Jetzt erlaube ich mir aber mal eine Gegenfrage: Warum werde ich deswegen gleich so angegangen und verurteilt? Ist es denn so schlimm, dass man sich eher im unmittelbaren Gefecht sieht als am Schreibtisch? Das soll jetzt kein Vorwurf sein. Ich sehe das womöglich zu subjektiv?
Weil es schon hunderte, wenn nicht sogar tausende Bewerber/Rekruten gab, die dachten, sie seien der ultimative Krieger und dann haben sie nach paar Wochen das Handtuch geschmissen.
Wenn Sie anders sind, dann ist das gut, aber die Erfahrung zeigt einfach, dass die meisten plötzlich merken, dass actionlastige Verwendungen doch nicht so cool sind, wie sie anfangs dachten.
Wie sind Sie denn sportlich drauf? Zeiten auf 1000/3000/5000m? Ihr Wunsch klingt für mich ja eher nach Infanterie und da sollte man sportlich schon gut aufgestellt sein, wenn man Infanterie-Offizier werden möchte.
Und wenn Sie sich nicht hinter dem Schreibtisch sehen, dann empfehle ich eher die Feldwebel-Laufbahn. Allein schon im Studium werden Sie als Offz ne ganze Weile am Schreibtisch sitzen.
Ich kann Ihnen jetzt leider keine genauen Zeiten nennen, aber sportlich war ich immer einer der Klassenbesten. Aufgrund meiner langen Beine besonders beim Laufen.
Jetzt erlaube ich mir aber mal eine Gegenfrage: Warum werde ich deswegen gleich so angegangen und verurteilt? Ist es denn so schlimm, dass man sich eher im unmittelbaren Gefecht sieht als am Schreibtisch? Das soll jetzt kein Vorwurf sein. Ich sehe das womöglich zu subjektiv?
Die Sache ist halt die, dass einfach viele das sehr verklärt, sexy und enthusiastisch sehen, sich "im Gefecht" zu beweisen. Und dann stellt man fest, dass bereits die Grundausbildung so hart, so ungerecht und so weit weg von Zuhause ist, dass der junge Soldat kündigt.
Für viele ist das normale Soldatensein -egal ob Schreibtisch oder grüner Verwendung- bereits eine hohe Belastung. Weg von Zuauhse, Mehrbettzimmer, andere "komische" Typen, rauher Umgangston, fremdbestimmter Tagesablauf usw.
Aber wie dem auch sein. Nur einige Promille der Soldaten befinden sich jemals im Gefecht. Sich darauf zu kaprizieren ist nicht zielführend. Selbst ich als PersStOffz war zwar über 400 Tage im Einsatz, aber nie im Gefecht. Bin zwar beschossen worden, aber ein Gefecht hat sich nicht ergeben. Und ich bin dafür jeden Tag dankbar. Das ist wirklich nichts, das man anstreben sollte. Das kommt dann schnell als Kriegsgeilheit rüber. Dafür ist der Beruf einfach zu ersnt.
Ich leugne keinesfalls, dass es viele solcher Fälle gibt. Und ich kann auch nicht zu 100% ausschließen, dass ich ähnlich bin - das kann man einfach nicht vorher. Aber ein Kriegsliebhaber o.ä. bin ich auf jeden Fall nicht! Falls das so rüber kam, danke ich euch, dass ihr mich darauf hingewiesen habt damit ich das klarstellen kann. Ich war nie ein Beführworter von Krieg als legitimes Mittel zu irgendwas...
So oder so würde ich aber behaupten, dass eine Ferndiagnose von Fremden recht schwierig ist ... Wenngleich diese Fremden auch sehr erfahren in diesem Bereich sind.
Ich werde jetzt erstmal mein Abitur machen, und dann mal schauen wie es mit mir weiter geht. Ein weiteres Beratungsgespräch in einem Karrierecenter zur Eignungsfeststellung kann auch nicht schaden. Ihr seid mich allerdings noch nicht los
Halten wir aber mal fest - FschJg sind schon die "coolsten Typen ever".
Und zumindest das Training oder die Simulation von Gefecht, auch von Führung im Gefecht, kann schon sehr viel Spass machen (wenn es nicht gerade zu kalt, zu nass, zu dreckig, zu wenig Schlaf / Essen und einfach "blöd" ist ..., wenn man offen oder durch ist ... ).
"Echtes" Gefecht und / oder Beschuss Versuche ich zu vermeiden - und habe auch Spass an einer Verwendung "weiter hinten".
Da muss ich dir recht geben - Fallschirmjäger ist auch mein Ziel
Vielleicht aber auch Panzergrenadier.
Abschließend muss ich festhalten, dass mir vielleicht auch einfach noch die Lebenserfahrung fehlt, um das alles richtig beurteilen zu können. Nehmt mir diese komische Frage also bitte nicht allzu übel. Vielleicht macht mir die Abwechslung zwischen Feld und Büro ja doch Spaß
Nur das mit der Kriegs-/Gefechtsverherrlichung wollte ich unbedingt geklärt haben. Alle anderen Feinheiten werde ich dann wohl mit mit meinem Karriereberater besprechen.