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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: FrankP am 17. September 2014, 07:36:49

Titel: "Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: FrankP am 17. September 2014, 07:36:49
Interview auf tagesschau.de:

http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-interview-gertler-100.html (http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-interview-gertler-100.html)

Maximilian Gertler, Vorstandsmitglied der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" fordert die Bundesregierung auf, einen Einsatz, der mit jenem der USA vergleichbar ist (Soldaten bauen und schützen Behandlungszentren) anzubieten:

"Ich kann nicht verstehen, warum unsere Bundesregierung es nicht schafft, eine vergleichbare Intervention im Ebola-Gebiet zu unterstützen."

Was mich persönlich an dem Interview ein wenig ärgert ist der Satz: "Natürlich haben wir als Ärzte ohne Grenzen nie ein gutes Gefühl, wenn das Militär in einer humanitären Krise eingreift..."

Die alte Leier: Was eine Uniform trägt ist natürlich pfui - genau so lange, bis die Elbe überläuft, Düsseldorf ein Baumstammproblem hat, ein Tsunami Küsten überrollt oder eine Seuche außer Kontrolle gerät - dann kann man plötzlich nicht verstehen, wo die Uniformen so lange bleiben...  >:(
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: schlammtreiber am 17. September 2014, 08:50:22
Ein Paradebeispiel.
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: miguhamburg1 am 17. September 2014, 09:31:48
Stimmt, dann wird bei den ewig friedensbewegten Gutmenschen ganz schnell aus dem "freundlichen Desinteresse" ein Vorwurf ...
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: Merowig am 19. September 2014, 16:05:12
http://www.foxnews.com/world/2014/09/19/at-least-8-ebola-aid-workers-reportedly-killed-in-cold-blood-by-villagers-in/ (http://www.foxnews.com/world/2014/09/19/at-least-8-ebola-aid-workers-reportedly-killed-in-cold-blood-by-villagers-in/)
"At least 8 Ebola aid workers reportedly killed 'in cold blood' by villagers in Guinea
At least eight Ebola aid workers and journalists were reportedly murdered and dumped in a latrine in a remote village in Guinea in a frightening example of the growing distrust locals have of foreigners coming to help stem the mushrooming health crisis
..."

Ich bin sehr dafuer, dass die "Aerzte ohne Gewissen Grenzen" ohne militaerischen Schutz dort unten aktiv sind..
Davon abgesehen, sieht es so aus ,dass manche Leute keine Hilfe wollen.
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: Merowig am 20. September 2014, 21:11:29
http://www.foxnews.com/world/2014/09/20/ebola-health-workers-attacked-at-burial-in-sierra-leone/ (http://www.foxnews.com/world/2014/09/20/ebola-health-workers-attacked-at-burial-in-sierra-leone/)
Ebola health workers attacked at burial in Sierra Leone
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: ulli76 am 20. September 2014, 21:32:25
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass nicht Sanitätspersonal, sondern Sicherungskräfte dort unten gebraucht werden: Schutz von Krankenhäusern und deren Personal, Schutz von Hilfskräften, Durchsetzen von Ausgangssperren, OpInfo für die Aufklärung etc.
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: Merowig am 20. September 2014, 22:04:43
Das koennen aber die einheimischen Kraefte meiner Meinung nach selbst bewerkstelligen. Falls Bedarf ist, kann man Ausruestung schicken (Schutzmasken, etc)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: schlammtreiber am 22. September 2014, 08:47:47
Das Problem ist... nein, falsch: EINES der zahlreichen Probleme ist die panische Angst der Sicherheitskräfte vor Ansteckung, und damit die absolute Vermeidung jeglichen Kontakts oder auch nur Nähe. Es gibt daher viele Polizisten/Soldaten, die sich strikt weigern irgendwelche Eskalationsstufen des unmittelbaren Zwangs anzuwenden die mit Kontakt verbunden sind, wie z.B. in den Weg stellen, zurückdrängen, festnehmen, notfalls auch mal draufhauen... etc... somit bleiben zur Distanzwahrung nur die zwei Extremoptionen, wenn man sich einer wütenden Menge gegenüber sieht: Flucht oder Schusswaffengebrauch. Und so mancher hat eben ein Problem damit, Unbewaffnete niederzumähen, nur weil sie abergläubisch, verzweifelt und potentiell krank sind.
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: elec am 22. September 2014, 09:58:33
Gummigeschosse?

http://augengeradeaus.net/2014/09/kampf-gegen-ebola-bundeswehr-sucht-freiwillige/

Tapatalk @ NEXU5

Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: schlammtreiber am 22. September 2014, 10:19:14
Gummigeschosse?

Ok, das und Tränengas sind natürlich noch eine Option, aber wohl nur begrenzt vorhanden.
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: elec am 22. September 2014, 10:29:14
Ich könnte mir vorstellen das bei den lynchungen der "stille Post"-Effekt auch ne tragende Rolle spielt.

Aus "Die Bruder und Schwester sind gestorben und dann kamen unbekannte Männer in unser Dorf" wird schnell mal ein "Es kamen fremde in sein Dorf und viele sind dabei gestorben." Was macht das nächste Dorf also? Klar...

Naja schon ziemlich Mies der Mist... Den aller größten Respekt vor denen die dort helfen!

Tapatalk @ NEXU5

Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: schlammtreiber am 22. September 2014, 10:46:58
Nicht nur "stille Post", es werden ganz offen von Teilen der Bevölkerung "die Ausländer" oder genauer "die Weißen" dafür verantwortlich gemacht. Das reicht von "die UNO/NGOs wollen sich damit unverzichtbar machen" über "Ebola ist ein Vorwand, um unser Land zu besetzen" oder "Ebola ist eine Biowaffe und wird hier getestet" bis zu "die wollen uns ausrotten und die angeblichen Helfer verbreiten selbst die Krankheit".

Ähnliche Probleme gab und gibt es ja auch bei AIDS.
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: Merowig am 24. September 2014, 00:23:10
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-500-freiwillige-melden-sich-fuer-bundeswehr-einsatz-in-afrika-a-993317.html (http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-500-freiwillige-melden-sich-fuer-bundeswehr-einsatz-in-afrika-a-993317.html)
"
Bundeswehr: 500 Freiwillige melden sich für Ebola-Einsatz

24 Stunden nach dem Aufruf von Verteidigungsministerin von der Leyen haben sich bereits 500 Bundeswehr-Angehörige gemeldet. Sie wären bereit, in Westafrika ein Behandlungszentrum für Ebola-Kranke aufzubauen.
...
"
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: elec am 24. September 2014, 16:59:54
Zum Heilmittel hier entlang bitte:

http://www.deutschlandradiokultur.de/medizin-ebola-mittel-made-in-germany.2165.de.mhtml?dram:article_id=298409

Tapatalk @ NEXU5

Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: elec am 24. September 2014, 19:40:59
Aktuelle Pressemeldung über Ebolaeinsatz zur Bundeswehr: HIER (http://www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de/portal/a/sanitaetsdienst/!ut/p/c4/PYzBDoIwEES_xR_oAnoAbxI9GBNjvCheTG1X2IS2ZNlCYvx44YAzyRzeZAYeMNnrgWotFLxu4Q6Voe1rVJ9ee9UjD2RQeW0aJtMI3OaFRWWCR5lT0AtNWbOWwKoLLO3cROapUWShStJ9meTJovRbXIrT-bDJsv2xvM6HUdzToaXooJKRRJAX3IfIBv_4jWihcy5fu93qB83q-dE!/)


Zitat
Wie hoch wird der personelle Umfang der Bundeswehr sein?

Das hängt vom Einsatzbereich des mobilen Krankenhauses ab. Konkret sind zwei Varianten denkbar: ein Krankenhaus mit medizinischer Grundversorgung oder eines, das sich auf die Ebola spezifische Versorgung konzentriert. Derzeit rechnet man mit einem Personalumfang von 150-160 Freiwilligen.

- Weit über 1.500 Freiwillige aus allen Bereichen haben sich derzeit für den Kampf gegen Ebola gemeldet.
- 70 Prozent der Freiwilligen sind Bundeswehrangehörige und Reservisten. 30 Prozent kommen aus dem zivilen Bereich.
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: Merowig am 29. September 2014, 13:58:25
Von der Leyens Ausrüstungsprobleme: Ebola-Mission startet mit Bundeswehr-Panne
http://www.spiegel.de/politik/ausland/probleme-bei-der-bundeswehr-panne-bei-von-der-leyens-ebola-mission-a-994345.html (http://www.spiegel.de/politik/ausland/probleme-bei-der-bundeswehr-panne-bei-von-der-leyens-ebola-mission-a-994345.html)

Hehehe
Wenn man nicht die Moeglichkeiten/das Material hat, sollte man aufhoeren auf Teufel komm raus neue Einsaetze zu starten.

Wobei ich mir schlimmeres vorstellen kann, als in Gran Canaria festzusitzen. :)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: Pofi am 29. September 2014, 15:44:41
http://www.n-tv.de/politik/Ebola-Hilfsflug-strandet-auf-Gran-Canaria-article13694356.html (http://www.n-tv.de/politik/Ebola-Hilfsflug-strandet-auf-Gran-Canaria-article13694356.html)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: Merowig am 07. Oktober 2014, 12:13:46
Uganda confirms death of one man infected by Ebola-like Marburg virus
http://www.dw.de/uganda-confirms-death-of-one-man-infected-by-ebola-like-marburg-virus/a-17975774 (http://www.dw.de/uganda-confirms-death-of-one-man-infected-by-ebola-like-marburg-virus/a-17975774)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 07. Oktober 2014, 13:09:36
Und nun auch noch dies:

Spanische Krankenschwester angesteckt
Erste Ebola-Infektion innerhalb Europas


Quelle (http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-madrid-101.html) (tagesschau.de / Stand: 07.10.2014 11:38 Uhr)



...und dies:

Krankenhaus in Texas
Ebola-Patient in Dallas in Lebensgefahr

Quelle (http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-usa-111.html) (tagesschau.de / Stand: 05.10.2014 07:54 Uhr)

Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: elec am 08. Oktober 2014, 08:12:47
Afrika-Mission: Bundeswehr könnte Ebola-Patienten nicht ausfliegen

Zitat
Sollten sich freiwillige Bundeswehrhelfer im Ebola-Einsatz anstecken, werden sie sofort ausgeflogen - so versprach es Ursula von der Leyen. Nun muss ihr Verteidigungsministerium einräumen: Es fehlen die nötigen Transportmittel.

http://spiegel.de/politik/deutschland/a-995903.html



Also so langsam.....

Tapatalk @ NEXU5

Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 08. Oktober 2014, 13:28:51
Dazu (siehe im letzten Absatz) auch eine aktuelle Meldung aus dem Bundestag (hib-Meldung 496/2014 vom 8. Oktober 2014):


Folgekosten der Ebola-Epidemie

Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - 08.10.2014

Berlin: (hib/AHE) Die Ebola-Epidemie könnte in den betroffenen Ländern Westafrikas langfristige Kosten in Höhe von bis zu 500 Millionen US-Dollar nach sich ziehen. Wie Wolfgang Jamann, Generalsekretär und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Welthungerhilfe, am Mittwoch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sagte, sei mit Hungerkatastrophen zu Beginn des nächsten Jahres zu rechnen, wenn es nicht gelinge, die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. Bereits heute sei ein Preisanstieg für Lebensmittel in Ländern wie Sierra Leone und Liberia um 30 bis 40 Prozent zu verzeichnen. Die eingeschränkte Mobilität durch die Seuchenprävention bringe die Arbeit in der Landwirtschaft und den Handel mit Lebensmitteln nahezu zum Erliegen, Lebensmittelmärkte blieben ebenso geschlossen wie Schulen, was dazu führe, dass die sonst übliche Schulspeisung für Kinder entfalle. In Sierra Leona erhielten bereits heute 70 bis 80 Prozent der Menschen nur noch eine Mahlzeit am Tage, sagte Jamann. Das Welternährungsprogramm habe derzeit die Kapazitäten, mehr als eine Millionen Menschen in der Region für drei Monate zu versorgen. „Es muss noch nachgelegt werden“, sagte Jamann. Er betonte zudem, dass das Augenmerk in der Bekämpfung der Ebola-Epidemie stärker als bisher auf Prävention und Aufklärung sowie auf den Folgekosten liegen müsse.

Die Welthungerhilfe ist nach eigener Auskunft in Sierra Leone und Liberia seit rund zehn Jahren mit Projekten zur Ernährungssicherung, in der Landwirtschaft und zur Krisenprävention aktiv. Derzeit konzentrierten sich die Mitarbeiter auf die Beratung der örtlichen Behörden bei Aufklärungskampagnen zu Hygiene und Seuchenprävention sowie auf die Versorgung mit Nahrungsmittel für Haushalte, die von Ausgangsperren betroffen sind.

Der Ausschuss nahm zudem einen Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD an (18/2607 (http://dip.bundestag.de/btd/18/026/1802607.pdf)), in dem die Bundesregierung unter anderem aufgefordert wird, im „Falle einer Ausweitung der Ebola-Epidemie“ den Beitrag für die WHO, Ärzte ohne Grenzen und andere Organisationen „erneut zu erhöhen“. Die Oppositionsfraktionen lehnten den Antrag ab: Die „Zeit der Prüfaufträge ist vorbei“, sagte ein Vertreter der Grünen. Der Antrag fordere keine verbindlichen Summen und nenne keine konkreten Zahlen etwa zum Einsatz von Hilfspersonal. Die Linksfraktion sprach von „riesigen Lücken“ angesichts des deutschen Beitrags von bisher 17 Millionen Euro zur Bekämpfung der Ebola-Krankheit und dem von der Weltgesundheitsorganisation WHO prognostizierten Bedarf von einer Milliarde US-Dollar. Thomas Silberhorn (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bezifferte demgegenüber einen zusätzlichen anteiligen deutschen Beitrag auf 70 Millionen Euro zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie über die EU und Institutionen wie Weltbank und Internationaler Währungsfonds. Silberhorn verwies zudem auf die derzeit laufenden Haushaltsberatungen, in denen es auch um mögliche zusätzliche Hilfen in Höhe von 35 Millionen Euro gehe.

Den Vorwurf der Opposition, die Koalition reagiere zu spät auf die Ebola-Krise, wiesen Union und SPD zurück: „Wir haben uns alle nicht mit Ruhm bekleckert“, sagte ein Vertreter der SPD-Fraktion. Auch Grüne und Linke hätten noch vor zehn Wochen das Ausmaß der Epidemie nicht erkannt. Ein weiterer Streitpunkt im Ausschuss war zudem die Ankündigung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), freiwillige Helfer aus Deutschland im Falle einer Infektion zur medizinischen Behandlung zurückzuholen. Die Opposition verwies auf Presseberichte, nach denen die Bundeswehr jedoch nicht über entsprechende Flugzeuge verfüge, die mit einer dafür nötigen Isolationszelle ausgerüstet sind.

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2014_10/-/333492)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 08. Oktober 2014, 15:26:59
Eine weitere Meldung (siehe zweiter Absatz) aus dem Bundestag (hib-Meldung 498/2014 vom 08.10.2014):

Gröhe sichert Hilfe für Ebola-Patienten zu

Ausschuss für Gesundheit - 08.10.2014

Berlin: (hib/PK) Die deutsche Hilfe für die Ebola-Krisenstaaten in Westafrika wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) mit Hochdruck vorangetrieben. Für konkrete Hilfen in den hauptsächlich betroffenen Staaten Guinea, Liberia und Sierra Leone sowie Vorkehrungen in Deutschland sei ein umfassendes Paket geschnürt worden, sagte Gröhe am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages.

Gröhe wies zugleich Vorhaltungen zurück, die Bundesregierung könne ihre Zusicherung nicht einhalten, erkrankte freiwillige Helfer im Ernstfall wieder aus Afrika auszufliegen. Der CDU-Politiker betonte, wer krank und transportfähig sei, werde auch zurückgeholt: „Diese Zusage gilt. Punkt.“ Allerdings könne das Militär die Aufgabe derzeit nicht übernehmen. Keine Armee der Erde verfüge über die nötigen Kapazitäten für solche Fälle. Daher werde „ein privater amerikanischer Dienstleister“ genutzt, der dies im Ernstfall übernehme.

Deutschland habe sich im Übrigen angesichts der vielen potenziellen Helfer dazu entschieden, eine eigene Rettungskette in deutscher Verantwortung aufzubauen. So werde eine Isolierzelle, die in einem Flugzeug transportiert werden könne, in gut einer Woche zur Verfügung stehen, noch bevor ein größerer Helfereinsatz anstehe. Eine weitere Möglichkeit zur Intensivbehandlung während des Fluges werde in den nächsten acht bis zehn Wochen geschaffen. Manche Patienten seien allerdings gar nicht transportfähig. Die Zusage zur Rückholung stehe daher nicht im Widerspruch dazu, Patienten gegebenenfalls auch vor Ort zu behandeln.

Die Ärzte würden derweil mit ständig aktualisierten Informationen versorgt. In Marburg und Hamburg sei eine telefonische Bereitschaft eingerichtet worden, um rund um die Uhr Fragen zum Thema zu beantworten. Vier Flughäfen hierzulande seien auf Anflüge mit Ebola-Patienten oder Verdachtsfällen vorbereitet. Dort könnten Isolierstationen genutzt werden.

Der Minister zeigte sich „beeindruckt“ von der Vielzahl an Freiwilligen, die sich für einen Einsatz im Krisengebiet gemeldet haben. Der öffentliche Appell, sich an der Hilfe zu beteiligen und die anschließend gezielte Auswahl der Helfer seien folgerichtig, sagte Gröhe mit Blick auf Berichte, wonach sich Helfer gemeldet hätten, die für einen solchen Einsatz gar nicht infrage kämen.

So verfüge etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hier über das nötige Fachwissen, auch was Versicherungsfragen, Freistellungsverträge und die Gehaltsabsicherung sowie die psychologische Betreuung betreffe. Die Bundesregierung unterstütze die humanitäre Hilfe und sichere die Aktionen finanziell im Volumen von derzeit bis zu 20 Millionen Euro ab.

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2014_10/-/333544)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 14. Oktober 2014, 18:19:16
spiegel.de berichtet heute (Dienstag, 14.10.2014, 16.04 Uhr) aus Leipzig:

Behandlung auf Isolierstation:
Ebola-Patient in Leipzig gestorben

Quelle (http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-patient-in-leipzig-gestorben-a-997012.html)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: elec am 14. Oktober 2014, 18:44:48
Was ist denn eigl. aus dem so vielversprechenden Heilmittel geworden?
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: ulli76 am 14. Oktober 2014, 18:49:26
Ist noch in der Erprobung.
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: elec am 14. Oktober 2014, 19:53:26
Naja und wurde es denn nicht an den derzeit kritischen versucht? Davon is keine Rede mehr irgendwie.

Es wurde doch schon an einem erfolgreich getestet oder nicht?
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: ulli76 am 14. Oktober 2014, 19:56:37
Ich weiss nicht, ob es an diesem Patienten angewendet wurde. Wenn nein, kann es verschiedene Gründe gehabt haben, warum nicht.
Und trotz der Anwendung von neuen Medikamenten kann es sein, dass der Patient stirbt.

Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 14. Oktober 2014, 20:51:33
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde das Medikament an zwei Amerikanern erfolgreich erprobt und genau dafür reichte die kleine Charge auch nur aus. Jetzt muss angeblich erst neu produziert werden.
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: elec am 14. Oktober 2014, 21:02:59
Ah gut zu wissen
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 15. Oktober 2014, 17:58:58
Auch die Bundesregierung informiert im Bundestag erneut über Ebola und die Aktivitäten der EU (aus hib-Meldung 517/2014 vom 15. Oktober 2014):

EU-Beratung zum Thema Ebola

Ausschuss für Gesundheit - 15.10.2014

Berlin: (hib/PK) Die weiter stark steigende Zahl von Ebola-Infizierten in Westafrika erfordert nach Einschätzung der Bundesregierung auch hierzulande große Wachsamkeit. Deutschland sei zwar gut gerüstet gegen mögliche Verdachtsfälle, gleichwohl gelte es, vorsichtig und aufmerksam zu bleiben, sagte Gesundheits-Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Grund zur Hysterie gebe es freilich nicht.

Die EU-Kommission und die italienische Ratspräsidentschaft haben nach Angaben der Staatssekretärin kurzfristig für Donnerstag in Brüssel zu einem hochrangingen Treffen der EU-Koordinierung zum Thema Ebola eingeladen, an dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) teilnehmen werde. Dort werde voraussichtlich die Frage erörtert, ob es künftig Reihenuntersuchungen für Reisende aus Ebola-Gebieten in die Europäische Union geben solle und in welcher Form, sogenannte Entry-Untersuchungen. Derzeit gebe es eher „Exit-Untersuchungen“ bei der Ausreise aus den Krisenregionen.

Die Lage in Westafrika werde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter als sehr kritisch wahrgenommen, insbesondere in den vor allem betroffenen Staaten Liberia, Sierra Leone und Guinea. Widmann-Mauz sagte: „Wir wissen, dass das Gesundheitswesen dort teilweise komplett zusammengebrochen ist und auch die staatliche Ordnung in Gefahr ist.“ Zuletzt habe die WHO von 8.399 Ebola-Fällen berichtet, es seien 4.033 Menschen verstorben und die Fallzahlen stiegen weiter an. Die Dunkelziffer sei vermutlich hoch.

Nach konservativen Schätzungen könnte sich die Fallzahl auf 20.000 erhöhen, wenn alle beschlossenen Maßnahmen geben die Epidemie sofort eingeleitet werden. In einem „worst-case-Szenario“ sei auch eine wesentlich höhere Zahl von Infizierten hochgerechnet worden. Somit könne derzeit „leider keine Entwarnung“ gegeben werden. Vielmehr gelte es, mit vereinten Kräften extrem aufmerksam und engagiert das Problem anzugehen.

Widmann-Mauz stellte im Ausschuss den aktuellen Stand des deutschen Hilfspakets dar, zu dem die Luftbrücke zählt, die inzwischen einen ersten Flug absolviert habe. Ferner würden Krankenstationen organisiert, ein Feldlazarett der Bundeswehr und mobile Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Hinzu kämen Laboratorien zur Diagnose, um die Übertragungswege zu stoppen.

Außerdem werde medizinisches Fachpersonal entsendet. So seien bislang etwas mehr als 120 Hilfskräfte ausgewählt worden, um die Betreuung Kranker vor Ort sicherstellen zu können. Widmann-Mauz betonte, die medizinische Evakuierung des Personals, das ab November eingesetzt werden solle, werde garantiert. Im November sei auch die Kapazität für den etwaigen Rücktransport gegeben. Deutschland verfüge über eine im internationalen Vergleich große Zahl von Isolierbetten, nämlich etwa 50. Deswegen sei die Bundesrepublik auch bereit, erkranktes

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2014_10/-/335422)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 23. Oktober 2014, 17:48:09
Die Bundesregierung informiert im Bundestag erneut über Ebola und die eigenen Aktivitäten (aus hib-Meldung 533/2014 vom 23. Oktober 2014) und beantwortet damit eine Anfrage:


Deutsche Hilfen im Kampf gegen Ebola

Auswärtiges/Antwort - 23.10.2014

Berlin: (hib/AHE) Deutschland hat bis Anfang Oktober insgesamt 17 Millionen Euro zur Ebola-Bekämpfung zur Verfügung gestellt. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/2735 (http://dip.bundestag.de/btd/18/027/1802735.pdf)) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/2572 (http://dip.bundestag.de/btd/18/025/1802572.pdf)) schreibt, seien davon 10,4 Millionen Euro zur Unterstützung von Maßnahmen der Weltgesundheitsorganisation WHO, 750.000 Euro für humanitäre Hilfsmaßnahmen von „Ärzte ohne Grenzen“ und 400.000 Euro für solche der „Welthungerhilfe“ und „humedica“ geflossen. Fünf Millionen Euro seien für weitere Projekte humanitärer Organisationen bereitgestellt worden. Weitere Gelder seien etwa über das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) für Ebola-Diagnostik-Labore in Guinea und Nigeria sowie aus eigenen Mitteln des Robert-Koch-Instituts (RKI) für die Entsendung von Wissenschaftlern und Epidemiologen nach Westafrika gestellt worden.

Wie die Bundesregierung Mitte Oktober mitteilte, seien die Hilfszusagen nochmals um 85 Millionen Euro auf nunmehr 102 Millionen Euro erhöht worden. Aus der Antwort mit dem Stand Anfang Oktober geht zudem hervor, welche weiteren Unterstützungsmaßnahmen in Planung seien: Dazu gehörten die Einrichtung einer Luftbrücke in die von der Ebola-Epidemie betroffenen Länder sowie eines Lufttransportstützpunktes in Dakar durch die Bundeswehr sowie die Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes beim Aufbau eines mobilen Krankenhauses und zweier weiterer Gesundheitsstationen in der Region. Als weitere Hilfen stellt die Bundesregierung logistische Unterstützung durch das Technische Hilfswerk in Aussicht, die Lieferung von Sanitätsmaterial durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie die Ausbildung von medizinischem Personals durch das RKI, das BNITM und das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr.

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2014_10/-/337252)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 05. November 2014, 14:36:15
Im Bundestag diskutierte der Ausschuss für Gesundheit (hib-Meldung 554/2014 vom 5. November 2014):

Ebola-Ausbruch weiter besorgniserregend

Ausschuss für Gesundheit - 05.11.2014

Berlin: (hib/PK) Die Ebola-Epidemie in Westafrika entwickelt sich nach Einschätzung der Bundesregierung weiter besorgniserregend. Wie Gesundheits-Staatssekretärin Ingrid Fischbach (CDU) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, ist die Zahl der Infektionen in Westafrika auf über 13.500 Fälle und die Zahl der Toten auf fast 5.000 gestiegen. In Liberia stagniere jedoch inzwischen offenbar die Zahl der Neuinfektionen.

Wie aus einem aktuellen Bericht des Bundesgesundheitsministeriums an den Ausschuss hervorgeht, wird das Risiko, die gefährliche Virus-Erkrankung aus den betroffenen Staaten nach Deutschland einzuschleppen, von den Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) als gering eingestuft. Ganz auszuschließen sei dies freilich nicht, heißt es. In dem Fall könnten sich auch Kontaktpersonen anstecken. Eine allgemeine Gefährdung für die Bevölkerung bestünde dadurch jedoch nicht, zumal in Deutschland alle Voraussetzungen für eine sichere Versorgung von Patienten sowie zur Nachverfolgung und Isolierung von Kontaktpersonen vorhanden seien.

Derzeit gebe es im Übrigen keine Direktflüge aus den hauptsächlich betroffenen Ländern

Liberia, Sierra Leone und Guinea nach Deutschland, heißt es in dem Bericht. Direkte Flugverbindungen bestünden nur zwischen Frankfurt am Main und dem als Ebola-frei geltenden Nigeria, wobei den Flugpassagieren aus Nigeria bei der Ankunft ein Informationsblatt ausgehändigt werde.

Fünf Flughäfen in Deutschland sind den Angaben zufolge auf den Infektionsschutz ausgerichtet, neben dem in Frankfurt am Main auch die in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München. Daneben verfügt Deutschland seit 2003 über ein Netzwerk von Kompetenz- und Behandlungszentren, die auf den Umgang mit lebensbedrohlichen, hoch ansteckenden Krankheiten wie Ebola spezialisiert sind. Die sieben Behandlungszentren in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart können auf Schleusen und Dekontaminationsanlagen zurückgreifen.

Derzeit arbeitet die Bundesregierung an einer eigenen zivilen medizinischen Möglichkeit zur Evakuierung und Behandlung von Ebola-Patienten. Eine umfassende Rettungskette sei wesentlich für die Sicherheit der internationalen Helfer. Eine speziell ausgerüstete Maschine wird voraussichtlich Mitte November zur Verfügung stehen. Dann soll auch eine erste größere Gruppe von freiwilligen Helfern nach Westafrika aufbrechen. Nach wie vor werden laut Fischbach freiwillige Helfer gesucht. Mit den jetzt ausgesuchten Hilfskräften könnten vier Einsatzmonate abgedeckt werden, das Ziel sei aber Personal für zwölf Einsatzmonate.

Fischbach sagte, es sei nicht vorgesehen, die rückkehrenden Helfer in Quarantäne zu schicken. Jedoch würden sie geschult, um auch nach ihrer Rückkehr auf Symptome zu achten.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren Ende Oktober in den drei am stärksten betroffenen Ländern Westafrikas insgesamt 13.540 Ebola-Infektionen dokumentiert. Bisher starben dort mindestens 4.941 Menschen an der Virus-Infektion. Allerdings gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus.

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2014_11/-/339054)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: Merowig am 06. November 2014, 12:58:55
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/plaene-fuer-entschaedigung-bei-ebola-infektion-bundeswehr-freiwillige-sollen-150-000-euro-bekommen/10935412.html (http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/plaene-fuer-entschaedigung-bei-ebola-infektion-bundeswehr-freiwillige-sollen-150-000-euro-bekommen/10935412.html)
Zitat

Bundeswehr-Freiwillige sollen 150.000 Euro bekommen

Bundeswehr-Soldaten, die sich beim freiwilligen Ebola-Einsatz in Westafrika mit der Krankheit infizieren, sollen eine Entschädigung von 150.000 Euro steuerfrei erhalten. Das geht aus einem Merkblatt des Ministeriums hervor.
(...)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: OSG Oschi am 06. November 2014, 15:18:17
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/plaene-fuer-entschaedigung-bei-ebola-infektion-bundeswehr-freiwillige-sollen-150-000-euro-bekommen/10935412.html (http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/plaene-fuer-entschaedigung-bei-ebola-infektion-bundeswehr-freiwillige-sollen-150-000-euro-bekommen/10935412.html)
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Bundeswehr-Freiwillige sollen 150.000 Euro bekommen

Bundeswehr-Soldaten, die sich beim freiwilligen Ebola-Einsatz in Westafrika mit der Krankheit infizieren, sollen eine Entschädigung von 150.000 Euro steuerfrei erhalten. Das geht aus einem Merkblatt des Ministeriums hervor.
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Hab vorhin gelesen (weiss leider nicht mehr wo) dass diese Entschädigung einem nur dann zusteht wenn eine Langzeitschädigung von über 50% vorliegt. Wäre ja bei Ebola nicht der Fall. Entweder man überlebt oder nicht. Und im Todesfall (Einsatzbedingt) bekommen die Hinterbliebenen doch eh die Entschädigung von 150.000€ ?
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 12. November 2014, 13:48:44
Im Bundestagsausschuss für Gesundheit wurde erneut über Ebola diskutiert (hib-Meldung 575/2014 vom 12. November 2014):

Sorge um Zukunft der Ebola-Staaten

Ausschuss für Gesundheit - 12.11.2014

Berlin: (hib/PK) Die drei von der Ebola-Epidemie in Westafrika am stärksten betroffenen Länder Liberia, Sierra Leone und Guinea werden nach Einschätzung des Ebola-Sonderbeauftragten der Bundesregierung noch lange Zeit auf die Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft angewiesen sein. Botschafter Walter Lindner sagte am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages, die wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Verwerfungen in den betroffenen Gebieten seien immens. Die Krisenländer bräuchten in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, bei der Gesundheits-versorgung, den Bildungsinstitutionen und der Wirtschaft eine schnelle und nachhaltige Wiederaufbauhilfe.

Lindner schilderte den Ausschussmitgliedern nach einem Besuch in Westafrika detailliert, wie sich die soziale Lage in den drei Staaten durch die Krankheit grundlegend verändert hat. So sei das soziale Leben „auf den Kopf gestellt“. Die einstige Lebens- und Kontaktfreude der Menschen sei einer allgegenwärtigen Angst vor Ansteckung gewichen. Die Menschen gingen nicht mehr aus und hätten Angst vor Berührungen. Krankenhäuser würden gemieden, Schulen und Universitäten seien geschlossen, Reisen beschränkt, Märkte zusammengebrochen. Hinzu komme die Stigmatisierung von Leuten, die verdächtigt würden, mit dem Ebola-Virus in Kontakt gekommen zu sein, also etwa Ärzte und Krankenschwestern.

Die allgemeine Vermeidung von Körperkontakt führe auch dazu, dass Alte und Kranke keinen Zuspruch mehr bekämen, keine Wärme, keine Nähe, kein Mitleid. Mütter müssten ihre Kinder bisweilen an „Leute in Marsanzügen“ abgeben, was viele Frauen natürlich auch verweigerten. Die traditionellen Beerdigungsriten seien insgesamt infrage gestellt, zumal hier mit der Nähe zu den Toten das größte Infektionsrisiko überhaupt lauere.

Lindner sagte, die sozialen Auswirkungen der Gesundheitskrise seien destabilisierend für die drei betroffenen Länder. Die jeweiligen Präsidenten hätten davor gewarnt, dass Liberia, Sierra Leone und Guinea bald zu den sogenannten „failed states“ gehören könnten, also zu jenen Ländern, wo die staatliche Kontrolle verloren gegangen ist.

Der Diplomat würdigte zugleich die immense Kraftanstrengung, die von inländischen wie ausländischen Helfern in der Krise erbracht werde. Die angelaufene internationale und deutsche Hilfe sei vor Ort auch schon sichtbar, entweder unmittelbar, oder in ihren positiven Auswirkungen. Das gelte für die Luftbrücke ebenso wie für die aufgebauten Labore. Lindner sagte, die internationale Hilfe sei spät angelaufen, zeige nun aber Wirkung. Umso wichtiger sei es, schon jetzt auch die langfristige Entwicklung der Staaten im Blick zu behalten.

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2014_11/-/340522)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 04. Februar 2015, 22:02:28
Zwei aktuelle Meldungen aus dem Bundestag  befassen sich heute mit Ebola (hib-Meldungen 064 und 066/2015 vom 4. Februar 2015:


Noch keine Entwarnung bei Ebola

Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - 04.02.2015

Berlin: (hib/AHE) Experten geben trotz erster vorsichtig optimistischer Berichte aus Westafrika noch keine Entwarnung mit Blick auf die Ebola-Epidemie. Die gute Nachricht sei, dass die Zahl der Ebola-Neuinfektion in Westafrika rückläufig sei, doch das heiße zunächst, dass sich die Epidemie langsamer ausbreite als bisher, und nicht, dass sie bereits auf dem Rückzug sei, sagte Ralf Südhoff vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programm, WFP) am Mittwoch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Ebola wurde lange verkannt, jetzt geht es darum, die Krankheit nicht zu schnell zu vergessen.“ Die internationalen Hilfen seien spät angelaufen, hätten aber weitgehend gewirkt, sagte Südhoff auch mit Blick auch auf die Nahrungs- und Logistikhilfen durch das WFP. Eine unmittelbar Hungerkatastrophe drohe den am meisten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leona nicht, allerdings eine aus nicht eingebrachten Ernten und einem massiven Anstieg bei Lebensmittelpreise resultierende Hungerkrise. Bereits heute seien rund 200.000 Menschen in Westafrika infolge von Ebola auf Ernährungshilfe angewiesen, bis März könnte diese Zahl auf rund eine Million ansteigen. Die wirtschaftlichen Verluste und Einbußen der drei Länder würden auf rund 1,6 Milliarden US-Dollar geschätzt, sagte Südhoff.

Martin Kollmann von der Christoffel-Blindenmission lenkte im Ausschuss den Blick auf die sogenannten „vernachlässigten Krankheiten“, die zwar behandelbar beziehungsweise vermeidbar seien, denen aber dennoch jährlich rund 500.000 Menschen zum Opfer fallen würden. Ebola, wenngleich nicht auf der WHO-Liste der „vernachlässigten Krankheiten“, zeige, dass solche Infektionskrankheiten eine „dramatische Dimension“ annehmen könnten. Der Schlüssel zur Vermeidung solcher Epidemien liege in der Bekämpfung von Armut und Hunger, im Auf- und Ausbau der der medizinischen Versorgung, aber auch im Zugang zu sauberen Wasser und der Beachtung hygienischer Standards.

Nach den Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich seit März 2014 bis Ende Januar dieses Jahres mehr als 22.000 Menschen mit dem Ebola-Virus infiziert, etwa 8.800 Todesfälle seien zu beklagen. Am meisten betroffen ist den Angaben zufolge Sierra Leone mit mehr als 10.000 Fällen und mehr als 3.000 Verstorbenen.

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2015_02/-/359574)


Zahl der Ebola- Neuinfektionen sinkt

Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe - 04.02.2015

Berlin: (hib/AHE) Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen Ebola-Epidemie, Walter Lindner, sieht „Licht am Ende des Tunnels“ bei der Eindämmung der hochansteckenden Infektionskrankheit in Westafrika. Die Zahl der Neuinfektionen sei in Guinea, Liberia und Sierra Leone auf insgesamt unter 100 Fälle pro Woche gesunken, während es noch vor wenigen Wochen 350 gewesen seien, sagte Lindner am Mittwoch im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. „Vor uns liegt der holprige Weg der letzten Meile, um von Hundert auf Null zu kommen.“ Es sei zudem gelungen, eine weitere Übertragung auf die Nachbarländer zu verhindern. Lindner hob die Vielzahl der deutschen Hilfen im Kampf gegen Ebola hervor - darunter der Betrieb von Ebola-Behandlungszentren zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz, die Einrichtung von Diagnostiklaboren durch Spezialisten des Robert-Koch Instituts und des Bernhard-Nocht-Instituts, die logistische Unterstützungen des Technischen Hilfswerks sowie die Einrichtung einer Luftbrücke mit Transall-Maschinen der Bundeswehr, die bisher rund 700 bis 800 Tonnen Material für Hilfsorganisationen und UN-Hilfsprogramme transportiert hätten. Zudem stehe mit einem Medevac-Flugzeug mit Isolationseinheit jederzeit ein Transportmittel zur Verfügung, um Helfer im Falle einer Infektion zur Behandlung zurück nach Deutschland zu bringen, sagte Lindner.

Neben die Herausforderung, die Epidemie vollständig einzudämmen, trete nun zunehmend die Aufgabe, den Übergang von der humanitären Hilfe zum Wiederaufbau und zur Entwicklungszusammenarbeit vorzubereiten. Es gehe darum, Entwicklungs- und Aufbauhelfern ein sicheres Umfeld zu bieten. Außerdem werde es darum gehen, auf Ebene internationaler Institutionen wie Vereinte Nationen und Weltgesundheitsorganisation WHO, im Rahmen der EU und auch auf nationaler Ebene die Lehren aus den spät angelaufenen Hilfen zu ziehen und über künftige Frühwarnsysteme und Koordinierungsmodelle zu diskutieren.

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2015_02/-/359630)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 13. Februar 2015, 14:43:38
Erneut beschäftigt sich der Bundestag mit der Ebola-Epidemie (hib-Meldung 079/2015 vom 13. Februar 2015):

Grüne fragen nach Hilfen gegen Ebola

Auswärtiges/Kleine Anfrage - 13.02.2015

Berlin: (hib/AHE) Nach den Maßnahmen der Bundesregierung im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika erkundigt sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Kleinen Anfrage (18/3956 (http://dip.bundestag.de/btd/18/039/1803956.pdf)). Die Bundesregierung soll unter anderem angeben, wieviel Ebola-Infizierte durch Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und der Bundeswehr behandelt wurden und inwieweit die deutschen Hilfen „den veränderten Bedarfen in

den betroffenen Ländern“ angepasst werden. Weitere Fragen zielen auf den Lufttransport von Hilfsgütern, auf die Zahl und die soziale Absicherung der freiwilligen deutschen Helfer und den „(Wieder)Aufbau regulärer Gesundheitsvorsorge in den Krisenländern“. Außerdem erkundigen sich Abgeordneten, wie künftig ein „verbessertes globales Krisenmanagement“ gestaltet werden und welche Rolle in dieser Frage der G7-Gipfel in diesem Jahr spielen soll.

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2015_02/-/360640)
Titel: Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
Beitrag von: StOPfr am 04. März 2015, 18:11:06
Erneut beschäftigt sich der Bundestag mit der Ebola-Epidemie (hib-Meldung 117/2015 vom 4. März 2015):


Noch keine Entwarnung bei Ebola

Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - 04.03.2015

Berlin: (hib/AHE) Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen die Ebola-Krise, Walter Lindner, hat vor einer nachlassenden Aufmerksamkeit für die Epidemie in Westafrika gewarnt: „Es gibt immer noch eine Realität, und die heißt Ebola“, sagte Lindner am Mittwoch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Derzeit gebe es knapp 100 Neuinfizierte pro Woche in den betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone, wobei die Zahl von Woche zu Woche schwanke und von Land zu Land unterschiedlich hoch ausfalle. Liberia, das anfangs am stärksten betroffen gewesen sei, sei auf einem „sehr guten Weg“. Hier seien derzeit nur noch zwei bis drei Neuinfektionen pro Woche zu beklagen. In Sierra Leone und Guinea liege die Zahl hingegen immer noch deutlich im zweistelligen Bereich. Lindner sprach von einer „Sisyphusarbeit“, die Zahl der Neuansteckungen auf null zu bringen. Er verwies unter anderem auf die Gefahr, dass sich nach Monaten der Anspannung in den betroffenen Ländern mit dem Rückgang der Infektionen wieder alte Verhaltensweisen einschleifen könnten - etwa die traditionellen Riten bei einer Erdbestattung - , die zur erneuten Verbreitung beitragen könnten. „Solange wir nicht bei null sind, kann vieles, was wir bisher erreicht haben, wieder zunichte gemacht werden“, sagte Lindner. Es müsse weiterhin darum gehen, Kranke mit dem Verdacht auf Infektionen wie auch ihr Umfeld konsequent zu identifizieren, zu isolieren und zu beobachten.

Nach jüngsten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich seit Ausbruch von Ebola vor einem Jahr im Südosten Guineas knapp 23.700 Menschen in Westafrika infiziert, davon überlebten 9.600 die Krankheit nicht, darunter waren knapp 500 Helfer und medizinisches Personal. Innerhalb der letzten 21 Tage gab es den Angaben zufolge noch knapp 400 Neuinfektionen.

Vertreter aus allen Fraktionen erkundigten sich nach den Lehren und Konsequenzen, der im Februar 2014 ausgebrochenen Epidemie, deren Ausmaß und Gefährlichkeit von der internationalen Gemeinschaft lange unterschätzt worden war. Vertreter der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen fragten unter anderem nach der zukünftigen Rolle der WHO und nach einer Stärkung der Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern. Die CDU/CSU-Fraktion thematisierte unter anderem den Stand der Impfforschung und das Problem der Stigmatisierung von Ebola-Überlebenden und Waisenkindern. Ein Vertreter der SPD-Fraktion fragte nach konkreten Summen für den Wiederaufbau in den betroffenen Ländern.

Zum letzten Punkt verwies Lindner auf die Frühjahrstagung der Weltbank Ende April, bei der die betroffenen Länder gehalten seien, belastbare Zahlen etwa zu ihren Ernteeinbußen sowie Entwicklungspläne vorzulegen. In der Frage eines Ebola-Gegenmittels sprach Lindner von „drei bis vier erfolgsversprechenden“ Forschungsansätzen. Es sei allerdings im Augenblick nicht davon auszugehen, dass ein Impfstoff bereits in den nächsten Monaten vorliegen könnte.

Zur Verhinderung solcher Epidemien müsse auf unterschiedlichster Ebene gefragt werden, was sich bei Prävention, Aufklärung, Koordination und Instrumenten der Krisenreaktion künftig besser machen ließe, sagte Lindner. Dies beginne in Entwicklungsländern selbst, betreffe auch Geberländer wie Deutschland sowie die EU und reiche bis zur globalen Ebene von Vereinten Nationen und WHO. Lindner verwies auf eine „selbstkritische“ Bestandsaufnahme und einen Reformprozess innerhalb der WHO sowie unter anderem auch auf eine Initiative der Bundesregierung zur Verbesserung der globalen Sicherheitsarchitektur. So gebe es etwa die Einrichtung eines Beratergremiums beim UN-Generalsekretär, das Schlussfolgerungen aus der Ebola-Krise ziehen soll, und den Aufbau von sogenannten „Weißhelmen“, also einem internationalen Einsatzkontingent von Ärzten und medizinischem Personal, das schnell einsatzbereit sein soll und in Krisengebiete verlegt werden könnte.

Quelle (http://www.bundestag.de/presse/hib/2015_03/-/363762)