Autor: Andi
« am: 30. Mai 2023, 08:58:27 »Aber gut, dass sich Bewerbende hier im Amtsdeutsch und den Gender-Leitfäden durchgesetzt hat.
Wenn man es für gut hält, dass deutsche Ämter ihre eigene Sprache nicht können : Bitte.
Hervorragendes Beispiel dafür, dass stumpfe Substantivierung kein Allheilmittel ist und nur funktioniert, wenn man ein gewisses Sprahgefühl/Sprachwissen hat.
"Bewerbende" sind Personen, die für "etwas" Werben. Das ist so "old-school", dass man es nicht mal mehr im aktuellen Duden findet. Wurde in der wirtschaftlichen Praxis durch "Werbetreibende" ersetzt. "Sich Bewerbende" sind Menschen, die für sich werben - also auch bei einem Arbeitgeber. Theoretisch könnte man mit der Argumentation auch "Bewerber" für genauso unsinnig erklären - wäre es auch, hat sich aber so durchgesetzt.
Ganz nebenbei verlangt das SGleiG in §1 keinesfalls ständiges Gendern. Es fordert nur: "Rechts- und Verwaltungsvorschriften für Soldatinnen und Soldaten sollen die Gleichstellung von Frauen und Männern auch sprachlich zum Ausdruck bringen. Dies gilt auch für den dienstlichen Schriftverkehr."
Gruß
Andi