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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: Ralf am 04. Juli 2020, 15:33:49

Titel: Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Ralf am 04. Juli 2020, 15:33:49
2021 soll für die Bundeswehr ein neuer Dienst eingeführt werden, den Jugendliche ein Jahr lang leisten können. Die Wehrbeauftragte Högl bringt fast gleichzeitig die Wehrpflicht zurück ins Gespräch.
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-freiwilligendienst-debatte-wehrdienst-1.4956988

Frage ich mich, wo Infra und Personal herkommen, um das "heimatnah" flächendeckend bereitzustellen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Andi8111 am 04. Juli 2020, 15:45:20
Dieser Nonsens wir doch niemals funktionieren. Wo die Wehrersatzbehörden nichtmal die Freiwilligenbewerbungen in angemessener Zeit abarbeiten können.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: LwPersFw am 04. Juli 2020, 16:38:47
2021 soll für die Bundeswehr ein neuer Dienst eingeführt werden, den Jugendliche ein Jahr lang leisten können. Die Wehrbeauftragte Högl bringt fast gleichzeitig die Wehrpflicht zurück ins Gespräch.
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-freiwilligendienst-debatte-wehrdienst-1.4956988

Frage ich mich, wo Infra und Personal herkommen, um das "heimatnah" flächendeckend bereitzustellen.

"Jugendliche, die sich für diesen Dienst entscheiden, sollen demnach in ihrer jeweiligen Heimat eine sechsmonatige militärische Grundausbildung erhalten
und anschließend für sechs Monate in der Nähe zu Reservediensten herangezogen werden."



Total überflüssig.

Sollte aus Sicht der Truppe dafür überhaupt Bedarf bestehen...  Dann lieber festlegen:

Wer FWDL für 12 Monate machen will...

+ bekommt die wohnortnahe Verwendung nach der GA zugesichert
+ wenn er/sie bereit ist, die Verwendung auszuüben, die die Bw festlegt ( anhand medizinischer Verwendungsfähigkeit und Bedarf )

Geführt entweder auf Dienstposten, oder DPäK.

Erfordert keine neue Strukturen... bindet kein Personal... und teurer wird es auch nicht.


Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: KlausP am 04. Juli 2020, 16:46:13
Wollen die beiden Damen sich jetzt mit Macht profilieren? Haben sie überhaupt mal Fachleute befragt, ob und wie der Quatsch realisiert werden kann? Oder ist das schon das Sommerloch?

Was bin ich froh, dass ich solchen Nonsens nicht mehr ausbaden muss.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 04. Juli 2020, 16:55:54
Die Frage ist doch:

- was ist heimatnah?
- wieviele Stellen sollen es werden?
- wie soll die Kapa der GA Einheiten erhöht werden (ist ja wohl eher Engpass)?
- gibt es zusätzliche RDL Tage?
- welche Einheiten haben Bedarf an "ungelernten" Mannschaften für RDL?
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 04. Juli 2020, 18:01:03
- welche Einheiten haben Bedarf an "ungelernten" Mannschaften für RDL?

RSU Kp ...    ::)

Frage mich auch, wie das mit "heimatnah" umgesetzt werden soll, hier in Baden-Württemberg klappt das für die großen Städte eher nicht, die noch aktiven Standorte liegen alle am Ars...also, weiter außerhalb.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 04. Juli 2020, 18:51:19
6 Monate bei RSU mit Kurz RDL dauert aber Jahrzehnte... wäre aber eine Option, und ist per Definition heimatnah.

Bleibt die Frage, was in den 6 Monaten Ausbildung gemacht wird - GA ist ja nur 3 Monate - und die GA Einheiten könnten dann nur 2 Durchgänge im Jahr machen (wird dann knapp mit Unterkunft, Ausbildern, ... )
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Rekrut84 am 04. Juli 2020, 21:48:05
- welche Einheiten haben Bedarf an "ungelernten" Mannschaften für RDL?

Nun, wenn man gar nicht mehr weiß wozu man diese Mannschafter einsetzen soll, kann man sie doch immer noch als Torposten und Streife einsetzen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Og am 04. Juli 2020, 21:49:47
Selbst wenn das funktionieren sollte bringt das genau was? 1 Million Obergefreite mit einem G36 bewaffnet  ? ::) Das Geld könnte man doch besser in Technik (Drohnen etc) investieren....
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Rekrut84 am 04. Juli 2020, 21:56:03
Ich frage mich dagegen ernsthaft, wie man auf die Idee kommen kann, dass die Wiederumsetzung der Wehrpflicht verhindern soll, dass sich Rechtsextreme Gruppen bilden können.
Das  mag in der GA vielleicht noch ansatzweise vertretbar sein, weil hier unter den jungen Menschen ein Meinungsaustausch stattfinden kann,  aber ich bezweifle doch stark, dass der stetige Durchlauf mit jungen Menschen bis bspw. in Einheiten wie das KSK vordringen kann, wo dann auch noch ggf rechtsextreme Offiziere sich von der weltoffenen Art der jungen Mannschafter anstecken lassen sollen.

Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: S1NCO am 05. Juli 2020, 08:52:31
- welche Einheiten haben Bedarf an "ungelernten" Mannschaften für RDL?

Nun, wenn man gar nicht mehr weiß wozu man diese Mannschafter einsetzen soll, kann man sie doch immer noch als Torposten und Streife einsetzen.

Ich habe in den letzten drei Jahren keine Kaserne gesehen, die noch eine militärische Wache hatte.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Jan96 am 05. Juli 2020, 09:41:21
Es geht darum junge Menschen die eigentlich aufgrund ihrer Einstellung nie zur Bundeswehr gehen würden innerhalb dieser Zeit davon zu überzeugen dass Zeit/Berufssoldat eine Option für sie ist. Dadurch kann dann auch die EinstellungsvielFalt gesteigert werden.

Dies natürlich noch viel mehr mit einer allgemeinen Dienstpflicht mit Wahlmöglichkeit Wehrdienst/Zivildienst für Männer und Frauen.

Bei der Frage was man mit all den Mannschaften machen soll bin ich regelrecht entsetzt. Wie fernab kann man schon sein, dass man nicht sieht, dass der Wasserkopf eines der größten Probleme bei uns zur Zeit ist? Dass der StFw LKW fahren muss weil es sonst niemanden gibt? Das Wache überall zivil gestellt werden muss, weil sonst die jungen Feldwebel Schrankenposten stellen? Das Gruppenführer in der GA sehr oft schon erfahree HptFw sind? Ach ich bitte Sie. Die Bundeswehr braucht sehr dringend Mannschaftssoldaten.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Ralf am 05. Juli 2020, 10:14:06
Zitat
Bei der Frage was man mit all den Mannschaften machen soll bin ich regelrecht entsetzt. Wie fernab kann man schon sein, dass man nicht sieht, dass der Wasserkopf eines der größten Probleme bei uns zur Zeit ist? Dass der StFw LKW fahren muss weil es sonst niemanden gibt? Das Wache überall zivil gestellt werden muss, weil sonst die jungen Feldwebel Schrankenposten stellen? Das Gruppenführer in der GA sehr oft schon erfahree HptFw sind? Ach ich bitte Sie. Die Bundeswehr braucht sehr dringend Mannschaftssoldaten.
Das sehe ich anders. Man kann innerhalb von 6 Monaten keinen soweit adäquat fachlich ausbilden und auch noch einsetzen, als dass er -für was auch immer- Entlastung schaffen könnte. Ob man mehr Dienstposten für Msch aufgrund von -welchen Aufgaben auch immer- man bräuchte, will ich hier nicht diskutieren, weil das ein anderes Thema ist und hiermit nichts zu tun hat.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: LwPersFw am 05. Juli 2020, 10:16:03

Bei der Frage was man mit all den Mannschaften machen soll bin ich regelrecht entsetzt. Wie fernab kann man schon sein, dass man nicht sieht, dass der Wasserkopf eines der größten Probleme bei uns zur Zeit ist? Dass der StFw LKW fahren muss weil es sonst niemanden gibt? Das Wache überall zivil gestellt werden muss, weil sonst die jungen Feldwebel Schrankenposten stellen? Das Gruppenführer in der GA sehr oft schon erfahree HptFw sind? Ach ich bitte Sie. Die Bundeswehr braucht sehr dringend Mannschaftssoldaten.

Die brauche ich aber nicht nach dem Gießkannenprinzip... sondern wenn ... dann dort, wo wirklich Bedarf ist...

... und das für nur 6 Monate ...

Das "beißt" sich dann aber mit der geplanten generellen heimatnahen Verwendung...

Und wie soll verlässlich geplant werden ... z.B. in einer Kp ... wenn der KpChef nie weiß, ob er fortlaufend einen Freiwilligen für 6 Monate bekommt ?

Dann fährt den LKW 6 Monate der Freiwillige ... und dann wieder 12 Monate der StFw ... weil sich kein neuer Freiwilliger findet...

Und ich erinnere daran ... wenn die 6 Monate am Stück als RDL geleistet werden sollen ...

... geht das nach aktueller Rechtslage nur mit Zustimmung des Arbeitgebers...

"Eine Einverständniserklärung  des  Arbeitgebers/der  Dienstbehörde ist  stets  erforderlich:

  nach Erreichen der  gesetzlichen Gesamtdauer  bei  Übungen,
  bei Überschreiten der  Dauer  von Übungen von sechs  Wochen im  Kalenderjahr,"



Wir haben einen Freiwilligendienst : FWD 
Diesen kann man ja noch flexibler gestalten...

Darüber hinaus brauche ich keinen Zweiten !

Denn schon die Sollzahlen für den FWD werden deutlich unterschritten... weil nicht genügend Bewerber !
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Rekrut84 am 05. Juli 2020, 10:24:02
Es geht darum junge Menschen die eigentlich aufgrund ihrer Einstellung nie zur Bundeswehr gehen würden innerhalb dieser Zeit davon zu überzeugen dass Zeit/Berufssoldat eine Option für sie ist. Dadurch kann dann auch die EinstellungsvielFalt gesteigert werden.

Sofern wir über den geplanten Freiwilligendienst sprechen, erreicht man diese Menschen aber überhaupt nicht, weil dieser Dienst eben freiwillig ist.

Wenn wir über die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht sprechen dann erreicht man diese Menschen auch nicht, weil diese eben dann den Dienst verweigern würden.

In meinen Augen unterscheidet sich der geplante Freiwilligendienst kaum vom FWDL. Wer nur mal ein paar Monate reinschnuppern möchte kann das doch jetzt schon. Der einzige Unterschied ist doch, die „Heimatnahe“ Verwendung, wobei hierbei fraglich ist, ob diese so auch mehrheitlich umgesetzt werden kann.

Davon ab würde doch das geplante Konzept zu einem verzerrten Bild über die Bundeswehr führen, da diese Menschen immer nur kurzzeitig RDL leisten würden. Klar man macht hier und da etwas. Wirkliche Erfahrung oder ein reinschnuppern in bestimmte Verwendungen findet aber nicht statt.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Jan96 am 05. Juli 2020, 10:42:38
Zitat
Wenn wir über die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht sprechen dann erreicht man diese Menschen auch nicht, weil diese eben dann den Dienst verweigern würden.

Mit Verlaub, das stimmt einfach nicht. Das politische Spektrum in der Bundeswehr erstreckt sich zur Zeit zwischen konservativ bis erzkonservativ.
Bei einer Dienstpflicht würden vielleicht sehr links eingestellte den Dienst verweigern, aber auch andere dies ersteinmal über sich ergehen lassen. Und vielleicht dann eines besseren belehrt werden oder durch den Willen etwas zu verändern dabei bleiben.
Dieser Effekt der Wehrpflicht ist doch unbestritten und sollte deutlich gemacht werden!

Die Armee hat zumindest bei der inneren Einstellung unter der Abschaffung ebendieser Wehrpflicht stark gelitten. Und dabei bin ich noch in einer “progressiveren” Truppengattung aktiv und merke es trotzdem extrem.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: KlausP am 05. Juli 2020, 10:50:30
Das mit den 6 Monaten GWD hatten wir doch schon. Und selbst da wurden nur knapp die Hälfte der Wehrpflichtigen einberufen. Was blieb denn nach der AGA von den 6 Monaten noch an Verwendungszeit übrig? Eine vernünftige und effektive Ausbildung in der Verwendung war doch gar nicht möglich. Das Resultat war eben die Aussetzung der Einberufung zum verpflichtenden GWD (die Wehrpflicht wurde eben nicht abgeschafft, das WPflG gilt ja immer noch).

Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 05. Juli 2020, 11:02:43
Über eine PFLICHT wird derzeit nicht diskutiert.

Ja, die BW benötigt Mannschaften - SaZ 8 bis 12, ggf. länger.

Mil. Wache wurde aus Kosten- und Zeitgründen aufgegeben.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Jan96 am 05. Juli 2020, 11:06:28
Natürlich wird über eine Pflicht diskutiert. Das wurde gestern durch die Wehrbeauftragte in die Diskussion mit eingebracht.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 05. Juli 2020, 11:19:39
Ja, EINE Stimme hat sich aus sachlich falschen Gründen für die Aufhebung der Aussetzung ausgesprochen - ALLE anderen haben dies als abwegig abgetan.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: KlausP am 05. Juli 2020, 11:21:15
Natürlich wird über eine Pflicht diskutiert. Das wurde gestern durch die Wehrbeauftragte in die Diskussion mit eingebracht.

So ist es.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: LwPersFw am 05. Juli 2020, 12:20:13
"DIE ZEIT: General Zorn, sie sind seit vier Monaten der oberste Soldat der Bundeswehr...

( ... )

"DIE ZEIT: Und das geht auch ohne eine Wiederbelebung der Wehrpflicht?

Zorn: Ja. Wir wären auch kurzfristig gar nicht in der Lage, die Wehrpflicht wieder einzuführen, absolut nicht. Wir haben beispielsweise die Kreiswehrersatzämter abgeschafft. Und es gibt auch nicht genügend Kasernen, um alle Wehrpflichtigen aufzunehmen. Entscheidend ist aber, dass wir für die heutigen Aufgaben der Bundeswehr – also Auslandseinsätze und Landes- und Bündnisverteidigung – die Wehrpflichtigen der alten Zeit nicht benötigen. Heute brauchen wir auch bei den untersten Rängen, den Mannschaften, hoch ausgebildete Spezialisten mit durchschnittlichen Verpflichtungszeiten von 10 Jahren und mehr.

DIE ZEIT: Und langfristig?

Zorn: Das gilt auch langfristig. Und laut Grundgesetz braucht es eine schwerwiegende sicherheitspolitische Begründung, um ganze Jahrgänge junger Menschen zum Wehrdienst zu verpflichten. Die sehe ich derzeit auch nicht."



Auszug : Die Zeit , 2018

Und an dieser Bewertung hat sich seit 2018 nichts geändert.

(Und bevor das jetzt kommt... nein, der böse Russe steht nicht vor deutschen Wohnungstüren...  ;) ,
davon gehen noch nicht mal die größten Pessimisten in Regierung und Bw-Führung aus ... wenn sie ehrlich sind )
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 05. Juli 2020, 12:55:58
Ich stimme dem GI zu, daß ein so schwerwiegender Eingriff in die Grundrechte der jungen Menschen wie eine Wehrpflicht in der aktuellen Situation nicht zu rechtfertigen ist, zumal die große Mehrheit der Stimmen aus der Truppe selbst keinen sinnvollen Bedarf für mehr Mannschafter mit nur sechs oder auch zwölf Monaten Dienstzeit sieht. Verfassungsrechtlich wie politisch wäre meiner bescheidenen Ansicht nach nur eine allgemeine Dienstpflicht möglich, bei der die Bundeswehr eine der Möglichkeiten wäre, diese Pflicht zu erfüllen, neben vielen, vielen anderen Institutionen, die ebenfalls "Dienstposten" anbieten könnten, vom der Kita bis zum Küstenschutz. Ob das, und/oder die bisherigen zahlreichen freiwilligen Zugangsmöglichkeiten - heute x-fach mehr als anno damals - die gewünschte sozialen und "innerpolitischen" Effekte haben (könnte), von wegen eines irgendwie breiteren Spektrums in der Truppe, sei der nächsten Studie überlassen, die das entsprechend untersucht. Richtig glauben tue ich das nicht, weil bestimmte politische Grundeinstellungen doch irgendwie mit der Affinität zu einer Streitkraft zusammenhängen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Unproomn am 05. Juli 2020, 14:00:35
Also selbst, wenn das Ganze einfach nur einen Namen wie "Dein Jahr für Deutschland" hat, wäre das im Vergleich zu "Freiwilliger Wehrdienst" zumindest schon mal eine Steigerung im Marketingwert und im Bekanntheitsgrad.

Abgesehen davon finde ich, daß es hier wirklich nicht nur darum geht, wie lange ein Soldat ausgebildet werden muß, um in Mali oder dem Kurdengebiet eingesetzt werden zu können. Bis vor einschließlich 9 Jahren galt die Wehrpflicht auch dem Ziel, die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft sicherzustellen. Wenn wir jetzt bereits den Zustand haben, dass die meisten Jugendlichen von der Bundeswehr nichts mehr wissen und die Berufsarmee umgekehrt binnen eines Jahrzehnts sich derart abgekapselt hat, daß "normale" Reservisten oder kürzer Dienende nicht mehr für voll genommen werden, sollte hieran wieder etwas geändert werden. Selbst wenn nicht jeder OG d.R. mit Ausbildung am G36 auf Jahrzehnte die militärischen Fähigkeiten erhöhen kann. Die Identifikation der Gesellschaft mit der Armee ist irgendwo tatsächlich auch ein Eigenwert für sich.

Ja, natürlich würde dazu das bestehende Budget nicht ausreichen. Aber es sollte uns auch ein höheres Budget wert sein, wenn wir als europäische Streitkräfte nicht nur noch die Zaungäste sein wollen, wenn große Staaten Politik machen.

Ich befürworte grundsätzlich Maßnahmen, welche die öffentliche Wahrnehmung der Bundeswehr erhöhen, damit es eben kein abgekapselter Verein zum Selbstzweck wird. Und ja, ich glaube, man kann da noch mehr als einen "Tag der Bundeswehr" oder Chatsessions für Schüler machen. Die freien Bahnfahrten sind da schon mal ein guter Schritt.

Sinnvoll wäre es natürlich auch, das Ganze weiter zu fassen und mit Möglichkeiten wie dem Bundesfreiwilligendienst zu verbinden. Natürlich brauchen wir auch mehr Krankenpfleger und nicht nur mehr Wachsoldaten.


Zitat
Mit Verlaub, das stimmt einfach nicht. Das politische Spektrum in der Bundeswehr erstreckt sich zur Zeit zwischen konservativ bis erzkonservativ.
Bei einer Dienstpflicht würden vielleicht sehr links eingestellte den Dienst verweigern, aber auch andere dies ersteinmal über sich ergehen lassen. Und vielleicht dann eines besseren belehrt werden oder durch den Willen etwas zu verändern dabei bleiben.


Das alleine wundert mich jetzt nicht besonders. Bei der SPD muss man klare Bekenntnisse zur Bundeswehr schon suchen, bei den Grünen noch mehr und bei den Linken sehe ich nur geringe Versuche, zu verbergen, dass man die Bundeswehr eigentlich am liebsten komplett abschaffen oder umbauen wollen würde. Natürlich sind da die Schnittmengen zu CDU/CSU und FDP größer. Hätte die AfD sicherlich auch gerne, aber da muß man sich fragen, ob man da von jedem diese Art der Fürsprache haben möchte.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: tank1911 am 05. Juli 2020, 14:24:44
Die gesamte Fragestellung, Wehrpflicht / Freiwilligenjahr, rechtliche Grundlagen, Sinn/Unsinn, #GegenRechts, für mehr Vielfalt...ist völlig nutzlos.

Wenn so etwas kommt, dann wird es uns unaufholbar zurückschmeißen.

Jetzt gerade haben wir wenigstens eine "Vision" für die nächten Jahre/Jahrzehnte....zweifelhaft bis nicht alimentiert ja, aber es gibt eine Vision. Aufstellung von Großverbänden in durchhaltefähiger Zahl, an einem Fähigkeitsprofil ausgerichtet, Bedarf an Kräften, Mittel, Raum und Zeit klar definiert...sehr weit entfernt vom Status quo, aber gut. Nur haben jüngeste Haushaltsentwicklungen gezeigt, dass diese Pläne so wahrscheinlich nicht realisiert werden können. Zusätzlich wird die COVID19-Pandemie nicht gerade für pralle Schatullen sorgen...und dann mal sehen, welche Etats zuerst zusammen gestrichen werden.

Und in diese Gemengelage hauen wir die Reaktivierung der Wehrpflicht oder das "Jahr für Deutschland". Wovon? Mit welchen Kräften und Mitteln? Wo? Alles was wir dazu bräuchten, würde aktuelle Entwicklungen nicht nur kalt stellen, sondern auf unbestimmte Zeit einfrieren. Wer von einem zusätzlichen Etat dafür ausgeht, der sollte mal beide Augen schließen...

Wehrpflichtige nutzen den Streitkräften in aktueller Situation nichts, außer ggf. verbesserte Nachwuchsgewinnung durch Bestenauslese vor Ort und einer punktuell verstärkten Bindung an die Gesellschaft. Beide Vorteile sind aber abzuwägen, da der Bedarf und der Umfang an Wehrpflichtigen niemals wieder solche Dimensionen erreicht, dass man das deutlich spüren würde. Aktuell sind FWDL dankbare "Hilfskräfte", aber das war es auch. Entweder die Zeit bis zur Ausbildung wurde überbrückt, oder man gewinnt vllt. noch einen guten SaZ daraus. Passt. Die Ausbildung von Rekruten oder Freiwilligen, im großen Stil, mit kurzer anschließender Stehzeit, dient alleine dem Selbstzweck, zieht dazu woanders dringend benötigte Kapazitäten ab und bindet ohne Ende Kräfte (Ausbilder, Führungspersonal), Mittel, Raum (Unterkünfte, Ausbildungsanlagen) und Zeit.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Ralf am 05. Juli 2020, 14:32:55
Zitat
Ja, natürlich würde dazu das bestehende Budget nicht ausreichen. Aber es sollte uns auch ein höheres Budget wert sein, wenn wir als europäische Streitkräfte nicht nur noch die Zaungäste sein wollen, wenn große Staaten Politik machen.
Und damit sind wir ja beim eigentlichen Problem:Unter dem Aspekt, dass es bereits einen FWD gibt und dieser Gemengelage weiß ich wirklich nicht, ob das zur jetzigen Zeit sinnvoll ist.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 05. Juli 2020, 14:43:07
  • das Ausbildung- und Führungspersonal muss irgendwo her kommen. Ich brauche mind. 3-4 Jahre, bis Ich FwTrD selbst eingestellt und ausgebildet habe. D.h., dass ab 2021 Bestandspersonal aus der eigentlichen Verwendung und dem eigentlichen Auftrag herausgelöst werden muss, um hier vortanzen zu können. Mal ganz davon zu schweigen, ob die Masse dieses Personals so begeistert sein wird, wahrscheinlich im ganzen Bundesgebiet verstreut zu sein um heimatnah für die neuen FWDL auszubilden. Gibt es auch ausreichend Ausbildungs- Führungs- und Versorgungspersonal, das ich rauslösen kann, ohne andere Aufträge massiv zu gefährden?

Hier könnte ich mir tatsächlich vorstellen, als Ausbilder die Reservisten stärker einzubinden. Es gibt da draußen eine Menge (auch gerade selbst noch in Ausbildung befindlicher) Dienstgrade in der Reserve, die nicht nur wegen Covid-19 gerade nicht so viel zu tun haben, sich aber durchaus einbringen möchten, und das in der Richtung teilweise auch schon gemacht haben, siehe die Ausbildung Ungedienter bei den Landeskommandos. Aus diesem Potential ließe sich meiner bescheidenen Beobachtung nach durchaus fähiges Personal gewinnen, um auf diesem Niveau (GA, wie auch immer geartete weitere RDL) tauglich auszubilden. Ich wäre dabei.  8)
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Rekrut84 am 05. Juli 2020, 15:25:30
Mit Verlaub, das stimmt einfach nicht. Das politische Spektrum in der Bundeswehr erstreckt sich zur Zeit zwischen konservativ bis erzkonservativ.
Bei einer Dienstpflicht würden vielleicht sehr links eingestellte den Dienst verweigern, aber auch andere dies ersteinmal über sich ergehen lassen. Und vielleicht dann eines besseren belehrt werden oder durch den Willen etwas zu verändern dabei bleiben.
Dieser Effekt der Wehrpflicht ist doch unbestritten und sollte deutlich gemacht werden!

Da kann ich nur aus meiner persönlichen Erfahrung berichten. Zu meiner Zeit gab es die Wehrpflicht noch und auch die Konservativ bis sozialdemokratisch eingestellten aus meinem damaligen Umfeld haben allesamt damals den Wehrdienst verweigert. Um es direkt zu sagen, weil sie darauf keinen Bock hatten. Ein wenig argumentieren man möchte keine Menschen töten und man konnte Zivildienst machen.

Das selbe würde meiner Meinung nicht selten wieder passieren.

Ich möchte nicht leugnen, dass diese Effekte geben kann, doch ich bezweifle, dass diese der großen Masse stattfinden werden wie es ggf nötig wäre.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 05. Juli 2020, 16:21:53
@ PzPiKp:

Den einen oder anderen fähigen Reservisten gibt es bei RSU, keine Frage - aber wieviele können / wollen 6 Monate eine GA komplett durchführen / ausbilden?

Er werden / wurden (auch vor covid) Wettkämpfe abgesagt, weil sich nicht genug Wettkämpfer fanden - für einen Tag / Nacht.
(.. oder ein Oberstlt d. R. wird als MilKF ei gesetzt, weil sonst keiner Ladungssicherung und Einweisung sonstige beauftragte Person Gefahrgut / Munition hat)
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 06. Juli 2020, 08:05:34
Den einen oder anderen fähigen Reservisten gibt es bei RSU, keine Frage - aber wieviele können / wollen 6 Monate eine GA komplett durchführen / ausbilden?

Spannend, wie das alles konkret ausgeführt werden soll. In den Berichten seht der Satz "Jugendliche, die sich für den Dienst entscheiden, sollen in ihrer jeweiligen Heimat eine sechsmonatige militärische Grundausbildung erhalten und anschließend für sechs Monate heimatnah zu Reservediensten herangezogen werden."

Ich kann mir schwer vorstellen, daß dafür eine sechsmonatige GA konzipiert wird. Eher kann ich mir vorstellen, daß drei Monate GA und drei Monate SGA, oder drei Monate GA und drei Monate Verwendung in der Einheit angesetzt werden. Für diesen Teil sind Resis wie bisher mehr oder weniger dabei.

Aber für den zweiten Teil, "sechs Monate heimatnah zu Reservediensten herangezogen" (wo, wann, wie auch immer gestaltet), könnte ich mir verstärkt oder sogar primär Resis als Ausbilder/Vorgesetzte/Betreuer vorstellen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Ralf am 06. Juli 2020, 08:16:48
Das funktioniert ja nicht. Aufgaben sind mit Stellen zu hinterlegen. Freiwilligenengagement von RDL können nicht verlässlich dauerhaft ausgeplant werden. Und dann Jugendlich zu sagen: ja schön, ihr hattet eine Einplanung, die muss ich nun zurücknehmen, sie zu, was du die nächsten Monate machst, weil RDL ihre Bereitschaft zurückgezogen haben, würde alles andere als ein verlässliches Bild zeichnen.
Bei aller Bereitschaft in Ehren, oftmals sehen Reservisten das alles durch die rosarote Brille. Und warum sollte ich dann RDL bspw. dauerhaft für 10 Monate (oder länger) für dauerhaft zu stellende Fähigkeiten beschäftigen? Da könnte ich doch dann gleich entsprechende Stellen ausplanen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 06. Juli 2020, 09:11:31
Res können und sollen schon Urlaubs-, Krankheits- oder Einsatzvertung machen - und selbst das gelingt nur im Einzelfall.
Klat gibt es "Berufsreservisten ", aber auch das sind Einzelfälle - und so eigentlich  nicht vorgesehen.

Insoweit stimme ich Ralf voll zu - gerade bei RSU Kr fehlt es an realistischer Fähigkeitseinschätzung.

(Vergl. "RSU Operator")
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: LwPersFw am 06. Juli 2020, 10:59:55

... Selbst wenn nicht jeder OG d.R. mit Ausbildung am G36 auf Jahrzehnte die militärischen Fähigkeiten erhöhen kann.

Die Identifikation der Gesellschaft mit der Armee ist irgendwo tatsächlich auch ein Eigenwert für sich...


Dafür wird das neue Reservistenkonzept entsprechend angepasst...

U.a. mit der sog. "Grundbeorderung"

"Grundbeorderung als neuer Standard

Ein wesentliches Element dabei ist die Grundbeorderung ausscheidender Soldatinnen und Soldaten.
Sie werden künftig – im gegenseitigen Dialog – für einen Zeitraum von sechs Jahren als Reservisten in einer Einheit eingeplant,
in der sie ihre während ihrer aktiven Dienstzeit erworbenen soldatischen Fähigkeiten am besten zur Geltung bringen können.
Im Krisenfall stehen sie der Bundeswehr damit schnell zur Verfügung, um das Land zu verteidigen.
Im Frieden bleibt die Teilnahme an Wehrübungen natürlich freiwillig.

Insgesamt müsse in der deutschen Gesellschaft das Bewusstsein für die Bedeutung der Bundeswehr und damit auch
der Reserve geschärft werden, meint Tauber. „Die Sicherheit unseres Landes funktioniert nicht nach dem
Dienstleistungsprinzip, sondern ist eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft.“
Dazu gehöre auch, dass Unternehmen durch die Freistellung von Reservisten Verantwortung übernähmen."


Und der neu geschaffene

§ 63b SG "Wehrdienst zur temporären Verbesserung der personellen Einsatzbereitschaft"


Das Ganze muss nur durch alle Beteiligten mit Leben gefüllt werden … in den nächsten Jahren …



Dafür bedarf es aber keines neuen Freiwilligendienstes …

Hier kann man … wie bereits ausgeführt … den bestehenden FWD so flexibel und "bewerberfreundlich" ausgestalten, dass der gewünschte Effekt auch eintritt.

z.B. wird der § 58e SG geändert...

von:

"§ 58e Verpflichtung

(1)
Die Verpflichtungserklärung nach § 58b Absatz 1 Satz 1 bedarf der Schriftform.
Für eine besondere Auslandsverwendung ist eine gesonderte schriftliche Verpflichtungserklärung erforderlich.
Für eine Festsetzung der Dienstzeit auf zwölf oder mehr Monate ist die Abgabe der Verpflichtungserklärung nach Satz 2 erforderlich."

in:

"§ 58e Verpflichtung

(1)
Die Verpflichtungserklärung nach § 58b Absatz 1 Satz 1 bedarf der Schriftform.
Für eine besondere Auslandsverwendung ist eine gesonderte schriftliche Verpflichtungserklärung erforderlich.
Für eine Festsetzung der Dienstzeit auf mehr als zwölf oder mehr Monaten ist die Abgabe der Verpflichtungserklärung nach Satz 2 erforderlich."


Und dann sicher ich dem Bewerber noch die heimatnahe Verwendung nach der GA zu … Wenn er/sie bereit ist, die Verwendung auszuüben, die die Bw festlegt.

Folge:

+ Nach der GA heimatnahe Verwendung ( ggf. sogar GA am selben Standort möglich )
+ keine Verpflichtung zum Auslandseinsatz
+ Gültigkeit Arbeitsplatzschutzgesetz
+ volle Bezahlung nach dem WSG für 12 Monate - also 1500 - 1650 Brutto / Grundvergütung
+ freie Unterkunft
+ Familienheimfahrten
+ Heilfürsorge im Rahmen utV
+ Übernahme Beiträge zu allen Sozialversicherungen ( ab FWD 12 ggf. sogar Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 nach dem SGB III )
+ etc.

Wenn ich damit nicht mehr Bewerber "hinter dem Ofen hervorlocke" … dann bestimmt auch nicht mit einem neuen Freiwilligendienst...

Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Unproomn am 06. Juli 2020, 22:35:38
Zitat
Wenn ich damit nicht mehr Bewerber "hinter dem Ofen hervorlocke" … dann bestimmt auch nicht mit einem neuen Freiwilligendienst...

Viel wichtiger als 100€ mehr oder weniger sind halt die Stellung der Bundeswehr in der Gesellschaft, der Stellenwert von militärischen und sicherheitspolitischen Themen, der durchschnittliche Patriotismus in der Gesellschaft und der Rückhalt durch ein möglichst breites Parteienspektrum. Danach kommen Themen wie der wirtschaftliche Wohlstand in einem Land und die Chancen, welche das Militär im Vergleich dazu bietet.

Aber das ist ein ganz, ganz weites Feld...
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: LwPersFw am 07. Juli 2020, 10:50:02
Zitat
Wenn ich damit nicht mehr Bewerber "hinter dem Ofen hervorlocke" … dann bestimmt auch nicht mit einem neuen Freiwilligendienst...

Viel wichtiger als 100€ mehr oder weniger sind halt die Stellung der Bundeswehr in der Gesellschaft, der Stellenwert von militärischen und sicherheitspolitischen Themen, der durchschnittliche Patriotismus in der Gesellschaft und der Rückhalt durch ein möglichst breites Parteienspektrum. Danach kommen Themen wie der wirtschaftliche Wohlstand in einem Land und die Chancen, welche das Militär im Vergleich dazu bietet.

Aber das ist ein ganz, ganz weites Feld...

Unterschreibe ich sofort …

Aber zu glauben das DIES die Beweggründe der Zielgruppe wären, sich für einen Dienst zu entscheiden … würde Realitäten ausblenden.

Da zählen zu 95 % die von mir genannten Kriterien.



Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: SanStffEins am 07. Juli 2020, 11:20:06
Dass der StFw LKW fahren muss weil es sonst niemanden gibt?

Das wird sich in einer  SanStff z.B. auch nicht ändern, auch wenn man mir zwölfunddreißig junge, motivierte Mannschaften schickt.
Der MKF eines RettTrp hat nun mal sein EinsSan zu sein.

Sollten die ersten 6 Monate dieses "Jahres für Deutschland" natürlich aus
-3 Monate AGA inkl. DA Abbau und SanSdt ATN
-BCE Lehrgang
-EinsSan Lehrgang

bestehen, hätte ich Verwendung. Wenn danach 6 Monate Vollzeit in der Staffel erfolgen. Alles andere kann ich nicht gebrauchen.

Wir sind mittlerweile eine hochspezialisierte Bundeswehr. Man darf mich gerne eines besseren belehren aber für anderes als "Helferlein des MatBew" oder "Poststelle" oder "Hallenwart"
sehe ich keine adäquate Verwendung für diese Jährlinge.



Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 07. Juli 2020, 15:12:43
Wenn ein Fachminister, hier AKK, einen Fachbegriff verwendet, dann müssen wir wohl davon ausgehen, dass AKK diesen Begriff fachgerecht verwendet.

Im "neuen" Freiwilligendienst soll in 6 Monaten GA "gemacht" werden, dies beinhaltet per Definition keine weitergehende Ausbildung.

Selbst wenn (gegen die Aussage der Ministerin) die GA in 3 Monaten abgewickelt wird, bleibt nach Urlaub noch ca. 8 Wochen "Zeit" - da darf schon aus Gründen der Wirtschaftlichkeit/ Restnutzungszeit kein Lehrgang stattfinden.
RDL sind freiwillig - damit kann die BW also weder "rechnen" noch planen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Unproomn am 07. Juli 2020, 16:22:32

Unterschreibe ich sofort …

Aber zu glauben das DIES die Beweggründe der Zielgruppe wären, sich für einen Dienst zu entscheiden … würde Realitäten ausblenden.

Da zählen zu 95 % die von mir genannten Kriterien.

Eine der Faktoren, die man aus den von mir genannten Punkten herausdestillieren könnte, wäre das Thema Prestige der Tätigkeit. Machen mir Menschen im Zug den Platz frei und lächeln mich Mädchen an, wenn ich Uniform trage? Bin ich im Dorf dann der Held, wenn ich am Freitag Nachmittag dort ankomme? Wollen die Bekannten wissen, was ich da mache? Wird es von künftigen Arbeitgebern anerkannt?  Trage ich "Ruhm" mit der Uniform mit?

Zusammen denke ich schon, dass diese Faktoren mitunter ebenso ausschlaggebend wie der Sold selbst sein können. Es hängt hier sicherlich auch vom Charakter ab.  Aber die sind ja eh verschieden, sonst hätten wir nicht gleichzeitig welche, die Krankenpfleger und die Manager werden wollen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: derDeutsche am 16. Juli 2020, 14:09:27
Es geht darum junge Menschen die eigentlich aufgrund ihrer Einstellung nie zur Bundeswehr gehen würden innerhalb dieser Zeit davon zu überzeugen dass Zeit/Berufssoldat eine Option für sie ist. Dadurch kann dann auch die EinstellungsvielFalt gesteigert werden.

Dies natürlich noch viel mehr mit einer allgemeinen Dienstpflicht mit Wahlmöglichkeit Wehrdienst/Zivildienst für Männer und Frauen.

Bei der Frage was man mit all den Mannschaften machen soll bin ich regelrecht entsetzt. Wie fernab kann man schon sein, dass man nicht sieht, dass der Wasserkopf eines der größten Probleme bei uns zur Zeit ist? Dass der StFw LKW fahren muss weil es sonst niemanden gibt? Das Wache überall zivil gestellt werden muss, weil sonst die jungen Feldwebel Schrankenposten stellen? Das Gruppenführer in der GA sehr oft schon erfahree HptFw sind? Ach ich bitte Sie. Die Bundeswehr braucht sehr dringend Mannschaftssoldaten.

Ich denke nicht, dass junge Leute, die von Anfang an gegen die Bundeswehr sind sich in so kurzer Zeit davon "überzeugen" lassen nach diesem Dienst eine Stelle als Zeit/Berufssoldat ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

Bei den anderen Punkten stimmte ich Ihnen jedoch zu. Diese Zustände sind leider die Realität, auch wenn man es sich anders wünschen würde.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: LwPersFw am 21. Juli 2020, 21:02:01
„Dein Jahr für Deutschland“: General Laubenthal stellt Konzept am Donnerstag öffentlich vor


https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/news/dein-jahr-fuer-deutschland-general-laubenthal-stellt-konzept-am-donnerstag-oeffentlich-vor/ (https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/news/dein-jahr-fuer-deutschland-general-laubenthal-stellt-konzept-am-donnerstag-oeffentlich-vor/)
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Löwe von Eutin am 21. Juli 2020, 22:24:26
"18.07.2020
DBwV
„Dein Jahr für Deutschland“: General Laubenthal stellt Konzept am Donnerstag öffentlich vor

Berlin. Der Dienst für die Allgemeinheit soll wieder einen großen Stellenwert in Deutschland bekommen: Deshalb plant Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer einen sechsmonatigen Freiwilligendienst bei der Bundeswehr. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass der Dienst drei Monate Grundausbildung, die möglichst heimatnah erfolgen soll, und drei Monate Spezialausbildung Heimatschutz umfasst. Im Anschluss sollen die Soldatinnen und Soldaten der Reserve zur Verfügung stehen und dort mindestens sechs Monate Dienst leisten. Bereits ab April 2021 sollen die ersten Freiwilligen zur Grundausbildung antreten. Am kommenden Donnerstag, 23. Juli, will General Markus Laubenthal, stellvertretender Generalinspekteur der Bundeswehr, die Pläne des Verteidigungsministeriums der Öffentlichkeit vorstellen. Der Deutsche BundeswehrVerband begrüßt eine Stärkung der Reserve. Ob das Konzept der Ministerin jedoch überzeugen kann, bleibt vorerst abzuwarten.

Wie der „Spiegel“ berichtet, geht das Konzept auf ein Papier von Staatssekretär Peter Tauber und der Präsidentin des BAPersBW zurück, das bereits Ende 2019 vorgelegt worden ist, dann erst einmal zu den Akten gelegt wurde und nun hervorgeholt als Reaktion auf den Vorstoß der Wehrbeauftragten Eva Högl, die jüngst die Wiedereinführung der Wehrpflicht forderte. Tauber schlage in seinem Papier einen „einjährigen Freiwilligendienst-Heimatschutz“ vor, kurz „FWD-Hsch“, berichtet der „Spiegel“ weiter. Tatsächlich würde der Wehrdienst aber nur sechs Monate dauern (Anm. d. Red.). Ein Dienst- oder Pflichtjahr zum Wohle der Heimat war immer wieder mal Thema, konkrete Absichten wurden jedoch nicht formuliert. Doch nun soll es ernst werden. Wie ernst, wird sich noch zeigen. Der DBwV wird das Vorhaben kritisch begleiten.

Fakt ist: Mit sechs Monaten würde der Wehrdienst noch kürzer sein als zuvor die Wehrpflicht. Und von einem Jahr kann erst recht keine Rede sein. Fraglich ist zudem noch, wie das Vorhaben umgesetzt werden soll. Schon jetzt fehlt es an Material und Ausrüstung. Somit müsste hier zeitnah und umfänglich aufgestockt werden, wenn künftig mehr FWDL ausgebildet werden sollen. Jüngst werden vielerorts die Kasernen modernisiert, mit „Stube 2000“ erhalten Soldaten Einzelstuben mit eigener Nasszelle. Damit stellt sich auch die Frage der Unterbringung für die Frauen und Männer, die ihren Dienst für Deutschland ableisten sollen. Berlin und Wildflecken sollen bereits als Standorte für das Vorhaben feststehen. Delmenhorst könnte ein weiterer sein.

Laut dem „Spiegel“-Bericht sollten es zunächst 600 Freiwillige und nun 1.000 sein, die im kommenden Jahr für den neuen Dienst gewonnen werden sollen. Taubers Idee, mit großen deutschen Unternehmen Konditionen für Sonderrabatte im Bereich Telekommunikation beispielsweise zu verhandeln, um den Einstieg in den FWD-Hsch attraktiver zu machen, oder Wartesemester anzurechnen, werde man wohl keine Beachtung schenken. Die Personalabteilung werde nun angewiesen, eine Werbekonzept „Homestories“ umgesetzt werden, berichtet der „Spiegel“."



Anders als im Text behauptet, betrug die Dauer der Wehrpflicht zum Schluss wirklich 6 Monate, also wäre der "neue" Dienst nicht kürzer als der "alte".

Der neue "FWD-Hsch" hätte für die Bundeswehr im Bezug auf den derzeitigen Freiwilligen Wehrdienst folgende Vorteile:

-Reduzierung des Mindestverpflichtungszeitraum Von 7 auf 6 Monate.

Ich bin auf das Konzept gespannt.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: ulli76 am 21. Juli 2020, 22:48:15
Soll se machen- irgendwie muss sie sich ja mal ins Gespräch bringen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: bayern bazi am 22. Juli 2020, 08:12:57
jetzt kommt von mir mal wieder das große ABER ;)

laut Statisitk (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/235/umfrage/anzahl-der-geburten-seit-1993/#:~:text=Diese%20Statistik%20zeigt%20die%20Geburtenzahlen%20bzw.%20die%20Anzahl,2018%20wurden%20in%20Deutschland%20insgesamt%20787.523%20Geburten%20registriert.) haben wir in Deutschland eine Anzahl von ca 600.000 Geburten/Jahr (grob gesagt - für weiter Berechnungen aber leichter) und bedenken das es bei einer Dienstpflicht heutzutage Männlein UND Weiblein betrifft  (Gerechtigkeit und Gleichberechtigung und so ...)

das hieße im schnitt 150.000 pro Quartal

jetzt lassen wir von diesen Geburten nur 2/3 die deutsche Staatsbürgerschaft haben (die dann also ihrer Dienstpflicht nachkommen müssen - bleiben 100.000

davon ca 1/4 welche aus gesundheitlichen Gründen gar nix ableisten können/dürfen (hier muss natürlich geschaut werden, dass die Einteilung zur Dienstart unterschiedliche Voraussetzungen anfordert (ein Dienst als Soldat hat andere Voraussetzungen als ein Helfer(in) im Kindergarten - oder in der Altenpflege - oder bei einer Kommune) - bleiben dann 75.000 / Quartal


die Hälfte von diesen sollte dann die Pflicht beim Bund absolvieren müssen - dann komm ich auf 30.000 Rekruten im Quartal ( = 200 Kp´n mit 3 Zg je 50Rekruten)

Je Kp ein Stamm ca 50 bestausgebildete Soldaten

davon ca
Kp Führung  Chef - KEO  - Spieß - KpTrpFhr - NDF - PersFw plus Bürotiger und MKF
25 Fw als Grp und ZgFhr plus  ZugTrp

ergibt bei 200 Kp    ca 10.000  bestausgebildetes Personal welches ich mit der Ausbildung  /Quartal binde (hier nur für 3 Monate AGA ) - wenn ich die  Leute nach 3 Monaten in diesen Kp weiter zu Infantristen weiterbilden will / muss - vergrößert sich die Anzahl des Personals für die weitern Kp in der Vollausbildung vorhalten

Mehr wie einen 08/15 Stoppelhopser werden wir in der kürze der Zeit nicht mehr bekommen - da sich das Soldatentum mittlerweile soweit technisiert hat - das die Dienstpostenausbildung schon über ein Jahr dauert (nicht umsonst sind ja mittlerweile die meisten Posten FD und UoP / oder sogar UmP geschlüsselt)

und wenn nicht ein bestimmter Anteil - ich schätz mal von meiner Berechnung bei den 75.000 / Quartal mindestens 3/4 verpflichtend eingezogen werden sich das BVG wieder gegen die Dienstpflicht stellt ( Verhältnismäßigkeit des eingriffs in die pers Freiheit des Einzelnen da keine Dienstgerechtigkeit  erkennbar ist )



Infrasruktur:

es wird Platz für 200Kp a 200Soldaten benötigt - wer sich mit Infrastruktur auskennt kann locker mal überlegen - wie viele Gebäude bzw ganze Kasernen da wieder gebaut werden müßen



(nicht das ihr meint ich bin GEGEN die Pflicht - ich selber würde es befürworten - aber ich bin halt zu sehr Realist  ;) )

Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Andi8111 am 22. Juli 2020, 08:55:19
Wird in der gedachten Form nie!!! umgesetzt!
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 22. Juli 2020, 08:57:56
Zitat
aut dem „Spiegel“-Bericht sollten es zunächst 600 Freiwillige und nun 1.000 sein,

.. und wenn ein Teil von diesen FWD HSch aus dem "Pool" der "normalen" FWDLer (ggf. Kurzdiener) kommt, wird überhaupt kein zusätzliches Personal / Material benötigt.
FWDLer Anzahl liegt ja so um ca. 6000 Soldaten im Jahr.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Löwe von Eutin am 23. Juli 2020, 17:25:23
In "Deinem Jahr für Deutschland" erhältst du im Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz zunächst in einem Zeitraum von 7 Monaten eine soldatische Ausbildung. Anschließend stehst du als Reservistendienst Leistende bzw. Leistender der Territorialen Reserve in einem Zeitraum von 6 Jahren zur Verfügung.

Das bedeutet, dass du in diesem Zeitraum an Übungen und Einsätzen, z. B. bei Naturkatastrophen teilnimmst, bis du insgesamt weitere 5 Monate Dienst geleistet hast.

Du kannst dich während oder nach dem Freiwilligen Wehrdienst für die Übernahme in ein anderes Dienstverhältnis (z. B. Zeitsoldatin/Zeitsoldat) und/oder in eine andere Laufbahn (z. B. Unteroffizier) bewerben.

Mit dem Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz hast du die Möglichkeit, eine besondere Facette der Bundeswehr konkret zu erleben.
Die dafür erforderliche Grundausbildung umfasst neben der militärischen Ausbildung an Handwaffen u. a. auch eine Sanitätsausbildung. Es folgt eine Spezialisierung für die Aufgaben, die der Bundeswehr in Deutschland übertragen werden können. Dazu gehört u. a. bei Naturkatstrophen oder Großschadenslagen, Pandemien und anderen Ereignissen, die der Anstrengung unseres gesamten Landes mit allen Behörden, staatlichen Institutionen und der Bevölkerung bedürfen, mitzuwirken.

Wir suchen engagierte junge Menschen für die Territoriale Reserve, um unsere Heimat gemeinsam mit den vielen Freiwilligen der Feuerwehr, des THW und der anderen Hilfs- und Rettungsdienste zu schützen. Mit deinem Engagement leistet du einen wichtigen Beitrag, ganz nah an der Bevölkerung, für die Mitmenschen in deinem regionalen Wohnumfeld.



Die Standorte

Die Standorte, wo du in "Deinem Jahr für Deutschland" ausgebildet werden kannst, wo du deine Spezialausbildung Heimatschutz erhältst und wo sich die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien befinden, findest du hier:
https://www.bundeswehrkarriere.de/blueprint/servlet/blob/666120/102e53bbdc283b70473dc3d9ed85268d/standortkarte-fwd-heimatschutz-data.pdf (https://www.bundeswehrkarriere.de/blueprint/servlet/blob/666120/102e53bbdc283b70473dc3d9ed85268d/standortkarte-fwd-heimatschutz-data.pdf)


Vergleich Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz und Freiwilliger Wehrdienst

Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz:
• Deine aktive Dienstzeit umfasst sieben Monate. In den darauffolgenden sechs Jahren nimmst du für insgesamt fünf Monate an Reserveübungen und möglichen Einsätzen teil.
• Deine militärische Heimat ist die Streitkräftebasis. Dort wirst du die Grundausbildung, Spezialausbildung Heimatschutz und deinen Reservistendienst leisten.
• Du wirst heimatnah eingesetzt: Nach der Grundausbildung sowie der Spezialausbildung wirst du in eine Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie in deiner Nähe beordert.
• Dein monatliches Einstiegsgehalt beträgt ca. 1.400 Euro netto, im Reservistendienst wird dein Gehalt nach dem Unterhaltssicherungsgesetz pro aktiven Reservistentag berechnet, mind. 87 Euro netto.
• Du nimmst nicht an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teil.

Freiwilliger Wehrdienst:
• Deine Dienstzeit kannst du selbst zwischen sieben bis 23 Monate wählen.
• Deine militärische Heimat ist eine Teilstreitkraft bzw. Organisationsbereich deiner Wahl.
• Du bist bundesweit einsetzbar.
• Dein monatliches Einstiegsgehalt beträgt ca. 1.400 Euro netto.
• Du zeigst ab einer Dienstzeit von über zwölf Monaten die Bereitschaft an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen.

Q&A Dein Jahr für Deutschland Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz
https://www.bundeswehrkarriere.de/blueprint/servlet/blob/666118/e946919ef56e4f432d554a1108d6425c/q-a-fwd-heimatschutz-data.pdf (https://www.bundeswehrkarriere.de/blueprint/servlet/blob/666118/e946919ef56e4f432d554a1108d6425c/q-a-fwd-heimatschutz-data.pdf)

https://www.bundeswehrkarriere.de/deinjahrfuerdeutschland (https://www.bundeswehrkarriere.de/deinjahrfuerdeutschland)
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Lars2000 am 23. Juli 2020, 18:25:56
Wieso werden diese Reservisten denn in der territorialen Reserve und nicht in der Truppenreserve (bspw. die 11./ FschJgRgt 31 oder die Unterstützungsbataillone Einsatz der Panzerdivisionen) beordert?
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: KlausP am 23. Juli 2020, 18:28:04
Wegen des heimatnahen Einsatzes.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Lars2000 am 23. Juli 2020, 18:31:51
Also wenn ich mir die Standortkarte ansehe, wirkt zumindest die aktive Dienstzeit von 7 Monaten nicht sonderlich heimatnah...

Dann kann ich auch als normaler FWD 7 in einer Teilstreitkraft meiner Wahl dienen und danach entweder in die Truppenreserve oder zu den RSU-Kompanien. Letztlich habe ich auf diesem Wege also mehr Auswahlmöglichkeiten

Folglich erschließt sich mir nicht der Mehrwert bzw. die Notwendigkeit des ganzen Programms.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: KlausP am 23. Juli 2020, 18:33:32
Zitat
... Folglich erschließt sich mir nicht der Mehrwert bzw. die Notwendigkeit des ganzen Programms. ...

Mir auch nicht. Ich halte das Ganze nach wie vor für einen Gehirnf***.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Löwe von Eutin am 23. Juli 2020, 19:07:37
Zumal der auf der Karte angegebene Standort der RSU Kompanien nicht in allen Fällen der Ort ist, an dem nachher die tatsächlichen RDL stattfinden.

Aber so werden auf jedenfall auf dem Papier für 6 Jahre Beorderungsdienstposten auf dem Papier geblockt, für den Fall, dass Jemand der die letzten 5 Jahre keine RDL gemacht hat sich ja noch umentscheiden könnte. Die Ausrüstung und Bekleidung können die Leute dann ja auch solange zu Hause aufbewahren.

Dann kann ich auch als normaler FWD 7 in einer Teilstreitkraft meiner Wahl dienen und danach entweder in die Truppenreserve oder zu den RSU-Kompanien. Letztlich habe ich auf diesem Wege also mehr Auswahlmöglichkeiten

Folglich erschließt sich mir nicht der Mehrwert bzw. die Notwendigkeit des ganzen Programms.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer begraben!

Vielleicht will man es einfach als "Etwas Neues" verkaufen und erhofft sich so auch mehr Zulauf für die Territoriale Reserve.
(Man hätte natürlich auch Werbung für die RSU Komp. beziehungsweise das Reservewesen an sich machen können, hat man aber nicht.)
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 23. Juli 2020, 19:22:35
Eher kann ich mir vorstellen, daß drei Monate GA und drei Monate SGA, oder drei Monate GA und drei Monate Verwendung in der Einheit angesetzt werden. Für diesen Teil sind Resis wie bisher mehr oder weniger dabei.

Aber für den zweiten Teil, "sechs Monate heimatnah zu Reservediensten herangezogen" (wo, wann, wie auch immer gestaltet), könnte ich mir verstärkt oder sogar primär Resis als Ausbilder/Vorgesetzte/Betreuer vorstellen.

Das funktioniert ja nicht. Aufgaben sind mit Stellen zu hinterlegen. Freiwilligenengagement von RDL können nicht verlässlich dauerhaft ausgeplant werden. (...)

Insoweit stimme ich Ralf voll zu - gerade bei RSU Kr fehlt es an realistischer Fähigkeitseinschätzung.

Das Konzept:

Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz:
• Deine aktive Dienstzeit umfasst sieben Monate. In den darauffolgenden sechs Jahren nimmst du für insgesamt fünf Monate an Reserveübungen und möglichen Einsätzen teil.
• Deine militärische Heimat ist die Streitkräftebasis. Dort wirst du die Grundausbildung, Spezialausbildung Heimatschutz und deinen Reservistendienst leisten.
• Du wirst heimatnah eingesetzt: Nach der Grundausbildung sowie der Spezialausbildung wirst du in eine Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie in deiner Nähe beordert.

 ::)
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 23. Juli 2020, 19:25:14
Ja, damit wird das Ausbildungsniveau bei RSU weiter sinken - ca. 1 Monat RDL schafft weder die RSU Kp, noch macht es der Arbeitgeber mit, der Reservist auch nicht ...
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 23. Juli 2020, 19:51:03
Warum soll damit das Ausbildungsniveau sinken? Ganz im Gegenteil, ich sehe das so: Bisher werden die Mannschaften bei den RSU gestellt durch reaktivierte Altresis, die (fast) alles vergessen haben, oder bisher Ungediente mit 20 Tagen ASSA. "Frische" FWDL oder gar SaZ sind selten, denn die sind eher bei ihrem alten Truppenteil oder zumindest der gleichen Truppengattung beordert. Nun kommt ein neuer Einstieg dazu: Echte drei Monate GA und sogar noch vier Monate (!) "Spezialausbildung Heimatschutz" am Stück. Ich wage die kühne Behauptung, ein derart ausgebildeter OG der nun Reserve, der bei einer RSU Kp aufschlägt, steckt vermutlich (fast) alle Ausbilder, die selbst ja nur eine Handvoll Tage pro Jahr üben, locker in die Tasche. Das wird, glaube ich ernsthaft, selbst für die KpFü schwierig...

Die für mich spannende Frage ist, wo die fünf Monate RDL in sechs Jahren herkommen sollen. Das entspräche drei Wochen RDL pro Jahr, und wenn ich mir unseren Jahreskalender, auch ohne Covid-19-Pause anschaue, dann sehe ich diese 15 bis 20 Tage nicht direkt.  :P
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Ralf am 23. Juli 2020, 20:09:42
Ich verstehe deine Posts gerade nicht. Du hast geschrieben:
Zitat
Aber für den zweiten Teil, "sechs Monate heimatnah zu Reservediensten herangezogen" (wo, wann, wie auch immer gestaltet), könnte ich mir verstärkt oder sogar primär Resis als Ausbilder/Vorgesetzte/Betreuer vorstellen.
Und wo werden die nun fest eingeplant als Ausbilder/Erzieher o.ä.?
Das war doch der Kern meines Hinweises, dass man etablierte Strukturen etatisiert festlegen muss und sich nicht auf Freiwilligenbasis verlässt.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Löwe von Eutin am 23. Juli 2020, 20:26:03
Warum soll damit das Ausbildungsniveau sinken? Ganz im Gegenteil, ich sehe das so: Bisher werden die Mannschaften bei den RSU gestellt durch reaktivierte Altresis, die (fast) alles vergessen haben, oder bisher Ungediente mit 20 Tagen ASSA. "Frische" FWDL oder gar SaZ sind selten, denn die sind eher bei ihrem alten Truppenteil oder zumindest der gleichen Truppengattung beordert. Nun kommt ein neuer Einstieg dazu: Echte drei Monate GA und sogar noch vier Monate (!) "Spezialausbildung Heimatschutz" am Stück. Ich wage die kühne Behauptung, ein derart ausgebildeter OG der nun Reserve, der bei einer RSU Kp aufschlägt, steckt vermutlich (fast) alle Ausbilder, die selbst ja nur eine Handvoll Tage pro Jahr üben, locker in die Tasche. Das wird, glaube ich ernsthaft, selbst für die KpFü schwierig...

Ich vertrete da eine andere Sichtweise. Ich kann zwar nur für zwei RSU Kompanien sprechen, da ich diese gut kenne, aber dort ist es so, dass sich seit Aufstellung/ Indienststellung der Kompanien ein fester/ harter Kern an motiviertem Personal gebildet hat, welches sowohl die Kompetenzen aus der eigenen (langjährigen) Dienstzeit als auch aus dem Zivilberuf mit einbringt. Hinzu kommt auch noch die Lebenserfahrung der "Älteren".

Dieses Personal ist fit und hat sich bewährt. Teile wanderten und wandern auch in Zukunft zurück in die aktive Truppe.

Die jüngeren Obergefreiten, die sich dann vlt. zur RSU verirren senken den Alterdurchschnitt enorm und können sich mit "Manpower" einbringen, aber an Erfahrungen werden sie vermutlich nichts einbringen, was nicht schon vorhanden ist.

Aber der Ausbildungsstand etc. variiert vermutlich von RSU Kp zu RSU Kp stark.

Aber es stimmt schon, junges Personal kommt nach dem Dienst als SaZ kaum noch in der Reserve. (Ein Grund dafür, dass man die Grundbeorderung wieder reaktiviert hat.)

Die für mich spannende Frage ist, wo die fünf Monate RDL in sechs Jahren herkommen sollen. Das entspräche drei Wochen RDL pro Jahr, und wenn ich mir unseren Jahreskalender, auch ohne Covid-19-Pause anschaue, dann sehe ich diese 15 bis 20 Tage nicht direkt.  :P

Mir wurde im Rahmen der Wiedereinstellung für meine RDL aus 6 Jahren ein Jahr Dienstzeit angerechnet.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 23. Juli 2020, 20:42:52
Die jüngeren Obergefreiten, die sich dann vlt. zur RSU verirren senken den Alterdurchschnitt enorm und können sich mit "Manpower" einbringen, aber an Erfahrungen werden sie vermutlich nichts einbringen, was nicht schon vorhanden ist.
Sicher, an längeren Dienstzeiten, Lebenserfahrung, zivilen Qualifikationen oder gar Einsatzerfahrung werden die nicht wirklich etwas mitbringen können. Ich meinte eher die reine Ausbildung, vier Monate "Spezialausbildung Heimatschutz" (ok, eigentlich sind es nur drei, der letzte Monat ist Urlaubsabbau usw.) sind schon eine Menge, und das auch noch ofenfrisch. Das muß ein Oberfeldwebel, der ein paar Mal im Jahr als Gruppenführer wirkt, erstmal aushalten, so einen Besserwisser mit dabei zu haben.

Die für mich spannende Frage ist, wo die fünf Monate RDL in sechs Jahren herkommen sollen. Das entspräche drei Wochen RDL pro Jahr, und wenn ich mir unseren Jahreskalender, auch ohne Covid-19-Pause anschaue, dann sehe ich diese 15 bis 20 Tage nicht direkt.  :P
Mir wurde im Rahmen der Wiedereinstellung für meine RDL aus 6 Jahren ein Jahr Dienstzeit angerechnet.
Und wie viele RDL-Tage waren das in den sechs Jahren?

Um diese 15 bis 20 Tage RDL pro Jahr erreichbar zu machen wird so manche RSU Kp ihren Terminplan aufstocken müssen.

Ich verstehe deine Posts gerade nicht. Du hast geschrieben:
Zitat
Aber für den zweiten Teil, "sechs Monate heimatnah zu Reservediensten herangezogen" (wo, wann, wie auch immer gestaltet), könnte ich mir verstärkt oder sogar primär Resis als Ausbilder/Vorgesetzte/Betreuer vorstellen.
Und wo werden die nun fest eingeplant als Ausbilder/Erzieher o.ä.?
Das war doch der Kern meines Hinweises, dass man etablierte Strukturen etatisiert festlegen muss und sich nicht auf Freiwilligenbasis verlässt.
Ich meinte damals, für den Anteil Reservezeit könnten als Ausbilder/Erzieher verstärkt selbst Resis herangezogen werden. Nun, da das Konzept tatsächlich auf die RSU Kp aufsetzt, werden diese fünf Monate Reservezeit ausschließlich von anderen Reservisten angeleitet.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Lars2000 am 23. Juli 2020, 20:56:51
Mich interessiert auch sehr, wie diese viermonatige SGA aussehen wird.
Wenn die Zeit wirklich dazu genutzt wird, erweiterte Waffenausbildung (P8, MG 3/4/5), Sport, taktische Grundsätze im Gruppenrahmen, Führerscheine und den Einsatzersthelfer B auszubilden und diese OGs anschließend in den RSUKp weiter beübt werden können, wäre das doch sinnvoll oder nicht?

Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 23. Juli 2020, 21:17:06
EEH B für HSch?

Ist im Inland weder zulässig (ggf. Straftat), noch ist in Übung halten machbar ...

Führerscheine verbietet sich wegen Restverwendungszeit...

Da redet wohl ein Experte der Materie?!
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 23. Juli 2020, 21:33:31
Nachdem die RSU Kp zumindest in manchen Bundesländern zu Landesregimentern aufgewertet werden sollen oder schon sind (Pilot Landesregiment Bayern), und diese mit eigenen Fahrzeugen ausgestattet werden sollen bzw. worden sind, können zumindest Führerscheine schon sinnig sein: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/streitkraeftebasis/aktuelles/pilotprojekt-der-reserve-ein-jahr-landesregiment-bayern-261120 (https://www.bundeswehr.de/de/organisation/streitkraeftebasis/aktuelles/pilotprojekt-der-reserve-ein-jahr-landesregiment-bayern-261120)
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 23. Juli 2020, 21:53:41
@ PzPiKp:

Liest und  verstehst Du meine Beiträge?

Trainings und Lehrgänge haben dokumentierte Bedingungen.

Und ja, es ist auch Aufgabe der RSU Kp, die eigenen Fahrzeuge zu bewegen - aber halt mit Reservisten,  die im Laufe der mehrjährigen Dienstzeit MKF geworden sind.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: SanStffEins am 23. Juli 2020, 21:59:21
Mich interessiert auch sehr, wie diese viermonatige SGA aussehen wird.
Wenn die Zeit wirklich dazu genutzt wird, erweiterte Waffenausbildung (P8, MG 3/4/5), Sport, taktische Grundsätze im Gruppenrahmen, Führerscheine und den Einsatzersthelfer B auszubilden und diese OGs anschließend in den RSUKp weiter beübt werden können, wäre das doch sinnvoll oder nicht?

Ich lach mich neukrank, EH-B ? Führerscheine?
Wo sind denn die Lehrgangskapazitäten für solch spaßige Unternehmungen?
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 23. Juli 2020, 22:43:45
Und ja, es ist auch Aufgabe der RSU Kp, die eigenen Fahrzeuge zu bewegen - aber halt mit Reservisten,  die im Laufe der mehrjährigen Dienstzeit MKF geworden sind.

Die sind aber leider chronische Mangelware, und von den wenigen sind etliche 50+ oder knapp vor 65. Daher kann ich zumindest aus meiner bescheidenen Betrachtung durchaus einen Bedarf erkennen, zumal dieses neue Projekt auf viele Jahre angelegt ist. Sollte die Bw auch einen Bedarf erkennen, dann werden die Bedingungen für die Ausbildung entsprechend angepaßt werden. Muß ja nicht jeder der neuen Freiwilligen die Pappe bekommen, nur die, die später als MKF beordert werden sollen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Lars2000 am 23. Juli 2020, 23:47:29
Nö, ich bin kein Experte der Materie, sondern ein relativ junger Soldat, der sich mitunter fragt, wieso hier immer so schnippisch reagiert werden muss.
Trotzdem würde ich gern wissen, was in diesen 4 Monaten gelernt werden soll. Wache stehen oder Sandsäcke schleppen mag zwar für die später beabsichtigte Verwendung sinnig sein, ist aber nicht gerade die Erfüllung.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: ulli76 am 24. Juli 2020, 06:02:55
Der Hintergrund ist, dass AKK jetzt ihr Projekt "Bundeswehr wieder in der Gesellschaft verankern gegen rechte Tendenzenn" durchzieht. Die Wehrpflicht bekommt sie ja nicht zurück, also irgendein anderes Projekt. Ob das irgendwie sinnvoll umsetzbar ist, ist nebensächlich. Sie muss sich jetzt damit profilieren.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Al Terego am 24. Juli 2020, 06:06:55
... Wache stehen oder Sandsäcke schleppen mag zwar für die später beabsichtigte Verwendung sinnig sein, ist aber nicht gerade die Erfüllung.

Auf recht viel mehr wird es für die meisten aber nicht hinauslaufen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 24. Juli 2020, 06:27:30
Dazu sei angemerkt, daß in unserer RSU Kp vermittelt wurde, daß weitere Schwerpunkte gesetzt werden sollen, Richtung Einsatzfähigkeit als leichte Jägerkompanie. Jaja, Spott Feuer frei, aber es waren für 2020 tatsächlich Übungen mit entsprechenden Inhalten angesetzt, u.a. eine Sicherungs- und Gefechtswoche mit den Themen Kompanie in der Sicherung, Patrouille, Spähtrupp und Urban Ops.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: SanStffEins am 24. Juli 2020, 06:53:46
Nö, ich bin kein Experte der Materie, sondern ein relativ junger Soldat, der sich mitunter fragt, wieso hier immer so schnippisch reagiert werden muss.
Trotzdem würde ich gern wissen, was in diesen 4 Monaten gelernt werden soll. Wache stehen oder Sandsäcke schleppen mag zwar für die später beabsichtigte Verwendung sinnig sein, ist aber nicht gerade die Erfüllung.

Für die meisten Lehrgänge gibt es gewisse Restnutzungszeiten die noch vorhanden sein müssen, um einen Soldaten überhaupt buchen zu können.
Lehrgangsplätze für Führerscheine (und so gut wie alles andere) sind rar.
BCE dauert 3 Monate.
EH-B ist nur für Soldaten, welche in den Einsatz gehen.
Und und und.

Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: KlausP am 24. Juli 2020, 07:30:10
Zitat
... BCE dauert 3 Monate. ...

Echt so lange? Seit wann das denn?
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: SanStffEins am 24. Juli 2020, 07:44:24
Mea culpa, 31 Tage...
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 24. Juli 2020, 08:18:11
@ PzPiKp und Lars:

Zitat
Muß ja nicht jeder der neuen Freiwilligen die Pappe bekommen, nur die, die später als MKF beordert werden sollen.

Wenn einem halt die Sachkenntnis fehlt, sollte man FRAGEN und nicht einfach pauschal "wilde Behauptungen" in den Raum stellen.

Natürlich darf nur bei gesetzlich festgestelltem Bedarf ausgebildet werden, es geht um Sparsamkeit bei Haushaltsmitteln.

Bedeutet: NUR und AUSSCHLIESSLICH MKF dürfen Führerscheine machen (oder Teil der Laufbahnausbildung).
"Jeder Freiwillige" ist kein MKF - geht also nicht.

Selbst bei einer Beorderung fehlt bei Reservisten die Restnutzungszeit - geht also nicht (im Zweifelsfall fährt halt ein aktiver Soldat das Fahrzeug der RSU Kp, die paar Tage im Jahr ... )

Es bleibt dabei, ausscheidende Soldaten auf solche Stellen zu setzen, die diese Qualifikation MITBRINGEN (Sparsamkeit Haushaltsmittel) - dazu dient dann ja auch die Grundbeorderung - damit man den Zugriff auf die Daten der Reservisten nicht verliert.

(Offtopic: Jaja, der RSU Operator bei UrbanOps)
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 24. Juli 2020, 08:36:11
Zitat
Die sind aber leider chronische Mangelware, und von den wenigen sind etliche 50+ oder knapp vor 65. Daher kann ich zumindest aus meiner bescheidenen Betrachtung durchaus einen Bedarf erkennen, zumal dieses neue Projekt auf viele Jahre angelegt ist. Sollte die Bw auch einen Bedarf erkennen, dann werden die Bedingungen für die Ausbildung entsprechend angepaßt werden.

Nochmal deutlich: Auch Fahrzeuge sind in RSU Kp Mangelware, und im Zweifel kommt das Fahrzeug mit (aktivem) MKF als Fahrer oder halt mit einem zivilem Fahrer.

Oberhalb der Froschperspektive ist die Herausforderung ja ebenfalls erkannt worden: Deshalb die Grundbeorderung - die bei guter Umsetzung diese Herausforderung lösen wird - ohne zusätzliche Gelder ausgeben zu müssen.

WENN man denn einen Lehrgangsplatz hat - schickst Du dann den SAZ 12 (mit 10 Jahren Restnutzungszeit) oder den Reservisten, der offiziell "NULL" Restnutzungszeit hat, auf den es keinen gesicherten Zugriff gibt, und der bestenfalls mal ein paar Tage RDL im Jahr macht und dann keine Lust mehr hat?
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: LwPersFw am 24. Juli 2020, 09:36:06
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/-dein-jahr-fuer-deutschland-freiwillig-die-heimat-schuetzen-348578
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 24. Juli 2020, 09:43:36
Zitat
Die dreimonatige militärische Grundausbildung absolvieren die Freiwilligen in Einheiten der Streitkräftebasis. Daran schließt sich die Dienstpostenausbildung zur Sicherungssoldatin beziehungsweise zum Sicherungssoldaten an.

Aus dem Artikel:

Also GA und dann Sicherungssoldat - damit sollte zumindest die Zuerkennung der ATB RSU Soldat zügig machbar bzw. eine Papiersache sein.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: KlausP am 24. Juli 2020, 09:51:46
Zitat
... Die dreimonatige militärische Grundausbildung absolvieren die Freiwilligen in Einheiten der Streitkräftebasis. Daran schließt sich die Dienstpostenausbildung zur Sicherungssoldatin beziehungsweise zum Sicherungssoldaten an. Diese Ausbildung erfolgt in Berlin, Delmenhorst oder Wildflecken. ...

So viel zu „heimatnah“ ...
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 24. Juli 2020, 09:54:32
Von Ulli:

Zitat
Der Hintergrund ist, dass AKK jetzt ihr Projekt "Bundeswehr wieder in der Gesellschaft verankern gegen rechte Tendenzenn" durchzieht. Die Wehrpflicht bekommt sie ja nicht zurück, also irgendein anderes Projekt. Ob das irgendwie sinnvoll umsetzbar ist, ist nebensächlich. Sie muss sich jetzt damit profilieren.

+1 - und AKK war damit in Tagesschau / Heute - also ein erfolgreiches Projekt.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Unproomn am 24. Juli 2020, 15:10:12
Man kann natürlich alles zerreden, aber ich muss doch jetzt schon einmal positiv anmerken, dass AKK sich mit einigen Initiativen (bspw. Bahnfahren, das hier) durchaus bemüht, die Bundeswehr wieder mehr in der Gesellschaft zu verankern. Wirkt auf jeden Fall solider, als mit Heeren von Beratern hinter verschlossenen Türen sonst etwas zu bewerkstelligen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 24. Juli 2020, 15:33:42
@ Unproomn:

Bisher sehe ich hier nur sachliche Argumente.

Wie soll mit 1000 FWDL HSch eine solche Verankerung gelingen, die 6000 FWDL nicht gelingt?
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Garten-Grenadier am 24. Juli 2020, 17:13:54
Hallo Zusammen,


Vergleichen wir doch mal:
https://www.bundeswehrkarriere.de/deinjahrfuerdeutschland (https://www.bundeswehrkarriere.de/deinjahrfuerdeutschland)

Vergleich Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz und Freiwilliger Wehrdienst

Zitat
Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz:
• Deine aktive Dienstzeit umfasst sieben Monate. In den darauffolgenden sechs Jahren nimmst du für insgesamt fünf Monate an Reserveübungen und möglichen Einsätzen teil.
• Deine militärische Heimat ist die Streitkräftebasis. Dort wirst du die Grundausbildung, Spezialausbildung Heimatschutz und deinen Reservistendienst leisten.
• Du wirst heimatnah eingesetzt: Nach der Grundausbildung sowie der Spezialausbildung wirst du in eine Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie in deiner Nähe beordert.
• Dein monatliches Einstiegsgehalt beträgt ca. 1.400 Euro netto, im Reservistendienst wird dein Gehalt nach dem Unterhaltssicherungsgesetz pro aktiven Reservistentag berechnet, mind. 87 Euro netto.
Du nimmst nicht an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teil.

Probleme:
- die 11 AGA-Standorte und die 3 SGA Standorte der 7 monatigen aktiven Zeit sind nicht wirklich heimatnah. Ein Rekrut aus dem Dortmund kommt also nicht ins 50 km entfernte Ahlen (Rekrutenkompanie 3)  sondern muss ins 170km entfernte Höxter ( ABC-Abwehrbataillon 7), weil er der SKB und nicht dem Heer angehört. Getopt wird dies durch 4 Monate in Delmenhorst. Jeder potentielle Interessent vor dessen Haustür ein Standort der anderen 5 Organisationsbereiche liegt, wird sein Glück dort suchen und vllt auch finden.   

- während die Reservisten zu Dienstleistungen ( Wehrübungen) nur mit freiwilliger Einverständniserklärung hinzugezogen werden, besteht hier die Verpflichtung zur Dienstleistung. Hier steht die Frage im Raum ob dies nun unter § 6 des Wehrpflichtgesetzes,  § 61 oder § 63 des Soldatengesetzes fällt. Unterm Strich sind also für kommenden 6 Jahre, jährlich ca. 20 RDL-Tage zu berücksichtigen. Ob jeder potentielle, zukünftige Arbeitgeber des Reservisten dies so akzeptiert, wird sich zeigen.

- ein Wechsel während der aktiven Zeit in andere Organisationsbereiche/ Verbände wird warscheinlich nur mit entsprechender Verpflichtungszeit ( SaZ) möglich sein.

- erst 7 Jahre nach dem aktiven Dienst kann der Reservist nach anderen Beorderungstruppenteilen (einschließlich der notwendigen Dienstposten-Ausbildung) schnuppern..   

Zitat
Freiwilliger Wehrdienst:
• Deine Dienstzeit kannst du selbst zwischen sieben bis 23 Monate wählen.
• Deine militärische Heimat ist eine Teilstreitkraft bzw. Organisationsbereich deiner Wahl.
• Du bist bundesweit einsetzbar.
• Dein monatliches Einstiegsgehalt beträgt ca. 1.400 Euro netto.
• Du zeigst ab einer Dienstzeit von über zwölf Monaten die Bereitschaft an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen.

Hier kann der Interessent das Glück haben entweder direkt vor seiner Hautür oder in seiner favorisierten Verwendung ( im Idealfall beides) eingesetzt zu werden.
Es kann davon ausgegangen werden, dass durch die Grundbeorderung eine Verfügbarkeit des Reservisten im selben Verband angestrebt wird ( Stichwort: Feldersatzkräfte).
Grundsätzlich müsste auch eine Beorderung in der Territorialen Reseve ( RSU-Kräfte) möglich sei. 

Ich meine aber gehört zu haben dass die "interessanten" Stellen rar gesäht sind. So kann bspw. ein Interessent aus dem Alpenvorland lange warten bis eine FWDL-Stelle bei den Gebirgsjägern frei ist.


Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 24. Juli 2020, 19:10:59
Ich möchte übrigens noch eines in den Ring werfen: Laut IBuK soll das ganze mit bis zu 1.000 Kameradinnen und Kameraden pro Jahr starten. Selbst wenn davon nur die Hälfte antritt, durchkommt usw. wären das (500/30) ca. 17 neue Mannschafter pro RSU Kp pro Saison. Das wäre ein heftiger Zuwachs, dazu kämen je nach Bundesland die Ungedienten. Damit wäre bei einer durchschnittlichen Veranstaltung einer RSU Kp (50 bis 60 insgesamt, davon locker 20 Dienstgrade) im Herbst 2021 die Mannschafterstärke um 50% gewachsen, im Herbst 2022 um 100%. Ich frage mich ernsthaft, woher die ganzen Dienstposten kommen sollen, denn nach den mir bekannten Zahlen wäre schon im Herbst 2021 annähernd "Full House"...
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: KlausP am 24. Juli 2020, 19:30:42
Dann löst man Mobilmachung aus und macht noch ein paar Regimenter auf.  ;D
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: bayern bazi am 25. Juli 2020, 08:00:39
zum Thema Wehrplcicht und der "Aktion ein Jahr für Deutschland"

ein  - wie ich finde - guter Beitrag (http://tertium-datur.com/fuer-deutschland/?fbclid=IwAR3iNC9aMQkPcykwQ9agDTKMwoiWr4AQySfzHAwAI_IzkuJtraSnp2OHyB4) von Gen a.D. Hans-Heinrich Dieter
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: Garten-Grenadier am 25. Juli 2020, 12:09:42
Kann dem Beitrag des Gen. a.D. nicht wirklich etwas Substanzielles abgewinnen.   
Ohne seine Leistungen schmälern zu wollen, aber heute betrachte ich die Generation Dieter, Schneiderhahn, etc. mitverantwortlich für den "Sanierungsfall Bundeswehr". 
Der kostenspielige,bürokratische Wasserkopf in Form unzähligen, handlungsunfähigen Stäben, Kommandos und Ämter wird in keiner Silbe erwähnt.
Die Herren haben stattdessen eine verkorkste Heeres- Offziersausbildung in die Wege geleitet, die gottseidank ihr Ende gefunden hat.
Bald ist die Wehrpflicht 10 Jahre ausgesetzt und weder die personelle noch materielle Einsatzbereitschaft hat sich signifikant verbessert.

Da kann ich bei 1000 FWDLim Jahr nicht von Nebenkriegsschauplätzen reden.

Wie PzPiKp360 so schön runterrechnete: 1000 FDWL pro Jahr = 250 pro Quartal /11 AGA -Einheiten = knapp 23 Rekruten. Den hierfür notwendigen Ausbilderbedarf sollte man sogar mit RDL decken können.

Irgendwie nervt mich dieser anscheinend weit verbreitete Pessimismus. In den Streitkräften gibt es schon genug unproduktive Kaffeeschlürfer.
Da werden 1000 überwiegend junge, leistungsfähige, leistungswillige und motivierte Menschen das System nicht zum Einsturz bringen....
Ich persönlich freue mich, wieder militärische Torwachen und volle Kleiderkammern zu sehen  ;D
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 30. Juli 2020, 09:00:32
@PIZ_Personal hat gestern übrigens gezwitschert, daß sich bereits nach einer Woche die ersten 500 Interessierten gemeldet hätten: https://twitter.com/piz_personal/status/1288433702125674496?s=21 (https://twitter.com/piz_personal/status/1288433702125674496?s=21)
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 30. Juli 2020, 10:42:12
Nunja, "Meldungen" ...  - ein "Interessierter" ist vermutlich noch KEIN Bewerber, noch eine tatsächliche Einstellung - und in wie weit hier "Raubbau" am "Interessiertenpool" für den normalen FWD betrieben wird, ist ebenfalls unklar.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 31. Juli 2020, 19:50:16
Buschtrommeln und Flurfunk...

https://rsu-kraefte.blogspot.com/2020/07/neues-aus-dem-allgau-gefreiter.html (https://rsu-kraefte.blogspot.com/2020/07/neues-aus-dem-allgau-gefreiter.html)

Zitat
Von Kameraden hörte ich, dass er die Reservistenarbeit ordentlich auf den Prüfstand stellen lässt und diese auch mit den RSU-Kompanien verzahnen will. Und weil es davon hier bei uns bisher nur zwei gibt (Dillingen für Schwaben und Murnau für Oberbayern), will man 3 (!) weitere in diesem Bereich aufstellen

- Allgäu (ALLG) - Kempten/Sonthofen,

- Oberbayern-Nord (OBN) - Ingolstadt/ Münchsmünster,

- Oberbayern-Südost (OBSO) - Traunstein/ Bad Reichenhall.

Ja, Du hast richtig gehört, drei weitere stehen in den Startlöchern. Und soweit meine (recht gut hinterlegten) Informationen reichen, gibt es dafür richtig viele Interessenten.

In einem Vortrag habe ich mal Zahlen gehört, dass nach nur 9 Monaten ausschließlich über Mundpropaganda bereits mehr als die Hälfte der Dienstposten besetzt werden könnten. Und dabei wären die wichtigen Dienstposten alle mit Bewerbern belegt. Stell Dir mal vor, wie viele es gäbe, wenn man das richtig bewirbt! Damit warten sie aber natürlich bis grünes Licht von oben da ist. Aber alle drei RSU-KP´s wurden wohl jetzt auch beantragt.

Ich freue mich natürlich sehr darüber, nicht nur, weil ich dann einer Kompanie in meiner Heimat beitreten kann, sondern dadurch gibt es natürlich auch Karrieremöglichkeiten. Nach einem richtig intensiven, durchwegs freundlichen und persönlichen Gespräch mit Oberstlt Jonik, der hier auch richtig viel Personalwerbung betreibt, habe ich einen Antrag auf Ausbildung zum Reservefeldwebelanwärter abgegeben. Klasse wäre natürlich, wenn ich dann in meiner Heimatkompanie auch als Gruppenführer tätig werden könnte. Das kommt auch meiner zivilen Arbeit vergleichbar entgegen.

Hier wird, wie ich schon erzählt habe, für viel Personal für die RSU-Kp, aber auch für die Kreisverbindungskommandos geworben. Oberstlt Jonik hat mittlerweile ein kleines Team für die Personalwerbung, alles schneidige Soldaten und Soldatinnen. Auch zwei ehemalige Ausbilder vom Einzelkämpferlehrgang sind da dabei. Du musst mal erleben, wenn die die Leute ansprechen, wie motiviert die danach sind - da will jeder mit anpacken und von Anfang an dabei sein. Im letzten Gespräch erwähnte er über 200 Bewerber für die RSU-Kompanien. In den letzten 3 Monaten auch 15 Reserveoffizier- und 24 Reservefeldwebelanwärter. Für den nächsten Durchgang ASSA hatte man übrigens über 180 Zivilisten, die sich dafür interessieren - auch hier nur Mundpropaganda. Für mich klingt das absolut überzeugend. Es macht einfach auch Spaß die Vorträge anzuhören, da ist so viel Energie drin und wie man an den Bewerberzahlen insgesamt sieht, lassen sich davon auch nicht gerade wenige anstecken - mich damals wie heute eingeschlossen.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 31. Juli 2020, 19:56:28
Nunja,

Bayern ist "anders" als andere Landesteile - bezüglich Reserve sicher "vorne" dabei, keine Frage.

Auf der anderen Seite sind im Heer ca. 30.000 Res Dienstposten seid Jahren nicht besetzt - und diese Dienstposten sind mBn "höherwertig" zu sehen.

Deshalb ja  auch Grundbeorderung.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: PzPiKp360 am 31. Juli 2020, 20:11:10
Wohl nicht nur Bayern, weiter unten steht noch:

Zitat
Es tut sich also was in Bayern - aber auch in Rheinland-Pfalz steht die Aufstellung einer 2. RSUKp in Kürze bevor. Ein genauer Termin kann Corona-bedingt noch nicht genannt werden, aber es geht voran!

Das Problem mit den anderen nicht besetzten Res Dienstposten ist, daß es dafür üblicherweise eine Liste von ATNs benötigt, die man (fast) nur während der Aktivenzeit erwerben kann. Es gäbe durchaus Interessenten, sich von einer RSU Kp weiter zu entwickeln, aber als "nur" aus dieser Ecke stammender Res kommt man an die Dinge wie Führerschein, Zugführer, spezielle Waffenausbildungen etc. eben leider kaum ran.
Titel: Antw:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
Beitrag von: F_K am 31. Juli 2020, 21:13:32
Bildung / ATB schadet nur, wenn man sie nicht hat.

Auch als Res ist mit entsprechendem Einsatz eine Ausbildung möglich, aber die Nutzungszeit danach muss halt stimmig  sein.

RSU ist halt nicht der eigentliche Auftrag der Streitkräfte - im Prinzip ist das freiwillige Res Arbeit +, nicht viel mehr.
(Pun intended - aber deshalb sind RSU Operators doppelt lustig).