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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: PzPiKp360 am 10. August 2019, 09:45:21

Titel: Weisung für die Reservistenarbeit in den Jahren 2020 - 2022 / Grundbeorderung
Beitrag von: PzPiKp360 am 10. August 2019, 09:45:21
Link: Bundeswehr.de (https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/aktuelles/aus_der_truppe/!ut/p/z1/hY5RC4IwFIX_0e42SdejwwJBVLIs9xJDhxm2yVjSQz--ReCbdB8O3Hu-ezgg4AJCy3nopRuMlqPfGxFeOcuOGd1Smp0YxmmWs2JDMcEsgBrO_xDhbbwyMYaqU9D4jGg1owihAgHiLmf5QpOxblQOyfbbEZqb1N2oStPGv4MHO4Vaoz3j1SntBq-9lc7Y5bt9WusdNHTQYJJwEi2dyJvval7WQUiSlB9geuxZnm_6D9sQEX8!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922LU800ILN8O52010O6)

Zitat
Berlin, 09.08.2019.
Die neue Strategie der Reserve soll am 18. Oktober vorgestellt werden. Bei der Beorderung, bei der Ausbildung und bei der Ausstattung von Reservisten sollen neue Wege beschritten werden

„Reserve ist immer mitzudenken“ – diese Devise geben die Autoren der neuen Strategie der Reserve gleich im Vorwort aus. Reservisten seien in der Landes- und Bündnisverteidigung, aber auch in den Einsätzen für die Bundeswehr unverzichtbar. (...)


EDIT 23.10.19 ... nur Betreff angepasst zu "Die NEUE Strategie der Reserve"
EDIT 29.10.20 ... nur Betreff angepasst zu "Weisung für die Reservistenarbeit in den Jahren 2020 - 2022"
Titel: Antw:Die Strategie der Reserve: Ein Ausblick
Beitrag von: wolverine am 10. August 2019, 10:30:21
Gab es gestern schon bei Thomas Wiegold (https://augengeradeaus.net/2019/08/rueckkehr-zur-reserve-grundbeorderung-fuer-alle-ausscheidenden-soldaten/?fbclid=IwAR09FwDKEIqAeQXtntAQzeaO6jx8Ws-FFUU_rdqJFYhpE2IOQ0oWbNHrYw0) und ist in meinen Augen schon eine positive Entwicklung. Nur schließt sich doch hier automatisch die Folgefrage an: Wohin mit diesen Reservisten? Ok, damit bekomme ich sicher schnell die RSUKp und Spiegeldienstposten befüllt. Aber dann? Aufwuchs braucht ja auch eine aufwuchsfähige Struktur. Hier bin ich einmal gespannt, was kommt.
Titel: Antw:Die Strategie der Reserve: Ein Ausblick
Beitrag von: MMG-2.0 am 10. August 2019, 11:32:35
Aber dann? Aufwuchs braucht ja auch eine aufwuchsfähige Struktur. Hier bin ich einmal gespannt, was kommt.
Kommen wir zu dem zurück, was wir mal vor Jahrzehnten hatten.
Titel: Antw:Die Strategie der Reserve: Ein Ausblick
Beitrag von: wolverine am 10. August 2019, 13:03:24
Das wäre zumindest eine Struktur. Pro Brigade ein nichtaktives Btl; pro Division eine nichtaktive Brigade. könnte ich sehr gut mit leben. Das noch personell und materiell aufgestellt und regelmäßig beübt wäre schon etwas. Positiver Nebeneffekt: wir wären näher am 2% Ziel und die Amerikaner könnten in Grafenwöhr bleiben.
Titel: Antw:Die Strategie der Reserve: Ein Ausblick
Beitrag von: F_K am 10. August 2019, 13:12:13
.. und woher sollen die Res dafür kommen - die Mehrzahl der RSU Kp sind nicht voll befüllt, aber schon überaltert.
Kein NA Btl hat Gerät (nicht mal Handwaffen) und im Heer sind nur 60% der Dienstposten für Res befüllt.
Titel: Antw:Die Strategie der Reserve: Ein Ausblick
Beitrag von: wolverine am 10. August 2019, 13:28:54
Im Artikel vom Wiegold ist von 15.000 Reservisten pro Jahr die Rede und bei drei Jahren Verpflichtungszeit macht das 45.000. Wie gesagt: die Strukturen müssten ausgeplant und das Material beschafft werden. So produziert man erst mal Reservisten "auf Halde" und wahrscheinlich nur Unmut, Desinteresse und Frust. Da wird dann ein evtl. einsatzerfahrener Z8 Grenadier in eine RSUKp mit an drei WE ausgebildeten Jg d. Res. gepresst, um ggfs. noch Korporal zu werden. Und nach drei Jahren ist dann Feierabend weil es strukturell keine Einsatz- und Fördermöglichkeit mehr für ihn gibt.
Titel: Antw:Die Strategie der Reserve: Ein Ausblick
Beitrag von: LwPersFw am 23. Oktober 2019, 12:58:48
Sie ist auf dem Markt...  www.reservisten.bundeswehr.de (https://www.reservisten.bundeswehr.de/portal/a/resarb/start/service/nachr/!ut/p/z1/hY7NDoIwEITfiG2LKBxBwk8kaMSg7cU00CAGW9JU4sGHt0bjjbiHSXbn28kAgxMwyae-46ZXkg92p2x5jvziUJCAkLgOXZRn202arH2CMIYajv8QZm00MyGCqhVAbcZqNiNbQAUM2JVP_OGMSptBGIc3745AL1y2g9ipJvwcLNgKp1HSMlaNkKa32mlulP59N3etreP0LVCE4wgtsPvthJ9RyoK48ogX59Eexlvil6XXvQDSvM_Q/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922DVA30IHOKGFC820H4)
Titel: Antw:Die Strategie der Reserve: Ein Ausblick
Beitrag von: LwPersFw am 23. Oktober 2019, 13:21:52

.. und woher sollen die Res dafür kommen -



z.B.

"5.4.1 Grundbeorderung und Aufwuchs

Um eine vollständige Bedarfsdeckung der TrRes und der TerrRes sicherzustellen, wird eine Grundbeorderung (GBO) eingeführt.

GBO ist die grundsätzliche Einplanung (Beorderung im Ergänzungsumfang der Bundeswehr) aller wehrdienstfähig aus dem aktiven Dienst ausscheidenden
Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in die Reserve für einen Zeitraum von sechs Jahren.

Über Beorderung und Ausnahmen entscheidet das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) auf Basis ministerieller Ausführungsbestimmungen
(u.a. Unabkömmlichkeitsregeln) unter angemessener Einbeziehung der Bedarfsträgerbereiche.

Mit der GBO wird das Ziel verfolgt, die personelle Grundlage für den zügigen Aufwuchs in einem möglichen Bereitschafts-, Spannungs- oder Verteidigungsfall zu schaffen.

Bei Heranziehungen außerhalb eines Bereitschafts-, Spannungs- oder Verteidigungsfalls wird am Grundsatz der Freiwilligkeit der Dienstleistung festgehalten."



D.h. die Dienstposten bekomme ich besetzt ... die Frage ist, wie motiviere ich die Betroffenen zum in Übung halten... ?

Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: F_K am 23. Oktober 2019, 13:28:39
@ LwPersFw:

Die "neue" Grundbeorderung schafft nur die Möglichkeit, die "Adressen" der ausscheidenden Soldaten weiterhin "verwalten / haben" zu dürfen - mehr nicht.

Klar kann man diese Reservisten dann "einplanen" - einen übungswilligen Reservisten habe ich dann noch nicht.

Manche RSU Kp "verlangen" eine solche "Aktivität", das selbst engagierte Res in andere TrT "abwandern".

.. und das SKA teilt mir mit, dass die Durchsetzung schon jetzt verfügbarer gesetzlicher Möglichkeiten zur Heranziehung (wenn der Res MÖCHTE) gegenüber dem Arbeitsgeber ABSICHTLICH NICHT umgesetzt wird.

(also vorhandener motivierter Reservist der herangezogen werden MÖCHTE und dies auch schriftlich erklärt - bekommt nicht die mögliche Unterstützung).
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: LwPersFw am 23. Oktober 2019, 17:42:26
@ LwPersFw:

Die "neue" Grundbeorderung schafft nur die Möglichkeit, die "Adressen" der ausscheidenden Soldaten weiterhin "verwalten / haben" zu dürfen - mehr nicht.


Dies...

Zitat
GBO ist die grundsätzliche Einplanung (Beorderung im Ergänzungsumfang der Bundeswehr) aller wehrdienstfähig aus dem aktiven Dienst ausscheidenden
Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in die Reserve für einen Zeitraum von sechs Jahren.

...wird kein Adressen/Anschriften verwalten...
...der Reservist wird beordert...ob er will ... oder nicht...

Ob das vor dem Hintergrund der Freiwilligkeit Sinn macht... steht auf einem anderen Blatt  ;)

Und wie immer bei neuen Dingen... warten wir die konkrete Umsetzung ab... das dauert...

Allein dies...

Zitat
Die Anpassung des Wehrersatzwesens ist eine Voraus-
setzung für den zeitgerechten Aufwuchs von Kräften.
Insbesondere sind Maßnahmen zu entwickeln, die eine
verzugsarme Heranziehung der beorderten Reservistin-
nen und Reservisten ermöglichen. Dies betrifft perso-
nelle, organisatorische, materielle, infrastrukturelle und
IT-relevante sowie ggf. rechtliche Aspekte.

...wird dauern...


Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: F_K am 23. Oktober 2019, 17:51:14
Ich habe verschieden Vorträge zu dem Thema von BAPers gehört, Kernabsicht ist und war, die Adressen nicht zu verlieren - also den Zugriff auf den Datensatz.

Bisher war der Datensatz nämlich "weg".

Ob und wieviele nunmehr tatsächlich beordert werden, und dann auch üben (oder "dienstleisten"), wird die Zukunft zeigen.

Freiwilligkeit ist jedenfalls schwierig.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Eisensoldat am 23. Oktober 2019, 19:05:16
Es ist wichtig, was F_K mehrmals sagte, und ich jetzt wiederhole: die vorgesehene Grundbeorderung dient ausschließlich dazu, den Datensatz des Reservisten zu halten, um ihn überhaupt informieren zu können (und so vielleicht seine Freiwilligkeit zu erhöhen). Die ganze Panikmache und emotionalen Schwachsinnsantworten a la " ich werde als ausscheidender SaZ bestimmt nichts mehr für die Bw machen"
oder "ungerecht, sowas habe ich nicht unterschrieben als ich mich verpflichtet habe", oder "Wiedereinführung der Wehrpflicht durch die Hintertür" usw usf sind damit hinfällig. Also, kein Grund zur Aufregung, zunächst werden einmal nur "Karteileichen" generiert....
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: LwPersFw am 24. Oktober 2019, 07:34:17
Ich habe verschieden Vorträge zu dem Thema von BAPers gehört, Kernabsicht ist und war, die Adressen nicht zu verlieren - also den Zugriff auf den Datensatz.

Bisher war der Datensatz nämlich "weg".

Ob und wieviele nunmehr tatsächlich beordert werden, und dann auch üben (oder "dienstleisten"), wird die Zukunft zeigen.

Freiwilligkeit ist jedenfalls schwierig.

Es ist wichtig, was F_K mehrmals sagte, und ich jetzt wiederhole: die vorgesehene Grundbeorderung dient ausschließlich dazu, den Datensatz des Reservisten zu halten, um ihn überhaupt informieren zu können (und so vielleicht seine Freiwilligkeit zu erhöhen).


Ihr habt ja HEUTE Beide recht... deshalb ja auch mein Punkt "Abwarten wie das Alles in den nächsten Jahren in der Praxis umgesetzt wird...".

Wo der Dienstherr aber grundsätzlich hin will ... steht klar in der Strategie:

u.a.

"5071. Über die GBO wird über die Zeit ein erheblicher Teil der Beorderungsdienstposten mit
Personal besetzt
, das die Anforderungen der Dienstposten umfänglich erfüllt.

5073. Der Schwerpunkt bei der bedarfsgerechten Befüllung der Reserve liegt bei den strukturgebundenen
Dienstposten der VstkgRes, insbesondere bei den ErgTrT, dem Feldersatz und den RSUKr
.

5074. Beorderungen auf nicht strukturgebundene Beorderungsmöglichkeiten der PersRes bleiben
unverändert erforderlich, um Vakanzen und Auftragsspitzen zu begegnen sowie die Fähigkeiten im
gesamten Einsatz- und Missionsspektrum der Bundeswehr im In- und Ausland zu verstärken.

5076. Die Personalentwicklung der Reservistinnen und Reservisten orientiert sich in ihren Grundsätzen
an der der aktiven Soldatinnen und Soldaten, bedarf jedoch eigener Festlegungen und wird in
einem eigenständigen Konzept beschrieben."




Das dies HEUTE noch "in den Sternen steht" und der umfassenden Ausgestaltung bedarf, ist doch logisch.

Da müssen sich z.B. BMVg, SKA KompZResAngelBw und BAPersBw noch viele Gedanken machen... ;) :D

So z.B. ... Wie motiviere ich die beorderten Reservisten zu Wehrübungen ?

Wie kann ich dies erleichtern ? Indem ich z.B. gesetzliche Regelungen schaffe, dass der Arbeitgeber den Res freigeben muss ... bei vollem Kündigungsschutz ?

etc. , etc. ...


Gesetzliche Anpassungen in der Zukunft sind möglich und nicht ausgeschlossen... die DANN ganz neue Situationen ergeben...

Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: homerjay71 am 24. Oktober 2019, 09:05:50
In der Auswahlkonferenz wurden über 250 vom KarrC Erfurt empfohlene ROA mangels DP abgelehnt. Es scheint also ja genug Bewerber zu geben, die grundsätzlich die Anforderungen erfüllen.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: F_K am 24. Oktober 2019, 09:18:45
Zitat
Wie kann ich dies erleichtern ? Indem ich z.B. gesetzliche Regelungen schaffe, dass der Arbeitgeber den Res freigeben muss ... bei vollem Kündigungsschutz ?

Die GESETZLICHEN Regelungen gibt es - bei bes. Auslandsverwendungen ist eine Zustimmung des AG bei Verwendungen bis zu 3 Monaten NICHT vorgesehen, bei Verwendungen bis zu 7 Monaten soll diese "angestrebt" werden, ist aber gesetzlich NICHT notwendig - alles bei vollem Kündigungsschutz.

Und was macht die Bundeswehr (in Vorschriften !) daraus?
Ohne Zustimmung gibt es keine Einplanung.

Aus meiner Sicht ein Verstoß gegen gesetzliche Vorgaben - aber es ist von der "BW" so gewollt (nicht vom Gesetzgeber).

Soviel zum SKA KompZResAngelBw … die machen viele gute Dinge - aber manchmal kann man die Entscheidungen nicht nachvollziehen - und auch auf Nachfrage wird weder die Stelle / Person genannt, die diese Entscheidung getroffen hat, noch kann diese nachvollziehbar begründet werden ...
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Col bleu am 24. Oktober 2019, 09:53:00
Ich sehe auch das Hauptproblem für die Umsetzung darin, dass die Arbeitgeber aus der freien Wirtschaft dem teilweise sehr skeptisch gegenüber stehen.

Die Angestellten, die sich für RDL interessieren, sind oftmals Spezialisten in ihrem Betrieb/Unternehmen und würden dem AG in der Zeit der "Wehrübung" schlichtweg fehlen - ersatzlos, weil eben Spezialisten auf ihrem Gebiet. Ein finanzieller Ausgleich allein würde als nicht ausreichend betrachtet werden, da die ausgeübte Tätigkeit nicht ersetzt werden könnte/würde. Außer, die Finanzspritze würde ausreichen, eine Vertretung auszubilden und dann einsetzen zu können. Ich denke, die Höhe dessen könnte den Rahmen des Wehr-/Reserveetats sprengen.
Sehr viel Konjunktiv ...

Andere AG, so meine Erfahrung, lehnen das Prinzip an sich ab. Hier wäre ein gesellschaftlicher Konsens nötig, womit wir uns heute bekanntermaßen schwer tun - siehe andere gesellschaftspolitische Themen. Jedenfalls bekam ich auch schon mal Kommentare wie: "Wenn es Ihnen bei der Bw so gut gefällt, können Sie ja kündigen und dorthin zurück gehen. Ansonsten bleiben Sie her." zu hören.

Geltendes Recht einfach mal anwenden wäre auch eine Alternative, aber mit welchen Folgen? Zumindest wäre das nicht förderlich für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen AG und AN einerseits, sowie zwischen Unternehmen und Staat/Bundeswehr andererseits.
Und ich bezweifle, dass die Bundeswehr Interesse daran hat, dass seine Reserve Ärger mit dessen Brötchengeber bekommt, nur weil sie Reservedienst leisten möchte.

Es bleibt das Dilemma, wie frei ein Reservist ist, auch tatsächlich "üben" zu gehen.
Meist nimmt er dann doch seinen Erholungsurlaub dafür (sofern die Familie da mitmacht), und wohl dem, der darüber hinaus die Möglichkeit bekommt, auf "gesetzlichen" Weg freigestellt werden zu können.

Nur eine persönliche Meinung eines "glücklichen" Reservisten ...
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: F_K am 24. Oktober 2019, 09:59:24
Zitat
Geltendes Recht einfach mal anwenden wäre auch eine Alternative, aber mit welchen Folgen?

Hä?

Gerade die Anwendung von Recht und Gesetz schafft VERTRAUEN - der Verzicht darauf ist Willkür - ohne jegliches Vertrauen.
(.. und der gute Kaufmann / AG handelt natürlich nach dem geltenden Recht!)
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Col bleu am 24. Oktober 2019, 10:40:18
Wie ich versuchte darzustellen, wenn der AG es nicht möchte, dass sein AN wegen einer RDL fehlt, da ihm Arbeitskraft abhanden geht, dann kann es noch so legal und eventuell legitim sein, aber der AG empfindet es als Benachteiligung, die in der Regel der AN zu spüren bekommt.
Recht ist zwar eine klare Ansage, wenn es aber als Zwang empfunden wird, dann schafft das bestimmt kein Vertrauen.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: F_K am 24. Oktober 2019, 10:43:53
Recht und Gesetz ist IMMER Zwang, den es soll ja den Schwachen vor dem Starken bzw. das Recht gegen das Unrecht beschützen (notfalls mit Zwangsmaßnahmen oder Gewalt).

Und natürlich schafft es Vertrauen, wenn ich darauf vertrauen kann, rechtlich einwandfrei behandelt zu werden und nicht Willkür ausgesetzt zu sein.

Was ist den Vertrauen für Dich? Der Arbeitgeber macht "was er will, auch gegen Recht und Gesetz" - weil er "stärker" ist?
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Col bleu am 24. Oktober 2019, 11:49:04
Wir haben immer noch das Prinzip der Freiwilligkeit, für den Reservisten wie auch dem Arbeitgeber.
Sobald der AG nicht willig ist, ist es im Nachhinein nicht hilfreich, als übender Reservist seinen Brötchengeber vor den Kopf zu stoßen, so sehr er auch im Recht sein mag.
Im Zweifel wird sich der Reservist eher für den Erhalt des Arbeitsplatzes entscheiden, als für eine RDL, die im Vergleich zur Erwerbstätigkeit eher die Bezeichnung "Hobby" trägt.

Was könnte der zum Recht gezwungene AG (und dadurch verärgerte) machen?
Den AN übergehen, wenn es um Weiterbildung, Förderung und Beförderung geht, und sich einem AN zuwenden, dem er mehr "Treue" zutraut.
Den nächstbesten Grund suchen, sich von seinem AN zu trennen, weil er sich gegen dessen Wunsch sein Recht verschafft hat.
Im schlimmsten Fall hat dann der Reservist geübt, ist aber irgendwann aufgrund dessen (natürlich nicht offiziell) ohne Arbeit.
Wurde irgendjemandem damit geholfen, nur weil es rechtens ist, RD zu leisten?

Daher ist es wichtig, mit dem AG einen Konsens erzielen zu können, über geltendes Recht hinaus.
Ich finde es persönlich auch sehr schade, dass sich solche Situationen ergeben, aber es ist leider Alltag.

Rechtssprechung ist die Theorie, die Praxis kann sich anders darstellen.
Und wie bekannt sind Recht und Gerechtigkeit zwei verschiedene Paar Schuhe.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: F_K am 24. Oktober 2019, 12:33:45
Zitat
Wir haben immer noch das Prinzip der Freiwilligkeit, für den Reservisten wie auch dem Arbeitgeber.

Negativ - der AG hat den Res für RDL bis 6 Wochen im Jahr freizustellen - gesetzlich geregelt.

Recht und Gesetz sind keine "Theorie", sondern in einem Rechtsstaat regelmäßig gelebte Praxis.

(Das es oft Fehlverhalten unterhalb einer justiziablen Schwelle gibt, ist ein anderes Thema).
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: KlausP am 24. Oktober 2019, 12:49:26
Ich empfehle einfach mal die Lektüre des Wehrpflichtgesetzes, welches nach wie vor Gültigkeit hat - Nürnberg mit der Ausnahme, dass die Einberufung zum verpflichtenden Grundwehrdienst ausgesetzt ist. Alle ausscheidenden Soldaten unterliegen demzufolge nach wie vor der Wehrüberwachung. Dass die durch die entsprechenden Organe derzeit so gut wie nicht ausgeübt wird, weil die entsprechenden Kapazitäten zusammen mit der Aussetzung des GWD in die Tonne gekloppt wurden, steht auf einem anderen Blatt.

Zitat
... 5073. Der Schwerpunkt bei der bedarfsgerechten Befüllung der Reserve liegt bei den strukturgebundenen Dienstposten der VstkgRes, insbesondere bei den ErgTrT, dem Feldersatz und den RSUKr. ...

Da hat man Einiges sogar schon vor der Aussetzung des GWD "nicht mehr gebraucht". "Meine" FErsKp im PzGrenBtl wurde zu Ende 2006 aufgelöst, und das war bestimmt auch nicht nur meine sondern vermutlich alle im Heer. Und die FersBtl wurden noch früher dicht gemacht. Jetzt plötzlich wird man wohl wieder wach.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: schlammtreiber am 24. Oktober 2019, 12:59:43
Da hat man Einiges sogar schon vor der Aussetzung des GWD "nicht mehr gebraucht". "Meine" FErsKp im PzGrenBtl wurde zu Ende 2006 aufgelöst, und das war bestimmt auch nicht nur meine sondern vermutlich alle im Heer. Und die FersBtl wurden noch früher dicht gemacht. Jetzt plötzlich wird man wohl wieder wach.

Sehr richtig.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Col bleu am 24. Oktober 2019, 13:20:23
Zitat
Wir haben immer noch das Prinzip der Freiwilligkeit, für den Reservisten wie auch dem Arbeitgeber.

Negativ - der AG hat den Res für RDL bis 6 Wochen im Jahr freizustellen - gesetzlich geregelt.

Recht und Gesetz sind keine "Theorie", sondern in einem Rechtsstaat regelmäßig gelebte Praxis.

(Das es oft Fehlverhalten unterhalb einer justiziablen Schwelle gibt, ist ein anderes Thema).

Eben, da muss man sich überlegen, was einem wichtiger ist. Die Wahrnehmung eines verbrieften Rechts kann Konsequenzen nach sich ziehen, die unmittelbar damit in Verbindung stehen.
Wenn alle AG diesbezüglich die Meinung vertreten würden, sie seien bereit, die Anforderungen ihres Unternehmens denen des Bundes unterzuordnen, würden wir diese Diskussion nicht führen. Sich seinem AG entgegenzustellen ist schon ... sagen wir mal mutig.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: F_K am 24. Oktober 2019, 13:37:12
@ Col:

Wer freiwillig "verbriefte" Positionen räumt ohne diese zu verteidigen (oder wenigstens ein Verzögerungsgefecht zu führen), ist ein "Weichei" und wird immer deswegen Nachteile zu erleiden haben.

"Mut" ist nicht verlangt - aber tapfer verteidigen haben wir mal geschworen - und sollte doch auch der Anspruch in eigenen Dingen sein.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Col bleu am 24. Oktober 2019, 14:28:44
.. Jedenfalls bekam ich auch schon mal Kommentare wie: "Wenn es Ihnen bei der Bw so gut gefällt, können Sie ja kündigen und dorthin zurück gehen. Ansonsten bleiben Sie her." zu hören. ...

Als ich den Spruch gehört habe, habe ich mich tatsächlich gefragt, "Was nun, was tun?"
Ich wäre gerne tiefer in die Diskussion gegangen, und war bereit, zu argumentieren. Mein AG hat mir aber ganz schnell und deutlich zu verstehen gegeben, das Thema sei für ihn damit gegessen.
Da kommt einem schon der Gedanke, dass man bei nächster Gelegenheit entweder das Unternehmen verlasse müsse, oder zumindest keine Entwicklungsmöglichkeit bekäme. Da ist einem das Hemd (der Arbeitsplatz) näher als die Hose (das Ehrenamt), und man wägt ab. Ich bin mir sicher, ich bin bei weitem nicht der Einzige, der vor solch einem Dilemma stand.
Ich hätte also mein Recht wahrnehmen können, der AG hätte rechtlich nichts dagegen unternehmen können - aber was dann, später und in Zukunft?
Und nur darauf spiele ich an, und hier ist es dann schon mutig, sich nicht nur für sein recht einzusetzen, sondern vor allem sich gegen seinen AG zu stellen (sofern er eben nicht mitspielt).

Mein jetziger AG ist da wesentlich kulanter (sage ich), er gesteht mir meine RDL gerne zu, bat mich aber nicht mehr als 4 Wochen hierfür in Anspruch zu nehmen. Denn er möchte meine Fähigkeiten da haben, wo er sie bezahlt und benötigt. Bin ich nicht da, ist keiner, der das an meiner statt erledigen kann. Und auch hier geht es sicherlich nicht nur mir so.
Würde ich in "zwingen", auch 8 Wochen RDL akzeptieren zu müssen, bräuchte ich ihn kaum in Zukunft ansprechen, wenn ich andere Wünsche oder Bedürfnisse hätte. Er würde mich andererseits auch nicht mehr so sehr mit einbeziehen wie bisher, da ich ihn subjektiv "angepisst" hätte und er kein Vertrauen in meine absolute Zusammenarbeit haben könnte.

Das tatsächliche Leben ist ein Geben und Nehmen, und Gesetze bilden hierfür einen Rahmen (möglichst klar und zu verlässig), das Geschehen selbst spielt sich aber innerhalb des Rahmens ab, der Rahmen lässt hier in der Regel einen Spielraum zu.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: F_K am 24. Oktober 2019, 14:53:30
@ Col:

Was machst Du, wenn Dein AG sagt, er muss sparen und 20 % Gehaltskürzung wären ja nicht so schlimm? Bietest Du 30 % an, weil Du ja ein guter AN sein willst?
Oder wenn er keine Sozialabgaben mehr zahlen möchte?
Oder gegen Sicherheitsbestimmungen verstößt?

8 Wochen im Jahr steht für "normale" RDL nicht zur Diskussion, weil hier das Gesetz max. 6 Wochen im Jahr vorsieht.

Ich rate auch immer an, ohne "Gefechte" durchs Leben zu kommen - aber Konflikte gibt es immer, und da sollte man sich an gesetzliche Vorgaben halten  ...
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Col bleu am 24. Oktober 2019, 15:28:16
Ob 8 oder 6 Wochen, es ist mehr als im gegenseitigen Einvernehmen vereinbart.

Wenn der AG Probleme hat, setzt er sich mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft zusammen und sucht nach einem gemeinsamen, tragfähigem Kompromiss.
Und ja, das kann auch schlimmsten Fall Gehaltskürzungen oder Verzicht auf tarifliche Sonderleistungen beinhalten.

Man kann durchs Leben gehen und zusehen, dass alles nacht recht und Gesetz geregelt wird, oder aber man setzt sich zusammen und versucht etine Vereinbarung zu finden, mit der alle leben können, ohne Gerichte zu bemühen.
Ich stehe für Letzteres ein.
Denn bevor man sein Recht auf RDL durchsetzt, um in einem späteren Falle vergeblich auf Verständnis seines AG setzt, und der dann vor Gericht durchsetzt, dass man seinen Arbeitsplatz verliert (und sei es in einer Güteverhandlung), gebe ich mich mit dem zufrieden, was ich habe.
Und mein Arbeitsplatz ist mir im Zweifel wichtiger als eine erfüllte ehrenamtliche Tätigkeit zum "Wohle des Volkes".

Zugegebenermaßen kenne ich mich im öffentlichen Dienst nicht aus, vielleicht kommt man dort aber damit einfacher durchs Leben.
Dort, wo ich tätig bin, pflegt man das miteinander und versucht, gegenseitig auf Wünsche und Befindlichkeiten einzugehen.
Wenn ich übe stelle ich aber auch fest, dort wird auch nur bedingt darauf eingegangen, aber sehr schnell gemeldet, beschwert und kompromisslos geregelt.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: F_K am 24. Oktober 2019, 15:43:14
@ col:

Soweit sind wir nicht voneinander entfernt - für mich ist allerdings die BASIS eines EINVERNEHMLICHEN Handelns immer die geltenden Gesetze und relevante Vorschriften - auf dieser Basis ist der gemeinsame, tragfähige Kompromiss zu finden - es ist "sinnlos", Dinge neu zu verhandeln, die in der Gesellschaft schon in Form von Gesetzen allgemeinverbindlich geregelt sind.

Ich "diskutiere" doch mit meinem AG nicht, dass dieser Gesetze einzuhalten hat, sich an den schriftlichen Vertrag mit mir zu halten hat oder Sozialabgaben zu leisten hat - dass ist  die unabdingbare Basis, auf deren Fundament nach Lösungen gesucht werden kann.

( … und ja, ich habe mich mit meinem AG auch auf bis zu 4 Wochen RDL im Jahr "geeinigt - weil es da auch Wiederstände gab - aber "on top" dann doch eine bes. Auslandsverwendung gemacht .. halt 2,5 Monate ..)
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Col bleu am 24. Oktober 2019, 16:28:09
Soweit sind wir nicht voneinander entfernt
@ F_K
Das freut mich. :-)

Regeln jeglicher Art sind dafür da, das Miteinander in der Gesellschaft zu ordnen und möglichst vielen (wenn nicht allen) klare Anweisungen zu geben, wie ein welcher Situation gehandelt werden soll, zum Wohle der Allgemeinheit. Die ältesten mit bekannte Regeln sind die 10 Gebote.
In der Praxis der Anwendbarkeit der Gesetze ergibt sich jedoch ein Interpretationsspielraum, den jegliche Partei gerne versucht, zu seinen Gunsten auszulegen. Diese werden durch die Anwälte vorgetragen, der Richter entscheidet sich dann für eine Variante, manchmal sieht er euch einen Mittelweg, bzw. hat eine 3. Ansicht.

Nun sagt die Gesetzgebung, der Dienst für den Staat ist rechtens.
Andererseits hat der AG auch einen Arbeitsvertrag mit seinem AN, mit einem berechtigten Interesse, dessen Arbeitskraft auch dauerhaft nutzen zu können.
Und es hat unterm Strich, denke ich, noch Niemandem geholfen, sich per Gerichtsentscheid gegen seinen Vorgesetzten durchzusetzen - das Miteinander ist in der Regel stark gestört.

Und wäre das alles einfach, dann bräuchte man auch nicht darüber zu diskutieren, wie AG motiviert werden sollen, ihre Resis üben zu lassen.
Warten wir doch einfach ab, wie die neue Strategie der Reserve umgesetzt werden soll und kann.
Denn es lohnt sich, zu üben, und macht doppelt Spaß, wenn alle mitspielen...

Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Opa_Hagen am 25. Oktober 2019, 07:56:34
Servus,


dazu gibt es im Intranet auch ein Interview mit Vizeadmiral Rühe, der da wortwörtlich zum Thema Qualifikationen, die für die Bw verwertbar sind, sagte:

"... es gibt eine breite Spanne, und wir können auf jeden individuell eingehen..."

in der K-10/5 steht geschrieben:

5072. Zivil erworbene Qualifikationen der Reservistinnen und Reservisten sind noch stärker als bisher zu erfassen und, soweit für die Bundeswehr verwertbar, in der Personalentwicklung zu berücksichtigen.
Ähnliches stand schon In der „Weisung für die Reservistenarbeit in den Jahren 2015/2016“ zu lesen „…zentrale Bedeutung kommt weiterhin den Möglichkeiten zur Anerkennung zivilberuflicher Ausbildung für Reservisten und Reservistinnen zu. Die in diesem Bereich bereits geleisteten Arbeiten dazu gilt es kontinuierlich fortzusetzen und nach neuen Wegen zu suchen, die uns zu mehr Flexibilität beim Zustandekommen von Reservistendienstleistungen führen…

Das würde bedeuten, es gibt für die Bearbeiter bei BAPersBw bereits Ausführungsbestimmungen hinsichtlich der Betrachtung zivil erworbener Qualifikationen, die über den starren Tellerrand "förderliche Eingangsberufe gemäß BKZ" schauen? Wird ab jetzt "individuell eingegangen"? Kann man wirklich fundierte Analyse und Betrachtung der nachgewiesenen Qualifikation erwarten?

Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Ralf am 25. Oktober 2019, 08:08:25
Ein Konzept bildet die Grundlage für die weitere Bearbeitung in der Dokumentenhierarchie. Daraus kann man nicht schließen, dass es bereits Ausführungsbestimmungen gibt. Auch richtet sich das an dem Rahmen der SLV; somit wird es nur eingeschränkt möglich sein, hier außerhalb der zivilberuflichen Ausbildung Qualifikationen anzuerkennen.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Eisensoldat am 25. Oktober 2019, 11:49:53
Zitat
Auch richtet sich das an dem Rahmen der SLV; somit wird es nur eingeschränkt möglich sein, hier außerhalb der zivilberuflichen Ausbildung Qualifikationen anzuerkennen.
Und das ist auch gut so!. Was meint ihr, liebe @all, wieviele selbsternannte "IT-Spezialisten" zu beim Beispiel in die Cyber-Reserve drängen, die dann zusätzlich auch noch keinen soldatischen Background haben, aber selbstverständlich entsprechend (hohen) DG und Uniform wollen. "Bürokratie" in Form der SLV ist hier sehr sinnvoll, sonst wäre der Willkür Tür und Tor geöffnet und es würden sich jede Menge sogenannte Experten tummeln, die einen Personaler so lange belabern, bis der Ihnen den gewünschten Dienstposten gibt.
Bei der Konzeption der Reserve geht es ja vor allem darum, das "Rekrutierungspotential" der ausscheidenden Soldaten zu nutzen, wenn dann die Beritschaft und Freiwilligkeit gegeben ist, sind die bisher existierenden Mechanismen (gem. der SLV) durchaus ausreichend und zielführend. Will heißen: NEUE Konzeption heißt nicht neue Verfahren der Beorderung o.ä.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Löwe von Eutin am 25. Oktober 2019, 14:17:02
Die Idee der Grundbeorderung für aus dem Dienst ausscheidende Soldaten ist auf jedenfall eine sehr gute Sache!

Aber in der Reserve fehlt es halt auch an Leuten.
In den meisten RSU Kompanien sind viele Posten unbesetzt und es wandern ab und an ja auch welche von den RSU Kompanien zurück in die aktive Truppe.
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: Tasty am 25. Oktober 2019, 16:44:00
in der K-10/5 steht geschrieben:

5072. Zivil erworbene Qualifikationen der Reservistinnen und Reservisten sind noch stärker als bisher zu erfassen und, soweit für die Bundeswehr verwertbar, in der Personalentwicklung zu berücksichtigen.

Den Fragebogen für Reservisten, in dem das angefragt wird, habe ich jetzt auch bekommen.
Welche Qualifikationen sind denn damit konkret gemeint? Was ist da relevant und welche Fähigkeiten eher uninteressant?
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: PzPiKp360 am 21. August 2020, 19:43:10
Rheinland-Pfalz erhält eine zweite RSU Kp:

https://rsu-kraefte.blogspot.com/2020/08/rheinland-pfalz-bekommt-zweite-rsu.html (https://rsu-kraefte.blogspot.com/2020/08/rheinland-pfalz-bekommt-zweite-rsu.html)

Zitat
KpChef Major d.R. Dr. Ing. Alexander Pfriem informierte hierzu die Kompanie kürzlich, wie folgt:
Am Sonntag, den 13. September wird die zweite RSU-Kp in Dienst gestellt. Seit geraumer Zeit liefen im Landeskommando Rheinland-Pfalz und in der bestehenden RSU-Kp Überlegungen, wie aus der jetzigen RSU-Kp unter Einbeziehung aller Bewerber eine zweite Kompanie aufgestellt werden kann. Nach unserer Blockausbildung im Januar mit der beachtlichen Teilnehmerzahl von 116 war absehbar, dass eine einzige RSU-Kp mit 120 Dienstposten nicht mehr ausreicht, um der erfreulichen Entwicklung der Neuzugänge Rechnung zu tragen. Im harten Kern haben wir ca. 70 RSU-Kameraden, die schon länger dabei sind. Allein im Januar hatten wir ca. 30 gediente Kameraden, die ein Teil der RSU-Kräfte werden wollten. Zusätzlich haben wir rund 20 neue Soldaten der Reserve, die die Ausbildung der Ungedienten 2019 abgeschlossen haben. Aktuell ist die Zahl der gedienten Bewerber weiter angestiegen und die Ausbildung der Ungedienten 2020 wird weitere Soldaten der Reserve hervorbringen. Die Aufstellung der zweiten RSU-Kp ist daher ein folgerichtiger Schritt, um eine einsatzbereite Reserve in Rheinland-Pfalz weiter auszubauen. (...)
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: LwPersFw am 22. August 2020, 09:39:38
Die RSUKp müssen ja ggf. auch aufwachsen...

... denn ab nächsten Jahr ... haben sie eine neue Daueraufgabe ...

FWD-Hsch

"Wie ist der  Ablauf des  FWD im  Heimatschutz  geplant?

•  Phase  1: 

Dreimonatige  militärische  Grundausbildung  in  einer  der  elf Grundausbildungseinrichtungen  der  Streitkräftebasis  (siehe Übersichtskarte), weitgehend regional  und damit  dezentral.

•  Phase  2: 

Viermonatige Spezialausbildung  Heimatschutz.  Diese  Ausbildung  erfolgt zunächst  an einer  der  drei  derzeit  geplanten  zentralen Stellen in  Berlin, Delmenhorst  und  Wildflecken. 

Diese Phase  schließt  auch einen  Abschnitt  bei einer  Dienststelle  mit  dem  späteren regionalen Bezug  ein. 

Indem  der  FWDL Heimatschutz  seine  zukünftige regionale  Einheit  bereits  kennenlernt,  beinhaltet diese Phase somit  auch den Übergang  in  Phase 3.

•  Phase  3: 

Dienst  als  Reservistendienst  Leistende oder  Reservistendienst Leistender  (RDL)  in  grundsätzlich  einer  der  30 Regionalen Sicherungs-  und Unterstützungskompanie (RSUKp):  die  freiwilligen Heranziehungen  innerhalb der anschließenden sechs  Jahre  für  eine  Dauer  von insgesamt  fünf  Monaten orientieren  sich am  Bedarf  der  Bundeswehr  (Ausbildungs-  und Übungsvorhaben der  jeweiligen RSU-Kompanien,  Hilfeleistung  im  Innern)  und  berücksichtigen die familiären  und beruflichen  Belange des  Einzelnen. 
Die Steuerung  erfolgt  durch das  Landeskommando  im  jeweiligen Bundesland
."

Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: PzPiKp360 am 24. August 2020, 17:22:09
https://www.reservistenverband.de/magazin-die-reserve/strategie-der-reserve-verband-legt-konkrete-angebote-vor (https://www.reservistenverband.de/magazin-die-reserve/strategie-der-reserve-verband-legt-konkrete-angebote-vor)

Zitat
Fast ein Jahr ist vergangenen, seit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bei der jüngsten Jahrestagung der Reserve in Berlin die neue Strategie der Reserve vorgestellt hat – wir berichteten. Aus ihr leiten sich drei Schwerpunkte für die Aufgaben der Reserve ab: Sie gewährleistet den Aufwuchs für die Streitkräfte, sie verstärkt die Einsatzbereitschaft und erhöht mit Blick auf die Landes- und Bündnisverteidigung die Durchhaltefähigkeit der Streitkräfte.
„Die Reserve ist ein wesentlicher Bestandteil der Streitkräfte für den Heimatschutz und im internationalen Krisenmanagement“, sagte die Ministerin. Das bedeute, dass sie so aufgestellt, ausgebildet und ausgestattet werden muss, dass sie diese Rolle erfolgreich übernehmen kann. Kramp-Karrenbauer versprach, für einen wachsenden Verteidigungshaushalt zu kämpfen: „Gute Arbeit der Reserve gibt es nicht zum Nulltarif!“ (...)

https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2020/08/Überlegungen-des-VdRBw-zur-Umsetzung-SdR-2019.pdf (https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2020/08/Überlegungen-des-VdRBw-zur-Umsetzung-SdR-2019.pdf)
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: PzPiKp360 am 27. August 2020, 22:49:07
Wie, die Ausbildung in der GA umfasst nur noch das Gewehr? Seit wann soll das so sein? Ich habe noch dieses Q1 an einer P8-Ausbildung in der GA teilgenommen. NB1 stimmt dagegen...
Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: LwPersFw am 28. August 2020, 06:59:55

….Seit wann soll das so sein? Ich habe noch...


Seit es neue Konzepte zur Ausbildung gibt...   ;)

Hier empfehle ich die Lektüre der aktuellen B1-222/0-1 "Neues Schießausbildungskonzept für das Schießen mit Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen (neuesSAK)"

Dort ist auch das Modul "Grundlagenausbildung" erläutert, dass in der aktuellen GA zu vermitteln ist.

Und im IntranetBw findet sich z.B. für das Heer eine gute Zusammenfassung der zu erbringenden Schießleistungen "Übersicht Schießübungen in der Truppenausbildung Heer"

Wer als beorderter Resi da mehr wissen will … muss sich halt bei der nächsten RD mal Einlesen...


Titel: Antw:Die NEUE Strategie der Reserve
Beitrag von: LwPersFw am 25. September 2020, 18:58:17
Deutscher Bundestag

Drucksache  19/22674

Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage...

Bundesfreiwilligendienst und Pläne der Bundesregierung zur Schaffung eines Freiwilligendienstes bei der Bundeswehr


Gemeint ist FWD-Hsch...
Titel: Antw:Weisung für die Reservistenarbeit in den Jahren 2020 - 2022
Beitrag von: LwPersFw am 29. Oktober 2020, 10:11:39
Weisung für die Reservistenarbeit in den Jahren 2020 - 2022

siehe Anhang,  von Reservistenverband.de


Auszug:

4.3.2 Grundbeorderung

"Meine Absicht ist es, mit der GBO zum 01. Oktober 2021 zu beginnen."

Titel: Weisung für die Reservistenarbeit in den Jahren 2020 - 2022 / Grundbeorderung
Beitrag von: LwPersFw am 30. April 2021, 08:41:08

Auszug:

4.3.2 Grundbeorderung

"Meine Absicht ist es, mit der GBO zum 01. Oktober 2021 zu beginnen."



Es kommt Bewegung in das Projekt...

Im IntranetBw wurde für die Truppe eine "Arbeitshilfe Grundbeorderung für die Truppe" veröffentlicht.

Da hier u.a. mehr Arbeit auf die DV und Dienststellen zukommt … sollte man sich damit schon einmal beschäftigen...



Inhaltsverzeichnis

1. Einordnung 4
2. Zweck der Arbeitshilfe “Grundbeorderung“ 4
3. Grundsätze und Ziele 5
4. Verantwortlichkeiten 7
4.1 Reservistinnen und Reservisten 7
4.2 Vorgesetzte 7
4.3 Karrierecenter der Bundeswehr und mobile Karriereberatung Reserve 7
4.4 Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr 8
5. Beratungs- und Einplanungsprozess 8
5.1 Informationsveranstaltungen 8
5.2 Beorderungsverfahren der Grundbeorderung 9
5.3 Weitere Aspekte eines freiwilligen Engagements in der Reserve 11
5.3.1 Laufbahnen 11
5.3.2 Grundlage Heranziehung und wehrrechtliche Verfügbarkeit 13
5.3.3 Beorderungs- und Heranziehungssicherheitsüberprüfung von Reservistinnen und Reservisten 12
5.3.4 Gesundheitliche Verwendungsfähigkeit 13
5.3.5 Dienstleistungsüberwachung 13
5.3.6 Unabkömmlichstellung 13
6. Personalentwicklung 14
6.1 Grundsätze 14
6.2 Vorgaben und Rahmenbedingungen der Personalentwicklung 14
7. Betreuung und Fürsorge 17
8. Anlagen 18
8.1 Begrüßungsschreiben “Grundbeorderung“ durch das BAPersBw
8.2 Begrüßungsschreiben “Ohne Grundbeorderung“ durch das BAPersBw
8.3 Protokoll über die Beratung zur Entlassung heranstehender Soldatinnen und Soldaten
8.4 Vortrag “Grundbeorderung“
8.5 Bezugsjournal



und...ebenfalls im IntranetBw:

"Sie ist ein Kernelement der Stra­te­gie der Re­ser­ve der Bun­des­wehr und maß­geb­lich für eine voll­um­fäng­lich ein­satz­be­rei­te Re­ser­ve – die Grund­be­or­der­ung in der Bun­des­wehr (GBO).

Ein­ge­führt wird sie zum 1. Ok­to­ber.

Um die Trup­pe nicht al­lein­zu­las­sen, star­tet am 5. Mai zwi­schen 10 und 11 Uhr ein Live­Chat, der we­sent­li­che Punk­te zum The­ma klä­ren soll.

Erste Fra­gen kön­nen schon jetzt im Pre­Chat ge­stellt wer­den.
Titel: Antw:Weisung für die Reservistenarbeit in den Jahren 2020 - 2022 / Grundbeorderung
Beitrag von: LwPersFw am 10. Oktober 2021, 07:16:51
Tagesbefehl des Generalinspekteurs der Bundeswehr

"Zum 1. Oktober 2021 wurden die ersten Soldatinnen und Soldaten nach ihrem Ausscheiden in die Grundbeorderung eingeplant, also bereits auf feste Dienstposten.
Die neue Regelung soll das Engagement in der Reserve erleichtern. Generalinspekteur Eberhard Zorn wirbt im aktuellen Tagesbefehl für die Initiative und die Binnenkommunikation in der Truppe."


https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/tagesbefehl-generalinspekteur-bundeswehr-grundbeorderung-5227240 (https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/tagesbefehl-generalinspekteur-bundeswehr-grundbeorderung-5227240)