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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: ilhan89bln am 10. Mai 2015, 23:04:36

Titel: Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ilhan89bln am 10. Mai 2015, 23:04:36
Hola Freunde,

ich war vom 05.-07.05.2015 in der ACFüKrBw (ab hier in meinem Bericht als OPZ bezeichnet). Die vielen Berichte haben mir auch sehr geholfen, deswegen will ich auch einen schreiben. Dabei haben sich aber viele Berichte sehr wiederholt und vergleichbare Inhalte widergegeben. Diese werde ich hier nicht wiederholen, sondern das herausarbeiten, was ich mich im Vorfeld gefragt habe aber keine Antworten finden konnte.

Anmerkung:
Durch meinen Hang zum Perfektionismus muss ich diesen Beitrag sofort posten und werde mich dann im nachhinein um eine Rechtschreib- und Grammatikkorrektur bemühen. Ich bitte um Entschuldigung für eventuelle Fehler.

Zu meiner Person:
Ich bin 25 Jahre alt, und habe an einer zivilen Uni ein ingenieurfachliches Studium absolviert (Bachelor und Master). Trotzdem wollte ich mich als Reserveoffiziersanwärter im Wehrdienst (ROA iW) in drei Jahren (SaZ3) für die Fallschirmjägertruppe (FschJgTr) bewerben. Wer wissen will wieso, kann mir eine PM schreiben. Ich möchte diese Diskussion aber nicht hier führen und bitte darum, diese Entscheidung zu respektieren.

1. Tag
Der erste Tag verlief durch den Bahnstreik recht chaotisch. Ich bin aus dem Osten mit dem PKW um 7 Uhr losgefahren und wollte eigentlich um 12 Uhr da sein. Daraus wurde aber 14 Uhr. Ich war doch recht überrascht, dass es in Niedersachsen und NRW soviele Baustellen gibt.
Am ersten Tag gab es nur einen Vortrag über den Ablauf der Prüfung der Offizierseignung, also den Ablauf der drei Tage. Dann kam der biographische Fragebogen, der später auch im Interview benutzt wird.
Einige kamen verspätet an, aber wegen des Bahnstreiks gab es dafür Verständnis. Viele saßen in Jeans, Sneakers, und T-Shirt da. Es gab das Gerücht, dass einige Leute nach Hause geschickt wurden, weil sie am zweiten Tag auch in Jeans und T-Shirt unterwegs waren. Ich kann das aber nicht bestätigen und habe nicht gesehen, wie das passiert ist, noch mit jemandem gesprochen, dem das passiert ist.

2.Tag

Schriftliche Arbeitsprobe
Ich hatte die Begriffe Terrorismus und Krieg. Einige Leute in meiner Gruppe haben das nicht genommen, weil es ihnen zu heiß war. Für mich hat es  sich aber nicht als Problem herausgestellt. Es geht, wie schon in anderen Berichten beschrieben, eher um die sprachlichen Fähigkeiten, und nicht den Inhalt an sich.

CAT-Test
Es kamen Wortanalogien ("Baum:Samen wie Hund:..."), mathematische Textaufgaben, und Matrizen (also Mustererkennung, Dominoreihen, etc.) ran. Es gibt keine Gesamtzeit für den Test! Man hat für jede Aufgabe "nur" drei Minuten, was auch völlig ausreichend ist. D.h. wenn man sich mehr Zeit mit einer Aufgabe nimmt (im Rahmen dieser drei Minuten), dann wirkt sich das nicht negativ auf die restlichen Aufgaben auf. Man kann aber nicht einfach auf weiter klicken und diese Aufgaben am Ende bearbeiten!
Ich habe die zwei Bücher "Testtraining 2000plus" und "Testtraining Polizei und Feuerwehr" (beide von Hesse und Schrader) rauf und runter gearbeitet. Vor allem die CDs haben mir sehr viel geholfen. Ich kann sie nur jedem ans Herz legen. Ich konnte den CAT-Test recht schnell durch nehmen und hatte auch ein sehr gutes Ergebnis am Ende. Das kann aber auch daran liegen, dass ich schon ein recht anspruchsvolles Studium hinter mir habe.

PMO
Dann ging es sofort (sozusagen im fliegenden Wechsel) mit dem Test Persönlichkeitsmerkmale-Offizier weiter. Recht einfach. Einfach spontan bearbeiten. Wie auch des öfteren gesagt, wenn man versucht, den Test zu gamen, wird es wahrscheinlich nach hinten losgehen.

GSV
Ab 9 Uhr ging es für ALLE in das Gruppensituationsverfahren. Ich hatte das große Glück, in einer Gruppe mit insgesamt nur drei Mitgliedern zu sein. Wie schon so oft beschrieben eine Krisensituation und ein Resourcenengpass. In beiden Situationen gucken sie, wer verhält sich dominant und wird zum Wortführer, aber sozialer, fairer, und angenehmer Umgang miteinander, sowie auf Kompromissbereitschaft. Beim Resourcenengpass ist einer meiner beiden Mitstreiter vorgeprescht und hat gleich sofort Anspruch für sich erhoben. Das war natürlich die Steilvorlage für mich und unserem dritten Kollegen, uns auf ihn zu konzentrieren. Ich würde diese Strategie nicht empfehlen. Wenn man zu spät (oder gar nicht) nachgibt, dann macht man den Eindruck, man sei nicht zu Kompromissen bereit. Wenn man zu früh nachgibt, macht man den Eindruck, sich nicht durchsetzen zu können. Zum Glück hat sich unser schwarzes Schaf durch unsere gute Arbeit zu einem vielversprechenden Kompromiss für uns alle überreden lassen.

Interview
Eigentlich sollte mein Interview erst nach dem Mittagessen stattfinden, aber die Kommission wollte mich als erstes sehen. Ich habe mich im Vorfeld äußerst intensiv mit den Phänomenen Krieg und Terrorismus, mit der Bundeswehr, und mit Menschenführung beschäftigt. Ich habe einiges über Innere Führung und den Staatsbürger in Uniform gelesen, und habe auch den Reibert abschnittsweise gelesen. Das hat sich auch als sehr gute Vorbereitung erwiesen.
In meiner Kommission saßen ein Offizier und ein Psychologe. Der Offizier hat fragen zu Menschenführung, der Bundeswehr, und einige persönliche Fragen gestellt ("Sie haben [xyz] studiert. Wieso jetzt Soldat werden?"). Wer sich selber kennt und ehrlich ist zu sich selbst ist, wird schon abschätzen können, welche Fragen kommen.
Der Psychologe hat Fragen zum Lebenslauf, zum biographischen Fragebogen, und zum PMO gestellt.
Nach 5-10 Minuten kam auch schon das Ergebnis. Für mich lief alles sehr gut und mir wurde die Eignung zum Offizier bestätigt (zum Glück auch den anderen beiden in meiner Gruppe). D.h. ich durfte beim Mittagessen entspannen.

Arzt
Nach dem Essen ging es dann zum Arzt (es gibt eine Voruntersuchung, die fand bei mir direkt nach CAT und PMO statt). Ich hatte vor einigen Jahren Lasik, das habe ich auch ganz ehrlich gesagt. Deswegen kam es zum Verwendungsauschluss für die JgTr, PzTr, PzGrenTr, ArtTr, AufklTr, und einige mehr. Aber nicht für die FschJgTr oder GebJgTr (der Arzt konnte mir auch nicht erklären, warum diese beiden ja, aber die JgTr nein...ich vermute mal es liegt am Boxer).
Ich hatte außerdem eine Kniespiegelung und mein äußerer Meniskus wurde zusammengenäht. Der Arzt meinte, dass wäre kein Problem und ich müsste nur den Bescheid vom operierenden Arzt nachreichen. Er sagte aber auch, dass sollte der Meniskus entfernt worden sein (ganz oder auch nur teilweise), oder sollte es Probleme am Knorpel oder Knochen gegeben haben, dann würde das zu einem Verwendungsauschluss für die ganze Infanterie kommen.

Einplanungsvortrag
Nach dem Abendessen (um 16 Uhr) ging es zum Einplanungsvortrag. Dieser Vortrag hat wahrscheinlich Generationen von Offiziersbewerbern die Moral kaputt gemacht. 12000 Leute bewerben sich, 6000 werden eingeladen, und nur knapp 1000 genommen. Bei den Truppengattungen sieht es ähnlich schlecht aus.
Es ist wirklich eine Bestenauslese und man sollte sich sehr gut vorbereiten und während der Prüfung wirklich alles geben.

3.Tag

Sportprüfung
Es wurde der BFT in der Halle durchgeführt. D.h. 11x10m Pendellauf, Klimmhang, Ergometertest. Der Pendellauf haut richtig rein. Er ist gut zu machen aber man ist am Ende richtig fertig. Beim Klimmhang haben viele in der Gruppe eine Minute geschafft.
Beim Ergometertest kann ich es nicht oft genug betonen: die Wattzahl schnell hochstellen! Ich habe meine Wattzahl in der ersten Minute schon auf 280 gestellt (musste aber gegen Ende auf 260 runtergehen), und habe die Strecke in 3:52 Minuten geschafft. Ich habe bei McFit geübt, aber da sollte man sich nicht entmutigen lassen, weil die gefahrene Distanz oft nicht von der Wattzahl abhängt.

Einplanung
Die Einplanung für ROA dauert ewig! Stellt euch darauf ein. Es gab einige ROA-Bewerber, die sich unglaublich oft beschwert haben. Nehmt euch folgendes Sprichwort zu Herzen: "Die meiste Zeit seines Lebens artet der Soldat vergebens." Und das stimmt auch so. Das militärische Leben besteht aus, wie die Amerikaner gerne sagen, "hurry up and wait." Das heißt es wird viel gewartet, und wenn dann mal etwas gemacht werden muss, dann muss es sehr sehr schnell gemacht werden.
Bei mir hat es nochmal extra lange gedauert, weil mich die Einplaner für ROA, der Einplaner für OA Heer, und der Einplaner für Seiteneinsteiger sehen wollten.
Beim ROA Einplaner durfte ich erfahren, dass sie an eine bestimmte Quote gebunden sind. Lauter dieser Quote gibt es für den kommenden Jahrgang nur eine Stelle für FschJg, eine für GebJg, und (ich weiß es nicht mehr genau) zwei für Pioniere. Als SaZ2 kriegt man diese Truppengattungen nicht, nur als SaZ3. Mir wurde gesagt, dass ich gute Chancen hätte, den Platz für FschJg oder GebJg zu kriegen, aber es könnte auch sein (da der Prüfungszeitraum für den kommenden Jahrgang noch bis Ende des Monats geht), dass nichts draus wird. Also wurde mir empfohlen, erstmal mit dem Einplaner OA Heer zu sprechen. Zwischendurch habe ich auch noch mit dem Einplaner Seiteneinsteiger gesprochen. Der hat mir erklärt, welche Möglichkeiten es für mich gibt und mir angeboten, zu überprüfen, ob es eine offene Stelle für jemanden mit meinem Studium gibt (da er nicht wusste, das ich vorbeikomme, hatte er auch nichts konkretes). Er würde sich nach Abschluss dieser Prüfung bei mir melden.
Der Einplaner OA Heer hat nicht lange um den heißen Brei herum geredet und mir eine Direktzusage für FschJgTr SaZ13 (die Erfüllung der Facharztvorlage vorausgesetzt) ohne Studium gegeben. Dann ging es nochmal zu den Einplanern für ROA. Da ich jetzt schon eine Direktzusage hatte, wollten diese meine Bewerbung als ROA nicht annehmen, da ich sonst einem weiteren Kandidaten den Platz nehmen würde. Diese Argumentation hat für mich Sinn ergeben und ich habe die Sache jetzt nicht weiterführen wollen.

Ich bin also mit einer Bewerbung ROA iW FschJgTr hingegangen, und mit einer Direktzusage OA FschJgTr nach Hause gegangen. Eventuell hätte ich auch die Möglichkeit, als Seiteneinsteiger mit höherem Dienstgrad in einer technischen Verwendung (SaZ8, soweit ich mich richtig erinnere) zu arbeiten.
Das muss ich mir jetzt natürlich gründlich überlegen, was ich machen will.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: bunterbo am 11. Mai 2015, 08:37:23
Glückwunsch! Ein tolles Ergebnis! Bist du dann ab dem 1.7. in Hammelburg oder in Munster?
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: F_K am 11. Mai 2015, 08:52:20
@ bunterho:

Verstehendes Lesen?

Der TE hat verschiedene Optionen, zu denen er erst eine Entscheidung treffen muss, erst danach steht die Einplanung ...
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ilhan89bln am 11. Mai 2015, 09:28:21
Danke!

Ich habe die Zusage unter Erfüllung der Facharztauflage in die FschJgTr zu kommen schon fest in der Hand. Der Einplaner für Seiteneinsteiger wollte trotzdem mal überprüfen, ob für mein Fach ein ein Bedarf vorhanden ist (der Einplaner OA Heer weiß auch darüber bescheid).

In beiden Fällen müsste ich trotzdem erst einmal die dreijährige Offiziersausbildung im Heer durchlaufen, so wurde es mir zumindest vom Einplaner für Seiteneinsteiger gesagt.

Egal wie ich mich entscheide, ich denke bei mir wirds ins OA-Btl in Hammelburg gehen.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: Pericranium am 11. Mai 2015, 09:32:59

In beiden Fällen müsste ich trotzdem erst einmal die dreijährige Offiziersausbildung im Heer durchlaufen, so wurde es mir zumindest vom Einplaner für Seiteneinsteiger gesagt.


Also, wenn ich mich nicht irre, dauert die Laufbahnausbildung für TrpOffz schon eine Weile nicht mehr drei Jahre.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: Altrec am 11. Mai 2015, 09:45:51
Ich finde es allerdings "interessant", dass man sich als ROA bewirbt und dann nicht mehr genommen wird, weil man eine Direktzusage als OA bekommen hat.
Na ja... 12 oder 2/3 Jahre ist ja auch fast das gleiche...
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: F_K am 11. Mai 2015, 10:00:24
@ Altrec:

Zitat
Verstehendes Lesen?

Dem TE sind verschiedene Optionen aufgezeigt worden - plus eine in Prüfung.

Nun muss er sich ENTSCHEIDEN, dann bekommt er ebenfalls eine ENTSCHEIDUNG der Bundeswehr (bei OA Sofortzusage, bei ROA Warteliste, da in WunschTrG nur ein Platz verfügbar ..).

@ Pericranium:

Quelle? Die Truppengattungsausbildung plus Offizier Ausbildung im Heer ist für ROA bei manchen TrG nun mal nicht in 2 Jahren abzuwickeln ...
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: Pericranium am 11. Mai 2015, 10:05:08

@ Pericranium:

Quelle? Die Truppengattungsausbildung plus Offizier Ausbildung im Heer ist für ROA bei manchen TrG nun mal nicht in 2 Jahren abzuwickeln ...

Ja, für ROA schon. Ich dachte, dass der TE das jetzt auf die OA-Laufbahn bezogen hat, weil er ja auch dafür eine Sofortzusage bekommen hat.
Und da geht die Offzausbildung vor dem Studium nicht mehr drei Jahre lang, wie früher mal, wenn ich mich nicht irre.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: F_K am 11. Mai 2015, 10:24:29
@ Pericranium:

Ja, die Ausbildung vor dem Studium dauert keine 3 Jahre, und entsprechende OA werden im Studium zum Offizier befördert - sind aber nach dem Studium noch kein Offizier "ihrer Truppengattung".
Der OAL3 kommt nach dem Studium, erst nach dem Abschluss sind diese Kameraden Offz ihrer TrG.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: Pericranium am 11. Mai 2015, 10:31:00
@ Pericranium:

Ja, die Ausbildung vor dem Studium dauert keine 3 Jahre, und entsprechende OA werden im Studium zum Offizier befördert - sind aber nach dem Studium noch kein Offizier "ihrer Truppengattung".
Der OAL3 kommt nach dem Studium, erst nach dem Abschluss sind diese Kameraden Offz ihrer TrG.

Gut, dann haben wir uns verstanden.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ilhan89bln am 11. Mai 2015, 10:55:33
Das stimmt, ich hatte noch ROA SaZ3 im Kopf. Wenn ich Offiziersausbildung geschrieben habe, meinte ich immer bis Ende OL3, da habe ich es ja aber anscheinend falsch ausgedrückt, da die Offiziersausbildung nach dem OL1 beendet ist, und OL2 als auffrischer für OL1 nach dem Studium dient, und OL3 truppenspezifisch ist.

Der Einfachheit halber habe ich auch mal die folgende Grafik zum Verlauf der Offiziersausbildung hochgeladen, damit sich alle uninformierten ein Bild machen können (Quelle: Broschüre Offizier bei der Bundeswehr, glaube ich).
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ToMA am 11. Mai 2015, 11:24:31
Demnach wäre aber der OL2 nicht nur ein Auffrischer des OL1, wenn er auch direkt im Anschluss an diesen stattfinden kann. Also hat er doch andere/neue Inhalte?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es unterschiedliche OL2-Typen gibt. Einen OL2 für OA mit Studium und einen für OA ohne Studium.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ilhan89bln am 11. Mai 2015, 12:02:06
Die Inhalte sind komplett gleich für den OL2 mit oder ohne Studium. Davor kommt noch Truppenpraktikum und/oder Englischlehrgang, weswegen ich davon ausgehe das der OL2 als auffrischer auch ohne Studium ganz nett sein wird.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ToMA am 11. Mai 2015, 12:17:49
Entsprechend Deiner Vorlage kämen Sprachenlehrgang und Truppenpraktikum vor dem OL3 und nicht vor dem OL2 (linke Spalte der Übersicht) und der OL2 findet gleich im Anschluss (!) an den OL1 statt.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: Altrec am 11. Mai 2015, 12:45:06
[...]
Beim ROA Einplaner durfte ich erfahren, dass sie an eine bestimmte Quote gebunden sind. Lauter dieser Quote gibt es für den kommenden Jahrgang nur eine Stelle für FschJg, eine für GebJg, und (ich weiß es nicht mehr genau) zwei für Pioniere. Als SaZ2 kriegt man diese Truppengattungen nicht, nur als SaZ3. Mir wurde gesagt, dass ich gute Chancen hätte, den Platz für FschJg oder GebJg zu kriegen, aber es könnte auch sein (da der Prüfungszeitraum für den kommenden Jahrgang noch bis Ende des Monats geht), dass nichts draus wird. Also wurde mir empfohlen, erstmal mit dem Einplaner OA Heer zu sprechen. Zwischendurch habe ich auch noch mit dem Einplaner Seiteneinsteiger gesprochen. Der hat mir erklärt, welche Möglichkeiten es für mich gibt und mir angeboten, zu überprüfen, ob es eine offene Stelle für jemanden mit meinem Studium gibt (da er nicht wusste, das ich vorbeikomme, hatte er auch nichts konkretes). Er würde sich nach Abschluss dieser Prüfung bei mir melden.
Der Einplaner OA Heer hat nicht lange um den heißen Brei herum geredet und mir eine Direktzusage für FschJgTr SaZ13 (die Erfüllung der Facharztvorlage vorausgesetzt) ohne Studium gegeben. Dann ging es nochmal zu den Einplanern für ROA. Da ich jetzt schon eine Direktzusage hatte, wollten diese meine Bewerbung als ROA nicht annehmen, da ich sonst einem weiteren Kandidaten den Platz nehmen würde. Diese Argumentation hat für mich Sinn ergeben und ich habe die Sache jetzt nicht weiterführen wollen.

Also das klang für mich danach, dass die Bewerbung als ROA "abgelehnt" wurde und er somit nun entscheiden kann, ob er die Direktzusage annimmt oder nicht.
Bzw. nach paralleler Prüfung, ob er als Seiteneinsteiger anfängt.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: Seraph am 11. Mai 2015, 16:32:45
Ich wollte nochmal genauer nachfragen:

Konnte der Arzt dir nicht genau sagen, warum die LASIK-Operation zum Ausschluss der von dir genannten Truppengattungen führte? Ich habe nämlich selbst so eine OP "genießen" dürfen, würde mich aber sehr für die Auklärer interessieren.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ilhan89bln am 11. Mai 2015, 19:10:25
Entsprechend Deiner Vorlage kämen Sprachenlehrgang und Truppenpraktikum vor dem OL3 und nicht vor dem OL2 (linke Spalte der Übersicht) und der OL2 findet gleich im Anschluss (!) an den OL1 statt.

Hi, ja, da hast Du an sich recht, in der Broschüre steht aber (soweit ich mich erinnere), dass die Reihenfolge von Truppenpraktikum und Sprachlehrgang nicht festgelegt ist. Also es könnte schon sein, dass OL2 gleich nach dem OL1 stattfindet. Oder aber, erst Sprachlehrgang, dann OL2, dann Truppenpraktikum. Oder erst Truppenpraktikum und Sprachlehrgang und dann OL2.
An sich wäre es etwas suboptimal, wenn der OL2 direkt nach dem OL1 stattfindet. Aber mei.

Zitat
Also das klang für mich danach, dass die Bewerbung als ROA "abgelehnt" wurde und er somit nun entscheiden kann, ob er die Direktzusage annimmt oder nicht.
Bzw. nach paralleler Prüfung, ob er als Seiteneinsteiger anfängt.
Dem ist so. Aber ich wurde nicht direkt abgelehnt sondern es wurde gesagt, "Wissen Sie, ich habe da bei einer Doppelbewerbung Bauchschmerzen, weil Sie jemand anderem den Platz wegnehmen. Und Sie haben ja schon eine Direktzusage, das ist ja das bestmögliche Szenario für Sie. etc."
Die Argumentation hat für mich Sinn ergeben, deswegen habe ich die Sache auch nicht weiter diskutieren wollen.
An sich bin ich auch zufrieden mit dem Ergebnis, weil ich eigentlich den OA machen wollte, aber mich aus einigen persönlichen Gründen nicht ganz dazu überwinden konnte.
Das Thema wollte ich hier aber nicht breittreten.

Zitat
Ich wollte nochmal genauer nachfragen:

Konnte der Arzt dir nicht genau sagen, warum die LASIK-Operation zum Ausschluss der von dir genannten Truppengattungen führte? Ich habe nämlich selbst so eine OP "genießen" dürfen, würde mich aber sehr für die Auklärer interessieren.
So konkret wurde er jetzt nicht. Ich vermute mal, es hat wirklich was mit der Blendempfindlichkeit (der Arzt hat auch so etwas gesagt) im Zusammenhang mit den Fahrzeugen zutun. Da ja z.B. JgTr ausgeschlossen ist, aber nicht FschJgTr oder GebJgTr, gehe ich mal davon aus. Und bei den Aufklärern kommt ja noch das bedienen von optronischem Gerät dazu.
Aber, bitte mit einer Prise Salz genießen, da alles nur Vermutungen von mir.

Aber er war sehr direkt und meinte gleich, dass die Truppengattungen mit Lasik nicht gehen.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: Altrec am 11. Mai 2015, 19:58:12
[...]An sich bin ich auch zufrieden mit dem Ergebnis, weil ich eigentlich den OA machen wollte, [...]

Dann ist ja an sich alles ok und ich sage an dieser Stelle mal: Herzlichen Glückwunsch (zur Eignung und der Direktzusage)
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ilhan89bln am 11. Mai 2015, 20:00:39
[...]An sich bin ich auch zufrieden mit dem Ergebnis, weil ich eigentlich den OA machen wollte, [...]

Dann ist ja an sich alles ok und ich sage an dieser Stelle mal: Herzlichen Glückwunsch (zur Eignung und der Direktzusage)

Vielen Dank!
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ilhan89bln am 12. Mai 2015, 19:07:38
Mir ist jetzt doch ein Unterschied zwischen OA mit und ohne Studium aufgefallen.

Die Beförderung zum Fähnrich, Oberfähnrich, und Leutnant erfolgt bei den OA mit Studium im Studium. Die Beförderung zum Oberleutnant erfolgt bei selbigen im OL3. Die OA mit Studium sind im 77.Monat mit dem Studium fertig, und erhalten im 96.Monat die Beförderung zum Hauptmann. D.h. sie hatten gerade mal ein Jahr und sieben Monate ein Kommando inne bzw. waren in der Truppe.

Die OA ohne Studium sind im OL3 noch Fahnenjunker, bzw. werden in diesem erst zum Fähnrich und Oberfähnrich befördert. Dabei machen sie den OL3 ja gemischt mit den OA mit Studium, die aber schon Leutnant sind. Die OA ohne Studiumg ehen im 36.Monat, also drei Jahre nach Dienstantritt, in die Truppe bzw. haben ein Kommando inne. Die Beförderung zum Hauptmann erfolgt genauso im 96.Monat. D.h. diese haben schon fünf Jahre in der Truppe, gegebenenfalls mit einem Kommando, also drei Jahre und drei Monate länger als die OA mit Studium.

Das hört sich jetzt für mich, den militärischen Laien, nach einem beträchtlichen Erfahrungsunterschied an.

PS: Sorry für den Doppelpost.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: Ralf am 12. Mai 2015, 19:45:46
Das ist richtig. Lassen wir mal die unterschiedlichen Einstellungszahlen mit und ohne Studium außer acht. Nun beantworte mir mal die Frage, wer i.d.R. für Spitzenverwendungen ab A16 in Frage kommt. Ehem. OAs im Ausbildungsgang mit Studium oder ohne?
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: ilhan89bln am 12. Mai 2015, 19:47:50
Mit, natürlich.
Das muss ja nicht heißen, dass diese während der Dienstzeit studiert haben. So wie in meinem Fall, z.B.
Titel: Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw ROA iW FschJgTr
Beitrag von: Ralf am 12. Mai 2015, 19:52:47
99% haben das in der Dienstzeit gemacht, weil das der Regelausbildungsgang für den OffzTrD ist.