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Zusammenfassung

Autor Birgit
 - 11. Januar 2008, 21:28:16
Zitat von: ninab.66 am 11. Januar 2008, 11:59:51
Dir auch einen Guten Morgen !

Ersteinmal Danke für Deine ausführliche, interessierte und sehr warmherzige Antwort !!!!!!

Hinter Deinen Zeilen steckt sehr viel ...wie sagt man? ...Authentizität (?);Du weißt , worüber Du schreibst und wozu Du Dich äußerst und es klingt alles so interessiert und wirklich warmherzig-mitfühlend.


Guten Abend :-),

ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich emotional betrogen vorkommt, wenn man nicht mehr weiß, was wahr oder was gelogen ist. Ich habe eine ähnliche Geschichte hinter mir. Ich würde sie auch erzählen; ich mach kein Geheimnis draus, auch wenn mein Sohn hier mitliest (huhu Gefreiter *g*) - er war ja live dabei, aber ich müßte ungefähr so viel schreiben wie Du in Deinem Eingangsposting und dazu fehlt mir im Moment die Energie.




Zitat
...
Tja, Trauer.
Für mich das ganze hier sowas wie Trauerarbeit.Es geht mir nicht ganz so gut , wie es sich vielleicht liest aber ich denke, ich bin auf einem ganz guten Weg.


Ein Beziehungsende ist für mich auch Trauerarbeit, wenn auch ein Ende durch Tod ein ganz anderes Gewicht hat. Aber gerade diese unvollendeten Geschichten schleppen wir noch endlos mit, bezeichnen dies dann noch gern als "Liebe meines Lebens", als "Seelenverwandten". Ich war damals der Meinung, daß meiner die Liebe meines Lebens war - heute denke ich anders darüber.  Ich habe ihn sehr geliebt, aber ich bin sicher, daß ich es wieder kann und werde. Die Tiefe oder Intensität meiner Gefühle liegt bei mir und nicht bei dem jeweiligen Mann. Ich glaube nichtmal, daß meine Gefühle abhängig sind, von einem bestimmten Verhalten. Wenn ich einen Mann nur dafür liebe, daß er meine emotionalen Defizite abdeckt, kann das nicht Liebe sein. Ich glaube, wenn ich mich freimache von dem Werteraster, das es in meinem Kopf gibt, kann ich ganz viele Menschen lieben.

Zitat

Du hast recht ...ich lieb Ihn noch und kann mir die Liebe zu Ihm nicht aus dem Herzen reissen aber vernünftigerweise muß ich halt doch sagen , es geht halt nicht anders.WIEDER war ich etwas enttäuscht , daß er nicht nochmal angerufen hat ...stimmt schon.

Seine Geste hatte mich gefreut - hat mich vorallen für IHN sehr gefreut - und es entstand da soein Mischmasch aus allen möglichen Gefühlen ...
lieben und lösen ; hoffen und bangen ; mich beschützen und Ihm helfen wollen ; zum einen zeigen wollen bis hierhin und nicht weiter , zum anderen aber ...ich lass Dich nicht fallen

es ging/geht grad noch alles etwas Kreuz und quer.


Dieses Rettersyndrom ihm helfen zu wollen und nicht fallenzulassen ist ganz eine üble Geschichte. Wären diese Männer Alkoholiker würde man uns als co-abhängig bezeichnen. Das allein reicht mir schon um zu wissen, daß das nicht richtig ist und ich habe auch diese Rettersyndrom in mir. Ich mag's nicht ganz ablegen - ich bin ja ein Mensch und kein Gefrierschrank, aber für mich wäre es gut, an einem früheren Punkt die Grenze zu ziehen. Es liegt an unserer Vorgeschichte, daß wir ganz andere Grenzen haben, ein ganz anderes Empfinden dafür, was normal ist als ein psychisch gesunder Mensch.

Zitat
Ach ja , der Ausdruck Betrüger ...
Du hast recht damit , was ein Betrüger möchte ,warum er zum Betrüger wird...

er bleibt aber ein Betrüger.Er betrügt andere um IHR Glück , Ihre Wünsche, Gefühle ,Ihre Liebe.Er möchte , daß es Ihm gutgeht und begeht Betrug an anderen -
belassen wir es einfach bei dem Ausdruck, ich finde es ok.


Er betrügt andere um ihr Glück, aber er betrügt sich auch selbst um ein Leben, das er so führt, wie er es möchte und nicht wie man es von ihm erwartet. Ich glaub, ein Mensch, der nicht zu sich selbst stehen kann, wird auch zu keinem anderen Menschen stehen können. Ich bin sicher, daß das ganz viel mit dem nicht vorhandenen oder nicht ausgeprägten Selbstbewußtsein zu tun hat. Ein selbstbewußter Mensch kann zu sich stehen, zu seiner Meinung auch wenn er damit ganz alleine auf der Welt ist und ist auch in der Lage sich anzusehen und zu unterscheiden, wo er nach dem Mainstream oder anerzogenem Rollenverhalten lebt oder ob seine Meinung, sein Leben wirklich seins ist.

Deswegen: sein Job ist eine Verkleidung, ein Schutzschild. Nimm es ihm weg, nimm uns allen unsere beruflichen Erfolge weg, laß uns alle für 2 Jahre arbeitslos sein und alleine leben und Du wirst schnell sehen, was die Menschen von innen trägt, wenn alles andere wegbricht. Innere Stärke bekommt dann eine andere Bedeutung.

Zitat
....
weißt Du ...manchmal gibt es einfach nur diese Momente ,wo ich ganz laut schreien möchte (trotz aller Vernunft und Einsicht und und ) ...

es fehlt so schrecklich VIELES.Seine Stimme und der tägliche Austausch ,Ihm zwischendurch was liebes sagen oder was hören ,die Träume, die man hatte ; die Sehnsucht nach Ihm ; aber auch ...der Respekt , den ich immer hatte vor Ihm und der Stolz auf Ihn und ...ach , wirklich vieles.

Verdammt schwer ist es doch.

Aber ich bemühe mich um Zuversicht.
lg


Liebeskummer - egal wie alt wir sind: es ändert sich nie. So alt können wir gar nicht werden :-)

Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen, die Träume, die wir spinnen, die Sehnsüchte, die uns treiben...


Ich wünsch Dir einen schönen Abend!

Liebe Grüße von
Birgit
Autor ninab.66
 - 11. Januar 2008, 11:59:51
Dir auch einen Guten Morgen !

Ersteinmal Danke für Deine ausführliche, interessierte und sehr warmherzige Antwort !!!!!!

Hinter Deinen Zeilen steckt sehr viel ...wie sagt man? ...Authentizität (?);Du weißt , worüber Du schreibst und wozu Du Dich äußerst und es klingt alles so interessiert und wirklich warmherzig-mitfühlend.

Das Verhaltensmuster , was Du beschreibst , welches Du selbst entwickelt hast , kenne ich in ähnlicher Form von meiner Cousine, die auch einen Alkoholikervater hatte.Beziehungen sind immer Gratwanderungen ; wenn aber eine Seite Irgendwelche Extreme mit hineinbringt ,dann wird es wirklich schwer.
Immerzu projeziert man etwas , was der gegenwärtige Partner garnicht verursacht/verschuldet hat , in Ihn hinein und kommt so für sich keinen Schritt jemals weiter.

Es ist doch aber wichtig , daß man die Wurzel des Übels schonmal erkannt hat und halt weiß , woran man arbeiten sollte ...wie heißt es? Der Weg ist das Ziel.

Danke für den Buchtipp!! Ich lese sehr gern und werd mir das Buch besorgen.Grad in solchen Kurzgeschichten o. auch Zitaten , wie dem , was ich von Dir bekam , findet man oft wirklich Weisheiten , die einem neue "Denkpfade" eröffnen ; und das kann unglaublich hilfreich sein in Enttäuschung , Wut oder Trauer.

Tja, Trauer.
Für mich das ganze hier sowas wie Trauerarbeit.Es geht mir nicht ganz so gut , wie es sich vielleicht liest aber ich denke, ich bin auf einem ganz guten Weg.

Du hast recht ...ich lieb Ihn noch und kann mir die Liebe zu Ihm nicht aus dem Herzen reissen aber vernünftigerweise muß ich halt doch sagen , es geht halt nicht anders.WIEDER war ich etwas enttäuscht , daß er nicht nochmal angerufen hat ...stimmt schon.

Seine Geste hatte mich gefreut - hat mich vorallen für IHN sehr gefreut - und es entstand da soein Mischmasch aus allen möglichen Gefühlen ...
lieben und lösen ; hoffen und bangen ; mich beschützen und Ihm helfen wollen ; zum einen zeigen wollen bis hierhin und nicht weiter , zum anderen aber ...ich lass Dich nicht fallen

es ging/geht grad noch alles etwas Kreuz und quer.

Ach ja , der Ausdruck Betrüger ...
Du hast recht damit , was ein Betrüger möchte ,warum er zum Betrüger wird...

er bleibt aber ein Betrüger.Er betrügt andere um IHR Glück , Ihre Wünsche, Gefühle ,Ihre Liebe.Er möchte , daß es Ihm gutgeht und begeht Betrug an anderen -
belassen wir es einfach bei dem Ausdruck, ich finde es ok.

....
weißt Du ...manchmal gibt es einfach nur diese Momente ,wo ich ganz laut schreien möchte (trotz aller Vernunft und Einsicht und und ) ...

es fehlt so schrecklich VIELES.Seine Stimme und der tägliche Austausch ,Ihm zwischendurch was liebes sagen oder was hören ,die Träume, die man hatte ; die Sehnsucht nach Ihm ; aber auch ...der Respekt , den ich immer hatte vor Ihm und der Stolz auf Ihn und ...ach , wirklich vieles.

Verdammt schwer ist es doch.

Aber ich bemühe mich um Zuversicht.
lg





Autor Birgit
 - 11. Januar 2008, 07:29:28
Zitat von: ninab.66 am 11. Januar 2008, 04:03:53


Hallo ,
ich mußte jetzt erstmal ein paar Tage "sacken" lassen und möchte Dir nochmal sagen,daß mir Dein Zitat wirklich SEHR geholfen hat.Das ganze ist ja noch sehr frisch und auch mit Sicherheit noch lange nicht "durch" aber Du hast mir einen wunderschönen Ansatz geliefert , alles etwas "anders" zu bedenken und damit umzugehen.

Es hat wirklich auch etwas tröstendes ,wenn man nicht nur verzweifelt hadert und verletzt-wütend auf den anderen ist, sondern sich eben zumindest versucht vorzustellen, daß der auch sein Päckchen zu tragen hat.


Guten Morgen Nina,

schön, zu lesen, daß Dir dieses Zitat auch geholfen hat. Für mich gehören diese Zeilen zu den wichtigsten in den letzten Jahren. Wenn Du gerne liest, möchte ich Dir ein Buch empfehlen: "Komm, ich erzähl Dir eine Geschichte" von Jorge Bucay. Bucay ist ein argentinischer Psychologe, der in diesem Buch mit vielen kleinen Kurzgeschichten seinem Patienten Demian auf die Sprünge hilft. Diese Kurzgeschichten sind maximal 3 Seiten, man muß es nicht zusammenhängend lesen, aber man zieht ganz viel Weisheiten raus. Eine meiner Lieblingsgeschichten aus diesem Buch ist "der angekettete Elefant", die auch sehr beim Verstehen hilft. Diese Geschichte kannst Du auch ergoogeln.

Zitat

Übrigens hat "er" nochmal angerufen.Wir haben geredet , es tut Ihm alles sehr Leid , er macht sich Gedanken über sein Verhalten und will sich sogar Hilfe suchen, was ich großartig finde!!!


Einsicht des "Täters" hilft wahnsinnig beim Verzeihen, finde ich. Er muß nicht kriechen und unter'm Tisch sitzen, aber er soll zeigen, daß es ihm bewußt ist, was er angerichtet hat. Bei den größten beiden Themen in meinem Leben fehlt mir das leider, dennoch habe ich es mühsam geschafft, die blauen Flecken auf meiner Seele zu heilen und zwar nicht durch Zeit, sondern viel Arbeit mit diesen Themen.
Ich freu mich für Dich, daß es diese Geste gab!

Zitat

Nichtsdestotrotz ...;-(( er fragte, ob er am nächsten Tag wieder anrufen dürfe, ich sagte ja und was kam , war dann nichts

aber es ist vollkommen ok.Ob es nun auf "Verarsche" hinausläuft oder nicht (es die ganze Zeit war) ist egal -

es ist Irgendwie tröstlich zu wissen, daß er sich selbst auch ganz viel genommen hat.Er wurde sehr geliebt ; er hätte offen sein können ; er hat in mir eine Frau gehabt , die zu Ihm stand ; lange Zeit war ich loyal Ihm ggü. ,wollte Ihn keinen Ärger bereiten



Ich bin neugierig: warum hätte er wieder anrufen dürfen? Ist es Hoffnung, ist es seine Stimme zu hören, fällt's Dir schwer, hart zu bleiben?

Zitat
er hat im Gewissen Sinne mehr verloren als ich und mir das jetzt sagen zu können ,hilft sehr.

Allein schon , daß ich hier nun mal alles aufgeschrieben hab, ist echt ein Schritt nach vorn für mich , mich von der Liebe zu Ihm zu lösen.Und es hat auch dazu beigetragen , über mein eigenes Problem nachzudenken , was dank dieser "Geschichte" sehr offensichtlich wurde.


War bei mir auch so, daß mein Thema Nr. 2 mich nochmal veranlaßte, hinzusehen, wie fertig Thema Nr. 1 eigentlich ist und wie sehr es zusammenhängt. War spannend. Es hing sehr zusammen und so gesehen bin ich heute -trotz allem Kummer, den es mir brachte- froh, daß es passierte - ich wäre heute sonst nicht da, wo ich bin.

Laß Dir Zeit mit dem Lösen von der Liebe zu ihm. Aus dem Herzen reissen kannst Du ihn Dir ja sowieso nicht. Ich finde es durchaus legitim, auch wenn es sich geisteskrank anhört, zu sagen "ich liebe ihn, aber ich möchte ihn nicht an meiner Seite". Was er tatsächlich fühlt, weißt Du ohnehin nicht und selbst wenn es eine einseitige Liebe ist, so muß diese nicht qualvoll sein sondern kann irgendwann auch heilen und wärmen. Dauert halt a bisserl :-)

Zitat

Diese erwähnte Loyalität Ihm ggü. begründete sich ja auch darauf ,Ihn nicht verlieren zu wollen.Trotz Belästigungen und Ahnungen,daß er ein Betrüger ist etc.pp viell. am "wenigen" festhalten wollen , was man da hatte (jedenfalls dachte ich nun so darüber nach, als ich meine Gründe hinterfragte, warum ich so und nicht anders gehandelt habe) und dieses ewige "Opferverhalten" , daß man Angst davor hat , etwas zu unternehmen ,weil es ja nochmehr wehtun könnte.

Alles hier ja schon diskutiert worden.

Als er am Telefon neulich von seinen Schuldgefühlen mir ggü. anfing ,habe ich gesagt ,es sei wohl richtig und auch wichtig , daß er die hätte

wenn sie Ihm was aufgezeigt haben, ist das ja etwas positives


ja, sehe ich auch so. Da kann man ihm nur wünschen, daß er die Kraft und den Mut (!) hat, bei sich hinzuschauen, was da verkehrt läuft. So ganz einfach ist das ja nicht und ich behaupte einfach mal, daß Frauen sich leichter tun als Männer, die sich weniger als wir austauschen und daher alleine mit ihren Gedanken sind.


Zitat

generell aber meine ich halt auch , ich habe die Situation halt auch lange zugelassen ; es lag bei mir, sie zu beenden und die Unfähigkeit DAZU hat ihre Wurzeln nicht in SEINEM Verhalten.

Dies habe ich Ihm auch deswegen gesagt , weil ich den Eindruck habe ,er ...

hmmmm?????? .....

er fühlt sich in dieser Situation noch als der "Stärkere" ,der mich nun mit seinem miesen Verhalten (was er ja zugibt) "überrollt" hat.Er äußerte sich schoneinmal so und sagte , in jüngeren Jahren hätte er mich sicherlich "überrollt".

Was ich nun dazu meine:
er hat es sicher getan ,ich war ja verzweifelt u. am Boden zerstört aber Ihm fehlt bei dem ganzen nun halt der Blick darauf , daß ER derjenige ist , der sich soviel schönes und wertvolles vergeben hat.Die Liebe einer Frau zu Ihm halt.


ja, es lag an Dir das zu beenden, aber woher weiß man, wann der richtige Moment für den Absprung ist? Mein Vater ist (prügelnder) Alkoholiker und meine Mutter blieb all die Jahre bei ihm. Sie zog erst aus als wir Kinder schon längst außer Haus waren. Ich bin das andere Extrem gewesen. Wenn eine Beziehung nicht lief, dann hab ich einmal geredet, wenn sich dann nichts änderte, hab ich mich getrennt, nur um ja nicht den gleichen Fehler wie meine Mutter zu machen und zu lang zu bleiben. Gesund war das nicht für mich.
Der goldene Mittelweg ist heute noch schwierig für mich. Ich neige noch immer dazu, alles hinzuschmeissen, aber ich weiß, daß das ein Muster ist und arbeite jedes Mal aufs Neue wieder an mir. Das ist so drin...


Zitat

Ich habe einen Betrüger verloren.

Und was die Zukunft betrifft ...
werde ICH wohl eher mal zu meinem GLÜCK finden, als er ,wenn er weitermacht ,wie bisher.Er mag dann viell. immerwieder daran zehren,daß er ein "starker Charakter" ist , der Frauen überrollt - aber ich glaube kaum , daß Ihn das zu einem glücklichen Menschen macht.Oder?

Das er sich nun wieder nicht gemeldet hat trotz Ansage ...
vielleicht hat er das alles hier ja sogar gelesen?Ich würde es mir FAST wünschen ,da es Ihm aufzeigen sollte , wieviel er da tatsächlich verloren hat.Ich habe 2 Jahre nichts breitgetreten , hab nie über die Sachen geredet , die nur Uns betrafen

es ist sehr schade aber mehr möchte ich darüber jetzt auch nicht nachdenken.

Hoffe, er wird glücklich und ich kann mich jetzt mal etwas berappeln und wieder nach vornschauen.


Ich mag die Bezeichnung "Betrüger" nicht, aber ich weiß, daß ich es zuerst gesagt  habe. Jetzt bleib ich auch dabei:

Ein Betrüger möchte sich etwas Gutes tun. Er tut es nicht, weil er jemandem schaden möchte. Das ist "nur" der schmerzhafte Nebeneffekt. (Der Bankräuber überfällt die Bank nicht, weil er der Bank schaden möchte, sondern weil er das Ergebnis braucht: das Geld).

Ich glaube, wir finden unser Glück nur in uns, in der Weise wie wir das Leben betrachten, die kleinen Momente genießen können. Ich bezweifle es, daß es gut ist, daß uns ein Partner glücklich macht. Dann wäre er nur Krückstock, aber wir müssen alleine stehen und gehen können. Bereichern sollen sie unser Leben. Nicht mehr und nicht weniger - das ist das, was ich darüber denke.

Ich finde, daß Du in all der Enttäuschung und dem Schmerz gut klingst und ich bin sicher, daß Du irgendwann gestärkt auf diese Phase Deines Lebens zurückblickst und auch die schönen Dinge wieder sehen kannst!
Autor ninab.66
 - 11. Januar 2008, 04:03:53
Zitat von: Birgit am 07. Januar 2008, 14:44:21
ich war unsicher, ob ich zum Ausdruck bringen konnte, was ich meine - ich bin froh, daß mindestens Du es richtig verstanden hast und das ist das Wichtigste :-)

Sehr verallgemeinernd denke ich, daß es Betrüger gibt, die sich ernsthaft verlieben, sich dann aber für stärker halten als sie sind und bei denen die im Kopf schon längst getroffene Entscheidung nicht gleichbedeutend ist mit der Handlung danach und dann gibt es Betrüger, die durch neue Aufmerksamkeit ("vergessene" Ehemänner) ihr Selbstbewußtsein puschen oder auch versuchen, ihre innere Leere zu füllen. Großes Thema.

Ich hatte auch schon viel zu verzeihen in meinem Leben und hab nicht gewußt wie das geht. Niemand hat mir das beigebracht. Ich war schon 40 als ich zufällig einen Mann kennenlernte, der erkannte, daß ich so gern verzeihen möchte, aber mich im Kreis drehe. Er hat mir viele Stunden geschenkt und mit Engelszungen auf mich eingeredet - bis sich irgendwann ein Schalter umlegte.

Bei mir ist verzeihen jetzt durch Verständnis möglich. Meinen Wunden hat das auf jeden Fall gutgetan.

Hallo ,
ich mußte jetzt erstmal ein paar Tage "sacken" lassen und möchte Dir nochmal sagen,daß mir Dein Zitat wirklich SEHR geholfen hat.Das ganze ist ja noch sehr frisch und auch mit Sicherheit noch lange nicht "durch" aber Du hast mir einen wunderschönen Ansatz geliefert , alles etwas "anders" zu bedenken und damit umzugehen.

Es hat wirklich auch etwas tröstendes ,wenn man nicht nur verzweifelt hadert und verletzt-wütend auf den anderen ist, sondern sich eben zumindest versucht vorzustellen, daß der auch sein Päckchen zu tragen hat.

Übrigens hat "er" nochmal angerufen.Wir haben geredet , es tut Ihm alles sehr Leid , er macht sich Gedanken über sein Verhalten und will sich sogar Hilfe suchen, was ich großartig finde!!!

Nichtsdestotrotz ...;-(( er fragte, ob er am nächsten Tag wieder anrufen dürfe, ich sagte ja und was kam , war dann nichts

aber es ist vollkommen ok.Ob es nun auf "Verarsche" hinausläuft oder nicht (es die ganze Zeit war) ist egal -

es ist Irgendwie tröstlich zu wissen, daß er sich selbst auch ganz viel genommen hat.Er wurde sehr geliebt ; er hätte offen sein können ; er hat in mir eine Frau gehabt , die zu Ihm stand ; lange Zeit war ich loyal Ihm ggü. ,wollte Ihn keinen Ärger bereiten

er hat im Gewissen Sinne mehr verloren als ich und mir das jetzt sagen zu können ,hilft sehr.

Allein schon , daß ich hier nun mal alles aufgeschrieben hab, ist echt ein Schritt nach vorn für mich , mich von der Liebe zu Ihm zu lösen.Und es hat auch dazu beigetragen , über mein eigenes Problem nachzudenken , was dank dieser "Geschichte" sehr offensichtlich wurde.

Diese erwähnte Loyalität Ihm ggü. begründete sich ja auch darauf ,Ihn nicht verlieren zu wollen.Trotz Belästigungen und Ahnungen,daß er ein Betrüger ist etc.pp viell. am "wenigen" festhalten wollen , was man da hatte (jedenfalls dachte ich nun so darüber nach, als ich meine Gründe hinterfragte, warum ich so und nicht anders gehandelt habe) und dieses ewige "Opferverhalten" , daß man Angst davor hat , etwas zu unternehmen ,weil es ja nochmehr wehtun könnte.

Alles hier ja schon diskutiert worden.

Als er am Telefon neulich von seinen Schuldgefühlen mir ggü. anfing ,habe ich gesagt ,es sei wohl richtig und auch wichtig , daß er die hätte

wenn sie Ihm was aufgezeigt haben, ist das ja etwas positives

generell aber meine ich halt auch , ich habe die Situation halt auch lange zugelassen ; es lag bei mir, sie zu beenden und die Unfähigkeit DAZU hat ihre Wurzeln nicht in SEINEM Verhalten.

Dies habe ich Ihm auch deswegen gesagt , weil ich den Eindruck habe ,er ...

hmmmm?????? .....

er fühlt sich in dieser Situation noch als der "Stärkere" ,der mich nun mit seinem miesen Verhalten (was er ja zugibt) "überrollt" hat.Er äußerte sich schoneinmal so und sagte , in jüngeren Jahren hätte er mich sicherlich "überrollt".

Was ich nun dazu meine:
er hat es sicher getan ,ich war ja verzweifelt u. am Boden zerstört aber Ihm fehlt bei dem ganzen nun halt der Blick darauf , daß ER derjenige ist , der sich soviel schönes und wertvolles vergeben hat.Die Liebe einer Frau zu Ihm halt.

Ich habe einen Betrüger verloren.

Und was die Zukunft betrifft ...
werde ICH wohl eher mal zu meinem GLÜCK finden, als er ,wenn er weitermacht ,wie bisher.Er mag dann viell. immerwieder daran zehren,daß er ein "starker Charakter" ist , der Frauen überrollt - aber ich glaube kaum , daß Ihn das zu einem glücklichen Menschen macht.Oder?

Das er sich nun wieder nicht gemeldet hat trotz Ansage ...
vielleicht hat er das alles hier ja sogar gelesen?Ich würde es mir FAST wünschen ,da es Ihm aufzeigen sollte , wieviel er da tatsächlich verloren hat.Ich habe 2 Jahre nichts breitgetreten , hab nie über die Sachen geredet , die nur Uns betrafen

es ist sehr schade aber mehr möchte ich darüber jetzt auch nicht nachdenken.

Hoffe, er wird glücklich und ich kann mich jetzt mal etwas berappeln und wieder nach vornschauen.
Autor Birgit
 - 07. Januar 2008, 14:44:21
ich war unsicher, ob ich zum Ausdruck bringen konnte, was ich meine - ich bin froh, daß mindestens Du es richtig verstanden hast und das ist das Wichtigste :-)

Sehr verallgemeinernd denke ich, daß es Betrüger gibt, die sich ernsthaft verlieben, sich dann aber für stärker halten als sie sind und bei denen die im Kopf schon längst getroffene Entscheidung nicht gleichbedeutend ist mit der Handlung danach und dann gibt es Betrüger, die durch neue Aufmerksamkeit ("vergessene" Ehemänner) ihr Selbstbewußtsein puschen oder auch versuchen, ihre innere Leere zu füllen. Großes Thema.

Ich hatte auch schon viel zu verzeihen in meinem Leben und hab nicht gewußt wie das geht. Niemand hat mir das beigebracht. Ich war schon 40 als ich zufällig einen Mann kennenlernte, der erkannte, daß ich so gern verzeihen möchte, aber mich im Kreis drehe. Er hat mir viele Stunden geschenkt und mit Engelszungen auf mich eingeredet - bis sich irgendwann ein Schalter umlegte.

Bei mir ist verzeihen jetzt durch Verständnis möglich. Meinen Wunden hat das auf jeden Fall gutgetan.
Autor ninab.66
 - 07. Januar 2008, 14:31:01
Zitat von: Birgit am 07. Januar 2008, 13:08:11
So wie es Dir damals mit Deinen Angst- und Schuldgefühlen ging, so geht oder ging es Deinem Betrüger vielleicht auch. Er wußte, dáß er etwas Unrechtes macht, aber er konnte es Dir nicht sagen, weil er Dir nicht weh tun wollte, weil er Dich nicht verlieren wollte, weil er Angst hatte vor den Konsequenzen einer Scheidung (Väter verlassen ihre Kinder, nicht nur die Partnerin!). Seine ganze Motivation könnte man auf puren Egoismus herunterbrechen, aber damit die eigene Seele ihren Frieden wieder findet, kann man auch versuchen, Verständnis aufzubringen, was hier NICHT gleichbedeutend mit gutheißen ist, sondern einfach anzuerkennen, daß dieser Mann auch sein Päckchen trägt und es  einen Grund hat, warum er so ist wie er ist.

Vielleicht mag es Dir deplatziert erscheinen, hier von Verständnis zu sprechen und vielleicht fehlen mir auch die richtigen Worte dafür, um das auszudrücken, was ich denke, deswegen hier ein Zitat aus einem Gedicht von Christa Spilling-Nöker:

"Ich wünsche mir,
daß meine Liebe groß genug ist,
zuzuhören,
wo die Not des anderen liegt,
der mir so weh tat,
daß ich verstehen und
vergeben kann."




Das ist ein sehr schönes Zitat.So wollte ich eine Liebe auch immer sehen; ich finde, genau das macht den Wert einer Liebe aus.

Deplaziert finde ich Deine Worte nicht ! Wie Du schon sagtest , heißt anerkennen ja nicht "gutheißen".

Ich habe SOVIEL über sein Verhalten nachgedacht.Menschlich gesehen ist es TRAURIG- finde ich - das er scheinbar emotionale Wärme von mir wollte; sich Sex bei anderen holte; seiner Familie etwas vormacht , was er nunmal nicht ist ;

das er bei allem auch Druck verspürt haben muß ,daß etwas "auffliegen" könnte ;das er zur einen Seite wohl was schützen wollte , mich aber auch nicht verlieren wollte lange Zeit (er zeigte Eifersucht bzw.versuchte immerwieder einzulenken,wenn wir mal Differenzen hatten)

er vergibt dabei soviel schönes und ich glaube kaum, daß er glücklich ist.

Ich glaube, ich werde DAS auch mehr noch anerkennen können, wenn etwas Zeit verstrichen ist.Und ich glaube auch , daß es der eigenen Seele zu mehr Frieden verhilft !




Autor Birgit
 - 07. Januar 2008, 13:08:11
So wie es Dir damals mit Deinen Angst- und Schuldgefühlen ging, so geht oder ging es Deinem Betrüger vielleicht auch. Er wußte, dáß er etwas Unrechtes macht, aber er konnte es Dir nicht sagen, weil er Dir nicht weh tun wollte, weil er Dich nicht verlieren wollte, weil er Angst hatte vor den Konsequenzen einer Scheidung (Väter verlassen ihre Kinder, nicht nur die Partnerin!). Seine ganze Motivation könnte man auf puren Egoismus herunterbrechen, aber damit die eigene Seele ihren Frieden wieder findet, kann man auch versuchen, Verständnis aufzubringen, was hier NICHT gleichbedeutend mit gutheißen ist, sondern einfach anzuerkennen, daß dieser Mann auch sein Päckchen trägt und es  einen Grund hat, warum er so ist wie er ist.

Vielleicht mag es Dir deplatziert erscheinen, hier von Verständnis zu sprechen und vielleicht fehlen mir auch die richtigen Worte dafür, um das auszudrücken, was ich denke, deswegen hier ein Zitat aus einem Gedicht von Christa Spilling-Nöker:

"Ich wünsche mir,
daß meine Liebe groß genug ist,
zuzuhören,
wo die Not des anderen liegt,
der mir so weh tat,
daß ich verstehen und
vergeben kann."


Autor StOPfr
 - 07. Januar 2008, 13:02:38
Zitat von: Birgit am 07. Januar 2008, 12:13:21
Ich weiß, was Du meinst und ist es nicht typisch? Die Opfer halten still, weil sie neuerliche Attacken fürchten. Meine Mutter hat damals meinen prügelnden Alkoholikervater nicht verlassen, weil sie Angst hatte, daß er seine Drohungen dann wahrmacht.
Alle Betrüger schützen ihre Familien. Es ist die erste Reaktion und die muß nichtmal aus Überzeugung sein, sondern es ist auch ein Instinkt der Männer/der Väter zu allererst die Familie zu retten.

Ich kann die Aussagen von Birgit nur unterstreichen. Schutz verdienen jetzt Deine Kinder und auch Dein Exmann, vor allem aber Du! Da hat Dich jemand zum Opfer gemacht und bringt Dich jetzt auch noch dazu, dass Du Dich um ihn und seine Familie sorgst. Was seine Familie angeht, ehrt Dich das zwar, aber es hilft Dir leider nicht.
Rache ist ein ganz schlechter Ratgeber, aber die Klarheit, die Du brauchst steht Dir zu. Du musst einen neuen Anfang für Dich finden, nach dem auch wieder Vertrauen zu anderen Menschen wachsen kann. Deine Kinder sind in einem Alter, in dem sie solche Unwägbarkeiten des Lebens verstehen und Dir - zusammen mit ihrem Vater - eine große Hilfe sein können.
Und ja: Du darfst weinen. Aus der traurigen Erinnerung heraus wird Dir neue Kraft erwachsen.

Autor Brina
 - 07. Januar 2008, 12:59:53
Du schaffst das...da bin ich mirganz sicher. Versuche nun nach vorne zu gucken und nicht ins Vergange zu schauen. Klar, das man das irgendwann aufarbeiten muss. Doch jetzt ist die Priorität, dass du wieder ein vernünftiges Leben führen kannst. Schäme dich nicht um Hilfe zu bitten. Ich glaube das dir das keiner abschlagen wird. Kläre das mit Telefonn und Wohnung und suche dir dann professionelle Hilfe um deine Vergangenheit aufzuarbeiten. Kopf hoch, du schaffst es!!

Liebe Grüße Brina
Autor ninab.66
 - 07. Januar 2008, 12:53:55
Ja, grad dieses Dejavue Angsterlebnis hat mich Freitag auch so überfallen.
Ich hatte als Kind immer heftige Angst ,meinem Vater etwas von den Geschehnissen zu Hause zu erzählen (er war Fernfahrer, nur am WE daheim, bekam vieles garnicht mit) ,weil ICH mich schuldig fühlte ; dachte, ich käme ins Heim etc.pp.So ertrug man dann Jahr um Jahr , immer nur in Angst ,obwohl man Opfer war.

Auf dem Sterbebett meines Vaters gab es damals eine Aussprache;er sagte unter Tränen, daß er wüßte, er hätte mehr für mich dasein müssen, er nähme eine Schuld mit ins Grab.Wir haben damals beide sehr geweint.

Ich habe Freitag wieder sehr geweint,weil genau dieses Empfinden auch wieder hochkam - "Opfer" sein und nichts tun können ,weil ich a.) sonst denken würde, ich würde mir garnicht gerecht werden ( ich habe auch deswegen als Kind nichts gesagt,weil ich meine Mutti lieb hatte und Ihr nie etwas Böses wollte) und b.) weil ich halt Angst davor habe,daß etwas passieren könnte, was am Ende nochmehr wehtut.

Ich werde auf alle Fälle handeln, wenn jetzt wieder etwas kommt, ich beschimpft werde oder dergleichen.

Und ja, in meinem Exmann habe ich Unterstützung, wenn ich Ihn darum bitte und in meinen Kindern auf alle Fälle Halt und auch einen Grund, um aus allem herauszuwollen -

das zumindest wurde mir nach dem Unsinn vom Freitag sehr viel bewusster.

Es tut sehr gut , daß ich das alles hier aufgeschrieben habe und Anteil genommen wird bzw. auch Meinungen/Ratschläge kommen von unbeteiligten/d.h. nichtbefreundeten Menschen.

Danke Euch ganz herzlichst ersteinmal dafür !!!!

lg
Autor Brina
 - 07. Januar 2008, 12:24:09
Klar hast du Angst, welcher normale Mensch hätte das denn nicht. Aber ich glaube dein Exmann hat Recht, wenn er sagt, dass du dir eine neue Tel nummer zu legen solltset und umziehen tust, wenn es möglich ist.Klarist das wieder mit finanziellen Dingen gebunden, aber anderseits geht es ja auch um dich. Du möchtest wieder ein normales Leben haben.... Klar kann man sagen, ich hab nichts verkehrt gemacht, warum sollte ich jetzt die Kosten und die Belastung haben. Aber auf der anderen Seite, denke ich das du echt handeln solltest um wieder Fuß zu fassen.

Das deine Kinder noch in deiner Nähe sind, ist doch auch ein Vorteil, die können dir doch auch dann Halt geben und wenn das verhältnis zu deinem Exmann auch gut ist, denke ich das er dich doch bestimmt auch unterstützt, oder?

Lg Brina
Autor Birgit
 - 07. Januar 2008, 12:13:21
Zitat von: ninab.66 am 07. Januar 2008, 12:01:05

Angst macht mir z.B. das alles nur noch schlimmer werden könnte.Das er dann Beispielsweise aggressiv reagieren könnte.(er war NIE aggressiv aber in soeiner Situation? Ich bin mir nicht sicher ) Er hat da ja so massiv seine Familie geschützt,hat sich jetzt scheinbar dafür entschieden -

folgt auf Aktion nicht immerwieder Reaktion? Das geht mir durch den Kopf.




Ich weiß, was Du meinst und ist es nicht typisch? Die Opfer halten still, weil sie neuerliche Attacken fürchten. Meine Mutter hat damals meinen prügelnden Alkoholikervater nicht verlassen, weil sie Angst hatte, daß er seine Drohungen dann wahrmacht.

Alle Betrüger schützen ihre Familien. Es ist die erste Reaktion und die muß nichtmal aus Überzeugung sein, sondern es ist auch ein Instinkt der Männer/der Väter zu allererst die Familie zu retten.

Vielleicht beobachtest Du einfach, was in nächster Zeit passiert und wenn keine Ruhe einkehrt, würde ich auch mit einem Anwalt sprechen, was Du für Möglichkeiten hast. Wie gesagt, ich finde auch, daß Du Dich und Dein Umfeld schützen mußt und aus Angst zu ertragen - das hattest Du schonmal, nehme ich an?
Autor ninab.66
 - 07. Januar 2008, 12:01:05
Zitat von: Brina am 07. Januar 2008, 11:31:05
Birgit war schneller.  Ich kann mich da eigentlich nur anschließen. Was ist denn jetzt mit deinen Kindern, wohnst du noch woanders oder wieder in ihrer Nähe. Ich glaube die Kinder können dir auch den nötigen Halt und vorallem die nötige Kraft geben nach vorne zu schauen.

Liebe Grüße Brina

Noch wohne ich ganz in der Nähe der Kinder.Der Umzug zu meinem Freund war für diesen oder nächsten Monat geplant.

Ich bin deswegen noch einigermaßen froh, daß der "letzte große Schritt" mir wenigstens erspart geblieben ist.

Das Briefe/Anrufe bei meiner Familie landen, rührt wohl daher, daß die Frau , die mich damals noch dort wohnend kontaktierte,nichts von meinem Auszug erfahren hat.

Mein Exmann weiß erst seit kurzem alles, ich bin aber auch diesbezüglich heilfroh, daß das Verhältnis zu Ihm okay ist ; es prasselte ja auch von der Seite immer auf mich ein, ändere endlich mal Deine Adresse und sag diesen Leuten Deine neue Nummer usw.

Polizei u. Psychologin waren übrigens auch der Ansicht,daß es hier nicht mehr darum geht, Ihn zu schützen ,sondern mich u. meine Familie.Das ich mir auch immerwieder sagen solle, er allein trägt die Verantwortung für mögliche Konsequenzen.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher.

Angst macht mir z.B. das alles nur noch schlimmer werden könnte.Das er dann Beispielsweise aggressiv reagieren könnte.(er war NIE aggressiv aber in soeiner Situation? Ich bin mir nicht sicher ) Er hat da ja so massiv seine Familie geschützt,hat sich jetzt scheinbar dafür entschieden -

folgt auf Aktion nicht immerwieder Reaktion? Das geht mir durch den Kopf.


Autor Brina
 - 07. Januar 2008, 11:31:05
Birgit war schneller.  Ich kann mich da eigentlich nur anschließen. Was ist denn jetzt mit deinen Kindern, wohnst du noch woanders oder wieder in ihrer Nähe. Ich glaube die Kinder können dir auch den nötigen Halt und vorallem die nötige Kraft geben nach vorne zu schauen.

Liebe Grüße Brina
Autor Birgit
 - 07. Januar 2008, 11:25:26


Zitat



Ich mußte eine Nacht zur Beobachtung bleiben unter Herzfunktionskontrolle;hatte ein langes Gespräch mit einer Psychologin und durfte nur deswegen wieder raus, weil ich glaubhaft versichern konnte ,daß es sich um eine Kurzschlußreaktion gehandelt hatte.

Eine direkte "Auflage" war es nicht aber man riet mir dringend dazu , Psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen und das möchte/muß ich jetzt auch tun.

Ja, was will ich jetzt tun? Nach vorn schauen.

Den Kontakt zu dem Mann auf alle Fälle gänzlich abbrechen(habe ich schon getan),hoffen, daß auch er sich daran hält.

Unsicher bin ich noch wegen der Belästigungen.Unternehme ich etwas diesbezüglich, wird zwangsläufig der Name seiner Frau mit reingezogen.Mein Problem ist , daß ich mir genauso armselig vorkäme, wie ich sein Verhalten empfand.Was das also angeht , weiß ich einfach nicht , wie ich mich verhalten soll !Problem bei der Sache ist , daß Anrufe/Briefe bei meiner alten Adresse - meiner Familie - landen und mein Exmann felsenfest der Ansicht ist , man solle doch einfach seine Frau kontaktieren -
wenn auch nur, um Sie evtl. "ausschließen" zu können;er sieht nicht recht ein, warum er seine Tel.nr. etc. ändern solle.Kostet schließlich auch Geld,sagt er.

Reaktionen von außen waren ja ohnehin nur ...

was läßt Du das auch solange zu ,da geht man Irgendwann zu der Frau hin und klärt das auf und basta.Und eben das kam dann als Mißempfinden auch noch erschwerend hinzu ...

dieses Gefühl ...selbst auch "sehenden Auges" - mehr oder weniger - in etwas hineingelaufen zu sein.

ich leide sehr unter diesem Empfinden, regelrecht manipuliert worden zusein; seine glaubwürdigen Aussagen und das er für alles eine "logische" Erklärung fand , mich immerwieder besänftigen konnte

das macht mir Angst !


Ich finde, daß Du alles tun darfst, um Dein seelisches Heil wenigstens für die Zukunft zu schützen. Dazu gehört auch, Dir (und Deiner Familie) die Belästigungen vom Hals zu halten, auch wenn das nochmal Nerven kostet.  Es ehrt Dich sehr, daß Du seine Frau da nicht mit reinziehen möchtest, aber sie ist schon mittendrin. Ich finde nicht, daß Du Dich damit auf gleiches Niveau begibst. Das wäre es, wenn es Rache wäre, aber nicht zum Schutz.

Ich glaub auch, daß Dir professionelle Hilfe gut tun würde. Ein Betrug in solch einem Ausmaß steckt man nicht einfach weg. Ich kann verstehen, daß es Dir Angst macht, so manipuliert worden zu sein - aber es ist doch normal zu vertrauen. Vertrauen ist die Basis für jede Beziehung unter Menschen. Deswegen kann die Lösung nicht sein, nie wieder zu vertrauen, sondern diesen einen Vertrauensmißbrauch aufzuarbeiten und einem neuen Menschen neues Vertrauen zu schenken und auch -ganz wichtig- Dir selbst zu verzeihen.

Rückblickend sind wir alle gescheiter. Plötzlich fallen uns Dinge auf, die wir doch hätten merken müssen - aber genauso gut hätten die Stories wahr sein können. Versuche Dir selbst zu verzeihen. Du konntest es nicht wissen. Du hast geliebt und vertraut.