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Fragen und Antworten => Übung und Einsatz => Thema gestartet von: Samoa am 21. Januar 2010, 17:49:33
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Guten Tag,
ich möchte mich freiwillig als SaZ im Sanitätsdienst verpflichten. Soweit mir bekannt, belege ich durch mein Studium danach sofort den Rang eines Hauptmanns (Sollten sich Fehler einschleichen, bin ich für Verbesserungen gerne zu haben). Soweit ich weiter gelesen habe bekomme ich eine 14tägige allgemeinmilitärische Einweisung in München.
Nun zu meiner Frage: Wie lange dauerd es bist ich in den ersten Einsatz darf?
Ich wäre hierbei auch für Erfahrungswerte dankbar, da theoretische Daten meistens nicht mit der Praxis identisch sind.
Herzlichen Dank im vorraus
Samoa
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Aaaalso, wenn ich den Post richtig verstehe und den Nick ebenso deute (Samoa=SanOA), dann werden Sie nach Ihrem Studium Stabsarzt, nicht Hauptmann. Sieht so ähnlich aus (auf den Schultern), bringt aber gewisse Unterschiede mit sich.
Nach dem Studium wird es noch ein wenig dauern, bis Sie in den Einsatz gehen. Sie müssen in der Regel erst einmal als Truppenarzt "gehen lernen" (bitte nicht wörtlich nehmen). Nicht zuletzt dafür gibt es eine PUMA (PostUniversitäre Modulare Ausbildung). Außerdem erfordert der Einsatz eine entsprechende Vorbereitung (Ausbildungsgänge), die Sie zunächst durchlaufen müssen. Das kann, je nach Dienstposten im Einsatz, schon einige Zeit in Anspruch nehmen. Beispiel: Ein Truppenarzt im Kosovo muss andere Dinge beherrschen als der BAT-Arzt bei der QRF in Afghanistan. (Ja, ich weíß, daß sich das anders schimpft, aber ich versuche, es einfach zu halten.)
Eine genaue Auskunft (Datum, etc.) kann Ihnen wohl niemand geben, da Sie, wenn ich das recht verstehe, noch nicht einmal SaZ sind. Bis Sie also aus dem Studium sind, wird noch eine Menge Wasser den Rhein entlang fließen und entsprechend kann die Bedarfslage eine gänzlich andere sein als heute. Theoretisch(!) könnte es sogar sein, daß zu dem Zeitpunkt X (=Ende Ihres Studiums) die Bundeswehr sich überhaupt nicht in Krisengebieten aufhält.
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ich möchte mich freiwillig als SaZ im Sanitätsdienst verpflichten. Soweit mir bekannt, belege ich durch mein Studium danach sofort den Rang eines Hauptmanns
Das ist richtig.
Aufgrund des von Dir bereits absolvierten Studiums bekommst Du zur Einstellung den Dienstgrad Stabsarzt verliehen, Stabsarzt ist gleichzusetzten mit dem Rang eines Hauptmannes. Die Dienstgradbezeichnungen im ZSan sind etwas anderes als beim Heer.
Nach der 14 tägigen Einweisung in München wird in der Regel erst einmal ein Aufenthalt in der Truppe erfolgen, danach eine Einsatzspezifische Ausbildung, auch EAKK genannt. Direkt nach den 2 Wochen München wird wohl kein Einsatz erfolgen.
Wie lange es dauert, bis der erste Marschbefehl kommt, hängt sicher auch davon ab, welchem Stammtruppenteil Du angehören wirst, ob diese sich gerade im Einsatz befinden, wie gut Deine Beurteilung ist und und und, da kommen zig Faktoren zusammen.
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@Flexi: nicht ganz.
Nach dem Studium kommt man in die klinische Einweisungsphase. Dauert 18-26 monate, ja nach Fachgebiet. Ab der Approbation kann man grundsätzlich jederzeit in den Einsatz- plus natürlich ein bischen Zeit für die einsatzvorbereitende Ausbildung. Was man dann im Einsatz macht, hängt unter anderem vom Fachgebiet ab. Wenn die Fachabteilung einen nicht als Assistenzarzt braucht, kommt unter anderem ein Einsatz z.B. in der PECC/MedRCC oder als LTB in Frage.
Sanitäter gehen in der Regel nicht geschlossen in den Einsatz, sondern die Dienstposten werden durch Personal aus dem gesamten Sanitätsdienst besetzt. Einige Zeit vor dem Einsatz gibt es eine Konferenz, wo verhackstückt wird, welches SanKdo (oder das KdoSES) welchen Dienstposten zu besetzen hat. Bei den klinischen Fächern geht das noch mal wieder anders.
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dh nach den 2 Wochen München + EAKK kann es theoretisch ohne praktische Erfahrungen in der Truppe losgehen ???
oha ok gut danke , wieder etwas daugelernt.
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Die 2 Wochen München macht man ja noch nicht mal zwingend ganz am Anfang. Aber grundsätzlich:Ja
Hatte mal nen jungen Chirurgie-Assistent im MedRCC, der war erst ein paar Monate im Einsatz.
Die Truppenarztzeit macht man ja erst nach der ersten Krankenhauszeit. Aber es stimmt schon: Die meisten gehen in ihrer Truppenarztzeit zum ersten Mal in den Einsatz. Eine besondere Erfahrung ist dafür nicht erforderlich. Als BAT-Arzt braucht man allerdings die ATN Rettungsmedizin (vergleichbar mit der zivilen Fachkunde Rettungsmedizin= Notarzt). Die Beurteilungen interessieren in diesem Fall auch keinen. Dafür ist der Mangel zu groß.
Also EAKK plus ZAEAKK reichen grundsätzlich. Für meinen ersten Einsatz hatte ich die Basisausbildung, die ZAEAKK und ein Vorbereitungsseminar und das war´s (Basisausbildung und ZAEAKK hatten allerdings nichts mit dem Einsatz zu tun). Für den zweiten- übrigens anderes Einsatzland) hab ich keinerlei Ausbildung mehr bekommen.
Vorlaufzeit beim ersten Mal 3 Monate und beim 2.Mal 10 Tage (wären 4 Tage gewesen, wurde dann aber verschoben. Dass ich tatsächlich flieg, hab ich erst ne Woche vorher erfahren, dachdem es zwischendurch mal hieß, dass ich von der SBL wieder runter bin.)
In meinem aktuellen Fall war es so, dass wir eine Liste mit Dienstposten bekommen haben, die das SanKdo in nächster Zeit im Einsatz besetzen muss. Dann konnten wir Wünsche äußern, wo wie gerne hingehen würden. In der nächsten Dienststellenleitertagung wurde das dann verhandelt. Ich hatte 3 DP angekreuzt und hab den 4. bekommen. Bisher bin ich in keinen Einsatz gekommen, für den ich mich freiwillig gemeldet hatte.
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zum ersten Mal in den Einsatz während der Truppendienstzeit hört sich so an wie "learning by doing".
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dafür gibt es eine PUMA
Wenn jedem Bewerber (m) eine Puma oder Cougar angedroht wird befürchte ich, dass dies manch jungen Mann von der Bewerbung abschrecken wird ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Scheiße, hab ich heut wieder abschweifende Gedanken :-X
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Fod die tun was . ;D
Sorry für Spamm ist aber schlammis Schuld. ;D
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Fod die tun was . ;D
Mein Spam bezog sich keineswegs auf einen Ford Cougar, sondern auf eine Cougar... aber lassen wir das, muss ja hier nicht die Leute verderben :D
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Ich glaube wir beide, wissen als einzige was du wirklich gemeint hast :o
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Mein Spam bezog sich keineswegs auf einen Ford Cougar, sondern auf eine Cougar... aber lassen wir das, muss ja hier nicht die Leute verderben :D
Immer dran denken, hier gibt es auch immer wieder Minderjährige, die mitlesen ... ;D
Und ansonsten: Back to topic!
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Ich sollte vielleicht einiges richtigstellen:
Samoa deswegen weil es ein wunderschönes Inselparadies ist und nicht weil ich mich über seltsame Kürzel zur Geltung bringen möchte. Dies ist, glaube ich, der erste Punkt an den ich mich bei der Bundeswehr gewöhnen muß: jeder liest aus allem eine Abkürzung.
Ich besitze meine Approbation schon etwas länger und bin kein Student auf der Suche nach Perspektiven.
Das Schreiben der OPZ habe ich bereits erhalten, und muß dies nur noch zurücksenden.
Mich würde interessieren, ob ich nach 14tägiger Einführung tatsächlich sofort abkommandiert werden kann, oder ob man mir die Gelegenheit gibt mich ersteinmal in der Stammeinheit zu etablieren.
Ich habe mir die Bundeswehr ganz bewußt als "Arbeit" ausgesucht, ich würde mich aber unwohl fühlen, ohne direkten militärischen Hintergrund in einen Einsatz zu gehen.
Da ich beim durchlesen des Forums auch auf einige Sanitätsoffiziere gestoßen bin, hatte ich gehofft auf diese mich doch bewegende Frage eine Antwort bekommen zu können.
Grüße
Samoa
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Mich würde interessieren, ob ich nach 14tägiger Einführung tatsächlich sofort abkommandiert werden kann, oder ob man mir die Gelegenheit gibt mich ersteinmal in der Stammeinheit zu etablieren.
Niemand wird nach 14tägigem Crashkurs in den Einsatz geschickt. Wir haben nicht 1945 und der Russe steht nicht vor Berlin. ;)
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Es gibt jedoch eine Ausbildung namens ASA (Allgemeines Soldatisches Auftreten) ...
Der Lehrgang läuft in Hammelburg und geht über 4 Wochen (Hauptteil) sowie 2 Wochen (vor einem konkreten Einsatz). Dort werden die ganzen Sprachmittler, Wehrverwalter, Psychologen, etc. durchgeschleust, die in Bw-Uniform, und mit einem militärischen DstGrd ausgestattet, in den Einsatz verlegen sollen.
Dies jedoch nur "nice to know", da ich diesen Lehrgang auch noch nicht kannte ...
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Ich besitze meine Approbation schon etwas länger und bin kein Student auf der Suche nach Perspektiven.
Das Schreiben der OPZ habe ich bereits erhalten, und muß dies nur noch zurücksenden.
DAS bringt natürlich etwas Licht in die Sache. So wird es nicht ganz so viele Jahre bis zum ersten Einsatz dauern. ;)
Mich würde interessieren, ob ich nach 14tägiger Einführung tatsächlich sofort abkommandiert werden kann, oder ob man mir die Gelegenheit gibt mich ersteinmal in der Stammeinheit zu etablieren.
Da die Einsatzkontingente mit einem längeren Vorlauf geplant werden, werden Sie, da Sie bisher "nicht existieren" (nicht falsch verstehen) noch nirgends eingeplant sein. Natürlich entstehen immer mal wieder Vakanzen innerhalb eines laufenden Kontingents und dann wird in der Heimat sehr zügig Ersatz gesucht (und gefunden), allerdings wird Sie Ihr Dienststellenleiter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht direkt von jetzt auf gleich als Neuling in den Einsatz schicken. Davor kommt immer noch, wie bereits bemerkt, ein gutes Stück militärischer Ausbildung. Ihr Vorgesetzter will Sie letztendlich auch wieder in einem Stück zurück, denn -subjektive Eindrücke bestätigen dies- auch hier im Friedensbetrieb werden Sie gebraucht. ;)
Ausnahmen bestätigen zwar wie immer die Regel, dennoch würde ich an Ihrer Stelle mit Gelassenheit ans Werk gehen.
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Seiteneinsteiger bekommen normalerweise einen Grundlagenlehrgang (AGA light), dann gibt´s normalerweise noch die einsatzvorbereitende Ausbildung- in der Regel dann wenn ein konkreter Einsatz ansteht.
Danach- und wenn man entsprechend geimpft ist- kann man jederzeit in den Einsatz geschickt werden.
Da Seiteneinsteiger in der Regel Klinker sind (und oft auch schon Fachärzte), werden diese eher in den FLAZ´en eingesetzt. Die Truppenärzte stellen dagegen eher die BAT-Besatzungen.
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Ich danke schonmal für die vielen Antworten, leider mußte ich einige davon "googlen", da mir die Abkürzungen noch nicht alle firm sind.
Wenn ich Sie meine Herren - oder auch Damen - richtig verstanden habe, bekomme ich nach der 14tägigen allgemeinmilitärischen Einweisung noch einen Kurs "AGA for Runaways". Dieser Kurs wird aller Wahrscheinlichkeit nach keine vier Monate dauern. Es wäre gut zu erfahren wie lange ich Zeit habe, mich im Schmutz zu suhlen.
Impfungen sind schnell gemacht und meistens innerhalb von 14 Tagen aktiv, dem sollte nichts im Wege stehen.
Und wenn ich Sie Snake99 richtig verstanden habe, ist der Lehrgang in Hammelburg zwar vorgesehen, wird aber schonmal übersehen?
Kurzum: es kann gut sein, daß ich innerhalb des ersten halben Jahres schoneinmal mit dem Packen beginnen darf?
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Sofern sie Soldat werden, werden sie wahrscheinlich einen anderen Lehrgang machen ....
Die ASA ist für das ziviles Bundeswehrpersonal gedacht, welches hin und wieder ins Einsatzland verlegen muss ... da dies Personal in keiner Art und Weise bis dato militärisch ausgebildet ist, müssen sie vor dem Einsatz wenigstens ein bisschen ausgebildet werden ... im eigenen Interesse!
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Bei den Impfungen kommt´s drauf an, was man schon an GRundimmunisierungen hat. Als Arzt sollte man eh schon Hep B, Tetanus und Co. haben (also die Impfungen). JE, FSME, Meningokokken, Gelbfieber... gehen tatsächlich schnell.
Die medizinische Eigung ist in der Regel auch schnell gemacht.
Ja, es kann passieren, dass man innerhalb der ersten 6 Monate schon geht. In den meisten Fällen geht das allerdings nicht so schnell.
Die Vorbereitungszeit vor einem Einsatz ist übrigens auch total unterschiedlich von 1 Woche bis 1/2 Jahr ist alles möglich. Schutzfristen zwischen zwei Einsätzen gibt´s übrigens auch keine. Bei meinen lagen zwischen den ersten beiden 4 Monate, dafür liegen jetzt zwischen dem 2. und 3. mehr als 2 Jahre.
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Schonzeiten zwischen den Einsätzen sind für mich eher von geringerem Belang.
Ich würde auch einem Einsatzbefehl nach 4 Wochen folgen, schließlich muß einem dies bewußt sein, wenn man sich für die Bundeswehr entscheidet. Mir wäre nur unwohl als vollkommener Anfänger dumme Fehler zu begehen. Den Rückhalt seiner Stammeinheit hat man als Sanitätsoffizier wohl auch nicht unbedingt.
Meine Arbeit verstehe ich, nur denke ich mir, daß das Prozedere drumherum auch essentiell für mich sein wird.
Ich erhoffe mir am Anfang eine kleine Schonfrist. Meine körperliche Fitness ist zufriedenstellend, nur könnte ein wenig Übung meinem Akademikerspeck guttuen.