Naja ich sehe es jeden Tag in meinem Bereich und dem meiner Studienkollegen. Wir sind alle von der Luftwaffe an Kooperationspartner im Raum München und Ingolstadt ausgeliehen, wo den Umständen entsprechend relativ hohe Gehälter gezahlt werden. Bei mir im Büro sitzen zwei ehemalige SaZ und ein langjähriger Airbus-Ingenieur. Vergleiche ich mein Gehalt und meine Arbeitszeit mit denen der Kollegen, dann kann ich nur traurig lächeln.
Selbst das, was ich mit Familienzuschlag als A11 mit entsprechender Erfahrungsstufe bekommen werde, liegt ca. 30-40% unter dem Netto, was die beiden ehemaligen SaZ bei mir im Büro nach ihrem Ausscheiden und der Übernahme durch Airbus bekommen haben (natürlich inkl. Prämien und sonstigen Bonuszahlungen). Und die machen letztendlich exakt die selbe Arbeit wie ich. Tragen lediglich keine Uniform mehr.
Hinzu kommt, dass ich jeden Tag als erster im Büro bin und als letzter gehe. Mit attraktiver unflexibler Bundeswehr-41h-Woche vs. 35h-Airbus-Woche muss das nun mal sein. Wobei man ehrlicherweise den Sport pro Woche rausrechnen muss. Durch Gleitzeit lässt sich das ganze immerhin flexibel gestalten.
Ich will mich auch nur in Ansätzen beklagen, da ich mir dem bezahlten Studium und den Vorzügen durchaus bewusst bin (auch wenn es einige Nachteile mit sich gebracht hat). Es hat sich auch schon viel getan und die Bundeswehr ist in vielen Bereichen attraktiver geworden. Und die rechtlichen Rahmenbedingungen und Schranken hat LwPersFw ja schön übersichtlich aufgezeigt. Aber man braucht sich auch nicht wundern, wenn kaum einer in unserem Bereich die "attraktiven" Verlängerungsangebote annehmen möchte, keiner BS werden will und selbst OffzMilFD kündigen, wenn die Firma quasi eine Übernahmegarantie bei besserem Gehalt und weniger Arbeitszeit für die selbe Tätigkeit bietet.
Dass das Gehalt im höheren Dienst durchaus mit dem der Firma bei uns mithalten kann und teilweise übertrifft, ist mir bewusst. Aber das gibt es bei der Bundeswehr (bisher) eben nur als StOffz in Verbindung mit mehrmonatigen Lehrgängen, regelmäßigen bundesweiten Versetzungen (auch an "attraktive" Standorte), dem Verzicht auf die Fachtätigkeit als Ingenieur, etc.