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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: Thomas12 am 06. Dezember 2017, 00:25:07

Titel: Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Thomas12 am 06. Dezember 2017, 00:25:07
Hallo,

Ich habe mich ein wenig bezüglich der Bundeswehr und der Reserve belesen. Ich wäre gerne bereit als ungedienter einen Quereinstieg zu machen und als Sanitätsoffizier d.R. meine Kentnisse aus dme zivilen bereich einzubringen. Auch einer Verwendung im Ausland stehe ich mach angemessener Vorbereitung nicht im Weg.

Ist vielleicht jemand einen ähnlichen Weg gegangen und kann ein bisschen davon berichten, wie viel Zeitaufwand es ist, ob die versprochene Weiterbildung und Seminare wirklich so toll sind.. wie lange die Ausbildung dauert etc. Ich bin momentan in der Weiterbildung. Es geht in Richtung Innere Medizin, Intensiv, Notfall.

Habt ihr mal Reservisten/Quereinsteiger im Einsatz erlebt, wie lief das so, ohne grosse militärische Ausbildung..? Was macht man da so, ist das vor allem Truppenärztliche Vertretung?

Ein Punkt der mich persöhnlich sehr interessieren würde ist die Ausbildung/Verwendung als Schiffsarzt bzw. bei der Marine.

Bin gespannt auf eure Antworten und viele Grüsse..
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: schokoraspel am 06. Dezember 2017, 02:36:10
Hast du schon den Weg über das Karrierecenter probiert? Es ist auch kein Problem dort 2 Termine zu machen, wenn noch Fragen aufkommen.

Wie sind denn deine militärischen Erfahrungen? Eine Grundausbildung hast du gemacht?
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Ralf am 06. Dezember 2017, 06:25:15
Wie sind denn deine militärischen Erfahrungen? Eine Grundausbildung hast du gemacht?
Zitat
Ich wäre gerne bereit als ungedienter
  ;)
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: LwPersFw am 06. Dezember 2017, 06:51:28
zu Reserve-Doc bei der Marine... im Einsatz:

https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/aktuelles/aus_dem_einsatz/!ut/p/z1/hZBva8IwEMY_Td72rhW17l2LTBzFyf5p82bE9tZmSxOJpw7Zh1-KIAiT5cWR_J7L83AHEtYgrTroRrF2VpnwLuXoPU-LlyKZJEnxmiLOi0X6OEwwxtkI3mD1X4sMMt44GcJzTVAGj_FNjzQ0gQRZU1Q5S9xXJss61MYrdj7aOs-mV_beByXSNZQYT_N4fImKf7LBbJYvcTKazvOn3vBTHdT35a-q-qGhbJWtDS1dlZ3BA8jGuM15G5ndDNIGpKcP8uSjvQ-4Zd7eCRR4PB6jTnltKapJYO-sjEAl8EwF7lh5DuSL92RMAKTtTvEp3DrNTKYj8gI35HXVMv0V2bodw_oqCrbdfbpYDA-ngla_GfxP4g!!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922LU800ILN8O5201080 (https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/aktuelles/aus_dem_einsatz/!ut/p/z1/hZBva8IwEMY_Td72rhW17l2LTBzFyf5p82bE9tZmSxOJpw7Zh1-KIAiT5cWR_J7L83AHEtYgrTroRrF2VpnwLuXoPU-LlyKZJEnxmiLOi0X6OEwwxtkI3mD1X4sMMt44GcJzTVAGj_FNjzQ0gQRZU1Q5S9xXJss61MYrdj7aOs-mV_beByXSNZQYT_N4fImKf7LBbJYvcTKazvOn3vBTHdT35a-q-qGhbJWtDS1dlZ3BA8jGuM15G5ndDNIGpKcP8uSjvQ-4Zd7eCRR4PB6jTnltKapJYO-sjEAl8EwF7lh5DuSL92RMAKTtTvEp3DrNTKYj8gI35HXVMv0V2bodw_oqCrbdfbpYDA-ngla_GfxP4g!!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922LU800ILN8O5201080)

Zu Marine...und Reserve... würde ich mir hier Ansprechpartner suchen... und beraten lassen:

http://www.marine.de/portal/a/marine/start/karriere/reservedienstleistende/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MQnxNHQ08gyxdg0IC3Q0NDAz0wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxm2GqH6wfpR-VlViWWKFXkF9UkpNaopeYDHKhfmRGYl5KTmpAfrIjRKAgN6LcoNxREQD_u02B/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922TM5A0IR9ERTQG1005 (http://www.marine.de/portal/a/marine/start/karriere/reservedienstleistende/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MQnxNHQ08gyxdg0IC3Q0NDAz0wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxm2GqH6wfpR-VlViWWKFXkF9UkpNaopeYDHKhfmRGYl5KTmpAfrIjRKAgN6LcoNxREQD_u02B/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922TM5A0IR9ERTQG1005)
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BulleMölders am 06. Dezember 2017, 07:32:15
Na ja, ein ungedienter Reservist als Schiffsarzt sehe ich doch mehr als Problematisch an. Da müsste dann schon die eine oder andere Spezialkenntnis vorhanden sein. Z. B. Ahnung von Tauchmedizin. Von den sehr spezifischen Ausbildung für schwimmende Einheiten, wie Brand- und Leckabwehr und andere Rollenausbildungen, die doch sehr Zeitintensiv sind mal ganz abgesehen.

Ich bin zwar schon mit einen Reservisten als Schiffsarzt zur See gefahren aber der war vorher Sanitätzoffizier und ist einige Jahre als Schiffsarzt gefahren.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: bayern bazi am 06. Dezember 2017, 08:21:15
im ZMZ  - also bei den Kreisverbindungkomandos gibt es auch SanOffz stellen - evltl dort mal nachfragen als Seiteneinsteiger
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: miguhamburg1 am 06. Dezember 2017, 08:35:24
Lieber Fragensteller,

bevor ein Arzt bei der Marine Schiffsarzt wird, muss er beim schiffffahrtsmedizinischen Institut der Bundeswehr (wie immer diese Dienststelle auch richtig heißt), die Fortbildung zum Schiffsarzt durchlaufen. Die dauert auch für Aktive mehrere Monate - und ist sicher nicht für Reservisten, zumal Ungediente, geöffnet.

Bevor Sie sich weitere Gedanken über mögliche Verwendungen als Arzt und Reservist bei der Bundeswehr machen, sollten Sie Verbindung mit dem entsprechenden Referat des BAPersBw aufnehmen. Die Telefonnummern können Sie im Internet finden. Die Ansprechpartner dort werden Ihnen dann darüber Auskunft geben, in welchen Bereichen Bedarf besteht und was Sie tun müssen, um dort als Reservist einzusteigen.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Andi8111 am 06. Dezember 2017, 08:36:06
im ZMZ  - also bei den Kreisverbindungkomandos gibt es auch SanOffz stellen - evltl dort mal nachfragen als Seiteneinsteiger

Das ist doch totsterbenslangweilig......
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Tommie am 06. Dezember 2017, 09:10:38
Tja, auch wenn ich jetzt wieder alle Illusionen zerstöre, aber ein bisher ungedienter Bewerber wird wohl eher nicht als Schiffsarzt eingesetzt werden!

Begründung:

Der von MiGuHamburg1" erwähnte Lehrgang heißt "Sanitätsdienst Einweisung Schifffahrtmedizin", dauert acht Wochen und läuft einmal im Jahr am SchiffMedInstM in Kronshagen. Reservisten sind für diesen Lehrgang theoretisch zwar zugelassen, fliegen jedoch unverzüglich von der Teilnehmerliste, wenn der Platz für aktive Soldaten benötigt wird. Aktuell ist der 2018-er Lehrgang schon so überbucht, dass quasi keine Chance mehr besteht, da noch rein zu kommen! Voraussetzungen sind eine Approbation als Arzt, die Fachkunde Rettungsmedizin und zusätzlich "Arzt LuftFahrtMed"! Voraussetzungen gesundheitlicher Art sind eine BDV, eine gültige WFV-III, sowie eine aktuelle G26 und G31 (oder wie die jetzt auch immer heißen ;) !).
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: ulli76 am 06. Dezember 2017, 09:27:23
Naja- von einem KVK-Arzt würde ich schon 1. Erfahrung in Bundeswehrstrukturen und 2. Erfahrung in Rettungsdienst/Katastrophenschutzstrukturen fordern.

Es sind aber Stellen ohne Ende in den regimentern, BWKs und SanZentren frei. Da sollte sich schon was finden und wenn man dann mal drin ist, kann man nach ein paar Jahren ja imemr noch wechseln.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Andi am 06. Dezember 2017, 10:36:57
Abgesehen davon ist es mittlerweile Usus, dass in Einsätzen nur ein originärer Schiffsarzt und ein beliebiger sonstiger Arzt an Bord ist. So viele Schiffsärzte hat die Bundeswehr nämlich gar nicht, um die Durchhaltefähigkeit sicherzustellen.

Gruß Andi
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: LwPersFw am 06. Dezember 2017, 11:29:02
Lieber Fragensteller,

Bevor Sie sich weitere Gedanken über mögliche Verwendungen als Arzt und Reservist bei der Bundeswehr machen, sollten Sie Verbindung mit dem entsprechenden Referat des BAPersBw aufnehmen. Die Telefonnummern können Sie im Internet finden.

Die Ansprechpartner dort werden Ihnen dann darüber Auskunft geben, in welchen Bereichen Bedarf besteht und was Sie tun müssen, um dort als Reservist einzusteigen.



Personalführer für Marine-Reservistendienst Leistende Offiziere

Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
Abteilung VI 2.1.2

Telefon: 02241-991-680
Telefon: 02241-991-656

Brückberg-Kaserne
Luisenstrasse 109
53721 Siegburg
E-Mail: bapersbwvi2.1@bundeswehr.org
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: miguhamburg1 am 06. Dezember 2017, 12:32:30
Lieber Andi, da muss ich Sie korrigieren:

Jeder Einsatzgruppenversorger, jede Fregatte und das SSS Gorch Fock haben in der SollOrg 1 ständig eiinen Bordarzt und einen SanMstr. Die gehören in die TSK Marine und zur ständigen Schiffsbesatzung. Dieser Bordarzt ist im Grundbetrieb wie im Einsatz Truppenarzt für die Besatzung und ggf. zusätzlich eingeschiffte Soldaten. Daneben ist er für die Hygiene an Bord sowie die Sanitätsausbildung der Besatzung verantwortlich.

Für Ausbildungs- und Übungsvorhaben mit längerer Stehzeit in See werden zusätzlich ein Zahnarzt und ein Zahnarzthelfer eingeschifft. Und für den Einsatz kommt zusätzlich noch ein Anästhesist auf das Schiff. Dieses Personal wird vom ZSanDst dann auf das Schiff kommandiert. Dabei ist der Bordarzt unabhängig vom Dienstgrad der zusätzlich eingeschifften Ärzte medizinisch Chef im Ring.

Ich habe mal beim AdmArzt der Marine nachgefragt. Für den Dienstposten des Bordarztes wurde aufgrund der erforderlichen Zusatzqualiikationen und weil man möglichst lange Stehzeiten als Truppenarzt möchte, noch nie ein Reservist eingeplant oder eingeschifft. Reservisten wurden allenfalls vom ZSanDst als Zahnärzte oder Anästhesisten bei Einsätzen eingeplant.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Andi am 06. Dezember 2017, 14:31:06
Nur widerspricht das jetzt meiner Aussage gar nicht.
Und ich war im Einsatz ohne, dass wir einen Anästhesisten an Bord gehabt hätten. Wir hatten einen Schiffsarzt und einen Assistenzarzt - in dem Fall einen Gastroenterologen - aus einem BwK an Bord.
Es ist schön, dass die Marine das so möchte und plant, das hat aber seit Jahren nichts mehr mit der Realität zu tun.

Gruß Andi
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: miguhamburg1 am 06. Dezember 2017, 14:33:52
Laut Auskunft des AdmA Marine ist das tatsächlich die Ausnahme, wenn zu viele Anästhesisten in anderen Einsätzen gebunden sind.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Andi am 06. Dezember 2017, 14:52:26
Seit Beginn von unseren ganzen Mittelmeermissionen im Rahmen der politischen Antwortversuche auf Migrationsbewegungen und der massiv erhöhten Anzahl der Marine-Einheiten, die ständig im Einsatz stehen ist leider die Ausnahme die Regel geworden.

Und da es da in den nächsten Jahren weder personell, noch einsatztechnisch eine absehbare Änderung in der Lage gibt hat derzeit jeder Arzt sehr gute Chancen an Bord eingesetzt zu werden.

Aber das ist ja tatsächlich kein Marineproblem, sondern nur eines von vielen im ZSanDst, die uns immer wieder und immer drastischer einholen. :(

Gruß Andi
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BulleMölders am 06. Dezember 2017, 15:25:35
Also wir sind 1990 fast 6 Wochen als Einzelfahrer auf der anderen Seite des Atlantiks herumgeschippert, nur mit der normalen Sanbesetzung an Bord.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Tommie am 07. Dezember 2017, 07:31:37
Und in welcher Mission war das "damals(TM)" ;) ? Welchen zusätzlichen Personalbedarf hätten die Vorgaben erfordert? Flüchtlinge oder Seenotrettung oder ... ? Oder war das einfach nur ein Ausbildungsauftrag einer seegehenden Einheit, damals, als der feind noch aus dem osten kam ;) ?
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BulleMölders am 07. Dezember 2017, 08:22:24
Das war eine AAG (Ausbildung in Auserheimischen Gewässern) wo wir nach einer längeren Werftliegezeit zu einem vierwöchigen Training in Guantanamo waren.
Danach kam dann der Rest unsereres Verbandes nach und unsere ganze Fahrt hat sechs Monate gedauert.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: miguhamburg1 am 07. Dezember 2017, 13:53:38
Naja, aber spätestens im Verband war dann ja ein Änästhesist irgendwo eingeschifft ...
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Thomas12 am 07. Dezember 2017, 19:16:27
Hallo liebe Leute,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Auf den einschlägigen Websites war ich schon, Termin bei der Karriereberatung steht.
Mir ging es jetzt nochmal ein bisschen darum "auf dem kurzen Dienstweg" ein paar Informationen u. vor allem auch persönliche Eindrücke zu bekommen - daher der Post hier.

Die Sache mit dem Schiffsarzt ist in der Tat sehr speziell und war jetzt auch nur so ein Gedanke. Da die Kommentare ja vor allem hierüber gingen würde ich gerne nochmal generell nachhaken:

Was für Erfahrungen habt ihr so als / mit Seiteneinsteigern im Sani-Dienst, v.a. auf Assistenzarztniveau. Was macht man da so?
Es gibt ja zunächst die 1-Monate militärische Ausbildung in der Nähe von München und dann die Offizierslehrgänge.. Wie lange zieht sich das so hin?

Viele Grüße!
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BSG1966 am 08. Dezember 2017, 13:11:35
Na ja, ein ungedienter Reservist als Schiffsarzt sehe ich doch mehr als Problematisch an. Da müsste dann schon die eine oder andere Spezialkenntnis vorhanden sein. Z. B. Ahnung von Tauchmedizin. Von den sehr spezifischen Ausbildung für schwimmende Einheiten, wie Brand- und Leckabwehr und andere Rollenausbildungen, die doch sehr Zeitintensiv sind mal ganz abgesehen.

Ich bin zwar schon mit einen Reservisten als Schiffsarzt zur See gefahren aber der war vorher Sanitätzoffizier und ist einige Jahre als Schiffsarzt gefahren.

Nun, wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg. In diesem Jahr war ein Reservist im Taucherarztlehrgang. Im nächsten möglicherweise auch. Wenn der Dienstherr das möchte, kann er auch Reservisten auf den Fliegerarzt- und den Schiffsarzt-Lehrgang schicken.  Brand- und Leckabwehr, da gibts nen einwöchigen Lehrgang am EAZSM für (Schadensabwehr See).

Warum sollte man solche Lehrgänge, die ja echt ne hochwertige Angelegenheit sind, einfach so für Reservisten öffnen? Nun, manche spiegeln auch Dienstposten, bei denen eine solche Qualifikation notwendig ist. Was nutzt es mir, nen Reservisten zu haben, der Doktor soundso vertreten kann, wenn dieser im Urlaub oder Einsatz oder so ist, dieser aber dann eben nicht das abdecken kann, was sein Dienstposten erfordert.

Auch das zur-See-fahren... Es gibt auch sowas wie UTB-Wechsler, die gehen dann auf ne Fregatte ohne je nen Fuß auf ein Schiff gesetzt zu haben.

Dass der Optimalfall natürlich immer der Marine-SanOffz, der am besten auch schon 87 Praktika an Bord gemacht hat und seine Zeit auf der Gorch und 8 Generationen zurückreichende Familienhistorie von Seefahrern, das ist mir völlig klar.

Nur gibt es davon eben nicht so viele. Auch viele, die sich mal für die Schiffsarzt-Nummer entschieden hatten, denken komischerweise ganz ganz anders darüber wenn Frau und Kind da sind und die nicht so zufrieden mit an die 250 Tagen in See jährlich. Da ist man dann doch froh, wenn dann von wo auch immer jemand kommt der sagt, hey ich mach den Job.

Jeder Einsatzgruppenversorger, jede Fregatte und das SSS Gorch Fock haben in der SollOrg 1 ständig eiinen Bordarzt und einen SanMstr. Die gehören in die TSK Marine und zur ständigen Schiffsbesatzung. Dieser Bordarzt ist im Grundbetrieb wie im Einsatz Truppenarzt für die Besatzung und ggf. zusätzlich eingeschiffte Soldaten. Daneben ist er für die Hygiene an Bord sowie die Sanitätsausbildung der Besatzung verantwortlich.
[...]
Ich habe mal beim AdmArzt der Marine nachgefragt. Für den Dienstposten des Bordarztes wurde aufgrund der erforderlichen Zusatzqualiikationen und weil man möglichst lange Stehzeiten als Truppenarzt möchte, noch nie ein Reservist eingeplant oder eingeschifft. Reservisten wurden allenfalls vom ZSanDst als Zahnärzte oder Anästhesisten bei Einsätzen eingeplant.

Alles gut und schön. Fakt ist aber dass bekanntlich Bedarf Eignung schafft. Und Planung Zufall durch Irrtum ersetzt. Es tut sich immer und immer und immer wieder hier und da und dort diese und jene Vakanz auf und es wird früher oder später sein dass auch ein ungedienter Reservist einen Schiffsarztposten wenn auch nur übergangsweise besetzen wird. Natürlich wird eher geschaut dass ich Arzt X mit viel Erfahrung und Qualifikation lieber von seinem Landdienstposten auf das Schiff kommandiere und ihn durch Arzt Y Reserve an Land vertreten lasse.

Nur nimmt die Zahl derer, die überhaupt pflichtgemäß regelmäßig in den Einsatz gehen, stetig ab. Und die Art und Weise, mit der EinsFüKdo und Konsorten mit denen, die gehen, umspringen, trägt kräftig dazu bei dass auch diese irgendwann sagen "lmaa". Nur soviel - ich selbst fliege Montag los, für 3 Monate. Nen Nachfolger gibt es Stand jetzt noch nicht! Im Sommer war es bei einem Kameraden so dass einfach gesagt wurde "jo na wir finden keinen Nachfolger, Sie bleiben erstmal länger bis auf Weiteres" (zumidnest wurde dies versucht). Und es ist wahrlich kein unangenehmer Dienstposten!
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BSG1966 am 08. Dezember 2017, 13:14:28
Die Sache mit dem Schiffsarzt ist in der Tat sehr speziell und war jetzt auch nur so ein Gedanke. Da die Kommentare ja vor allem hierüber gingen würde ich gerne nochmal generell nachhaken:

Was für Erfahrungen habt ihr so als / mit Seiteneinsteigern im Sani-Dienst, v.a. auf Assistenzarztniveau. Was macht man da so?
Es gibt ja zunächst die 1-Monate militärische Ausbildung in der Nähe von München und dann die Offizierslehrgänge.. Wie lange zieht sich das so hin?

Wenn Sie Seiteneinsteiger Schiffsarzt machen wollen, folgender Ablauf:

4 Wochen Seiteneinsteiger Lehrgang München.
2 Jahre Klinik.
ca 11 Monate Lehrgänge (Schiffsarzt, Fliegerarzt, Taucherarzt, diverse andere kleinere Lehrgänge).
2-3 Jahre Schiffsarzt
weiterhin Klinik.

Keine Offizierslehrgänge.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BSG1966 am 08. Dezember 2017, 13:19:22
Ach und. Erfahrungen Schiffsarzt Seiteneinsteiger.

Dies sind alles Einzelfälle und in meinen Augen null repräsentativ. In vielen Fällen ist es so dass sich ein Seiteneinsteiger über kurz oder lang nahtlos in so ein Gefüge einpasst und gut mit allen harmoniert. Da passiert mal hier und da ein kleinerer oder größerer Faux-pas, weil er's halt nicht kennt. Umgekehrt gibt's genauso solche die Fremdkörper sind und bleiben. Das kann aber genausogut mit den "Eigengewächsen" passieren.

Und bitte - nicht "Sani-Dienst". Es gibt "Sanis" und es gibt Sanitätsdienst. Sanitätsdienst wird, wenn abgekürzt, dann San-Dienst.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: miguhamburg1 am 08. Dezember 2017, 13:33:38
@ BSG:

Es mag ja sein, dass Angebote Bedarf erzeugen. Aber davor stehen eben in unserem „Betrieb“ für jeden Dienstposten die SollOrg und diesen SollOrg unterlegte Dienstpostenbeschreibungen und Werdegangsforderubgen („Einfallstore“).

Für Bordärzte sind diese Anforderungen ganz klar beschrieben:
Aktive, UTB Marine, Schiffsarztlehrgang mit Qualifikation als Flieger- und Taucherarzt. Und da diese Dienstposten der Marine „gehören“, hat auch nur die Marine den Hut auf. Die Marine will, dass der „Truppenarzt“ ihrer Schiffsbesatzungen eben nicht aus anderen UTB oder mit Res besetzt wird. Im Übrigen sind die Bordarztdienstposten auch nicht als Spiegeldienstposten ausgebracht.

Dies bestätigt durch AdmA Mar.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BSG1966 am 08. Dezember 2017, 14:09:37
Nee die Vakanzen erzeugen Bedarf. das Vakanzenmanagement eines nicht näher genannten Bereiches und meine Einheit sind quasi Brieffreunde. Würde mich nicht wundern, wenn auf diesem Wege schlussendlich doch mal hier doer dort ein Reservist für einen gewissen Zeitraum früher oder später mal den Posten eines Bordarztes übernehmen würde.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: miguhamburg1 am 08. Dezember 2017, 14:41:38
Die Marine hat bei ihren Bordärzten aber - auch absehbar - keine Vakanzen, die nicht mit dem vorhandenen Personal überbrückest wären.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: ulli76 am 08. Dezember 2017, 14:52:09
Is klar- genauso wie wir genug Kollegen haben um die landgebundenen Einsätze zu bestücken.

Die Sanität ist tatsächlich ein Sonderfall- es gibt nichts, was es nicht gibt. Aber vieles ist nicht die Regel und mit sehr viel Glück und Zufall verbunden.

Dem hoffnungsvollen Kollegen würde ich empfehlen, sich eine Stelle in einem SanRegiment oder in einem SanZentrum zu suchen (Hat beides Vor-und Nachteile, je nach dem was man machen will. Eine Stelle in einem SanZentrum kann je nach Truppengattungen am Standort für einen Reservisten ganz interessant sein, weil man da auch mal reinschnuppern kann, wenn man sich etwas eingelebt hat. Die Stellen im SanRegiment spiegeln eher etwas den grünen Anteil der Sanität wieder), da Erfahrung zu sammeln und von da ggf. die Fühler zu einer Spezialisierung auszustrecken.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BSG1966 am 08. Dezember 2017, 14:54:30
Hab ich auch nie bestreiten wollen.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen dass da früher oder später - undgeachtet dessen was der AdmA JETZT sagt - ein Umdenken stattfinden wird hinsichtlich einer möglichen Einbindung von Reservisten. Da das vorhandene Personal sich hinsichtlich der Überbrückung der Vakanzen schon jetzt nicht wirklich begeistert zeigt. Es ist eine Sache, was die Führung für richtig und tauglich erachtet, die andere ist jedoch die, dass das vorhandene Personal nicht wirklich begeistert ist von Schiff zu Schiff zu springen um die Löcher zu flicken.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: Thomas12 am 27. Dezember 2017, 19:56:55
Wenn Sie Seiteneinsteiger Schiffsarzt machen wollen, folgender Ablauf:

4 Wochen Seiteneinsteiger Lehrgang München.
2 Jahre Klinik.
ca 11 Monate Lehrgänge (Schiffsarzt, Fliegerarzt, Taucherarzt, diverse andere kleinere Lehrgänge).
2-3 Jahre Schiffsarzt
weiterhin Klinik.

Keine Offizierslehrgänge.

Danke für die Info.

Termin zur Beratung steht bereits.

Wie schon bereits gesagt.. mir geht’s hier gar nicht mal so sehr um konkrete Infos usw. das gibt’s bei der Beratung sowieso u. im Internet, sondern vor allem um Eindrücke u. pers. Meinungen.  Die Schiffsarztsache war jetzt nur so eine Idee.

Darum würde ich die Diskussion gerne nochmal in eine eher generelle Richtung bringen.


Wie sind eure Erfahrungen sonst so mit quereinsteigenden Assistenzarzt-Reservisten, was machen die so, wie klappt das in der Truppe? Auf der Homepage der BW steht ja ausdrücklich, dass auch Auslandseinsätze möglich/gewünscht ist. Wie geht das in der Praxis?
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: ulli76 am 27. Dezember 2017, 20:55:34
Kommt halt immer drauf an, was du genau machst.
Von einem Seiteneinsteiger wird erstmal eh nicht erwartet, dass er irgendwie Ahnung hat. Mit Interesse und auch Teilnahmen an den Veranstaltungen des Reservistenverbandes (oder auch passenden Aktivitäten der Mob-Einheit) kann man das fehlende Wissen aber recht problemlos nachholen. Ist ja auch nicht so, dass der gemeine SanOffz sooo eine fundierte Ausbildung bekommt. Da gibt´s die Grundausbildung, dann die Module für den OffzLehrgang und später nach dem Studium den Remilitarisierungslehrgang (ähm wie heisst der nochmal). Die Inhalte kann man sich aber im Wesentlichen nach und nach zusammenklauben.
Ich hab als wohlgemerkt aktiver SanOA und dann SanOffz viel gelernt in dem ich regelmäßig über verlängerte WE auf den Übungsplatz gefahren bin, dann hab ich viel mit unseren Resis gemacht, da wieder Leute kennengelernt, die eine andere Ausbildung angeboten haben, hab Truppenpraktika in meiner alten GA-Einheit gemacht. Als Schießarzt aufm Übungsplatz gefragt, ob ich an der Taktikfortbildung der Truppe teilnehmen kann. Sowas kommt gut und man lernt viel.

Im Einsatz ist es auch so eine Sache. Man bekommt ja eine Vorausbildung und die meisten SanOffze auf BATs gelten in ihren ersten Einsätzen als Tapsis, einfach weil das halt was anderes ist, als was sie sonst machen. Da heisst es neugierig bleiben, Fortbildungsangebote mitnehmen, auf den Kommandanten hören. Für die Drinnis ist es nicht ganz so extrem, weil die Tätigkeit vergleichbar ist mit dem was sie sonst machen (Truppenarzt, Klinik etc.)- da muss man sich je nach Dienstposten halt reinfuchsen. Als Truppenarzt sollte man mit dem Job im Inland halbwegs firm sein.

Wie groß der Bedarf ist, ist aber immer unterschiedlich. Die letzten Jahre musste man als Reservist schon zusehen, dass man eine Einplanung bekommt erst recht als BAT-Arzt. Kann sein, dass sich das mit der Aufstockung in Afghanistan wieder anders wird.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: ulli76 am 27. Dezember 2017, 20:58:01
Achso- um als Resi in den Einsatz zu gehen, muss man mit sehr viel Zeit einplanen und in seinem sonstigen Arbeitsleben etwas Puffer haben. Es ist einfacher wenn man vorher aktiv war.

Das kann sein, dass aus einem Termin zum Einkleiden plötzlich 3 werden oder die CS-Gas-Prüfung im Rahmen des Vorausbildungslehrgangs nicht stattfindet und man irgendwie zusehen muss, dass man den Termin koordiniert. Oder man nach Berlin fahren muss, um einen Diplopass zu beantragen. Und dann kann es immernoch passieren, dass man kurzfristig ausgeplant wird.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: miT am 27. Dezember 2017, 21:21:00
Achso- um als Resi in den Einsatz zu gehen, muss man mit sehr viel Zeit einplanen und in seinem sonstigen Arbeitsleben etwas Puffer haben. Es ist einfacher wenn man vorher aktiv war.

Das kann sein, dass aus einem Termin zum Einkleiden plötzlich 3 werden oder die CS-Gas-Prüfung im Rahmen des Vorausbildungslehrgangs nicht stattfindet und man irgendwie zusehen muss, dass man den Termin koordiniert. Oder man nach Berlin fahren muss, um einen Diplopass zu beantragen. Und dann kann es immernoch passieren, dass man kurzfristig ausgeplant wird.

Ohne auch nur etwas Einwände erheben zu wollen, würde ich gerne ergänzen, dass ein akutes ziviles Arbeitsleben so wie es bei den meisten aussieht, ein Aktives Resi-Vorhaben kaum zulässt.  Das ist mit Sicherheit fachspezifisch unterschiedlich doch gerade die für die Bundeswehr interessanten Fachgebiete haben im zivilen Berufsalltag wirklich den Kopf voll  falls sie ihn überhaupt gerade wieder finden

Ich beziehe mich hier auf den Wunsch, Erfahrungen als WA zu teilen.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BSG1966 am 29. Dezember 2017, 08:00:51

Von einem Seiteneinsteiger wird erstmal eh nicht erwartet, dass er irgendwie Ahnung hat.

Ehm. Das muss ich relativieren. Der Seiteneinsteiger trägt ja nun kein "bitte keine Ahnung erwarten, bin Seiteneinsteiger"-Schild um den Hals. Von außen sieht er (meist) aus wie ein ganz normaler SanOffz. Und daher sind primär an ihn die gleichen Erwartungen gestellt wie an alle anderen auch. Wie sagtest Du so schön an anderer Stelle - be(en) there done(/doing) that.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BSG1966 am 29. Dezember 2017, 08:09:20
Wie sind eure Erfahrungen sonst so mit quereinsteigenden Assistenzarzt-Reservisten, was machen die so, wie klappt das in der Truppe? Auf der Homepage der BW steht ja ausdrücklich, dass auch Auslandseinsätze möglich/gewünscht ist. Wie geht das in der Praxis?

In der Regel gibt es außer den 08/15 SanOffzen zwei Sorten von Ärzten - die Seiteneinsteiger-SanOffze aktiv und die ex-SanOffz-jetzt Reservisten. Die, die als Reservist in Einsätze gehen, sind sehr sehr selten. Von daher werden Sie nicht so viele Erfahrungen da kriegen können.

Und auch diese sind von Fall zu Fall verschieden da die Lebensläufe unterschiedlich sind. Hilfreich ist sicherlich, wenn man schonmal was mit der Firma zu tun hatte (beispielsweise vor vielen Jahren mal Grundwehrdienst). Noch hilfreicher ist, wenn man schon Facharzt ist, da in der Regel Assistenzärzte meines Wissens nach 1. zur Verfügung stehen und 2. in ihrer eigentlichen Verwendung eher entbehrlich sind.

Ihr Fall ist (bzw wäre) einfach eine Seltenheit weil a) warum sollte ein Ungedienter jetzt plötzlich ausm Nichts Reservist werden, b) haben die meisten in der Assistenzarzt-Zeit echt andere Sorgen und seitens Arbeitgeber mehr Hindernisse, c) hat die Bundeswehr da nur bedingt Bedarf.

Meine Sicht, wie gesagt - lassen Sie sich den Quereinstieg mal durch den Kopf gehen. Sie müssen sich ja auch nicht gleich für 20 Jahre verpflichten.
Titel: Antw:Als Assistenzarzt Seiteneinstieg Reserve?
Beitrag von: BSG1966 am 29. Dezember 2017, 08:10:28
Die, die als Reservist in Einsätze gehen, sind sehr sehr selten.

...ich meinte natürlich "Reservist, ungedient"