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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Sc am 18. Oktober 2018, 08:36:55
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Hoffen wir mal, das der Betreff des Posts nun annehmbar ist:
Hallo zusammen. Ich brauche mal eure Meinung:
Ich bin 18 Jahre alt und mache nächstes Jahr mein Abitur. Ich wollte schon immer die Offizierslaufbahn bei der BW einschlagen und hatte mich auch dort beworben. Mein Karriereberater hat sich schon kritisch mein Zeugnis angesehen (3,1) und meinte, dass ich zu einer Vortestung müsse um überhaupt nach Köln eingeladen zu werden. Diese habe ich gemacht. Dann kam die Einladung nach Köln. Der Karriereberater meinte, dass das Zeugnis zweitrangig wäre, wenn ich da gut abschneiden würde. Also kaufte ich mir das Buch und lernte und machte noch mehr Sport als sonst. Vor zwei Tagen fuhr ich dann nach Köln: Musterung T1, Computer- und Mathetest 2-, Gruppensituationsverfahren 1, Interview sehr gut. Fazit: Ich bin nach dem ersten Tag nach Hause geschickt worden, weil mein Zeugnis zu schlecht ist. Ich bin jetzt ziemlich geschockt. Ich hatte scheinbar von Anfang an keine Chance. Ich frage mich, warum ich überhaupt eingeladen worden bin. Ich meine, es geht mir nicht darum, dass mein Zeugnis zu schlecht war. Das könnte ich nachvollziehen, wenn man mir das gleich gesagt und mich nicht eingeladen sondern von von Anfang an abgelehnt hätte. Was meint ihr?
Man hat mir dort noch den Feldwebel angeboten, da bin ich mir aber unsicher gewesen, da ich nach der Dienstzeit keine "verwertbare" Ausbildung habe. Bin gerade echt in der Schwebe.... Und noch mal zum Offizier bewerben (dann mit meinem hoffentlich besserem Abizeugnis) kann man wohl erst nach zwei Jahren Wartezeit.
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Accessmentcenter
Autsch.
Der Karriereberater meinte, dass das Zeugnis zweitrangig wäre
Es steht in der Tat nicht mehr an erster Stelle und die Leistung vor Ort wird primär betrachtet. Dennoch fließt es natürlich in die Gesamtbewertung mit ein.
Computer- und Mathetest 2-,
In Verbindung mit den wirklich schlechten Schulnoten ergibt ein durchschnittlicher Intelligenztest nun mal ein entsprechendes Bild über die kognitiven Fähigkeiten. Gerade in Zeiten von hohen Durchfallquoten von Offizieranwärtern an den Universitäten kommt diesem Merkmal natürlich besondere Bedeutung zu. Was nutzt es, wenn ich doppelt so viele einstellen und bezahlen muss, damit nach dem Studium noch genau so viele übrig bleiben wie ich brauche?
Ich hatte scheinbar von Anfang an keine Chance. Ich frage mich, warum ich überhaupt eingeladen worden bin.
Jeder, der eingeladen wird, hat auch eine entsprechende Chance, angenommen zu werden. Man muss sich aber immer bewusst machen, dass es eine Bestenauslese ist, man sich also im Vergleich zu anderen Mitbewerbern befindet und sich hier durchsetzen muss. Das bedeutet, dass bei dir das Gesamtpaket einfach nicht gut genug war und die Mitbewerber besser abgeschnitten haben.
Man hat mir dort noch den Feldwebel angeboten, da bin ich mir aber unsicher gewesen, da ich nach der Dienstzeit keine "verwertbare" Ausbildung habe.
Als Feldwebel im allgemeinen Fachdienst erhält man eine zivil voll verwertbare Ausbildung auf Meisterebene.
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Ich vermute mal, dass man Ihnen aufgrund Ihres Ergebnisses im Studieneignungstest in Verbindung mit Ihrem schlechten Zeugnis nicht zugetraut hat, ein Studium in der von Ihnen gewünschten Studienrichtung erfolgreich abzuschließen.
Man hat mir dort noch den Feldwebel angeboten, da bin ich mir aber unsicher gewesen, da ich nach der Dienstzeit keine "verwertbare" Ausbildung habe.
Dann haben Sie zwei Möglichkeiten:
1. Sie bewerben sich für die Laufbahn Feldwebel im allgemeinen Fachdienst und erwerben den für Ihre Wunschverwendung benötigten Zivilberuf im Rahmen einer ZAW auf Facharbeiterebene mit dienstzeitbegleitender Weiterbildung zum Meister.
2. Sie bewerben sich für die Laufbahn Feldwebel im Truppendienst und nutzen die 60 Monate berufsförderung im Anschluß an Ihre Dienstzeit.
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Um mal eine Lanze für den "Wert" einer Abiturnote zu brechen:
Der dazugehörige Test besteht aus 10 Jahren "Vortest", dann der eigentliche Test (2 Jahre lang (!)), der aus Arbeiten, Klausuren und Abiturklausuren besteht, sowie Lernfähigkeitstest "zwischendurch".
Natürlich ist inzwischen nachgewiesen, dass das Ergebnis dieses Tests auch sehr gut mit Studienleistungen korreliert - signifikant besser, als all die viel kürzeren Tests.
Unabhängig davon gibt es natürlich Personen, die trotz eines schlechten Abitur studienfähig sind - und diesen Personen gibt man mit CAT Vortest und dann Testung die Chance der Teilnahme am OA Test - aber viele können sich halt nicht durchsetzen.
Dir bleiben also 3 Optionen:
- FA Laufbahn (Fach- / Truppendienst)
- warten und hoffen (eigentlich auf den Hosenboden setzen und lernen ...)
- andere Optionen
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Die Bewerber bekommen im AC direkt Noten für die einzelnen Prüfungsabschnitte mitgeteilt? Seit wann denn das?
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Als ich dort war konnte man sich Feedback geben lassen, wenn man gefragt hat.
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@ icemanLw:
Das Feedback waren wirklich "Noten" (schriftlich, mit Notenspiegel und Erläuterung) oder eher ein mündliches Feedback im Sinne von "lief ganz gut" - so dass ein unbedarfter Bewerber da ein "sehr gut" oder "gut -" raus hört, auch wenn es anders gemeint war?
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Das weiß ich nicht, ich weiß nur, dass andere gefragt haben. Ich war so glücklich, dass ich alles bekommen habe was ich wollte, dass es mich nicht mehr interessiert hat.
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Dann allgemein:
Aus rechtlichen Gründen gibt kein Personalentscheider schriftlich etwas raus (ausser Ja / Nein), einfach weil jede Information ein Einfallstor für rechtliche Schritte wäre - es kann also nur "mündlich" gewesen sein.
Insbesondere wenig erfahrene Personen hören dann selten die entscheidenden Dinge heraus.
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Als ich dort war konnte man sich Feedback geben lassen, wenn man gefragt hat.
Das ist richtig. Nach meinem Interview hatte ich auch darum gebeten. Mir wurden aber keine Noten mitgeteilt, sondern es wurde in den Bereichen "Oberes Drittel", "Durchschnitt" und "Unteres Drittel" unterteilt - und zwar im Vergleich zu den anderen Bewerbern.
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Computer- und Mathetest 2-,
Auch mir wäre neu, dass man Noten sagt, denn es sind auch keine vergleichbaren Schulnoten. Bspw. ist der CAT von 1 bis 7 und 7 ist die beste Bewertung. Eine 2- wäre somit unterirdisch.
Der "Mathetest", also der Studieneignungstest schließt nicht mit einer Note ab, sondern mit einem STEIND (Studieneigungsindex) und da sind je nach Studiengang unterschiedliche Bestehensprognosen als Zahlenwert abgebildet.
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Bspw. ist der CAT von 1 bis 7 und 7 ist die beste Bewertung. Eine 2- wäre somit unterirdisch.
Vielleicht bist Du gerade über die Erklärung gestolpert? :-\
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Ich bin 18 Jahre alt und mache nächstes Jahr mein Abitur. Ich wollte schon immer die Offizierslaufbahn bei der BW einschlagen und hatte mich auch dort beworben. Mein Karriereberater hat sich schon kritisch mein Zeugnis angesehen (3,1)
Ganz ehrlich, ich habe kein Mitleid. Wenn du schon immer Offizier werden wolltest, dann hättest du in der Schule einfach mehr machen müssen. Ein angestrebter Abischnitt vin 3,1 ist einfach schlecht.
Jeder ist seines hält das Heft des Handelns selber in der Hand, du hast über Jahre keine Leistung gezeigt und bekommst jetzt die Quittung.
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Also ich persönlich finde ein Schnitt von 3,1 nicht so schlecht.
Leider ist in vielen Bereichen der schnitt, egal ob Zivile oder BW nicht zu gebrauchen.
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Also ich persönlich finde ein Schnitt von 3,1 nicht so schlecht.
Schau dir mal diese Tabellen (https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/Statistik/Aus_Abiturnoten_2016.pdf) an, insbesondere die prozentuale Verteilung auf der letzten Seite. Grob überschlagen ist man mit 3,1 in jedem Bundesland unter den schlechtesten 5-15%. Wenn das nicht schlecht ist, was soll es denn dann sein? Da kann man doch nichts schön reden, wenn 9 von 10 besser waren als man selber.
Edit: Link eingenaut und folgebeitrag gelöscht!
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Der TE ist ja "weg".
Aber mal ernsthaft:
Wir brauchen nicht von "gut" oder "schlecht" reden, es geht ganz sachlich um schulische Leistungsfähigkeit.
Ein Abitur von "schlechter" als 4,0 ist nicht denkbar - und auch 3,8 exterm selten, weil man da halt oft wegen "Sperrwerten" das Abitur nicht schafft.
Daher ist Dunstig zuzustimmen, 3,x ist zwar "Abitur", aber halt "gerade so", nicht mehr.
(Und klar, auch Menschen ohne Abitur sind wertvolle Menschen und auch diesen steht die Welt offen ...)
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Ganz ehrlich, ich habe kein Mitleid.
Nun ja, um Mitleid hat der TE ja auch nicht gebeten ;)
Ich denke ihm ist voll und ganz klar, dass sein Abischnitt ihn nicht in die Spitzengruppe der Bewerber katapultiert, zumindest lese ich seinen Post so.
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Und hat dennoch eine Chance bekommen, sich zu beweisen. Die Chance hat er nicht nutzen können. So ist es nun mal im Leben.
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Also ich persönlich finde ein Schnitt von 3,1 nicht so schlecht.
Nun, das kann schon sein - die meisten anderen aber eben schon. Mich eingeschlossen. Nun, schlecht ist das falsche Wort, es ist halt schonmal nicht "gut" sondern nur "befriedigend", und in Zeiten, in denen die Anforderungen mehr und mehr gesenkt werden (Noteninflation und so) und Hinz und Kunz mit 1,* herauskommen....
Wenn man nicht grad erhebliche geistige Einschränkungen hat (Legasthenie und Co.) ist eine 3,1 absolut nichts worauf man stolz sein kann. Sorry.
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(Noteninflation und so)
Da scheinst Du leider recht zu haben...
...Nun liegen die exakten Zahlen des Schulministeriums für dieses Jahr vor: 2018 kommen Bayerns Abiturienten auf einen Schnitt von 2,28 - neuer Rekord. Der Blick in die Statistik der Kultusministerkonferenz bestätigt den Trend: 2006 lag der Landesschnitt noch bei 2,43. Mit den ersten G-8-Abiturienten 2011 kam ein Sprung auf 2,37 und 2017 stand die Zwei hinter dem Komma. Deutlicher ist es bei den Einser-Absolventen: 2006 schafften 8,3 Prozent einen Schnitt von 1,5 oder besser. Zehn Jahre später waren es 12,2 Prozent, 2018 sind es 13,8 Prozent....
...Diese Entwicklung gibt es in ganz Deutschland. In Berlin hat sich die Zahl der Einskommanuller zwischen 2006 und 2016 sogar versechsfacht. ...
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/abitur-bayern-einser-abiturienten-1.4049603 (https://www.sueddeutsche.de/bayern/abitur-bayern-einser-abiturienten-1.4049603)
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Hallo Leute,
SC, du hast noch die Möglichkeit deinen Schnitt zu verbessern. Du kannst auch einen Hochschulabschluss im zivilen Leben erreichen. Hier werden dir gegebenfalls weniger Schranken in der Zulassung gesetzt. Beispielsweise gibt es Fächer die kein Schwein studieren will und demenstsprechend ergibt sich der NC. Auf der anderen Seite sieht es allerdings finanziell sehr herausfordernd aus. Mit deinem "zivilen" Hochschulabschluss kannst du ebenso Offizier werden. Vorteil für den Bund: Geringere Ausgaben für die Ausbildung.
Unabhängig von Zugangsmöglichkeiten, wäre die Frage,ob du überhaubt Bock hast 1. auf ein Studium und 2. auf eine Tätigkeit als Offizier. Es gibt sehr viele Ziele die nicht jeder erreichen kann. Wie es mit der gesellschaftilichen Anerkennung aussieht, ist wiederum ein anderes Thema. Aber die Kameradschaft zwischen Offizieren ist genauso stark ausgeprägt wie beim Rest der Truppe. Ist doch klar.
Ich persönlich war in meiner Kindheit und Jugend lieber draussen als am Schreibtisch. Ich kann sogar rückwärts laufen. Offizier wäre für mich nie in Frage gekommen.
Und jetzt auch noch allgemein bezüglich Noten möchte ich gerne meinen wertvollen Senf dazu geben. Sehr gute Noten korrelieren sehr wohl mit sehr guten kognitiven Fähigeiten und "schlechte" Noten lassen sehr viel Raum für Spekulationen.
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Mit deinem "zivilen" Hochschulabschluss kannst du ebenso Offizier werden. Vorteil für den Bund: Geringere Ausgaben für die Ausbildung.
Grundsätzlich richtig, wenn:
- es für den gemachten UniAbschluss einen entsprechenden DP gibt (es macht also bspw. keinen Sinn, einen Hochschulabschluss in "Maniküre" zu machen, da es hierfür keinen DP mit entsprechender hinterlegten Forderung gibt und damit also auch keine Einstellungsmögichkeit).
- man eine OffzEignung bekommt.
- man sich im Bestenvergleich gegenüber anderen Mitbewerbern durchsetzt.