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Autor schlammtreiber
 - 29. Januar 2009, 11:12:52
Zitat von: snake99 am 29. Januar 2009, 10:29:21
[positive Meldungen über miliärische Operationen sind nach Auffassung der Medien langweilig und nicht förderlich für die Einschaltquoten.

Das stimmt wohl leider.


Apropos, im SPIEGEL steht ein bemerkenswerter Artikel zum Thema Verhältnismäßigkeit, Kollateralschäden und Mißbrauch der Zivilbevölkerung als Schutzschild (Hintergrund Gaza). Einige Sätze musste ich mehrmals lesen um zu glauben dass sie da wirklich stehen. Eine knallharte aber eben auch schlüssige und sachliche Abhandlung dieses Dilemmas, frei von Empörung und pc...
Autor snake99
 - 29. Januar 2009, 10:29:21
ZitatMit der Kritik an den bösen Amerikanern, die immer erst schießen und danach fragen, sollte man es sich übrigens nicht zu leicht machen

Leicht machen will ich es auch nicht, doch mein genanntes Beispiel steht für viele andere, wo sich die Amerikaner die Frage gefallen lassen müssen, wo der logische Menschenverstand bei div. Aktionen ist bzw. war. Einer meiner KpChefs sagte mal zu mir "Wer erst denkt und dann handelt, wird es immer leichter haben als umgekehrt". Eine Aussage die ich vollkommen unterstreichen kann :)

ZitatAuch die Medien sind nicht gefeit gegen Verwechslungen zwischen Zivilist und Kombattant

Da hast du vollkommen Recht, aber positive Meldungen über miliärische Operationen sind nach Auffassung der Medien langweilig und nicht förderlich für die Einschaltquoten. Es liegt in der Natur des Menschen der heutigen Zeit sich für fragwürdige Schlagzeilen mehr zu interessieren, als für positive Meldungen. Besonders in Deutschland kommt es mir so vor, dass negative Meldungen immer interessanter sind, als positive. Siehe Stichwort Finanzkrise und was die Medien aktuell daraus machen :)

Autor schlammtreiber
 - 29. Januar 2009, 09:55:19
Zitat von: snake99 am 29. Januar 2009, 09:09:25
Ich meine mit der "Holzhammer Methode" auch nicht die Truppenerhöhung

Machte so den Eindruck, da Thema des Threads  ;)

ZitatIch sagte ja auch, dass Obama den zivilen Aufbau berücksichtigen soll, nicht die US Generäle ....

Aber die Generäle waren der negative Gegenpol:

Zitat...und nicht wie einige US Generäle auf Bomben.

Und die sind da falsch am Platz. Streiche Generäle, setze letzte US-Administration.


Mit der Kritik an den bösen Amerikanern, die immer erst schießen und danach fragen, sollte man es sich übrigens nicht zu leicht machen. Ein Feind der sich stets zwischen Zivilisten bewegt, der es mit voller Absicht darauf anlegt Kollateralschäden zu produzieren, ist nicht so einfach zu bekämpfen oder identifizieren wie es bei den 18-Uhr-Nachrichten scheinen mag. Und nebenbei, nicht alle "toten Zivilisten" die in den Medien auftauchen, waren auch Zivilisten. Man denke an den verwunderlich hohen Anteil an wehrfähigen jungen Männern mit militärischem Kurzhaarschnitt (und oft entkleidet) bei den "zivilen Opfern" im Kosovo 1999, Irak 2003, Libanon 2006 und Gaza 2008/09. Auch die Medien sind nicht gefeit gegen Verwechslungen zwischen Zivilist und Kombattant, zumal wenn man ihnen diese absichtlich unterjubelt, nur eben funktioniert der Irrtum hier in die andere Richtung als bei der US Air Force
Autor snake99
 - 29. Januar 2009, 09:09:25
ZitatTruppenerhöhungen als "Holzhammer" zu bezeichnen ist etwas... sagen wir mal "voreingenommen

Ich meine mit der "Holzhammer Methode" auch nicht die Truppenerhöhung, sondern das Teils sehr fragwürdige Vorgehen (erst Bomben werfern bevor man prüft) der US Streikräfte.

In einer Reportage wurde neulich mal wieder dieses fragwürdige Vorgehen aufgezeigt:
Es ging um einen sehr unruhigen und anschlagreichen Tag im Irak. Die US Streikräfte verhängten ein nächtliches Ausgangsverbot. Die nächtlichen US Patroulien wurden angewiesen alles zu bekämpfen, was sich bewegte (O-Ton). Nachts brach in einem großen Wohnhaus ein Feuer aus. Viele Zivilisten und die Feuerwehr eilten zu dem Haus um zu helfen. Die US Soldaten befolgten erstmal stumpfsinnig ihren Befehl und feuerten auf alles was sich bewegte ... erst nachdem mehrere Zivilisten getötet wurden kam der Befehl aus der OPZ, dass Feuer auf die rettungsaktion einzustellen ... OHNE WORTE!

ZitatP.S.: "die Generäle" für den Mangel an Mitteln für zivilen Aufbau verantwortlich zu machen verkehrt die Tatsachen. Wer bewilligt die Mittel für zivilen Aufbau, und wer bestimmt damit den Anteil militärischer und ziviler Aktionen in Afghanistan? "Die Generäle" sind es nicht 

Ich sagte ja auch, dass Obama den zivilen Aufbau berücksichtigen soll, nicht die US Generäle ....
Autor schlammtreiber
 - 29. Januar 2009, 08:41:59
Zitat von: snake99 am 29. Januar 2009, 08:22:02
Ob die "Holzhammer Methode" der USA in AFG funktioniert, lassen wir mal offen ... ich denke nicht.

Truppenerhöhungen als "Holzhammer" zu bezeichnen ist etwas... sagen wir mal "voreingenommen"  ;)
Fakt ist, dass in Afghanistan viel zu wenig Truppen vorhanden sind, weil die USA sich lange auf den Irak als primären Kriegsschauplatz konzentriert haben. Dieser Fehler wird nun korrigiert.

Man sollte sich auch daran erinnern, dass eben eine solche Truppenerhöhung ("the surge") im Irak hervorragend funktioniert hat. Die Lage ist dort mittlerweile weitestgehend unter Kontrolle und erlaubt solche Truppenverlagerungen. Ich sehe keine logisch Begründung für die Annahme, in Afghanistan würde das gleiche Mittel das genaue Gegenteil bewirken.

P.S.: "die Generäle" für den Mangel an Mitteln für zivilen Aufbau verantwortlich zu machen verkehrt die Tatsachen. Wer bewilligt die Mittel für zivilen Aufbau, und wer bestimmt damit den Anteil militärischer und ziviler Aktionen in Afghanistan? "Die Generäle" sind es nicht  ;)
Autor snake99
 - 29. Januar 2009, 08:22:02
Die Meldung habe ich schon vor mehreren Monaten gehört. Dort wurde berichtet, dass die USA die im Moment im Irak stationierten Truppen zu Teilen abziehen wollen und andere Teile direkt vom Irak nach AFG verlegen werden.
Man "munkelte", die Amerikaner seien sich sehr sicher, die Taliban mit einer größeren Truppe plus der Kampferfahrung aus dem Irak endlich dauerhaft bekämpfen zu können.

Ob die "Holzhammer Methode" der USA in AFG funktioniert, lassen wir mal offen ... ich denke nicht. Ich denke eher, dass die "Holzhammer Methode" zu wesentlich mehr Gewalt und vor allem Anschlägen auf ISAF führen wird. Wollen wir nur hoffen, dass unsere Kameraden nicht dadurch in noch mehr gefährliche Situationen kommen.

Ich hoffe, dass Obama (wie in dem Artikel angedeutet) mehr auf den zivilen Aufbau setzt, und nicht wie einige US Generäle auf Bomben.
Autor Timid
 - 28. Januar 2009, 22:13:38
Spiegel Online berichtet heute, am 28.01.09, über einen Plan des US-Generalstabschefs:

US-Generalstabschef will Truppen in Afghanistan verdoppeln

Meinungen?