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Autor snake99
 - 22. Juni 2010, 10:39:44
Hier ein aktueller Artikel zu dem Thema auf Spiegel Online.

Link zum Artikel
Autor miguhamburg
 - 26. September 2009, 14:32:54
Liebe Ulli, vielen Dank, dass Sie die Zusammenhänge hier noch einmal aus fachlicher Perspektive beschrieben und somit mein Eingangsposting bereichert haben.

Es gibt zu allen möglichen Fachgebieten kontroverse Fachdiskussionen. Ob bei den Historikern, den Juristen oder eben bei den Psychologen. Die werden natürlich auch in den Medien aufgeführt. Daraus als Nicht-Fachkundige(r) abzuleiten, dass etwas überbewertet wird, halte ich für vorschnell und meistens einfach unangemessen. Niemand wird doch wohl ernsthaft bestreiten, dass eine erhebliche Anzahl von Menschen, die die Ereignisse im zweiten Weltkrieg miterleben mussten, gleich ob als Zivilist den Bombenkrieg oder als Soldat die Einwirkung von Flach- oder Steilfeuer oder durch Beschuss/Bombenabwurf von Flugzeugen und die Wirkung auf einen durch Lärm, Erschütterung, Verwundung oder Sterben, traumatisiert wurden und dieses Trauma bis in die Jetztzeit nacherleben!

Und gerade, weil es eben nicht vorhersehbar ist, ob, in welcher Form und wann es zu diesen Belastungsstörungen kommt, kann es auch nicht im Rahmen eines Eignungsfeststellungsverfahren ermittelt werden, ob ein(e) Bewerber(in) dafür anfällig ist. Die pschologischen Gutachten bei den ZNwG und der OPZ verfolgen andere Ziele: Ob die Persönlichkeitseigenschaften und Entwicklungspotenziale zu den allgemeinen Anforderungen an den Offz/Uffz-Beruf passen.

Gerade deshalb, weil es niemand wissen kann, ob ein PTBS ihn/sie ereilt, deshalb ist ja die qualifizierte Präventionsarbeit genauso wichtig, wie eine qualiizierte Begleitung und Nachbereitung. Und gerade deshalb ist das Verdrängen nach dem Motto "Es wird überbewertet" oder "Musst Du zum Seelenklempner" etc. genau das Falsche.
Autor ulli76
 - 26. September 2009, 13:20:23
Trotzdem hat der "normale" Einsatzstreß nur indirekt mit PTBS zu tun.
Autor snake99
 - 26. September 2009, 13:11:04
Wenn ich im Einsatzland ankomme, ist eine allgemeine Gefahr gegenwertig über die ich mir im Vorfeld bewusst bin. Ich gehe davon aus, ich kann angegriffen werden, doch es muss nicht passieren.

Ist das Lager mit einer RPG angegriffen worden, würde sich die allgemeine Gefahr eines RPG Angriffs für mich persönlich in eine konkrete sehr wahrscheinliche Gefahr umwandeln und wäre fortan sehr ernst zu nehmen.
Autor ulli76
 - 26. September 2009, 13:04:47
Der erlebte Anschlag auf das eigene LAger ist aber was anderes als die ständige Gefahr, dass sowas passieren kann. Versuch nicht, irgentwas in meinen Text reinzuinterpretieren, was ich nicht geschrieben habe.

Autor snake99
 - 26. September 2009, 13:01:47
Das Wort "Gefahr" wird aber von jedem Menschen anders wahrgenommen. Spätestens nach dem ersten RPG Angriff auf ein Feldlager, würde ich diese Gefahr als dauerhaft konkret einstufen. Es kann jederzeit zu einem erneuten Angriff kommen ...
Autor ulli76
 - 26. September 2009, 12:58:48
@snake: nein, dadurch wird kein PTBS ausgelöst! Das kann zwar zu Streß, Schlafstörungen etc. führen, löst aber kein PTBS aus. Dazu ist eine dauerhafte konkrete und nicht die mögliche Gefahr erforderlich.
Autor snake99
 - 26. September 2009, 12:54:05
PTBS kann aber auch alleine durch die Angst / Bedrohungslage ausgelöst werden, mit der man im Einsatz 24 Std. am Tag sowie 7 Tage die Woche klar kommen muss. Ein Feuerwehrmann oder Polizist hat diese Belastung nicht.

Wenn man 4 bis 6 Monate jeden Tag / jede Stunde damit rechnen muss, dass einem eine Rakete "auf den Kopf fällt" bzw. dass man Opfer eines Anschlags wird, stresst dies ungemein. Hinzukommt bei einigen Kameraden die Anspannung darüber, was gerade zu Hause passiert. Sie sind im Einsatz und können ihren Lieben zu Hausen nicht helfen, wenn es dort Probleme gibt. Das ist Stress pur, der verarbeitet werden muss.

Die Anspannung der Soldaten merkt man oftmals nachts im Schlaf ... sehr lautes "Zähneknirschen" bis hin zu "Selbstgesprächen" im Schlaf sind sehr häufig zu sehen. Einige klagen auch über Muskelkater nach dem Schlafen, weil sie während der Schlafphase total angespannt sind.

Auch wenn es ggf. etwas komisch klingen mag würde ich es begrüßen, wenn man im Einsatz die Möglichkeit hätte regelmässig an "Entspannungstrainings" teilzunehmen.
Autor mailman
 - 25. September 2009, 21:43:39
Ich will damit das PTBS nicht "runterspielen". Ich möchte nur aufzeigen das sowas in Deutschland täglich vorkommt und nicht in den Medien vorkommt. Und wir werden oft mit einer BF verwechselt und fahren zwischen 400 und 500 Einsätze pro Jahr.

Weiterhin denke ich aber das die Hilfe bei der Bundeswehr da besser ist als bei uns ist. Leider ist es noch immer nicht überall Standart einen Notfallseelsorger hinzu zu ziehen.

Und ein Soldat der diesen Beruf ergriffen hat, macht das ja freiwillig. Ich als Feuerwehrmann mache das auch freiwillig, wobei in kleineren Gemeinden/Städten der Feuerwehrdienst schon fast eine Pflicht ist. Die Mannschaft bei uns besteht meist aus Familen. Quereinsteiger haben wir kaum.
Autor snake99
 - 25. September 2009, 21:30:50
Ich kenne die Bilder (Bahnleichen), jedoch bzw. Gott sei dank nur von Fotos ...
Meine Ex ist bei der BuPo und hat mich mal in "das Archive" blicken lassen. Grauenhaft was ich das zu sehen bekommen habe.
Mein voller Respekt denen Menschen gegenüber, die damit umgehen müssen.
Autor mailman
 - 25. September 2009, 20:47:09
Zitat von: snake99 am 25. September 2009, 20:33:36
ZitatRettungskräfte sehen sowas sehr regelmäßig und mind genau so schlimme Dinge wenn nicht schlimmer.

Rettungskräfte werden meist Zeugen tragischer Unfälle, im Auslandseinsatz sind solche Verletzungen meistens Ursache von grausam ausgeübter, vorsätzlicher Gewalt. Dieses Wissen bewerte ich als zusätzlich belastend. Wenn man bedenkt zu welchen grausamen Taten Menschen untereinander fähig sind, wird mir einfach nur schlecht ...

Bestes Beispiel für sowas bei uns Rettern ist der Schienensuizid. Sowas ist das shclimmste was es gibt :-\
Autor wolverine
 - 25. September 2009, 20:44:31
Danach müsste jeder Strafverteidiger und Staatsanwalt traumatisiert sein - und wahrscheinlich die Hälfte aller Jugendamtmitarbeiter.
Autor snake99
 - 25. September 2009, 20:33:36
ZitatRettungskräfte sehen sowas sehr regelmäßig und mind genau so schlimme Dinge wenn nicht schlimmer.

Rettungskräfte werden meist Zeugen tragischer Unfälle, im Auslandseinsatz sind solche Verletzungen meistens Ursache von grausam ausgeübter, vorsätzlicher Gewalt. Dieses Wissen bewerte ich als zusätzlich belastend. Wenn man bedenkt zu welchen grausamen Taten Menschen untereinander fähig sind, wird mir einfach nur schlecht ...
Autor ulli76
 - 25. September 2009, 20:09:23
REttungskräfte betrifft es aber genauso. Man kann aber wirklich nicht vorhersehen, wen es trifft. Manchmal passiert´s beim ersten Einsatz, manchmal auch erst bei 4. oder 5.
Ich hab schon den ein oder anderen mit PTBS kennengelernt. Das ist nun mal eine schwere Erkrankung. Ich finde überbewertet ist das Thema keineswegs.
Die Symptome sind übrigens schon sehr lange beschrieben worden, allerdings wuste man früher noch nicht, was es damit auf sich hat.
Autor mailman
 - 25. September 2009, 19:38:30
Ich bin der Meinung, das man in der Hinsicht die Bewerber prüfen sollte wer evtl. auf sowas anfällig sein wird.

Eigentlich find ich das Thema auch überbewertet. Rettungskräfte sehen sowas sehr regelmäßig und mind genau so schlimme Dinge wenn nicht schlimmer.

In der Feuerwehr hab ich schon viele Dinge gesehen und auch einiges hat mich beschäftigt.

Und das Gefühl wenn manim ersten Fahrzeug sitzt und bei einem VU ankommt und dann das erste mal das Wrack sieht das wünsch ich keinem.