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Zusammenfassung

Autor schlammtreiber
 - 23. Juni 2010, 09:21:42
Generelle Informationen zur Entwicklung militärischer Denkweisen bzw militärischer Praxis unter Einfluss des Fortschritts findet man bspw hier:


MacGregor Knox & Williamson Murray (Hrsg.): ,,The Dynamics of Military Revolution 1300-2050", Cambridge University Press 2001.

Elinor Sloan: ,,The Revolution in Military Affairs", McGill Queens University Press 2002.

Vom Verlag St. Martins Press gibt es eine gute Reihe mit verschiedenen Autoren:
,,Fighting Techniques of the Ancient World (3000 B.C. to 500 A.D.): Equipment, Combat Skills, and Tactics"
,,Fighting Techniques of the Medieval World 500 - 1500 AD"
,,Fighting Techniques of the Early Modern World"

Zitat von: Windhuk Lager am 22. Juni 2010, 19:46:31
Nach welchen Gesichtspunkten beurteilt ein Offizier beispielsweise in Afganistan das Terrain

In Sachen Beurteilung der Lage empfiehlt sich o.g. Buch von Erwin Rommel: ,,Infanterie greift an", z.B. im Österreichischen Milizverlag erschienen. Nach einer deskriptiven Abhandlung der Gefechte folgt dort stets eine Erklärung der Lageperzeption, Gründe für den Entschluss, und entscheidend beeinflussende Faktoren werden bewertet.
Autor hbmaennchen
 - 22. Juni 2010, 20:14:54
Es gibt ein schematisiertes Prüfungsverfahren, welches sich "Beurteilung der Lage" nennt und zahlreiche Faktoren beinhaltet. Dieser BdL folgt der Entschluß.

Siehe auch hier: http://www.taktiklehrer.de/fueprozess.html

Kann man aber IMHO nicht in einem Internet-Forum vernünftig erklären...kurz gesagt, nach dem Bedenken der eigenen Lage, der Feindlage  und dem Beurteilen des Geländes (Vor- und Nachteile - "Da ist ein Fluß, der hindert meine Panzer am schnellen Vorstoß, aber da hinten am Waldrand könnten feindliche Kräfte einen Hinterhalt legen....") frage ich mich, welche Vor- und Nachteile diese oder jene Handlungsweise bietet bzw. was ich überhaupt für Möglichkeiten habe - und fasse dann einen Entschluß, der schlußendlich in die Befehle mündet, die ich an die Unterführer ausgebe.
Autor Windhuk Lager
 - 22. Juni 2010, 19:46:31
Hallo Schlammtreiber,
deine Antwort hat mir gefallen!
Könntest du mir vieleicht einige Literaturtipps nennen??
Mich interessiert auf der einen Seite,was aus Wissenschaftlicher Sicht die wegbereitenden Neuerungen in der Kriegführung waren.
(Metallwaffen, Phalanx, Schießpulver, das Flugzeug, die Auftragstaktik .....)

Auf der anderen Seite interessiert mich wie sich der Führer vor Ort helfen kann, gibt es ein Schema wie man sich vor Ort eine Taktik "basteln" kann?
Nach welchen Gesichtspunkten beurteilt ein Offizier beispielsweise in Afganistan das Terrain und wie hilft er sich bei einem Hinterhalt usw.
Ich kann mir nicht vorstellen das jeder für sich die richtige Vorgehensweise herausfinden muss?!

Beste Grüße Steffen
Autor schlammtreiber
 - 10. Juni 2010, 11:59:57
Hm, hier wird einiges durcheinander- bzw zusammengeworfen. Man verzeihe mir wenn ich etwas päpstlich klinge, wer´s nicht so genau nimmt überliest bitte diesen Beitrag einfach *g*


Zum einen erklärt der TE er müsse (betriebswirtschaftliche) Strategien ausarbeiten, fragt dann aber nach (militärischen) Taktiken. Hier ist der Unterschied zu beachten, die heilige Dreiteilung zwischen

Strategisch
Operativ
Taktisch

Strategie ist die Planung ganzer Kriege oder Feldzüge, also recht abstrakt, eher Geistesarbeit. Taktik betrifft das Handeln von Einheiten auf dem Gefechtsfeld, ist stark situationsbedingt und eher handwerklich. Wie vom TE selbst richtig definiert geht es dabei eher um den Angriff eines Zuges o.ä. auf ein Einzelziel, das ist nur sehr bedingt auf BWL übertragbar (mir fallen zumindest keine vernünftigen betriebswirtschaftlichen Entsprechungen zu Deckungsfeuer, Sturmtrupp und flankierendem Feuer ein...). Die operative Schule lassen wir hier mal weg, da für das Beispiel nicht so wichtig.

Um die o.g. Literaturempfehlungen einzuordnen: Clausewitz ist z.B. strategisch, Rommel rein taktisch.

Parallelen und Übertragungsmöglichkeiten werden meist in der Strategie, weniger in der Taktik erkannt, daher gibt es auch diverse Bücher im Stil von ,,Clausewitz für Manager" oder ,,Sun Tzu für Manager", aber ein ,,Infanterie greift an für Manager" muss mir erst noch begegnen.


Gleicher Thread, anderes Thema: Einfluss von Veränderungen auf die Kriegführung, oder um den TE zu zitieren: ,,Entwicklung der Waffen und die dadurch ausgelöste Umstellung der Taktiken".

Auch hier ist wieder zu unterscheiden zwischen verschiedenen Stufen, als da wären:

Evolution der Waffentechnik/Taktik
,,Military Revolutions"
,,Revolutions in Military Affairs"

Das erste, wie schon gesehen rein evolutionär, betrifft die Auswirkungen besserer Waffen oder verfeinerter Taktiken auf das Gefecht. Ein Beispiel wäre der WK1, wo die Feuerkraft der neuen Waffen zum Eingraben zwang. Kein großes Ding eigentlich, denn es verändert im Grunde nicht allzu viel.

Das zweite gleicht dem ersten, ist jedoch nicht evolutionär sondern revolutionär, also ein bemerkenswerter Fortschritt, der die Karten auf dem Gefechtsfeld neu mischt und signifikante Veränderungen im Militär bedingt. Beispiel hier das Auftauchen des Panzers im WK1.

Letztendlich die RMA, welche sich von beiden vorherigen Stufen darin unterscheidet, dass sie das gesamte Wesen des Krieges umdreht, die Art Krieg zu führen und zu denken neu definiert, die sich nicht nur auf dem Schlachtfeld auswirkt sondern Veränderungen bis hinein in die Gesellschaft der kriegführenden Staaten verursacht. Eine RMA muss nicht notwendig technischer Natur sein. Beispiele wären die levée en masse der Französischen Revolution, die das Zeitalter der Söldnerheere und Kabinettskriege beendete und das Zeitalter der Massenheere und Völkerkriege bis zum Totalen Krieg einleitete, oder die Erfindung des Flugzeugs, was im Konzept der Strategischen Luftkriegführung und moral bombing die Aufhebung des Unterschiedes zwischen Front und Hinterland bedeutete.







Aber wie gesagt, das ist vielleicht alles ein wenig kleinlich und typisch Fachidiot ;)
Autor Windhuk Lager
 - 10. Juni 2010, 10:43:58
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten, ich werde mir auf jeden Fall den "Grundkurs deutsche Militärgeschichte" holen.
Ich hoffe mal meine Fragen werden damit ausreichend beantwortet.
Das Forum werde ich weiterhin besuchen, also schreibt ruhig weiter eure Literaturtipps oder eure Meinung!!

Beste Grüße
Steffen
Autor ulli76
 - 07. Juni 2010, 18:01:34
Ein Standardwerk ist "Grundzüge der deutschen Militärgeschichte" (Sind zwei Bände)
Autor itchy
 - 07. Juni 2010, 10:26:18
Moin

ZitatUm ehrlich zu sein bin ich nicht sonderlich forenerfahren, daher bitte ich euch mir eventuelle Anfängerfehler nachzusehen.
Das macht nichts, geht vielen anfangs so ;D

Zitat
1.   Gibt es ein aktuelles Standartwerk über Militärgeschichte, welches die Entwicklung der Waffen und der dadurch ausgelösten Umstellung der Taktiken aufzeigt (oder umgekehrt). Am besten noch mit der Analyse einiger wichtiger Schlachten der Weltgeschichte (mit Bildern). Wer hat welche Taktik gewählt, warum war der Sieger letztlich erfolgreich und was hat der Verlierer falsch gemacht. Da ich aber nicht vom Fach bin, sollte das Buch auch für Laien verständlich sein. (Vielleicht das Skript einer Hochschule?!)

Das ist ein wenig schwierig - eine Art "eierlegende Wollmilchsau in Buchform" gibt es da eher weniger.
Sinnvoller wäre die Anschaffung von ein paar Büchern zu dem Thema zum "querlesen".
Zu Buchtipps komme ich gleich.

Zitat2.   Die zweite Frage hat etwas mit der Anwendung der verschiedenen Taktiken zu tun.
Mich würde noch interessieren wie man heute Taktiken in der Praxis anwendet. Z.B.Wie greift ein (Zug, Kompanie, Battallion) beispielsweise ein Dorf an und warum macht man es so. Wie richtet man sich zur Verteidigung ein (wie wähle ich den besten Platz). Geht man davon aus das der Krieg auch ,,bloß ,, ein Handwerk ist, so muss der Führer vor Ort doch schnell abrufbare Informationen haben um aus der momentanen Situation das Beste zu machen?! Kurz die basics der Taktiken. Ich habe im Netz etwas gefunden was mir schon weitergeholfen hat, aber ein bisschen ausführlicher sollte es schon sein.

Es gibt einige Bücher die in etwa vermitteln könnten was du suchst.
Ich liste mal auf (mit Amazonlinks).
http://www.amazon.de/Vom-Kriege-klassiker-Carl-Clausewitz/dp/3499451387/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1275898543&sr=8-1
Das ist das wohl wichtigste Buch zum gesamten Kriegswesen das man im Schrank haben kann - erklärt und erläutert viele verschiedene Arten und Varianten der Kriegsführung bzw. des Kriegswesens und ist immer noch ein Standardwerk.

http://www.amazon.de/Infanterie-greift-Erwin-Rommel-Isonzoschlacht/dp/3901185070/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1275898552&sr=8-1
Ein großartiges Buch, geschrieben von General Rommel aufgrund seiner Erfahrungen als Infanterieoffizier im Ersten Weltkrieg - hier geht es tatsächlich um Taktiken und ihre Anwendung.

http://www.amazon.de/Kampfkraft-Milit%C3%A4rische-Organisation-milit%C3%A4rische-amerikanischen/dp/390247517X/ref=sr_1_7?ie=UTF8&s=books&qid=1275898568&sr=8-7
Ein Buch des (von mir sehr geschätzten) israelischen Militärhistorikers van Creveld - es geht um einen direkten Vergleich zwischen der Wehrmacht und der US-Army in Sachen Organisation, Aufbau usw.

Solltest du Englisch lesen können, empfehle ich (aufgrund vieler guter Meinungen darüber):
http://www.amazon.de/Leadership-Training-Thoughts-Special-Operations/dp/1420889508/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1275898806&sr=8-1
Und:
http://www.amazon.de/Tactical-Trainer-Thoughts-Management-Operations/dp/1438996284/ref=pd_cp_eb_3
(hab ich noch nicht gelesen)

Desweiteren wäre eventuell noch zu empfehlen "Grenadiere!" - von Panzer Meyer...
====

Andersweitig wäre es eventuell sinnvoll sich ein etwas dickeres Buch über Militärgeschichte zu kaufen als "Zusammenfassung"...
siehe:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_0_12?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=milit%E4rgeschichte&x=0&y=0&sprefix=milit%E4rgesch

(Ich persönlich halte davon eher weniger - zu viel behandelte Themen, zu wenig Raum für die einzelnen Themen und oftmals schwingt in den Schriften moderner deutscher Militärhistoriker eine ärgerlich-störende moralisierende Ansicht mit - von wegen "da sterben Menschen das ist böööööse"  :o ::))

Das sollte erstmal ein wenig was sein.

MfG Itchy

PS: schönen Tag noch :D


Autor Windhuk Lager
 - 06. Juni 2010, 03:14:23
Hallo Forum,
da dieser Beitrag mein Erster sein wird, möchte ich erst einmal alle Mitglieder recht herzlich Grüßen und bedanke mich schon mal für euere Antworten!
Um ehrlich zu sein bin ich nicht sonderlich forenerfahren, daher bitte ich euch mir eventuelle Anfängerfehler nachzusehen.
Ich heiße Steffen, bin 37 und wohne im Münchener Umland, meine Erfahrungen mit der Bundeswehr beschränken sich auf meinen Wehrdienst 1991 als Pionier.
Um meine Frage einzuleiten möchte ich vorher noch einiges erklären. Nach dem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens, wuchs ich nach und nach in Aufgaben hinein in denen auch Führungsqualitäten und das ausarbeiten von Strategien gefragt waren.
Bereits von Kindesbeinen an hat mich auch die Geschichte interessiert, in der Jahreszahlen häufig durch die geschlagenen Schlachten oder die ausgefochtenen Kriege in Erscheinung treten. Ließt man den Verlauf von Schlachten nach, so drängt sich mir der Verdacht auf, dass Taktiken in Krieg oder in der Betriebswirtschaft, häufig ähnliche "Erscheinungsformen" aufweisen (Reserven bilden, eine Finte legen, das Gesetz des Handelns behaupten usw.).
So jetzt aber zu meinen Fragen:
1.   Gibt es ein aktuelles Standartwerk über Militärgeschichte, welches die Entwicklung der Waffen und der dadurch ausgelösten Umstellung der Taktiken aufzeigt (oder umgekehrt). Am besten noch mit der Analyse einiger wichtiger Schlachten der Weltgeschichte (mit Bildern). Wer hat welche Taktik gewählt, warum war der Sieger letztlich erfolgreich und was hat der Verlierer falsch gemacht. Da ich aber nicht vom Fach bin, sollte das Buch auch für Laien verständlich sein. (Vielleicht das Skript einer Hochschule?!)
2.   Die zweite Frage hat etwas mit der Anwendung der verschiedenen Taktiken zu tun.
Mich würde noch interessieren wie man heute Taktiken in der Praxis anwendet. Z.B.Wie greift ein (Zug, Kompanie, Battallion) beispielsweise ein Dorf an und warum macht man es so. Wie richtet man sich zur Verteidigung ein (wie wähle ich den besten Platz). Geht man davon aus das der Krieg auch ,,bloß ,, ein Handwerk ist, so muss der Führer vor Ort doch schnell abrufbare Informationen haben um aus der momentanen Situation das Beste zu machen?! Kurz die basics der Taktiken. Ich habe im Netz etwas gefunden was mir schon weitergeholfen hat, aber ein bisschen ausführlicher sollte es schon sein.
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Zusatz/Heer/taktischegrundbegriffe.htm

Sorry ich weiß das war jetzt alles ein bisschen viel und nicht sonderlich Fachmännisch erklärt, aber vielleicht kann der Eine oder Andere mir doch weiterhelfen.
Vielen Dank auf jeden Fall schon jetzt für euere Antworten!!
Gruß Steffen