Bundeswehrforum.de

Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Tessert am 23. März 2013, 18:39:25

Titel: Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Tessert am 23. März 2013, 18:39:25
Auch ich möchte hier meine Erfahrungen zum Besten geben.

Vorab sei gesagt, dass ich seit meiner Kindheit Pilot werden möchte, mich für Flugzeuge interessiere und Segelfliegen betreibe.
Aufgrund der Tatsache, dass mein Fluglehrer mir dazu riet, auf jeden Fall eine fliegerische Laufbahm einzuschlagen und meinem Interesse am Militär im Allgemeinen, habe ich mich dann für den Fliegerischen Dienst/Militärische Flugsicherung beworben (ich bin uneingeschränkt flugtauglich (Fliegerärztliches Zeugnis)).
Mein Abiturschnitt ist 2,3 (Bayern).

1 Tag

Anreise:

Ankommen, Betten beziehen, Vortrag mit ausfüllen des "Biografischen Lebenslaufes"

Befremdlich ist, dass jene, welche bei der Frage "Sind sie in der Lage auf Menschen zu schießen" dieses mit "Weiß ich nicht" beantworteten auch demnächst im Range eines Offizieranwärters stehen, das verstehe wer will (durch meinen Bruder (Polizeieinstellungsberater) weiss ich, dass bei der Polizei diese Antwort, verständlicherweise, sofort zum Ausschluss führt).

2 Tag

Die ersten Tests durchlaufen, ärztlich keinerlei Bedenken.

Gruppensituationsverfahren:

Wir hatten das Thema zwei Fußballkarten, drei Bewerber.
Als Argument brachte ich ein, dass ich für eine Fußballzeitung schreiben würde und darum eine der Karten dringend bräuchte, ich aber versuchen würde für ein nächstes Spiel Freikarten zu organisieren und Spielerautogramme mitbringen würde.

Meine Mitbewerber gaben an: 1. Meine Freundin ist nicht da und ich habe Langeweile.
                                        2. Ich bin großer Fan und will da hin.

Beide meiner Mitstreiter lagen interessanterweise goldrichtig, da ich "zu" zielstrebig argumentiert hätte. Ich hab immer gedacht Zielstrebigkeit wäre eine Grundvoraussetzung, wohlgemerkt ohne die anderen zu "Überreden") und jetzt kommts: Mich gleichzeitig gegenüber den Anderen zu kompromissbereit gezeigt hätte.

Persönliches Gespräch:

Was die militärischen Belange anging, war alles völlig in Ordnung (Auslandseinsatzbereitschaft (gegeben),etc.; der Offizier war sehr angetan von meinen Argumenten und was meinen Berufswunsch angeht.

Dann kam der zweite "Befrager" und damit das Ende.
Es handelte sich um eine Person, welche selber "Praktikant" war und schlichtweg mochte er mich augenscheinlich nicht.
Er meinte, dass ich ja mit meiner Segelfliegerei die Schule vernachlässigen würde (Abi-Schnitt: 2,3) und ohnehin nur studieren wolle (wie das jetzt mit meiner schulischen Nachlässigkeit zusammenpasst erklärt sich auch nicht zwingend) und dann ab in die Wirtschaft.
Als ich angab, dass ich auch ohne Studium zur Luftwaffe gehen würde, da ich Berufssoldat werden möchte, verschlug es ihm ersteinmal die Sprache (der erste Befrager lächelte leise zu meinen Gunsten).
Dann teilte mir Befrager 2 mit, das mein Zeugnis nicht ausreichend wäre (bei 2,3 ist das ja wohl der Lacher, vor allem vor dem Hintergrund, dass Bewerber mit Note 5 in Mathe, es bis zum 2. Tag geschafft und die Mitbewerber wahrlich nicht alle besser waren).
Außerdem mein Zeugnis war ja vorher bekannt, wieso dann die Einladung?
Ich gab dann an, dass mein Abiturschnitt in Ordnung wäre (sprich gut) und es auch auf die wesentlichen Talente eines Offiziers ankäme (wie Kameradschaft, Zielstrebigkeit, Motivation, Selbstsicherheit und Bereitschaft sich auch einsatzbedingt Einzufügen)).
Dies alles ruhig und konzentriert vorgetragen ohne Phrasen zu dreschen.
Genau darauf schien es aber nicht anzukommen, vielmehr hatte ich das Gefühl, dass der Befrager 2 sich zunehmend ärgerte, dass er mich nicht aus der Fassung bringen konnte und mir im Anschluss mitteilte, Offizier ginge nicht, aber Feldwebel das wäre doch auch was.
Bei allem Verständnis, welches Ansehen genießt eigentlich das Unteroffizierkorps bei der Bundeswehr und bei einem Abiturienten kann die Frage ja wohl nicht ernst gemeint sein, ohne Überheblichkeit .
Diese hatten aber Mitbewerber (z.B. "Wenn ich erstmal Offizier bin, kann ich die ganzen Dummköpfe von Uffzen schön rumschubsen", usw., hoffe die bekommen die Quittung).
Toll, was für ein Offiziernachwuchs sich da anbahnt.

Mein fliegerisches Talent (mehrere Auszeichnungen) fand übrigens keine Beachtung, aber das ist für einen  Piloten wahrscheinlich aus Sicht der Bundeswehr auch nicht sooo wichtig.

Klar bin ich enttäuscht und kann das Nichtbestehen (könnte mich in 6 Monaten nochmal bewerben) nicht nachvollziehen, aber ich möchte nur die vorwarnen, welche meinen, das wenn sie motiviert und mit Überzeugung Soldat werden möchten, die Prüfung mit links bestehen.

Die Wahrheit will auch hier nicht immer gehört werden und es geht schlichtweg wie so oft darum, wen man als Prüfer hat, egal wie gut man ist.

Auf jeden Fall drücke ich allen die Daumen!

Ach ja, die Aufnahmprüfung bei der Lufthansa sowie bei der Bundespolizei habe ich bestanden, werde mich dann entscheiden.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Tessert am 23. März 2013, 18:52:22

Mein Vater ist übrigens Oberstabsfeldwebel und bestätigt das die Bundeswehr oft den Hang hat gerade jene Offiziere einzustellen, welche alles wollen, nur nicht überzeugend Soldat sein (Studium in erster Linie).
Mir wurde jedenfalls die Achtung vor allen Dienstgeraden gelehrt.
Ich für meinen Teil sehe den Offizierberuf als Verantwortung gegenüber den eigenen Männern, aber darauf schien es eben nicht anzukommen.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: StierNRW am 23. März 2013, 18:54:11
@ Tessert

Zunächst mal:

Ich bin wirklich erschüttert wegen deiner Ausführungen. So kann das echt nicht sein.

Was mich aber noch interessiert:

Kannst du denn bei der Bundespolizei auch in den fliegerischen Dienst ?

Also wirklich eine Zusage speziell dafür ?

Ich meine: Sich auf Demos herumprügeln irgendwo im Bundesgebiet ist ja auch nicht immer schön, wenn man das machen muß ;)

Auf jeden Fall:

Alles Gute dir  8)
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Tessert am 23. März 2013, 19:01:40
Hallo

danke für die netten Worte.
Nein bei der Bundespolizei muss ich auf Lücke setzen, da die fliegerische Ausbildung nicht sofort möglich ist.
Man kann aber sofort angeben, dass man dieses Ziel anstrebt, ob es dann klappt ist natürlich auch ein bisschen Glück.

Eigentlich will ich ja zur Luftwaffe/Heeresflieger und gehe auch noch mal in mich, ob ich mich nocheinmal bewerbe, aber man hat ja auch seinen Stolz, jedenfalls bin ich sehr enttäuscht, wie das Verfahren abgelaufen ist, auch wenn ich kein Einzelfall bin.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: F_K am 23. März 2013, 19:13:43
Zitat
Bei allem Verständnis, welches Ansehen genießt eigentlich das Unteroffizierkorps bei der Bundeswehr und bei einem Abiturienten kann die Frage ja wohl nicht ernst gemeint sein, ohne Überheblichkeit .

... und, wer findet den Fehler?
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Seb090 am 23. März 2013, 19:31:37
Es hätte gereicht, den Post einmal hier im Forum reinzusetzen. Mehrere Einträge sind nicht gerade Gesprächsfördernd. Kann man vielleicht ja zusammenführen oder so...

Meine Ausführung ist ja im anderen Thread zu lesen - ansonsten: Alles Gute auf dem weiteren Weg!

LG!
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: mailman am 23. März 2013, 19:42:11
Es ist nun mal bei jedem Auswahlverfahren so, das die Chance besteht das man nicht genommen wird.

Im vorliegenden Fall lese ich immer bloß "die anderen", "Mitbewerber" die angeblich ja so schlimme Antworten usw. gegeben haben.
Bloß immer auf die anderen schauen und den Fehler nie bei sich selbst suchen.

Fakt ist "die Mitbewerber"waren offensichtlich besser.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: IdZ am 23. März 2013, 19:45:01
@Tessert

Lass über die Sache erstmal ein bisschen Gras wachsen, dann entscheide dich neu. Hast ja ein paar Monate.
Ich werde ab 1.07. selbst OA und habe es erst beim zweiten Anlaufe geschafft. Kam beim ersten mal auch nicht mit einem Prüfer klar, scheint wohl bei manchen so, dass die ein bestimmtes Bild vor Augen haben wie man sein muss...

Ich würde dir raten es dann nochmal zu versuchen! Dir wird zu 100% ein anderes Prüfteam zugeteilt (aus Fairnessgründen)!

Und wenn nicht, dann Lufthansa! Im Vergleich zu den anderen Airlines eine top Ausbildung und gutes Gehalt, im Gegenteil was ich da bei anderen gehört habe...

Grüße
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Tessert am 23. März 2013, 20:00:31
Mir liegt es fern die Mitbewerber negativ zu sehen, die können ja nichts für die Prüfer, nur manchen Zeitgenossen möchte ich eben nicht "neben mir im Felde" haben.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Tommie am 23. März 2013, 20:01:41
Offiziere leben im Felde sowieso gefährlicher als Unteroffiziere ;D ! Stichwort: Friendly fire ...
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: mailman am 23. März 2013, 20:03:59
Mir liegt es fern die Mitbewerber negativ zu sehen, die können ja nichts für die Prüfer, nur manchen Zeitgenossen möchte ich eben nicht "neben mir im Felde" haben.

Und was treibt Sie zu dieser abenteuerlichen Aussage? Vllt möchten manche Sie auch nciht im Feld "neben sich haben".
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Leet am 23. März 2013, 21:21:26
Kann das schon etwas nachvollziehen. Bei mir waren auch sehr viele dabei die eine Sofortzusage bekamen, bei denen ich mich auch gefragt hab wie es dazu kam. Andererseits waren aber auch viele dabei, bei denen man gedacht hat sie hätten das Zeug und die nötigen Qualifikationen dazu, welche es dann doch nicht geschafft haben.
Im Gespräch mit den anderen hat sich danach auch heraus kristallisiert, dass manche Prüfer mit der Zusage etwas großzügiger umgegangen sind als andere.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: SeScha am 23. März 2013, 21:59:10
Kann das schon etwas nachvollziehen. Bei mir waren auch sehr viele dabei die eine Sofortzusage bekamen, bei denen ich mich auch gefragt hab wie es dazu kam. Andererseits waren aber auch viele dabei, bei denen man gedacht hat sie hätten das Zeug und die nötigen Qualifikationen dazu, welche es dann doch nicht geschafft haben.
Im Gespräch mit den anderen hat sich danach auch heraus kristallisiert, dass manche Prüfer mit der Zusage etwas großzügiger umgegangen sind als andere.

Die Empfindungen über das Interview sind auch durchaus variabel. Einige sprachen von einer sehr offenen, entspannten Atmosphäre, andere sprachen von neutral, ich empfand es stellenweise als feindselig.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: apollo98 am 23. März 2013, 23:03:30
Ihr seid weder Psychologen noch ausgebildete Prüfoffiziere und deshalb ist es euch wohl kaum möglich über die Eignung bzw. Nichteignung anderer Bewerber zu urteilen. Es gibt festgelegte Bewertungskriterien, an die man sich halten muss. Es ist immer sehr einfach die eigene nicht erbrachte Leistung mit der Minderung der Leistung Anderer zu begründen.

Eine kleine Anmerkung zum  2. Prüfer dem "Praktikanten": natürlich gibt es immer wieder Psychologen und Offiziere, die sich in der Prüferausbildung befinden, jedoch ist dann immer ein dritter Prüfer (Ausbilder) anwesend. Wir haben KEINE Praktikanten.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: C_kills am 23. März 2013, 23:47:51
Naja, mein erster Schluss nach dem lesen ihrer Interpretation der Ereignisse war ehrlich gesagt auch das sie ein wenig überheblich wirken.

Zitat
Befremdlich ist, dass jene, welche bei der Frage "Sind sie in der Lage auf Menschen zu schießen" dieses mit "Weiß ich nicht" beantworteten auch demnächst im Range eines Offizieranwärters stehen

Bei einer solchen losen Fragestellung ist das mMn eine absolut legitime Aussage. Schließlich ist das Ziel ja auch nicht zuletzt zu vermeiden das man auf Menschen schießen muss.

zum Schluss: Zielstrebigkeit ist gut, Überheblichkeit nicht.

Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Tessert am 24. März 2013, 09:58:15
Nein, wenn ich Soldat werde (wie auch Polizist) muss ich mich mit der Frage auseinandersetzen, bin ich bereit notfalls Leben zu nehmen (auch wenn dies natürlich eine große Belastung darstellt).
Und ein Soldat wird ausschließlich dazu ausgebildet ggfs. Leben zu nehmen, ansonsten kann man sich die gesamte Waffenausbildung schenken.
Ein Soldat/Polizist der, wenn es auch schwer fällt,  nicht in der Lage ist die Waffe anzuwenden, stellt eine Gefahr für seine Kamerade/Kollegen und anvertrauten Menschen dar.
Klar ist dies eine moralische Verantwortung, aber die kann nur mit ja benatwortet werden, ansonsten sollte man sich einen anderen Beruf suchen, da eine Armee dann letztendlich unglaubwürdig wird.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: wolverine am 24. März 2013, 10:07:19
Und so eine Antwort in den wohlbeheizten Räumen der OPZ ist selbstverständlich unwidersprochen glaubwürdig! ::)
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Cpt. Price am 24. März 2013, 10:11:06
Ein Soldat/Polizist der, wenn es auch schwer fällt,  nicht in der Lage ist die Waffe anzuwenden, stellt eine Gefahr für seine Kamerade/Kollegen und anvertrauten Menschen dar.
Klar ist dies eine moralische Verantwortung, aber die kann nur mit ja benatwortet werden, ansonsten sollte man sich einen anderen Beruf suchen, da eine Armee dann letztendlich unglaubwürdig wird.

Wenn Sie mir auf die Frage hin "Können Sie auf Menschen schießen" mit "Ja" Antworten, würde ich Sie erstmal fragen, auf wen Sie denn schon alles geschossen haben, das Sie sich da so sicher sein können.
Woher wollen Sie wissen wie Sie sich im Ernstfall verhalten werden?
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: ulli76 am 24. März 2013, 10:24:44
Ich denke, das wird der Knackpunkt gewesen sein- die Antwort ist aus deinem Erfahrungsschatz heraus unglaubwürdig bzw. zu sicher.
Evtl. kamen die Antworten auch zu auswendig gelernt rüber.
Woher weisst du eigentlich, was die anderen genau gesagt haben? Das sind doch Einzelgespräche mit den Prüfern.
Ähnlich sehe ich das sogar mit dem Fussballkartenbeispiel: Insgesamt ungelaubwürdige Story und einfach "too much".
Titel: AW: Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: tyer am 24. März 2013, 10:39:49
Als die damals gelesen haben dass ich boxsport betreibe haben die mich natürlich gleich gefragt ob ich auch gewalt gegenüber meinen untergeben ausüben würde. Darauf hab ich geantwortet ich würde eher versuchen überzeugend zu argumentieren. Dann wollten sie natürlich wissen wie ich jemanden beispielsweise im Auslandseinsatz überzeugen würde wenn diese sich weigere seinen Auftrag auszuführen. Daraufhin hab ich dann versuch das Thema zu wechseln weil ich erkannt habe dass  die mich in die Ecke drängen wollten. Hat am Ende gut geklappt. Man muss denen auch bisschen die kante zeigen. Bei mir saß  zb ein kleiner dicker Offizier mit drin, der wusste an Ende indirekt was ich von ihm halte.

Gesendet von meinem HTC One S mit Tapatalk 2

Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: IdZ am 24. März 2013, 10:43:39
Ja, das ist mit Absicht so, dass man evtl in einen Ecke gedrängt wird. Das ist bewusst so gemacht, deswegen muss man genau aufpassen wie man sich äußert.
Ich hatte so gut wie keine dieser Standartfragen ("warum wollen Sie Offz werden?"), sondern es wurde alles nach meinen Antworten ausgelegt.
Deshalb einfach keine Angriffsfläche bieten, dann passt das.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Tessert am 24. März 2013, 14:50:03
Wenn ich mal die letzten Ergebnisse zusammenfasse bedeutet es:

Nicht die Wahrheit sagen, nach dem Mund reden (keine Angriffsfläche) bieten und möglichst ruhig verhalten (aber trotzdem ehrlich sein,... hat was von der Quadratur des Kreises).
Tolle Eigenschaften für einen Offizier/Unteroffizier, da können die anvertrauten Soldaten aber mächtig beruhigt sein, eine solche charakterfeste Führungskraft zu haben.

Und noch einmal, wenn ich mir nicht im Klaren darüber bin, was es letztendlich (auch) bedeutet Soldat zu sein, nämlich Leben zu nehmen, ist es der falsche Beruf.
Es geht nicht darum, dass es einfach ist und Djangomanier ist auch völlig fehl am Platze, nur ich muss doch die Berreitschaft zeigen es zu tun und nicht erst im Feuergefecht feststellen "Ach, ne so hab ich mir das nicht vorgestellt, ich dachte wir bauen hier Brunnen."
(Und diejenigen, welche nur auf das Studium scharf sind haben nichts bei der Bundeswehr verloren.)

Als Prüfer bin ich doch für jeden dankbar, der sich vorher intensiv damit auseinandersetzt und nach Frage auch dies begründen kann und dazu steht.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: IdZ am 24. März 2013, 14:59:22
Wenn ich mal die letzten Ergebnisse zusammenfasse bedeutet es:

Nicht die Wahrheit sagen, nach dem Mund reden (keine Angriffsfläche) bieten und möglichst ruhig verhalten (aber trotzdem ehrlich sein,... hat was von der Quadratur des Kreises).
Tolle Eigenschaften für einen Offizier/Unteroffizier, da können die anvertrauten Soldaten aber mächtig beruhigt sein, eine solche charakterfeste Führungskraft zu haben.

Doch, die Wahrheit sollte man sagen, lügen schadet letztendlich später nur dir selbst, wenn man merkt "oh, so hab ich mir den Beruf aber nicht vorgestellt"...

Und noch einmal, wenn ich mir nicht im Klaren darüber bin, was es letztendlich (auch) bedeutet Soldat zu sein, nämlich Leben zu nehmen, ist es der falsche Beruf.
Es geht nicht darum, dass es einfach ist und Djangomanier ist auch völlig fehl am Platze, nur ich muss doch die Berreitschaft zeigen es zu tun und nicht erst im Feuergefecht feststellen "Ach, ne so hab ich mir das nicht vorgestellt, ich dachte wir bauen hier Brunnen."

Die Formulierung "Leben nehmen" finde ich nicht ganz sinnvoll. Klar, töten = Leben nehmen, aber man muss bereit sein zu schießen, was nicht mit töten gleichgestellt ist. Verteidigung ist das Stichwort.

(Und diejenigen, welche nur auf das Studium scharf sind haben nichts bei der Bundeswehr verloren.)

Vollkommen richtig, sehe ich auch so. Leider ist das bei manchen OA's so...gibt nicht gerade wenige die nach dem Studium raus wollen.[/quote]
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Seb090 am 24. März 2013, 15:06:33
Vollkommen richtig, sehe ich auch so. Leider ist das bei manchen OA's so...gibt nicht gerade wenige die nach dem Studium raus wollen.

Oh wie Recht du doch hast, besonders bei den SanOAs glaubt man manchmal nicht, was da so aus dem ein oder anderem Mund kommt, von wegen Motivation und desgleichen...
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Andi am 24. März 2013, 15:07:07
Verteidigung ist das Stichwort.

Bitte???  :o
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: ulli76 am 24. März 2013, 15:07:22
@Tessert: Ne- du hast es einfach nicht verstanden wo das Problem vermutlich lag.

@TdZ: Aus den Zeiten "nur zur Selbstverteidigung" sind wir inzwischen auch raus.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: IdZ am 24. März 2013, 15:25:05
Ich rede auch nicht von irgendwelchen Verteidigungsszenarien, sondern in Bezug auf Schusswaffengebrauch, sprich Selbstverteidigung/Notwehr. Oder schießt Ihr auf jemand der "nichts macht" bzw nicht zuerst auf euch schießt?

Und da wir hier auch nicht beim KSK sind gibts auch keine speziellen Angriffsmethoden hinter feindlichen Linien.

Nur zum Verständnis ;)
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: F_K am 24. März 2013, 17:05:02
Zitat
Oder schießt Ihr auf jemand der "nichts macht" bzw nicht zuerst auf euch schießt?

Ja - im Rahmen des Auftrages / der ROE (wie schon oft geschrieben - am besten beim Verpflegen oder scheissen ...)
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Leet am 24. März 2013, 17:23:35
Zitat
Es ist immer sehr einfach die eigene nicht erbrachte Leistung mit der Minderung der Leistung Anderer zu begründen.
Also ich bin durchgekommen und mir sind diese Dinge trotzdem aufgefallen..
Und wenn man sich im nachhinein austauscht und erfährt wie es bei den jeweiligen Kandidaten so lief, kann man sich schon ein gewisses Urteil bilden.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Andi am 25. März 2013, 10:35:55
Ich rede auch nicht von irgendwelchen Verteidigungsszenarien, sondern in Bezug auf Schusswaffengebrauch, sprich Selbstverteidigung/Notwehr. Oder schießt Ihr auf jemand der "nichts macht" bzw nicht zuerst auf euch schießt?

In Afghanistan schießen Angehörige von ISAF "auf erkannten Feind". Dabei ist egal, ob der sich gerade irgendwo kratzt, ne Bombe baut, angreifen, fliehen oder telefonieren will. Das Humanitäre Völkerrecht gibt Kombattanten nämlich ein Schädigungsrecht.

Und da wir hier auch nicht beim KSK sind gibts auch keine speziellen Angriffsmethoden hinter feindlichen Linien.

 ??? ::) Hää?

Gruß Andi
Titel: Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Cherryblossom am 25. März 2013, 11:16:51
Zitat
Es ist immer sehr einfach die eigene nicht erbrachte Leistung mit der Minderung der Leistung Anderer zu begründen.
Also ich bin durchgekommen und mir sind diese Dinge trotzdem aufgefallen..
Und wenn man sich im nachhinein austauscht und erfährt wie es bei den jeweiligen Kandidaten so lief, kann man sich schon ein gewisses Urteil bilden.

Dieser Austausch ist allerdings auch immer subjektiv.

Wir sehen das bei uns im Haus auch jeden Tag... Da reisen Bewerber ab und schimpfen am Counter wie die Rohrspatzen, wie ungerecht sie behandelt wurden, dabei wären sie in ihren Antworten im Interview mindestens Pullitzer-Preis verdächtig gewesen und dann hat es doch nicht für die angestrebte Laufbahn gereicht;
ABER der Mitbewerber, diese "blöde Lusche", totaler Trottel, keine Ahnung von nix, der hat seine Wunsch-Laufbahn bekommen (meist die gleiche, die der Durchfaller haben wollte); Frechheit, ungerechte Welt!

Gespräche mit den Prüfoffizieren, über den tatsächlichen Ablauf geben komischerweise immer ein ganz anderes Bild ab...
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: apollo98 am 25. März 2013, 11:43:36
Ja, solche Worte sind mir auch bekannt. Komisch, dass die selbst ernannten Genies immer durchfallen. Da weichen Selbst- und Fremdbild ganz stark voneinander ab.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: mailman am 25. März 2013, 13:05:26
Ich würde behaupten bei den Unteroffizieren und Fw ist das noch schlimmer..
Titel: Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Cherryblossom am 26. März 2013, 19:05:51
@mailman: daraus ziehe ich meine Erfahrungswerte. ;)
Tägliche Beobachtung... Je nach Lautstärke muss man dafür nichtmal das Büro verlassen, sondern kriegt das Schauspiel auch so in bester Tonqualität mit.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Manfred T. am 26. März 2013, 20:04:06
ich habe mal an der Stelle eine Frage. Ist es nicht üblich das immer ein Psychologe und ein Offizier im Interview sind ? oder war das bei mir damals nur ein Zufall ? Ich finde es schwer zu glauben das nur ein Offizier und ein "Praktikant" hier alleine über die Offizierlaufbahn entscheiden. Im übrigen liegt denen ja in der Regel auch der PMO zugrunde um solche Thesen stützen zu können.
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: nimo am 26. März 2013, 20:22:44
Das Interview findet entweder mit zwei Offizieren oder mit einem Offizier und einem Psychologen statt.
Titel: Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Al ex am 26. März 2013, 20:22:55
Also uns wurde "damals" gesagt, dass es entweder 2 Prüfungsoffiziere oder jeweils ein Prüfungsoffizier und ein Psychologe sind.
Titel: Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: Al ex am 26. März 2013, 20:23:23
Ups Sorry, da war wohl wer schneller :-)
Titel: Antw:Prüfung OPZ "Nichtbesteher"
Beitrag von: nimo am 26. März 2013, 20:25:25
Zum Thema ''Praktikant''

Eine kleine Anmerkung zum  2. Prüfer dem "Praktikanten": natürlich gibt es immer wieder Psychologen und Offiziere, die sich in der Prüferausbildung befinden, jedoch ist dann immer ein dritter Prüfer (Ausbilder) anwesend. Wir haben KEINE Praktikanten.