben) wurden im Rahmen des GI-Befehls durch unsere Disziplinarvorgesetzte der zweiten Stufe begangen, was uns vorher mitgeteilt wurde.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an einen empörten Leserbrief in der Böhme-Zeitung mit der vielsagenden Überschrift "Heimtückische Durchsuchung der Stuben" (versteckt sich leider hinter einer Paywall), in dem ein Lehrgangsteilnehmer schreibt, sein Inspektionschef habe im Rahmen der Offizierausbildung in Munster gewartet, bis die Lehrgangsteilnehmer im Gelände waren, und dann die Unteroffiziere und Mannschaften der Inspektion durch die Stuben geschickt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Vorgehen allzu vorschriftenkonform ist.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 31. Mai 2017, 11:29:06
Begehungen von Diensträumen sind immer möglich, eine Ankündigungsfrist gibt es nicht.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: bayern bazi am 31. Mai 2017, 12:26:49
Hier die "Liste" (https://www.dbwv.de/fileadmin/user_upload/Mediabilder/DBwV_Info_Portal/Politik_Verband/2017/Schreiben_Gruebel_Funde_Kasernen.pdf)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 31. Mai 2017, 12:41:52
Aus der Liste: "157 altdeutscher Schriftzug"
Bei einer Durchsuchung der Standesämter in Deutschland findet man das gehäuft.   ;)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 31. Mai 2017, 12:53:15
@ Verteidiger:

Naja, die Rotkreuzflagge ist aufgeführt

@ Alle:

Nach meiner Durchsicht ist die überwiegende Mehrzahl der "Funde" völlig unbedenklich.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 31. Mai 2017, 13:06:30
Interessant auch gleich am Anfang u.a. "Bundeswehrhelm alter Art" und "weißer Feuerwehrhelm". Das spricht dafür, dass auf ziemlich unsicherer Basis gesucht wurde  ::), auch wenn zu den zu ergreifenden Maßnahmen Rückgabe und Rückgängigmachen gehörten.   
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 31. Mai 2017, 13:10:45
@ StOPfr:

Dies sind die üblichen Erscheinungen von "Hexenjagden" - auf der MSM sind wohl ALLE Exponate erst mal "entfernt" worden, damit auch "nichts" gefunden wird - und dann wird erst im Nachgang mal geschaut, worum es eigentlich geht.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: wolverine am 31. Mai 2017, 13:15:00
Kdo CIR ist natürlich fein raus. ;D
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 31. Mai 2017, 13:35:36
Nun ja, die müssen sich ihre Tradition erst mühsam aus den Fäden der Netze klöppeln  :D.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: BSG1966 am 31. Mai 2017, 14:33:43
...nich dass da wer in die Versuchung gerät, ne Enigma auszustellen ;D
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 02. Juni 2017, 18:12:56
Es fehlt das Inventar vom Panzermuseum Munster in der Liste, wo die Stadt zusammen mit der Bundeswehr Traeger sind...
(Ein Poster vom Panzermuseum hat es auf die Liste geschafft)

 ::)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Terek am 02. Juni 2017, 21:39:23
Zitat
Nr. 178
Schriftzug, steht über dem Reichstag

"Dem Deutschen Volke"?

Höchst bedenklich, wirklich. Na hoffentlich wird das kein Bummerang für die Politik. Vielleicht wird der ein oder andere Abgeordnete glaubhaft versichern können, nie an einer Sitzung teilgenommen zu haben, aber in der allgemeinen und pauschalisierenden Empörung, kann darauf nun wirklich keine Rücksicht genommen werden...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 03. Juni 2017, 10:10:01
Zitat
Nr. 178
Schriftzug, steht über dem Reichstag

"Dem Deutschen Volke"?

Höchst bedenklich, wirklich. Na hoffentlich wird das kein Bummerang für die Politik. Vielleicht wird der ein oder andere Abgeordnete glaubhaft versichern können, nie an einer Sitzung teilgenommen zu haben, aber in der allgemeinen und pauschalisierenden Empörung, kann darauf nun wirklich keine Rücksicht genommen werden...

"Dem Deutschen Volke" im Amtseid ist dem Landtag in NRW in der Tat bedenklich und die Formulierung wurde dann "abgeschafft"...
 :-X :-X
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 07. Juni 2017, 10:59:58
"Art. 56
Der Bundespräsident leistet bei seinem Amtsantritt vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates folgenden Eid:
"Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe."
Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden."


Das gilt natürlich über den Art 64 auch für Kanzler und Minister

Die höchst integrative Wirkung der Änderung der Formulierung ist offenbar in Berlin noch nicht angekommen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 07. Juni 2017, 12:30:52
Als Beitrag zur Versachlichung zitiere ich in Bezug auf den NRW-Amtseid aus "Der Westen" vom 7. Juli 2016:

In anderen Bundesländern steht das deutsche Volk ohnehin nicht (mehr) im Amtseid. Oft heißt es nur zum Wohle "des Volkes", "des Volkes und des Landes" oder "der Menschen des Landes Brandenburg". Nur in Schleswig-Holstein steht noch explizit "des deutschen Volkes" in der Landesverfassung. 

Quelle (https://www.derwesten.de/politik/nrw-kabinett-soll-nicht-mehr-dem-deutschen-volke-dienen-id11985297.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 07. Juni 2017, 12:40:33
Zur Versachlichung:

Ein Staat besteht aus Staatsgebiet, der Staatsmacht und dem Staatsvolk.

Im Falle von Deutschland aus dem deutschen Staatsgebiet, der deutschen Staatsmacht und dem deutschen Volk.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 07. Juni 2017, 12:59:27
Sehr richtig.
Hier ging es, ausgehend vom tendenziösen Beitrag von Merowig, aber um den Amtseid eines Bundeslandes.

In Sachsen beispielsweise leisten Mitglieder der Staatsregierung folgenden Eid:

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohl des Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, Verfassung und Recht wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegenüber allen üben werde.“
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Pericranium am 15. Juni 2017, 10:20:46
Zitat

Ursula von der Leyen geht hart gegen Extremismus bei der Bundeswehr vor, doch einer Razzia fiel auch ein Bild von Ex-Kanzler Schmidt zum Opfer. Nun darf es wieder hängen - unter Auflagen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/helmut-schmidt-in-wehrmachtsuniform-darf-wieder-an-die-wand-a-1152162.html
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 15. Juni 2017, 10:47:44
Seitdem Erwin Rommel als Widerstandskämpfer erklärt wurde und das K98K auch der treuesten Verfechterin des Traditionserlasses egal ist, wird alles möglich.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 15. Juni 2017, 11:14:55
Und nun dürfen wir wieder alle sachlich werden.

Zur Klarstellung: GFM Rommel gilt bezüglich seiner Beteiligung am milit. Widerstand gegen Hitler unter Wissenschaftlern als umstritten. Dies bedeutet, dass es sowohl belastende, als auch entlastende Fakten über ihn gibt. Und getreu dem Rechtsgrundsatz "in dubio pro reo" hat sich die Ministerin entschlossen, "Rommel-Kasernen" nicht umbenennen zu lassen. Daran in Ihrer Weise Kritik zu üben, lieber FoxtrotUniform, halte ich für übertrieben.

Der Karabiner K 98 k wurde bereits im I. Weltkrieg entwickelt und dann in der Reichswehr benutzt und wurde daraus in die Wehrmacht übernommen und dort Standardgewehr. Insofern ist auch die Verwendung dieses Beispiels für die Kritik an der Ministerin schlicht und ergreifend sachlich unbegründet.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 15. Juni 2017, 17:51:37
Ich frage mich, inwiefern und wenn ja in welchem Ausmass, die "Saeuberungen", die "tolle" Berichterstatung etc Einfluss haben auf die Bewerberzahlen.
Waere fast eine McKinsey Studie wert ;)

Klasse Nachwuchswerbung...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: FoxtrotUniform am 15. Juni 2017, 18:48:41
Die Kritik - die bewusst als Spitze Bemerkung platziert wurde - wäre dann unangebracht, wenn nicht bereits im Vorfeld skurrile Entscheidungen und Statements von dem VM gekommen wären. Eine davon wird in dem Spiegelartikel deutlich.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 16. Juni 2017, 09:00:09
"Das Verteidigungsministerium schlug der Hochschule vor, ein weiteres Konterfei Schmidts anzubringen, das ihn als Verteidigungsminister (1969 bis 1972) oder als Kanzler (1974 bis 1982) zeigt. Zudem soll die Uni eine ausführliche Texttafel erarbeiten, die Schmidts Karriere in der Wehrmacht einordnet. Als Leitüberschrift hat das Ministerium die Formulierung vorgeschlagen: "Helmut Schmidt, ehemaliger Verteidigungsminister, fiel bereits als junger Reserveoffizier durch kritische Bemerkungen zur NS-Führung auf.""
Vielleicht bin ich ja zu alt oder zu einfältig, wenn ich mir einbilde, dass ein Student dieser Universität sich selbstständig ein paar Gedanken über den Namensgeber seiner UNI machen kann, auch ohne dergleichen Überschriften und Texttafeln.

"Willen braucht man. Und Zigaretten"
ggf. auch noch Schnaps (ohne hier zu Alkoholkonsum aufrufen zu wollen)


Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 16. Juni 2017, 23:25:24
Und tatsächlich mal ein paar mutige Worte (http://m.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Neuer-Name-fuer-Emmich-Cambrai-Kaserne-in-Hannover) eines Generals zum Thema.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Merowig am 20. Juni 2017, 23:18:23
https://www.zdf.de/politik/frontal-21/aufruhr-in-der-truppe-100.html#skiplinks
Zitat
Aufruhr in der Truppe
   
Offiziere gegen von der Leyen

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wird in der Truppe vielfach kritisiert. Unmut herrscht zum einen darüber, dass sie der Bundeswehr ein Haltungsproblem und Führungsschwäche auf verschiedenen Ebenen unterstellt hatte.
(...)


Manuskript zum Beitrag:
https://www.zdf.de/assets/manuskript-aufruhr-in-der-truppe-100~original?cb=1497995252635
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Ralf am 27. Juni 2017, 19:39:09
Nachdem der Bundesvorsitzende des DBwV ja vor kurzem die BMVg öffentlich während einer Veranstaltung kritisiert hatte, kommt nun die Reaktion des BMVg:
http://augengeradeaus.net/2017/06/zur-dokumentation-bmvg-reaktion-auf-die-wuestner-rede/
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Beitrag von: FoxtrotUniform am 28. Juni 2017, 23:21:29
Auf dem Facebook-Auftritt des DBwV wurde bereits wieder dagegen gehalten:
"Wir wollen mal eins festhalten: Wir lassen uns nicht drohen!"
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Beitrag von: Merowig am 30. Juni 2017, 11:27:15
http://augengeradeaus.net/2017/06/tradition-in-der-bundeswehr-fragt-die-soldaten/
Zitat
Gastbeitrag: Tradition in der Bundeswehr? Fragt die Soldaten.
(...)
Nach Bekanntwerden der Aktivitäten des „Oberleutnant A.“, fragwürdiger Aufnahmerituale in einem Truppenteil und scheinbarem Fehlverhalten in der Sanitätsausbildung hat die Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen, in einer ersten Reaktion öffentlich und mehr oder weniger pauschal einen falschen Korpsgeist und einen Mangel an Führung in den Streitkräften festgestellt. Damit hat sie sich als verantwortliche Inhaberin der Befehls-und Kommandogewalt über die Streitkräfte von diesen distanziert – ein bisher beispielloser, öffentlich bekundeter Vertrauensentzug.
(...)
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Beitrag von: wolverine am 04. Juli 2017, 06:01:56
Noch ein Aspekt (http://augengeradeaus.net/2017/07/bundeswehr-und-tradition-zum-beispiel-richthofen/)
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Beitrag von: Merowig am 04. Juli 2017, 14:06:57
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/freiburger-wissenschaftler-will-die-meisten-lieder-der-bundeswehr-streichen--138612450.html
Zitat
Freiburger Wissenschaftler will die meisten Lieder der Bundeswehr streichen
 
Das Liederbuch der Bundeswehr ist in die Kritik geraten. Der Freiburger Wissenschaftler Michael Fischer findet, dass die meisten Lieder gestrichen werden sollten.
(...)
BZ: Herr Fischer, was stört Sie an den offiziellen Soldatenliedern der Bundeswehr?
Fischer: Es ist schon lange bekannt, dass es dort Lieder gibt, die einen nationalsozialistischen Hintergrund haben. Die Ministerin hat Recht, wenn sie diese jetzt entfernen will. Aber sie geht nicht weit genug. Man kann nicht nur sagen, wir tilgen jetzt alles, was mit der NS-Zeit zu tun hat, und alles andere ist harmlos. Da gibt es viele Texte, die kolonialistisch sind, die sexistisch sind, die einen Humor in sich tragen, der nicht mehr zeitgemäß ist.
(...)
BZ: Was stört Sie noch?
Fischer: Da heißt es zum Beispiel: "Das Leben ist ein Würfelspiel, wir würfeln alle Tage." Wollen wir dieses Selbstverständnis, diese Ethik jungen Soldaten vermitteln, dass das Leben ein Würfelspiel ist? Alles ist Spiel, alles ist Abenteuer – das ist nicht der Auftrag der Bundeswehr und entspricht nicht unserem Verständnis vom Staatsbürger in Uniform.
(...)
::) ::) ::)

Dann soll man konsequent sein und die Nationalhymne ebenfalls abschaffen - und meinetwegen durch die Gluecksbaerchi Titelmelodie ersetzen.
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Beitrag von: F_K am 04. Juli 2017, 14:16:34
Ein "Wissenschaftler" halt.

Natürlich enthält "Leben" auch immer Zufallselemente, insoweit kann man die schon besingen - und das Lied ist relativ "nett".

Und natürlich sind (fast) alle Soldaten (egal welchen Geschlechts, sofern die Soldaten eins haben) in der Lage, die Lieder in ihrem historischen Kontext zu interpretieren und nur die heute noch "nützlichen" Lehren daraus zu ziehen.

Es bleibt aber spannend, welche Lieder das Liederbuch nach der Bearbeitung noch enthält - und ob neue dazukommen (Atemlos durch die Nacht?)
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Beitrag von: schlammtreiber am 04. Juli 2017, 16:25:39
Es bleibt aber spannend, welche Lieder das Liederbuch nach der Bearbeitung noch enthält - und ob neue dazukommen (Atemlos durch die Nacht?)

Ich schwöre, wahre Geschichte, NICHTS erfunden:

ILA 2016, Berlin. Objektschützer eingeteilt zur Bewachung des Bundeswehr-Anteils. Direkt neben unseren Wachcontainern parkten die Eurofighter. Morgens kamen die Techniker, locker salopp im individuellen Anzug, und bauten erst mal ihren Ghettoblaster auf, der uns dann volle Möhre mit Helene Fischer beschallte. Atemlos... Jeden Tag. JEDEN. VERDAMMTEN.TAG.

Es MUSS das offizielle Lied der Luftwaffe sein, anders kann ich mir das nicht erklären.

Wir haben etwas Gegenschall produziert... Five Finger Death Punch, Papa Roach, Disturbed, Upon a Burning Body, While She Sleeps... war wohl gut, dass die IBUK nicht da war, wäre wohl nicht traditionstauglich gewesen oder so.
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Beitrag von: Merowig am 04. Juli 2017, 16:40:16
Meine Hoffnung ist, dass nach der Wahl vdL nicht mehr fuer das Ressort zustaendig sein wird und dann Rollback...

https://www.youtube.com/watch?v=djv76sAV9EE
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Beitrag von: FoxtrotUniform am 06. Juli 2017, 22:14:23
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article166336753/Frau-Merkel-geben-Sie-der-Bundeswehr-ihre-Wuerde-zurueck.html

Eine Stimme aus der Reserve.
Titel: Offener Brief an die Bundeskanzlerin
Beitrag von: KillBurn93 am 07. Juli 2017, 00:21:11
In einem offenen Brief an die Kanzlerin beklagt sich Wencke Sarrach, Hauptmann der Reserve, über die Führungsunfähigkeit der Verteidigungsministerin. Von der Leyen und ihrem inneren Kreis fehle eine entscheidende Erfahrung.

 https://www.welt.de/debatte/kommentare/article166336753/Frau-Merkel-geben-Sie-der-Bundeswehr-ihre-Wuerde-zurueck.html  (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article166336753/Frau-Merkel-geben-Sie-der-Bundeswehr-ihre-Wuerde-zurueck.html) Quelle
Titel: Antw:Offener Brief an die Bundeskanzlerin
Beitrag von: KlausP am 07. Juli 2017, 08:18:54
In einem offenen Brief an die Kanzlerin beklagt sich Wencke Sarrach, Hauptmann der Reserve, über die Führungsunfähigkeit der Verteidigungsministerin. Von der Leyen und ihrem inneren Kreis fehle eine entscheidende Erfahrung.

 https://www.welt.de/debatte/kommentare/article166336753/Frau-Merkel-geben-Sie-der-Bundeswehr-ihre-Wuerde-zurueck.html  (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article166336753/Frau-Merkel-geben-Sie-der-Bundeswehr-ihre-Wuerde-zurueck.html) Quelle

Das hat nur @FU schon vorher verlinkt.  :D
Titel: Antw:Offener Brief an die Bundeskanzlerin
Beitrag von: DominicF am 11. Juli 2017, 11:29:35
In einem offenen Brief an die Kanzlerin beklagt sich Wencke Sarrach, Hauptmann der Reserve, über die Führungsunfähigkeit der Verteidigungsministerin. Von der Leyen und ihrem inneren Kreis fehle eine entscheidende Erfahrung.

 https://www.welt.de/debatte/kommentare/article166336753/Frau-Merkel-geben-Sie-der-Bundeswehr-ihre-Wuerde-zurueck.html  (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article166336753/Frau-Merkel-geben-Sie-der-Bundeswehr-ihre-Wuerde-zurueck.html) 

Wie sagt man so schön? "Getroffene Hunde bellen".
Oder, wem's besser gefällt: "Wer sich den Schuh anzieht, dem passt er auch."
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 11. Juli 2017, 12:42:47
@ DominicF:

Also hat die IBUK ein Haltungs- und Führungsproblem? (Weil diese damit "angefangen" hat)?
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: DominicF am 11. Juli 2017, 13:36:42
@ DominicF:

Also hat die IBUK ein Haltungs- und Führungsproblem? (Weil diese damit "angefangen" hat)?

Ich glaube, Du hast das Sprichtwort nicht verstanden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 11. Juli 2017, 14:13:09
Oder dich nicht...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Dieter57 am 13. Juli 2017, 12:12:10
@ DominicF:

Also hat die IBUK ein Haltungs- und Führungsproblem? (Weil diese damit "angefangen" hat)?

Ich glaube, Du hast das Sprichtwort nicht verstanden.

Getroffene Hunde bellen = Wer sich angegriffen fühlt, verteidigt sich; Wenn sich jemand ungewöhnlich heftig gegen Kritik zur Wehr setzt, dann war die Kritik oft berechtigt
(so sagt es das Wörterbuch der Redensarten)
Inwiefern das allerdings auf die Frau Hptm d.R. zutreffen soll erschließt sich mir jedenfalls nicht.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 15. Juli 2017, 22:26:35
Tagesschau und tagesschau.de berichten heute (Stand: 15.07.2017, 16:28 Uhr) über aktuelle Entwicklungen:

Missstände in der Bundeswehr
Mehr Beschwerden über Fehlverhalten

Das Verteidigungsministerium bestätigte Berichte der Zeitung Rheinsche Post / Quelle (http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-beschwerden-101.html)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 24. Juli 2017, 09:12:36
Soldaten zu Recht entlassen

Datum: 20.07.2017

Kurzbeschreibung: (Urteile vom 19.07.2017 - 5 K 1899, 1934, 3459 und 3625/17) Die Entlassung von vier Soldaten des Ausbildungszentrums Spezielle Operationen in Pfullendorf wegen ihrer Teilnahme an Aufnahmeritualen war rechtens.
Das Verwaltungsgericht Sigmaringen wies die Klage der Soldaten gegen ihre Entlassung nach dreistündiger Verhandlung ab.


Die vier jungen Männer, zwei Soldaten auf Zeit sowie zwei Freiwillig Wehrdienstleistende, waren wegen ihrer Beteiligung an sogenannten Taufen neuer Kameraden entlassen worden.

Einen Einblick in das ihnen vorgeworfene Fehlverhalten gaben u.a. Videosequenzen, die von einem der Soldaten aufgenommen worden waren.

Sie geben einen Vorfall wieder, der sich im Oktober/November 2016 ereignet haben soll. Nach Angaben der Soldaten zeige eine Sequenz das Üben einer Gefangennahme. Die andere Sequenz zeigt, wie ein Soldat in Uniform mit ABC-Maske im Gesicht zwei zivil gekleidete und auf Stühle gefesselte Männer in der Dusche abspritzt.

Das Gericht kommt vor diesem Hintergrund zu dem Ergebnis, dass die angefochtenen Bescheide rechtmäßig seien.

Das Verhalten der Kläger stelle eine schuldhafte Dienstpflichtverletzung dar.

Insbesondere liege ein Verstoß gegen die Kameradschaftspflicht und gegen das Gebot der gegenseitigen Achtung und zu vertrauensvollem Verhalten vor.

Die Frage der Freiwilligkeit der Teilnahme oder des Einverständnisses der „Täuflinge“ spiele hier keine entscheidende Rolle.

Der Verbleib der Kläger im Dienst würde zu einer Gefährdung der militärischen Ordnung führen.

Durch Aufnahmerituale könnten eingeschworene Zirkel in der Truppe entstehen, die die Einsatzbereitschaft der Truppe schwächten. Außerdem sei die Gefahr der Nachahmung groß. Es müsse dem Dienstherren freistehen, einer solchen Disziplinlosigkeit entgegenzuwirken.

Die Bundeswehr müsse durch die Entlassungen Zeichen setzen dürfen, um derartigen Vorfällen entgegenzuwirken


http://www.vgsigmaringen.de/pb/,Lde/Startseite/Presse/Soldaten+zu+Recht+entlassen/?LISTPAGE=1216952 (http://www.vgsigmaringen.de/pb/,Lde/Startseite/Presse/Soldaten+zu+Recht+entlassen/?LISTPAGE=1216952)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: wolverine am 03. August 2017, 18:52:35
Auch interessant (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article167277697/Die-Bundeswehr-ist-eine-Erfolgsgeschichte.html).
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Gast1234 am 04. August 2017, 19:18:11
Auch interessant (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article167277697/Die-Bundeswehr-ist-eine-Erfolgsgeschichte.html).

Der Artikel ist wirklich absolut sinnbildlich für die Bundeswehr; ausschlaggebend dafür, ob die Bundeswehr "eine Erfolgsgeschichte" ist oder nicht ist nicht die militärische Schlagkraft oder Einsatzbereitschaft, nein, sondern wie toll sie ihre Vergangenheit bewältigt hat und ihre Tradition ergründet.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: wolverine am 04. August 2017, 19:44:26
Hm, gelesen aber nicht verstanden?! ???
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 05. August 2017, 17:32:17
Doku vom Bayrischen Rundfunk

auf youtube

"Bundeswehr: Soldaten verzweifelt gesucht"



Titel passt m.M.n. nicht so gut zum Inhalt... der Inhalt aber z.T. zu unserer Diskussion hier.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 07. August 2017, 10:03:09
Aus meiner Sicht hat da die Fernsehredaktion des BR krampfhaft versucht, einen Titel für den Inhalt eines Films zu suchen, ohne dabei wirklichen Bezug herzustellen.

Auch dieser Film ist ein Beitrag mehr, in dem Autoren versuchen, ihre eigene - zumeist vorurteilsbehaftete - Gesinnung zur Bundeswehr in irgendeiner Form zu publizieren. Da werden sachliche Fehler "Berufsarmee" gemacht, obgleich es an so vielen Stellen fachlich erklärt wird, dass die Bundeswehr eben keine Berufs-, sondern eine Freiwilligenarmee ist. Da werden Aspekte miteinander vermengt, die mit dem Thema "Nachwuchsmangel" schlicht und ergreifend überhaupt nichts zu tun haben: Weder Pfullendorf, noch Illkirch haben erkennbar eine Reduzierung des Bewerberaufkommens nach sich gezogen. Der Film allerdings suggeriert genau das (warum sinst wird darüber berichtet?). An mehreren Stellen wird von der vermeintlich von "Skandalen erschütterte" Bundeswehr gesprochen, allerdings die wesentliche Sknadalisierung erfolgt durch den Filmbeitrag selbst. Auch der Nachwuchsmangel wird nicht differenziert dargestellt, obgleich es hierzu öffentlich informationen bis zum Abwinken gibt.

Fazit für mich: Ein weiterer, schlampig recherchierter und "reißerischer" Film, der weder dem Thema, noch der Bundeswehr auch nur ansatzweise gerecht wird.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 07. August 2017, 10:38:24

Fazit für mich: Ein weiterer, schlampig recherchierter und "reißerischer" Film, der weder dem Thema, noch der Bundeswehr auch nur ansatzweise gerecht wird.


Wenn dem so ist ... ist die Beteiligung des InspHeer aber "unglücklich".

Migu, ich sehe es in Teilen wie Du ... aber die Reportage wäre durch das BMVg nie so freigegeben worden
... wenn sie im Gesamtkontext nicht mitgetragen wird...

Sonst hätte die Pressestelle dem BR gesagt ... "Könnt Ihr gern senden ... aber ohne Beteiligung des InspHeer."...

Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 07. August 2017, 11:02:44
Lieber Kamerad,

so wie Sie es beschreiben, funktioniert die Arbeit der Medien allerdings nicht.

Üblicherweise funktioniert ein derartiges Vorhaben in folgendem Ablauf:

1.  Antrag für die Dreherlaubnis zum Thema XY bei Truppenteil Z, ggf. zusätzlich mit Interview-/Originaltonwunsch von DG/Name und Hauptakteuren im Film entweder an - in diesem Fall - das zuständige LKdo BY oder an PrInfoSt BMVg.

2.  Genehmigungsverfahren - in diesem Fall waren die gewünschten Hauptakteure die Gebirgsjäger - durch Kdo H sowie die Feldjäger durch Kdo SKB unter Beteiligung/Einbeziehung des zuständigen LKdo BY

3.  Durchführung der Dreharbeiten unter Begleitung eines projektbeteiligten PrOffz. Der ist dann vor Ort auch Ansprechpartner für die beteiligten Dienststellen/Soldaten und die Filmautoren/Journalisten. Dieser PrOffz erklärt dann üblicherweise auch die gefilmten Sequenzen für (nicht) sendefähig - erteilt also die Freigabe.

Damit können dann die gefilmten Sequenzen auch im fertigen Produkt verwendet werden. Eine abschließende Prüfung bzw. Freigabe erfolgt in der Regel nicht mehr. Dennd das würde auch dem Grundsatz der Pressefreiheit völlig widersprechen.

Bei Beiträgen von besonderer Bedeutung kann vorab vereinbart werden, einzelne O-Töne des fertigen Produktes noch einmal freigeben zu wollen. Dann werden diese O-Töne, die im sendebereiten Film verwendet werden sollen (und auch nur die!) den Presseverantwortlichen noch einmal zugesendet. In diesem Fall also die O-Töne von GL Vollmer an das PIZ H.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 07. August 2017, 11:48:39
@ Migu,

wie ich ja sagte... ich sehe es auch kritisch...

Gerade deshalb hätte ich von den Verantwortlichen... egal wer jetzt die Verantwortung dafür letztlich trägt... BMVg...begleitender PrOffz... etc., mehr "Fingerspitzengefühl" erwartet.

Denn es ist kein Eingriff in die Pressefreiheit, Sachverhalte korrekt darzustellen und auch im richtigen Kontext.

Allein schon der Titel ist eben nicht sachgerecht...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 07. August 2017, 14:05:33
Lieber LwPersFw,

Diese Verantwortung kann niemand wahrnehmen, denn diese Verantwortung der Bundeswehr besteht nur darin, zu überwachen, was wo gedreht wird und wer was sagt, wenn sie die Genehmigung für einen Dreh gibt. Mehr ist schlicht nicht möglich. Denn

-  sowohl die Auswahl von (genehmigten) Filmsequenzen, als auch
-  die begleitenden Texte, Filmtitel und
-  Bewertungen fallen schlicht und ergreifend in die Pressefreiheit der Autoren, Journalisten etc., die an der Filmproduktion inhaltlich beteiligt sind.

Die Sachfehler und teilweise abenteuerlichen Folgerungen entstanden allerdings nicht durch die von der Bundeswehr zu beeinflussenden Sequenzen, also die Auswahl der Drehorte, der dargestellten Personen und Gesprächspartner und dem, was dabei gesagt wurden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 07. August 2017, 16:39:31
Tja, wenn so in der Praxis verfahren wird... braucht sich auch niemand im BMVg über solche Berichterstattung aufregen...

Denn die Presse hat keinen absoluten "Freibrief"...

Sie hat sich ja selbst einen "Pressekodex" auferlegt:

u.a.

"Ziffer 2 – Sorgfalt

"Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen."

Und an diesem Maßstab würde ich den Filmemacher messen.

Z.B. die im Kodex genannte Wahrheit einzufordern... kann dann ja nicht falsch sein... und ist auch keine Zensur !

Und wer sich nicht an diesen Kodex hält... dem genehmige ich halt nicht die unwahren, oder sinnverfälschenden  Sequenzen...


Aber wie gesagt, wenn es in der Praxis nicht so ist... ist es halt so...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 08. August 2017, 07:57:51
Lieber Kamerad,

Sie haben ja völlig recht mit Ihren Hinweisen - bloß es gibt eben keine Möglichkeit dazu, Presseorgane, Hörfunk- und Fernsehsender dazu zu zwingen, sorgfältig zu recherchieren und nur faktisch richtige und im zutreffenden Zusammenhang korrekte Informationen zu schreiben und zu senden. Insofern bleibt unseren Medienverantwortlichen nur, darauf zu achten, dass die Beiträge von Bundeswehrangehörigen faktenrichtig und geeignet sind, die Situation richtig wiederzugeben, ohne Mutmaßungen anzustellen. Und die Journalisten möglichst umfassend zu informieren.

In welchem Maße sich jemand wie aufregt - lieber LwPersFw, betrifft bezüglich der Medien ja nicht nur uns, sondern viele andere auch. Was aber wäre die Alternative? Den Medien keinen Zugang mehr zu Liegenschaften oder schwimmenden Einheiten zu ermöglichen, Gespräche, Interviews abzulehnen, damit bloß nichts Falsches oder falsch Eibgeordnetes veröffentlicht werden kann? Das wird sicher kein Minister lange durchhalten, weil die Medien dann die Bundeswehr genüsslich zerreißen würden.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 10. August 2017, 09:52:52
Neu erschienen, eine nüchterne Analyse...

"Tichys Einblick 07/2017"

darin u.a.:

"Zerstörer Ursula in voller Fahrt: Warum setzt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit ihrer Karriere-Politik die Bundeswehr und damit die Sicherheit des Landes auf’s Spiel? Was treibt sie an?"

Der Autor Roland Tichy: U.a. Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V.


Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: StOPfr am 17. August 2017, 22:36:39
Die Tagesschau berichtete heute (17.08.2017) in ihrer Hauptausgabe um 20 Uhr:

Bundeswehr:
Von der Leyen eröffnet Workshop zu Traditionserlass 

Quelle/Video (https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-318925.html) (>> Start nach der KSK-Meldung)
Titel: Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Marschkompasszahl am 18. August 2017, 20:33:26
Interessanter Podcast - die Rede der Verteidigungsministerin zur Erneuerung des Traditionsverständnisses an der Führungs-Akademie der Bundeswehr:

https://www.bmvg.de/de/mediathek/erster-workshop-zum-traditionsverstaendnis--rede-der-ministerin-17020
Titel: Grenzen der freien Meinungsäußerung für Soldaten
Beitrag von: LwPersFw am 03. Januar 2018, 13:29:29
@ Beobachter: Besagter StOffz befand sich auf einem Lehrgang und hat im Rahmen einer Diskussion einen Beitrag gebracht, der den zuständigen DV nach Anhörung des Soldaten zum Entschluss Anlass bot, ein BV zu melden. Im Rahmen dieser Meldung erhielten sowohl der MAD, als natürlich auch im Ministerium die Zuständigen Kenntnis vom Vorgang und damit eben auch der Staatssekretär, der darüber informiert wurde.

Insoern also ein völlig normaler Vorgang beim Verdacht auf eine Wehrstraftat.


Das Ganze ist wohl nun abgeschlossen...

+ kein Fall für den MAD
+ keine Straftat, deshalb Einstellung des Verfahrens durch die Staatsanwaltschaft

ABER ein Dienstvergehen

+ das mit 1500 € Disziplinarbuße geahndet wurde

Quelle : DBwV


Lehre daraus...

Für jeden Soldaten gilt, erst recht in Vorgesetztenfunktion, dass ich nicht Alles "raushauen" kann, was mir so in den Sinn kommt...

...um dann zu versuchen, mich mit "Das war doch nur ein Spaß bzw. nicht so gemeint..." zu entschuldigen...

Hier gilt das alte Sprichwort : "Erst Denken - dann Sprechen !"  ;)


Um diesen Satz ging es : Zitat : "Wenn sich etwas ändern soll, müssen wir, die Soldaten, endlich den Mund aufmachen. Oder putschen."
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 03. Januar 2018, 13:49:23
@ LwPersFw:

Halten wir fest: Es war KEINE Straftat - es handelte sich also nach Feststellung der StA wohl um einen "Witz" oder eine sarkastische Anmerkung (jedenfalls nicht um einen Aufruf zum Putsch).

Insoweit kann ich da kein Dienstvergehen erkennen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 03. Januar 2018, 14:23:54
@ LwPersFw:

Halten wir fest: Es war KEINE Straftat - es handelte sich also nach Feststellung der StA wohl um einen "Witz" oder eine sarkastische Anmerkung (jedenfalls nicht um einen Aufruf zum Putsch).

Insoweit kann ich da kein Dienstvergehen erkennen.

@ F_K

Was Sie oder ich meinen zu erkennen, spielt doch keine Rolle... der zuständige Vorgesetzte hat jedenfalls hiervon Gebrauch gemacht:

"Wehrdisziplinarordnung (WDO)
§ 16 Verhältnis der Disziplinarmaßnahmen zu Strafen und Ordnungsmaßnahmen

(3) Wird der Soldat im Strafverfahren oder im Bußgeldverfahren freigesprochen, darf eine Disziplinarmaßnahme nur dann verhängt oder ein gerichtliches Disziplinarverfahren nur eingeleitet oder fortgesetzt werden,
wenn der Sachverhalt ein Dienstvergehen enthält, ohne den Tatbestand einer Strafvorschrift oder einer Bußgeldvorschrift zu erfüllen.
Vor Beginn oder Fortsetzung der Ermittlungen ist dem Soldaten mitzuteilen, welcher Sachverhalt ihm weiterhin als Pflichtverletzung vorgeworfen wird."



Denn ... keine Straftat ... bedeutet noch lange nicht, kein Dienstvergehen.

Wie das der zuständige Vorgesetzte in diesem Fall begründet hat, bzw. das Gericht die Einstellung, wissen weder Sie noch ich...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 03. Januar 2018, 14:47:51
@ LwPersFw:

Ein "Gericht" hat hier noch nicht entschieden - weil bereits die StA (und auch der MAD) zu dem Schluss gekommen sind, dass hier KEIN Anfangsverdacht einer Straftat / einer "rechten" Gesinnung vorliegt.

Ob tatsächlich ein Dienstvergehen vorliegt, kann (auch) gerichtlich überprüft werden - ich hoffe, dies geschieht hier.

Wenn man den Artikel kompllet liesst, sind wohl auch viele andere "Sachverständige" der Meinung, dass hier eher keine Dienstpflichtverletzung vorliegt.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 03. Januar 2018, 19:08:37
@ LwPersFw:
Ein "Gericht" hat hier noch nicht entschieden - weil bereits die StA (und auch der MAD) zu dem Schluss gekommen sind, dass hier KEIN Anfangsverdacht einer Straftat/einer "rechten" Gesinnung vorliegt.

Das spielt ja auch keine Rolle mehr ... da es für das weitere Verfahren innerhalb der Bw nicht (mehr) relevant war.
Wie schon gesagt, die Feststellung einer Dienstpflichtverletzung/eines Dienstvergehens, erfordert nicht die Erfüllung des Tatbestands einer Straftat.

Ich gehe ja auch nicht davon aus, dass der Tenor der Diszi entsprechend formuliert ist...

@ LwPersFw:
Ob tatsächlich ein Dienstvergehen vorliegt, kann (auch) gerichtlich überprüft werden - ich hoffe, dies geschieht hier.

Für die zuständigen Stellen hat sich ein Dienstvergehen bestätigt.
Sonst wäre es nicht zur Verhängung der Diszi gekommen.

Ob der Soldat dagegen Rechtsmittel eingelegt hat, wissen wir nicht.

@ LwPersFw:
Wenn man den Artikel kompllet liesst, sind wohl auch viele andere "Sachverständige" der Meinung, dass hier eher keine Dienstpflichtverletzung vorliegt.

Hilft aber auch nicht weiter, da diese "Sachverständigen" im konkreten Verfahren nicht relevant waren.


Wie auch schon gesagt...wir können hier alle unser Unverständnis äußern... ändert an der Tatsache nichts, dass der Soldat gemaßregelt wurde.

Vielleicht hat er ja Rechtsmittel eingelegt...und wir werden irgendwann das Ergebnis erfahren...

Bis dahin bleibe ich bei meiner o.g. Empfehlung bzgl. des Denkens...  ;)

Es gab z.B. auch einen Fall... da hat ein Soldat, wie er angab, im Spaß und unter Alkohol, den Hitlergruß gezeigt... half ihm aber nicht... Das Truppendienstgericht, bestätigt durch das BVerwG, haben ihn empfindlich bestraft.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: justice005 am 03. Januar 2018, 19:38:38
Man wird einen Verstoß gegen Paragraph 10 Abs. 6 Soldatengesetz wohl bejahen können. Damit hat man dann ein Dienstvergehen, welches mit einer einfachen Disziplinarmassnahme geahndet werden kann.  Das hatte ich bereits von Anfang an vermutet.

Dass keine Straftat ersichtlich ist, habe ich ebenfalls von Anfang an prophezeit.

Mal wieder Recht gehabt.... :)
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 03. Januar 2018, 20:23:20
.. ich bleibe bei meinem Denken und Sprechen (nach dem Nachdenken) und würde mir unterstellte Soldaten für so eine Bemerkung nicht Massregeln.

Ansonsten: Wenn der DV "abgibt", muss er schon das Ergebnis abwarten - natürlich gibt es Dienstvergehen ohne Straftatbestand, aber nicht jedes Verhalten ohne Straftat ist gleich ein Dienstvergehen.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 04. Januar 2018, 19:42:17
@ F_K,

falls es so rüber kam ... ich meinte nicht Sie mit dem "Erst Denken"  ;)

Jeder muss und soll sich ein eigenes Urteil bilden.



Dies sollte als allgemeiner Hinweis verstanden werden ... denn ... wo kein Kläger ... da kein Richter...  ;)

Aber wenn es schief geht ...

Hier noch ein weiteres Beispiel aus der Rechtsprechung, in dem sich ebenfalls ein Stabsoffizier "im Ton vergriffen" hat:

Folge für ihn:

"Beförderungsverbot für die Dauer von zwei Jahren

Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Verhängung einer Disziplinarmaßnahme nicht nur Erziehungszwecken dient, sondern auch eine dienstordnungsrechtliche Funktion hat."



Aus der Urteilsbegründung:

"Er hat mit seinen Auffassungen auch vorsätzlich gegen seine Pflicht, als Offizier innerhalb und außerhalb des Dienstes bei seinen Äußerungen die Zurückhaltung zu wahren,
die erforderlich ist, um das Vertrauen als Vorgesetzter zu erhalten (§ 10 Abs. 6 SG), verstoßen.

Damit hat er eine Pflicht verletzt, die zum Kreis derjenigen Pflichten gehört, die sich aus dem Wesen einer Armee ergeben und den Grundsatz der Disziplin konkretisieren.
Wer Disziplin fordert, und das ist eine wichtige Aufgabe des Vorgesetzten, um den militärischen Auftrag zu erfüllen, hat aber zuerst selbst Disziplin zu üben und sich bei
seinen Äußerungen die notwendige Zurückhaltung aufzuerlegen, um seiner militärischen Führungsaufgabe als Vorgesetzter gerecht zu werden.

Durch die erwähnten Äußerungen hat der Soldat darüber hinaus nicht dem Bild des pflichtgetreu handelnden Soldaten entsprochen und ein Verhalten gezeigt, das geeignet war,
sein dienstliches Ansehen bei Untergebenen, Gleichgestellten und Vorgesetzten zu schädigen.

Er hat somit auch vorsätzlich gegen seine Pflicht nach § 17 Abs. 2 Satz 1 SG verstoßen, der Achtung und dem Vertrauen gerecht zu werden, die sein Dienst als Soldat erfordert.

Durch die schuldhafte Verletzung seiner Dienstpflichten hat der Soldat insgesamt ein Dienstvergehen nach § 23 Abs. 1 SG begangen.

Auf Oberzeugung und Vertrauen baut sich jedoch der Gehorsam auf, dessen die Bundeswehr im allgemeinen und ein Vorgesetzter innerhalb des militärischen Gefüges im besonderen bedarf.

Der Gesetzgeber hat ( ... ) aus gutem Grunde in § 10 Abs. 6 SG den Vorgesetzten ausdrücklich die Pflicht auferlegt, bei allen ihren
Äußerungen die Zurückhaltung zu wahren, welche erforderlich ist, um das Vertrauen in sie als Vorgesetzte zu wahren.

Diese Verhaltenspflicht bildet die Grenze dessen, was nicht mehr als Scherz in lockerer Runde gewertet werden kann.

Eine Armee kann weder ohne das Prinzip von Befehl und Gehorsam noch ohne Disziplin bestehen.
Disziplin beruht aber auch auf der Autorität der Vorgesetzten und auf dem Gehorsam der Untergebenen.

Ein Vorgesetzter ist für die Disziplin seiner Untergebenen verantwortlich; er muß Gefährdungen der Disziplin und Verstößen von Soldaten gegen ihre Pflichten durch
Einsatz seiner Befehlsautorität begegnen können und hat Befehle in der den Umständen angemessenen Weise durchzusetzen.

Wer aber Disziplin fordert, hat zuallererst selbst Disziplin zu üben. Denn Gehorsam setzt Vertrauen voraus.

Um dieses Vertrauen zu begründen und zu erhalten, soll der Vorgesetzte sowohl in seiner Haltung und Pflichterfüllung ein Beispiel geben (§ 10 Abs. 1 SG),
als auch seinen Soldaten durch Besonnenheit, Offenheit und durch ein sachliches, was die Rechte der Soldaten betrifft, zurückhaltendes Urteil ein Vorbild sein.

Ein Vorgesetzter, noch dazu im Dienstgrad eines Oberstleutnants und in der Dienststellung eines stellvertretenden Kommandeurs, der bei seinen Äußerungen
die notwendige Zurückhaltung vermissen läßt ( ... ), beeinträchtigt die notwendige Disziplin in den Streitkräften erheblich.

Der Soldat hat auch bis heute nicht erkannt, daß seine Bewertung seiner Bemerkung ( ... ) dem Wesen dieser Bemerkung und deren dienstrechtlicher Bedeutung nicht gerecht wird.

Die Auslassungen des Soldaten und sein Verhalten danach, sowie seine bis heute andauernde Uneinsichtigkeit, lassen nach Auffassung des Senats auf eine charakterliche Fehlhaltung schließen."




Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 04. Januar 2018, 20:18:24
Was hat der Kamerad denn gesagt?

Generell:
Da ich inzwischen ja genug Vorfälle kenne (auch solche, die man erstmal nur lustig findet), aber die schriftliche Bewertung und Folgen dazu kenne, habe ich manches Verhalten schon geändert - und überlege mir meistens schon "wie sieht das in einem Bericht aus? Wie würde die StA das bewerten?"

.. oder auch "was ist zu tun, um hier vorbildlich zu handeln und ein Beispiel zu geben?"

(Führt dann in Beurteilungen zu "er ist ein ruhiger und sehr pflichtbewusster  Reserveoffizier ...")
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 05. Januar 2018, 00:17:18

Was hat der Kamerad denn gesagt?


Es ging um :

"Pflicht eines Soldaten zu Achtung der Würde und Ehre eines Kameraden; Kameradschaftspflicht eines Soldaten; Fürsorgepflicht eines Vorgesetzten; Ehrverletzung eines Untergebenen durch einen Vorgesetzten; Pflicht eines Offiziers zu Wahrung der zum Erhalt des Vertrauens als Vorgesetzter erforderlichen Zurückhaltung bei Äußerungen innerhalb und außerhalb des Dienstes; Pflicht eines Soldaten zu achtungs- und vertrauenswürdigem Verhalten ; Entwürdigende Behandlung eines Kameraden; Rassendiskriminierung gegenüber einem Kameraden"

Dadurch kamen folgende Rechtsgrundlagen zur Anwendung:

§ 10 Abs. 3 SG

§ 10 Abs. 6 SG

§ 12 SG

§ 17 Abs. 2 S. 1 SG

§ 23 Abs. 1 SG


Die Ausführungen des Gerichts zum § 10 Abs. 6 SG haben dabei allgemeingültigen Charakter, unabhängig von den Pflichtverletzungen im Rahmen der Kameradschaft, die dieser Oberstleutnant begangen hat.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 05. Januar 2018, 07:26:25
@ LwPersFw:

Ja, schon.

Es ist aber ein Unterschied, ob ich aufgrund der Rasse persönlich beleidigend bin (das kann nie ein Scherz sein) - oder einen Scherz ohne "Geschädigten" mache.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: LwPersFw am 05. Januar 2018, 10:20:23
@ F_K

wir drehen uns im Kreis ...  ;)   Wie die Ermittelnden etwas bewerten ... unterliegt nun einmal auch strak subjektiven Einflüssen...

Sie hätten die Äußerung des OTL, dass wir Soldaten putschen sollten, als Scherz aufgefasst ... und nichts wäre passiert...

Die hier Zuständigen haben es eben nicht als Scherz aufgefasst ... und damit wurde die Äußerung nach den von der Rechtsprechung
erarbeiteten Kriterien für den § 10 Abs 6 SG bewertet.

"Der Gesetzgeber hat ( ... ) aus gutem Grunde in § 10 Abs. 6 SG den Vorgesetzten ausdrücklich die Pflicht auferlegt,
bei allen ihren Äußerungen die Zurückhaltung zu wahren, welche erforderlich ist, um das Vertrauen in sie als Vorgesetzte zu wahren."


Und dieses "bei allen" ist eben nicht auf bestimmte Sachverhalte beschränkt ( wie z.B. die Beleidigung einer Person in meinem
letzten Beispiel ), sondern kann eben auch Anwendung finden, wenn im Scherz zu einem Straftatbestand aufgerufen wird...

Der Herr OTL hat diesen Scherz halt zur falschen Zeit, am falschen Ort "rausgehauen"...

Mit der Folge, dass man zwar von einem gerichtlichen Disziplinarverfahren abgesehen hat, aber eine einfache Diszi verhängt hat.

Ihm bleibt halt nur das Einlegen von Rechtsmitteln, um dies (letztlich) gerichtlich überprüfen zu lassen ... Ausgang offen...
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 05. Januar 2018, 11:17:53
Nö, wir haben schon ein gemeinsames Verständnis.

Es gibt Dinge, die man sicher problemlos sagen kann.
Es gibt Dinge, die sicher abzustellen sind.

Dazwischen gibt es sicher Vorkommnisse, die von unterschiedlichen DVs unterschiedlich beurteilt werden.

In diesem Fall war die Äußerung des OTL so gewählt, dass diese von mehreren Volljuristen eben nicht als Aufruf zum Putsch bewerten wurde, sondern im Prinzip nur seinen Wunsch unterstreichen sollte, dass gesprochen werden sollte - was er persönlich ja gemacht hat.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 05. Januar 2018, 15:25:41
F_K, Ihre Beharrlichkeit zum Diskutieren eines eindeutigen Falles ist schon auffallend.

Dass verschiedene DV's bei der Würdigung eines Sachverhalts zu unterschiedlichen Bewertugen kommen, ist doch geschenkt. Das ist schlicht und ergreifend immer so gewesen und das hat der Dienstherr mit der WDO auch so gewollt.

Das war aber nicht Ihr ursprünglicher Punkt - der lautete nämlich, warum denn überhaupt eine Disziplinarmaßnahme, wenn es nicht zu einer strafrechtlichen Anklage kam? Damit haben Sie einen Kausalzusammenhang beschrieben, der so in der WDO explizit eben nicht vorgesehen ist, was Ihnen dann LwPersFw im Detail aufzeigte.

Ihre Bewertung ist genauso unmaßgeblich wie meine oder die von wem auch immer, außer dem DV, der schließlich diese Maßnahme verhängte. Das war der Tenor von LwPersFw, dem doch nicht wirklich etwas hinzuzufügen ist.

Im Übrigen ändern sich sowohl gesellschaftlich, als dann irgendwann auch in einer Organisation wie der Bundeswehr die Empfindungen für das "was geht" - und was einfach nicht mehr geht und dann eben sanktioniert wird. Sie geben hier oft ein Bild eines RO ab, der maßgeblich zu Zeitend es Kalten Krieges in der Bundeswehr sozialisiert wurde und diese Haltung in vielen Beisipielen zum Maßstab macht, wie zum Beispiel auch in diesem Fall. Solche Sprüche wären vor 30 Jahren mit allen Beteiligten lachend ad acta gelegt worden und man hätte beim Bier im Casino noch mal darüber gelacht. Diese Zeiten haben sich nicht nur deshalb geändert, weil es kaum noch ein funktionierendes Casinoleben geht, sondern deshalb, weil sich gesellschaftlich die Einstellung zu derartigen "Witzen" geändert hat und dies kaum noch jemand "witzig" findet.

Willkommen in der Realität 2017/2018!
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 05. Januar 2018, 19:02:15
Ach Migu,

Erstens sind Deine Vermutungen falsch - der kalte Krieg war vorbei als ich zum Uffz befördert wurde - die (R) OA Laufbahn habe ich Jahre später angetreten.

Zweitens hat sich die Ministerin selbst für ihre pauschalen Vorwürfe gegenüber der Truppe entschuldigt.

Drittens ist damit klar, das grosse Teile der mil. Führung sich nicht vor ihre Soldaten gestellt hat, sondern aus gewissen Gründen geschwiegen hat.

Damit ist eine Diskussion unter DVs / Fachleuten schon zulässig und nötig, ob hier zwingend ein DV vorgelegen hat - auch wenn das im konkreten Fall nur durch den zuständigen DV zu bewerten ist.

Mir scheint es, das gerade die BS manchmal ein wenig ausgeprägtes Gefühl für moderne Menschenführung haben - weil diese halt nur in einem System "leben".
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 05. Januar 2018, 19:56:44
F_K, einmal mehr drehen Sie sich jetzt wieder und ignorieren völlig, dass die Gesellschaft über bestimmte Verhaltensweisen heute anders denkt - und da die Bundeswehr ganz bewusst ein Teil dieser Gesellschaft ist, hat sich auch das Denken in der Bundeswehr verändert.

Diese Veränderung in dem Tenor wie Sie zu beurteilen, ist Ihr gutes Recht, wird jedoch der Realität in der Bundeswehr nicht gerecht, denn es gibt eine Vereinfachung auf "die ..." schlichtweg nicht, und das ist einfach nur billige Rhetorik von Ihnen.


Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 05. Januar 2018, 20:24:26
Welcher General hat denn die Ministerin auf ihr Fehlverhalten hingewiesen? ( Und damit die unterstellten Soldaten in Schutz genommen?)

(Das Fehlverhalten ist ja inzwischen historischer Fakt)

Insoweit ist meine pauschale Kritik schon gerechtfertigt und hat Tatsachen als Grundlage.

(Ja, und solches vermeintlich politisches korrektes Handeln gibt es in grossen Unternehmen auch ...  Macht es aber nicht besser ... )
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: miguhamburg1 am 05. Januar 2018, 21:12:58
Netter Whataboutism, F_K, allerdings völlig untauglich, um die Legitimität einer eigenen,  ignoranten Behauptung zu konstruieren.

Es geht hier nicht um Äußerungen der Ministerin - die hat sich allenfalls politisch zu verantworten. Es geht hier um bundeswehrlffebtliche Äußerubgen eines Stabsoffiziers, die geeignet waren, ein Dienstvergehen festzustellen. LwPersFw hat dankenswerterweise ein Präzendenzurteil veröffentlicht und damit die richterliche Auslegung der maßgeblichen Bestimmungen des SG aufgeführt. Diese Bewertubgen unterliegen ja ebenfalls denn gesellschaftlichen Wandel, sie sollen ja gerade für Klarheit sorgen. Dass der dem hier zugrundeliegenden Ausspruch bei der Masse der DV mittlerweile ebenfalls den Verdacht eines Dienstvergehens auslösen würde, steht heutzutage außer Frage. Das mag man bedauern, ist aber wohl hochwahrsxheinlich.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: F_K am 05. Januar 2018, 21:17:59
Na, der Wehrbeauftragte und viele DVs  sehen das anders - die Behauptung, ich würde eine Mindermeinung vertreten, ist wohl nicht belegbar.

Let us agree to differ.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: BulleMölders am 06. Januar 2018, 08:19:08
Seit ihr wirklich der Meinung, euer Streitgespräch bringt dem geneigten Leser etwas, außer dass er frustriert aufhört zu lesen?
Wenn euch das so wichtig ist, setzt das ganze doch bitte per PN fort.
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: Andi am 08. Januar 2018, 11:15:01
Welcher General hat denn die Ministerin auf ihr Fehlverhalten hingewiesen? ( Und damit die unterstellten Soldaten in Schutz genommen?)

Habe ich hier doch schon verlinkt. Ich kann zumindest für meinen Bereich sagen, dass ich mit diesem Beispiel sehr zufrieden bin!

Und tatsächlich mal ein paar mutige Worte (http://m.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Neuer-Name-fuer-Emmich-Cambrai-Kaserne-in-Hannover) eines Generals zum Thema.

Gruß Andi

Gruß Andi
Titel: Antw:Tagesbefehle der VM'in / Innere Führung - und alles andere aus dem BMVg
Beitrag von: bayern bazi am 28. Januar 2018, 11:23:24
und dann wie immer (http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/politik/deutschland/Wie-von-der-Leyen-mit-den-Soldaten-umgeht-article3757500.html)

wenn was "erledigt" ist wird keiner öffentlich laut  freigesprochen - das Interessiert die Medien nicht



- war doch vor ein paar wochen mit den Pähdophlilen Verhaftungen auch - großse Schlagzeilen

ring  aufgeflogen - X verhaftunge  - ein soldat beteiligt -  hat die BW ein Pähdophilenproblem !!

ob die X anderen3M (Maurer-Metzger-Mörder)  oder Beamte waren - darüber wurde nicht geschrieben


auch DA sollte mal von oben was gesaagt werden (aber auch in solchen nininafällen wird dan eher auf dei ganze BW eingedroschen mit einer allgemeinen Untersuchung)