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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: DanielRo am 07. Dezember 2018, 15:01:48

Titel: Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DanielRo am 07. Dezember 2018, 15:01:48
Meine Bewerbung auf Einstieg als Seiteneinsteiger in die Laufbahn der Offiziere der Reserve, gemäß §43(3) in Verbindung mit §26(2) SLV hat mich – nach erfolgreicher Annahme der Unterlagen und positivem Zwischenbescheid - nun am 05. Dezember 2018 zu dem eintägigen Assessmentcenter nach Erfurt geführt.

Da hier viele unterschiedliche Berichte und Ratschläge kursieren, möchte ich für den o.g. Weg des Seiteneinsteigers in die Laufbahn der Offiziere der Reserve nach §43(3) in Verbindung mit §26(2) SLV (und nur dafür) für Klarheit sorgen.
Bei diesem Ausbildungsweg geht es darum, dass ein von der Bundeswehr benötigtes externes Studium Voraussetzung ist und man dann in Anlehnung an sein Studium/berufliche Erfahrung mit zunächst höherem Dienstgrad in die Ausbildung übernommen wird und dann auf seine Verwendung ausgebildet wird.
Ich für meinen Teil bin studierter Diplom-Chemiker, zivil in der chemischen Industrie in leitender Managementposition tätig und habe mich als Chemiker für o.g. Laufbahnweg beworben. Eine entsprechende Stelle habe ich mir im Vorfeld in einer Einheit bereits „gesichert“ (in Anführungszeichen, da eine Einheit nicht den Soldaten XY anfordern kann, sondern nur einen entsprechenden Bedarf anmelden kann und dann über die sogenannte „Besten-Auswahl“ einen geeigneten Kandidaten zugewiesen bekommt. Aber als Chemiker hat man offensichtlich recht gute Chancen, da es nicht so viele Bewerber gibt.

Jetzt aber zu den Fakten des Assessmentcenters:

Wir waren ausschließlich Kandidaten nach §43(3) in Verbindung mit §26(2) SLV. An dem Prüfungstag waren 6 Kandidaten anwesend – naturgemäß alles bereits im Beruf stehende und somit bereits „ältere“ Kandidaten.
Wir wurden um 7:30 von dem Prüfoffizier empfangen und in den Tagesablauf eingewiesen. Es begann nach Erledigung der Formalitäten (Einladungsüberprüfung, Fahrtkosten, Vervollständigen der Unterlagen, u.ä.) mit dem Ausfüllen des biometrischen Fragebogens. Hier wurden erste, sehr allgemein gehaltene Fragen gestellt, zu den Themen Auslandseinsätze, Stärken/Schwächen, Erwartungshaltung an die Ausbildung, u.ä….

Weitere Positionen des Tages (von Teilnehmer zu Teilnehmer in unterschiedlicher Reihenfolge, je nach Prüfungsgruppe):
•   CAT-Test & PMO-Fragebogen
•   Arztuntersuchung
•   Persönliches Interview
•   Gespräch MAD
•   Einplanungsgespräch

1.   CAT-Test
Der CAT Test ist der computerbasierte, adaptive Test zu den Themen Sprache, Mathematik und Logik (die berühmten Matrizen). An hat pro Frage max. 3 Minuten Zeit, was im Bereich Sprache mehr als ausreichend ist, im Bereich Mathematik schon eng werden kann, da alles im Kopf gerechnet werden muss (mit Notizen) und im Bereich Logik eher sportlich wird, da sich die Logik nicht zwingend sofort erschließt. Also – Ruhe bewahren, aber die Uhr im Auge behalten …

2.   PMO Fragebogen
Der PMO Fragebogen schließt sich direkt im Anschluss an den CAT Test, ebenfalls am Computer an. Hier wird man in max. 40 Minuten mit ca. 140 Statements konfrontiert, zu welchen man Stellung beziehen muss – über verschiedene Abstimmungs-Buttons („stimme voll zu“ – „stimme eher zu“ – „neutral“ – „stimme eher nicht zu“ – „stimme nicht zu“ – „keine Meinung“). Die Statements wiederholen sich in gleicher oder ähnlicher Form immer wieder. Vieles dreht sich um Alkohol, um Drogen, um fremde Kulturen, um den Umgang mit Waffen, um Gewalt und deren Legitimation, um Führungsverhalten und um Teamfähigkeit.
Auch hier sollte man sich nicht verrückt machen – aber man sollte definitiv ehrlich antworten, da einiges aus diesen Antworten später am Tage wiederkehrt. Es dient nämlich in hohem Maße zur Vorbereitung des persönlichen Gesprächs seitens der Prüfer.

3.   Ärztliche Untersuchung:
Die ärztliche Untersuchung (für uns alle, aufgrund des Alters im Übrigen der größte Nervositätspunkt) war alles in allem extrem gründlich – bei mir mit fast zwei Stunden an dem Tage der umfangreichste Tagesordnungspunkt.
Die Untersuchung beginnt mit Vermessen (Größe, Gewicht), mit einer Urinabgabe für diverse Tests (Drogen, Schwangerschaft, Krankheitsindikatoren, usw…) und mit den klassischen Grunduntersuchungen, wie dem Seh- und dem Hörtest.
Im Anschluss geht es dann zum Arzt und da habe zumindest ich einen sehr gründlichen Arzt bekommen. Die Untersuchung war um einiges umfangreicher, als die Musterungsuntersuchung im Rahmen meiner ersten Musterung. Jede Vorerkrankung, jede OP und jede Verletzung wurde en detail durchgesprochen und dokumentiert. Ich wurde von Kopf bis Fuss begutachtet und untersucht (Gelenke, Wirbelsäule, Ohren, Rachen, Zähne, Genitalien, Fußstellung, Beinstellung, usw., usw…). Kreislauf wird untersucht, indem man Blutdruck und Puls gemessen bekommt, dann 20 zügige und saubere Kniebeugen machen muss und dann direkt danach und nochmal 15 Minuten später erneut Blutdruck und Puls gemessen bekommt. Wenn beides dann wieder runterkommt ist alles in Ordnung.
Ein wichtiger Punkt noch – der BMI ist nicht mehr Bewertungsgrundlage! Es wird mittlerweile die WtHR (waist-to-height-ratio) als Kriterium herangezogen. Berechnung: Bauchumfang in cm durch Größe in cm teilen. Bis zu einem Wert von 0,68 ist die Tauglichkeit im Übrigen nicht beeinträchtigt.

4.   Gespräch MAD
Das Gespräch war bei allen Teilnehmern ein rein formaler Akt. Man muss die Sicherheitsüberprüfung sowieso im Rahmen der Bewerbung absolvieren und das Gespräch dient bei Ungedienten nur der Ergänzung. Bei bereits Gedienten ist nur wichtig, ob die Ausbildung zum Wach- und Sicherungssoldat durchlaufen worden ist – in dem Fall war die Befragung auch bereits wieder beendet.

5.   Persönliches Interview
Das persönliche Interview war hochprofessionell und hat sich in 2 Teile gegliedert. Zunächst interviewt der Prüfungs-Stabsoffizier ca. 30 Minuten. Die Themen sind naturgemäß bei jedem Bewerber andere. Die Themen speisen sich aber aus dem biometrischen Fragebogen und aus dem PMO-Fragebogen. Bei mir war das große Thema Auslandseinsätze, meine Einstellung dazu, die Einstellung meiner Familie, usw. Der zweite Themenbereich war etwas abstrakt – da ging es darum, welche politischen Spannungsfelder sehe ich für die kommenden sicherheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit und wie könnte man diesen Herausforderungen meiner Meinung nach begegnen. Wir haben dann über die Ukraine-Krise, Russland und die Flüchtlingsproblematik gesprochen. Abschließend ging es dann um Führungserfahrung, Umgang mit Mitarbeitern, unterstellten Personenkreisen und Umgang mit „schwierigen Fällen“.
Den zweiten Teil hat dann die Dame vom psychologischen Dienst übernommen. Da ging es dann um mich in Person. Hier wurden Frage zum Lebenslauf gestellt, Fragen zum Ausbildungsweg, Fragen zu der Berufserfahrung und dem Berufsalltag. Es wurde nochmal auf Stärken und Schwächen eingegangen, der persönliche Background wurde beleuchtet und obligatorische Fragen zu den Themen Alkohol, Drogen, Gewalt, evtl. Strafverfahren, usw. gestellt.
Insgesamt hat das Gespräch eine gute Stunde gedauert und war wirklich hochprofessionell. Die Interviewer hören aufmerksam zu und stellen auch konkrete Rückfragen zu Aussagen, was das ehrliche Interesse und die Aufmerksamkeit unterstreicht.
Es war auch kein Witzchen hier und Witzchen da – Gespräch. Ich habe ab und an versucht die Atmosphäre etwas aufzulockern, aber mehr als en Schmunzeln (und auch das nicht immer) gab es nicht.
Man hat wie gesagt das Gefühl, dass das Gespräch wirklich sehr ernst genommen wird und sehr überlegt und gezielt Fragen gestellt werden. Von allgemeinem „Rum-Labern“ kann ich hier nur abraten.

6.   Einplanungsgespräch
Der Abschlusspunkt des Tages war das Einplanungsgespräch mit BAPersBw Abt. VI, welche die Ausbildung, wenn sie losgeht koordiniert und plant.
Hier wurde dann erklärt, dass losgelöst von dem positiven Ergebnis des Assessmentcenters die Einstellung noch nicht garantiert ist, da es im März eines jeden Jahres die sogenannte Auswahlkonferenz im BAPersBw gibt. Im Rahmen des Programms §43(3) in Verbindung mit §26(2) SLV gibt es pro Jahr ca. 100 offene DP und ca. 300 Bewerber, ergo können hier 2 von 3 Kandidaten nicht berücksichtigt werden. Abhängig ist es von dem mitgebrachten Studium (bei Juristen und BWLern ist die Quote noch schlechter und bei Chemikern oder Bibliothekswissenschaftlern ist die Quote deutlich besser). Also – man bekommt keine Einplanung, sondern nur eine Erläuterung des weiteren Verfahrens, inkl. dem genauen Ablauf der zu absolvierenden Ausbildung (zeitlicher und inhaltlicher Ablauf) und allen Erfordernissen hinsichtlich Bestehen von Abschnitten.
Alles in allem ein interessanter und auch durchaus fordernder Job. Es war nach vielen Jahren interessant mal wieder auf der anderen Seite des Bewerbertisches zu sitzen. Und man fühlt sich wirklich gut aufgenommen und durchaus ernst genommen. Es ist kein „walk in the park“, ist aber mit ein bisschen Vorbereitung und  dem nötigen Ernst gut zu meistern.
Abschließend muss ich noch etwas über die Liegenschaft in Erfurt loswerden. Ich habe noch keine vergleichbare Unterkunft im BW Bereich gesehen. Einzelstuben mit Bad im Zimmer und Flachbildfernseher an der Wand. Man kann also gut am Vorabend anreisen und muss nicht in einem Hotel übernachten …
In diesem Sinne – allen weiteren Bewerbern wünsche ich viel Erfolg – und nochmal – das ganze bezieht sich ausschließlich auf Bewerber nach §43(3) in Verbindung mit §26(2) SLV!
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Thanks4yourService am 08. Dezember 2018, 13:49:38
Vielen Dank für den interessanten Beitrag!
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Tedious am 10. Dezember 2018, 14:33:08
Kann ich nur genau so wiedergeben, ich war in der selben Woche (aber nicht am gleichen Tag) da. Die Unterkünfte haben mir auch erst mal ein kleines "Augenreiben" entlockt, hat an sich mit einer Stube wie ich sie kenne nichts mehr gemeinsam, ist eher ein Hotelzimmer (ich habe 2-3 WÜs im Jahr, zumeist an wechselnden Standorten, meist TrpÜbPlz). Der größte Luxus den ich bislang kannte war eine Stube mit Waschbecken in Fritzlar.

"Negativ" ist mir nur die Wache aufgefallen ("nene, den Personalausweis will ich gar nicht sehen, wegen Datenschutz und so").

Ansonsten kann ich mich allem anschließen. Ein hoch professionelles Team das sich hier um die Anwärter kümmert, sehr gute Betreuung. Man hat keine Sekunde lang den Eindruck dass dort nur ein Dienst erfüllt wird, sondern dass das Personal dort die Aufgabe sehr ernst nimmt.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Stromberg am 10. Dezember 2018, 20:08:51
Hallo zusammen,

wann habt ihr euch beworben? Dachte, dass die 26.2er nicht zum ACFüKrBw müssen? Finde dieses Vorgehen eher komisch, weil ja keine Zusage gemacht wird, ob man wirklich genommen wird. Es findet ja weiterhin die fachliche Auswahlkonferenz statt. Dort wird ja letztlich entschieden, ob man genommen wird.

Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: barkas am 18. Dezember 2018, 16:28:38
Hallo obige Schilderung hat mir durchaus geholfen - dafür erstmal danke.

Personalausweis musste ich an der Wache zeigen :) - ansonsten war die Übernachtung vor Ort durchaus ein positives Erlebnis - und nur zu empfehlen.

Man darf insbesondere bei den Computer Tests nicht vergessen, dass die Fragen für ein breites Spektrum an Bewerbern genutzt. Die Fokussierung des Themas Alkohol und Ausländerfeindlichkeit war fast nachdenklich machend.

Jetzt gilt es zu warten, ob bei der Auswahlkonferenz man auch genommen wird. Eine interessante Erfahrung war es in jedem Fall.

26/2 ist jetzt seit diesem Jahr auch mit Assessment Center Besuch - allerdings verkürzt.

Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Stromberg am 09. Januar 2019, 19:59:48
Wie war das Niveau des Mathetests? Bruchrechnen, Flächen, Zinsen, Textaufgaben?
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DanielRo am 14. Januar 2019, 15:42:54
@ Stromberg - Deine beiden Fragen möchte ich im Folgenden beantworten.

Zu der Notwendigkeit des AC für 26.2er:
Seit 2018 müssen auch die 26.2er zum AC - das war bis Ende 2017 nicht der Fall.
Im März findet die Auswahlkonferenz statt, im Rahmen derer letztendlich entschieden wird, wer von den Bewerbern genommen wird.
Uns wurden folgende Zahlen genannt: es gibt pro Jahr ca. 100 DP für 26.2er und auf der anderen Seite ca. 300 Bewerber. Um hier ein Ranking herbeizuführen (es handelt sich um eine Bestenauswahl) wird das AC herangezogen. Bei den 26.2ern steht natürlich die wissenschaftliche Vorausbildung im Zentrum der Beurteilung. Allerdings gibt es hier starke Schwankungen im Verhältnis freie DP/Bewerber. Bei BWLern und Juristen auf der einen Seite ist das Verhältnis deutlich "schlechter", bzw. die Auswahl für die BW deutlich größer und somit ist ein Verfahren, wie das AC hilfreich in der Auswahl der geeigneten Kandidaten. Bei Physiker, Chemikern oder Bibliothekswissenschaftlern hingegen sind die verfügbaren DP meist mehr als die Anzahl der Bewerber. Die Bedeutung des A ist somit unterschiedlich, je nach wissenschaftlicher Vorausbildung.

Zu der Frage nach dem Mathetest:
Es wird keine "höhere" Mathematik abgeprüft, sondern die von Dir erwähnten "Basis"-Arten, wie Dreisatz, Textaufgaben, u.ä....
Hinweis zum Mathetest - es macht Sinn im Vorfeld mal wieder Multiplizieren und Dividieren von großen Zahlen auf einem Blatt Papier zu üben, da man keinen Rechner zur Verfügung hat und mal durchaus 7-stellige Zahlen durch 3-stellige Zahlen dividiert werden müssen ...

Hoffe das hilft ...

Grüße
Daniel
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: arcd008 am 20. Februar 2019, 23:47:55
Hallo allerseits,

war mittlerweile auch in Erfurt im AC im Rahmen von 43(3)/26(2) und kann nur bestätigen, was die Vorredner ausgeführt haben. Insgesamt waren bei mir nur 4 Kandidaten anwesend, alle aufgeschlossen und fit. Alle erhielten Ihre "Basiseignung", womit ja noch nicht viel gesagt ist.

Noch kurz meine Anmerkungen zu den Punkten 1.-5. von Daniel Ro.
Beim CAT-Test fand ich die sprachlichen Fragen herausfordernder als die Mathematikfragen. Letztere konnte man alle ohne Bleistift+Papier im Kopf lösen, die Zeit ist mit 3 Minuten dafür äußerst üppig bemessen, Themengebiete waren Prozentrechnung, Bruchrechnung, Zahlenfolgen, Wurzeln, Schätzfragen, etc. Bei den Matrizen wird es teilweise ebenfalls anspruchsvoll. Der allseits erwähnte Chinesische-Zeichen-Test war übrigens nicht Bestandteil ebenso wie irgendwelches bundeswehrspezifisches Wissen (Wie schnell fliegt der Eurofighter? Wann wurde die BW gegründet? o.ä)

 Bzgl. PMO:
"Vieles dreht sich um Alkohol, um Drogen, um fremde Kulturen, um den Umgang mit Waffen, um Gewalt und deren Legitimation, um Führungsverhalten und um Teamfähigkeit." Eigentlich fast ausschließlich. "Fremde Kulturen" behinhaltete auch Fragen zu der Einstellung zu Ausländern in D

Bzgl. ärztliche Untersuchung:
war bei uns allen kürzer als 2h. Länger als 45 Minuten war keiner beim Arzt. Bei mir waren es lediglich 25 Minuten.

Bzgl. persönliches Interview:
"Es war auch kein Witzchen hier und Witzchen da – Gespräch. Ich habe ab und an versucht die Atmosphäre etwas aufzulockern, aber mehr als en Schmunzeln (und auch das nicht immer) gab es nicht. Man hat wie gesagt das Gefühl, dass das Gespräch wirklich sehr ernst genommen wird und sehr überlegt und gezielt Fragen gestellt werden. Von allgemeinem „Rum-Labern“ kann ich hier nur abraten."

Kann ich so nicht ganz bestätigen. Klar ist das Gespräch ernst, es fand aber zumindest bei mir in einer eher lockeren Atmosphäre statt, nichts Verkrampftes und wurde noch lockerer gegen Ende hin ohne jedoch den Fokus zu verlieren.


Bzgl. Einplanungsgespräch
War eigentlich wenig informativ. Man bekam Kopie des weiteren Verfahrens ausgehändigt, wenn man denn eingestellt wird. Das wurde mir bereits im Vorfeld zugeschickt. Auch Informationen zu möglichen DP bekam man nicht. Hinsichtlich der Bewerberzahlen wurde ein Schnitt von 1:4 mitgeteilt, sprich pro DP kommen im Schnitt 4 Bewerber. Bei Juristen und BWLern sei das Verhältnis teilweise jenseits von 1:10...

Immerhin wurde mir nach den Tests grob mein Ergebnis angedeutet, was aber wohl die Ausnahme darstellt. Die anderen Bewerber bekamen hier keinerlei Rückmeldung und diese ist auch nicht vorgesehen.

Bzgl. Wache:
Perso wurde natürlich kontrolliert, Wache war freundlich ("Wünsche viel Erfolg")

Bzgl. Unterkunft:
"Ich habe noch keine vergleichbare Unterkunft im BW Bereich gesehen. Einzelstuben mit Bad im Zimmer und Flachbildfernseher an der Wand. Man kann also gut am Vorabend anreisen und muss nicht in einem Hotel übernachten …" Dem kann man sich vorbehaltlos anschließen. Ich bin davon ausgegangen, wenn überhaupt Einzelunterbringung dann 7 Mann Stube für einen allein, Gemeinschaftsdusche, kein Fernseher, etc. - wie in guten alten Zeiten und war dann von Codekartenzugang zum Zimmer, Kühlschrank, Dusche im Zimmer, Flachbildfernseher mehr als überrascht :)

so long

arcd008
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Debery am 25. April 2019, 19:14:48
Hallo Zusammen,

Ein Kollege und ich möchten uns auch für den Seiteneinstieg als Reserveoffizier bewerben. Wir haben hierzu am 06.05 ein Beratungstermin in unserem KC und planen auch zeitnah unsere Bewerbung abzugeben. Wir haben beide noch nicht gedient und haben ein abgeschlossenes Luftfahrttechnik Studium. Wie waren eure Erfahrungen? Wie lang habt ihr auf eine Einladung ins AC gewartet?

Viele Grüße aus Bayern
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: PNK am 26. April 2019, 10:11:48
Nur eine kurze Info, weil ich immer wieder Fragen nach Dauer etc. sehe.

Meine Bewerbung ging im Februar 2016 an das KarrC und die endgültige Ernennung war jetzt diese Woche nach Absolvierung aller notwendigen Voraussetzungen (Module, neuSAK, EEHA, Beurteilungsübung, Beurteilung und andere kleinere Arabesken).

Man kann das schneller schaffen, wenn die Module entsprechend schnell abgeschlossen werden, aber es dauert eben iinsgesamt wirklich lange. Von den Teilnehmern meines 1. Moduls in 2017 sind meiner Schätzung nach erst die Hälfte durch mit der endgültigen Ernennung. Es hakt da an allen möglichen Ecken und Enden, auch wenn sich insgesamt die Professionalität gerade in den letzten Monaten von Seiten BAPers deutlich gesteigert hat.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Debery am 26. April 2019, 18:23:41
Und wie lang hat der ganze Bewerbungsprozess an sich gedauert? Also Abgabe Bewerbung, Einladung AC und letztendlich Zusage? :-)
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: RedIndian am 23. Mai 2019, 12:38:18
Vielen Dank für die Eindrücke und Rückmeldung!

Gibt es keinen Sporttest?

Ist das "Programm" dann quasi an einem Tag abgespeist oder hab ich was überlesen? :D
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DieEhefrau am 23. Mai 2019, 22:28:53
Gibt es keinen Sporttest?
Ist das "Programm" dann quasi an einem Tag abgespeist oder hab ich was überlesen? :D
wenn du wirklich den RO als Seiteneinsteiger meinst - also mit akad. Abschluss - 1 Tag in Erfurt (früher auch in Köln).
wenn du den ROA a.d.W. meinst, dann sind es drei Tage - ich glaube weiterhin in Kölle.

Nimm den Thread (https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,65943.0.html) ... da ist jedemenge Infomaterial verlinkt.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Holiday am 04. Juni 2019, 09:53:01
Moin,
habe letzte Woche die Einladung für Erfurt für das eintägige Bewerbungsverfahren bekommen. Da steht nichts von Sporttest. Ich war auch etwas verwundert.
Grüße
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Bolle2019 am 21. Juni 2019, 13:21:51
Hat jemand von euch eine Idee?

Ich habe mich nach  §43(3) in Verbindung mit §26(4) SLV beworben und nun eine Eingangsbestätigung der Bewerbung nach  §43(3) in Verbindung mit §26(2) SLV erhalten?

Woran könnte dies liegen? Hat dies einen Vor-/Nachteil für mich?

Über eine Rückmeldung wäre ich dankbar!
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DieEhefrau am 21. Juni 2019, 13:44:47
Grundsätzlich Vorteil - wobei ich nicht glaube, dass sie jetzt schon unterscheiden.
Bei 26(2) kannst du mit einem höheren DG als 26(4) einsteigen (je nach Abschluss und passender Berufserfahrung). Die Bewerbungsfirst für 26(4) ist auch NACH der Konferenz/Zu-/Absage für 26(2). Das bestandene AC gilt dann auch für den 26(4).

Hier die gesuchten Studienrichtungen für 2020. Es wäre also sinnvoll, wenn deine Studienrichtung auch hier passt. Manchmal etwas schwierig, bei den kreativen Benamungen der Studienabschlüsse.

==============
Für die, die sich auf die Runde 2020 bewerben hier die Liste der Studiengänge, die berücksichtigt werden:
(entnommen hier (https://bewerbung.bundeswehr-karriere.de/erece/portal/index.html#/careerSearch/C1266E6EA3631EE982D579D8EDE8123F/careerDetail) unter dem Reiter "Ergänzende Informationen")
(Die Website hatte gerade einen 404-Fehler ... aber vielleicht wirds ja wieder)

Hinweis: Für das Auswahljahr 2020 (Referenzcode 1-ResOffz-2019-E) § 43 (3) i.V.m. § 26 (2) besteht Bedarf an folgenden Studienabschlüssen:

Nautik
Geoinformationswissenschaften
Rechtswissenschaften
Wirtschaftswissenschaften (BWL, WOW)
Informatik (o.n.A.)
Elektrotechnik (o.n.A.)
Maschinenbau (Land Sys)
Bauingenieurwesen
Psychologie
Politik/Staatswissenschaften
Geschichte
Sportwissenschaften
Biologie
Ökologie/Naturschutz
Kunstgeschichte
Bildungs- und Erziehungswissenschaften (Pädagogik)
Kommunikationswissenschaften/Journalismus
Sozialwissenschaften (Soziologie/Sozialpädagogik)
Sprachwissenschaften (Germanistik)
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: panzerjaeger am 01. Juli 2019, 14:13:54
Im Zusammenhang mit der Bewerbung als RO nach §26(2) stellt sich mir die Frage, in welcher Phase der konkrete Bedarf für eine spätere Beorderung eigentlich geprüft wird:
Gibt es da eine erste Prüfung bereits "nach Aktenlage" - also lediglich auf Grundlage der schriftlichen Bewerbungsunterlagen?
Oder wird jeder, der die formale Eignung in der Bewerbung nachgewiesen hat, zum AC in Erfurt eingeladen, und der Bedarf wird dann erst später in der Auswahlkonferenz geklärt?

Und wie würde es terminlich für mich ablaufen, wenn ich mich Ende juli 2019 bewerbe? Wäre das nächste AC dann erst in 2020?

Beste Grüße aus Berlin,
der Panzerjäger.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DieEhefrau am 01. Juli 2019, 15:47:19
Und wie würde es terminlich für mich ablaufen, wenn ich mich Ende juli 2019 bewerbe? Wäre das nächste AC dann erst in 2020?
Kuckst du hier - dritte Seite "ERGÄNZENDE INFORMATIONEN". (https://bewerbung.bundeswehr-karriere.de/erece/portal/index.html#/careerSearch/C1266E6EA3631EE982D579D8EDE8123F/careerDetail) Bewerbungsfrist 31.12.
Schau, dass du die Daten spätestens Mitte Nov dort sind - falls es noch Nachfragen gibt.
Mein Männe hatte das AC dann im Feb 2019 und Zusage 02.05.2019 für 26.2.

Im Zusammenhang mit der Bewerbung als RO nach §26(2) stellt sich mir die Frage, in welcher Phase der konkrete Bedarf für eine spätere Beorderung eigentlich geprüft wird:
Gibt es da eine erste Prüfung bereits "nach Aktenlage" - also lediglich auf Grundlage der schriftlichen Bewerbungsunterlagen?
Oder wird jeder, der die formale Eignung in der Bewerbung nachgewiesen hat, zum AC in Erfurt eingeladen, und der Bedarf wird dann erst später in der Auswahlkonferenz geklärt?
Soweit sich der Ablauf für mich erschließt, gibt es nur eine Vorprüfung anhand der Studienabschlüsse/Qualifikationserfordernisse.
Aus irgendwelchen Quellen  :-* weiß ich, dass bis kurz vorher noch die endgültige Bedarf gemeldet werden (Ende März).
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DieEhefrau am 01. Juli 2019, 17:32:55
Ich ergänze/korrigiere:

Soweit sich der Ablauf für mich erschließt, gibt es nur eine Vorprüfung anhand der Studienabschlüsse/Qualifikationserfordernisse.
(Bedenke, dass du ja auch ohne passenden Studienabschluss noch für 26(4) in Frage kämst - Bewerbungsschluss ist später im Jahr. Die Liste der Studienabschlüsse für 2020 ist ganz neu).
 
Damit gibt es die Einladung ins AC noch im Jahr der Bewerbung oder am Anfang des Jahres der Auswahlkonferenz.
Während des AC werden schon ein paar raussortiert (Gesundheit, etc.)
Aus irgendwelchen Quellen  :-*  weiß ich, dass bis kurz vor der Auswahlkonferenz noch der endgültige Bedarf gemeldet wird (Mitte/Ende März). ... Auswahlkonferenz war dieses Jahr letzte März- und erste Aprilwoche für ROA.a.d.W und RO-SE ... die Vorabmeldung erfolgt schon ein Jahr vorher.
Meine Antwort wäre: die endgültige Zuordnung erfolgt also kurz vor der Auswahlkonferenz - falls sich nochmal was gravierendes in der Bedarf-Meldung geändert hat.

Was leider zu keiner Zeit passiert: dass das BAPersBw dir sagt, welchen DP das wäre und welcher DG du mit deinem Lebenslauf/Abschluss erreichst. Nur im 43.3. und 43.2. wird unterschieden. Für den 43.3. müssen DP und für dich erreichbarer DG zusammenpassen! Deshalb steht dieser auch im Schreiben vom Mai schon drin (für 43.3.!).

Wir war das Beispiel so schön: "Ich war drei Jahre nach meinem Studienabschluss in der Produktion." Das kann jetzt bedeuten, dass du 3 Jahre lang die Produktionshalle am Ende des Tages ausgefegt hast, oder dass du Projekte im Innovationsmanagement geführt hast und Arbeitsgruppen mit SixSigma verbessert hast. Also 'obacht'.
Ich hab zwar noch nicht gelesen, dass jemand 'downgegraded' wurde, weil der DG höher gewesen wäre, als der verfügbare DP. Wahrscheinlich wirst du dann eher nicht genommen.

Und natürlich Bestenauslese - ich meine, dass der Score möglichst hoch sein muss .... aber das kannst du hier im Forum überall nachlesen.

So... genug gelabert. Sind alles nur Beobachtungen aus 2018/2019.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: panzerjaeger am 18. Juli 2019, 10:14:23
Verstehe ich die Terminschiene (Bewerbungsfristen) so richtig, dass man die Antwort auf die Bewerbung nach 26(2) so rechtzeitig bekommt, dass man sich bei negativen Bescheid im Anschluss noch nach 26(4) bewerben kann?
Oder bekommt man sogar bei "nicht passendem" Studienabschluss dann ggf. "automatisch" das Angebot einer Überführung in das 26(4)-Verfahren?
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DieEhefrau am 18. Juli 2019, 12:30:47
Ja. Antwortschreiben zum §26(2) kam um den 02.05. und die Bewerbungsfrist §26(4) ist am 31.05.
Soweit ich mich erinnere, sagte der Ehemann am Abend des ACs, dass darauf hingewiesen wurde, dass man sich für §26(4) dann nochmal explizit bewerben müsse - dies allerdings ohne die Unterlagen erneut einreichen zu müssen. Bestandenes AC gilt 2 Jahre - vielleicht gibt es im Folgejahr fürs §26(2) weniger überzeugende Kandidaten - oder mehr Plätze.

Ich weiß aber nicht, wie der Ablauf beim 26(4) genau ist - ob es z.B. clever ist, mit seiner Bewerbung dann wirklich bis zum 31.05. zu warten. Wann der Auswahlprozess stattfindet (Angeblich Lostrommel). Vielleicht berichtest du dann einfach. Oder verwende hier mal die Suche.

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Interessant aber, dass seit neuestem die Anzahl der DP für den §26(2) dabeisteht ... insg. 58 ... für die Originalinfo bitte hier klicken (https://bewerbung.bundeswehr-karriere.de/erece/portal/index.html#/careerSearch/C1266E6EA3631EE982D579D8EDE8123F/careerDetail).
(Außerdem neu: ein Formular für die Einreichung der Zeugnisnoten und des Studiums)
DP werden dann vielleicht noch kurz vor der Konferenz nachgemeldet ... aber insgesamt finde ich die Zahl eher desillusionierend:

Für das Auswahljahr 2020 (Referenzcode 1-ResOffz-2019-E) § 43 (3) i.V.m. § 26 (2) besteht Bedarf an folgenden Studienabschlüssen:

Nautik (5 Dienstposten)
Geoinformationswissenschaften (3 Dienstposten)
Rechtswissenschaften (16 Dienstposten)
Wirtschaftswissenschaften (BWL, WOW) (4 Dienstposten)
Informatik (o.n.A.) (2 Dienstposten)
Elektrotechnik (o.n.A.) (4 Dienstposten)
Maschinenbau (Land Sys) (1 Dienstposten)
Bauingenieurwesen (3 Dienstposten)
Psychologie (3 Dienstposten)
Politik/Staatswissenschaften (3 Dienstposten)
Geschichte (1 Dienstposten)
Sportwissenschaften (6 Dienstposten)
Biologie (1 Dienstposten)
Ökologie/Naturschutz (1 Dienstposten)
Kunstgeschichte (1 Dienstposten)
Bildungs- und Erziehungswissenschaften (Pädagogik) (1 Dienstposten)
Kommunikationswissenschaften/Journalismus (1 Dienstposten)
Sozialwissenschaften (Soziologie/Sozialpädagogik) (1 Dienstposten)
Sprachwissenschaften (Germanistik) (1 Dienstposten)
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: panzerjaeger am 15. August 2019, 14:17:25
Gestern kam aus Erfurt die Eingangsbestätigung - verbunden mit dem Hinweis, dass meine Bewerbung im Auswahljahr 2020 für §43(3) i.V.m. 26(4) mitbetrachtet wird.
Meine telefonische Rückfrage ergab, dass aus Sicht der Bundeswehr ein Architekt (mein Beruf) eben kein Bau-Ingenieur (Wunschzettel-BW) ist, und das Verfahren nach 26(2) daher bei mir nicht in Frage kommt.

Ich bin also raus aus diesem Verfahren und diesem Thread, schaue nun mal, was mich nach dem AC so erwartet, und ob ich meine zukünftigen Urlaube evtl. mit DVags verplanen darf.

Vielen Dank für eure Unterstützung, und bis evtl. demnächst in anderen Threads dieses Forums,

der Panzerjäger.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Unproomn am 03. Februar 2020, 15:25:33
Hier dürfte es ja trotz älterem Beitrag am besten reinpassen:

Inwiefern kann man sich denn auf den Teil "Aktuelle politische Lage, Sicherheitspolitik", etc. vorbereiten? Muss man sich das wie bei einer mündlichen Prüfung an der Uni vorstellen, dass dann erst Wissen abgefragt wird (welche Konzepte stehen im Weißbuch, wo ist die Bundeswehr stationiert, welche Ereignisse im Bezug mit Russland waren die vergangenen Monate relevant...?) und man dann dazu eine eigene Position beziehen soll? Oder zielt der Teil schon eher auf die persönliche Ebene, die eigenen Motive, etc., wie man es von den üblichen Vorstellungsgesprächen kennt ("Warum möchten Sie gerade bei uns anfangen?").

Ferner bezüglich der Führungserfahrung: Bekommt man da Szenarien um die Ohren gehauen ("Wie würden Sie reagieren, wenn...?")? Oder geht es auch hier eher darum, was man selbst so mitbringt? Mein Studium ist noch nicht so lange her, dass ich schon selbst Führungserfahrung habe.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: doc. am 04. Februar 2020, 09:41:53
Hallo,

ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten - bei wurde das Gespräch in Dialogform zu einem aktuellen sicherheitspolitischen Thema gelenkt und nach meiner Meinung gefragt. Also nicht Faktenabfragen - aber man merkt ja relativ schnell aus der Argumentation, ob man mit den Fakten vertraut ist.

Ich glaube, als aufmerksamer Zeitungsleser sollte man da kein Problem haben.

Und ja, auch das Thema Menschenführung war gefragt. Ziemlich ähnlich wie man es aus der zivilen Wirtschaft kennt. Kann aber nicht sagen, ob das aus meinem CV begründet war, oder ob sie das bei jedem machen. Es war jetzt kein Fallszenario, aber so nach dem Motto, was macht einen als Führungskraft aus und wie geht man mit seinen MA um.

Gruß,
doc.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Osprey22 am 07. August 2020, 15:00:44
Ich möchte an dieser Stelle dieses Thema wieder aktivieren. Grund dafür ist, dass ich heute Post erhalten habe, wonach meine Bewerbung für § 43(3) i.V.m. 26(2) SLV im Auswahljahr 2021 mitbetrachtet wird.
Auch hier ist das bereits im Thema beschriebene eintägige Assessmentverfahren in Erfurt vorgesehen und ein weiteres Schreiben innerhalb der nächsten 5 Wochen angekündigt, welches die weiteren Schritte schildert.

Sofern auch andere an diesem Verfahren teilnehmen, bereits Kenntnis über Termine haben oder Informationen beisteuern möchten, würde ich mich über einen Austausch freuen. Ich selbst werde meine Eindrücke aus dem Verfahren hier schildern, um eine eventuelle Entwicklung oder Änderung in der Vorgehensweise des Assessments sichtbar werden zu lassen.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DortGeo am 27. August 2020, 14:54:41
Ich habe meinen Termin in der 2. Septemberwoche in Erfurt. Das lief nach meiner Bewerbung im Juni dann doch recht zügig ab. Sehr angenehm fand ich, dass man das Verfahren auch auf 2 Tage (1 Nachmittag + 1 Vormittag) aufteilen kann. Mit einer relativ lange Anfahrt und das ist dann doch wesentlich entspannter.

Für den Computer-Test bereite ich mich mit Übungsaufgaben (https://app.etrainer.de/ (https://app.etrainer.de/)) vor. Bei Mathe hab ich beim Dreisatz manchmal nen Brett vorm Kopf (ja ich weiß, 7. Klasse-Wissen  ;D ), Figurenmatritzen sind zum Teil auch nicht ohne. Deutsch, Englisch, Allgemeinbildung finde ich dagegen eher lächerlich einfach. Hoffe der Übungstest bildet auch die tatsächlichen Anforderungen ab.

Ich habe einen Abschluss als Diplom-Geologe, arbeite aber seit über 10 Jahren in der IT. Bin gespannt, ob die BW dafür Verwendung hat. Ich werde berichten.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: Pille am 27. August 2020, 16:08:57
Hallo DortGeo,

in Erfurt werden im CAT Test ausschließlich 3 Kategorien geprüft:
Wortanalogien, Rechnen und Logikmatrizen.

 
Beispielaufgaben findest Du hier: 

https://www.bundeswehrkarriere.de/ihre-berufung/assessment-trainer (https://www.bundeswehrkarriere.de/ihre-berufung/assessment-trainer)

Dreisatz üben lohnt sich  ;)

Englisch, Rechtschreibung, Allgemein/Technisches-Wissen, Räumliches Denken und anderes Gedöns braucht man als Reserveoffizier nicht (nachweisen)  ;D

 
Viel Erfolg!
Pille


Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DortGeo am 06. September 2020, 13:31:48
Vielen Dank! Dann kann ich mich jetzt wenigstens darauf konzentrieren.
Toll, dass meine "Paradedisziplinen" nicht geprüft werden  ::)

Am besten sind die Aufgaben mit Aussagen zu quadratischen Funktionen. Wer zum Teufel beschäftigt sich außerhalb der Schule mit sowas  ;D . Na ja, wird schon schiefgehen.
Titel: Antw:Bericht AC für Führungskräfte in Erfurt für §43(3) i. Vbdg. m. §26(2)
Beitrag von: DortGeo am 11. September 2020, 12:52:55
Gestern habe ich mein Assessment in Erfurt(erfolgreich) beendet. Zum ausführlichen und sehr zutreffenden  Beitrag von DanielRO (Threadstarter) möchte ich noch folgendes ergänzen:

zu 1. CAT-Test
Wie hier im Forum schon angemerkt besteht der CAT-Test aus 3 Teilen mit jeweils 8 Fragen. Alles Multiple Choice, jeweils 3 Minuten Zeit.
A. Sprache = Wortpaare ergänzen (Beispiel: Auto : Reifen = Motorflugzeug : ?  -> Tragflächen)
B. Mathematik: Hier wurde Schulmathematik (~bis 8. Klasse) abgefragt.
Bei mir: Flächenberechnungen (Dreiecke, Körper), Bruchrechnung, Potenzen, Prozentrechnung
C: Matritzen (kann man hier z.B. üben) https://www.fibonicci.com/de/figurenreihen/
Ich habe etwa 6 von 8 geschafft. Wurde schon echt kniffelig, bei 2 hatte ich echt keine Ahnung. Schwierigkeit war übrigens nicht aufsteigend,
sondern bunt gemischt.

zu 2. absolut identisch zur Beschreibung von DanielRO

zu 3. Die Untersuchung war bei mir recht schnell erledigt. Urin abgeben, Größe, Gewicht, Hörtest, Sehtest und Untersuchung der Gelenke / Haltung durch den Arzt.
Außerdem diverse Fragen zu Krankheiten in der Vergangenheit und im familären Umfeld.
Laut Arzt müssten aber bei mir nicht alle Untersuchungen wiederholt werden, da ich ja schon einmal gemustert wurde. Ewig her, aber das wäre egal.
Genitaluntersuchung fiel so z.B. aus.  ;)
Ich bekam auch direkt Feedback, dass es T2 ist und somit o.k.

Umgangsformen wie "Guten Tag", "Bitte", "Danke", "Auf Wiedersehen" ist im medizinischen Bereich dort allerdings noch ausbaufähig.

zu 4. Auch hier die Aussage, dass die Sicherheitsüberprüfung ja schon einmal durchgeführt wurde beim Grundwehrdiesnt.
Das würde nicht noch einmal wiederholt. Auf die Frage, warum ich mir dann die ganze Mühe mit der elektronischen Übertragung und dem Ausfüllen
gemacht habe, wusste man keine Antwort. Das würde auf jeden Fall im Datenschredder landen. Auch mein Hinweis, dass ich inzwischen ja locker ein paar Jahre
im Irak zur IS AUsbildung hätte verbringen können, wurde mit Achselzucken quittiert.  :o

zu 5. absolut identisch zur Beschreibung von DanielRO
Vorher mal Zeitung lesen und sich mit Fragen zu Führung auseinandersetzen.

zu 6. Auf Nachfrage wurde mir auch die Anzahl der offenen Stellen für meinen Fachbereich für dieses und das nächste Halbjahr genannt.
Ebenso, dass mein Fachbereich bezüglich der Anzahl der Bewerber unterrepräsentiert ist, was meine Chancen natürlich stark erhöht.

Bescheid wird es dann im Januar/Februar 2021 geben.