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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: PzPiKp360 am 20. Januar 2018, 23:45:57

Titel: ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 20. Januar 2018, 23:45:57
Von einem Freund, der als Reservist hin und wieder übt, wurde mir erzählt, daß es seit einer Weile ein neues Verfahren der BW gebe, um auch nicht mehr ganz so jungen Leuten (Ü40) den Einstieg als ROA zu ermöglichen, bei entsprechender fachlicher Verwendung. Mit Hochschule und IT-Karriere (GF-Ebene) als Hintergrund biete sich dafür der S6 Offizier an, haben persönliche Gespräche bisher ergeben.

Nun stellt sich die Frage - was macht denn ein S6 Offz so? Für die S6 Fw findet sich vor allem

https://www.bundeswehrkarriere.de/karriere/systemadministrationsfeldwebel/38962

das kenne ich gut aus unserem Unternehmen von unseren Azubis, aber was macht nun der S6 Offz? Dazu kann man im Internet nichts finden...

Abgesehen davon: Gibt es einen Bedarf? Macht eine Bewerbung Sinn?

Besten Dank für jeglichen Einblick!
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzGren391 am 21. Januar 2018, 16:09:30
Bedarf vereinzelt, beim Heer kann man mögliche DP an einer Hand abzählen schätze ich mal. Stand November 2017 war beim JgBtl 921 der S6 Offz Beorderungsdienstposten noch unbesetzt. Zum Ablauf und genauer Tätigkeit kann ich nichts Belastbares sagen. Dort Fragen kostet aber sicher nichts.
Horrido!
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: HosaBrack am 22. Januar 2018, 15:41:59
Bewerben kostet nichts -außer etwas Zeit. ;)
Ist das Bewerbungsverfahren bekannt?

Es gibt auch jenseits der S6/G6-Abteilungen in der Truppe, viele interessante Dienstposten für ITler.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Fwler am 22. Januar 2018, 16:43:23
Vielleicht kann auch die Reservistenarbeitsgemeinschaft Cyber vermitteln. Informationen unter:

https://www.reservistenverband.de/evewa2.php?d=1516635439&d=1491473118&menu=0110&newsid=37642

https://www.reservistenverband.de/php/evewa2.php?d=1516260772&menu=0299&newsid=40551

Hier ein Werdegang eines IT-Reserveoffiziers:

https://www.reservistenverband.de/evewa2.php?d=1505266121&menu=0299&newsid=39236
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 22. Januar 2018, 19:36:45
Vielen Dank für die Antworten soweit! Das hilft schon enorm weiter, wie das ganze Forum hier, damit ich nicht völlig doof ins Beratungsgespräch stolpere, das ich demnächst im Karrierecenter gebucht habe. Ich lese fleißig und lerne, was §43 (3) bedeutet und was 26.2er und 26.4er sind.  :)

Das kann ja spannend werden mit der Bewerbung, ich glaubte bisher immer gehört zu haben, die BW suche Leute, aber anscheinend gibt es wohl gerade für ROA adW deutlich mehr Bewerbungen als DP, Lehrgänge usw.

Eine "Reservistenarbeitsgemeinschaft Cyber" gibt es auch, da frage ich mal an. Wobei ich zugeben muß, daß einer meiner Antriebe, nun wieder mal (W12 ist eine Weile her) bei der Truppe reinzuschauen, der ist, eine etwas andere Herausforderung zu suchen, als nur rund um die Uhr von Bildschirmen umgeben zu sein, das hatte und habe ich schon reichlich.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: LwLauch am 23. Januar 2018, 00:51:38
Natürlich sucht die Bw Leute, aber auch welche mit der nötigen Qualifikation usw.
Als Offizier bewerben sich im Schnitt 12.000 pro Jahr, 6.000 werden nach Köln eingeladen und 4.000 werden in etwa tatsächlich Offizier. (Stand: Oktober 2017)
Da sieht man erstmal die Dimensionen, die das annimmt.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: dunstig am 23. Januar 2018, 07:46:21
War es nicht so, dass 4000 die Eignung als Offizier erhalten, aber nur 2000 eingestellt werden?

Aber meine Zahlen sind auch nicht ganz aktuell und mehr aus der Erinnerung.
Eine Verdopplung würde mich jedoch schon wundern. Da müsste ja zwangsläufig gehörig Qualität auf der Strecke bleiben.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 23. Januar 2018, 08:52:41
@ Dunstig:

So auch meine Informationen: Es werden ca. dreimal mehr Bewerber eingeladen, als Stellen verfügbar sind.
Von diesen erhalten ca. 2/3 die Offiziereignung, und im Rahmen der Bestenauslese wird davon ca. die Hälfte eingestellt.

An den TE:

Bedarf für gute Leute gibt es schon - allerdings dürfen Selbstständige nur bis zu 30 Tagen im Jahr üben - und wenn man wenig verfügbar ist, ist der Nutzen für die Bundeswehr natürlich begrenzt.

Viel Erfolg.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: LwLauch am 23. Januar 2018, 15:48:48
Pardon, mein Fehler, das habe ich wohl etwas verwechselt. Dieser Zusatz ist natürlich noch immens wichtig und unterstreicht die These nur noch einmal! :-X
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 06. Februar 2018, 18:46:05
Heute war ich beim Karrierecenter in Stuttgart zur Beratung. Es war ein sehr nettes Gespräch mit dem Karriereberater, wenn auch leider nicht ganz so ergiebig wie erhofft. Zum Bedarf an ROAs könne er nichts sagen, weder allgemein noch bzgl. bestimmter Dienstposten, das würde intern nicht kommuniziert, aber IT sei nicht schlecht. Man müsse sich als potentieller ROA adW (ob und welche Altersgrenze aktuell gilt, konnte er am Rechner nicht finden, da sei ein Dokument gerade nicht verfügbar) direkt in Siegburg bewerben, und wenn die was hätten, gemeldet von den Truppenteilen, dann gäbe es Chancen. Ein mögliches Plus sei die, wenn auch schon eine Weile zurückliegende, "erfolgreich" absolvierte Wehrpflicht (HG innerhalb von W12) samt nachfolgender Mob-Reserve und einer Wehrübung, so was würde gern gesehen, sei aber auch nur ein kleines Plus.

Es sei eine gute Idee, sich selbst über Kontakte zu aktiven Reservisten, über den Reservistenverband, und auch direkte Kontaktaufnahme mit möglicherweise passenden Einheiten, z.B. CIR oder RSUKp, nach potentiellen Dienstposten zu erkundigen.

Zudem gab er die Empfehlung, sich an die Stelle für Unterhaltssicherung zu wenden, um schon im Vorfeld abzuklären, ob ich nicht zu teuer wäre als Wehrübender, wegen meiner beruflichen Position, daran könnte eine Bewerbung trotz Bedarf scheitern. Dabei dachte ich bisher gar nicht an Geld, sondern an ehrenamtliches Engagement, zur Abwechslung, Fortbildung und Unterstützung der Truppe.

Da werde ich einige E-Mails schreiben, bin gespannt auf die Antworten.

Mal schauen, wie es weitergeht. Zumindest habe ich nun eine nette Mappe voller Antragsformulare und Merkzettel - ok, die gibt es auch alle online als PDF, wenn man etwas sucht, aber die bunte Hülle nicht.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: DA40 am 06. Februar 2018, 22:12:02

Es sei eine gute Idee, sich selbst über Kontakte zu aktiven Reservisten, über den Reservistenverband, und auch direkte Kontaktaufnahme mit möglicherweise passenden Einheiten, z.B. CIR oder RSUKp, nach potentiellen Dienstposten zu erkundigen.


Das ist ein sehr guter Tipp. Suche Dir online eine Einheit raus, die Dich interessiert und rufe dort an. Lass' Dich mit dem S1 StOffz oder wenn vorhanden dem für Reservisten Zuständigen verbinden.


Zudem gab er die Empfehlung, sich an die Stelle für Unterhaltssicherung zu wenden, um schon im Vorfeld abzuklären, ob ich nicht zu teuer wäre als Wehrübender, wegen meiner beruflichen Position, daran könnte eine Bewerbung trotz Bedarf scheitern.


Die Fälle treten praktisch nicht mehr auf. Ich kenne einige, die den Höchstsatz erhalten und auch erst kürzlich einstellt wurden. Lass' Dich also davon nicht entmutigen.

P.S.: Inzwischen heißt es nicht mehr "Wehrübender" sondern "Reservistendienst Leistender" ;-)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 22. Februar 2018, 19:29:04
Die Reise geht weiter: Nach dem Bündel verschickter E-Mails reagierte am schnellsten (nächster Tag!) die Unterhaltssicherung, gar direkt telefonisch, und erklärte mir die Möglichkeiten (zwei Anträge für die Zeit der RDL stellen, oder eben nicht, dann gäbe es halt keine Gelder), und bestätigte die hier bereits erwähnte Deckelung des Tagessatzes. Alles kein Problem, ich solle meine Bewerbung einreichen.

Als nächstes meldete sich, weitergeleitet von einer E-Mail an den "Arbeitskreis Cyber Reserve - Verband der Reservisten der Bundeswehr", diese Abteilung hier, der "Cyber Innovation Hub der Bundeswehr". Mein Know-How sei nicht uninteressant, damit wäre möglicherweise was anzufangen, also Bewerbung einreichen:

https://www.bmvg.de/de/themen/cybersicherheit/partnerschaften-zur-cybersicherheit/cyber-innovation-hub

Wenige Tage später meldete sich als dritte Stelle, sowohl direkt angeschrieben als auch weitergeleitet von der Reservistenstelle des Landeskommandos, die Personal-Informationsstelle des Kommando Cyber- und Informationsraum. Aus diesem Kontakt ergab sich, daß mein Know-How nicht uninteressant sei, und es einen Bedarf geben könnte - die Bedarfe seien noch gar nicht alle bekannt, die ganze Struktur wachse noch, und ständig gebe es neue und bisher unbekannte Aufgaben. Die Altersgrenze sei bei Bedarf kein Problem, das sei mittlerweile eine Einzelfallentscheidung. Auch fachfremde und/oder unvollständige Hochschulabschlüsse seien kein echtes Hindernis für den Bereich IT, das hätte bei Bedarf am Know-How maximal Auswirkungen auf den DG zu Beginn, irgendwo zwischen Leutnant (Studienabbrecher) und Oberstleutnant (Prof. Dr.), die Berufserfahrung spiele ebenfalls eine Rolle. Bewerbung einreichen, damit man im SAP stehe.

Mittlerweile sind alle Unterlagen beisammen, am Wochenende geht die Bewerbung in die Post. Pünktlich zum 28.02., wie ich den Plakaten im Karrierecenter glaubte entnehmen zu können, aber das ist tatsächlich das Datum für die OA für den aktiven Dienst, für die ROA a.d.W. ist es wohl ein anderer Termin. Egal, auf ein paar Wochen oder Monate kommt es nicht an.
Titel: Antw: ROA a.d.W 2019
Beitrag von: PzPiKp360 am 06. Mai 2018, 22:21:04
Weiter geht die Reise: Mitte/Ende März, drei bis vier Wochen nach Einsendung der Bewerbung (als gewünschte Verwendung hatte ich übrigens "IT-Offz" eingetragen), traf ein genau eine Seite langes Schreiben vom BAPersBW ACFüKrBw aus Köln ein. Es enthält weder ein Datum, noch eine Bewerbernummer, dafür meine PK, ich war ja schon mal dabei. Titel: "Ihre Bewerbung für die Laufbahn der Offiziere der Bundeswehr", aber nirgendwo ein Hinweis auf Reserve, a.d.W., Verfahren nach §43 (2), §43 (3) o.ä. "Sehr geehrter Herr (...), Ihre Bewerbungsunterlagen sind im Referat (...) fristgerecht eingegangen. Die von Ihnen eingereichten Unterlagen, im Schwerpunkt Lebenslauf, Notenübersicht, Zeugnisnoten sowie Abschlüsse, werden hinsichtlich einer möglichen Einladung zum Assessmentverfahren bearbeitet, ausgewertet und geprüft. Das Assessment für das Einstellungsjahr 2019, beginnt Ende Juli - Anfang August 2018. Über das Ergebnis der Auswertung Ihrer Bewerbungsunterlagen erhalten Sie bis 15.06.2018 einen weiteren Bescheid. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an 02203 (...) Mit freundlichen Grüßen, Ihr ACFüKrBw" [Hervorhebungen wie im Schreiben.] Mehr kam von der Bw bisher nicht, hat ja aber noch über einen Monat Zeit, ich bin sehr gespannt.

Da in Falle einer Einladung für diesen Sommer die Vorbereitungszeit nicht mehr allzu lang wäre, wenig später die aktuelle 2018er Ausgabe von Hesse/Schrader, "Testtraining Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr", gekauft, und mit Lesen und Bearbeiten der Aufgaben begonnen. Wirklich bemerkenswert, was man seit dem Abi alles wieder vergessen hat, die Auffrischung inkl. dem großen Einmaleins schadet so oder so überhaupt nicht. Unter testedich.de gibt es auch einiges online, es gibt außerdem noch zwei mehr oder wenige taugliche Apps.

Anfang April war ich mit den befreundeten Reservisten, die mich auf das ganze aufmerksam gemacht haben, einen Tag als Gast auf einem Standortübungsplatz, von wegen Hindernisbahn und so was. Schön war's mal wieder, ich sollte mehr Sport machen, und so oder so mal wieder ein paar RDL-Tage absolvieren.

Daraufhin Mitte April beim Reservistenverband angemeldet, die E-Mail für die Bestätigung der Online-Anmeldung kam umgehend, und seitdem - nichts weiter. Mal schauen, wann sich hier etwas tut.

P.S. Betreff angepaßt.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: KlausP am 06. Mai 2018, 22:25:53
Zitat
... Daraufhin Mitte April beim Reservistenverband angemeldet, die E-Mail für die Bestätigung der Online-Anmeldung kam umgehend, und seitdem - nichts weiter. Mal schauen, wann sich hier etwas tut. ...

Nichts weiter von wem? Vom Reservistenverein? Was soll da kommen? Ich würde da nicht zu viel erwarten.
Titel: ROA a.d.W. 2019
Beitrag von: PzPiKp360 am 17. Juni 2018, 15:08:35
Neulich kam das nächste einseitige Schreiben der Bundeswehr aus Köln: „Ihre Bewerbung für die Zulassung als Anwärter für die Laufbahn der Offiziere der Reserve gemäß § 43 (2) Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) in Übungen“; hatte schon bei der Bewerbung bewußt auf einen eventuell möglichen Einstieg mit vorläufig höherem Dienstgrad nach § 43 (3) in Verbindung mit § 26 (2) oder § 26 (4) verzichtet, weil heutiger Beruf (IT) und beantragte Verwendung (IT-Offizier) nichts mit der akademischen Karriere zu tun haben, und die Aussicht auf eine Absolvierung aller einzelnen Stufen doch ganz spannend ist. „Sehr geehrter Herr…, ich würde Sie gerne für die Laufbahn der Offiziere der Reserve mit einer Ausbildung als Reservedienstleistender zum Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr (ACFüKrBw) einladen. Die Anreisetage für das Eigungsfeststellungsverfahren im ACFüKrBw wurden wie folgt festgelegt:“, KW 30 bis KW 33, an jeweils bestimmten Wochentagen. „Bezüglich einer Terminabsprache möchte ich Sie bitten, sich innerhalb der nächsten 14 Tage nach Erhalt dieses Schreibens telefonisch mit uns in Verbindung zu setzen. Kontaktmöglichkeit: ACFüKrBw-Einladung, telefonisch unter 02203 - …“, zu üblichen Bürozeiten. „Sollten Sie sich nicht innerhalb der gesetzten Frist melden, gehen wir davon aus, dass Sie an der Weiterbearbeitung Ihrer Bewerbung kein Interesse mehr haben. Ihre Bewerberakte wird dann aufgelöst. Mit freundlichen Grüßen, Im Auftrag, …“ [Hervorhebungen wie im Schreiben.]

Relativ bald nach Erhalt des Schreibens dort angerufen, und in einem kurzen Gespräch einen passenden Termin Anfang August ausgemacht. Nun solle eine weitere, ganz offizielle Einladung mit mehr Informationen zugehen, wieder gespanntes Warten.

Die Anstrengungen zur Vorbereitung werden derweil erhöht: Das Hesse/Schrader-Buch ist Gutenachtlektüre, auf dem iPad werden Bw-Seiten und wikipedia-Seiten zur Bw gelesen sowie entsprechende YT-Videos geschaut, Arzttermine (alles gut) inkl. Auffrischung von Impfungen absolviert, und an Wochenenden Radtouren, Wanderungen, und ähnliche sportliche bzw. Outdoor-Aktivitäten durchgeführt, der BFT soll keine Blamage werden; der BMI passt ja prinzipiell schon, aber besser geht immer. Der Blick fällt gerade auf die Hanteln und die Gymnastikmatte…

Nach vier Wochen Wartezeit den Reservistenverband angemailt und nach meiner Online-Anmeldung gefragt. Ein Server habe nicht funktioniert, man bitte vielmals um Entschuldigung, die Anmeldung werde umgehend an die zuständige Geschäftsstelle weitergeleitet. Von dort kam auch direkt eine E-Mail mit vier Formularen im Anhang, die Anmeldung beim Verein, eine Datenschutzerklärung, und zwei Anträge an den beim Landeskommando (LKdo) zuständigen Feldwebel für Reservisten (FwRes) für Einkleidung und Uniformtrageerlaubnis (UTE). Da die PDFs keine am Rechner ausfüllbaren Formulare sind, alles ausgedruckt, händisch ausgefüllt und per Post eingeschickt. Wieder passiert einige Wochen nichts, eine telefonische Nachfrage ergibt eine Reihe von technischen, organisatorischen (DSGVO!) und personellen Gründen für die Verzögerung, die noch weiter andauern werde. Genug Zeit, die Reservistenkameradschaften der Umgebung anzuschauen, und es ist bemerkenswert, wie unterschiedlich Gestaltung von Internetauftritten, Programmen und Aktivitäten ausfallen.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 28. Juni 2018, 22:53:25
Die nächste Runde Post, diesmal zwei A4-Umschläge. Der von der Bundeswehr aus Köln enthielt ein einseitiges Anschreiben: „Ihre PK … Einladung zur Teilnahme an der Eignungsfeststellung für die Laufbahn der Offiziere … Sehr geehrter Herr …, wir laden Sie für den Zeitraum vom [ausgemachte Tage] ins ACFüKrBw [an bekannter Adresse] zum Assessmentverfahren für die Laufbahnen der Offiziere ein. Bitte finden Sie sich am [ersten der drei Tage bis zu einer Uhrzeit] im ACFüKrBw ein und legen dieses Schreiben sowie Ihren Personalausweis bzw. Reisepass an der Wache vor. Für Ihre Vorstellungsreise erhalten Sie die beigefügten Gutscheine zum Lösen Ihrer Fahrkarten bei der Deutschen Bahn … Sollte Ihr persönlicher Einladungstermin mit unaufschiebbaren Terminen kollidieren, informieren Sie uns bitte schnellstmöglich unter der Telefonnummer 02203 …“ Nachdem der Termin selbst gewählt wurde, sollte das eigentlich nicht passieren. „Haben Sie durch Ihr Karriereberatungsbüro bereits einen Termin zur CAT-Testung erhalten, nehmen Sie diesen unbedingt wahr. Liegt diese Testung allerdings nach dem Termin im AC setzen Sie sich bitte mit uns unter 02203 … in Verbindung. Sollten Sie keinen Termin zur CAT-Testung erhalten haben erfolgt dieser hier im AC.“ Letzterer Satz trifft zu, den Erfahrungsberichten hier ist das wohl bei den allermeisten (R)OA so. „Weitere organisatorische Hinweise entnehmen Sie bitte dem beigefügten Merkblatt. MfG, Ihr ACFüKrBw“ [Hervorhebungen wie im Schreiben.]

Dieses Anschreiben wie auch das beiliegende, mehrseitige Merkblatt scheint für alle möglichen Arten des Zugangs gleich zu sein, so beginnt das Merkblatt folgendermaßen: „Sehr geehrte Bewerberin, sehr geehrter Bewerber, Sie möchten den Beruf des Offiziers ergreifen und bei der Bundeswehr gegebenenfalls ein Studium absolvieren. Sie sind dazu eingeladen, am Assessmentverfahren für Offiziere teilzunehmen. Das Assessmentverfahren soll ergeben, ob Sie für die Laufbahn der Offiziere geeignet sind (einschließlich der gesundheitlichen Eignung) und welche militärischen Verwendungen und gegebenenfalls welche Studienfachrichtung für Sie in Frage kommen.“ Studium wird nicht mehr benötigt, an die Eignung wird fest geglaubt. „Zum Assessmentverfahren müssen Sie unten aufgeführte Unterlagen / Dinge mitbringen. Sollten Sie die erforderlichen Unterlagen (auch wenn bereits eingereicht / abgegebene) nicht mitbringen, führt dies unter Umständen zu einem Prüfungsabbruch. Ihre persönliche Checkliste für die Anreise: Personalausweis, Geburtsurkunde, alle Zwischen- und Abschlusszeugnisse (ab einschließlich der Klasse 11) …“, dazu Unterlagen über Ausbildung und/oder Studium, und Sportzeug. Die allermeisten geforderten Unterlagen gingen schon als beglaubigte Kopien für die Bewerbung im Februar hin, die Originale liegen gesammelt bereit.

Spannend Punkt 10: „dem Anlass angemessene Bekleidung“. Wieder ausgehend von den Berichten hier, und daß die Bundeswehr auf guten Dress durchaus Wert legt, und daß kein 18jähriger Abiturient, sondern ein Ü40-Partner einer Firma antritt, kann das nur „Gedeckter Anzug mit dezenter Krawatte und gebügeltem hellen Hemd und guten Schuhen“ bedeuten.

Die restlichen Seiten enthalten nochmals Hinweise über eine nur einmal mögliche Terminverschiebung, Allgemeines zur Unterbringung und Verpflegung (hier unauffällig eingewoben der Satz „Treten Sie Ihre Reise rechtzeitig an, damit Sie zum Assessmentverfahren pünktlich, ausgeruht und leistungsfähig erscheinen.“), Anreise per Bahn (mit Anleitung für das Einlösen der Gutscheine) oder Pkw, und die Bitte, zur ärztlichen Untersuchung alle relevanten Unterlagen mitzubringen. „Wir wünschen Ihnen eine gute Anreise und viel Erfolg! Ihr ACFüKrBw“

Eine Seite widmet sich der Frage: „Was erwartet Sie im Assessmentverfahren?“, dort werden die aus den Erfahrungsberichten bekannten Punkte gelistet: Biografischer Fragebogen, Persönlichkeitsfragebogen Offizier (PMO), CAT-Test, Interview mit Feedback, Gruppensituationen, Aufsatz, BFT, eventuell San-Test, Mathe-Test, Flieger-Test, und Studienberatung. „Hinweis für die Laufbahn der Reserveoffiziere in Übung: Sie durchlaufen die gleichen Stationen der Eignungsfeststellung zum Offizier im Truppendienst, nehmen allerdings nicht an den Testungen zur Studieneignung teil.“ Kann man das freiwillig machen? Wäre spannend, was noch übrig ist von damals. Oder, vielleicht besser nicht... Die BW auf YT: https://www.youtube.com/watch?v=ceLc792ZLtA (https://www.youtube.com/watch?v=ceLc792ZLtA)

Der andere Umschlag, von der zuständigen Geschäftsstelle des VdRBw, enthielt ein Willkommensschreiben, mit dem Hinweis, daß der Mitgliedsausweis zentral erstellt werde und daher noch etwas dauere, ein paar Aufkleber, die aktuelle Ausgabe der .loyal und eine gedruckte Version der Imagebroschüre: https://www.reservistenverband.de/custom/download/Downloads_2017/170512_Imagebroschuere_web.pdf (https://www.reservistenverband.de/custom/download/Downloads_2017/170512_Imagebroschuere_web.pdf)
Titel: ROA a.d.W. 2019
Beitrag von: PzPiKp360 am 04. August 2018, 18:43:52
Heiß war es in Köln. Wirklich sehr heiß. Es hatte seit einigen Wochen nicht geregnet, und das kleine solitäre Nadelbäumchen auf der Wiese vor dem Prüfungsgebäude, das vielleicht mal ein eingepflanzter Weihnachtsbaum war, hat das nicht überstanden. Ich war irritiert, daß man nur durch den kurzen Gang vom Gebäude mit den Unterkünften zum Prüfungsgebäude dermaßen aufheizte, daß der Schweiß aus dem Sakkoärmel tropfte, und auch peinlich berührt, wenn man während des Gruppensituationsverfahrens (GSV), bei bereits abgelegtem Sakko bemerkte, daß sich auf dem Hemd Wasserflecken ausbreiteten. Aber auch solche Widrigkeiten wurden überwunden, und nun liegt der Zettel in der Hand: „Zwischenbescheid - Herr Name, Dienstgrad, PK ... 1. Sie haben am Assessmentverfahren für Offizierbewerberinnen und Offizierbewerber teilgenommen. Unter Vorbehalt ergeht folgende Entscheidung (zutreffendes ist angekreuzt): Geeignet“

Die Anreise lief unproblematisch mit Bahn und ÖPNV, die obligatorische Verspätung der Bahn war durch einen großzügigen Puffer von zwei Stunden einkalkuliert. Die Begrüßung durch die zivilen „Herbergseltern“ des Unterkunftsblock war sehr herzlich, und die Stube fix bezogen: „Hier, bitte sehr, Sie bekommen eine Stube [ein Vierbettzimmer] ganz für Sie allein.“, „Oh, das ist ja fast schade.“, „Aber Sie möchten doch nicht mit 17jährigen im gleichen Zimmer sein…“ Ich war nicht der einzige damit, allen drei Ü30-Bewerbern wurde das zugesprochen.

An dieser Stelle eine Überraschung: Irgendwie hatte ich die Erwartung, daß die Bewerbungsläufe getrennt wären nach Zugangsart. Das war aber nicht der Fall, der anfangs knapp 20 Personen starke Personenkreis war bunt gemischt: Junge Abiturientinnen mit dem Ziel SanOA (SaZ 17), junge Abiturienten mit dem Ziel Strahlflugzeugführer (SaZ 16), ein Mannschafter zur See Anfang 20 mit dem Ziel Laufbahnwechsel, ein angehender Landesbeamter aus der Verwaltung Mitte 20 mit Ziel ROA a.d.W. bei späterer möglicher Verwendung als Personaler, ein HptFw d.R. Mitte 30 mit Ziel ROA a.d.W. bei nahezu gleicher Verwendung wie bisher bis zu einem Herrn Ü40 mit dem Ziel ROA i.W. als SaZ 3 für die spätere Verwendung als Presseoffizier. Trotz oder vielleicht sogar wegen dieser bunten Mischung aus jungen und nicht mehr ganz so jungen Aktiven, Reservisten und Ungedienten kam relativ schnell eine bemerkenswert gute Gemeinschaft zustande, obwohl man sich kaum die Vornamen merken konnte, denn trotz der Konkurrenzsituation („Bestenauslese“), auf die man regelmäßig hingewiesen wurde, war offensichtlich, dass hier komplett unterschiedliche Stellenpools bedient werden würden.

Während nach und nach alle eintrafen gesellten sich auch zwei Betreuungsoffiziere dazu, eine Frau Hptm aus der Heereslogistik und ein Herr OLt vom Objektschutz der Luftwaffe. Freundlich, offen und hilfsbereit, ausdrücklich nicht Teil des eigentlichen Prüfungsverfahrens, per Du und Vornamen waren sie gerade für die jungen Leute eine große Hilfe, um Ängste zu nehmen und Abläufe wiederholt zu erklären. Ergänzt durch den Verzicht auf Kopfbedeckung und militärischen Gruß innerhalb der Mudra-Kaserne, und dem Wetter geschuldete Dienstbekleidungen mit kurzärmeligem Hemden ohne Krawatte und Sakko war es, bis auf das halbe Interview, eine bemerkenswert lockere Atmosphäre. Ich trug während GSV und Interview als einziger Krawatte, aber kann man overdressed sein?

Das offizielle Programm startete mit einem Einführungsvortrag durch den Personalführer vom Dienst (PvD) für unseren Durchgang, einen StFw, der nochmals den groben Rahmen erklärte, und Laufzettel und den ersten der zahlreichen weiteren Fragebögen austeilte. Er machte klar, daß großen Wert auf einen pünktlichen und störungsfreien Ablauf gelegt werden würde, das genau einzuhalten sei auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur zukünftigen Führungskraft, abgesehen davon sei er jederzeit ansprechbar, was auch stimmte. Danach ein zweiter Vortrag, gehalten vom einem der eigentlichen Prüfer, einem Oberstlt, der nochmals auf die Stationen einging, und Wichtigkeit und Tragweite des Verfahrens hervorhob: Führungsverantwortung, langjährige Verpflichtung, Aussicht auf bundesweite Versetzungen und Auslandseinsätze sowie mögliche Gefahren für Leib und Leben, dargeboten in einer interessanten Mischung aus bemerkenswerter Schärfe und Humor. Für einen Bewerber war das offensichtlich zu viel, direkt nach Ende dieses zweiten Vortrags rannte er fast zurück zur Unterkunft und floh mit seinem Gepäck aus der Kaserne.

Danach ging es gemeinsam in die Kantine im ersten Stock des Wirtschaftsgebäudes, zum „Griechen“. Alle bestellten Getränke und Essen, und während der Wartezeit auf das Essen wurde eine Vorstellungsrunde abgehalten. Danach bildeten sich unterschiedliche Diskussionsgruppen, die Betreuungsoffiziere erklärten den nächsten Tag, und nach dem Essen, das übrigens gar nicht mal so gut war, um es höflich zu beschreiben, gingen die meisten ziemlich früh Richtung Unterkunft, der eigentliche Prüfungstag startete um 5:45 Uhr mit dem Frühstück, Wecker auf 0500.

6:10 Uhr war der Aufsatz dran, 30 Minuten für ein Begriffspaar. Danach kamen je nach Laufzetteltyp die Stationen in unterschiedlicher und auch mal spontan wechselnder Reihenfolge, der PvD hatte das im Griff: Computerraum mit CAT (Wortanalogien, Rechenaufgaben, Matrizen) und PMO (sich teils mehrfach wiederholende Fragen zu persönlichen Erfahrungen und Einstellungen), medizinische Untersuchungen an diversen Unterstationen, zuletzt bei einer sehr freundlichen Ärztin (Ergebnis D1: „Früher war ich T2, bin ich denn über die Jahrzehnte gesünder geworden?“, „Nein, aber die Vorschriften wurden geändert. Abgesehen davon sind Sie für den Puma zu groß und zu schwer, maximal 80kg.“, „Ok, damit kann ich leben…“), dann GSV, und nach der Mittagspause das Interview, die entscheidende Hürde.

Im GSV kamen erwartungsgemäß ein Notfall- und ein Ressourcenknappheit-Szenario dran, die beide eigentlich sehr schnell zu entscheiden und zu lösen waren, aber es wurde ja nicht die Lösung bewertet, sondern die Interaktion mit der Gruppe bis dahin. Ebenso klar war die Entscheidung, die im Rahmen des Kurzvortrags erläutert werden sollte, selbst mit Höflichkeitsfloskeln und Füllmaterial bestand aber keine Aussicht, die maximal möglichen zehn Minuten sinnvoll zu füllen, es wurde eher die Minimallänge. Sollten sich zukünftige Offiziere nicht knapp halten?

Wirklich spannend war das Interview. Bemerkenswert, wie sehr die Mischung aus Hitze, Prüfungssituation, strengem Blick und mit schneidigem Ton gestellten Fragen des Oberstlt vom Einführungsvortrag es schafften, die beruflich jahrelang eingeübte Souveränität ins Wanken zu bringen. Während ich direkt nach dem Interview - die Fragen der jungen zivilen Psychologin zu Studienverlauf, Drogen usw. waren ebenso erwartet wie harmlos - eigentlich nur dankbar war, daß es vorüber war, grübelte ich mit etwas Abstand, daß man das eigentlich, in angemessener Umgebung, ohne Prüfungsdruck und auf gegebener altersmäßiger Augenhöhe, sehr viel besser hätte machen können. Nach einigen Minuten des bangen Wartens kam der Ruf zurück ins Prüfungszimmer, und nach einer fast unerträglich spannenden Brücke mit formalen Dingen (u.a. „Fanden Sie das Verfahren fair?“, „Ja“) drehte der Oberstlt die Akte um und verkündigte in seiner Art das positive Ergebnis. An dieser Stelle war ein Eisbrecher meinerseits möglich, durch Aufstehen und Ausstrecken der Hand („Vielen Dank Herr Oberstlt!“), was mit einem kurzen Lächeln ebenso angenommen wurde. Mit dem entscheidenen „Geeignet“-Zettel ging es zurück in die Unterkunft zur dringend notwendigen Dusche, das Hemd war komplett durch. Verpaßt habe ich leider die Gelegenheit zu fragen, ob er mir denn noch etwas mit auf den Weg hätte geben wollen, denn außer dieser Entscheidung bekommt man leider kein Feedback zur Leistung insgesamt oder an den einzelnen Stationen. Intern gibt es wohl eine durchaus komplexe Noten- und Punktwertung, schriftliche Anmerkungen usw., man wurde mehrfach darüber informiert, daß alles dokumentiert und zu den Akten gegeben werde. Eine zentrale Verabschiedung, bei der das eventuell hätte nachgeholt werden können, gab es leider nicht.

Am späten Nachmittag war unsere Gruppe auf ein Dutzend abgeschmolzen, ziemlich genau der langjährige Schnitt (ein Drittel schafft den ersten Tag nicht, zwei Drittel bleiben), aus unterschiedlichen Gründen: CAT, Drogen, Gesundheit, Interview. Es folgte ein Vortrag durch einen Einplaner für die OA, für uns ROA war es wie angekündigt interessant, aber nicht relevant. Trotzdem ging schon allein in der Euphorie, zu den Geeigneten zu gehören, die gesamte Gemeinschaft hin, und es hat auch nicht geschadet zu erfahren, wie es mit den „Profis“ bzw. langjährigen SaZ weitergehen würde. Dabei hatte der Einplaner mit seinem Vortrag offensichtlich die Aufgabe, die entstandene Euphorie wieder zu dämpfen: Auf zahlreichen Folien war zu lesen, daß keinesfalls alle Geeigneten (sofort) benötigt würden, und welche Studiengänge wie dramatisch gefragt wären im Verhältnis zu den verfügbaren Plätzen, wieder das Thema „Bestenauslese“, nun in Verbindung mit „Eignungsreihenfolge“, man möge Alternativen haben und äußern.

Am frühen Abend sammelten die Betreuungsoffiziere, nun in wildem Räuberzivil, die Gruppe für den Gang in den Biergarten ein, im „Engelshof“, und bis auf eine Person gingen auch hierzu alle mit. Die Unterhaltung war ausgelassen, das Essen nicht billig, aber um Größenordnungen besser als am Vorabend, und bei der sengenden Hitze konnten zwei große Radler (in Köln muß man mehrfach nachhaken, daß „groß“ nicht 0,3l, sondern 0,5l bedeutet) nicht schaden. Allerdings konnten wir nicht zu lange und zu reichlich feiern, denn für einige standen um 6:10 Uhr wieder fach- bzw. studienspezifische Computertests an, für die ROA ging es erst um 7:15 Uhr mit dem Sporttest (BFT) weiter.

Die Luft in der Sporthalle war trotz des noch frühen Morgens schon mit Händen zu greifen, aber der PvD lächelte nur, man wolle ja hoch hinaus. Also haben alle ihr bestes gegeben, die Gruppe war sehr ordentlich unterwegs, sogar die alten Männer, fast alle hatten sich durch Training entsprechend vorbereitet: Niemand geriet beim Pendellauf aus der Bahn, niemand fiel unbotmäßig früh von der Stange, niemand mußte sich nach dem Radfahren übergeben. Ein Dutzend Ergometer im Einsatz hören sich an wie ein lauter Luftangriff der Killerinsekten, aber der Blick war fest auf den Meterzähler auf den Display geheftet. Triefend vor Schweiß und völlig erschöpft von zehn Minuten Sport, aber glücklich, zurück zur Unterkunft, die Dusche war traumhaft.

Wieder rein in den Anzug, mit frischem Hemd, und auf zum Einplaner. Oder, für uns ROA, zu den Kameraden von der Abteilung VI aus Siegburg, die sich um Reserveangelegenheiten kümmern. Während die anderen von ihren Einplanern ihre Studiengänge, Verwendungen und Termine für den Dienstantritt bekommen haben (wie am Abend zuvor angekündigt nicht alles nach Erstwunsch, „Noch einen FWD bis dahin?“), wurden uns die Module der ROA a.d.W.-Ausbildung grob erklärt, und ein „Wunschzettel“ zum Ausfüllen vorgelegt. Denn, geeignet zu sein heißt noch lange nicht, wirklich benötigt zu werden. Zwar sei die Aussicht auf einen Platz in einem ROL1-Modul ganz gut, letztes Jahr hätte man über 90% untergebracht, auch weil etliche trotz Eignung das Interesse verloren hätten, vom Arbeitgeber nicht freigegeben worden seien, private Dinge sich verändert hätten, aber das Geheimnis sei der spätere Dienstposten. Also Wunschzettel ausgefüllt, CIR als ITOffzSK, als Alternative aus alter Verbundenheit Pionier beim Heer. Ganz wichtig noch die Unterschrift unter ein weiteres Formular, die Einwilligung zu möglichen Beorderungen.

Geduld ist eine wichtige Tugend des Soldaten: Auf einem der diversen Informationszettel steht zu lesen, daß die Entscheidung über die Zulassung nach § 43 (2) SLV planmäßig im II. Quartal 2019 getroffen werde, nach Abschluss aller Prüfungsläufe, von wegen Chancengleichheit und Bestenauslese. Es zählten Eignungsreihenfolge und Bedarf, es gäbe dann einen schriftlichen Bescheid. Ich war etwas geknickt, hoffte ich doch auf einen möglichen Start mit ROL1 schon Anfang 2019, aber was sind schon noch ein paar weitere Monate…

Nachdem dieser Bericht getippt ist beginnt die eigentliche Arbeit. Auf ausdrückliche Empfehlung der ROA-Berater sollten wir die Truppe abklopfen auf Einheiten, die Interesse an uns bzw. unserer zivilberuflichen Qualifikation hätten, um damit einen Dienstposten sinnvoll ausgestalten zu können. Würde eine Einheit eine passende, gar persönliche Anforderung ausstellen, hätte das einen großen Einfluß auf das oben genannte Auswahlverfahren, den Wünschen der Einheiten würde üblicherweise entsprochen. Erste Anfragen sind bereits raus an die IT-Schule in Pöcking und das Zentrum Informationsarbeit in Straußberg, interessant sieht auch das neue Forum für die Cybertruppe aus, Bewerbung um Teilnahme läuft:

http://cir.bundeswehr.de/portal/a/cir/start/dienststellen/kdoitbw/itsbw/!ut/p/z1/hU67DoIwFP0WB9beq6CiWxeMxgcJMUIXU6AWTW1JreDnW-NkovFs55kDDHJgmndnyd3ZaK48L9jkOJlFy8Uow00cJ0OkW5omu308wtkQDv8CzNv4AxQhqwUUfmP6cyONIAMG7MI7_iCtsU4JR3j1eghFw3WtRGoq-hZWwKQy5fs61WUYS2BWnIQVltytlxvn2ts8wAD7vifSGKkEqcw1wG-Vxtwc5J9JaK95j-FYdWs6eAInrhx2/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_694IG2S0M88F10ANAPFOU820P4

http://www.kommando.streitkraeftebasis.de/portal/a/kdoskb/start/ska/zinfoabw

https://www.reservistenverband.de/php/evewa2.php?d=1531129939&d=1263915562&menu=0110&newsid=41795
https://bundeswehr.community
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: JLo am 04. August 2018, 20:55:16
Hallo PzPiKp360,
vielen Dank für den ausführlichen Bericht.  ;D
Das bringt mal einen aktuellen Einblick in den Ablauf und wird sicherlich einigen weiterhelfen...
Titel: ROA a.d.W. 2019
Beitrag von: PzPiKp360 am 05. August 2018, 13:44:54
SPECIAL: Tipps für das Überstehen des Assessments im ACFüKrBw

- Frühzeitig anreisen und Verzögerungen einplanen. Gerade per Bahn sollten es mehrere Stunden Puffer sein, bei einer weiten Reise kann man einen Tag früher anreisen, das ist nach telefonischer Anmeldung problemlos möglich, denn es wird lieber gesehen, dass man rechtzeitig und entspannt vor Ort ist, als dass man hektisch zu spät kommt. Zu spät zu kommen und sogar die beiden Einführungsvorträge zu verpassen hat zwar keine negativen Auswirkungen auf das Prüfungsergebnis, aber der zusätzliche Streß ist nicht notwendig.

- Der von der Bundeswehr zur Verfügung gestellte Gutschein für das Bahnticket gilt nicht für den ÖPNV in Köln! Man muss ein Ticket vom Hauptbahnhof zur Haltestelle bei der Kaserne kaufen, mittlerweile geht das auch bequem von innerhalb der App „DB Navigator“, man suche nach Verbindungen von „Köln Hbf“ nach „Westhoven Kölner Str., Köln“.

- Höflichkeit und Benimm werden gerne gesehen: Freundlich zu grüssen, „bitte“, „danke“ und das Aufhalten von Türen helfen bei jedem Kontakt und jeder Station. Handschläge bekommt man aber nicht angeboten, es selbst anzubieten passt nur an äusserst wenigen Stellen.

- Mit grossem Gepäck anreisen. Man verbringt viel Zeit mit Umziehen, und braucht mindestens vier komplette Sätze, inklusive Schuhen: An- und Abreise, Legeres für hoffentlich zwei Abende, guter Dress für GSV und Interview und eventuell auch Einplaner (zwei Tage, zwei Oberteile), Sporttest (BFT). Dazu kommen Badeschlappen und Bademantel, im Unterkunftsblock sind WC und Dusche quer über den Flur.

- Weiteres nützliches Gepäck ist ein Handtuch. Man bekommt zwar ein großes Badetuch gestellt, aber nach zweimal Duschen am Tag ist das irgendwann ziemlich feucht. Ein eigenes Kissen kann empfehlenswert sein, mit den vor Ort vorhandenen dicken Kissen kommen nicht alle gut klar. Ganz wichtig ist Trinkwasser: Bei der Hitze haben zwei 1,5l-PET-Flaschen gerade so gereicht, zusätzlich zu den Getränken während der drei Mahlzeiten in Kantine, beim „Griechen“ oder im Biergarten. Ansonsten gibt es Automaten, und den Wasserhahn des Stuben-Waschbeckens. Nach dem Sport bekommt man noch im Ergometer-Raum Getränke gestellt, eine nette Geste.

- Nützlich ist auch kleines Daypack, eine dezente Tragetasche oder ähnliches. Man wirkt ansonsten etwas unbeholfen, wenn man mit Aktenmappen, Ordnern, Wasserflasche, Geldbeutel, Schreibblock, Stubenschlüssel usw. unter den Armen von Station zu Station zieht, und in der Hand noch den Laufzettel bereit hält. Man wird in der Einladung zwar dazu aufgefordert, eine lange Liste von Unterlagen mitzubringen, zumindest von mir wollte man aber kein Stück mehr davon sehen oder haben. Einen Schreibblock braucht man gar nicht, alles notwendige Schreib- und Notizpapier wird an den Stationen gestellt und auch wieder eingesammelt, was aber gerade für den Aufsatz nützlich ist ist eine Schreibunterlage, weil sich direkt mit Kugelschreiber auf nur einem Blatt Papier auf den Schreibtischen nicht wirklich gut schreiben läßt, und wer Probleme mit dem Zeilenbild hat könnte die Unterlage auch mit starken Linien wählen, die es schaffen, durch ein Blatt Papier durchzuscheinen.

- Gepflegtes Äußeres wird gerne gesehen. Vorher beim Friseur vorbeizuschauen ist eine gute Idee, vor Ort helfen tägliches Rasieren, Hautcremes, dezentes Schminken bei den Mädels (kein Lippenstift), und Maniküre um einen guten ersten Eindruck zu machen, dafür hat man ja nur eine Chance.

- Gesprächsangebote der Betreuungsoffizieren annehmen, und mit den anderen Bewerberinnen und Bewerber ins Gespräch kommen. Das schafft Vertrauen, mindert Streß und schafft gute Stimmung, bei der Bundeswehr gilt "Kameradschaft" als sehr wichtig.

- Es gibt mehr als genug zu Essen: Frühstück ab 0545, Mittagessen ab 1130 und „Abend“essen ab 1600. Man sollte seine persönliche Diät danach wählen, wie man am besten mit Streß und vor allem der sportlichen Belastung am Morgen des zweiten Tages klarkommt, gerade vor dem Sport erscheint Zurückhaltung sinnvoll.

- Als Vorbereitung für den CAT-Test taugt dieses Buch: https://www.amazon.de/Hesse-Schrader-Testtraining-Feuerwehr-Bundeswehr/dp/3849030474 Der Großteil ist zwar nicht relevant, aber mit Fokus beim Durcharbeiten auf Wortanalogien, Matrizen und Rechenaufgaben hilft es. Taugliche Apps für iOS konnte ich nicht ausmachen, https://itunes.apple.com/de/app/polizeitest-app-spielend-zum-traumjob/id973907612?mt=8 ist ziemlich lausig und hat mich über den kostenfrei enthaltenen Inhalt hinaus nicht motiviert, die weiteren Inhalte zu kaufen. Das offizielle Testtraining ist dafür ziemlich nahe am CAT-Test, leider mit zu wenig unterschiedlichen Fragen, einfach etliche Runde drehen, manchmal kommt wieder was neues: https://www.bundeswehrkarriere.de/action/rotatingquiz/de/bewerbungsverfahren/assessment-trainer/106320

- Beim PMO ist offensichtlich, welche Einstellungen die Bundeswehr gerne sieht, und sollte man damit nicht konform gehen, ist man vielleicht nicht auf dem richtigen Weg. Die Psychologin wird beim Interview auf die Antworten eingehen, also nicht anders klicken als man nachher authentisch aussagen kann.

- Die beiden Szenarien beim Gruppensituationsverfahren (GSV) sind eigentlich ziemlich leicht, man muss eine gute Balance finden aus Führungsstärke und Teamarbeit, Zurückhaltung und guten Vorschlägen, und am Ende einen Konsens formen und das Handeln starten. Geschickt ist, auf die Zeit zu achten, die Prüfer haben eine Stoppuhr und bewerten auch, ob man einzeln und als Gruppe zeitig fertig wird. Für die dritte Aufgabe, den freien Vortrag, sollte man üben, wenn man sich damit schwer tut oder Lampenfieber bekommt. Inhaltlich sind die Themen einfach, und es ist auch egal, welche Entscheidung man trifft, man muss diese Entscheidung und sich nur gut verkaufen.

- Das Interview sollte man vorher üben, mit einem Gegenüber, das einen strengen Prüfer mimen kann. Egal für wie erfahren und/oder abgebrüht man sich hält, die Prüfer stellen das Druckniveau wohl schon passend ein. Typische Fragen: „Warum möchten Sie zur Bundeswehr?“, „Warum möchten Sie Offizier werden?“, „Was sind die Aufgaben eines Offiziers?“, „Welche Charaktereigenschaften hat ein guter Offizier?“, „Wie wird man ein Vorbild?“, „Wie gehen Sie damit um, wenn ein Untergebener eine Aufgabe nicht lösen kann?“, „Wie gehen Sie damit um, wenn ein Untergebener eine Aufgabe nicht lösen will?“, „Wie stehen Sie dazu, daß Sie durch Tragen der Uniform zum Ziel von Angriffen, Gewalt und Terror werden könnten?“, „Wie steht es mit Auslandseinsätzen?“ und dergleichen mehr. Hierzu sollte man sich intensiv Gedanken machen und sie auch unter Streß einigermaßen geschliffen, aber authentisch und nicht mechanisch antrainiert von sich geben können. Einfache inhaltliche Fragen zur Bundeswehr können auch kommen, bei mir wurde hingegen Tagespolitik angesprochen: Lest Zeitungen!

- Bleibt der Sporttest. Neben allgemeinen Tipps wie rechtzeitiger Beginn des Trainings, Anpassung der Ernährung und Kontrolle des Gewichts liegen die Schwerpunkte auf dem Klimmhang und dem Radfahren. Für den Klimmhang helfen Krafttraining, Hanteln und Liegestütze. Für das Radfahren empfiehlt es sich relativ schnell nach Start die Wattzahl auf das gewohnte Niveau einzustellen, mit den voreingestellten 130 Watt bekommt man nur ein „Ausreichend“ hin, und die Sportnote geht mit ein in die Eignungsreihenfolge. Mir hat es geholfen, auf ca. 200 Watt zu gehen, die Augen zu schließen und im Kopf auf das letzte Iron Maiden-Konzert zu reisen, mit „Run To The Hills“ flogen die Meter vorbei. Echte Musik per Kopfhörer, Player usw. ist leider nicht zugelassen, und zum Mitsingen fehlt die Luft. Dieser Tipp taugt nicht für das normale Radfahren. 8)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 05. August 2018, 14:11:07
Nan, mit 200 Watt wird die Note nicht so toll sein, als allgemeiner Ratschlag sicherlich zu starr.

Warum Liegestütz Training für den Klimmhang helfen soll, ist unverständlich  (Liegestütz trainiert je nach Ausführung Brust, Trizep, Schultern ...)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 26. September 2018, 08:31:43
(Natürlich hat jede[r] einer andere optimale Wattzahl, und eventuell sogar einen anderen Musikgeschmack. Und ja, mir haben die Liegestütze, die Hanteln und das ganze Oberkörpertraining sehr geholfen für den Klimmhang.)

Wieder sind einige Wochen ins Land gezogen, mit zahlreichen E-Mails und Telefonaten. Aus diesen ergibt sich mittlerweile eine dreigleisige Situation:

1. ROA a.d.W: Wie in einem der letzten Schreiben, das man vom freundlichen Reservistenberater in Köln bekommen hat zu lesen steht, entschieden "Eignungsreihenfolge und Bedarf der Truppe" über die Zulassung, die eine Auswahlkommission um März/April 2019 beschließen werde. Die Eignungsreihenfolge basiere auf einem internen Prüfindexwert ("GINT"), der beim Besuch im Assessmentcenter erzielt wurde. Eine Anforderung durch eine Einheit und/oder eine Beorderung hätten dafür entgegen mir bisher bekannten Informationen keinen Einfluß auf die Auswahl. Interessanterweise steht unten auf dem Zettel noch, daß in der Zwischenzeit erzielte Ausbildungsabschlüsse mitgeteilt werden sollten, um "spätere Nachteile zu vermeiden". Ein akademischer Abschluss wird es nicht werden, aber die IT-Zertifikate sind seit Einreichung der Bewerbung im Februar 2018 mehr geworden, und werden es auch weiter bis Februar 2019. Dieses "Update-Paket" wird dann rechtzeitig an die zuständige Stelle geschickt, vielleicht findet es Berücksichtigung.

2. Verwendung gemäß der zivilberuflichen Qualifikation: Die Reaktionen auf die E-Mails an Dienststellen und Truppenteile bieten die ganze Bandbreite, von keiner Antwort über kurzgehaltene Absagen und Vorschläge weit ab der Qualifikation bis zu einer Zusage, die allerdings eine eher langfristige Perspektive hat. Auch an dieser Front werden weitere Kommunikation und Geduld erforderlich sein.

3. Grüne Heimat: Die zivilberufliche Qualifikation führt in den Innendienst, aber ein bißchen militärisch soll das Reservisten-Engagement schon auch wieder werden. Dazu gesellt sich nach persönlichen Gesprächen der Eindruck, daß zum ordentlichen Absolvieren der ROL-Module zusätzliche Ausbildung gesucht werden sollte, die Zeitansätze innerhalb der Module seien zu knapp, um EEH-A, nSAK usw. vernünftig hinzubekommen. Dies klappe über VVags und DVags mal hier und mal da, über den VdRBw und/oder das LKdo, aber noch besser über eine Beorderung. Nun stellt sich die Frage, welche Einheit einen nicht mehr ganz jungen, ehemaligen W12-Mannschafter beordert, der vor 20 Jahren auf der letzten Wehrübung war, und dessen zivile Qualifikation zu seltenen und fernen IT-Stellen passt. Die Lösung, unterstützt von der Einsicht, daß es keinen Sinn macht, für zweitägige Veranstaltungen quer durch Deutschland zu reisen, führt nach Abklopfen des gesamten Bundeslandes zur RSUKp Odenwald. Die ersten Kontakte per E-Mail und Telefon mit dem UstgPers-Feldwebel waren sehr nett, man freue sich immer über motivierte Interessenten. Es gebe noch genug freie Plätze, allerdings sei in jüngerer Zeit die Zahl der Interessenten merklich gestiegen, durch Übernahme der ersten Absolventen der "Ungedienten werden Reservisten"-Programme, eigene Werbung, langsam wachsende Anerkennung innerhalb der Bw usw. Meine verblassten militärischen Fertigkeiten seien kein Problem, für die Auffrischung seien sie ja da. Das laufende ROA a.d.W.-Verfahren sei kein Hindernis oder gar Problem, Kameraden mit Wunsch nach zusätzlicher Ausbildung seien gerne gesehen, man müsse das nur zeitlich hinbekommen, sowohl die ROL-Module als auch das erwünschte Engagement in der Kompanie zu erbringen. Dienstgrade, Dienstposten usw. seien eine flexible Sache, man übe gemeinsam. Inhaltlich versuche man so viel wie möglich zu bieten, die frischen Bilder von "URBANOPS: Orts- und Häuserkampf" sind durchaus ansprechend: http://rsu-odenwald.de/2770-2/ (http://rsu-odenwald.de/2770-2/), und einen Trailer haben sie auch: https://www.youtube.com/watch?v=7WsOero57pM (https://www.youtube.com/watch?v=7WsOero57pM)

Offiziell: http://www.streitkraeftebasis.de/portal/a/streitkraeftebasis/start/reserve/res_bw/rsu_odenwald/!ut/p/z1/hU67DoIwFP0WB9beKyioGy5GAxHCIHQxBWrRFEpKBT9fDJOJxLOdZw5QSIE2rL8LZu6qYXLkGXWv7nZ1PNgJhhiFNsaHc7CPj4mDaw8u_wJ0tHEGPkJScsjGDW92I1hCAhTog_XsRVqljeSGsOLzELKKNaXkkSr8STgBFVLl03W_yZ2NAKr5jWuuyVOPcmVM2-0stHAYBiKUEpKTQtUW_qpUqjOQfiehrdMBnbXsA3_xBnAi7z4!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_694IG2S0M0PM20QGOLBQIS30L1 (http://www.streitkraeftebasis.de/portal/a/streitkraeftebasis/start/reserve/res_bw/rsu_odenwald/!ut/p/z1/hU67DoIwFP0WB9beKyioGy5GAxHCIHQxBWrRFEpKBT9fDJOJxLOdZw5QSIE2rL8LZu6qYXLkGXWv7nZ1PNgJhhiFNsaHc7CPj4mDaw8u_wJ0tHEGPkJScsjGDW92I1hCAhTog_XsRVqljeSGsOLzELKKNaXkkSr8STgBFVLl03W_yZ2NAKr5jWuuyVOPcmVM2-0stHAYBiKUEpKTQtUW_qpUqjOQfiehrdMBnbXsA3_xBnAi7z4!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_694IG2S0M0PM20QGOLBQIS30L1)

Nun gilt es an die Beordung zu gelangen. Dazu seien drei ordentliche Teilnahmen an Veranstaltungen notwendig, man wünsche sich nachhaltig engagierte Reservisten. Dafür werde man auch vor der ersten Teilnehme bereits vollständig eingekleidet, das sei zwar aufwendig, aber Testkandidaten in zivil seien nicht erwünscht, das sehe auch auf den Fotos nicht gut aus. Also heißt es die nächsten Termine abzuwarten, Zeit dafür zu finden, wieder einen Stapel Formulare auszufüllen...und dann kann es losgehen.
Titel: Antw: ROA a.d.W. woanders...
Beitrag von: PzPiKp360 am 14. Dezember 2018, 16:20:14
Überraschend kam Anfang Oktober Post von der für ROA a.d.W. zuständigen Stelle. Was mag wohl in dem dünnen grauen Umschlag sein: Eine Zusage? Eine Absage? Aber die nächste Auswahlkonferenz ist doch erst im März/April 2019. Es findet sich ein einseitiges Anschreiben, man möge das beiliegende Formular für die gewünschte Verwendung für die Auswahlkonferenz 2019 erneut ausfüllen (zum ersten Mal geschah das Anfang August bei der letzten Station im AC zu Köln) und schnellstmöglich zurücksenden, denn es gäbe die neue Option Marine. Dies hat auf meine gewünschte Verwendung keinen Einfluss, also einfach wie schon mal ausgefüllt und - doch halt. Nicht nur gibt es nun Marine, da fehlt auch was. Das alte Formular neben das neue gelegt, hin und her geschaut, und die Irritation steigert sich mit jedem Blick. Es fehlt die Zeile für den milOrg CIR, der ITOffzSKB ist weg. Das ist genau die Verwendung, für die bisher das ganze Verfahren, die Beratung, das Assessment, alles seit einem Dreivierteljahr gelaufen war.
Nach endlich langer Zeit gelingt es, eine zuständige Kameradin in Siegburg telefonisch zu erreichen. Ja, das sei kein Fehler im Formular, CIR hätte die Anforderung zurückgezogen. Es gäbe zwar sicherlich einen sehr großen Bedarf an fachkundigem Personal, auch Reservisten, aber über diese Laufbahn würde es zu lange dauern, es sei möglichst kurzfristig einsatzbereites Personal erwünscht. Nach den bisherigen Beratungen (KC, PersInfoStelle KdoCIR, AC) entsteht bei mir das Gefühl, daß hier spontan einseitig die Geschäftsgrundlage geändert wurde. Was denn nun zu tun sei, um die Option auf diese Laufbahn am Leben zu erhalten? Ja, man sollte einfach einen anderen Verwendungswunsch äußern. Mangels anderer Ideen, und weil man dort sehr freundlich und sehr offen in der Kommunikation war, steht nun die RSU Kp Odenwald als Wunschverwendung auf dem Papier.
Nebenbei erfolgte eine Information über das Thema GINT und die Noten in den unterschiedlichen Kategorien, aus denen sich der GINT-Punktwert mit ableitet.

Die Kommunikation mit den Einrichtungen, denen direkt die zivilberufliche Qualifikation angeboten wurde, ist auch nach Monaten - wie soll man das gepflegt tippen - also, vielleicht gibt es irgendwann mehr zu berichten.

RSU Kp Odenwald: Der Termin für die Einkleidung steht für Anfang Januar 2019. Der Jahresplan liegt vor, die Termine sind im privaten Terminkalender eingetragen. Ende Januar 2019 steht die erste RDL an, im Winter in Badisch Sibiren, zum Glück kenne ich die Gegend ziemlich gut und mache in meiner Freizeit ähnliche Outdoor-Dinge, die Icebreaker-Funktionswäsche wartet auf ihren nächsten Einsatz.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 10. Februar 2019, 14:59:54
Pünktlich um kurz vor 08:00 Uhr erreichte ich trotz teilweise winterlicher Straßenverhältnisse Anfang Januar die Nibelungenkaserne in Walldürn. Die Wache ließ mich mit Personalausweis und der mittlerweile postalisch erhaltenen Anweisung für die Einkleidung nach kurzem Zögern passieren, und flugs parkte ich möglichst nahe am örtlichen Servicestandort (SVS) der bwbekleidung (https://www.bwbm.de/service/standorte/servicestandorte.html (https://www.bwbm.de/service/standorte/servicestandorte.html)), wie die Kleiderkammer heutzutage heißt. Das sollte sich als gute Idee herausstellen.

Im Gebäude freundlicher Empfang, und dank des Termins kam ich bald dran. Ein Bündel von Gefühlen, Gedanken und Erinnerungen kam zusammen, als ich in der Umkleidekabine die Größen ausprobierte, und dann der eigene Flecktarn auf den Einkaufswagen gepackt wurde. Zu meiner sehr angenehmen Überraschung war der SVS Walldürn schon versorgt mit dem neuen Kampfschuhsystem, es wurden ein Modell von Haix und Meindl Combat Extreme angeboten. Nachdem ich mit dem zivilen Verwandten der Letzteren, den Meindl Island MFS Active, schon seit langen Jahren viel unterwegs bin, probierte ich die militärischen Meindls aus, und meine Füße waren sofort „zuhause“. Ich bekam nicht nur ein, sondern gleich zwei Paar davon!

Überhaupt ist die Ausstattungsliste für RSU-Angehörige bemerkenswert lang. Auf Nachfrage, wozu ein einfacher Wochenend-Reservist all die Ausstattung benötigen würde, die sich auf dem Einkaufswagen türmte, von den Badeschlappen bis zum Rucksack, wurde mir neben der Versicherung, daß das alles sicherlich irgendwann benötigt werden würde, gesagt, daß die reichhaltige Ausstattung auch ein Baustein sei, um für eine nachhaltige Teilnahme in den RSUKr zu motivieren, insbesondere im Vergleich zur unbeorderten Reserve. Ich lief mehrmals, um den ganzen Berg in den nahen Pkw zu laden, und stand später zuhause vor dem ernsthaften Problem, wo das alles verstaut werden könnte. Die Qualität oder vielleicht genauer der Fertigungsstand der Einzelteile reicht von aktuell (Stiefel, Helm, Rucksack) über tauglich (Feldblusen, Zelt, Schlafsack) bis zu „genuine“ bzw. „vintage“ (Hallenschuhe, Badehose, kurze Sporthose: Ganz ernsthaft, so kann man anno 2019 nicht mehr rumlaufen, das ist peinlich, und in Bezug auf die Hallenschuhe eventuell sogar gefährlich. Diese Dinge werden unbenutzt sauber aufbewahrt, und sollte Sport anstehen, auf privates, modernes, und dezentes ähnliches Material zurückgegriffen.) Interessanterweise gab es Handschuhe und Krawatte für den Diener, ob oder wann es diesen selbst geben würde konnte vor Ort nicht beantwortet werden.

Nach der Einkleidung schritt ich rüber ins Büro der RSU Kp, und wurde vom UstgPers Fw freundlich willkommen geheißen. Noch etwas Papierkram, eine angeregte Unterhaltung, und dann ging es wieder auf den Heimweg.

Ende Januar die erste DVag. Etwas nervös kramte ich zuvor zuhause im großen Materialberg, prüfte jedes Einzelteil, was würde ich wohl brauchen? Und wie zum Kuckuck bekäme ich die Taschen an den Mann? Mit leichter Irritation stellte ich fest, daß das Koppeltragegestell unvollständig war, der Hüftgurt fehlte. Ein langer Blick auf den Bekleidungs- und Ausrüstungsnachweis (BAN): Nicht dabei, das würde sich hoffentlich noch klären. Ich steckte die Taschen mit in den Rucksack. Die lange beige Unterhose war geschickt bei der Kälte, ebenso tauglich war und ist der beige Rolli, der bemerkenswerterweise im Gegensatz zu den T-Shirts keine Flaggen an den Ärmeln hat. Wenig später betrachtete ich mich im Spiegel, sitzt alles gut, inklusive Dienstgradabzeichen und schwarzen Litzen.

Sehr früh ging es los an jenem Samstag Morgen, nur nicht zu spät kommen bei der ersten Teilnahme. Die Hektik stellte sich vor Ort als übertrieben heraus, die Kameraden trudelten erst mit der Zeit ein, und statt wie vermutet um 07:00 Uhr, weil so auf der Zuziehung als Beginn geschrieben, fand das Antreten erst kurz nach 08:00 Uhr statt. Kompaniechef Herr Oberstleutnant Mihalek findet kurze freundliche Worte für die Neuen, dann beginnt mit seiner restlichen Ansprache das Jahres- und Tagesprogramm. Auf manchen Fotos bin ich mit drauf: http://rsu-odenwald.de/urbanops-meets-abc-in-der-nibelungen-kaserne (http://rsu-odenwald.de/urbanops-meets-abc-in-der-nibelungen-kaserne) Am Ende des Tages lud mich der Spieß dazu ein, die Patches der Einheit zu erwerben, die nun den Ärmel der Feldbluse zieren. Eine herzliche Verabschiedung, und dann ging es wieder nach Hause. Das Rätsel der noch fehlenden Ausstattungsteile sollte sich erst im Nachgang völlig klären, mehr dazu im nächsten Eintrag.

Über ein Jahr, nachdem ich den Beschluss gefaßt hatte, in der Reserve wieder aktiv zu werden, erlebte ich meinen ersten Tag wieder als Soldat. Eine interessante Reise war es bis hierhin. Laufbahnwechsel? Lehrgänge? Bedarf am zivilberuflichen Know-how? Mal schauen, das alles dauert offensichtlich noch etwas länger.
Titel: Antw: ROA a.d.W.
Beitrag von: PzPiKp360 am 21. März 2019, 23:27:13
In den Papieren, die im Zuge des ROA a.d.W.-Verfahrens zugegangen sind, steht geschrieben, daß man um "spätere Nachteile zu vermeiden" die in der Zwischenzeit, seit der schriftlichen Bewerbung bis vor der Auswahlkonferenz, erzielten Ausbildungsabschlüsse mitteilen solle. Also ging Anfang März wie geplant ein entsprechendes Schreiben an die zuständige Stelle, wie erwartet wurde es zwar kein Doktortitel, aber im Laufe eines Jahres doch ein bemerkenswerter Stapel an IT-Zertifikaten und zugehörigen Trainerscheinen. Es gibt in Deutschland nur eine sehr kleine Zahl von Leuten auf diesem Niveau, für IT-Systeme, deren Einsatz durch die Bundeswehr öffentlich bekannt ist. Ob das in Siegburg erkannt werden kann? Ob das überhaupt relevant ist? Mitte April soll die Ziehung stattfinden, die Spannung steigt.

Über diese fachlichen Dinge kamen auch wieder Kontakte zu CIR zustande, dort werde die Einbindung von Reservisten gerade neu aufgestellt, mal schauen, was sich daraus ergeben könnte.

In der grünen Heimat derweil alles bestens: Die zweite DVag lief schon deutlich runder, der Kalk rieselt aus dem Gedächtnis, und nach einem Auffrischungskurs war der Umgang mit dem MG3 wieder vertraut. Man lernt nicht nur neue Inhalte und alte Inhalte wieder, auch seine Kameraden, seine Vorgesetzten und deren Eigenheiten lernt man kennen, fügt sich in die Gemeinschaft ein und macht sich nützlich. Das sollte mit der dritten DVag und der ersten Kurz-RDL noch in diesem Monat nochmals besser gelingen, nach denen die Beorderung den festen Platz zuweist. Die ausstehende Beorderung ist auch das Geheimnis hinter den fehlenden Ausstattungsstücken: Aus Kostengründen werden teure und angepaßte Dinge wie die persönliche ABC-Schutzausstattung, optischer Einsatz für die Schießbrille und der Hüftgurt erst nach drei ordentlichen Teilnahmen und der damit verdienten Beorderung ausgegeben. Interessant war zu erfahren, daß das Feldgeschirr zur Zeit nicht verwendet werden dürfe, weil es aus Aluminium ist. Für die Mittagsverpflegung brachte der Versorger daher aus der Küche der Kaserne nicht nur Warmhalteboxen mit lecker Pasta Bolognese, sondern auch Wannen mit Tellern und Besteck. Auf manchem Foto bin ich wieder mit dabei: http://rsu-odenwald.de/wach-und-schulschiessen-23-02-2019 (http://rsu-odenwald.de/wach-und-schulschiessen-23-02-2019)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Löwe von Eutin am 22. März 2019, 01:38:39
Toller Bericht! Ich drücke die Daumen! Der Mythos mit dem Kochgeschirr, der davon handelt dass es nicht benutzt werden darf, weil es aus Aluminium sei... nunja, die Feldflasche ist vermutlich aus dem gleichen Material und mir ist kein Befehl/ keine Weisung etc. in schriftlicher Form bekannt, die die Nutzung davon betrifft oder gar den Einsatz untersagt.

Bei den österreichischen Kameraden gab es aber mal eine Untersuchung:
https://www.krone.at/444299

Toller RSU- Internetauftritt übrigens!
Beste Grüße von der RSU Kp Schleswig!
Titel: Antw: ROA a.d.W.
Beitrag von: PzPiKp360 am 28. April 2019, 21:06:30
Besten Dank für Blumen und Daumen, das Lob für die Internetseite leite ich gerne weiter. Viele Grüße zurück in den Norden!

Mitte März 2019. Ein ruhiger Samstag auf der nahegelegenen Schießanlage "Im Bernet", hatten sie geschrieben. Ein gemütliches Treffen mit Kameraden der beorderungsunabhängigen Reserve, hatten sie gesagt. Vielleicht hätte ich die Einladung genauer lesen sollen, das Thema "Leistungsmarsch" war irgendwie nicht richtig ins Bewusstsein gelangt. Entsprechend wenig vorbereitet erwischte mich die Ansage vor Ort, vor dem Schießen noch was anderes zu machen. Man hätte sich auf 6 oder 9 Kilometer beschränken oder gar ablehnen können, aber als Neuling, der die Idee hat, bezüglich der Laufbahngruppe etwas zu machen, und direkt neben dem Chef stand, als der durchtrainierte Hauptfeldwebel fragte "Na, 12 km?!", blieb nur die Antwort "Selbstverständlich!". Mit 15 kg gepackte Rucksäcke lagen freundlicherweise schon bereit, also Gepäck aufgenommen, Kragen gerichtet, und los ging's. 98 Minuten später war es vollbracht, keine spektakuläre Leistung, aber ein anerkennendes Nicken der Kameraden. Eine Pause, ein nasses Handtuch, ein frisches T-Shirt unter dem Feldanzug und eine Flasche Wasser später ging es auf die Schießbahnen, und am Nachmittag stand im Schießbuch hinter P8, G36 und MG3, alte WÜ, jeweils "G". Handgranatenwerfen war dagegen nix, die blauen Dinger hüpften auf der Wiese zufällig herum. http://rsu-odenwald.de/wertungsuebungsschiessen-im-bernet-am-23-03-2019 (http://rsu-odenwald.de/wertungsuebungsschiessen-im-bernet-am-23-03-2019)

Ende März 2019. Die erste dreitägige Kurz-RDL ist absolviert. In Bezug auf meine ehemalige Verwendung im KpTrp landete ich wieder dort, zwischen Computern, Funkgerät, Dienstplan und Papierkram für Ein- und Ausschleusung. Gar nicht schlecht für einen Neuling, so lernt man alle Kameraden mit Namen und Dienstgrad auswendig. Trotzdem rechtzeitig genug gelöst, um das gesamte Ausbildungsprogramm mitzunehmen. Ein Gespräch mit Chef und StFw UstgPers brachte einen interessanten Plan zustande, sollte es mit der ROA-Auswahl dieses Jahr nichts werden. http://rsu-odenwald.de/zertifizierungsvorbereitung-29-03-30-03-2019 (http://rsu-odenwald.de/zertifizierungsvorbereitung-29-03-30-03-2019)

So warte ich weiter auf eine hoffentlich positive Entscheidung, da lag Mitte April wieder ein dünnes Schreiben von BAPersBw VI 2.5.1 im Briefkasten. Zusage? Absage? Neues Formular? Nervöse Finger öffneten den Umschlag - nochmals etwas neues, unerwartetes, ein Zwischenbescheid mit Datum 08.04.2019: "Sehr geehrter Herr…, Sie haben erfolgreich am Eignungsfeststellungverfahren des Assessmentcenters für Führungskräfte der Bundeswehr (ACFüKrBw) am …08.2018 teilgenommen. Derzeit läuft das Auswahlverfahren für das Jahr 2019. Dies wird aufgrund von personellen Engpässen noch einige Zeit in Anspruch nehmen. BAPersBw VI 2.5.1 bittet darum von weiteren Anfragen abzusehen! Wir werden uns zeitnah bei Ihnen melden. Mit freundlichen Grüßen…" Immerhin keine Absage. Ende April, das Warten geht weiter.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 29. April 2019, 06:53:23
Eine MG 3 WÜ im Jahre 2019?

Falschbeurkundung plus div. andere Dienstvergehen ...
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 09. Mai 2019, 00:04:53
Soweit ist das begriffen habe nur zum Erhalt der Fertigkeiten, Teil der Bedingungen für die Schützenschnur sei sie nicht mehr.

Rechtzeitig vor der nächsten RDL traf die nächste Bestellung privat beschaffter Kleinteile ein: Kleine Karabiner im matten Tarnfleck-Finish zur Befestigung von Handschuhen oder Helm an Koppel oder Rucksack, ein zweiter farblich passender Rolli (dienstlich gibt es nur einen) und Hosengummis mit Klettverschluss (wurden dienstlich nicht ausgegeben). Aus der Erfahrung der zum Teil sehr nassen und kalten Tage während dieser RDL gibt es schon wieder einen neuen Einkaufszettel, unter https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,65635.0.html (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,65635.0.html) finden sich nützliche Anregungen.

Anfang Mai. Diese RDL drehte sich um die Zertifizierung der Einsatzbereitschaft der baden-württembergischen RSU Kompanien durch das Landeskommando, der Kommandeur Oberst Walkling inspizierte auch selbst den ganzen Tag und ließ sich das abendliche Vortragen der gesammelten Auswertung nicht nehmen. Ich machte nicht nur für die eigene Kompanie Odenwald mit, sondern zudem als Unterstützer für die personell etwas schwächer angetretene Schwesterkompanie Schwäbische Alb. Das war in beiden Durchgängen lehrreich, und nun bin ich als Heimatschützer doppelt zertifiziert. Die dritte Kompanie, Oberrhein, hatte aufgrund Personalmangel abgesagt, deren Zertifizierung soll Anfang 2020 nachgeholt werden, dann hoffentlich mit ordentlicher Mannstärke, auch aufgefüllt durch Absolventen des laufenden 2019er Durchgangs "Ungediente werden Reservisten", zwei Züge mit je ca. 30 Kameradinnen und Kameraden gingen im April an den Start.

https://www.facebook.com/bundeswehr.badenwuerttemberg/posts/2396899730544743 (https://www.facebook.com/bundeswehr.badenwuerttemberg/posts/2396899730544743)
https://www.facebook.com/bundeswehr.badenwuerttemberg/posts/2397513460483370 (https://www.facebook.com/bundeswehr.badenwuerttemberg/posts/2397513460483370)
http://rsu-odenwald.de/ueberpruefung-der-einsatzbereitschaft-am-03-05-2019 (http://rsu-odenwald.de/ueberpruefung-der-einsatzbereitschaft-am-03-05-2019)

Während der RDL trudelten Schreiben vom BAPersBw ein, meldete die Heimatbasis. Mit Spannung erwartete ich die Meldungen: Die Abrechnungen für die letzte RDL … und dann noch eine Benachrichtigung über ein Einschreiben. Das musste warten bis nach der RDL, am Montag ging es auf dem Weg in die Firma leicht nervös zum Postamt. Nach der Geschichte mit dem neuen Formular im letzten Herbst und der telefonischen Aussage, daß CIR keine ROA a.d.W. mehr bräuchte, hatte ich mit der Sache eigentlich schon innerlich abgeschlossen. Klar, die Alternative RSU stand auf dem neuen Formular, aber darauf passte meine Bewerbung ja nicht wirklich. Eingestellt darauf, eine Absage abzuholen, wahrte ich im Postamt die Contenance, und wagte im Auto, nach einem sehr tiefen Durchatmen, den Umschlag zu öffnen…doppelte Überraschung, ein für mich spektakulärer Plot Point: Eine Zusage! Und wie ursprünglich besprochen und beworben für CIR! Der restliche Tag verlief locker beschwingt mit einem milden Dauerlächeln.

"Betr: Einstieg in die Laufbahn der Reserveoffizieranwärter des Truppendienstes außerhalb des Wehrdienstes gemäß § 43 (2) Soldatenlaufbahnverordnung (SLV)

Bezug: 1. Zentralrichtlinie A2-1300/0-0-2 (Die Reserve) 2. Soldatenlaufbahnverordnung 3. Streitkräftegemeinsames Konzept für die Ausbildung der Reserve in der Bundeswehr (SKgemKonzAusbResBw) 4. Ihr Antrag vom Februar 2018 5. Eignungsfeststellung ACFüKrBw am Anfang August 2018

Sehr geehrter Herr DG Name,

für Ihre Bereitschaft, freiwilligen Dienst in den Streitkräften zu leisten, danke ich Ihnen.

Nach Ihrer erfolgreichen Teilnahme am Eignungsfeststellungsverfahren des Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr (ACFüKrBw) am Anfang August 2018 teile ich Ihnen mit, dass Sie für den Einstieg in die Laufbahn der Reserveoffizieranwärter des Truppendienstes außerhalb des Wehrdienst gemäß § 43 (2) Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) unter Vorbehalt der Erfüllung des Sporttestes ausgewählt wurden.

Es ist beabsichtigt, Sie in den Organisationsbereich CIR als Reserveoffizieranwärter/in des Truppendienstes einzustellen.

Die ergänzende militärische Ausbildung umfasst neben der Dienstpostenausbildung die Teilnahme an folgenden Ausbildungsabschnitten:

1. Allgemeine Streitkräftegemeinsame soldatische Ausbildung - Modul 1
2. Allgemeine Streitkräftegemeinsame soldatische Ausbildung - Modul 2
3. Reserveoffizierlehrgang außerhalb des Wehrdienstes - Modul 1
4. Reserveoffizierlehrgang außerhalb des Wehrdienstes - Modul 2
5. Reserveoffizierlehrgang außerhalb des Wehrdienstes - Modul 3

Hinweis: Für Bewerber, die bereits Wehrdienst geleistet haben entfallen beide Module der allgemeinen Streitkräftegemeinsamen soldatische Ausbildung!

Ihren zuständigen Personalführer beim Bundesamt für das Personalwesen der Bundeswehr, Frau/Herr DG Name, erreichen Sie telefonisch unter 02241 …

Für die Einsteuerung in die Lehrgänge ist das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr, Sachgebiet … zuständig. Zu Beginn dieser Ausbildung sind Sie berechtigt, den erdienten bzw. niedrigsten Dienstgrad zu tragen. Die Verleihung des Dienstgradzusatzes ROA (Reserveoffizieranwärter) erfolgt erst bei Antritt von Modul 1. [Gemeint ist vermutlich ROL1, oder?]

Die Lehrgangsabfrage für das Kalenderjahr 2019 erfolgt zeitgerecht durch das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr, Sachgebiet … nach Veröffentlichung des Lehrgangskatalogs der Bundeswehr. Hierzu wird sich das Sachgebiet mit Ihnen in Verbindung setzen. Es wird gebeten von einer Kontaktaufnahme vorab abzusehen.

Rechtsbehelfsbelehrung (…) MfG, i.A. …"

Seite 3 ist ein Formular und nennt sich "Empfangsbekenntnis / Empfangsbestätigung", auf dem man nach "Den Bescheid / die Verfügung des BAPersBw vom Ende April 2019 habe ich heute erhalten. Ich erkläre hiermit, dass ich mit der geplanten Verwendung einschließlich der daran geknüpften Rahmenverbindungen" eines der beiden Kästchen mit "einverstanden" oder "nicht einverstanden" (hahaha!) ankreuzen kann. Spannender ist folgende Angabe: "Für die Zuteilung des Betreuungstruppenteils wünsche ich, sofern es berücksichtigt werden kann, eine Einplanung bei folgendem Truppenteil:" Nach kurzer Rücksprache mit dem KpChef steht hier die RSU Kp Odenwald, wegen der freundlichen Aufnahme, der gemeinsamen Veranstaltungen, der Kameraden, der räumliche Nähe usw. "Alternativ möchte ich zugeteilt werden im örtlichen Bereich von:" Hier habe ich "Stuttgart" eingetragen, das wäre zumindest in Reichweite. Ort, Datum und Unterschrift darunter, und "Zurück ohne Anschreiben an:" das BAPersBw. Ging umgehend so in den Briefkasten.

Die nächste Warterunde, nun auf Zuteilung eines Lehrgangsplatzes: Dresden (OSH)? Fürstenfeldbruck (OSLw)? Gar Flensburg (MSM)? (ROA a.d.W. bei der Marine gibt es ja neu seit diesem Jahrgang, aber in einem Nachbarfaden war zu lesen, daß MSM erst für ROL3 relevant wäre.) Start im September? Oder erst im Januar? Irgendwann dazwischen? Geduld ist die Porzellankiste des Soldaten, so ungefähr.
Titel: Antw:ROA a.d.W.
Beitrag von: PzPiKp360 am 03. Juni 2019, 14:04:11
SPECIAL: Lesestoff für den angehenden Reserveoffizier

Der Reibert – Das Handbuch für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr
https://koehler-mittler-shop.de/shop/mittler/bundeswehr-programm-mittler/bocklet-wilhelm-hrsg-der-reibert-das-handbuch-fuer-die-soldatinnen-und-soldaten-der-bundeswehr-ausgabe-2018 (https://koehler-mittler-shop.de/shop/mittler/bundeswehr-programm-mittler/bocklet-wilhelm-hrsg-der-reibert-das-handbuch-fuer-die-soldatinnen-und-soldaten-der-bundeswehr-ausgabe-2018)

Überleben in Natur und Umwelt
https://www.walhalla.de/sicherheit-&-bundeswehr/überleben-in-natur-und-umwelt_6.produkt.html (https://www.walhalla.de/sicherheit-&-bundeswehr/überleben-in-natur-und-umwelt_6.produkt.html)

Führen mit Auftrag - Handbuch für militärische Führer
Führungsprozess bis Bataillonsebene
https://www.walhalla.de/digital/führen-mit-auftrag_1.produkt.html (https://www.walhalla.de/digital/führen-mit-auftrag_1.produkt.html)

Die Kunst des Krieges: Sun Zi
https://www.amazon.de/Die-Kunst-Krieges-Sun-Zi/dp/9089987398 (https://www.amazon.de/Die-Kunst-Krieges-Sun-Zi/dp/9089987398)

Miteinander reden: Kommunikationspsychologie für Führungskräfte
https://www.schulz-von-thun.de/veroeffentlichungen/bücher/articles/miteinander-reden-kommunikationspsychologie-für-führungskräfte (https://www.schulz-von-thun.de/veroeffentlichungen/bücher/articles/miteinander-reden-kommunikationspsychologie-für-führungskräfte)

Vier Tage im November
https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/vier-tage-im-november-9783548375212.html (https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/vier-tage-im-november-9783548375212.html)

Feldwebel - Meister ihres Fachs
https://www.reservistenverband.de/custom/bilder/microsites/7100000000302/Feldwebel-Buch.pdf (https://www.reservistenverband.de/custom/bilder/microsites/7100000000302/Feldwebel-Buch.pdf)

Leutnantsbuch 83. OAJ
https://www.deutschesheer.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NzI2YjYyMzU2OTM3NzgyMDIwMjAyMDIw/Leutnantsbuch_83.OAJ_.pdf (https://www.deutschesheer.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NzI2YjYyMzU2OTM3NzgyMDIwMjAyMDIw/Leutnantsbuch_83.OAJ_.pdf)

Weißbuch 2016
https://www.bmvg.de/de/themen/weissbuch (https://www.bmvg.de/de/themen/weissbuch)

Innere Führung Selbstverständnis und Führungskultur
https://www.bmvg.de/resource/blob/13998/01082632986ceeb2c82c36c61785fec9/b-01-02-01-download1-data.pdf (https://www.bmvg.de/resource/blob/13998/01082632986ceeb2c82c36c61785fec9/b-01-02-01-download1-data.pdf)

Hinschauen! Geschlecht, Rechtspopulismus, Rituale - Systemische Probleme oder individuelles Fehlverhalten
https://miles-verlag.jimdo.com/reihe-soldat-und-gesellschaft (https://miles-verlag.jimdo.com/reihe-soldat-und-gesellschaft)

Die Tradition der Bundeswehr
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/der-neue-traditionserlass-23232 (https://www.bmvg.de/de/aktuelles/der-neue-traditionserlass-23232)

Einführung in die Tradition der Bundeswehr – Das soldatische Erbe in dem besten Deutschland, das es je gab
https://miles-verlag.jimdo.com/reihe-soldat-und-gesellschaft (https://miles-verlag.jimdo.com/reihe-soldat-und-gesellschaft)

Bundeswehr Lexikon - BLexi
https://itunes.apple.com/de/app/bundeswehr-lexikon-blexi/id978924943?mt=8 (https://itunes.apple.com/de/app/bundeswehr-lexikon-blexi/id978924943?mt=8)
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.samu.bw_wiki&hl=de (https://play.google.com/store/apps/details?id=com.samu.bw_wiki&hl=de)

Cyber Mission – Befehlsrecht
https://itunes.apple.com/de/app/cyber-mission-befehlsrecht/id1459881586?mt=8 (https://itunes.apple.com/de/app/cyber-mission-befehlsrecht/id1459881586?mt=8)
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.cyberinnovationhubbw.cybermission.befr&hl=en_US (https://play.google.com/store/apps/details?id=com.cyberinnovationhubbw.cybermission.befr&hl=en_US)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: s_k_ am 03. Juni 2019, 16:22:06
 :o Wow! Großen Respekt vor deinem Schreibstil, da kann ich mir sogar noch was abschauen!

Als Idee - wenn dich irgendwann der (Un)Ruhestand ''quält'' - wie wärs mit Bücher schreiben?

Das was du schreibst ist sehr angenehm zu lesen, erfrischend und eine gute Ablenkung!

Hast du schon mal ein EPa Inhalt gegegessen? Wie hats dir geschmeckt?
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ulli76 am 03. Juni 2019, 20:25:31
Sun Tsu ist schon sehr speziell. Und völlig anders als das was man erwartet.

Epa schmeckt am besten, wenn man den ganzen Tag im Gelände war.
Titel: Antw: ROA a.d.W. S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 03. Juli 2019, 23:42:19
@s_k_: Vielen Dank für die Blumen. Es gibt viele Menschen, die das noch besser können, daher lasse ich ihnen den Vortritt, zudem habe ich schon genug Hobbys und Interessen. Ja, zu W12-Zeiten bekam ich die eine oder andere EPa, ist aber etwas zu lange her, um mich an Details wie Geschmack zu erinnern. Ich bin gespannt, ob und wann ich in meiner aktuellen Umgebung mal wieder eine bekomme, die sind heutzutage angeblich anders.

Die Wochen ziehen ins Land, das gibt Gelegenheit, die eigene Literaturliste abzuarbeiten, bald muss ich mir den nächsten Titel zulegen, wahrscheinlich "Ich diene Deutschland: Ein Plädoyer für die Bundeswehr – und warum sie sich ändern muss" von der Kameradin Nariman Hammouti-Reinke. Weitere Tipps sind gerne willkommen.

Mit CIR gab es Kontakte, vom BAPersBw seit der Rücksendung "Empfangsbekenntnis / Empfangsbestätigung" für die ROA-Einstellung vor rund zwei Monaten nichts weiteres gelesen.

Die Beorderung bei der RSU Kp Odenwald nimmt langsam Formen an, als "IT-Soldat SK" im Kompanietrupp (KpTr), dieser Dienstposten sei notorisch vakant, und um in Hinblick auf eine spätere Verwendung (auch) bei CIR Erfahrungen sammeln zu können mit der IT der Bw, über zusätzliche RDL und eventuell dem Dienstposten entsprechenden Lehrgängen. Dafür zu absolvieren ist die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung G20 "Lärm", heißt heute A 3.1.3 "Lärmexposition", von der Einheit wurde dafür eine Vorsorgebescheinigung gestellt. Anruf beim nächsten Standort der B.A.D GmbH, einen Termin für Mitte August bekommen.

Aus Erfahrung der mehrtätigen RDL Anfang Mai, und wegen möglicher kommender Lehrgänge, an der Ausrüstungsfront tätig geworden, und im Onlineshop eingekauft: Rank Patch HG für das T-Shirt, qualitativ hochwertige Namensbänder, einen angeblich originalen Bw-Gebirgsrucksack (als "Handtasche") und eine Schreibmappe, natürlich in Flecktarn, dazu der optische Korrektureinsatz (ohne Gläser) für die Schutzbrille Revision Sawfly. Dienstlich würde das erst nach erfolgter Beorderung anlaufen und dann noch viele Monate dauern, für so lange hatte ich keine Lust mehr auf wahlweise unscharfes Umgebungsbild oder Wechsel mit der normalen Brille, was insbesondere mit aufgesetztem Helm und den dienstlich gelieferten Handschuhen äußerst fummelig ist. Die passenden Gläser hatte der Optiker bald drin, war nicht ganz billig, aber das ist mir ein klarer und sicherer Blick wert. Ausrangiert wurden nach der RDL die dienstlich gelieferten Socken, die sind für meine zarte Haut zu grob gewebt, abends waren die Füße mit Strickmustern überzogen. Passender Ersatz fand sich im Outdoor-Laden, farblich passend und qualitativ bestens sind Meindl Jagd Socken, nicht zufällig der gleiche Hersteller wie bei den Stiefeln.

Die nächste DVag Ende Juni - ja, es war wirklich ziemlich warm - brachte weitere Erkenntnisse über die Ausrüstung, und zog den nächsten Einkauf nach sich, diesmal im örtlichen Army-Store. Die dienstlich gelieferten Handschuhe taugen für das Tragen schwerer Dinge oder bei kühlem Wetter, für den Umgang mit Handwaffen sind sie aber zu grob, und bei warmem Wetter, wenn man an den Händen schwitzt, klebt das Futter auf der Haut fest: Ausziehen wird schwierig, und wieder anziehen fast unmöglich. Als nächstes die Erkenntnis, daß man ausgerüstet mit dienstlich gelieferter Feldhose, Feldbluse, Hüftgurt und Koppeltragegestell nur die beiden Seitentaschen der Hose hat, und die sind standardmäßig gefüllt mit San-Material, Feldmütze usw. Zuletzt die Erfahrung, daß die dienstlich gelieferte Wasserflasche nicht zweckmäßig ist für den schnellen Schluck. Der Einkauf ergab daher ein weiteres Buff, eine Kunststoffflasche mit Halter und eine kleine Tasche für den Hüftgurt (alles in Flecktarn), und ein Paar Handschuhe von Mechanix, die gab es "nur" in MultiCam.

Wieder mal im Bild, Suchtipp "Forumsname": http://rsu-odenwald.de/3787-2/
Titel: Antw: ROA a.d.W. S6
Beitrag von: MMG-2.0 am 04. Juli 2019, 04:48:08
und ein Paar Handschuhe von Mechanix, die gab es "nur" in MultiCam.

Handschuhe gehören zur Persönlichen Schutzausstattung (PSA).
Zivile wie z. Bsp. Mechanix gehören nicht dazu, da sie den entsprechenden Bw Schutzbestimmungen nicht erfüllen.
Titel: Antw: ROA a.d.W. S6
Beitrag von: TSG am 05. Juli 2019, 22:03:58
Die Wochen ziehen ins Land, das gibt Gelegenheit, die eigene Literaturliste abzuarbeiten, bald muss ich mir den nächsten Titel zulegen, wahrscheinlich "Ich diene Deutschland: Ein Plädoyer für die Bundeswehr – und warum sie sich ändern muss" von der Kameradin Nariman Hammouti-Reinke. Weitere Tipps sind gerne willkommen.
Ich fand das Buch nicht wirklich gut. Es hat relativ wenig mit der Bundeswehr zu tun. Die Bundeswehr dient hier mehr als Vehikel für andere Themen und einer gewissen Portion Selbstbeweihräucherung. Streckenweise war ich geneigt, das Buch zur Seite zu legen und nicht zu Ende zu lesen.

Deutlich interessanter fand ich das Buch von Gregor Weber, ehemaliger Tatort-Kommisar, „Krieg ist nur vorne Scheiße, hinten geht’s!: Ein Selbstversuch“. Das ist vor allem auch für Reservisten interessant, da Gregor Weber als Reservist in den Einsatz nach Afghanistan gegangen ist und seinen Weg beschreibt. Meines Wissens hat er mittlerweile den Schauspielerberuf an den Nagel gehangen und ist SaZ.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 22. August 2019, 12:50:45
@MMG: Trotzdem tragen insbesondere auf dem Schießstand fast alle privat beschaffte Handschuhe (die meisten Mechanix), weil man mit den dienstlich gelieferten (https://www.asmc.de/Bekleidung/Herren/Handschuhe/Einsatzhandschuhe/BW-Kampfhandschuh-flecktarn-gebraucht-p.html (https://www.asmc.de/Bekleidung/Herren/Handschuhe/Einsatzhandschuhe/BW-Kampfhandschuh-flecktarn-gebraucht-p.html)) entgegen der Shop-Beschreibung "bieten optimales Griffgefühl und eignen sich für den taktischen Einsatz" eine Handwaffe nicht so gut bedienen kann, zumindest für mich geht ein Magazinwechsel bei der P8 damit nicht. Die hier https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,65635.msg678587.html#msg678587 (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,65635.msg678587.html#msg678587) von Eisensoldat beschriebenen "Gefechtshandschuhe[n] neuer Art (braun mit Lederverstärkung schwarz und Knöchelschutz Plastik schwarz)" - hat jemand Links oder Bilder? - sind bei uns noch nicht angekommen.

Weitere Dinge, die es zu verbessern gilt, sind der Sitz der Schutzbrille (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,66319.0.html (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,66319.0.html)) und des Koppeltragegestells mit Anbauten, zudem wird noch eine taugliche Sturmhaube mit Tarnmuster gesucht - das scheint besser zu sein als die Gesichtsbemalung, denn es dauert, sie anzulegen, saut die Kleidung, die Hände, die Schutzbrille und das Helm-Innenleder ein, verläuft mit der Zeit, und wäscht sich nur mühselig wieder runter. Einige Kameraden hatten so eine Haube, das war schon fein: Fix auf, gute Tarnwirkung, keine Sauerei, und fix wieder unten. Anlaß, auf einem Foto bin ich mal wieder: http://rsu-odenwald.de/ausbildung-spaehtrupp-auf-dem-standortuebungsplatz-kuelsheim-am-13-07-2019 (http://rsu-odenwald.de/ausbildung-spaehtrupp-auf-dem-standortuebungsplatz-kuelsheim-am-13-07-2019)

Vom BAPersBw direkt nichts weiter gehört, ein Quartal nach Erhalt der "Beabsichtigung". Dafür über einen Umweg Informationen erhalten, weil der PersFw der RSU Kp (der mich, das sei an dieser Stelle gerne mal erwähnt, vorbildlich unterstützt) mit meinem Personalführer beim BAPersBw Kontakt hatte, von wegen der vorerst geplanten Beorderung bei der RSU Kp. Dabei stellte sich folgendes heraus: Eine Beorderung bei der RSU Kp ist nicht mehr möglich. Durch das Anlaufen der ROA a.d.W.-Laufbahnausbildung ist die Zuständigkeit für die Beorderung an die entsprechende TSK/den entsprechenden milOrg übergegangen, in meinem Fall CIR. Bei der RSU Kp darf ich auf Dauer Gast bleiben und bei allen Veranstaltungen (RDL, Kurz-RDL, RDL) mitmachen, so es gäbe keine gleichzeitige Laufbahnausbildung oder Heranziehung durch den Beorderungstruppenteil, das hätte Vorrang. Die Abwicklung der Bürokratie, der RDL-Tage usw. würde in interner Absprache zwischen Personalführer und PersFw geschehen, da sei ich nicht der einzige Fall, zusätzliches Engagement sei sogar gerne gesehen, zusätzliche grüne Ausbildung sei prinzipiell gut.

BAPersBw wartet noch darauf, daß CIR den Dienstposten festlegt, damit als nächstes der Ausbildungsplan erstellt werden kann und die Lehrgänge anlaufen können. Kontakte mit KdoCIR lassen hoffen, daß dies nun bald tatsächlich geschehen könnte, bei anderen 2019er ROA (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,66923.0.html (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,66923.0.html)) in anderen TSK/milOrg scheint dies schon geschehen zu sein. Eventuell soll es noch vor dem ROL1 einen Besuch vor Ort geben, und nach dem ROL1 könnten dann RDL auf dem Dienstposten starten.

Derweil Anfang August via Landeskommando als Funktioner ein Schießen durchgeführt, und in die Tätigkeit der Aufsicht beim Schützen für die P8 eingewiesen worden. Nach alter P-S-2 (WÜ) selbst mal wieder "G" absolviert, das ist auch nicht schwer. Bin schon gespannt auf nSAK.

Zuletzt Mitte August die ehemals als G20 Lärm bekannte Vorsorgeuntersuchung (heute: A 3.1.3 Lärmexposition, "Pflichtvorsorge") absolviert, dabei war auch gleich noch ein Sehtest (A 4.2.1 Bildschirmarbeitsplatz, "Angebotsvorsorge"), alles gut, Akten sind bei der Bw bereits hinterlegt. In drei Jahren wieder. Von der mit der Bw bestens vertrauten Ärztin kam noch der Tipp, die "Ausfertigung Beschäftiger" immer am Mann zu haben, eventuell mit im Schießbuch, weil es zuletzt vorgekommen sei, daß die Dokumentation seitens der Bw nicht immer optimal gewesen wäre, und deshalb Kameraden beinahe oder gar tatsächlich von Lehrgängen und Schießen wieder weggeschickt worden wären, weil eine schnelle telefonische Klärung nicht möglich gewesen wäre.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Freizeitsoldat am 16. September 2019, 18:07:28
Schön geschrieben deine Zusammenfassung, ich glaube zu wissen wer du bist. Ich bin nämlich der HF d.R. Mitte 30 aus der selben Eignungsfeststellung. Bis die Ausbildung beginnt bin ich allerdings auch schon 40. Ich wurde übrigens aus dem Heer entnommen und bin seit paar Tagen im ITBtl 383 beordert als "keine Ahnung" Schüler, whatever?Ich weis es nicht. Nunja, brate nun jetzt noch die paar Tage EH Alpha runter + G20 nächste Woche und dann kann es endlich mit der Ausbildungsplanung losgehen. Termine für OL1 und OL2 habe ich gleich mitbekommen. Sind übrigens SK übergreifend ab OL3 dann wohl etwas spezifischer. Wahrscheinlich werden wir uns wohl nochmal über den Weg laufen früher oder später da ich nun auch zu CIR gehöre. Für das Heer hat meine Ranking dann doch nicht gereicht. Nunja, 10 Jahre aus dem Studium raus und mit 38 den Sporttest zu bestehen hat wohl dann doch noch ausgereicht. Zur Hitze selbst an den Tagen. Ja es war der schöne Hitzesommer und du warst nicht der einzige der mehrere Anzüge verbraucht hat. Zum Glück hatte ich drei dieser mit. Eins muss ich aber noch los werden. Wer sich vorbereitet und sich anstrengt und vorher weis was er will sollte die Eignungsfeststellung schaffen. Das geht auch bei Älteren, nicht gerade vom Abi kommenden, weniger fitten, bei völliger Hitzedröhnung und in meinem Fall mit einer Scharlacherkrankung und 39,5 Fieber bei  38,7 Grad Außentemperatur. Ganz ehrlich, mal von meiner Kinderkranheit abgesehen ist es zu schaffen wenn man es will.

Mal um noch etwas anzufügen für all diejenigen welche damit liebäugeln. Mit fast 40 Jahren davon 18 Dienstjahren sowie 5 SaZ und meiner Erfahrung war ich wirklich sehr erstaunt wie professionell die jüngeren waren. Auf dem AC hat man wirklich gespürt, dass es um eine Bestenauslese geht und nicht um eine Larifari Veranstaltung. Gefühlt, war fast jeder der freiwillig dort war seiner Generation voraus. Wenn ich das mit meinem täglichen Beruf und der selben Altersgruppe vergleiche sind dies zwei völlig verschiedene Welten.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 01. Oktober 2019, 19:22:02
@TSG: Danke für den Tipp! Ich habe einfach beide gelesen, und dazu noch eines, daher kann ich die Literaturliste unter https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,62256.msg676814.html#msg676814 (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,62256.msg676814.html#msg676814) hiermit um drei Titel erweitern:

Ich diene Deutschland - Ein Plädoyer für die Bundeswehr – und warum sie sich ändern muss
https://www.rowohlt.de/paperback/nariman-hammouti-reinke-ich-diene-deutschland.html (https://www.rowohlt.de/paperback/nariman-hammouti-reinke-ich-diene-deutschland.html)

Krieg ist nur vorne Scheiße, hinten geht’s! - Ein Selbstversuch
https://www.droemer-knaur.de/buch/gregor-weber-krieg-ist-nur-vorne-scheisse-hinten-geht-s-9783426276105 (https://www.droemer-knaur.de/buch/gregor-weber-krieg-ist-nur-vorne-scheisse-hinten-geht-s-9783426276105)

Armee im Aufbruch. Zur Gedankenwelt junger Offiziere in den Kampftruppen der Bundeswehr
https://miles-verlag.jimdo.com/reihe-soldat-und-gesellschaft (https://miles-verlag.jimdo.com/reihe-soldat-und-gesellschaft)

Damit steht eine nette kleine Sammlung im Bücherregal, und ich fühle mich einigermaßen belesen. Weitere Tipps sind gerne willkommen!


@Freizeitsoldat: Vielen Dank für die Blumen. Ich erinnere mich gut, das waren feine Tage miteinander. Lege Dir hier doch einen richtigen Account an, dann können wir direkt Kontakt aufnehmen, das würde ich begrüßen. Und ja, es war wirklich eine Freude zu sehen, wie seriös die jungen Leute dort in Köln angetreten sind, für sie ist das eine Weichenstellung in ihrem Leben, im Gegensatz zu uns alten Säcken, bei denen eine Reservisten-Laufbahn in aller Ernsthaftigkeit doch meistens irgendwo zwischen zweitem Frühling und militanter Freizeitgestaltung angesiedelt ist. Wobei, der Gregor Weber, der wollte es wirklich wissen...


Aus terminlichen Gründen leider nicht mit dabei: http://rsu-odenwald.de/urban-ops-2019-vom-27-28-9-in-wolferstetten (http://rsu-odenwald.de/urban-ops-2019-vom-27-28-9-in-wolferstetten)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 23. Oktober 2019, 20:44:53
Anfang September war ein Einschreiben in der Post, ein etwas dickerer Brief mit drei Seiten auf wertigem Briefpapier, im neuen Corporate Design der Bundeswehr (Vorsicht, 10 MByte großes PDF: https://www.bundeswehr.de/resource/resource/WWdQc21UZ05nVUtMVmM5YWxvNnI0UW9ra3JwQVF5NlZqVjI5WUJKZmJqWmRlSElLdlV4T2pxZldacjhTQmxVb2ZaOHNjaHhJYk5CVDd0clViK2Y0YTk3cS9qOUJmKytzeEF3cjBNbVR2M3c9/Bundeswehr_Magazin_Corporate_Design.pdf (https://www.bundeswehr.de/resource/resource/WWdQc21UZ05nVUtMVmM5YWxvNnI0UW9ra3JwQVF5NlZqVjI5WUJKZmJqWmRlSElLdlV4T2pxZldacjhTQmxVb2ZaOHNjaHhJYk5CVDd0clViK2Y0YTk3cS9qOUJmKytzeEF3cjBNbVR2M3c9/Bundeswehr_Magazin_Corporate_Design.pdf)):

"- Einschreiben - ... Kopie an ITBtl ... Aktenzeichen ... Ansprechperson ... [Ende August 2019] ... Betr: Einstieg in die Laufbahn der Reserveoffizieranwärter des Truppendienstes außerhalb des Wehrdienstes gemäß § 43 (2) Soldatenlaufbahnverordnung (SLV), hier: Einplanung in ein Beorderungstruppenteil, Bezug: Unser Bescheid vom [Ende April 2019]

Sehr geehrter Herr ..., Mit unserem Schreiben von [Ende April 2019] haben wir Sie davon in Kenntnis gesetzt, dass es beabsichtigt ist, Sie im Organisationsbereich CIR als Reserveoffizieranwärter/in des Truppendienstes einzustellen. Ihr Beorderungstruppenteil wurde durch das Kommando CIR festgelegt. Ihr Beorderungstruppenteil wird ITBtl ... in [Straße und Ort], Ansprechpartner dort ist [DG Name], erreichbar unter [Telefonnummer].

Wir bitten Sie sich mit Ihrem Beorderungstruppenteil in Verbindung zu setzen, um sich dort vorzustellen und die weiteren Schritte für Ihren Personaleinsatz sowie die weitere Ausbildungsplanung abzustimmen. Der Personalbearbeiter Ihres Beorderungstruppenteils wird nach Abstimmung mit Ihnen die einzuplanenden Lehrgänge an die Personalführung übermitteln.

Für Ihren ersten Überblick der Lehrgangsmöglichkeiten übersenden wir Ihnen das derzeitige Lehrgangsangebot in folgender Tabelle:

[Seite 2 und größtenteils Seite 3 mit einer dreispaltigen Tabelle, mit mehreren Terminen 2019 und 2020 für ASSA 1 und ASSA 2 beim SanLehrRgt in Feldkirchen und an der USLw in Appen, und für ROL 1 und ROL 2 an der OSH in Dresden, der OSLw in Fürstenfeldbruck und der SanAkBw in München]

Bitte beachten Sie, dass Sie Modul 1 und Modul 2 TSK unspezifisch durchführen können. Es wird darauf hingewiesen, dass die Lehrgangstermine den Stand von [Mitte Juli 2019] haben und Änderungen unterliegen können. Die Lehrgangsvoraussetzungen zu den jeweiligen Modulen müssen zwingend erfüllt werden bevor wir Ihre Buchung durchführen können. Hierfür stimmen Sie sich bitte ebenso mit dem Beorderungstruppenteil ab. Wir bitten um Rücksendung der Empfangsbekenntnis.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Ausbildung zum Offizier der Reserve des Truppendienstes. Im Auftrag, [Name, Dienstgrad]"

Ein weiteres Blatt, "Zurück ohne Anschreiben an: Bundesamt für das Personalwesen der Bundeswehr, Abteilung VI 2.5.1 adW ... Siegburg ... Betr. [wie auf Seite 1] Den Bescheid des BAPersBw VI 2.5.1 vom [Ende August] habe ich heute erhalten und zur Kenntnis genommen. (Ort und Datum)"

Dieses Blatt war schnell beschriftet, und umgehend wieder im Briefkasten. Ebenso schnell war zum Hörer gegriffen und beim ITBtl angerufen, den zuständigen Kameraden auch erreicht. Nun läuft die Absprache über die Ausbildungsplanung und mögliche RDL vor Ort.

Derweil per KurzRDL im Kontingent der Sicherungskräfte an der BWTEX 2019 teilgenommen, Berichterstattung war zumindest im Ländle durchaus umfangreich. Für den Rest der Welt drei beispielhafte Verweise:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.anti-terror-uebung-bwtex-wenn-die-polizei-an-ihre-grenzen-stoesst.a22c2641-cb0c-499f-8783-7e627465c3d8.html (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.anti-terror-uebung-bwtex-wenn-die-polizei-an-ihre-grenzen-stoesst.a22c2641-cb0c-499f-8783-7e627465c3d8.html)
https://www.swp.de/suedwesten/staedte/goeppingen/groesste-anti-terror-uebung-der-geschichte-39511627.html (https://www.swp.de/suedwesten/staedte/goeppingen/groesste-anti-terror-uebung-der-geschichte-39511627.html)
https://www.deutschlandfunk.de/terrorabwehr-wenn-ein-bombenanschlag-simuliert-wird.1769.de.html?dram:article_id=461686 (https://www.deutschlandfunk.de/terrorabwehr-wenn-ein-bombenanschlag-simuliert-wird.1769.de.html?dram:article_id=461686)

Dabei hat sich eine einfache wie kostengünstige Lösung für den Sitz der Schutzbrille gut bewährt, die mir der Optiker empfohlen und gleich mitgegeben hatte: Kleine Klebepolster, innen im Nasensteg aufgebracht. Wie gewünscht saß die Brille dadurch etwas weiter weg vom Gesicht, und die Probleme waren weg: Klare Sicht auch bei kräftigem Dauerregen, voller Durchblick auf der Schießbahn. Sich bewegende Scheiben sind spannend...
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 25. November 2019, 08:26:25
Mitte November, die Dinge geraten in geordnete Bahnen. Vom ITBtl eingeladen ging es zu einer eintätigen InfoDVag, um sich bei Kommandeur und KpChef vorzustellen, und mit dem für Res zuständigen S1-Fw die Termine für 2020 festzulegen. Also in Schale geworfen, mit dem am wenigsten ausgewaschenen Feldanzug, gutem Namensband, Schulterklappen und Litzen nach Vorschrift. Vorher zum Friseur, am Morgen frisch rasiert und die Maniküre auf Vordermann gebracht. Cremes für Gesicht und Hände. Stiefel auf Hochglanz. Brille poliert. Taschen ordentlich geschlossen. Im Rucksack Drops für frischen Atem… Hört sich vielleicht pingelig an, aber es handelte sich um Vorstellungsgespräche, an einem bisher unbekannten Standort, bei bisher unbekannten Kameradinnen und Kameraden, bei denen man eine Laufbahnausbildung machen möchte. Man hat genau eine Chance für den ersten Eindruck. Ruhig durchatmen, und mit aufrechter Haltung und klarem Blick rein in den Block des Stabes. Korrektes Grüßen auf Fluren und in Büros sicherten einen guten Einstieg.

Die Termine liefen richtig gut, und ich wurde vom Kommandeur ins Offizierskorps eingeladen, sowie der ROL1 erfolgreich absolviert bzw. der Fahnenjunker erreicht wäre. Dort gebe es Weiterbildung über die Lehrinhalte der Laufbahnausbildung hinaus, persönlicher Austausch sei wichtig. Ausdrücklich begrüßt wurde die Eigeninitiative, mich bereits bei einer RSU Kp engagiert zu haben, weil ich dadurch eingekleidet wurde, und schon etliche Tage Dienst leisten konnte. Es habe zuletzt auch mal Schwierigkeiten gegeben mit Reservisten, die ohne Vorbereitung aufgeschlagen wären, gerade bei CIR…

- Q1/2020, drei Wochen beim ITBtl, um EEH-A und nSAK zu absolvieren, als Teilnehmer an einer GA
- Ende März, ROL1 an der OSH in Dresden
- Q4/2020, sechs Wochen beim ITBtl, als stellvertretender Gruppenführer bei einer GA

Weitere Teilnahmen seien gerne gesehen, so ich hätte Zeit dafür.

Derweil einen Tag auf der Schießbahn gewesen, weitere Vorübungen für nSAK: http://rsu-odenwald.de/wach-und-schulschiessen-am-16-11-19-in-kuelsheim (http://rsu-odenwald.de/wach-und-schulschiessen-am-16-11-19-in-kuelsheim)

Exkurs: https://wilbersens.de/reservist (https://wilbersens.de/reservist) gelesen, und bin zwiegespalten. Einerseits Zustimmung zur Kritik, daß Informationen von der Bw nur spärlich fließen, teils widersprüchlich sind, und an jeder Station scheibenweise übermittelt werden. Die Erreichbarkeit per Telefon und E-Mail ist mäßig. Ohne zusätzliche Quellen fühlt man sich unsicher und verloren, zumal bei den langen Zeiträumen. Deshalb engagiere ich mich hier, um Dinge zu erfahren, und mittlerweile auch, um meine Erfahrungen niederzuschreiben, um es anderen einfacher zu machen. Wichtig war und ist mein privater Kreis, in dem die diversen RO(A)/RF(A)-Verfahren schon durchexerziert wurden und werden, das hilft sehr. Andererseits könnte man erwarten, wenn jemand ein schlauer Kopf und zudem ein Profi in Medienarbeit ist, daß er sich solche Informationen beschafft, und Dinge wie das Thema Gesundheit im Vorfeld klärt, wenn man von wahrscheinlich relevanten Defiziten weiß. Ob das Beschicken aller möglichen Stellen mit Briefen hilfreich war? Ich hoffe für den Kameraden Wilbers, daß es für ihn eine gute Fortsetzung geben möge, das BAPersBw hat ihm ein klärendes Gespräch angeboten. Was mir nach dem Lesen allerdings ein Rätsel bleibt, warum seine Einheit zumindest nicht das Scheitern des Verfahrens nach § 43 (3) i.V.m. § 26 (2) SLV verhindert hat, durch die gezielte Ausplanung des Dienstpostens, die Sache mit dem passenden Studienfach ist ja nicht neu. So mußte er beim Einplaner vorerst scheitern...
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 25. November 2019, 09:02:35
@ PzPiKp360:

- Hört sich doch gut an - bei drei Wochen EEH und nSAK hat man sicherlich die chance sich als "Hilfsausbilder" hervor zu tun und auch Verbindungen zu knüpfen.

- (bei der RSU Odenwald könnte man den KpFw darauf hinweisen, dass "weise" Dienstgradabzeichen nicht mehr wirklich aktuell sind …) - der Rest der Fotos ist diesmal zumindest nicht offensichtlich verbesserungswürdig - auch wenn der Schießanzug manchmal nicht stimmig ist …

- Ansonsten: Kommunikation ist immer zweiseitig - und eine Seite will gegebenenfalls "mehr", die muss dann auch mehr machen, da ist jeder seines Glückes Schmied.

Weiterhin alles notwendiges Soldatenglück.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 23. Dezember 2019, 22:50:02
@F_K: Vielen Dank für den Glückwunsch. Als Neuling in der Einheit und Gast bei einer ihrer GA werde ich mich bezüglich Hilfsausbilder in diesen ersten drei Wochen zurückhalten, um stattdessen als braver Teilnehmer die Inhalte zu lernen und Haken an die Ausbildungsziele zu bekommen, damit die Voraussetzungen für den ROL1 geschaffen werden. Das Thema Hilfsausbilder wird in den sechs Wochen RDL in Q4/2020 aufgegriffen.

Selbst in geordneten Bahnen sind, wie von F_K richtig angemerkt, Eigeninitiative und Kommunikation erforderlich, um den Ball in Bewegung zu halten. Mittlerweile wurde dadurch der ROL1-Lehrgangsplatz ergattert, leider nicht wie zunächst geplant mit Beginn im März an der OSH zu Dresden, weil beide Durchgänge schon ausgebucht waren, dafür mit Beginn Mitte Mai an der OSLw in Fürstenfeldbruck. Es gäbe aktuell eine hohe Nachfrage nach Lehrgangsplätzen, auch wegen den RO-SE. Dazu gesellt sich ein "Namentlicher Vorschlag für eine Beorderung von Reservisten und Reservistinnen", in dem per Objekt-ID der zukünftige Dienstposten vorgeschlagen wird. Die "Dienstposten Obj.-lD" ist eine achtstellige Zahl, die sich bei Reservisten aber nicht direkt entschlüsseln liesse, dafür bräuchte es die Objekt-ID des Spiegeldienstposten. Natürlich kenne ich die noch nicht, eventuell erschließt sich das im weiteren Verlauf, in den drei Wochen vor Ort ab Mitte Januar 2020.

Derweil einen Tag ABC-/FM-Ausbildung mit vorheriger Weihnachtsfeier genossen, viele Fotos: http://rsu-odenwald.de/jahresabschluss-2019-vom-13-14-12
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 19. Januar 2020, 15:21:16
Nach weiterer intensiver Kommunikation geht es bald los mit dem Schaffen der Voraussetzungen für den ROL1, drei Wochen RDL am Stück für die Absolvierung von EH-A und nSAK. Gepackte Taschen und Rucksack liegen bereit, ganz wichtig die Papiere, ebenso das neue marineblaue CIR-Barett, die Oberteile haben zitronengelbe Litzen - noch ungewohnt. Mal schauen, was auf mich zukommt…nun erstmal #bahnbw.

Es gibt eine private FB-Gruppe für ROA a.d.W.: https://www.facebook.com/groups/755407351260284 (https://www.facebook.com/groups/755407351260284)

Literaturliste erweitert um

„Heute ist ein schöner Tag zum Sterben“ - Heike Gross
https://heikegroos.wordpress.com/publikationen/ein-schoner-tag-zum-sterben (https://heikegroos.wordpress.com/publikationen/ein-schoner-tag-zum-sterben)

Losing Small Wars - Frank Ledwidge
https://www.amazon.de/Losing-Small-Wars-Military-Afghanistan/dp/0300182740 (https://www.amazon.de/Losing-Small-Wars-Military-Afghanistan/dp/0300182740)

„30 Minuten Fehlerintelligenz - Stefanie Demann“
https://www.gabal-verlag.de/buch/30_minuten_fehlerintelligenz/9783869365268 (https://www.gabal-verlag.de/buch/30_minuten_fehlerintelligenz/9783869365268)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 09. März 2020, 10:23:34
Drei Wochen RDL vergingen wie im Flug. Auch um der Truppe nicht irgendwie hinterher zu marschieren, als einzelner Sonderling, meldete ich mich gleich zu Anfang freiwillig dafür, als normaler Angehöriger des GA-Zuges an allen Ausbildungen und Verrichtungen teilzunehmen, vom Morgenappell bis zum Reinigen des Reviers. Meinem militärischen Schneid hat es keinesfalls geschadet, wieder mal einige Tage wie ein Rekrut angeleitet und korrigiert zu werden. Als "lebenserfahrener" Hauptgefreiter durfte ich manchmal aber auch ein bißchen führen, wenn Abteilungen von A nach B zu bringen waren, oder als Hilfsausbilder wirken, wenn an Stationen zu wenig Ausbilder waren. Ausgefüllt und stellenweise sogar etwas anstrengend war die Zeit, aber locker zu ertragen mit der Gewißheit, die Grundausbildung schon vor einer Weile bestanden zu haben, dafür manchmal peinlich berührt, was man alles vergessen hatte und neu aufnehmen musste. Am Ende stand ein Lob durch die Führung für ein nahtloses Einordnen, sie hätten mit älteren Reservisten schon manchmal Schwierigkeiten gehabt, die trotz (noch) niedrigem Dienstgrad gegen jüngere Ausbilder aufbegehrt hätten, sogar vor der Truppe, und insgesamt gute Leistungen. Ich möchte diese Erfahrung keinesfalls missen, freue mich aber doch darauf, bei der nächsten RDL nicht mehr im GA-Zug, sondern im rechten Winkel seitlich zu stehen, und öfters davor. EH-A und nSAK wurden gemeistert, damit waren die Ausbildungsziele erreicht, weiterer Bedarf zur Übung der nSAK-Inhalte wurde durchaus erkannt.

Um das anzugehen direkt im Anschluß an die letzte Woche RDL einen Tag DVag bei der RSU Kp, mit Schwerpunkt nSAK-Umschulung: https://rsu-odenwald.de/san-abc-handwaffenaus-bildung-am-08-02-2020-in-wallduern (https://rsu-odenwald.de/san-abc-handwaffenaus-bildung-am-08-02-2020-in-wallduern)

Ich habe die drei Wochen nicht nur damit verbracht, mich wieder etwas schleifen zu lassen, Training zu absolvieren oder Ausbildungsziele zu erreichen. In Hinblick auf die anstehende Laufbahnausbildung habe ich auch intensiv beobachtet, möglichst ohne es mir anmerken zu lassen, wie die Ausbilder vorgingen: Methodik, Ansprache, Motivation, Vorbild usw. Ich habe eine Menge Dinge gesehen und gelernt, und abends bei der Reflexion für mich eingeordnet, was ich davon für mich verwenden möchte, und was eher nicht.

Nächster Buchtipp, durch einen feinen HptFw Gruppenführer:

"Handbuch des Kriegers des Lichts" - Paulo Coelho
https://www.diogenes.ch/leser/titel/paulo-coelho/handbuch-des-kriegers-des-lichts-9783257233544.html (https://www.diogenes.ch/leser/titel/paulo-coelho/handbuch-des-kriegers-des-lichts-9783257233544.html)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 11. Juni 2020, 14:17:46
Covid-19 nimmt keine Rücksicht auf Terminpläne oder irgendwas. Der ROL1 ab Mitte Mai an der OSLw in Fürstenfeldbruck wurde abgesagt, es war ein trauriger Akt, die Aufhebung der Heranziehung aus dem Briefkasten zu holen, ohne Erklärung, Informationen über weitere Schritte oder gar Angebote für Alternativen. Es bedurfte einiger Kommunikation mit dem S1FwRes und dem BAPersBw, um nun hoffentlich für einen Durchgang ab Mitte Oktober an der OSH in Dresden gebucht zu werden. Sollte das tatsächlich klappen hätte ich wohl ziemliches Glück, einem weit dreistelligen Rückstau stünden nur wenige Handvoll Plätze gegenüber, die Schulen hätten leider keine zusätzlichen Angebote schaffen können. TrÜbPl Oberlausitz, im November, mit echten Wölfen, ich freue mich darauf.

Sowie der Trainingskatalog für 2021 erscheint, wird umgehend der ROL2 gebucht.

Das wirft übrigens eine Frage bzgl. der Stehzeiten auf: Die Laufbahn für ROA a.d.W. beginnt, so mir bekannt, mit dem ersten Tag des ROL1, da gäbe es die Silberlitze. Ab dann sind es gemäß A-1340/49 Nr. 317 so und so viel Monate für die Beförderungen. Wenn sich dieser erste Tag verschiebt, aus Gründen, die nicht in der Verantwortung des Kandidaten liegen, sondern weil die Schule den Kurs absagt, werden die Stehzeiten dann nach dem einstmals geplanten Start berechnet, oder nach dem tatsächlichen Start?

Beim Beorderungstruppenteil läuft derweil die Grundausbildung unter Covid-19-Bedingungen wieder an, das sieht so aus: https://twitter.com/cirbw/status/1270309667630198784?s=21 (https://twitter.com/cirbw/status/1270309667630198784?s=21)

Bei der RSU Kp geschieht gemäß aktueller Befehlslage Landeskommando BaWü bis 30. September nichts, alle Veranstaltungen bis dahin wurden abgesagt. Einsätze im Rahmen der "Helfenden Hände" haben sich nicht realisiert. Vielleicht erlaubt die aktuelle Entwicklung, das früher wieder zu lockern, damit noch im Q3 etwas machbar wäre, ansonsten bleiben Dinge wie Fitness, theoretisches Lernen und ArmA III. Wer allerdings mit einer Kettensäge umgehen kann, könnte sich für einen Einsatz gegen Borkenkäfer melden.

Nächstes Buch: „Wertschätzung. Führung. Wandel“ - Cordelia Leeder, Janine Gensheimer
https://www.walhalla.de/sicherheit-&-bundeswehr/wertschätzung.-führung.-wandel.produkt.html (https://www.walhalla.de/sicherheit-&-bundeswehr/wertschätzung.-führung.-wandel.produkt.html)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: wolverine am 11. Juni 2020, 19:00:25
Die Beförderungszeiten werden meines Wissens nach ab Beförderung zum Lt berechnet. Oder verstehe ich die Frage falsch?
Die aufgelockerte Antreteformation macht optisch etwas her, finde ich.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 11. Juni 2020, 20:19:27
@ wolverine:

@ PzPiKp meint die Beförderung zum Fahnenjunker und dann irgentwann zum Lt.

Diese Zeiten zählen ab Ernennung OA, also mit Antritt ROL1 - und dies zählt, wenn man antritt - da geht es nicht um Schuld und Verantwortung - ds ist der tatsächliche Antritt maßgeblich - Covid19 hin und Absage her.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 30. September 2020, 18:40:46
@F_K: Das war zu vermuten, und wurde von weiteren Seiten bestätigt. Aber egal, um Zeit geht's mir nicht, der Weg ist das Ziel, und ich bin dankbar, wenn trotz Corona überhaupt irgendetwas weitergeht.

Denn, das praktische Üben fällt weiterhin aus. Der Betreuungstruppenteil rät von RDL nach wie vor ab, das wird erst im Q1 oder gar Q2/21 wieder was. Auch ein paar Tage am Wochenende bei der RSU Kompanie klappen nicht, bis Ende 2020 findet nur ein kleiner Teil der Veranstaltungen in zudem stark reduzierten Personalumfang statt.

Das Eintreffen der Heranziehung für den ROL1 im Q4/20 hob meine Moral wieder, dazu noch das Begrüßungsschreiben der OSH. In diesem wird ausdrücklich in großen roten Buchstaben auf die Lehrgangsvoraussetzungen hingewiesen, die zuvor mit dem Beorderungs-/Betreuungstruppenteil zu schaffen wären, weil ansonsten vor Ort eine Ablösung vom Lehrgang drohe. Zum Glück ist mir das mit EEH-A und nSAK NB-1 gerade noch vor dem Lockdown gelungen. Aus Gründen (Covid-19?!) ist die XIII. Inspektion, die die ROA-Lehrgänge durchführt, zur Zeit ausgelagert in einen zivilen Wohn- und Seminarkomplex, nahe des Dresdner Hauptbahnhofs, dafür fern der Graf-Stauffenberg-Kaserne. Dinge wie AGSHP erwarte ich besser nicht, der Webseite des Komplexes nach dafür so etwas wie ein mehrtätiges Jura-Seminar in Flecktarn - mit komfortablen Einzelzimmern. In den letzten Monaten konnte ich mich in diverses Material einlesen, das sollte vor Ort ganz gut funktionieren.

Auch um den ROL2 habe ich mich bemüht, und direkt nach Bekanntgabe der Termine für 2021 gebucht, das könnte im Q1/21 an der OSLw klappen...

Bzgl. fachlicher Verwendung war lange Funkstille, nun könnten sich neue Möglichkeiten auftun via "Speerspitze Cyberreserve", https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2020/09/20-08-31-Stellenausschreibung-Speerspitze.pdf (https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2020/09/20-08-31-Stellenausschreibung-Speerspitze.pdf)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 30. September 2020, 18:57:33
Na, dann viel Erfolg.

Bei mir geht es schon ans OUT, zu wenig Dienst gibt es nicht ...
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Hardy2 am 01. Oktober 2020, 16:47:16
@F_K: Das war zu vermuten, und wurde von weiteren Seiten bestätigt. Aber egal, um Zeit geht's mir nicht, der Weg ist das Ziel, und ich bin dankbar, wenn trotz Corona überhaupt irgendetwas weitergeht.

Denn, das praktische Üben fällt weiterhin aus. Der Betreuungstruppenteil rät von RDL nach wie vor ab, das wird erst im Q1 oder gar Q2/21 wieder was. Auch ein paar Tage am Wochenende bei der RSU Kompanie klappen nicht, bis Ende 2020 findet nur ein kleiner Teil der Veranstaltungen in zudem stark reduzierten Personalumfang statt.

Das Eintreffen der Heranziehung für den ROL1 im Q4/20 hob meine Moral wieder, dazu noch das Begrüßungsschreiben der OSH. In diesem wird ausdrücklich in großen roten Buchstaben auf die Lehrgangsvoraussetzungen hingewiesen, die zuvor mit dem Beorderungs-/Betreuungstruppenteil zu schaffen wären, weil ansonsten vor Ort eine Ablösung vom Lehrgang drohe. Zum Glück ist mir das mit EEH-A und nSAK NB-1 gerade noch vor dem Lockdown gelungen. Aus Gründen (Covid-19?!) ist die XIII. Inspektion, die die ROA-Lehrgänge durchführt, zur Zeit ausgelagert in einen zivilen Wohn- und Seminarkomplex, nahe des Dresdner Hauptbahnhofs, dafür fern der Graf-Stauffenberg-Kaserne. Dinge wie AGSHP erwarte ich besser nicht, der Webseite des Komplexes nach dafür so etwas wie ein mehrtätiges Jura-Seminar in Flecktarn - mit komfortablen Einzelzimmern. In den letzten Monaten konnte ich mich in diverses Material einlesen, das sollte vor Ort ganz gut funktionieren.

Auch um den ROL2 habe ich mich bemüht, und direkt nach Bekanntgabe der Termine für 2021 gebucht, das könnte im Q1/21 an der OSLw klappen...

Bzgl. fachlicher Verwendung war lange Funkstille, nun könnten sich neue Möglichkeiten auftun via "Speerspitze Cyberreserve", https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2020/09/20-08-31-Stellenausschreibung-Speerspitze.pdf (https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2020/09/20-08-31-Stellenausschreibung-Speerspitze.pdf)

Hast du dich darauf beworben?
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: särsch am 01. Oktober 2020, 22:41:50
[...] Aus Gründen (Covid-19?!) ist die XIII. Inspektion, die die ROA-Lehrgänge durchführt, zur Zeit ausgelagert in einen zivilen Wohn- und Seminarkomplex, nahe des Dresdner Hauptbahnhofs, dafür fern der Graf-Stauffenberg-Kaserne.[...]

Hat nichts mit Corona zu tun. Die XIII. Insp ist schon 2017/2018 aus der Stauffenberg-Kaserne ausgezogen.
Dieser Komplex war damals noch eine einzige Baustelle. Erstbezug eben.
Die Unterkünfte sind sog. Mikroappartements, welche in der Folgenutzung als Studentenbuden dienen sollen, so mein Kenntnisstand.
Zum Verpflegen musste man damals ins BwDLZ laufen.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: doc. am 02. Oktober 2020, 15:13:10
Hat nichts mit Corona zu tun. Die XIII. Insp ist schon 2017/2018 aus der Stauffenberg-Kaserne ausgezogen.
Dieser Komplex war damals noch eine einzige Baustelle. Erstbezug eben.
Die Unterkünfte sind sog. Mikroappartements, welche in der Folgenutzung als Studentenbuden dienen sollen, so mein Kenntnisstand.
Zum Verpflegen musste man damals ins BwDLZ laufen.

Und im Sommer unbedingt einen Ventilator mitnehmen, das Gebäude hat ein "ausgeklügeltes" Belüftungssystem, welches angeblich nur bei geschlossenen Fenstern funktioniert :D Es gibt aber keine Außenrollos, so daß die Sonne ungehindert die Zimmer aufheizen kann...

Das ist wirklich ein gut gemeinter Rat!
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Andi8111 am 04. Oktober 2020, 12:50:47
Und im Sommer unbedingt einen Ventilator mitnehmen, das Gebäude hat ein "ausgeklügeltes" Belüftungssystem, welches angeblich nur bei geschlossenen Fenstern funktioniert :D Es gibt aber keine Außenrollos, so daß die Sonne ungehindert die Zimmer aufheizen kann...Das ist wirklich ein gut gemeinter Rat!

Nochwas OT: Dieses "ausgeklügelte Belüftungssystem" funktioniert wirklich perfekt, wenn ALLE an den Regelkreis angeschlossenen Fenster wirklich zu sind. Wenn nur EINS nicht geschlossen ist, wird die Klimafunktion abgestellt. Die Lüftung ist eben intelligenter als der Mensch. Wie so oft. Fenster aufreissen, wenn die Sonne draufknallt... Nichtmal ne Mücke ist so dumm, sich in die gleißende Sonne zu begeben...
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Hardy2 am 06. Oktober 2020, 17:06:48
Nochmal vom bestimmt sehr interessanten Belüftungssystem abgesehen.....
Diese Stellenausschreibung heisst nicht umsonst "Speerspitze". Da werden absolute Cyber-Spezialisten gesucht.
Deshalb meine Frage: Hast du dich darauf beworben? Oder möchtest du das noch?
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: doc. am 06. Oktober 2020, 17:30:17
(...) Da werden absolute Cyber-Spezialisten gesucht (...)

Wie kommst Du denn darauf?

Zitat
Sie verfügen über folgende Qualifikationen:
• Studium Informatik oder Elektrotechnik mit Vertiefung IT, mit Abschluss Bachelor, Master oder Diplom
• Mehrjährige Berufserfahrung im Aufgabengebiet EDV, Softwareentwicklung, IT-Sicherheit
• Sprachkenntnisse Englisch

Ich will ja nicht prahlen, aber da kenne ich bereits in meinem näheren Umfeld mindestens ein Dutzend Personen, die diese Anforderungen erfüllen...weniger geht ja schon fast gar nicht im IT-Bereich (gut, Studium hat nicht jeder...).

Herausfordernder finde ich, daß der Weg über den Seiteineinstieg nach 26(2) gehen soll, ich hoffe mal, daß es auch die entsprechenden Dienstposten gibt und BAPersBw auch bekannt sind.

Und ja, die Kameraden werden sich dann z.T. auch mit dem Lüftungssystem in Dresden befassen müssen  ;D
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Hardy2 am 06. Oktober 2020, 17:44:03
Jetzt will ich ja nicht prahlen, aber:
1. Ist die Stellenausschreibung nicht auf meinem Mist gewachsen.
2. Es wird ein Test durchgeführt, der explizit die Eignung für diese Dienstposten feststellen soll und auch wird. 8)
3. Die Dienstposten gibt es.
4. Es geht nicht nur über Seiteneinstieg. Steht da auch. Und natürlich sind sie BAPersBw bekannt.
5. Ansonsten hilft die 3081.

P.S. Ja, irgendwann wird das Lüftungssystem wichtig.......
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 18. Oktober 2020, 16:52:41
Vielen Dank an alle für die Tipps bzgl. der Unterkunft, so lernt man auch noch etwas über Bauphysik und Klimatechnik.

Diese Stellenausschreibung heisst nicht umsonst "Speerspitze". Da werden absolute Cyber-Spezialisten gesucht. Deshalb meine Frage: Hast du dich darauf beworben? Oder möchtest du das noch?

Eine Bewerbung auf diese aktuelle Ausschreibung habe ich bisher nicht abgegeben, und vermutlich ist das auch nicht mehr notwendig, denn ich bin ja kein neuer Bewerber mehr, sondern hatte mich schon vor 2,5 Jahren als ROA für den milOrg CIR beworben - und wurde zu meiner eigenen Überraschung tatsächlich genommen. Ich bin daher schon "im System", mein Portfolio liegt dem KdoCIR seit dieser Zeit vor, erst neulich kam eine E-Mail von dort, man möge das mal wieder aktualisieren. Daher ist es nun vermutlich gar keine Frage einer Bewerbung mehr, sondern nur noch meines Stands innerhalb der Laufbahnausbildung und der Identifikation eines zukünftiger Dienstpostens. Vielleicht auch mit "fachlichen" RDL noch während der Laufbahnausbildung, denn die dauert ja noch mindestens drei Jahre, entsprechende Kontakte wachsen so langsam.

Bald geht es nach Dresden. Die OSH war dabei so frei, relativ kurzfristig per E-Mail einzufordern, daß man an einem Montag Nachmittag einen negativen Covid 19-Test mitzubringen habe, der nicht älter als 48 Stunde sei, was eine interessante logistische Herausforderung darstellt. Aber auch diese Hürde soll genommen werden, mit einer Übermittlung des Ergebnisses just-in-time während der gar nicht mal so kurzen Anfahrt. Mal schauen...
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 18. Oktober 2020, 17:31:59
Anmerkung:
In der Regel zählt als Termin das Ergebnis des Tests, nicht die Testung.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: TrpUebPlDaa am 18. Oktober 2020, 21:13:01
... erst neulich kam eine E-Mail von dort, man möge das mal wieder aktualisieren.

Diese E-Mail habe ich auch erhalten. Neu gestaltetes Formular, aber gleicher Inhalt. Geht laut KdoCIR ja um aktuelle Daten:

Zitat von: KdoCIR CyberCommunity
Je aktueller diese sind, umso gezielter und erfolgreicher kann eine Prüfung von Verwendungsmöglichkeiten im Organisationsbereich CIR erfolgen.

und den Datenschutz, der es notwendig macht die vorgehaltenen Daten regelmäßig zu aktualisieren oder zu löschen.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 30. Dezember 2020, 15:32:09
Ein Quartal später ist Modul 1 des ROL absolviert, die Klausur zum Abschluß (Modul 1 - Politische Bildung) mit sehr guter Note bestanden. Die Reiselogistik zu den drei Präsenzphasen war problemlos, der Schulungsort hat eine eigene Tiefgarage, Bahnfahrer erreichen den Schulungsort vom Dresdner Hauptbahnhof bequem zu Fuß. Truppenküche und Supermärkte sind in Laufreichweite, die Verpflegung damit sichergestellt, selbst bei geschlossenen Restaurants. Großer Dank gebührt der OSH, dem Stammpersonal der XIII. Inspektion, dem Hörsaalleiter und den weiteren Referenten, die es gemeinsam möglich gemacht haben, daß das ganze unter sich weiter verschärfenden Covid-19-Bedingungen trotzdem vor Ort stattfinden konnte. Themen waren Medienarbeit, militärische Symbole, Wehrrecht, Führung, Taktik, Stabsarbeit, Menschenführung/IF und noch einiges mehr. Schön war die Teilnahme am gemeinsamen Appell zum Ende der dritten Präsenzphase, in dessen Rahmen die Kameraden eines parallel gelaufenen Moduls 3 ihre Offizierbriefe überreicht bekamen. So ein Ziel direkt vor Augen gehabt zu haben erhöht die Motivation nicht wenig. Spannend war, welche Dienstgrade die Kameraden hatten, von Obergefreiter bis Oberstleutnant war die Spannweite, ein Ausfluß der verschiedenen Zugangsmöglichkeiten.

Modul 2 ist gebucht für Q1/2021, wieder an der OSH, es geht nahtlos weiter, und es gibt noch viel zu lernen. Für Q2/2021 ist Truppenpraktikum vorgesehen, Verbindungsaufnahme zum Beorderungstruppenteil hat stattgefunden. Ende Januar 2021 soll zudem das Programm der RSU Kp wieder anlaufen, ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit den Kameraden.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 30. Dezember 2020, 15:34:25
Für Winterabende noch ein paar Buchtipps:

Wie wir wurden, was wir sind - EINE KURZE GESCHICHTE DER DEUTSCHEN - Heinrich August Winkler
https://www.chbeck.de/winkler-august-wurden_/product/30936991 (https://www.chbeck.de/winkler-august-wurden_/product/30936991)

Die Macht der Geographie - Tim Marshall
https://www.dtv.de/buch/tim-marshall-die-macht-der-geographie-34917/ (https://www.dtv.de/buch/tim-marshall-die-macht-der-geographie-34917/)

Im Namen der Flagge - Tim Marshall
https://www.dtv.de/buch/tim-marshall-im-namen-der-flagge-34948/ (https://www.dtv.de/buch/tim-marshall-im-namen-der-flagge-34948/)

Deutsche Krieger - Sönke Neitzel
https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/deutsche-krieger-9783549076477.html (https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/deutsche-krieger-9783549076477.html)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: wolverine am 30. Dezember 2020, 15:39:07
Dresden war schon zu meinen Zeiten eine echt schöne Erfahrung. Ich nutze die Stadt heute noch für internationale Tagungen und Einladungen und meine Gäste sind regelmäßig begeistert.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 30. Dezember 2020, 15:49:20
Ja, Dresden ist wahrlich eine schöne Stadt, und die OSH eine ganz feine Einrichtung. Die Stimmung, das Arbeits- und Lernklima, der Umgang, das alles war wirklich großartig! Leider war bzgl. Abendprogramm während den Präsenzphasen 2 und 3 wenig zu machen, unter Covid-19-Lockdown, mit weitgehend geschlossenen Geschäften, Kultureinrichtungen und Gastronomie. Ins Offizierkasino kamen wir bisher auch nicht, ebenfalls geschlossen. Im anstehenden Modul 2 wird das kaum besser werden, ich setze meine Hoffnungen auf das für Q4/2021 gebuchte Modul 3, dann auch hoffentlich wieder mit Striezelmarkt usw.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: LevJung am 15. Januar 2021, 23:40:20
Ja, Dresden ist wahrlich eine schöne Stadt, und die OSH eine ganz feine Einrichtung. Die Stimmung, das Arbeits- und Lernklima, der Umgang, das alles war wirklich großartig! Leider war bzgl. Abendprogramm während den Präsenzphasen 2 und 3 wenig zu machen, unter Covid-19-Lockdown, mit weitgehend geschlossenen Geschäften, Kultureinrichtungen und Gastronomie. Ins Offizierkasino kamen wir bisher auch nicht, ebenfalls geschlossen. Im anstehenden Modul 2 wird das kaum besser werden, ich setze meine Hoffnungen auf das für Q4/2021 gebuchte Modul 3, dann auch hoffentlich wieder mit Striezelmarkt usw.

Ich habe nun alle Berichte gelesen. Vielen Dank für die vielen und ausführlichen Informationen. Das bietet echten Mehrwert für die eigene Orientierung. 👌👌
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Jo86 am 27. März 2021, 14:22:19
PzPiKp360: wie ist es seitdem weitergegangen? Die Geschichte liest sich sehr gut und mit Spannung und ich (und vermutlich viele andere) freuen sich, wenn Du uns weiter auf dem Laufenden hältst! Tolle Motivation & Konsequenz - regelrecht ansteckend!  :)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 31. März 2021, 10:10:54
@LevJung: Bitte sehr, gerne, auch dafür schreibe ich das hier.
@Jo86: Oh, ich werde ganz verlegen…

Wieder ein Quartal später ist Modul 2 des ROL absolviert, die Klausur zum Abschluß (Modul 2 - Wehrrecht) mit guter Note bestanden. Die Themen waren insgesamt die gleichen wie in Modul 1, natürlich alles etwas weiter, in Wehrrecht nach Befehlsrecht und soldatischen Pflichten (Modul 1) nun im Schwerpunkt Wehrdisziplinarordnung (WDO). Eine Präsenzphase wurde aus bekanntem Grund als Fernunterricht gestaltet, das war eine bemerkenswerte Erfahrung: RDL im Eigenheim, mit Feldanzug im Arbeitszimmer vor dem Rechner, und alles weitere inkl. Meldung des Hörsaaldienstes an den Hörsaalleiter via Moodle-VC. Die Präsenzphase vor Ort (Klausur in Wehrrecht schreiben!) unter FFP2-Maske, insgesamt kann der OSH und der XIII. Inspektion gar nicht hoch genug angerechnet werden, daß sie unter solchen Umständen überhaupt den Betrieb aufrecht erhalten haben. Zitat der Präsenzphase vor Ort: "Guten Morgen, Exekutive!" (der zivile Rechtslehrer zum Beginn der Unterrichte)

Der Klausurtag (immer wieder Donnerstag Vormittag) hatte dieses Mal noch mehr zu bieten: Statt Spannungsabfall nach 90 Minuten "So schnell wie möglich juristische Dinge aufschreiben und Fragen ankreuzen" direkt im Anschluß Menschenführung beim Inspektionschef, mit Dienstaufsicht durch den Kommandeur der OSH, Herrn Brigadegeneral Olaf Rohde. Thema der Doppelstunde war das Verhalten des britischen Lieutenant Colonel Rupert Thorneloe (https://en.wikipedia.org/wiki/Rupert_Thorneloe), 1st Battalion Welsh Guards, der sich beim ISAF-Einsatz in Afghanistan anno 2009 entschied, als Vorbild für sein Regiment bei einem Außeneinsatz auf dem ersten BvS 10 Viking als MG-Schütze mitzufahren, und dabei durch ein IED fiel. Eine Menge Pro und Contra dazu, und eine Reihe unterschiedlicher Blickwinkel (u.a. Untergebene, Offizierskorps, Öffentlichkeit, Familie), was zu lebhaften Diskussionen führte. Der Hörsaal hat sich (trotzdem? deshalb? zum Glück?! ok, erwartungsgemäß...) sehr gut benommen und mitgemacht, die Feedback-Runde war in alle Richtungen positiv. Wichtigster Lerninhalt, bei allem Für und Wider über Dinge wie "Platz des Führers", "die kleine Kampfgruppe" oder "Führen durch Vorbild": "Die persönliche Verantwortung des militärischen Führers ist unteilbar", eines der zentralen Merkmale der deutschen militärischen Führung gemäß IF.

Modul 3 ist gebucht für Q4/2021, wieder an der OSH, der Schlussakt, hoffentlich so weit nach Covid-19, daß endlich auch das Casino und der Truppenübungsplatz besucht werden können. Für Q2/2021 ist Truppenpraktikum in der GA beim ITBtl geplant, ab jetzt als Hilfsausbilder bzw. Ausbilder-Hospitant, hoffentlich macht Welle 3 keinen Strich durch die Rechnung.

Fachlich wieder mal ein paar lose Kontakte ...

Das militärische Programm der RSU Kp in BaWü ruht weiter, mindestens bis Mitte April. Derweil wird im Rahmen der „Helfenden Hände“ ausgeholfen bei einem KIZ im Ländle.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: panzerjaeger am 11. April 2021, 13:06:51
@ PzPiKp360

Mal eine ganz profane Frage zur OSH: Welchen Anzug trägt man dort eigentlich bei den ROL-Modulen in der Regel?
Ist dort der Dienstanzug Standard, oder eher Grünzeug?

Beste Grüße aus Berlin, und weiterhin viel Erfolg,
der Panzerjäger.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: DeltaEcho am 11. April 2021, 15:45:41
Hängt von jeweiligen Kdr der OSH der ab, in letzter Zeit waren die Kdr aber mehr dem Feldanzug zugeneigt.

Es gibt aber Ausnahmen wie PolBil oder größere Veranstaltungen.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 11. April 2021, 21:18:00
Seit ich es erlebe, Q4/2020 bin inkl. heute: Nur FA.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 07. Juli 2021, 12:53:24
Wieder ist ein Quartal vergangen. In diesem wurden vier Wochen Truppenpraktikum beim Beorderungstruppenteil absolviert, das hat trotz Covid-19-Bedingungen bei abflauenden Inzidenzwerten gut funktioniert, mit Masken, Tests, Abständen beim Antreten, manchen Einschränkungen usw.

War spannend, das erste Mal aus der Perspektive eines Hilfsausbilders und (stv)stvGrpFhr in einer Grundausbildung dabei zu sein, eine dauernde Balance aus Erziehung und Weiterreichen der Inhalte sowie selbst erzogen und ausgebildet zu werden. Nicht selten am Abend noch eingearbeitet in Inhalte, um am nächsten Tag nicht allzu schlecht auszusehen vor den Rekruten. Der Einstieg war auch schön: Sonntag Abend Anreise, Montag Vormittag Einschleusung, und Montag Nachmittag die Information, zu packen und sich vorzubereiten, denn am Dienstag frühen Morgen nach Waffenempfang Abmarsch ins Biwak. Und nun nicht mehr nur mit traben, sondern vorne führen oder hinten den Laden zusammen halten, aufsammeln und helfen, dabei immer Vorbild sein und, so gelernt vom ZgFhr Oberleutnant, auch immer führungsfähig bleiben. Das war lehrreich, und stellenweise etwas - anstrengend. Ein weiterer Höhepunkt war eine Lehrprobe, die Durchführung einer Einheit zur politischen Bildung, mit selbst erstellter Präsentation gleichzeitig Informationen und Unterhaltung geboten zur Geschichte der Bundeswehr. Dann natürlich noch das Wasserrohr durch den Damm ... ah, was in der Grundausbildung passiert, bleibt in der Grundausbildung. Insgesamt liefen die vier Wochen trotz (oder wegen?!) manchen zum Glück immer nur lustigen Patzern - ist doch schön, wenn die Kameradinnen und Kameraden was zu lachen haben, und man selbst lernt davon am meisten - ziemlich gut, ich darf weiter und wieder mitmachen. Mal schauen, im Q1/2022 könnte sich das anbieten, das nächste längere Truppenpraktikum:

https://www.bundeswehr.de/de/organisation/cyber-und-informationsraum/kommando-und-organisation-cir/kommando-informationstechnik-der-bundeswehr/informationstechnikbataillon-292/grundausbildung-informationstechnikbataillon-292 (https://www.bundeswehr.de/de/organisation/cyber-und-informationsraum/kommando-und-organisation-cir/kommando-informationstechnik-der-bundeswehr/informationstechnikbataillon-292/grundausbildung-informationstechnikbataillon-292)

(Und ja, auch mit P8)

Mit diesem Truppenpraktikum sind die Voraussetzungen für die Beförderung zum Fahnenjunker der Reserve geschaffen: ROL 1 besucht und dessen Prüfung bestanden, und min. 24 Tage RDL auf dem Beorderungsdienstposten, davon 12 Tage am Stück. Nun fehlt nur noch die Zeit, ein Jahr nach Beginn der Laufbahn (erster Tag des ROL 1 im Oktober 2020), also sollte es im Oktober 2021 werden.

IT-Fachlich, naja...

Mit der RSU Kp endlich wieder unterwegs, einen Samstag beim Schießen gewesen, und dabei den für die silbernen Litzen üblichen Spott ("Zauberlehrling" usw.) milde lächelnd ertragen: https://rsu-odenwald.de/schulschiessen-im-kompanierahmen-auf-der-standortschiessanlage-in-kuelsheim-am-12-06-2021/ (https://rsu-odenwald.de/schulschiessen-im-kompanierahmen-auf-der-standortschiessanlage-in-kuelsheim-am-12-06-2021/)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 07. Juli 2021, 13:25:03
Wie immer, gut geschrieben und informativ ...

Ratschlag:

Ein Schulschießen ggf. bei der "aktiven Truppe" machen - ich habe mich dieses Jahr bei der Luftwaffe "eingebucht" - bis Mittag 3 x P8 S2 WÜ und 3 x G36 S9 WÜ geschossen, und dann war der "Durchlauf" (die haben zwei pro Tag gemacht) auch durch.

(Mehr als 3 x WÜ ist ja nicht zulässig .. "Training" war nicht vorgesehen, daher demnächst noch mal für "Neu" einbuchen ... )

(D. h. Bedingungen fürs Leistungsabzeichen und Schützenschnur erfüllt und "nur" einen halben Tag investiert ... )
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: TrpUebPlDaa am 09. Juli 2021, 11:32:42
Danke für das informative Update.

IT-Fachlich, naja...

Woran liegt es? Wie sehen geeignete Maßnahmen aus?
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 09. Juli 2021, 11:51:42
@ TrUebPlDaa:

Eine Laufbahnausbildung beinhaltet, gerade bei ROA, ja eben keine IT fachliche Inhalte - insoweit gibt es keine "Ursache und / oder Maßnahmen".

Works as designed.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 10. Juli 2021, 12:58:40
Ja, offiziell fehlt nichts bzw. läuft alles wie vorgesehen, denn es geht zunächst "nur" um die Ausbildung zum Leutnant der Reserve.

Die IT-fachliche Geschichte beruht auf der Empfehlung, währenddessen schon mal hier und da anzuklopfen, ob sich für einen späteren Dienstposten eine Möglichkeit auftut, weil die zivilberufliche Qualifikation irgendwie sinnig eingebracht werden könnte, eventuell auch schon mal mit einer kurzen DVag oder gar RDL zum Kennenlernen. Lose Kontakte gab es über die nun schon Jahre ein paar, aber bisher waren es immer irgendwelche Umstände, die dafür gesorgt haben, daß es über ein freundliches Gespräch hinaus nichts geworden ist - obwohl der technische Bedarf durchaus gegeben wäre...
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 08. Oktober 2021, 11:59:15
Q3/21 lief langsam an. RDL beim Beorderungstruppenteil nicht möglich weil "ausgebucht", genug Resis gemeldet und keine Stube mehr frei. DVags über das Landeskommando noch zurückhaltend, erst im Lauf der Wochen rüttelte sich die Covid-19-Lage ein.

Dann via LKdo beim Schießen gewesen und die Funktion des Schreibers übernommen. Ach, ist das ein archaischer Ablauf, mit Stift und Lineal und dicker alter Kladde, vielen kleinen Büchlein, und nebenan zählt der Muner einzelne Patronen aus Pappschachteln. Keinerlei Digitalisierung, keine Ladestreifen oder Clips, alles wie… von vor ganz, ganz langer Zeit. Wenn man bedenkt, daß die Bundeswehr hin und wieder in öffentliche Kritik gerät, weil Munition "verschwindet", sollte doch zumindest das Anlass geben, solche Prozesse komplett neu zu denken, angemessen für… ja, Richtung "Mitte des 21. Jahrhunderts".

Ende September nahm es Fahrt auf: Eine fordernde RDL, bei der durch den kurzfristigen Ausfall von Kameraden vom SidaF bis zum Gruppenführer aufgerückt werden konnte. Eine bemerkenswerte Erfahrung, es ist doch ein weiter Schritt von der gemütlichen Hörsaalumgebung an der OSH ins badisch-sibirische Feld, wenn gemäß LADEF, gelernt für die Umsetzung eines Brigadebefehls für das Panzertruppenbataillon im Rahmen der Stabsarbeit, nun ein Kompanie-/Zugbefehl für die Gruppe aufbereitet werden muss, die wenig später (nicht wirklich) überraschend unter Feuer gerät, und (trotzdem) die große Hektik ausbricht. Viel gelernt, ich kann jedem RO(A) und allen Resis allgemein nur empfehlen, gerade falls nicht bei der Kampftruppe beordert, solche grünen Ausbildungen wahrzunehmen:
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/erster-bericht-der-heimatschutzkompanie-odenwald/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/erster-bericht-der-heimatschutzkompanie-odenwald/)
https://www.facebook.com/bundeswehr.badenwuerttemberg/posts/3119183081649734 (https://www.facebook.com/bundeswehr.badenwuerttemberg/posts/3119183081649734)

Eine weitere Folge ist eine Liste von Dingen, die beschafft werden müssen: Trillerpfeife, DF (dienstlich selten verfügbar), wasserfeste Schreibutensilien (Bw-Meldezettel halten einen verschwitzten, regnerischen Tag meiner bescheidenen Erfahrung nach kaum durch) samt "Unterarm-Büro", ein Peltor ist schon angekommen. Dazu Kleinkram, und passende Patches für den neuen Dienstgrad, denn - zum Abschluss des Quartals, während der ersten Präsenz des ROL-Moduls 3 überraschend, weil einen Monat früher als erwartet, zum Fahnenjunker ernannt worden. Keine große Zeremonie, aber immerhin nicht in einer dunklen Ecke oder per Videokonferenz, sondern wieder normal beim morgendlichen Antreten des Hörsaals. Einerseits stolz, es dahin gebracht zu haben, und andererseits demütig, weil insbesondere die DVag zuvor deutlich aufgezeigt hat, wo überall noch (ziemlich viele) Defizite vorhanden sind, um das nun erreichte Unteroffizier-/(Stv)GrpFhr-Niveau ernsthaft ausfüllen zu können. Eine Stufe erreicht, und noch und wieder so viel zu tun…
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: DeltaEcho am 08. Oktober 2021, 14:57:55
Zitat

Dann via LKdo beim Schießen gewesen und die Funktion des Schreibers übernommen. Ach, ist das ein archaischer Ablauf, mit Stift und Lineal und dicker alter Kladde, vielen kleinen Büchlein, und nebenan zählt der Muner einzelne Patronen aus Pappschachteln. Keinerlei Digitalisierung, keine Ladestreifen oder Clips, alles wie… von vor ganz, ganz langer Zeit. Wenn man bedenkt, daß die Bundeswehr hin und wieder in öffentliche Kritik gerät, weil Munition "verschwindet", sollte doch zumindest das Anlass geben, solche Prozesse komplett neu zu denken, angemessen für… ja, Richtung "Mitte des 21. Jahrhunderts".

Das die kladdennachweispflichtig ist aber bekannt, zudem wird gerade mit der Einheitsschießkladde nur noch zurück gerechnet. Das sind die Vorderseite und anschließend  die paar Eintragungen. Es ist einzig und alleine ein Dokument für den Munnachweis, alles andere wird in das Schießbuch des Soldaten eingetragen, der KpChef muss nach jeden Schießen die Kladde und Munbeleg prüfen und dies in der Kladde vermerken.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 08. Oktober 2021, 15:57:46
Dieses Thema gerne hier weiter: https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,71003.msg718741.html#msg718741 (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,71003.msg718741.html#msg718741)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: p4uLe83 am 08. Oktober 2021, 16:08:15
Habt ihr auch Gäste bei eurer Übung gehabt bzw. habt üblicherweise welche? Deine Empfehlung klang wie eine Einladung  8)

Das LdKdo in Berlin ist zum Glück etwas umtriebiger, aber häufigere grüne Übungen sind darüber natürlich nicht zu realisieren, dazu fehlt den Kameraden die Kapa.

Glückwunsch zur Beförderung!

Weil es hier so schön passt: Ich werde meinen ROL1 bei der Lw machen, Rest dann planmäßig an der OSH. Bin gespannt, wie unterschiedlich das zur OSH läuft (und wie austauschbar/übergreifend das tatsächlich funktioniert). Wer da Erfahrungen hat, würde mich über eine PN freuen.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 11. Oktober 2021, 09:03:21
Vielen Dank!

Es hängt von der Einheit ab, ob und in welcher Form Gäste willkommen sind. Persönliche Kontakte und Engagement helfen, und wenn man statt nur als "reiner Konsument" zumindest perspektivisch als Ausbilder, SidaF, Funktioner usw. wirken kann, dann ist das vorteilhaft. Wenn man sich umhört gibt es mehr Einheiten als man denkt, die Veranstaltungen, gar Lehrgänge mit ATN-Erwerb auch und insbesondere für Gäste und Interessenten anbieten, in der Hoffnung, daß einige als Beorderte hängen bleiben, klassische Nachwuchsarbeit.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: arcd008 am 23. November 2021, 12:16:18
Hi allerseits,

kleines Update zum Exkurs

Exkurs: https://wilbersens.de/reservist (https://wilbersens.de/reservist) gelesen, und bin zwiegespalten. Einerseits Zustimmung zur Kritik, daß Informationen von der Bw nur spärlich fließen, teils widersprüchlich sind, und an jeder Station scheibenweise übermittelt werden. Die Erreichbarkeit per Telefon und E-Mail ist mäßig. Ohne zusätzliche Quellen fühlt man sich unsicher und verloren, zumal bei den langen Zeiträumen. Deshalb engagiere ich mich hier, um Dinge zu erfahren, und mittlerweile auch, um meine Erfahrungen niederzuschreiben, um es anderen einfacher zu machen. Wichtig war und ist mein privater Kreis, in dem die diversen RO(A)/RF(A)-Verfahren schon durchexerziert wurden und werden, das hilft sehr. Andererseits könnte man erwarten, wenn jemand ein schlauer Kopf und zudem ein Profi in Medienarbeit ist, daß er sich solche Informationen beschafft, und Dinge wie das Thema Gesundheit im Vorfeld klärt, wenn man von wahrscheinlich relevanten Defiziten weiß. Ob das Beschicken aller möglichen Stellen mit Briefen hilfreich war? Ich hoffe für den Kameraden Wilbers, daß es für ihn eine gute Fortsetzung geben möge, das BAPersBw hat ihm ein klärendes Gespräch angeboten. Was mir nach dem Lesen allerdings ein Rätsel bleibt, warum seine Einheit zumindest nicht das Scheitern des Verfahrens nach § 43 (3) i.V.m. § 26 (2) SLV verhindert hat, durch die gezielte Ausplanung des Dienstpostens, die Sache mit dem passenden Studienfach ist ja nicht neu. So mußte er beim Einplaner vorerst scheitern...

Es hat anscheinend endgültig für den Kameraden ein Ende gefunden...

Schluss (https://wilbersens.de/reservist/#schluss)

so long

arcd008
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 23. November 2021, 12:44:17
Ja, und trotz dieser Erlebnisse hat er viele Sachverhalte doch NICHT durchdrungen - im Prinzip ist die berechtigte Kritik von PzPiKp auch nach 2 Jahren so voll umfänglich richtig.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 20. Dezember 2021, 11:47:36
Q4/21 bot ein ziemliches reichhaltiges Programm. Erst viel TK-Unterricht für ROL-Modul 3, "Führung im Einsatz" und "politische Bildung", dann die zweite Präsenz inklusive ganzen zwei Tagen (unter dem Strich für den gesamten ROL!) außerhalb der Kaserne bzw. Einrichtung, wohin die XIII. Inspektion ausgelagert ist: Ein Tag neuSAK-Schießen auf dem TrÜbPl Oberlausitz (leider keinen Wolf gesehen), NB I aufgefrischt. Ein Tag Geländebesprechung mit Übungen in Sachen REHLZ, was nicht ganz so rund lief wie erhofft. Hier wirkte sich aus, daß über die beiden letzten Jahre viele Übungen außerhalb der ROL-Module ausgefallen waren, und etliche Kameradinnen und Kameraden eher in fachlichen Bereichen angesiedelt sind und noch nie geführt haben. Auch selbst bemerkte ich Defizite, deshalb umgehend daran gemacht, diese aufzuarbeiten: Kaum am Donnerstag Abend aus Dresden wieder angekommen ging es nach einem Tag Pause am Samstag Morgen auf eine neuntägige RDL mit den drei Heimatschutzkompanien BaWü nach Stetten am kalten Markt.

Entgegen der landläufigen Reputation des Heubergs war diese zweite Novemberwoche trocken und relativ mild. An einigen Tagen schien sogar die Sonne und es wurde warm, erst rechtzeitig zum Abschluss am zweiten Wochenende schlug das Wetter am Samstag Nachmittag um, ein gefühlter Rausschmeißer. Natürlich wurde wieder erwartet, daß der noch relativ frisch gebackene Fahnenjunker als Gruppenführer glänzt und Führungsstärke entwickelt, was gar nicht so leicht ist, wenn man lange Mannschafter und damit gewohnt war, geführt zu werden - und das zivile Umfeld ziemlich anders funktioniert. Anstrengende und lehrreiche Tage, aber Erfahrungen und gelebte Kameradschaft, die abendlichen Gespräche quer durch Kompanien und Dienstposten, waren den Einsatz vollumfänglich wert. Nach zwei Tagen AdA folgten hochwertige Ausbildungen in Wach- und Streifendienst, Pionierdienst, Umgang mit G36 und P8 sowie das "militärische" Highlight, ein Tag Durchkämmen eines Waldstücks mit einem Zug, um eine feindliche Gruppe zu stellen und zu zerschlagen. Am Freitag ging es auf die Schießbahn, Schwerpunkt war Auffrischung des Wachschießens. Der letzte Höhepunkt war am Samstag ein Orientierungsmarsch mit verschiedenen Stationen, vom einfachen Seilsteg (Kommandokraul, los!) über eine Gruppenaufgabe (die Holzbrücke) und Klettern außen an einer Bahnbrücke über die Donau bis zum Abseilen an der Falkenwand. Keine kleine Überwindung, an drei Seilen hängend die Schritte rückwärts über und in den Abgrund zu machen. Berichte und Fotos:
LKdo - https://www.facebook.com/1716933468541376/posts/3157087871192588 (https://www.facebook.com/1716933468541376/posts/3157087871192588)
HSchKp OR - https://www.facebook.com/HSchKpOr/posts/898101394408731 (https://www.facebook.com/HSchKpOr/posts/898101394408731)
HSchKp OR - https://www.facebook.com/HSchKpOr/posts/900716980813839 (https://www.facebook.com/HSchKpOr/posts/900716980813839)
HSchKp OR - https://www.facebook.com/HSchKpOr/posts/901143940771143 (https://www.facebook.com/HSchKpOr/posts/901143940771143)

Danach wieder einiges an TK, um in der zweiten Dezemberwoche zum finalen Durchgang nach Dresden zu fahren: Dritte und letzte Präsenz des dritten und letzten ROL-Moduls. Dies unter verschärftem Hygiene-Konzept, Respekt an die Inspektion und die gesamte OSH, trotzdem den Betrieb aufrecht erhalten zu haben. Die Tage standen im Zeichen der Vorbereitung für die abschließende Klausur ("immer wieder Donnerstags") in "Führung im Einsatz", die Taktikprüfung, mit Schwerpunkt "laufende Operation". Es war trotz all der intensiven Vorbereitung ein hartes Stück Arbeit, doch die sehr gute Note der Mühen Lohn. Der scheidende Hörsaalleiter Oberstleutnant Dr. Bischoff, ein engagierter Lehrer und ein feiner Kamerad, gewährt Einblick: https://www.linkedin.com/posts/jan-asmus-bischoff-2531a768_wirdienendeutschland-reserve-activity-6875133746933248000-Ohvg/ (https://www.linkedin.com/posts/jan-asmus-bischoff-2531a768_wirdienendeutschland-reserve-activity-6875133746933248000-Ohvg/)

Der Spannungsabfall war nicht klein, damit die theoretische Ausbildung zum Reserveoffizier abgeschlossen zu haben. Trotz dieses allgemeinen Spannungsabfalls verhielt sich der Hörsaal bemerkenswert diszipliniert bei einer letzten Unterrichtung, am Nachmittag, zum Thema humanitäres Völkerrecht, und der Klassiker ("Warum wollen Sie Offizier werden? - Damit ich in Kriegsgefangenschaft nicht zur Arbeit gezwungen werden darf.") durfte nicht fehlen.

Am Donnerstag Abend der krönende Abschluß: Beförderungen für einige Kameraden und Übergabe der Offizierbriefe und Ringe (falls gewünscht bzw. bestellt und bezahlt) im Casino der Graf-Stauffenberg-Kaserne durch Lehrgruppenkommandeur Oberst Heisner. Einer der heiligen Orte der OSH, eine Mischung aus Ungläubigkeit und leichter Euphorie, es tatsächlich bis hier hin geschafft zu haben, 3,75 Jahre nach Abgabe der Bewerbung für diese Laufbahn. Was ansonsten im Casino passiert bleibt im Casino, Gerüchte über Vorgänge mit Säbeln, Sektflaschen und Schlachtrufen entbehren selbstverständlich jeglicher Grundlage! Auch eine Nachfeier zurück in der ausgelagerten Anlage hat es sicherlich niemals gegeben...

Am Freitag während der Heimfahrt leichte Melancholie: Es ist vorbei mit der OSH, nach drei Modulen, und vermutlich werden sich viele der Kameradinnen und Kameraden, mit denen zum Teil über alle drei Module gemeinsam gelernt und geliefert wurde, kaum mehr wiedersehen. Wobei, die Bundeswehr ist ja ein Dorf, und das Netzwerk der entstandenen Kontakte ein durchaus wertvoller Aspekt solcher Lehrgänge. Die ATN "Offizier Landstreitkräfte Res" steht auf dem Papier, aber der weitere Weg erscheint unsicher: Fachlich hat sich noch immer nichts ergeben, ein Dienstposten nach der Beförderung zum Leutnant anno 2023 steht in den Sternen… und wie war das mit dem Zugführer-Lehrgang?

Immerhin, umgehend Meldung beim Beorderungstruppenteil über den bestandenen Lehrgang gemacht, und das nächste Truppenpraktikum festgezurrt, vier Wochen Ausbilder (und noch und wieder Auszubildender) bei der Grundausbildung im Q1/22. Damit wären die Voraussetzungen für die Beförderung zum Fähnrich Mitte 2022 geschaffen. Und dann war noch das Jahresprogramm 2022 der HSchKp in der Mail...
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 20. Dezember 2021, 12:12:06
Glückwunsch zur bestandenen Offz Prüfung!
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: panzerjaeger am 20. Dezember 2021, 15:46:59
Auch von mir die herzlichsten Glückwünsche zur bestandenen Offizier-Prüfung!
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: wolverine am 20. Dezember 2021, 22:59:32
Fortune - das Soldatenglück mit auf den Weg. Ich denke sehr gerne an die OSH zurück und mittlerweile ist  Dresden eine Stadt, die ich gerne meinen internationalen Gästen als „Deutschland“ präsentiere.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 02. Februar 2022, 10:57:32
Vielen Dank für die extrem hilfreichen und spannend zu lesenden Beiträge zu Deinen Aktivitäten. Es hilft extrem, einen realitätsnahen Einblick in die Ausbildung zum ROA zu erhalten. Ich selber habe mich auch gerade als ROA a.d.W. beworben und warte aktuell auf die Einladung zum AC. Aufgrund meiner zivilberuflichen Berufs- und Führungserfahrung wäre ein späterer Einsatz als S1 PressOffz ein Verwendungsziel von mir. Als W10er habe ich seinerzeit beim LwA PrÖA in Köln gedient. Interesse an der Heimatschutzkompanie Rheinland habe ich auch durchaus. Meine zeitliche Verfügbarkeit wird jedoch geringer ausfallen, als das bei Dir offensichtlich der Fall ist.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: TrpUebPlDaa am 02. Februar 2022, 12:00:37
...späterer Einsatz als S1 PressOffz ein Verwendungsziel von mir. ...
...Meine zeitliche Verfügbarkeit wird jedoch geringer ausfallen,...

@ROA2022
Bitte nicht falsch verstehen. Frage weil es mich wirklich interessiert: Mit welcher/n Übungszeit(räumen) rechnen Sie denn in Ihrer späteren Verwendung als S1 PressOffz? Wenn die zeitliche Verfügbarkeit für eine HSchKp schon geringer ausfallen wird als bei PzPiKp360.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 02. Februar 2022, 12:20:27
...späterer Einsatz als S1 PressOffz ein Verwendungsziel von mir. ...
...Meine zeitliche Verfügbarkeit wird jedoch geringer ausfallen,...

@ROA2022
Bitte nicht falsch verstehen. Frage weil es mich wirklich interessiert: Mit welcher/n Übungszeit(räumen) rechnen Sie denn in Ihrer späteren Verwendung als S1 PressOffz? Wenn die zeitliche Verfügbarkeit für eine HSchKp schon geringer ausfallen wird als bei PzPiKp360.
Ich denke, dass 12 bis 20 Übungstage zu Beginn realistisch sein sollten. In der Ausbildung zum ROA sind 24 Tage p.a. gefordert, oder? Wenn der Arbeitgeber mehr mitmachen sollte, gerne auch mehr.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 04. Februar 2022, 19:13:45
@ROA2022: Bitte sehr, gerne. Genau dafür mache ich das hier, weil vom Dienstherrn... ja, war und ist schwierig.

Die Ausbildung ROA a.d.W. sieht vor, innerhalb von drei Jahren die drei ROL-Module zu absolvieren, und - wenn auch nicht zwingend erforderlich - pro Modul bzw. Jahr insgesamt 24 Tage RD zu leisten, davon min. 12 am Stück, um etwas Praxiserfahrung zu sammeln und eine der Voraussetzungen für die Beförderungen zu erfüllen. Je Modul sind es typischerweise drei Präsenzphasen, mit insgesamt 10 Tagen, aufgeteilt auf drei Wochen, jeweils Montag bis Donnerstag, selten bis Freitag. Das bedeutet unter dem Strich drei einzelne Wochen (verteilt über ein Quartal) für das Modul, und weil diese 10 Tage auf die 24 angerechnet werden, noch min. 14 Tage RDL (am Stück!), also zwei Wochen am Stück für das Truppenpraktikum. Oder anders: Der minimale Zeitaufwand, wenn man sich wirklich drei Jahre Zeit lassen möchte, sind fünf Wochen, in denen man dem Arbeitgeber nicht zur Verfügung steht.

Wenn man weniger als drei Jahre ab eigentlichem Beginn der Ausbildung benötigen möchte, dann muss man entsprechend mehr freie Wochen bringen. Es ist möglich, auch zwei oder gar alle drei Module innerhalb eines Jahreszeitraums zu buchen - ich kenne Kameraden, die haben alle drei Module direkt hintereinander durchgezogen, waren also mit der Theorie nach neun Monaten fertig. Zudem ist dieser Ausbildungsrahmen das absolute Minimalprogramm, und führt zu... ja, also, zusätzliche DVag und weitere und/oder längere RDL machen wirklich großen Sinn, und werden von der Personalführung gerne gesehen. Gerüchtehalber wirkt sich mehr Engagement auch auf die Stehzeiten für die Beförderungen aus.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 04. Februar 2022, 19:50:02
@ PzPi:

Auch wenn es keine Pflichtbeförderungen gibt - so sind ROA adW in der Regel etwas lebensälter als reguläre OA, so dass man "pünktlich" befördert wird, wenn ALLE Voraussetzungen vorliegen.

Die Versetzung auf eine StOffz Stelle ist eine kleine Hürde, mit Deinem Engagement aber kein Problem.

Nur 12 RDL Tage in der Ausbildung sind schon vom Planungsansatz deutlich zu wenig - da sollte man es gleich sein lassen.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 04. Februar 2022, 21:49:29
@ROA2022: Bitte sehr, gerne. Genau dafür mache ich das hier, weil vom Dienstherrn... ja, war und ist schwierig.

Die Ausbildung ROA a.d.W. sieht vor, innerhalb von drei Jahren die drei ROL-Module zu absolvieren, und - wenn auch nicht zwingend erforderlich - pro Modul bzw. Jahr insgesamt 24 Tage RD zu leisten, davon min. 12 am Stück, um etwas Praxiserfahrung zu sammeln und eine der Voraussetzungen für die Beförderungen zu erfüllen. Je Modul sind es typischerweise drei Präsenzphasen, mit insgesamt 10 Tagen, aufgeteilt auf drei Wochen, jeweils Montag bis Donnerstag, selten bis Freitag. Das bedeutet unter dem Strich drei einzelne Wochen (verteilt über ein Quartal) für das Modul, und weil diese 10 Tage auf die 24 angerechnet werden, noch min. 14 Tage RDL (am Stück!), also zwei Wochen am Stück für das Truppenpraktikum. Oder anders: Der minimale Zeitaufwand, wenn man sich wirklich drei Jahre Zeit lassen möchte, sind fünf Wochen, in denen man dem Arbeitgeber nicht zur Verfügung steht.

Wenn man weniger als drei Jahre ab eigentlichem Beginn der Ausbildung benötigen möchte, dann muss man entsprechend mehr freie Wochen bringen. Es ist möglich, auch zwei oder gar alle drei Module innerhalb eines Jahreszeitraums zu buchen - ich kenne Kameraden, die haben alle drei Module direkt hintereinander durchgezogen, waren also mit der Theorie nach neun Monaten fertig. Zudem ist dieser Ausbildungsrahmen das absolute Minimalprogramm, und führt zu... ja, also, zusätzliche DVag und weitere und/oder längere RDL machen wirklich großen Sinn, und werden von der Personalführung gerne gesehen. Gerüchtehalber wirkt sich mehr Engagement auch auf die Stehzeiten für die Beförderungen aus.

Danke für Deine Ausführungen. Dazu habe ich noch eine Nachfrage: Wo und wie müssen die 14 Tage RDL am Stück denn absolviert werden? Gibts da Vorgaben? Was wird da inhaltlich gemacht? Und noch eine Frage: Anhand welcher Kriterien wird man einer Teilstreitkraft zugeordnet. Gibts da für die ROA a.d.W.-Laufbahn jeweils Vor- bzw. Nachteile?
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: doc. am 05. Februar 2022, 10:02:37
Wo und wie müssen die 14 Tage RDL am Stück denn absolviert werden? Gibts da Vorgaben? Was wird da inhaltlich gemacht? Und noch eine Frage: Anhand welcher Kriterien wird man einer Teilstreitkraft zugeordnet. Gibts da für die ROA a.d.W.-Laufbahn jeweils Vor- bzw. Nachteile?

Ich bin etwas verwirrt - bei mir hatten alle ROA adW (bis auf 1 Ausnahme aus Gründen) ihre Beorderungsstelle *vor* dem Antritt der ROL Module. Ist das nicht mehr so? Weil, dann ist ja alles klar, man weiß wo man hingehört, kennt seinen TrT und wird dann dort auch eingesetzt. Ich dachte die Bw stellt keinen ROA adW ein, wenn sie nicht auch einen Dienstposten für ihn hat. (Unterschied zu dem ausgesetzten "26.4 alt")
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 05. Februar 2022, 12:23:28
@doc. ROA2022 steht ja noch _vor_ dem AC, also vor der Feststellung der Eignung, der Auswahl und damit auch der Beorderung...

@ROA2022 Lese meine Geschichte gerne nochmals nach, dort steht auch folgendes: Zum Abschluss des AC darf man bei Zuerkennung der Eignung zur letzten Station, der "Beratung". Dort sitzt man mit erfahrenen Kameraden, meist selbst Resis, in einer Runde, und sie fragen: Nun, da die Eignung zum Reserveoffizier gegeben sei, wohin solle die Reise gehen? Dann kann man Wünsche äußern, gemäß persönlicher Präferenzen, gegebenenfalls vorhandener Erfahrungen mit der Truppe samt Prägungen und (noch) verwertbaren ATNs, zivilberuflicher Qualifikationen, räumlicher Nähe zu einem gewünschten Standort usw. Die Wunschreihenfolge (man darf eine erste und zweite Prio angeben), so wurde uns das im Sommer 2018 kommuniziert, kann direkte Auswirkung auf die Auswahl haben: Für Kampftruppe gibt es immer relativ viel Interessenten und damit keine absolute Sicherheit, hingegen waren damals (und sind heute noch?!) technische Spezialisten anscheinend derart gesucht, daß mit einem Wunsch nach Instandsetzung, Pionier oder IT die Auswahl ziemlich sicher gebucht war.

Die finale Entscheidung trifft die Auswahlkonferenz. Man bekommt ein Schreiben, das im Rahmen der Zusage TSK/milOrg festlegt, mit Glück nach eigener Prio 1, oder Prio 2, oder sogar ganz anders, siehe: https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,62256.msg675694.html#msg675694 (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,62256.msg675694.html#msg675694)

Als nächstes wird eine Einheit identifiziert, die der festgesetzten TSK/milOrg und Prio entspricht, das steht im nächsten Schreiben: https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,62256.msg684518.html#msg684518 (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,62256.msg684518.html#msg684518)

Mit dieser Einheit handelt man dann alles weitere aus, insbesondere die laufbahnrelevanten RDL und deren Inhalte, was sehr unterschiedlich sein kann.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 05. Februar 2022, 16:43:00
Herzlichen Dank für das Feedback und sorry, wenn ich mal zu doofe Fragen für dieses Fachforum stelle. In der Tat steht mein Assessment noch aus und ich bin noch mittendrin in der Vorbereitungs- und Informationsphase. Ich dachte bis dato, dass man erst nach Abschluss der drei Module eine Beorderung erhält und bis dahin irgendwo pro forma eingeteilt ist.

Demnach könnte in der Beratung und der final entscheidenden Auswahlkonferenz auch eine von mir favorisierte Stabsverwendung in S1 ausgesucht werden, wo ich dann mein Truppenpraktikum absolvieren würde?!? In der Konferenz wird dann auch entsprechend die Zugehörigkeit zu der Teilstreitkraft entschieden?
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: TechIur am 05. Februar 2022, 22:48:58
@Pzpi: Grundsätzlich auch mal von mir: Dein Thread und Geschichte ist aktuell für mich ein Leitfaden zu dem, was kam und ggf. noch kommt. Chapeau für deine Mühe noch dazu jeden Brief vom BAPers abzuschreiben! ;) Den quasi gleichen Weg versuche ich ebenfalls zu gehen, nur mit dem Punkt der fehlenden Vordienstzeit. Also Ungedienten Programm über ein LKdo, abhängig was man mir Montag sagt, da die SÜ noch immer läuft. Und wie lange das dauert, weiß ja auch niemand und Sachstandsfragen gehen ja auch nicht, da: Es dauert so lang wie es dauert. Frage ist nur, ob im Falle eines positiven Bescheids und Zulassung eine schon laufende ASSA, die auf Fertigausbildung in den HSchKp besteht, einem nicht eher ein Bein stellt. Aber naja, Ich werd mich damit beschäftigen, wenn es aufkommt.

Herzlichen Dank für das Feedback und sorry, wenn ich mal zu doofe Fragen für dieses Fachforum stelle. In der Tat steht mein Assessment noch aus und ich bin noch mittendrin in der Vorbereitungs- und Informationsphase.
Ich würd tatsächlich auch den Thread von ROAadw2021 im Auge behalten: https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,71116.0.html (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,71116.0.html)
Mit der Umstrukturierung, welche Aufgaben Abt. II 3 und VI hinsichtlich Bewerbende zukünftig haben werden, kombiniert mit dem Entfallen bzw. verlegen des BFTs in die GA/ASSA dank Corona, ist das Assessment während Corona etwas schlanker und je nach Laufzettel ist man nach dem Interview und Gespräch mit dem SiBe fertig, darf sich noch das Mittagessen im AC gönnen und danach ab nach Hause. Auf dem Zwischenbescheid wird aktuell geschrieben, dass man angerufen wird, um eine Beratung zu erhalten. Im verlinkten Thread sieht man, dass dieser Punkt ein wenig... nunja... interessant ist. Leute haben eine Beratung erhalten, andere wiederum nicht. Daher Thread im Auge behalten, ich werd zumindest die Updates reinposten, die ich im Rahmen des laufenden Verfahrens erhalte.


Eine Frage habe ich jedoch: Bist du noch für das Verfahren 2022 geplant oder rutschst du in die 2023er-Schiene, (sofern der Karriereberater dazu was gesagt hat)? Ich find es ja interessant, wie lange die Assessments noch gehen, wenn die Bewerbungsschlüsse ja im Oktober zu Ende waren und offiziell bis zum 15.12. alle durchgetestet werden sollten. Das BAPers ist mir ein Rätsel und wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Die Auswahlkonferenz in Siegburg ist ja für März/April angesetzt. Ich drück auf jeden Fall die Daumen und auf zügige Bearbeitung deiner Bewerbung und Einladung zum AC!
Falls es das Verfahren nach "neuen" Regelungen ist, verweise ich einfach mal stumpf auf die die KD "Personalentwicklung in den Laufbahnen der Reserve" (K-3101/4) und dort auf Kapitel 4.3 und dort Ziffer 408. mit seiner Fußnote 10 die Quelle (dort findet sich auch, wieso bis 2022 der Einstieg nach § 26 IV SLV ausgesetzt ist).
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 06. Februar 2022, 16:10:04

Eine Frage habe ich jedoch: Bist du noch für das Verfahren 2022 geplant oder rutschst du in die 2023er-Schiene, (sofern der Karriereberater dazu was gesagt hat)? Ich find es ja interessant, wie lange die Assessments noch gehen, wenn die Bewerbungsschlüsse ja im Oktober zu Ende waren und offiziell bis zum 15.12. alle durchgetestet werden sollten. Das BAPers ist mir ein Rätsel und wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Die Auswahlkonferenz in Siegburg ist ja für März/April angesetzt. Ich drück auf jeden Fall die Daumen und auf zügige Bearbeitung deiner Bewerbung und Einladung zum AC!
Falls es das Verfahren nach "neuen" Regelungen ist, verweise ich einfach mal stumpf auf die die KD "Personalentwicklung in den Laufbahnen der Reserve" (K-3101/4) und dort auf Kapitel 4.3 und dort Ziffer 408. mit seiner Fußnote 10 die Quelle (dort findet sich auch, wieso bis 2022 der Einstieg nach § 26 IV SLV ausgesetzt ist).
Ich habe keine Ahnung, für wann ich eingeplant werde. Der Karriereberater sprach lediglich von einem Bewerbungsschluss am 31.3. - mehr ist mir aktuell nicht bekannt. Deswegen erkundige ich mich hier ja auch nach weiteren Infos…


Edit: Zitat und Antwort getrennt.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 09. Februar 2022, 17:22:37
Demnach könnte in der Beratung und der final entscheidenden Auswahlkonferenz auch eine von mir favorisierte Stabsverwendung in S1 ausgesucht werden, wo ich dann mein Truppenpraktikum absolvieren würde?!? In der Konferenz wird dann auch entsprechend die Zugehörigkeit zu der Teilstreitkraft entschieden?

Ja, das kannst Du dort vorbringen, in Kombination mit TSK/milOrg, Einheit, Standort usw. S1 dürfte auch gute Chancen haben, in meinem letzten Modul waren einige mit dabei.

Am Rande: So schaut's in Dresden an der XIII. Inspektion der OSH aus, man erkennt im kurzen Video Hörsaalleiter OTL Dr. Bischoff (mittlerweile woanders), Inspektionschef OTL Knorr und Lehrgruppenkommandeur O Heisner: https://www.youtube.com/watch?v=6xsu3Ulug70 (https://www.youtube.com/watch?v=6xsu3Ulug70)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 10. Februar 2022, 09:18:30
Sympathisches und gutes Video, danke! - Sechs konkrete Wünsche bzw. Vorschläge für eine spätere Verwendung als S1-Presseoffizier habe ich bereits. Die würde ich dann vortragen, wenn ich den AC bestanden habe.

Meine Frage zu den 14 Tagen RDL pro Jahr bezog sich konkret darauf, ob ich diese dann als ROA bereits in einer zukünftigen Stabsfunktion an einem meiner Wunschverwendungen absolviere oder ob diese Zeit in irgendeiner Einheit durchgeführt wird. Damit zusammenhängend stellt sich mir dann die Frage, ob ich dort auf meine spätere Verwendung vorbereitet werde oder allgemein-militärische Tätigkeiten, wie Biwak, Schießen o.ä. machen muss.Und nochmals zu den 14 Tagen RDL: Die wären dann zwei Wochen lang von Montag bis Montag oder werden nur Werktage gezählt und man ist faktisch drei Wochen in RDL?
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 11. Februar 2022, 13:13:32
RDL-Tage zählen von Beginn bis Ende, auch über dienstfreie Zeiten und dienstfreie Tage wie das Wochenende, Themen SAZV, Zeitausgleich usw. Beispiel "Zwei Wochen RDL": Sonntag Anreise (Stubenschlüssel an der Wache), Montag Vormittag Einschleusung, Dienst über die Woche bis Freitag Mittag, ab ins Wochenende bis Sonntag Abend, dann wieder eine Woche Dienst bis Freitag Vormittag samt Ausschleusung. Das sind dann vom ersten Sonntag bis zum zweiten Freitag genau 13 Tage "am Stück".

Tja, und wie sich diese RDL-Tage inhaltlich gestalten, das entscheidet der Beorderungstruppenteil, in Absprache mit dem Resi. Das kann sehr unterschiedlich aussehen, von Mitarbeit auf Stabsebene im Büro über Mitarbeit in der Werkstatt bis zum grünen Einsatz in der Grundausbildung mit Biwak und Co. ist alles möglich. IGF/KLF (Schießen, SAN, Leistungsmarsch usw.) sollten eigentlich überall mit Berücksichtigung finden, aber oft ist die Zeit ja nur sehr kurz, diese Themen nicht auf dem Dienstplan der Einheit, und dann noch Covid-19. Daher, fällt entweder aus weil ist nicht, oder man geht als Resi noch auf die Suche bei der RK nebenan, in den Angeboten für buRes beim nächsten Landeskommando, hat Kumpels bei einer anderen Einheit usw. etc. &pp, und beschafft sich dort die gewünschten und eigentlich auch vorgeschriebenen IGF/KLF-Komponenten. Kontrolliert wird das nicht, es wird einfach erwartet, daß man sich irgendwie selbst darum kümmert...
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 11. Februar 2022, 22:14:28
Erneut herzlichen Dank für Deine ausführliche und sehr informative Antwort. Dann bin ich jetzt erstmal im Bilde und warte auf meinen AC. Danke @PzPiLp360!!!
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: doc. am 14. Februar 2022, 09:33:49
Vielleicht noch einen ganz kurzen Hinweise zur RDL Optimierung, wenn der TrT mitspielt...meistens ist ja in den Firmen das Problem die Abwesenheit ganzer Wochen, daher bietet sich ein Start und Ende unterhalb der Wochen an, also z.B. von Mi, Do, Fr, (Sa/So), Mo-Fr, (Sa/So), Mo, Di und zack hat man z.B. 14 RDL-Tage und ist nur eine komplette Woche weg. Muß aber halt in den Ablauf der Einheit passen, das ist klar.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 14. Februar 2022, 10:48:53
Vielleicht noch einen ganz kurzen Hinweise zur RDL Optimierung, wenn der TrT mitspielt...meistens ist ja in den Firmen das Problem die Abwesenheit ganzer Wochen, daher bietet sich ein Start und Ende unterhalb der Wochen an, also z.B. von Mi, Do, Fr, (Sa/So), Mo-Fr, (Sa/So), Mo, Di und zack hat man z.B. 14 RDL-Tage und ist nur eine komplette Woche weg. Muß aber halt in den Ablauf der Einheit passen, das ist klar.
Sehr guter Tipp! In der Tat rechne ich nicht damit, dass mein Arbeitgeber von den Reserveübungen sehr begeistert sein wird. Insofern ist das ein richtig guter Hinweis. - Im Rahmen meiner dreijährigen Ausbildung würde ich mich wohl auf die 10 + 14 Tage beschränken, um meinen Chef an meine Abwesenheiten zu gewöhnen.  ;) Je besser das bei meinem zivilen Arbeitgeber läuft, desto mehr könnte ich mich dann im nächsten Schritt als Reservist engagieren. Aber zunächst muss ich ja erstmal durch den AC in Kölle.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 14. Februar 2022, 10:56:01
Tip: wenn das nicht positiv geklärt ist, dann lasse es bleiben.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: doc. am 15. Februar 2022, 17:42:45
In der Tat rechne ich nicht damit, dass mein Arbeitgeber von den Reserveübungen sehr begeistert sein wird.

Auch hier - offen mit dem Chef diskutieren, sich vorher überlegen, inwiefern die Firma evtl. profitiert, z.B. beim Thema Führungserfahrung, Entscheidungsfindungsprozesse evtl. fachliche Synergien. Das alles gibt es zwar auch im Zivilen, aber ich muß sagen, daß die Struktur und der Kontext der Bw nochmal einen anderen Aspekt gibt. Rückmeldung geben, mein Chef sagt mir, daß er u.a. deswegen positiv gestimmt ist, weil er merkt, daß ich nach den RDL immer wieder mit einem neuen Schuß Motivation einsteige und begeistert von meinen Erfahrungen berichte. Die meisten (jüngeren) Chefs haben überhaupt keine Erfahrung mehr mit "Wehrübungen" und können sich überhaupt nichts darunter vorstellen.

Wenn Kollegen zur Vertretung notwendig sind, auch die mit ins Boot holen.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 15. Februar 2022, 20:54:58
In der Tat rechne ich nicht damit, dass mein Arbeitgeber von den Reserveübungen sehr begeistert sein wird.

Auch hier - offen mit dem Chef diskutieren, sich vorher überlegen, inwiefern die Firma evtl. profitiert, z.B. beim Thema Führungserfahrung, Entscheidungsfindungsprozesse evtl. fachliche Synergien. Das alles gibt es zwar auch im Zivilen, aber ich muß sagen, daß die Struktur und der Kontext der Bw nochmal einen anderen Aspekt gibt. Rückmeldung geben, mein Chef sagt mir, daß er u.a. deswegen positiv gestimmt ist, weil er merkt, daß ich nach den RDL immer wieder mit einem neuen Schuß Motivation einsteige und begeistert von meinen Erfahrungen berichte. Die meisten (jüngeren) Chefs haben überhaupt keine Erfahrung mehr mit "Wehrübungen" und können sich überhaupt nichts darunter vorstellen.

Wenn Kollegen zur Vertretung notwendig sind, auch die mit ins Boot holen.

Danke für die Tipps. Ich bin im Zivilen Führungkraft mit größerer Personal- und Budgetverantwortung und berichtete direkt an den Vorstand. Insofern wäre ein Start als ROA auch ein Zurück an die Basis. Das gefällt mir. Da ist Stellvertreter habe, würde in der Zeit meiner Abwesenheit nichts passieren. Ich gehe fest, davon aus dass der Vorgesetzte überrascht ist, mir aber definitiv keine Steine in den Weg legen wird. Begeistert wird er trotzdem nicht sein.  ;)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 01. März 2022, 22:41:22
In der Tat rechne ich nicht damit, dass mein Arbeitgeber von den Reserveübungen sehr begeistert sein wird.

Auch hier - offen mit dem Chef diskutieren, sich vorher überlegen, inwiefern die Firma evtl. profitiert, z.B. beim Thema Führungserfahrung, Entscheidungsfindungsprozesse evtl. fachliche Synergien. Das alles gibt es zwar auch im Zivilen, aber ich muß sagen, daß die Struktur und der Kontext der Bw nochmal einen anderen Aspekt gibt. Rückmeldung geben, mein Chef sagt mir, daß er u.a. deswegen positiv gestimmt ist, weil er merkt, daß ich nach den RDL immer wieder mit einem neuen Schuß Motivation einsteige und begeistert von meinen Erfahrungen berichte. Die meisten (jüngeren) Chefs haben überhaupt keine Erfahrung mehr mit "Wehrübungen" und können sich überhaupt nichts darunter vorstellen.

Wenn Kollegen zur Vertretung notwendig sind, auch die mit ins Boot holen.

Heute mit meinem Chef gesprochen. Er unterstützt mein mögliches Engagement als ROA adW uneingeschränkt. :D Fehlt „nur noch“ die Einladung und das Bestehen des Assessment…
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Ralf am 02. März 2022, 05:26:33
Und dass man sich gegen eine sehr hohe Anzahl an Mitbewerbenden durchsetzt.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 06. März 2022, 13:59:48
Zitat
Nun gilt es an die Beordung zu gelangen. Dazu seien drei ordentliche Teilnahmen an Veranstaltungen notwendig, man wünsche sich nachhaltig engagierte Reservisten. Dafür werde man auch vor der ersten Teilnehme bereits vollständig eingekleidet, das sei zwar aufwendig, aber Testkandidaten in zivil seien nicht erwünscht, das sehe auch auf den Fotos nicht gut aus. Also heißt es die nächsten Termine abzuwarten, Zeit dafür zu finden, wieder einen Stapel Formulare auszufüllen...und dann kann es losgehen.
Nachdem ich das ausdrückliche Go von meinem Chef für ROA-Bewerbung/-Ausbildung bekommen habe, würde ich mich auch gerne parallel zu dem Verfahren in einer HSchKp engagieren. Wie bist Du an die konkret herangetreten? Über das LKdo oder direkt? Nehmen die auch ehemalige W10er der Lw, wie ich einer vor 25 Jahren (!) war?
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: wolverine am 06. März 2022, 14:05:19
Wenn völlig Ungediente genommen werden, ist ein abgeleisteter Wehrdienst sicher kein Hindernis. ;)
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 06. März 2022, 14:10:56
Ausreichend DP sind wohl in einigen HSKp noch frei - eine Beorderung sollte kein Problem sein  ggf. mag es regional anders sein.
Ansonsten gibt es ja auch noch na ErgTrT.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 06. März 2022, 22:11:21
An die nächste HSchKp herantreten, und offen über die Pläne sprechen. Falls die ROA a.d.W.-Sache durchgeht wird die Beorderung - es kann nur eine geben - ziemlich wahrscheinlich nicht bei einer HSchKp starten bzw. bleiben können, sondern an einen aktiven Truppenteil übergehen, der dann für die Betreuung der Laufbahnausbildung mit zuständig ist, von wegen RDL usw.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: ROA2022 am 06. März 2022, 22:24:14
Okay, vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen! Ich nehme mal Kontakt mit den Kameraden der HSchKp Rheinland auf und schaue dann weiter. So oder so habe ich eben beim VdRBw einen Mitgliedsantrag gestellt. Aus meiner Sicht wird das bestimmt nicht schädlich sein.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Eisensoldat am 07. März 2022, 08:31:57
Vilelleicht auch besser dem Bundeswehrverband beitreten, der nimmt auch Reservisten auf, und ist etwas "professioneller".
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Eternal-F am 08. März 2022, 01:16:37
Ist euch bekannt, wie aktuell der Bedarf an ROA adw ist? Ich hatte mich vor zwei Jahren beworben, im AC wurde mir erklärt dass für meine Ausbildung (Informatik) sehr grosser Bedarf bestünde, wurde dann aber für beide Varianten abgelehnt. Ich überlege gerade, ob es sinnvoll wäre mich erneut zu bewerben oder ob es keinerlei Sinn ergibt.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Ralf am 08. März 2022, 04:19:41
https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,71594.msg725021.html#msg725021
und weitere 140 in anderen OrgBer.

ROA adW müssen nicht studiert haben.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: p4uLe83 am 08. März 2022, 11:09:50
Ist euch bekannt, wie aktuell der Bedarf an ROA adw ist? Ich hatte mich vor zwei Jahren beworben, im AC wurde mir erklärt dass für meine Ausbildung (Informatik) sehr grosser Bedarf bestünde, wurde dann aber für beide Varianten abgelehnt. Ich überlege gerade, ob es sinnvoll wäre mich erneut zu bewerben oder ob es keinerlei Sinn ergibt.

Hast du dich als Seiteneinsteiger RO-SE 26.2 beworben oder als ROA? Ist ein großer Unterschied, 2020 gab es sehr wenige Informatik DP für den SE. Probiere es nochmal, deine R-Offizierseignung ist evtl. noch gültig.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Eternal-F am 08. März 2022, 15:41:23
Hast du dich als Seiteneinsteiger RO-SE 26.2 beworben oder als ROA? Ist ein großer Unterschied, 2020 gab es sehr wenige Informatik DP für den SE. Probiere es nochmal, deine R-Offizierseignung ist evtl. noch gültig.

Ich hatte mich für 26-2 und 26-4 beworben und wurde für beides abgelehnt.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Ralf am 08. März 2022, 16:10:47
Also nicht ROA adW. So kommen die Missverständnisse auf.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: arcd008 am 09. März 2022, 12:47:46
Hi,

Hast du dich als Seiteneinsteiger RO-SE 26.2 beworben oder als ROA? Ist ein großer Unterschied, 2020 gab es sehr wenige Informatik DP für den SE. Probiere es nochmal, deine R-Offizierseignung ist evtl. noch gültig.

Ich hatte mich für 26-2 und 26-4 beworben und wurde für beides abgelehnt.

26(2): Dein Studium muss für einen ausgeschriebenen DP hinterlegt sein und Du hättest Dich in der Bestenauswahl gegenüber anderen mit gleichem Studium durchsetzen müssen.
26(4): Es ist lediglich ein abgeschlossenes Studium notwendig. Du hättest Dich zumindest in die besten 50 Bewerber aus dem Assessment einreihen müssen.

Hat beides nicht geklappt, waren bessere Bewerber (damals) für die BW verfügbar. Der Weg über 26(4) ist nicht mehr möglich.

Bleibt noch die Option als ROA adW...Offizierseignung ist 2 Jahre nach dem Assessment noch gültig. Danach muss erneut ins Assessment.

so long

arcd008
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Ralf am 09. März 2022, 12:53:02
Zitat
26(4): Es ist lediglich ein abgeschlossenes Studium notwendig. Du hättest Dich zumindest in die besten 50 Bewerber aus dem Assessment einreihen müssen.
Das reicht nicht, man muss auch eine bestandene Offizierprüfung mitbringen.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: arcd008 am 09. März 2022, 13:30:47
Hi Ralf,

was meinst Du mit "Offizierprüfung"? Offiziereignung? Letzteres hatte er. Eine Offizierprüfung ist nicht notwendig, um an 26(4) teilnehmen zu können. Die 26(4)er müssen dann, wenn sie ausgewählt wurden, die ROL-Module jeweils bestehen, die 26(2)er nicht.

so long

arcd008
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Ralf am 09. März 2022, 13:53:43
Wenn man nach § 26 (4) alt als SaZ eingestellt werden wollte, musste man ein Studium UND eine OffzPrüfung mitbringen:

Zitat
(4) Für Verwendungen im Truppendienst, die keine Hochschulausbildung erfordern, kann als Oberleutnant in das Dienstverhältnis einer Soldatin auf Zeit oder eines Soldaten auf Zeit auch eingestellt werden, wer ein Hochschulstudium mit einem Bachelor- oder einem gleichwertigen Abschluss abgeschlossen und eine Offizierprüfung bestanden hat. 2Absatz 1 Nummer 2 und 3 sowie § 24 Absatz 2 Satz 2 gelten entsprechend.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: arcd008 am 09. März 2022, 14:57:17
Hallo Ralf,

die Offizierprüfung wird mit Bestehen der ROL-Module bestanden. Die 26(4)er RO-SE nahmen bei den ROL-Modulen auf DVag teil und waren noch nicht eingestellt. Die Einstellung erfolgte dann mit dem ersten RDL-Tag mit vorläufigem DG nach vorherigem Ablegen und Bestehen aller ROL-Module.

Oder reden wir aneinander vorbei?

so long

arcd008
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: F_K am 09. März 2022, 15:03:17
@ arcd008:

Genau - Ralf hat inhaltlich Recht - (auch wenn es Geschichte ist), der 26(4) MUSSTE eine Offizierprüfung ablegen - und hat dies in DVag ermöglicht bekommen (während andere ROA / SE diese Ausbildung zum Offizier in RDL machen durften - ein erheblicher, finanzieller Unterschied).
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Ralf am 09. März 2022, 18:31:57
Zitat
Oder reden wir aneinander vorbei?
Ich denke, der Unterschied ist, dass du die Einstieg als ROA meinst und ich die Einstellung als RO.
Im Ergebnis ist es bei beiden gleich: bei der Einstellung als SaZ und Offz-Dienstgrad muss ein bestandener OffzLg vorliegen
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 22. Mai 2022, 21:24:10
Es gibt auf LinkedIn eine neue Gruppe namens "OSH ROA a.d.W. Alumni", mit dem Zweck "Verbindung halten mit Absolventen der XIII. In der OSH", eingerichtet von Hörsaalleiter OTL Dr. B******. Wer dort ein Profil hat und sich angesprochen fühlt ist herzlich willkommen: https://www.linkedin.com/groups/12665153/ (https://www.linkedin.com/groups/12665153/)

Edit: Bitte keine Klarnamen im Forum …
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 01. September 2022, 10:09:27
Von Mitte Februar bis Mitte März vier Wochen RDL beim Beorderungstruppenteil, in der Grundausbildungskompanie, beim vertrauten Zugführer Oberleutnant. Natürlich wieder die vier Wochen, in denen es um die Wurst ging, also Schießen, Biwak (drei Tage und zwei Nächte im frostigen Wald) und Rekrutenprüfung. Als nun Fahnenjunker ebenengerecht als richtiger Ausbilder eingesetzt ("Hier ist die Vorschrift, morgen haben Sie Station 3." Abendprogramm: Lesen und Lernen. Am nächsten Morgen früh raus, Material abholen und vorbereiten, Hilfsausbilder einsammeln, Station aufbauen), und als stv. GrpFhr - damit auch zeitweise als amtierender GrpFhr, wenn der GrpFhr Feldwebel unpässlich war, was ausgerechnet im Biwak (es war ziemlich kalt, er holte sich in der ersten Nacht eine kleine Unterkühlung) geschah. Es war durchaus anstrengend, fern ab von OSH-Hörsälen und Firmen-IT, eine ein Dutzend Mann (nur Buben) große Gruppe von Rekruten durch einen Tag und eine Nacht mit Alarmposten, Feuerüberfällen usw. zu bringen, und dann (naja, fast) gefechtsmäßig wieder in die Kaserne zu führen. So etwas bringt den kleinen Reservisten weiter, vor allem all die Fehler, die man dabei macht. Bemerkenswert ist die stark unterschiedliche Wahrnehmung und Behandlung, wenn man nicht mehr Mannschafter (egal ob nun (R)OA oder nicht), sondern Unteroffizier ist: Man ist bei jeder Besprechung dabei, die Feldwebel des Zuges bieten durchgängig das "Du" an, man bekommt Führungsaufgaben übertragen, deren Ausführung aber auch erwartet wird, und die Stamm-Mannschafter, sogar die mauligen OSG, machen wirklich, was man ihnen sagt. Fein war auch, wieder polBil halten zu dürfen, zum Thema Geschichte konnte der lebenserfahrene Resi mit Berichten aus erster Hand glänzen. Unter dem Strich eine großartige, lehrreiche Zeit, angefüllt mit wertvollen Erfahrungen, jede Mühe wert.

Lieblingsszene: Bei der Rekrutenprüfung als stv. GrpFhr mit draußen, wieder eine Übernachtung im kalten Wald. Aber, wie der GrpFhr auch, nur als stiller Begleiter mit Abstand dahinter, denn die Gruppe sollte, so ein wichtiger Inhalt der Prüfung, möglichst alles selbst hinbekommen, angeleitet durch über interne Gruppendynamik bestimmte Anführer - ja, wenig überraschend waren das meistens die SaZ bzw. Anwärter für höhere Laufbahnen. Die beiden Ausbilder liefen mit, griffen aber nur ein, wenn es wirklich klemmte. Falls sich die Rekruten beim Marsch aus Gründen für einen Umweg entschieden, dann warfen sich die Ausbilder zwar Blicke zu, trabten aber still und brav hinterher, solange es der Zeitplan noch irgendwie erlaubte. Am frühen Morgen aber verkrümelt, für den Rest betreuten der GrpFhr und ein Stamm-Mannschafter, und mit dem Fahrzeug zurück in die Kaserne verlegt. Den Rekruten stand noch der Rückmarsch in die Kaserne bevor, mit diversen unterhaltsamen Stationen. In der Kaserne am Block angekommen freundliche Begrüßung durch einen diensterfahrenen Kameraden Portepee des anderen Zugs: "Na, Sie haben wohl schlapp gemacht, was?!" - "Nein, Herr Stabsfeldwebel, nur aus Zeitgründen mit dem Fahrzeug zurück. Ich muss gleich wieder raus mit den SidaF, um rechtzeitig auf Position an der Marschstrecke zu sein, ich leite und prüfe die Station Verkehrsunfall." - "... <unverständlich>" (ab)

Mit diesen RDL-Tagen sind, in Verbindung mit abgeschlossenem ROL-Modul 2 (bereits alle Module absolviert), zwei der drei Voraussetzungen für die Beförderung zum Fähnrich d. R. geschaffen. Es fehlt noch Standzeit, September/Oktober diesen Jahres sollte es so weit sein.

Nebenbei wieder mit dem Landeskommando beim Schießen gewesen, nur Silber (alte Vorschrift) diesmal. Ob und wann die BuRes-Schießen wohl auf neuSAK umgestellt werden? Bei den HSchKp soll das nun endlich kommen, was zu manch Aktivität führt, AdA usw.

Von wegen HSchKp: An einigen Veranstaltungen teilgenommen, auch dort als GrpFhr und stellenweise Ausbilder (UZwGBw) fungieren dürfen.
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/agshp-und-waffen-ausbildung-12-02-202-hschkp-odenwald/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/agshp-und-waffen-ausbildung-12-02-202-hschkp-odenwald/)
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/das-soldaten-1x1-basisausbildung-25-03-22-bis-26-03-22/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/das-soldaten-1x1-basisausbildung-25-03-22-bis-26-03-22/)
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/truppenuebungsplatzaufenthalt-2022/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/truppenuebungsplatzaufenthalt-2022/)

Im Q4/22 geht es wieder vier Wochen auf RDL, ansonsten noch auf die eine oder andere DVag.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: p4uLe83 am 01. September 2022, 11:39:38
Vielen Dank fürs Teilhaben lassen. Fantastische Erfahrungen, die du da sammelst und wieder sehr schön geschrieben.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 16. Mai 2023, 13:39:56
Etliche Monate sind verstrichen seit dem letzten Bericht, und mit gewissem Erschrecken habe ich festgestellt, daß dieser Faden hier schon über fünf Jahre alt geworden ist. Aber bitte, ich wurde ja gewarnt, diese Reserveoffizierkiste, insbesondere in der Ausprägung ROA a.d.W., sei ein echtes Langzeitprojekt. Wirklich maßgeblich sind Geduld und stabile Motivation, um trotz Hürden und Rückschlägen immer fröhlich am Ball zu bleiben. Hier und da hört man Geschichten von Kameraden, die das nicht dauerhaft aufbringen konnten, und unterwegs frustriert aufgegeben haben.

Im Q4/22 bei einer aktiven Einsatzkompanie des IT-Bataillons, eine bemerkenswert andere Erfahrung als die Übungen bisher bei der Grundausbildungskompanie, eine vierwöchige RDL absolviert, mit Schwerpunkt AP2, also Ausbildungshöhe SGA, als Teilnehmer. War spannend, als erstens einziger Reservist, zweitens einzige deutlich lebenserfahrene Person, und drittens einziger Unteroffizier/Fahnenjunker mit einer Ausbildungsgruppe von jungen Kameradinnen und Kameraden in Mannschaftslaufbahnen unterwegs gewesen zu sein, was mich in die Sandwich-Position des Führers Ausbildungsgruppe brachte, zwischen jungen Leuten und Ausbildungsfeldwebel samt KEO. Das war nicht immer konfliktfrei, wenn in (mindestens) zwei Richtungen gezogen wurde, aber dafür ungemein lehrreich. Am Ende habe ich sogar gelernt, mich auch mal selbst zu behaupten, und nicht von oben und/oder unten (gleichzeitig) verrückt machen zu lassen. Sehr wertvoll in der Nachbereitung waren die persönlichen Gespräche mit den Ausbildern und Vorgesetzten, denn der eigene Blickwinkel ist doch immer nur ein Teil des Gesamtbildes. Inhaltlich waren die meisten Dinge schon bekannt, durch das nun auch schon jahrelange Üben bei der HSchKp, aber Wiederholung schadet nicht, und wichtig war auch, zu beobachten und zu lernen, wie organisiert, geführt und ausgebildet wird. Zudem ergab es einen Zettel mit einer ATN, "Einsatzbefähigung MilPers". Unter dem Strich große Dankbarkeit für diese eindrückliche Erfahrung. Auf meinem internen Plan steht, die infanteristische Ausbildung mit AP3 abzurunden, seit diesem Jahr 2023 nennt sich das "LV/BV".

Die restliche Zeit war geprägt von mehreren kürzeren Übungen als DVag, wieder bei der GA-Kp (neuSAK mit Schwerpunkt Nachtschießen sowie erste Wertungsübung mit G36, immerhin Gold; Einweisungen auf Fahrzeugen wie Widder und Greenliner) und der HSchKp, dort immer mehr als Unterstützer und (Hilfs-)Ausbilder denn als Ausbildungsteilnehmer:

https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/schiessbiwak-ii-vom-13-10-15-10-2022/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/schiessbiwak-ii-vom-13-10-15-10-2022/)
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/wertungsuebungsschiessen-am-19-11-2022/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/wertungsuebungsschiessen-am-19-11-2022/)
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/fuehrerweiterbildung-und-abc-abwehr-aller-truppen-am-09-und-10-12-22/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/fuehrerweiterbildung-und-abc-abwehr-aller-truppen-am-09-und-10-12-22/)
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/neusak-grundlagenausbildung-am-14-01-2023/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/neusak-grundlagenausbildung-am-14-01-2023/)
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/2-neusak-grundlagenausbildung-am-11-02-2023/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/2-neusak-grundlagenausbildung-am-11-02-2023/)
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/10-jahre-heimatschutz-basisausbildung-und-wertungsuebungsschiessen-mit-handlungstraining-zum-wacherhalt/ (https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/10-jahre-heimatschutz-basisausbildung-und-wertungsuebungsschiessen-mit-handlungstraining-zum-wacherhalt/)

Bei einer der DVags bei der GA-Kp im Frühjahr war es dann so weit: Ein Antreten der Kompanie, und sogar der Bataillonskommandeur kam vorbei, um gemeinem mit dem gerade amtierenden Kompaniechef (mein "alter" Zugführer-OL, nun H) eine einzelne Beförderung vorzunehmen: Endlich Fähnrich der Reserve. Bemerkenswert war, daß der BtlKdr einige Worte vor der Truppe sprach, zum neuen Dienstgrad und der damit verbundenen Verantwortung, und der historischen Bedeutung des Amtes, daß die Schlacht nicht verloren sei solange der Fähnrich das Banner noch hochhält, auf daß die Truppe in den Kampf und bis in den Tod folge. Gemeinsamer Schlachtruf des Bataillons, und es war vollbracht.

Weniger heroisch, dafür sofort spürbar war die erneute Wandlung der Wahrnehmung im Dienstalltag. Wie schon beim Wechsel vom Mannschafter zum Unteroffizier/Fahnenjunker eine enorme Stufe: Die Rekruten bekommen beim Anblick des Winkels fast schon Ehrfurcht - denn so sehen ja auch ihre GrpFhr bzw. Ausbildungsfeldwebel aus, die silberne Litze und deren Bedeutung wird nicht erkannt bzw. ist noch unbekannt - die Stamm-Mannschafter fangen wirklich an, auf Anweisungen zu hören, die Portepees werden umgänglich, und die Offiziere sind freundlich. Sogar die StUffze maulen einen nicht mehr sofort an. Durchaus angenehm, allerdings gab es von den erfahrenen Kameraden Portepees und Offizieren auch mahnende Worte: Das sei nun die letzte Runde Tapsi, die letzte Stufe Welpenschutz. Jetzt sei nochmals Gelegenheit, sich auszuprobieren, ab Leutnant sei Schluss damit, dann würden Leistung und Führung erwartet.

Im Sommer erstmal ruhiges Programm, im Herbst dann endlich, fünfeinhalb Jahre nach Bewerbung für Laufbahn und Verwendung, der erste fachliche Lehrgang an der Schule Informationstechnik der Bundeswehr (ITSBw): Grundlagen ITOffz. Es soll tatsächlich werden mit der S6-Offz-Geschichte.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: DieEhefrau am 16. Mai 2023, 13:49:23
Im Sommer erstmal ruhiges Programm, im Herbst dann endlich, fünfeinhalb Jahre nach Bewerbung für Laufbahn und Verwendung, der erste fachliche Lehrgang an der Schule Informationstechnik der Bundeswehr (ITSBw): Grundlagen ITOffz. Es soll tatsächlich werden mit der S6-Offz-Geschichte.

Suuuper Klasse! Freu mich für dich!  :-*
(Die Sommerklasse hat Ehemann auch gemacht. War angenehm mit 2 oder 3-wöchigen Urlaubsblock unterbrochen.)
Ehemann wurde am Telefon schon gefragt "Und Sie sind S6?" und man hörte am anderen Ende den erfreuten Seufzer "Dann können wir Sie auch ziehen!"
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: GastNHWue am 05. Januar 2024, 23:37:47
Herzlichen Glückwunsch zu dieser wirklich beeindruckenden Laufbahn als Reservist, und herzlichen Dank für die spannenden und farbigen Schilderungen und Berichte. Für mich (Jahrgang 1959) kommt das alles zu spät. Mit etwas Glück (und Hartnäckigkeit) schaffe ich es vielleicht noch in eine AGSHP und eine Handwaffenausbildung, vielleicht aber auch nicht. Mehr als ein oder zwei Tage als Wochenendkrieger (bei einer VVag) wird mir dann nicht bleiben.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: PzPiKp360 am 12. Januar 2024, 17:54:21
Vielen Dank, und bitte sehr, gerne. Freut mich, wenn das hier auch zur Unterhaltung beiträgt.

Wieder zog mehr als ein halbes Jahr ins Land. Viele Themen waren es einerseits nicht, andererseits war da eine lange und mit sieben Wochen im Q4/23 die bisher längste RDL am Stück: Der erste der beiden fachlichen Lehrgänge auf dem Weg zur ATN "ITOffzBw" mit der Bezeichnung "GdlgLehrg ITOffz Bw". Dieser ist zu absolvieren, falls kein Studienabschluss in den Fächern Informatik, Wirtschaftsinformatik, Wehrtechnik, Mathematical Engineering, ETTI CAE oder Elektrotechnik vorliegt. Nachdem das bei mir der Fall ist (anderer Studiengang) - sonstige zivile IT-Ausbildungen und Berufserfahrungen spielten keine Rolle - durfte ich mit SaZ (inkl. Wiedereinsteiger) und anderen Resis, darunter jeweils einige mit bemerkenswert großem IT-Background, an diesem Lehrgang teilnehmen. Die Studienabschlüsse hatten eine breite Spannweite, von Pädagogik über Sprachen bis Sport war fast alles dabei, aber der Bedarf an ITOffz scheint (noch?!) entsprechend groß zu sein, daß auch bisher fachfremde, die zumindest nicht ablehnen, auf diese Verwendung gesetzt werden. Der Durchgang war weitgehend besetzt mit MUT, was in den Gesprächen interessante Einblicke bot in eine ganz andere Bw-Welt als die mir als süddeutschem HUT bisher bekannte: Spannende Dinge machen die da oben an der Küste und auf diesen Booten und Schiffen. Zudem war interessant zu beobachten, wie unterschiedlich die Stimmungen und wie anders die Themen sind, je nach Zusammensetzung der Einheiten/Gruppen/Hörsäle: Da eine Grundausbildung mit mehrheitlich SaZ-Portepees als Ausbilder, dort eine HSchKp mit der Bandbreite Schütze bis Oberstleutnant (die allermeisten "lebenserfahren", und alle Resis), und hier ein Hörsaal mit weitgehend jungen Leuten, (fast) alle irgendwie studiert, (Res)Offz-Laufbahn, Bandbreite Fahnenjunker bis Oberleutnant.

Der Lehrgang fand statt an einer Außenstelle der ITSBw in der Lechfeldkaserne, und war eine interessante Konstruktion: Zwar militärisch geleitet durch ein kleines Team, aber der Lehrgang an sich wurde bzgl. Ausbilder, Inhalt, Unterlagen und Prüfungen durch eine von der Bw beauftragte zivile Firma durchgeführt. Der zivile Charakter wurde verstärkt durch einen Luftwaffenstandort ohne Grußpflicht - normaler ziviler Gruß mit Blickkontakt und einem "Guten Morgen!" usw. war trotzdem gern gesehen - und ohne Pflicht, aber mit Möglichkeit, zum Tragen einer Kopfbedeckung, so manche Kampftruppen-Unteroffiziere aus Nachbarlehrgängen (Grundlagen ITFw) trugen natürlich durchgängig stolz ihr Barett: "Ist Deutschland etwa überdacht!?" Sehr bequem war die Unterbringung: Geräumige Einzelstuben mit Kühlschrank, TV und WLAN, guter Mobilfunkempfang, geteiltes Bad mit Nachbarstube, und kompletter Reinigungsservice, für Flur, Stube und Bad. Nur um die Bettwäsche musste sich selbst gekümmert werden, nach langen Stunden Sitzerei im Hörsaal ein angenehmer, aktivierender Fußweg durch den Standort. Ach ja, und um die Mülleimer. Im Dienstplan war nur der zivile, fachliche Unterricht, kein Sport, kein Gelände, kein Schießen oder irgendwas, was mit Militär zu tun haben könnte. Der Hörsaal hat sich ziemlich schnell selbst organisiert für Sport nach Dienstschluss, die Ausstattung des Standorts dafür war gut, und tatsächlich war es an einem der Nachmittage möglich, an einem BFT teilzunehmen. Ergebnis: Lebe noch. (Mehr) Training war und ist angezeigt.

Am Rande, Inhalte des Lehrgangs: Digital-/Übertragungstechnik, PC-Technik/Netzwerktechnik, Betriebssysteme (Windows, Windows Server, Linux) samt Virtualisierung sowie Grundlagen für Datenbanken und Grundlagen E-Mail/Outlook, insgesamt vier unterschiedlich große und unterschiedlich komplexe Blöcke mit jeweils Prüfung. Gemäßigtes Tempo, ausführliche Unterlagen, eigene Mitschriebe, fürsorgliche Trainer, zusätzliche Arbeitsblätter, selbst organisierte Lerngruppen und gute Unterstützung untereinander sorgten dafür, daß neben denen mit IT-Erfahrung auch die bisher IT-fachfremden Kameraden und Kameradinnen (ja, Frauen in der IT!) die Inhalte gut verinnerlichen und die Prüfungen gut bestehen konnten. Das alles in einer Atmosphäre, die deutlich mehr einem Uni-Campus denn einer Kaserne glich.

Fein war der Abschluss des Lehrgangs: Mit dem Bus los, Ausstieg in Herrsching am Ammersee, in Marschformation "Wallfahrt" bei Novemberregen durch das Kienbachtal, und rauf zum Kloster Andechs. Obwohl eine leichte Tour war für einige die letzte Treppe doch eine Herausforderung, aber es kamen alle gut oben an. Dort kurze Besichtigung Klosterkirche (wer wollte, Bundeswehr ja neutral bzgl. Bekenntnis) oder gleich Einkehr in die Gastronomie, und bei Braten, Kraut und reichlich Klosterbier ließ sich der sehr gute Abschluss des Lehrgangs in bester kameradschaftlicher Runde trefflich genießen. Rückfahrt direkt vom Kloster-Parkplatz, zum Glück. Ein ganz kleines bißchen Abschiedswehmut, als es nach sieben Wochen am Abreisetag wieder auseinander ging.

Das Bestehen der zivilen Prüfungen samt Noten führt zum Erlangen der militärischen Lehrgangsbescheinigung. Mit dieser ist es nun möglich, am zweiten Lehrgang für die ATN, wieder mit einer Dauer von sieben Wochen, an der ITSBw in Pöcking teilzunehmen: "IT-Management Bundeswehr", "ITMgmtBw". Mal schauen, wann das klappen wird, geplant ist Q4/24.

Ansonsten, um den Kontakt zum Militär nicht ganz abreißen zu lassen, während der letzten Monate noch zwei Samstage bei der HSchKp, auf der Schießbahn (Aufsicht beim Schützen, MG 3) und Auffrischung Ersthelfer. Leider keine Verweise auf Berichte mehr, auch alle bisher in dieser Geschichte hinterlegten Links Richtung HSchKp sind inaktiv bzw. führen auf eine leere Seite, weil der Dienstherr das nun so möchte, aus diversen Gründen aus aktuellen Anlässen.

Im Q1/24 geht es wieder zum Betreuungs-/Beorderungstruppenteil, grün üben, in der Grundausbildung, mit der Absicht, diesmal den Schwerpunkt im Bereich der Zugführung zu setzen. Und mit der HSchKp auf die Schießbahn, kann gar nicht genug geübt werden.

P.S. Etwas Verbindung mit Euskirchen ("Speerspitze Cyber-Reserve KdoCIR") gab es auch mal wieder... ja, mal schauen.
Titel: Antw:ROA adW S6
Beitrag von: Thomi35 am 13. Januar 2024, 09:04:33
Vielen Dank für den interessanten und ausführlichen Bericht.